Alles Öko oder was? Stolze Bilanz. Das Ökostromgesetz Oesterreichs Energie feierte zehn Jahre Liberalisierung des Strommarkts

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1 Fachmagazn der österrechschen E-Wrtschaft Alles Öko oder was? Das Ökostromgesetz 2012 Jun 2011 P.b.b. Verlagspostamt 1050 Wen Zul.-Nr. GZ 02Z M Postnummer: 6 Stolze Blanz Oesterrechs Energe feerte zehn Jahre Lberalserung des Strommarkts

2 Das Buch zu 10 Jahren Lberalserung wurde der österrechsche Strommarkt lberalsert. In desem Buch zehen E-Wrtschaft, Kunden, Poltk und Wssenschaft Blanz und werfen enen Blck n de Energezukunft des Landes. Bestellung und Informatonen:

3 Inhalt Edtoral 4 Tschüss, Cao und uf Wedrluaga! De neue Energewelt hat hre Tücken das zegen aktuelle Enschätzungen, de n Bezug auf das Ökostromgesetz an Bedeutung gewnnen 15 Speed und Energe ns nächste Jahrzehnt mtnehmen Hochkarätge Informatonen und en postves Resümee über zehn Jahre Lberalserung bestmmten den Jahresevent von Oesterrechs Energe 24 Europa m Test-Stress Der Startschuss für europawete Scherhetstests aller Atomkraftwerke st gefallen 28 De E-Wrtschaft wll mehr Europa Abschottungsbestrebungen snd mt dem europäschen Bnnenmarkt unverenbar 30 Denksportaufgabe bs 2025 Mlan Frühbauer plädert dafür, dass Österrech jetzt darüber nachdenkt, we das Land für Investoren attraktv bleben kann 32 Wr werden de Klmazele schaffen De E-Wrtschaft hat hre Hausaufgaben zur Trebhausgasredukton m Grff, sagt der neue Sprecher Erzeugung von Oesterrechs Energe, Karl Henz Gruber 36 Erneuerbare machen als Toursmuszele Furore En neuer Reseführer befasst sch ausschleßlch mt regeneratven Resezelen 39 Zehn Jahre Mnus snd genug Österrech steht vor massven Investtonen n de Stromerzeugung, zegt Chrstof Zernatto auf 40 Neue Netze braucht das Land Ausbauten m Übertragungsnetz snd unverzchtbar, fassten Experten be ener Dskusson des Umweltbundesamtes zusammen 45 Kooperaton vor Fuson Regonale Wertschöpfungsnetze werden n Zukunft forcert, weß Zukunftsforscher Andreas Reter 46 Brennpunkt Europa Aktuelles zur polnschen Ratspräsdentschaft und zum Brüssel-Besuch von Präsdent Wolfgang Anzengruber 48 Trafos: Unnötge Verluste verhndern Besonders effzente Transformatoren helfen Erzeugungskapaztäten enzusparen 53 Standardsaton Corner Über Standards für Smart Grds 54 Erfahrungen mt der Major Event Days - Methode De Nchtverfügbarket elektrscher Energe st de Größe für de Beschrebung der technschen Verfügbarket n Stromversorgungsnetzen. Bem Jahresevent von Oesterrechs Energe zegte sch: de E-Wrtschaft hat de Lberalserung gut bewältgt Sete 15 Wagenburgen snd n enem Bnnenmarkt unmöglch, sagte EU-Energekommssar Günther Oettnger bem Europatag n Wen Sete 28 Taten statt Ankündgungen Wenn der Sommer naht, werden Regerung und Parlament stets noch enmal besonders aktv: Im Brennpunkt standen 2011 Energefragen mt dem Ökostromgesetz, dem Klmaschutzgesetz und dem Gaswrtschaftsgesetz. Besonders das Ökostromgesetz war ene heße Matere, set Jahren engefordert, nach Fukushma brandaktuell und nfolge des deutschen Atomausstegs en poltscher Brocken beachtlcher Größe. Zumndest der Mnsterrat hat desen Brocken am 15. Jun fürs Erste enmal gestemmt. Als Ergebns seht man enen stärkeren Ausbau der nachhaltgen Stromprodukton, enen neuen Enhebungsmechansmus für de Kosten und vele admnstratve Detals, de scher noch m Zuge der parlamentarschen Behandlung genau zu dskuteren sen werden. Ideologsch hat dese Fördermaßnahme aber en schweres Zusatzgewcht zu tragen: De Bundesregerung verkauft das Ökostromgesetz als Maßnahme, de Österrech bs 2015 angeblch atomstromfre machen werde ene Behauptung, de weder technsch noch blanzell fundert st. Oesterrechs Energe plädert her für wenger PR und mehr Taten. An den Taten wrd man de Poltk auch n den kommenden Jahren zu messen haben ob se nämlch auch zu den Projekten stehen wrd, de dese Förderung auslösen soll. Ob de notwendgen Kraftwerke und Letungen gebaut werden können, ob de Volksvertreter hren Wählern auch kommunzeren, was der Umsteg auf nachhaltge Energen bedeutet und kosten wrd. Ihre Foto: Chrstan Fscher 61 Termne 62 Impressum Jun 2011 Oesterrechs Energıe. 3

4 Ökostromgesetz 2012 Tsc und uf W 4 Oesterrechs Energıe. Jun 2011

5 Ökostromgesetz 2012 hüss, Cao edrluaga! Nach Fukushma st Atomkraft n engen EU-Ländern out, Ökostrom soll Ersatz beten. Doch auch dese neue Energewelt hat hre Tücken. Das zegen de Potenzalab- und -enschätzungen, de m Zuge der Dskusson um das Ökostromgesetz weder an Bedeutung gewnnen. Von Ernst Brandstetter Jun 2011 Oesterrechs Energıe. 5

6 Ökostromgesetz 2012 De Wasserkraft wrd bs 2020 m Ausmaß von seben TWh ausgebaut werden. Masterplan Wasserkraft Rund um Österrech wurde zuletzt Absched von der Atomkraft genommen: Dem deutschen Tschüss ab 2022 folgte en vorschtges schwezersches uf Wedrluaga, denn de Schwezer entscheden sch zwar für den Aussteg, aber ohne Zetlmt. Italen sagte zu Pfngsten 2011 Cao zum Wederensteg, wobe allerdngs unklar st, ob es sch prmär um en Votum gegen Atom oder en stärkeres gegen Mnsterpräsdent Berluscon handelte. Und Österrechs enzges Atomkraftwerk n Zwentendorf produzert nzwschen Solarstrom. In Österrech soll das Ökostromgesetz de Energewende brngen. Es pelt Ausbauzele von zehn Mrd. kwh an (ene Mrd. kwh st ene Terawattstunde, TWh). Für de enzelnen Ökostromtechnologen wurden für den Zetraum 2010 bs 2020 folgende mengenmäßgen Ausbauzele festgelegt: Wasserkraft: 1000 MW (entsprcht ener auf en Durchschnttsjahr bezogenen zusätzlchen Ökostromerzeugung von ca. ver TWh) sowet ene Verfügbarket der Standorte gegeben st. Wndkraft: 2000 MW (entsprcht ener auf en Durchschnttsjahr bezogenen zusätzlchen Ökostromerzeugung von ca. ver TWh), sowet ene Verfügbarket der Standorte gegeben st. Bomasse und Bogas: 200 MW (entsprcht ener auf en Durchschnttsjahr bezogenen zusätzlchen Ökostromerzeugung von ca. 1,3 TWh), sowet ene nachweslche Verfügbarket der engesetzten Rohstoffe gegeben st. Fotovoltak: 1000 MW (entsprcht ener auf en Durchschnttsjahr bezogenen zusätzlchen Ökostromerzeugung von ca. ener TWh). Anderersets glt ebenfalls noch das Ausbauzel der Energestratege von 3,5 TWh m Berech der Wasserkraft bs 2015, das dem von Oesterrechs Energe erstellten Masterplan Wasserkraft entnommen wurde, wobe deser Ausbau ohne Förderungen von stattengehen könnte. Oesterrechs Energe geht von enem Wasserkraftausbau m Ausmaß von seben TWh bs 2020 aus, we m Masterplan Wasserkraft set 2008 nachzulesen st. 6 Oesterrechs Energıe. Jun 2011

