Depressionen - Eine psychiatrische Volkskrankheit?
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- Jasmin Michaela Michel
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1 Depressionen - Eine psychiatrische Volkskrankheit? PD Dr. med. Bernd Krämer Chefarzt Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Leiter Psychiatrische Dienste Spitäler Schaffhausen bernd.kraemer@spitaeler-sh.ch
2 Prävention der Depression Soziale und körperliche Aktivität, ausreichende Möglichkeiten zur Ruhe und Entspannung sowie stabile Tagesstrukturen und ausreichend Schlaf können hilfreiche Ansätze zur Vorbeugung von Depressionen sein. Früherkennung Soziale Aktivität Bewegung Genuss und Entspannung Stabile Tagesstrukturen Ausreichend Schlaf Eigenen Stärken und Schwächen erkennen und den Umgang mit ihnen lernen
3 Depressionen - eine psychiatrische Volkskrankheit? wichtig aber Depressionen erkennen Depressionen sind behandelbar Depressionen werden oft übersehen Depressionen werden häufig inadäquat therapiert
4 Volkskrankheiten Der Begriff Volkskrankheit wurde 1832 von dem Medizinhistoriker Justus Friedrich Karl Hecker eingeführt für die psychischen Epidemien des Mittelalters wie Tanzwut.
5 Volkskrankheiten nichtepidemische Krankheiten mit weiter Verbreitung wirtschaftliche Auswirkungen (Behandlungskosten, Anspruch auf Lohnausgleich bei Arbeitsunfähigkeit, Frühberentung)
6 Neurentenquote in der CH
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12 Depressionen - Zahlen Die Depression ist eine der häufigsten psychiatrischen Erkrankungen. Depressionen treten bei Menschen aller sozialen Schichten, Kulturen und Nationalitäten auf. >10% der schweizerischen Bevölkerung leiden jedes Jahr an einer Depression. In einem Jahr erleben etwa 5% Männer und 10% Frauen eine depressive Episode (12-Monatsprävalenz 7% in Europa). (WHO) % aller Depressionspatienten begehen Selbstmord.
13 Depressionen - ein wichtiges Gesundheitsproblem Trotz intensiver Forschung sind noch nicht alle Ursachen einer Depression geklärt. Als Risikofaktoren gelten u.a. genetische Faktoren, Traumatisierungen, «alltagsübliche Belastungen», aber auch positive Erlebnisse. Unabhängig von sekundären Risikofaktoren (Rauchen, Suizide, Alkohol, etc.) ist die Lebenserwartung von Depressiven deutlich verkürzt.
14 Depressionen - Versorgungsprobleme Durchschnittlich vergehen 11 Monate, bevor Menschen mit Depressionen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. 2 von 3 depressiven Personen erhalten keine fachgerechte Behandlung!!!
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17 Erbliche Belastung Bei einem kranken Elternteil beträgt das Erkrankungsrisiko der Kinder zwischen 10 und 20 %, sind beide Eltern betroffen, so steigt das Risiko auf bis zu 60 % an.
18 Biochemische Faktoren Es wird vermutet, dass bei einem depressiven Menschen eine Dysbalance der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin vorhanden ist.
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24 Changes in their scores were tracked over time. Internet use was found to decrease loneliness and depression significantly, while perceived social support and self-esteem increased significantly. Lindsay H. Shaw and Larry M. Gant. CyberPsychology & Behavior. July 2004, 5(2):
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26 Kraemer B: Diagnostik von Depressionen, Schweizer Zeitschrift für Neurologie und Psychiatrie, 4/2005
27 G. Thornicroft, British Journal of Psychiatry February 2017,
28 nur 39.1% erkennen Therapienotwendigkeit G. Thornicroft, British Journal of Psychiatry February 2017,
29 68.4% keine adäquate Behandlung bei MDD G. Thornicroft, British Journal of Psychiatry February 2017,
30 Therapieziel und Procedere Das zentrale Behandlungsziel ist vollständige Symptomremission und Rückfallprophylaxe
31 Therapie der Depression Zur Behandlung von Depressionen stehen Medikamente zur Verfügung, verschiedene psycho-therapeutische Methoden sowie Lichttherapie und Schlafentzug und in schweren oder chronischen Fällen kommen weitere Verfahren zum Einsatz wie Elektrokonvulsionstherapie (EKT), repetitive transkranielle Magnetstimulation (rtms), (transkutane) Vagusnervstimulation und Ketamin-Behandlungen.
32 Therapie der Depression der Hausarzt Zur Behandlung von Depressionen stehen Medikamente zur Verfügung, verschiedene psycho-therapeutische Methoden sowie Lichttherapie und Schlafentzug und in schweren oder chronischen Fällen kommen weitere Verfahren zum Einsatz wie Elektrokonvulsionstherapie (EKT), repetitive transkranielle Magnetstimulation (rtms), (transkutane) Vagusnervstimulation und Ketamin-Behandlungen.
