Rückseite. Zensur: Zensiert beim XIV. Armeekorps, Nebenstelle beim Telegraphenamt in Konstanz.
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- Lena Fuchs
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1 Der Kleine Grenzverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz ab 1. August 1916 und die Auswirkungen des deutschen Kriegssteuergesetzes auf die Posttarife. Reinhard Stutz (Beitrag 2007) Die deutsche Reichsregierung hatte im Jahre 1916 durch den weiter andauernden Ersten Weltkrieg mit enormen finanziellen Belastungen zu kämpfen. Daher wurde eine umfangreiche Vorlage für ein Kriegssteuergesetz in den Reichstag eingebracht, in der u.a. auch eine Anhebung der Postgebühren enthalten war. Diese Reichsabgabe auf den Postgebühren war auf den 1. Juli 1916 vorgesehen, musste jedoch auf den 1. August 1916 verschoben werden. Für die Frankierung waren neue Zusatzwertstufen erforderlich. Diese Frankowerte zu 2 ½ Pfg., 7 ½ Pfg. und 15 Pfg. standen ab 28. Juli 1916 an den Postschaltern zur Verfügung der Postkunden. Reichsabgabe ab 1. August 1916 als Zuschlag zu den Posttaxen in Deutschland. Auszug aus dem Amtsblatt der deutschen Reichspost (Nr. 47) vom 26. Juni Die Reichsabgabe aufgrund des Kriegssteuergesetzes von 1916 Die ausserordentliche Reichsabgabe auf den Post- und Telegraphengebühren trat wie folgt in Kraft: 1
2 Die in der Nacht vom 31. Juli zum 1. August 1916 um 12 Uhr 1 Minute und später eingelieferten Sendungen usw. unterliegen der Reichsabgabe. Die Hausbriefkasten der Postanstalten und die Briefkasten der Bahnposten sind, soweit Unterbeamte im Dienst sind, um 12 Uhr Nachts aussergewöhnlich zu leeren. Sendungen aus Briefkasten, die nicht um Mitternacht geleert worden sind, sind bei der ersten Leerung am 1. August nicht als unzureichend freigemacht anzusehen, wenn die Verrechnung der Reichsabgabe auf ihnen unterblieben ist. Bereits am 18. Juli 1916 wurde mit der Verfügung Nr. 170 der deutschen Reichspost die Erhebung der Reichsabgabe von Sendungen des Auslandsverkehrs geregelt. Im Grenzbereich zu Dänemark und den Niederlanden, in dem Briefe zum Inlandstarif befördert wurden, galt die Abgabe für den Briefverkehr. Dieser kleine Grenzverkehr für Briefe bestand auch zur Schweiz hin, und die Briefe mussten mit der Reichsabgabe freigemacht werden. In der Schweiz selbst wurde das Porto für Postsendungen in den deutschen Grenzkreis ebenfalls entsprechend erhöht. Dauer der Reichsabgabe Bereits im 4 der Verfügung Nr. 140 vom 26. Juli 1916 wurde festgelegt, wie lange die Reichsabgabe zu erheben war: Der Reichskanzler kann mit Zustimmung des Bundesrates die Reichsabgaben ermässigen oder aufheben. Die Aufhebung der Reichsabgaben hat aber spätestens nach Ablauf des zweiten Rechnungsjahres nach Friedensschluss zu erfolgen, wenn es der Reichstag verlangt. Die von den Alliierten diktierten Bedingungen zum Friedensschluss am 28. Juni 1919 in Versailles waren alles andere Wunschträume der Reichsregierung. Die auferlegten Reparationszahlungen waren für das Deutsche Reich sehr hart. Die Reichsabgabe wurde drei Monate nach Friedensschluss zwar aufgehoben. Die verfügten Portoerhöhungen wurden jedoch beibehalten, auch auf Schweizer Seite. Rückseite Zensur: Zensiert beim XIV. Armeekorps, Nebenstelle beim Telegraphenamt in Konstanz. Konstanz 29. September 1917: Doppelgewichtiger Brief (bis 40 g) im Grenzkreis (bis 30 km) Deutschland-Schweiz. Taxberechnung: 2 x 10 Pfg. (je 20 g) Grenzkreistaxe + 5 Pfg. Reichsabgabe/p. Brief = 25 Pfg. 2
3 Die entsprechende Verfügung der Schweizer Postverwaltung 3
4 Der Grund für diese Portoerhöhung dürfte in der Schweizer Postgeschichte einmalig sein. Portoerhöhung in der Schweiz infolge Reichsabgabe ab 1. August 1916 im Deutschen Reich. Aarau 5. Januar 1917: Brief bis 20 g im Grenzkreis (bis 30 km) Schweiz-Deutschland. Taxberechnung: 10 Rappen (für je 20 g) + 5 Rp. Aufschlag pro Brief = 15 Rp. Zensiert bei der militärischen Überwachungsstelle des XIV. Armeekorps in Freiburg i. B. Anmerkung: Im Zumstein Spezialkatalog Schweiz (2000) und im ZACK-Sonderdruck Die Posttaxen der Schweiz ab 1875 Band 2 Ausland, entsprechen die Angaben nicht der postalischen Verfügung der Schweizer Postverwaltung. Quellen: Deutsche Inflation Wissenswertes, Sammelmöglichkeiten und Hinweise Mi , Günter Bechtold/INFLA Berlin (2002). Postalische Verfügung der Schweizer Postverwaltung vom 27. Juli 1916 (No. 151). 4
5 Die Weiterverwendung in Fachzeitschriften etc. ist gestattet unter folgenden Bedingungen: Unveränderte Wiedergabe mit Quellenangabe. Belegsexemplar an Verlag Post und Geschichte GmbH. Anmerkungen und Ergänzungen erwünscht, falls notwendig am Schluss anfügen mit neuen Quellenangaben und Angabe der bearbeitenden Person. Post und Geschichte GmbH, Verlag und Handelsgesellschaft Christian Geissmann, Postfach 56, CH 5612 Villmergen (Schweiz) 5
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