7 Ökostromgesetz 2012 Foto: Solar Mllennum In Summe ergeben sch daraus 15,8 TWh Strom aus Wasserkraft und neuen er neuerbaren Energen bs 2020 en Wert, der n Summe lecht über den Berechnungen legt, de 2009 m Auftrag von Oesterrechs Energe erstellt wurden und 14,4 TWh ergaben. Verglecht man de Zahlen des Ökostromgesetzes mt jenen der Berechnungen setens Oesterrechs Energe, so zegen sch Dfferenzen n fast allen Berechen. Das technsche Erzeugungspotenzal der Wasserkraft legt be 55,2 TWh pro Jahr, das snd 78,8 Prozent der Nettostromerzeugung des Jahres 2009, wovon allerdngs schon 77,7 Prozent genutzt werden. Das photovoltasche Stromerzeugungspotenzal auf Dachflächen, Gebäudefassaden und Lärmschutzwänden legt je nach Techno loge zwschen 9,7 und 22,2 TWh/a. Des snd etwa 16 bs 36 Prozent der Nettostromerzeugung des Jahres De Wndstromerzeugung zegt en technsches Erzeugungspotenzal von 18 TWh/a (ca. 29 Prozent, bezogen auf de Nettostromerzeugung). Zwar betet auch das technsche Erzeugungspotenzal der Geotherme enge nteressante Aspekte, erschent aber aus heutger Scht wrtschaftlch nur sehr engeschränkt nutzbar. Das Angebotspotenzal ener Verstromung aus bogenen Rohstoffen (alle Technologen) legt schleßlch be 14,8 TWh/a, nsgesamt etwa 23,2 Prozent der Nettostromerzeugung. Dabe muss allerdngs zwschen Angebots- und Nachfragepotenzal unterscheden werden. Ncht jedes Angebot kann auch genutzt werden. Gbt es bespelswese zum Zetpunkt hohen Angebots kene Nachfrage und kene Spechermöglchketen, dann kann auch das Potenzal ncht genutzt werden. De Energestratege anderersets geht davon aus, dass das Angebot an Strom aus erneuerbaren Ressourcen, das 2005 be 42 TWh lag, bs 2020 auf 50 TWh technsch und wrtschaftlch gestegert werden kann. Derzet werden rund 37 TWh Strom aus Wasserkraft produzert; davon stammen etwa verzehn Prozent (5,5 TWh) aus Klenwasserkraft (Anlagen unter zehn MW). Des Info Das technsche Erzeugungspotenzal der Wasserkraft legt be 55,2 TWh pro Jahr, das snd 78,8 Prozent der Nettostromerzeugung des Jahres 2009, wovon schon 77,7 Prozent genutzt werden. Das photovoltasche Erzeugungspotenzal legt je nach Technologe zwschen 9,7 und 22,2 TWh/a. De Wndstromerzeugung zegt en technsches Erzeugungspotenzal von 18 TWh/a (rund 29 Prozent), bezogen auf de Nettostromerzeugung. Jun 2011 Oesterrechs Energıe. 7

8 Ökostromgesetz 2012 Foto: Oesterrechs Energe/Dana Ljubc Bs zum Jahr 2015 soll ene realstsche Ausbaugröße für Klen-, Mttel- und Großkraftwerke von 12,6 PJ durch de Anreze m Ökostromgesetz ermöglcht werden. Energestratege entsprcht ener Potenzalausnutzung von über 70 Prozent. Her proftert Österrech von der Aufbauarbet der vergangenen Jahrzehnte. Auch heute noch st Wasserkraft de wrtschaftlch snnvollste Möglchket, nachhaltgen Strom zu erzeugen, wel der Rohstoff ähnlch we Wnd oder Sonnenschen kostengünstg zur Verfügung steht. Allerdngs steht zu befürchten, dass der wetere Ausbau durch erhöhte ökologsche Anforderungen ncht m notwendgen Ausmaß und den Möglchketen entsprechend erfolgt. Unter Berückschtgung der Restwasserproblematk sowe unter Ausschluss des Weltkulturerbe-Gebetes und des Natur- und Landschaftsschutzgebetes der Donau werden aus gegenwärtger Scht langfrstg etwa 13 TWh und bs 2020 seben TWh (davon zwe TWh Klenwasserkraft) erschlossen werden können wobe es sch ncht notwendgerwese um zusätzlche Mengen handelt, sondern telwese auch um Stromproduktonsmengen, de be bestehenden Kraftwerken durch de Erfüllung gesetzlcher Vorschrften verloren gehen. En (klenerer) Tel deses zusätzlch erschleßbaren Wasserkraftpotenzals legt m Berech der Optmerung von Wasserkraftwerken, der wetaus größere Antel m Berech des Neubaus von Anlagen. Insofern erschent es überaus optmstsch, wenn das Ökostromgesetz m Berech der förderbaren Wasserkraftanlagen von enem Volumen von ver TWh ausgeht also dem Doppelten der n der Potenzalerhebung angeführten Menge. De Energestratege seht vor, bs zum Jahr 2015 ene realstsche Ausbaugröße für Klen-, Mttel- und Großkraftwerke von 12,6 PJ durch energewrtschaftlche Rahmenbedngungen und durch de Anreze m Ökostromgesetz zu ermöglchen. Das entsprcht 3,5 TWh ene Zahl, de sch m Ökostromgesetz ncht wderspegelt. Bomasse nedrger bewertet Mt enem Volumen von 1,3 TWh an zusätzlchen Ökostrom bewertet das Ökostromgesetz de Bomasse offenbar deutlch nedrger als de Potenzalerhebung der E-Wrtschaft und damt dramatsch gernger als des de Vertreter der Lobbyngorgansatonen aus dem Landwrtschaftsberech tun. De Stude Erneuerbare Energen n Österrech, de m Auftrag von Oesterrechs Energe entstand, seht Bomasse be enem Potenzal von zusätzlch 2,9 TWh. Studen der Bomassebefürworter gehen von enem Verstromungspotenzal für bogene Rohstoffe n Österrech von 4,5 bs 5,5 TWh/a aus. De Energestratege nennt ken Ausbauzel, sondern verwest auf das damals gültge Ökostromgesetz. Be Photovoltak seht de Kaltschmdt-Stude en technsch-wrtschaftlches Potenzal von 0,1 TWh, das Ökostromgesetz fndet sch be 0,7 TWh. Der Photovoltak-Verband dagegen st der Anscht, man könne bs 2020 acht Prozent des n Österrech benötgten elektrschen Stroms aus Sonnenlcht beret stellen. Das wären 5,5 bs sechs TWh. Ren technsch könnte das Potenzal vorhanden sen, allerdngs wäre dessen netzgekoppelte Nutzung mt sehr hohen Investtonen verbunden, de aus betrebswrtschaftlcher Scht bsher kaum darstellbar 8 Oesterrechs Energıe. Jun 2011