33 Therapie der Depression der Hausarzt Beratung von Patient und Angehörigen Psychoedukation (Aushändigen von Selbsthilfeliteratur) begleitendes Abwarten (watchful waiting) Massnahmen zur Schlafhygiene Entlastung von Forderungen des Umfelds gegebenenfalls Vermittlung einer Psychotherapie im engeren Sinne
34 Merksätze für den Hausarzt Beziehung ist DER Wirkfaktor. Nur selten äussert ein Patient in der Hausarztpraxis die typischen Symptome einer Depression spontan. Es ist wesentlich, das subjektive Krankheitskonzept und Erwartungen des Patienten zu erfragen. Motivation zu körperlicher Aktivierung und Ausdauersport. Vorsicht bei Patienten mit Komorbiditäten, Polypharmazie und hohem Alter. CAVE: Suchtmittel
35 Anteil gestellter psychiatrischer Diagnosen nach Facharztgruppen
36 Therapie der Depression der Facharzt Zur Behandlung von Depressionen stehen Medikamente zur Verfügung, verschiedene psycho-therapeutische Methoden sowie Lichttherapie und Schlafentzug und in schweren oder chronischen Fällen kommen weitere Verfahren zum Einsatz wie Elektrokonvulsionstherapie (EKT), repetitive transkranielle Magnetstimulation (rtms), (transkutane) Vagusnervstimulation und Ketamin-Behandlungen.
37 Behandlungsrichtlinien
38 Vier primäre Behandlungsstrategien aktiv-abwartende Begleitung ( watchful waiting ) medikamentöse Behandlung psychotherapeutische Behandlung Kombinationstherapie
39 Psychotherapie
40 Interpersonelle Psychotherapie Therapieziel ist Bewältigung belastender zwischenmenschlicher und psychosozialer Stressoren (ursächlich bei Entwicklung der Depression / Konsequenz d. Erkrankung) Kurzzeittherapie (12-20 S.), spezifisch für Depression entwickelt
41 Vier primäre Behandlungsstrategien aktiv-abwartende Begleitung ( watchful waiting ) medikamentöse Behandlung psychotherapeutische Behandlung Kombinationstherapie
42 Anspruch an eine moderne antidepressive Pharmakotherapie Gute Wirksamkeit Schneller Wirkeintritt Problemloses Interaktionsprofil Keine Nebenwirkungen Einfache Einnahmemodalitäten Günstiger Preis
43 Pharmakotherapie der Depression
44 Wirkmechanismus der Antidepressiva
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46 Vier primäre Behandlungsstrategien aktiv-abwartende Begleitung ( watchful waiting ) medikamentöse Behandlung psychotherapeutische Behandlung Kombinationstherapie
47 Behandlung therapieresistenter Depressionen
48 Therapie der Depression der Facharzt Zur Behandlung von Depressionen stehen Medikamente zur Verfügung, verschiedene psycho-therapeutische Methoden sowie Lichttherapie und Schlafentzug und in schweren oder chronischen Fällen kommen weitere Verfahren zum Einsatz wie Elektrokonvulsionstherapie (EKT), repetitive transkranielle Magnetstimulation (rtms), (transkutane) Vagusnervstimulation und Ketamin-Behandlungen.
49 Personalisierte Pharmakotherapie Klinisch besteht der Bedarf, in der Antidepressivabehandlung das Präparat und die individuell adäquate Dosierung gezielter auswählen zu können. Zytochrom-P450-Enzymsystem CYP2D6 und CYP2C19 Polymorphismen mit abweichender Enzymaktivität im Sinne einer Langsam- oder Schnellmetabolisierung ( poor-, oder ultra-metabolizer ). ABCB1-Gen zwei Polymorphismen (SNPs) im ABCB1-Gen werden untersucht. ABCB1 kodiert den Effluxtransporter P-Glykoprotein, der an der Blut- Hirn-Schranke dazu beiträgt, Fremdstoffe vom Zentralnervensystem (ZNS) fernzuhalten, ggf. Aussage zur AD-Aufnahme ins Gehirn möglich.
50 Was braucht die Depressionsbehandlung Entstigmatisierung niederschwelliger Therapiezugang ambulante Therapieoptionen spezialisierte stationäre Behandlung adäquate Behandlung individualisierte Therapien Einsatz aller Therapieoptionen individuell geeignete Langzeitbegleitung
51 PD Dr. med. Bernd Krämer Chefarzt Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Leiter Psychiatrische Dienste Spitäler Schaffhausen Nordstrasse Schaffhausen
... Berlin Psychiatrie als Psychotherapeutische Disziplin. Presse-Round-Table DGPPN BVDN BVDN. Dr. med. Frank Bergmann
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