9 m.schneder und Ferraz Shawmut snd jetzt Ökostromgesetz 2012 Foto: Verbund snd. Das könnte sch nur dann ändern, wenn zukünftg de Prese für Strom aus Fotovoltak überproportonal weter fallen und glechzetg de Stromprese für de Endverbraucher stark stegen. De Energestratege verzchtet darauf, das Zubaupotenzal zu quantfzeren. Strom aus Wndenerge Wrd en wndkraftfreundlches Klma unterstellt, könnte de Wndstromerzeugung von derzet etwa 1,9 TWh auf rund 6,2 TWh m Jahre 2020 anstegen das geht aus der m Auftrag von Oester rechs Energe erstellten Stude hervor. Dabe wrd unterstellt, dass mt den zu erwartenden Wrkungsgradverbesserungen neuer Anlagengeneratonen das mt ener zunehmenden Wndkraftnutzung durchschnttlch schlechter werdende Wndangebot kompensert werden kann. Der Grund dafür st, dass de guten Anlagenstandorte m Allgemenen zuerst erschlossen werden, später muss auf Anlagenstandorte mt gerngerer Anzahl an Volllaststunden zurückgegrffen werden, de wrtschaftlch nur mt besseren Technologen als heute verfügbar darzustellen snd. In Summe kommt de Stude aus wrtschaftlcher Scht dann auf zusätzlch zu den bestehenden Standorten nutzbares Potenzal von 4,3 TWh pro Jahr und legt damt praktsch konform mt den Zelwerten des Ökostromgesetzes. De Vertreter der Wndkraftbranche geben an, bs 2015 durch neue Wndparks Österrechs Nettostrommporte ersetzen könnten, das entspräche etwa ener Verdoppelung der aktuellen Wndstromerzeugung. 2,45 GW Gesamtlestung können sch de Wndkraftnutzer bs 2020 vorstellen. Damt besteht mmerhn noch Raum nach oben. Zum Verglech: In der Energestratege st dem Ausbau der Wndkraft ebenfalls ene wchtge Rolle Photos: MERSEN France Neuer Name. Neue Vortele. Für enen ungestörten Energefluss. Unser neuer Name steht für en breteres Produktangebot, umfassende Systemlösungen und enen optmerten technschen Support. Kurz gesagt, Se bekommen alles von m.schneder und Ferraz Shawmut plus ene Fülle zusätzlcher Produkte und Lestungen für de zuverlässge Übertragung, schere Vertelung und Beherrschung von Energe. Besuchen Se uns auf mersen.com und erfahren Se mehr. MERSEN ÖSTERREICH WIEN GMBH vormals m.schneder Scherungs-Systeme GmbH Lenfeldergasse A-1160 WIEN Telefon: + 43 (0) Jun 2011 Telefax: Oesterrechs + 43 (0)1 Energıe offce@mschneder.at

10 Ökostromgesetz 2012 De Ökostromförderung muss enersets fnanzerbar sen und anderersets das erneuerbare Potenzal ausschöpfen. Renhold Mtterlehner, Wrtschaftsmnster zugeordnet. Bs zum Jahr 2020 sollen demnach de Erzeugungskapaztäten um bs zu 10 PJ durch Neubau und Repowerng bestehender Standorte errecht werden. Das entsprcht 2,7 TWh. Das Ökostromgesetz geht damt um 62 Prozent über de Energestratege hnaus. Dynamscher Verbrauch Bs 2020 könnten etwa 55,7 TWh/a Strom aus erneuerbaren Energen beretgestellt werden. Des bedeutet gegenüber heute (41,4 TWh/a, 2006) enen Ansteg von knapp 35 Prozent. Be ener als konstant unterstellten Stromnachfrage könnte der Antel erneuerbarer Energen von 67 Prozent (41,4 TWh/a, 2006) auf rund 90 Prozent (55,7 TWh/a) stegen. Stegt der Verbrauch durch E-Mobltät, neue Technologen, geänderte sozale und gesellschaftlche Rahmenbedngungen und andere Ursachen um 20 Prozent (74,4 TWh/a, 2020) und wrd ncht auf de weteren Potenzale erneuerbarer Energen zugegrffen, dann fällt der prozentuale Betrag der heute genutzten erneuerbaren Energen auf nur noch 56 Prozent. Werden de Potenzale der Erneuerbaren erschlossen, kommt man mmerhn noch auf 75 Prozent. Sollte durch zwngende Maßnahmen de Stromnachfrage um 20 Prozent gesenkt werden können, dann könnte de gesamte Nachfrage nach elektrscher Energe aus erneuerbaren Energen beretgestellt werden, so de Potenzalstude. Öffentlche Akzeptanz Um de noch beachtlchen Potenzale be erneuerbaren Energen für de Stromerzeugung zu erschleßen, snd n allen Berechen entsprechende öffentlche Akzeptanz und poltsche Entschedungen erforderlch. Zusätzlch anzuführen st her der Ausbau der Übertragungs- und Vertelnetze. Dass des der Poltk bewusst st, zegt sch auch an den Formulerungen des Entwurfs für das Ökostromgesetz. Be fast allen Technologen fndet sch bezüglch Standorten oder Rohstoffen der Enschub sowet ene Verfügbarket gegeben st. Wrtschaftsmnster Renhold Mtterlehner seht zudem ene notwendge Balance zwschen den Interessen der Wrtschaft und der Konsumenten, denn de Ökostromförderung müsse enersets fnanzerbar sen und anderersets das erneuerbare Potenzal Österrech m Strombnnenmarkt Österrech mporterte m Durchschntt der letzten fünf Jahre etwa 20,5 TWh Strom aus dem Ausland und exporterte glechzetg 16,4 TWH pro Jahr. Daraus ergbt sch en durchschnttlcher Importsaldo von 4,1 TWh pro Jahr, um den österrechschen Strombedarf zu decken. Österrechs Strommporte betreffen vor allem de Grundlast, der Schwerpunkt der Exporte legt be Sptzenlast und Regelenerge. Voraussetzung für das nachhaltge Energesystem der Zukunft snd neben den Spechern und Letungen der Stromhandel und der grenzüberschretende Stromaustausch, der für enen Ausglech der volatlen Erzeugung aus erneuerbaren Energen sorgen kann. Österrech bldet mt Deutschland enen Markt mt gemensamer Preszone. Durch de lestungsfähgen Letungsverbndungen gbt es kene Kapaztätsbeschränkungen m blateralen Stromaustausch. Stegen de Stromprese n Deutschland, wrkt sch das auch auf Österrech aus. Stromaustausch mt dem Ausland Physkalscher Stromaustausch Österrechs mt senen Nachbarländern 2009 n TWh 8,7 0,0 ch 0,2 0,0 l 1,2 0,0 I 4,5 12,0 d 2,5 0,5 SlO Export aus Ö: 18,8 TWh Import nach Ö: 19,5 TWh Quelle: Oesterechs Energe, E-Control; Stand ,3 6,9 cz 1,4 0,2 h 10 Oesterrechs Energıe. Jun 2011

11 Ökostromgesetz 2012 Foto: EVN n dem Maße ausschöpfen, das genehmgungsfähg und technsch n den nächsten 20 Jahren möglch st. Stegende Stromprese De Frage, ob der Strom durch den Aussteg vor allem Deutschlands aus der Atomkraft für Österrech teurer wrd, st umstrtten: Für Österrech seht Wrtschaftsmnster Renhold Mtterlehner durch den von Deutschland angekündgten Aussteg aus der Atomenerge kenen dramatschen Ansteg der Stromprese. Ene Untersuchung der Unverstät Lepzg und des Potsdam-Insttuts für Klmafolgenforschung seht Mehrbelastungen bem Strompres nur n gerngem Ausmaß. Demnach dürfte der Spotmarktpres für Strom m Jahr 2015 um 0,7 Cent pro kwh höher legen als be enem Aussteg erst 2038, we de deutsche Regerung es zetwese plante. Später dürfte der Strompres dann be enem weteren Ausbau erneuerbarer Energen weder snken. De kwh Strom aus Kernkraftwerken koste heute rund 4,5 Cent, Strom aus erneuerbaren Quellen se momentan noch wesentlch teurer, erklärte dagegen der deutsche Wrtschaftsmnster Renhard Brüderle. Und nach Berechnungen des Insttuts der deutschen Wrtschaft (IW) werde de deutsche Industre n Zukunft durch höhere Stromprese jährlch höhere Kosten von etwa zwe Mrd. Euro haben. De Paperndustre seht sch mt Mehrkosten n der Größenordnung von 150 Mo. Euro jährlch konfrontert, be der Chemendustre snd es laut IW rund 340 Mo. Euro. De Metallbranche muss mt Mehrkosten von 460 Mo. Euro rechnen, und de Stromrechnung der deutschen Autondustre wrd durch den beschleungten Kernenergeaussteg um 160 Mo. Euro teurer. Im Gegensatz zu desen Berechnungen erklärte ene Stude der deutschen SPDnahen Fredrch-Ebert-Stftung, dass der Strompres trotz des Ausstegs Deutschland aus der Atomkraft m Jahr 2030 ncht über dem Nveau von 2010 legen werde. Das Schwezer Prognos-Insttut befürchtete wederum Anfang Ma, dass de Stromprese n Deutschland wegen des frühzetgen Endes der Atomkraft bs zum Jahr 2025 um bs zu 58 Prozent stegen könnten. Entsprechend unterschedlch fallen de prognostzerten Kosten aus. n De kwh Strom aus Kernkraftwerken kostet heute rund 4,5 Cent, Strom aus erneuerbaren Energen st derzet noch teurer. Deutschlands Wrtschaftsmnster Renhard Brüderle Jetzt anmelden unter: Alles rund um gesundes Bauen, Renoveren, Fnanzeren und Energesparen. Mt Jun 2011 Oesterrechs Fokus auf Energıe. 11 Umwelt- und Klmaschutz.

12 Ökostromgesetz 2012 Ökostromgesetz 2012 Aus Gründen der Scherhet und Dversfzerung der Energeversorgung, des Umweltschutzes, der Erhaltung ener ntakten Umwelt und des sozalen und wrtschaftlchen Zusammenhalts stellt der Entwurf des Ökostromgesetzes 2012 de Forcerung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energequellen als ene Maßnahme dar, der höchste Prortät zukommt. De zur Zet palamentarsch behandelte Ökostromgesetznovelle defnert neue Ausbauzele bs 2020, soll den Rückstau an Projekten abbauen und das Problem der Deckelung der Ökostromkosten für den exponerten Industresektor lösen, de Enspesetarfe neu regeln und durch enen neuen Enhebungsmodus erhöhte Transparenz schaffen. Bsher war der Ausbau der neuen Ökostromprodukton n Form des so genannten zusätzlchen jährlchen Unterstützungsvolumens n Höhe von 21 Mo. Euro kontngentert. Des bedeutete, dass zusätzlch zu den jährlchen Förderungen n Höhe der n den bestehenden Ökostrom anlagen vertraglch zugescherten Enspesetarfe (m Jahr 2010 waren das rund 340 Mo. Euro) für de Förderung von m jewelgen Jahr neu hnzukommenden Anlagen en Förderzuwachs von 21 Mo. Euro (Deckelung) jährlch neu zur Verfügung gestellt wurde. Nunmehr wrd das jährlche Zuwachskontngent für neue Ökostromanlagen mt 40 Mo. Euro pro Jahr festgelegt, was n Bezug auf das bsherge Kontngent von 21 Mo. Euro ener Stegerung der Förderung von Neuanlagen um über 90 Prozent entsprcht. Weters werden für de enzelnen Ökostromtechnologen Unterkontngente engeführt, um zu vermeden, dass enzelne boomende Technologen das Förderkontngent für Neuanlagen ausschöpfen und den anderen Technologen ken Platz zur technologschen Weterentwcklung blebt. Aufgrund der mmer spürbarer werdenden Belastung des Endverbrauchers durch de zunehmende Förderung von Ökostrom und des tendenzellen Anstegs be den durchschnttlchen Enspesetarfen werden zudem Maßnahmen zu ener Deckelung der Kosten ergrffen. Im Berech der Admnstraton der Ökostromförderung gbt es ene Rehe von Verenfachungen und Umgestaltungen. Unter anderem wrd der bestehende Rohstoffzuschlag be Anlagen auf Bass von flüssger Bomasse und Bogas n enen Betrebs kostenzuschlag umgewandelt. Für Klenwasserkraftanlagen mt ener Engpasslestung von bs zu zwe MW wrd ene Wahlmöglchket zwschen ener Förderung mttels Enspesetarfe und ener Förderung n Form von Investtonszuschüssen engeräumt. In der zukünftgen Fnanzerungsstruktur werden de von der Ökostromabwcklungsstelle abgenommen Ökostrommengen ncht mehr zu enem über dem Marktpres legenden, per Verordnung festgelegten, Ökostrom-Verrechnungspres den Stromleferanten zugewesen, sondern zum aktuellen börsenoterten Strommarktpres; der Wert der mt dem Ökostrom mt übertragenen Herkunftsnachwese wrd durch Verordnung der E-Control jährlch neu festgesetzt und st ebenfalls von den Stromhändlern an de Ökostromabwcklungsstelle zu entrchten. Ökostrompauschale De Höhe des Zählpunktpauschales wrd n Form der neuen Bezechnung Ökostrompauschale m Wesentlchen bebehalten, jedoch be der Höhe auf den enzelnen Netzebenen modfzert. De Mttelaufbrngung durch de Ökostrompauschale beträgt zukünftg etwa 103 Mo. Euro. De Rückvergütung von Ökostromaufwendungen entfällt. Um de Gesamtaufwendungen für den Ökostrom neben dem von den Stromhändlern und über das Ökostrompauschale engebrachte Volumen abdecken zu können, wrd als Ersatz für den weggefallenen Verrechnungspres en prozentueller, transparent n der Netzrechnung auszuwesender Aufschlag auf Tele des Systemnutzungsentgelts für de Ökostromfnanzerung engeführt. Be enem angenommenen Gesamtmttelbedarf von 340 Mo. Euro zusätzlch zu den Ennahmen aus der Ökostromvermarktung zum aktuellen Marktpres wären aus dem Aufschlag auf das Systemnutzungsentgelt nach Abzug der Ökostrompauschale 226 Mo. Euro aufzubrngen. Be den als Tele des Systemnutzungsentgelts herangezogenen Netznutzungs- und Netzverlustentgelten mt ener Höhe von ca. 1,7 Mrd. Euro als Bemessungsgrundlage entsprcht des enem (gegenwärtgen) Aufschlag n Höhe von 14,5 Prozent. Durch de Forcerung des Ökostroms m Wege der Anhebung der Fördermttelkontngente und des Abbaus der Warteschlangen ergbt sch kurzfrstg en zusätzlcher Förderbedarf von 100 Mo. Euro, wodurch der Aufschlag auf etwa 20 Prozent stegen wrd. Ergänzend wrd noch angedacht, enkommensschwache Haushalte gemäß den Krteren ener GIS-Befreung (ca Haushalte) mt ener Kostendeckelung n Höhe von 20 Euro zu entlasten, wodurch auf Bass der derzetgen Fördervolumna rund seben Mo. Euro und unter Berückschtgung des kurzfrstgen zusätzlchen Förderbedarfs von 100 Mo. Euro für den Warteschlangenabbau über zehn Mo. Euro auf de restlchen Stromverbraucher umgewälzt werden. Energeträger 2003 Marktpres 2,574 Cent/kWh Unterstützungsvolumen (Mo. Euro) 2004 Marktpres 3,063 Cent/kWh 2005 Marktpres 3,787 Cent/kWh 2006 Marktpres 5,208 Cent/kWh 2007 Marktpres 5,108 Cent/kWh 2008 Marktpres 6,425 Cent/kWh 2009 Marktpres 5,909 Cent/kWh Prognose 2010 Marktpres 4,493 Cent/kWh Wndkraft Bomasse fest Bogas Bomasse flüssg Photovoltak Anderer unterstützter Ökostrom (exkl. Wasserkraft) Summe sonstger Ökostrom Klenwasserkraft (unterstützt) Summe unterstützter Ökostrom Mt dem Ökostromgesetz 2020 wrd, glechzetg mt der Umstellung auf ene neue Kontngentsberechnungsmethode, ene Aufstockung des derzet bestehenden zusätzlchen jährlchen Unterstützungsvolumens von 21 Mo. Euro auf 40 Mo. Euro vorgenommen. Über ene garanterte Enspesetarfdauer von durchschnttlch angenommenen 13 Jahren bedeutet des enen von den Stromkonsumenten zu fnanzerenden zusätzlchen Mehraufwand n Höhe von 247 Mo. Euro (statt 21 Mo. Euro pro Jahr multplzert mt 13 Jahre = 273 Mo. Euro gesamt: 40 Mllonen Euro pro Jahr multplzert mt 13 Jahren = 520 Mo. Euro) für desen Jahrgang, also dese n enem Jahr (etwa 2012) neu unter enen Förderungsvertrag genommenen zusätzlchen Ökostromanlagen. Werden jedes Jahr von 2012 bs 2015 Verträge n desem Ausmaß abgeschlossen, so beträgt der von den Stromkonsumenten dafür aufzubrngende Mttelbedarf be glechblebenden Bedngungen nomnal 2080 Mo. Euro. Quellen: OeMAG/Öko-BGVs, Energe-Control GmbH 12 Oesterrechs Energıe. Jun 2011

13 Ökostromgesetz 2012 Harte Fakten gelten mmer noch Ernst Zeller, Prokurst und Geschäftsfeldleter Hydropower Pöyry Österrech, über den Masterplan Wasserkraft und de Potenzale n Europa Oesterrechs Energe: Pöyry hat 2008 für Oesterrechs Energe den Masterplan Wasserkraft erstellt. Was hat sch sether geändert? Ernst Zeller: De Wasserkraftpotenzalstude basert auf den damals vorlegenden Daten, und daran hat sch nchts Wesentlches geändert. De Wrtschaftlchket von Wasserkraftprojekten st natürlch ene zetlch varable Größe, de von den Energeund Rohstoffpresen abhängt. Her gab es n den letzten Jahren gewsse Schwankungen. De Größenordnung des technsch-wrtschaftlchen Potenzals hat sch dadurch aber kaum verändert. Darüber hnaus gbt es Kraftwerkstypen, we z.b. Pumpspecheranlagen, de vom natürlchen Wasserkraftpotenzal wetgehend unabhängg snd und n der Stude 2008 daher ncht berückschtgt wurden. Oesterrechs Energe: Und we seht es mt den möglchen Effzenzverbesserungen be bestehenden Kraftwerken aus? Ernst Zeller: Auch her glt noch, was damals gesagt wurde das Optmerungspotenzal legt n der Größenordnung von ener TWh. Mt der Presstruktur ändert sch de Wrtschaftlchket von Investtonsvorhaben. Oesterrechs Energe: Heute wrd öfters von überströmten Kraftwerken geredet, de praktsch unschtbar snd. Was bedeutet das für de Wasserkraft? Foto: Pyöry Energy Zur Person Dpl.-Ing. Ernst Zeller st studerter Wrtschaftsngeneur (Studenrchtung: Maschnenbau Betrebswssenschaft) und st set 1995 be Pyöry tätg; derzet letet er das Geschäftsfeld Busness Area Hydropower. Neben Österrech konnte er nternatonale Berufserfahrung, unter anderem n Bhutan, Äthopen, Inden, m Iran und n der Türke sammeln. Er war unter anderem für nternatonale Akquston und für de Angebotskoordnaton für Auslandsaprojekte tätg. 7th EUROPEAN CONFERENCE 2011 GREEN POWER MARKETING 6. und 7. Oktober 2011 Zürch, Schwez Green Power Marketng GmbH Tel nfo@greenpowermarketng.org das Zetalter der erneuerbaren energen Strategen und wechenstellungen der akteure Jun 2011 Oesterrechs Energıe. 13

14 Ökostromgesetz 2012 Foto: Fotola.com Wr hatten ausschleßlch postve Rückmeldungen auf den Masterplan Wasserkraft. Ernst Zeller: Auch überströmte Kraftwerke ändern nchts am Potenzal. Es st aber ene snnvolle Opton, auch Orte, wo man nur gernge Fallhöhen zur Verfügung hat, für de Stromprodukton zu nutzen. Vele neue Standorte wrd es aber n desem Berech ncht geben damt blebt es auch be der Potenzalenschätzung von 13 TWh. Oesterrechs Energe: Wrd der Klmawandel Auswrkungen auf de Nutzung der Wasserkraft haben? Ernst Zeller: Das st ene nteressante Frage, mt der wr uns schon länger beschäftgen. Der Abfluss wrd durch Temperaturansteg und erhöhte Verdunstung wahrschenlch nsgesamt zurückgehen. Im Sommerhalbjahr deutlcher als m Wnter. Da de Nederschläge häufger n Form von Regen auftreten werden, wrd es m Wnterhalbjahr kurz- und mttelfrstg möglcherwese sogar zu ener lechten Abflusserhöhung kommen. Langfrstg st aber n den mesten österrechschen Flussgebeten mt enem ganzjährgen Abflussrückgang zu rechnen. Enge Modelle deuten daraufhn, dass es be der Nederschlagsentwcklung en Nord-Süd- Gefälle geben wrd. Das heßt, dass es m Süden Österrech etwas trockener wrd und m Norden etwas feuchter. Oesterrechs Energe: Set dem Masterplan Wasserkraft snd jetzt enge Jahre vergangen. We waren de Reaktonen darauf aus Ihrer Scht? Ernst Zeller: Wr hatten ausschleßlch postve Rückmeldungen. Der Plan beruht auf harten Fakten, de auch heute noch gelten. Man könnte hn vor allem hnschtlch der räumlchen Auflösung noch verfenern, wenn Interesse daran besteht. Oesterrechs Energe: Se snd auch Planer für Wasserkraftanlagen. We seht de Stuaton aus Ihrer Scht aus? Ernst Zeller: Der Stau be den Projekten hält auch heute noch an. Es gbt enge Projekte n der Enrechplanung, aber wr sehen kene großen Beschleungungstendenzen. Ob es wetere neue Projekte geben wrd, dürfte vor allem von der Entwcklung des Strompreses abhängen. Be Pumpspecherkraftwerken gbt es her derzet sehr vele Ideen. Allen wr snd n Vorarbeten für zehn Standorte nvolvert. Oesterrechs Energe: Se snd auch n Deutschland tätg. We seht es da aus? Ernst Zeller: Man spürt dort berets de Auswrkungen des Atomaussteges, überdes zeht de deutsche Wrtschaft enorm an. Es gbt ene große Nachfrage, und her gescheht jetzt auch was. Abzuwarten blebt, ob auch de Genehmgungsverfahren rasch durchgezogen werden können. Aber Planungen für Wasserkraftprojekte haben nsgesamt Hochkonjunktur. De starke Nachfrage setzte etwa 2010 en und geht noch mmer weter. Oesterrechs Energe: We sehen Se de Entwcklung n Osteuropa? Ernst Zeller: De Lberalserung wrkt sch jetzt auch n Südosteuropa stark aus. Dort gehen jetzt vele neue Projekte n de Bauphase, und wr snd n der Detalplanung mt dabe. Ich sehe dese Entwcklung sehr postv, während n Österrech veles eben zäh verläuft. n 14 Oesterrechs Energıe. Jun 2011

15 Poltk Foto: mmergenugstrom Foto: Semens Schwez: Raus aus der Atomkraft We Deutschland hat auch de Schwez den Aussteg aus der Atomkraft beschlossen. Demnach sollen kene neuen Atomkraftwerke gebaut werden; de fünf bestehenden Reaktoren sollen jedoch erst abgeschaltet werden, wenn se vom Nuklearscherhetsnspektorat als unscher engestuft werden. Somt wurde ken Datum für den endgültgen Aussteg festgelegt. Ausschlaggebend für de Entschedung waren das durch das Betreben von Atomkraftwerken entstehende Rsko für de Bevölkerung sowe de stegenden Kosten der Kernkraft. Das Verwrklchen des Atomaussteges könnte allerdngs noch Jahre dauern, da zuvor noch de zwete Kammer, der Ständerat, de Regerung und das Parlament über deses Thema beraten und entscheden müssten. Zudem könnte es auch noch zu ener Volksabstmmung kommen. Forschungsoffensve für Elektroautos Foto: PV-Ivest Itala De deutsche Regerung möchte dem Elektroauto mt ener mllardenschweren Forschungsoffensve und Steuervortelen n der Energewende zum Durchbruch verhelfen. Des wurde mt dem Regerungsprogramm Elektromobltät festgelegt. Dessen Zel st es, bs 2020 ene Mo. E-Autos auf deutsche Straßen zu brngen. Um deses Zel zu errechen, schert der Bund der Industre ene Verdoppelung der Forschungsmttel und damt ene Mrd. Euro bs 2013 zu. Damt soll vorwegend de Batteretechnk konkurrenzfähg werden. Im Gegenzug zur Förderung stellt de Industre rund Arbetsplätze bs 2020 n Ausscht. Als wetere Maßnahmen zur Zelerrechung wurden der Wegfall der Kfz-Steuer für zehn Jahre, Erlechterungen für Elektro-Denstwagen-Nutzer und Vortele bem Parken vorgesehen. Italen lehnte Atompläne ab De Italener haben den Plänen der Regerung Berluscon zum Atomwederensteg ene klare Absage ertelt. Zu ener Volksabstmmung, be der es neben der Atom- Frage auch um de der Prvatserung der Wasserversorgungssysteme gng, waren 50 Mo. Italener aufgerufen. Laut Angaben des Innenmnsterums betelgten sch 56,9 Prozent der Wahlberechtgten. Damt wurde das für de Gültgket des Referendums notwendge Mndestquorum von 50 Prozent überschrtten, was n Italen set 1995 ncht mehr gelungen st. Be der von der Opposton angestrengten Volksabstmmung sollten de Italener entscheden, ob Berluscons auf Es legende Pläne für den Wederensteg n de Atomenerge dauerhaft blockert werden. Der Premer gestand de Nederlage en: Man kann den klaren Wllen der Italener ncht gnoreren. Man müsse auf de Ausscht enes Wederenstegs n de Kernenerge verzchten und sch jetzt auf de Produkton erneuerbarer Energen konzentreren. Nachhaltge wchtger Auch nach dem beschleungten Aussteg Deutschlands aus der Atomkraft st Österrechs Stromversorgung weterhn geschert. Jedoch wären krtsche Stuatonen n extrem heßen Sommern oder kalten Wntern denkbar, erklärte Barbara Schmdt, Generalsekretärn von Oesterrechs Energe. Deshalb fordert de Interessenvertretung der österrechschen E-Wrtschaft vor allem enen Ausbau der Netze. Wchtg seen auch der rasche Ausbau der Wasserkraft und alle anderen Optonen zur Nutzung erneuerbare Energen für de Stromprodukton. Wetere Scherhet erhalte Österrech durch den flexblen Mx aus thermscher und erneuerbarer Erzeugung, zegte sch Schmdt überzeugt. Festhalten an der Kernkraft Während enge Staaten von der Atomkraft Abstand nehmen, schleßen Slowenen und de Slowake enen Austrtt aus der Kernkraft defntv aus. De Energeversorgung beder Länder se massv von der Atomkraft abhängg, argumenterten de Regerungschefs. Auch Polen hält an senem geplanten Ensteg n de Atomkraft fest soll das erste polnsche Atomkraftwerk ans Netz gehen, bs 2030 soll en weteres gebaut werden. Saud-Araben plant sogar 16 neue Atomkraftwerke bs Foto: Bewag Jun 2011 Oesterrechs Energıe. 15

16 Poltk Speed und Energ Jahrzehnt mtneh Hochkarätge Informatonen bestmmten den Jahresevent Von Oesterrechs Energe Mtte Ma. Dabe zegte sch: De Elektrztätswrtschaft hat de ersten zehn Jahre der Lberalserung sehr gut bewältgt. An Herausforderungen st aber auch künftg ken Mangel. 16 Oesterrechs Energıe. Jun 2011

17 Poltk e ns nächste men Am 19. Ma feerten rund 150 Gäste das enjährge Jubläum des neuen Markenauftrtts von Oesterrech Energe. Der Event war dabe auch Anlass für enen Rückblck auf das erste Jahrzehnt der Lberalserung des österrechschen Strommarktes. Dazu präsenterte Barbara Schmdt, Generalsekretärn von Oesterrechs Energe, zudem das Buch Strom aufwärts mt mehr als 30 Beträgen namhafter Autoren, welche de Öffnung des Strommarktes untersuchten und Zukunftstrends der E-Wrtschaft beleuchteten. Im Rahmen der Veranstaltung zogen der auch für den Konsumentenschutz zuständge Sozalmnster Rudolf Hundsdorfer, der ehemalge VP-Energesprecher und jetzge ÖVP-Klubobmann Karlhenz Kopf, der Präsdent von Oesterrechs Energe, Wolfgang Anzengruber und Generalsekretärn Schmdt Blanz. Schmdt: De Lberalserung hat zu ener enormen Betrebsamket geführt und de Branche n hren Strukturen und Prozessen verändert und Sämtlche Fotos: Oesterrechs Energe/Andy Urban Jun 2011 Oesterrechs Energıe. 17

18 Poltk Hochkarätge Dskussonsrunde (v.l.n.r).: Generalsekretärn Dr. Barbara Schmdt, Karlhenz Kopf (Klubobmann der ÖVP m Natonalrat), Moderator Dr. Thomas Hofer, Bundesmnster Rudolf Hundstorfer (Bundesmnster für Sozales und Konsumentenschutz) und Präsdent Dpl.-Ing. Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorstzender Verbund. De Sptzen der österrechschen E-Wrtschaft trafen sch bem Jahresevent von Oesterrechs Energe. Österrechs Energeunternehmen haben bemerkenswerte Investtonen getätgt. Stude von Booz&Co. neu aufgestellt. Jetzt glt es den Speed und de Energe der vergangenen zehn Jahre auch n das nächste Jahrzehnt mtzunehmen. Als ener der Ponere be der natonalstaatlchen Umsetzung der Elektrztätsbnnenmarktrchtlne hat Österrech senen Strommarkt zügg und komprmert umgesetzt und dabe ene Rehe von Erfolgen erzelt. Das zegt ene neue Stude des Beratungsunternehmens Booz&Co., de m Auftrag von Oesterrechs Energe erstellt wurde. So snd nach enem anfänglchen massven Rückgang de Prese für Elektrztät zwar weder gestegen, doch des erfolgte n moderatem Ausmaß. Sowohl be den Presen für Industre- als auch für Haushaltskunden legt Österrech m Mttelfeld der Europäschen Unon ene Poston, de sch m Zuge der Strommarktöffnung ncht wesentlch verändert hat. De Presentwcklung für Haushalte entsprcht dem Ansteg des allgemenen Presnveaus, konstatert Booz&Co. Großer Wettbewerbsdruck Und de Unternehmensberater verwesen auf enen oftmals übersehenen Umstand: De Energeunternehmen können ledglch en Drttel des Preses beenflussen. Der große Rest, bestehend aus Netzentgelten, Steuern und Abgaben, wrd durch de Regulerungsbehörden sowe durch de Poltk vorgegeben. Wesentlche Treber der Endkunden-Strompresentwcklung snd de m Zetverlauf stark gestegenen Prese für Prmärenergeträger und der überproportonale Ansteg der Abgaben und Steuern. So haben sch für Industrekunden de Abgaben und Steuern set der Lberalserung um nahezu 80 Prozent erhöht, für Haushaltskunden haben sch de Steuern und Abgaben sogar mehr als verdoppelt. Wesentlch herfür snd de Kostenbeträge für Ökostrom, heßt es n der Stude. Auch bem Festlegen der Prese für den renen Energeantel ageren de Unternehmen keneswegs m luftleeren Raum. Se haben de Entwcklungen an den europäschen Strombörsen zu beachten, an denen sch de Prese nach Angebot und Nachfrage blden. Österrechs E-Wrtschaft steht damt unter erheblchem Wettbewerbsdruck, we Booz&Co. betont. Insbesondere haben se mt Stromangeboten aus Deutschland und der Schwez zu konkurreren, de ncht zuletzt über de Lepzger Energebörse EEX mt Österrech ene gemensame Preszone blden. De an der EEX und anderen Strombörsen auftretenden, manchmal erheblchen, 18 Oesterrechs Energıe. Jun 2011

19 Poltk Mag. Mchael Sebanz (Oesterrechs Energe), Dr. Karl Derler (Geschäftsführer Lnz Strom Netz GmbH) und Dpl.-Volksw. Alexandra Neumann (Oesterrechs Energe), v.l.n.r. De Räumlchketen von Oesterrechs Energe erstrahlten als stmmungsvolle Gesamtnszenerung: Das Get-together m Rahmen der Veranstaltung. Presschwankungen werden keneswegs n vollem Ausmaß an de Kunden wetergegeben. Velmehr bemüht sch de Elektrztätswrtschaft m Wesentlchen mt gutem Erfolg, den Kunden stable und kalkulerbare Prese zu beten. Des glt zumal m Segment der Haushaltskunden. Der Markt funktonert gerade auch, was de bswelen krtserten Wechselraten betrfft, stellt Booz&Co. klar: Mehr als 70 Prozent der Industrekunden haben hren Versorger mndestens enmal gewechselt. De restlchen 30 Prozent handelten mt dem angestammten Versorger neue, für se vortelhaftere Bezugsbedngungen aus. Hohe Kundenzufredenhet Nach we vor moderat st das Wechsel nveau mt rund zehn Prozent be den Haushaltskunden. Doch st des, we das Beratungsunternehmen betont, ncht zuletzt auf de unverändert hohe Kundenzufredenhet zurückzuführen, de ene gewsse Wechselträghet mt sch brnge. Ausdrücklch betont Booz&Co. auch, dass de fnanzellen Anreze für enen Leferantenwechsel n Österrech erheblch gernger snd als n anderen Ländern. Lässt sch etwa n Deutschland oder n Großbrtannen be enem Wechsel des Stromanbeters m Durchschntt ene Ersparns von 30 Prozent erzelen, so legt deser Wert n Österrech be ledglch neun Prozent. Erheblche Investtonen Zu beachten st dabe de m europäschen Verglech außergewöhnlch gute Markttransparenz, strecht Booz&Co. heraus: Regelmäßg stellen de Energeleferanten den Endkunden Informatonen über de aktuellen Entwcklungen auf den für se relevanten Energemärkten zur Verfügung. Trotz deses herausfordernden Umfeldes nvesteren de Elektrztätsunternehmen erheblche Summen n ene effzente und umweltfreundlche Stromerzeugung. Booz&Co. zufolge legen de Investtonen heute sogar über dem Nveau vor der Lberalserung. So belaufen sch de Investtonen m Zetraum 1998 bs 2009 auf etwa ver Mrd. Euro. Zu Begnn der Lberalserung sahen sch de Unternehmen gezwungen, de Investtonen n den Aus- und Neubau von Kraftwerken zu drosseln. Wurden etwa 1997 noch 453 Mo. Euro für neue Erzeugungsenheten ausgegeben, waren es 2001 nur noch 183 Mo. Der Tefststand wurde mt ledglch 105 Mo. Euro m Jahr 2002 errecht. Der Grund dafür waren de erheblchen Unscherheten hnschtlch Jun 2011 Oesterrechs Energıe. 19

20 Poltk Köstlches vom Flyng Buffet. Bundesmnster für Sozales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer m Gespräch mt Generalsekretärn Dr. Barbara Schmdt. Wr werden de klmaund energepoltschen Zele der EU errechen. Barbara Schmdt, Generalsekretärn von Oesterrechs Energe der Marktentwcklung. Set dem Jahr 2006 jedoch st wederum en erheblcher Ansteg der Inves ttonen zu beobachten. Lag deren Nveau vor der Lberalserung be etwa 400 Mo. Euro pro Jahr, snd es mttlerwele etwa 600 Mo. Euro. Gerade m Krsenjahr 2009 gab de E-Wrtschaft mt 819 Mo. Euro mehr Geld für de Erweterung hres Kraftwerksparks aus als je zuvor n den vergangenen 15 Jahren. De neuen Anlagen trugen auch erheblch dazu be, de Effzenz der Stromerzeugung zu stegern und de dabe auftretenden Emssonen an Trebhausgasen zu senken. De Effzenz der neuen Gaskraftwerke st um 16 Prozent höher als jene alter Anlagen. Gute Klmablanz Auch de Klmablanz der E-Wrtschaft kann sch sehen lassen: So wurden de CO 2 -Emssonen pro erzeugter KWh set 2000 um nahezu 40 Prozent reduzert. Set 1999 konnte de E-Wrtschaft auf dese Wese etwa 30 Mo. t CO 2 ensparen. Be den SO 2 -Emssonen gelang sogar ene Redukton um 80 Prozent, der Stckoxd-Ausstoß konnte mmerhn stablsert werden. Investert wurde aber auch n de für de Versorgung mt elektrscher Energe unverzchtbaren Netze: Ncht wenger als fünf Mrd. Euro wandten de Übertragungs- und Vertelnetzbetreber dafür n den Jahren 1998 bs 2009 auf. Dese Lestung st umso bemerkenswerter, als de Regulerungsbehörden de Netztarfe set Begnn der Lberalserung drastsch gesenkt haben. Für Haushaltskunden legen de Tarfe heute um 26 Prozent unter denen vor der Lberalserung. We der EU-wete Verglech zegt, st des en Sptzenwert: In Deutschland wurden de Netztarfe nur um 20 Prozent reduzert, n Großbrtannen, das mmer weder als Musterland der Lberalserung bezechnet wrd, sogar um ledglch 13 Prozent. In Schweden stegen de Netztarfe für Haushaltskunden sogar, und das kräftg: Heute bezahlen Klenkunden um 30 Prozent höhere Netzgebühren als vor der Öffnung des Strommarktes. Von zentraler Bedeutung st der Netzausbau ncht zuletzt m Zusammenhang mt der verstärkten Nutzung der Erneuerbaren, de sch n den kommenden Jahren noch beträchtlch verstärken wrd. De Pumpspecherkraftwerke der österrechschen Elektrztätswrtschaft snd we ken anderes derzet verfügbares Mttel geegnet, de erheblch schwankende Stromerzeugung großer Wndparks sowe Fotovoltakanlagen auszuglechen. Österrech glt daher als grüne Battere Europas. 20 Oesterrechs Energıe. Jun 2011

21 Poltk Karlhenz Kopf (Klubobmann der ÖVP m Natonalrat ) und Präsdent Dpl.-Ing. Wolfgang Anzengruber m Gespräch. V.l.n.r.: Mag. Alexandra Herrmann-Wehs (Oesterrechs Energe), Dr. Ingemar Breuss (llwerke vkw) und Dr. Erch Entstrasser (Vorstandsdrektor Twag-Netz AG). Dass sch de Investtonen vor allem für de Endkunden lohnen, zegt de Zuverlässgket der Stromversorgung, de laut Booz&Co. konstant ene der höchsten m EU-Verglech st. Müssen österrechsche Kunden mt jährlchen ungeplanten Unterbrechungen der Stromversorgung m Ausmaß von gerade enmal 37 Mnuten rechnen, so snd spansche Strombezeher mt Ausfällen m verfachen Ausmaß, also rund 121 Mnuten, konfrontert. Und Booz&Co. warnt: Würde de Nchtverfügbarket der Netze Österrechs auf das Nveau Spanens anstegen, würde daraus en zusätzlcher volkswrtschaftlcher Schaden von bs zu 80 Mo. Euro pro Jahr entstehen. Durch hre Investtonen n de Netze gelang es den hemschen Energeunternehmen, de Netzverluste m Durchschntt um etwa zwe Prozent pro Jahr zu senken. Des brachte fnanzelle Ensparungen von rund ener Mrd. Euro sowe vermedene CO 2 -Emssonen von etwa ener Mo. t mt sch. De Kunden wssen de hohe Versorgungsscherhet n Österrech zu schätzen: In Umfragen wrd dese mmer weder als wchtgstes Merkmal genannt. De Netzbetreber wederum snd entschlossen, de Lestungsfähgket hrer Letungen weter zu verbessern: Bs 2020 sollen etwa seben Mrd. Euro n deren Aus- und Neubau nvestert werden. Dabe snd noch ncht enmal de Aufwendungen für de ntellgenten Stromnetze, also de Smart Grds, de, mt modernen Kommunkatonstechnologen ausgestattet, völlg neue Möglchketen eröffnen, um den Kunden noch bessere Denstlestungen anzubeten, nkludert. Ene davon st de Elektromobltät, be deren flächendeckender Enführung de E-Wrtschaft n erheblchem Ausmaß nvolvert st. Produktvtät wächst Mt hrem offensven Herangehen an de Herausforderungen des freen Marktes trägt de E-Wrtschaft erheblch zur postven Entwcklung der hemschen Volkswrtschaft be, betont Booz&Co. weters. Ihre egene Arbetsproduktvtät erhöhte sch m Zuge der Lberalserung um rund 50 Prozent, ene Entwcklung, de dem Beratungsunternehmen zufolge auch n anderen lberalserten Sektoren zu be obachten war. Glechzetg sank de Zahl der Beschäftgten um rund en Vertel. Zum Verglech: In Deutschland gng der Personalstand der Strombranche lberalserungsbedngt um etwa 20 Prozent zurück, n Italen sogar um 40 Prozent. De schlankeren Strukturen trugen zu enem De Investtonskraft der Netzbetreber muss erhalten bleben. ÖVP-Klubobmann und ehemalger Energesprecher Karlhenz Kopf Jun 2011 Oesterrechs Energıe. 21

22 Poltk Wolfgang Denk und Ing. Segfred Bauer (bede Energe AG Oberösterrech), Dr. Hans Zenhofer (Geschäftsführer Enamo GmbH) und Mag. Stefan Zach (EVN), v.l.n.r. Verbund-Vorstand Dr. Günther Rabenstener m Gespräch mt Mag. Jürgen Bormann und DDr. Karl Gollegger (bede Geschäftsführung Verbund Sales) und Dr. Karl-Henz Gruber (Vorstandsdrektor Verbund Hydro Power), v.l.n.r. De E-Wrtschaft soll das hohe Nveau hrer Denstlestungen bebehalten. Konsumentenschutzmnster Rudolf Hundstorfer Rückgang der Kosten der Elektrztätsunternehmen be und machten de Branche nsgesamt wettbewerbsfähger. De E-Wrtschaft erwest sch zudem endeutg als nnovatve und zukunftsorenterte Branche. Set der Lberalserung erhöhte se hre Ausgaben für Forschung und Entwcklung kontnuerlch um rund ver Prozent pro Jahr. Internatonal betrachtet, legt de Branche damt m oberen Mttelfeld. Besondere Bedeutung haben dabe gemensame Aktvtäten mt der öffentlchen Hand. Laut Booz & Co. tragen dese maßgeblch zur Abscherung ener effzenten und scheren Energeversorgung sowe zum Errechen der ambtonerten Klmazele be. Neue Aufgaben Klar st aus Scht des Beratungsunternehmens frelch enes: Auch n den kommenden Jahren und Jahrzehnten wrd de E-Wrtschaft, aber auch de Energepoltk, ene ganze Rehe von Herausforderungen zu mestern haben. Ene davon st de Frage der Versorgung mt fosslen Prmärenergen, de noch für längere Zet unverzchtbar snd. Unschere poltsche und wrtschaftlche Stuatonen n Ländern mt hohen Vorkommen an Prmärenergeträgern führen zu starken Schwankungen der Prese für Gas und Rohöl und wrken sch somt auf de Großhandelsprese für Strom aus. Daher muss für Österrech we für den Rest Europas schergestellt werden, dass durch den weteren Ausbau der erneuerbaren Energen und von Energespechern Versorgungsabhänggketen weter mnmert werden, um stable Stromprese gewährlesten zu können, heßt es n der Stude. Hnzu kommt, dass Elektromobltät sowe Denstlestungen m Zusammenhang mt Smart Grds den Kunden vermttelt und n konkrete, erfahrbare und allgemen verständlche Vortele übersetzt werden müssen, um für de Kunden attraktv zu sen. Nur auf dese Wese st es möglch, enen Massenmarkt zu schaffen, mt dessen Hlfe de neuen Technologen zum kommerzellen Erfolg geführt werden können. Klar st, dass des alles wetere erheblche Investtonen erforderlch machen wrd. Booz&Co. seht dabe vor allem de (Energe-)Poltk n de Pflcht gerufen: Se se aufgefordert, durch geegnete Rahmenbedngungen de Investtonen der E-Wrtschaft abzuschern und effzente Antragsverfahren für den Ausbau der Energesysteme zu gewährlesten. Herzu zählt auch de gezelte staatlche Förderung 22 Oesterrechs Energıe. Jun 2011

23 Poltk Dr. Frtz Unterpertnger (Geschäftsführer der Österrechschen Energeagentur), Dpl.-Ing. Josef Plank (Präsdent von Erneuerbare Energe Österrech) und Dr. Peter Layr (Vorstandssprecher EVN), v.l.n.r. Dpl.-Ing. Hansjörg Tengg (Hansjörg Tengg Management GmbH), Unv.-Prof. Dr. Stefan Schlecher (Wfo) und Dr. Susanna Zapreva (Geschäftsführern Wen Energe), v.l.n.r. von Technologen, de unter CO 2 -Vermedungskostenperspektve volkswrtschaftlch snnvoll snd. Doch auch de Regulerungsbehörden müssten das Ihre zu ener scheren, sauberen und lestbaren Energeversorgung betragen: Be der Regulerung der Netze muss darauf geachtet werden, dass Anreze n das Regulerungsschema ntegrert werden, de den Ausbau zum Smart Grd fördern und de Versorgungsscherhet weter garanteren. Gut aufgestellt En postves Resümee bezüglch der Strommarktöffnung zog denn auch der Präsdent von Oesterrechs Energe, Wolfgang Anzengruber, obwohl senerzet erheblche Befürchtungen hnschtlch der technschen Umsetzung der Marktöffnung sowe enes Ausverkaufs der E-Wrtschaft bestanden haben. Bedes war unbegründet, denn de österrechsche E-Wrtschaft hat mt ener großen Anstrengung de notwendgen Änderungen und Effzenzstegerungen erfolgrech herbegeführt, erläuterte Anzengruber. De vormalgen Monopolsten seen heute schlagkräftge Unternehmen, de sch m nternatonalen Wettbewerb behaupten und aktve Partner am europäschen Strommarkt snd. Des bestätgte auch der ehemalge VP-Energesprecher und derzetge ÖVP-Klubobmann Karlhenz Kopf: De Branche hat sch dramatsch verändert zum egenen Vortel, vor allem aber auch zum Vortel hrer Kunden. Zur Vorscht ret Kopf m Zusammenhang mt den Netztarfen: Man muss de Investtonskraft der Netzbetreber erhalten. De Regulerungsbehörden seen engeladen, desbezüglch mt Augenmaß vorzugehen. Konsumentenschutzmnster Rudolf Hundstorfer pläderte für en weterhn hohes Nveau der Denstlestungen der E-Wrtschaft sowe für den Ausbau der E-Mobltät und der erneuerbaren Energen. Gerade Letzterer brnge Arbetsplätze, sowohl bem Errchten der Anlagen als auch be deren Wartung und Instandhaltung. Optmstsch bezüglch der längerfrstgen Perspektven gab sch Barbara Schmdt, de Generalsekretärn von Oesterrechs Energe: Wr als E-Wrtschaft werden 2020 den Staatspres des Umweltmnsterums bekommen, wel wr als Enzge de klmaund energepoltschen Zele der EU errecht haben. Ihr Fazt: Zehn Jahre Lberalserung, en Jahr Oesterrechs Energe bedes waren aufwändge Eregnsse, bedes st heute selbstverständlch. De E-Wrtschaft st gut aufgestellt und für de Zukunft bestens gerüstet. n De Unternehmen haben Effzenzstegerungen erfolgrech herbegeführt. Wolfgang Anzengruber, Präsdent von Oesterrechs Energe Jun 2011 Oesterrechs Energıe. 23