Studien- und Lebensbedingungen an den Schweizer Hochschulen
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- Cornelius Franke
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1 Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS Medienmitteilung Sperrfrist: , 9:1 1 Bildung und Wissenschaft Nr Studien- und Lebensbedingungen an den Schweizer Hochschulen Hohe Erwerbstätigkeit der Studierenden Neuchâtel, (BFS) Drei Viertel der Studierenden gehen neben dem Studium einer Erwerbstätigkeit nach. Im Durchschnitt machen die Einkünfte aus Erwerbstätigkeit knapp 0 Prozent der Einnahmen aus. Die Studierenden verfügen im Jahr 201 über ein Median- Einkommen von 2000 Franken pro Monat. Ihre durchschnittlichen Studienkosten betragen 121 Franken pro Semester im Jahr 201. Mehr als die Hälfte der Studierenden, die einen Mobilitätsaufenthalt im Ausland absolvierten, haben hierfür ein EU-Programm wie beispielsweise Erasmus genutzt. Dies sind Ergebnisse der Erhebung 201 zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der Studierenden, die nach 200 und 2009 zum dritten Mal vom Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführt wurde. Drei Viertel der Studierenden arbeiten neben dem Studium Prozent Studierenden gehen neben dem Studium einer Erwerbstätigkeit nach. Dazu zählen auch bezahlte Praktika, die von 9 Prozent der Studierenden ausgeübt werden. Der Anteil der Studierenden, die 201 einer Erwerbstätigkeit nachgegangen sind, ist im Vergleich zum Jahr 200 leicht gesunken (%). Als Grund, warum Studierende keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, wird am häufigsten die hohe Studienbelastung genannt (2%). Zweithäufigste Nennung ist, dass eine Erwerbstätigkeit aus finanziellen Gründen nicht erforderlich ist (%). Erwerbstätigkeit nach Hochschultyp An den universitären Hochschulen (UH) haben Prozent der Studierenden neben dem Studium eine Erwerbstätigkeit ausgeübt. An den Fachhochschulen (FH) sind es 9 Prozent und an den Pädagogischen Hochschulen (PH) Prozent. Die Erwerbstätigkeit geht dabei zu einem grossen Teil zu Lasten der für das Studium zur Verfügung stehenden Zeit. Zahlreiche Studierende üben Tätigkeiten aus, die keine spezielle Ausbildung benötigen (UH: 6%, FH: 2%, PH: 1%). FH-Studierende sind deutlich seltener in solchen Jobs anzutreffen, weil eine Mehrheit von ihnen (%) zu Studienbeginn bereits über einen Berufs- oder Hochschulabschluss verfügt (UH: 11%, PH: 2%). Espace de l'europe 10 CH-2010 Neuchâtel
2 Zusammensetzung der Einnahmen der Studierenden Die Hälfte der Studierenden verfügt über monatliche Einnahmen zwischen 1 und 20 Franken. Im Vergleich zum Jahr 200 ist das inflationsbereinigte Medianeinkommen leicht von 16 auf 2000 Franken im Jahr 201 angestiegen. Durchschnittlich stammen gut die Hälfte der Einnahmen aus Zuwendungen der Familie (1%), weitere 9 Prozent aus Erwerbstätigkeit, Prozent aus Ausbildungsbeiträgen (Stipendien oder Darlehen) und die restlichen Prozent aus anderen Quellen. Die Mehrzahl der Studierenden mit Ausbildungsbeitrag erhält ein Stipendium (%), weitere 9 Prozent sowohl ein Stipendium als auch ein Darlehen und Prozent ein Darlehen. Bei denjenigen Studierenden, die Ausbildungsbeiträge beziehen, machen diese 0 Prozent der Gesamteinnahmen aus. Die Mehrheit der Studierenden (61%) lebt während des Semesters nicht im Elternhaushalt. Betrachtet man Studierende ausserhalb des Elternhauses im internationalen Vergleich mit 2 anderen europäischen Ländern, ist der Anteil der Erwerbstätigkeit an den Einnahmen der in der Schweiz Studierenden überdurchschnittlich, während der Anteil der Ausbildungsbeiträge der öffentlichen Hand unterdurchschnittlich ist. Studienkosten im Zeitverlauf konstant Die Studienkosten lagen 201 bei durchschnittlichen 121 Franken pro Semester und sind im Vergleich zu 200 stabil geblieben (Fr. 1296). Dabei überlagern sich zwei gegenläufige Tendenzen: Die Studiengebühren haben im Vergleich zu 200 zugenommen während andere Studienkosten, wie beispielsweise für Bücher und Materialien, im gleichen Zeitraum gesunken sind. Finanzielle Schwierigkeiten häufiger als in der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung Studierende geben öfter (1%) als die gleichaltrige Gesamtbevölkerung (%) an, sich keine Woche Ferien pro Jahr weg von zu Hause leisten zu können. Sollte eine unerwartete Rechnung in der Höhe von 2000 Franken innerhalb eines Monats zu begleichen sein, wären Prozent der Studierenden dazu nicht aus eigenen Mitteln in der Lage. Bei der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung wären es 20 Prozent. Entsprechend berichten 1 Prozent aller Studierenden über grosse oder sehr grosse finanzielle Schwierigkeiten. Im internationalen Vergleich gehört die Schweiz zu den fünf Ländern, in denen Studierende am seltensten von grösseren finanziellen Schwierigkeiten berichten. Durchmischung der sozialen Herkunft an den Fachhochschulen grösser als an den Universitäten Prozent aller Studierenden stammten 201 aus Familien, in denen ein Elternteil über einen Hochschulabschluss verfügt. Während dieser Anteil an den UH 2 Prozent beträgt, liegt er an den FH (2%) und PH (29%) tiefer. Der Anteil Studierender mit einer beruflichen Grundbildung als höchsten elterlichen Bildungsabschluss liegt an den PH bei, an den FH bei und an den UH bei 2 Prozent. Mehr als die Hälfte der Studienaufenthalte im Ausland wurden über EU-Programme organisiert 2 Prozent der Studierenden interessieren sich für einen Studienaufenthalt von mindestens einem Semester Dauer an einer anderen Hochschule, bereiten einen solchen vor oder haben ihn bereits durchgeführt. 1 Prozent sind noch unentschlossen und für rund die Hälfte (1%) kommt ein Mobilitätsaufenthalt (eher) nicht in Frage. Zum Befragungszeitpunkt haben Prozent der Studierenden bereits einen Studienaufenthalt innerhalb der Schweiz und Prozent einen im Ausland absolviert. Von den auslandsmobilen Studierenden nutzten Prozent Erasmus oder ein anderes EU- Programm. BUNDESAMT FÜR STATISTIK Pressestelle 2/
3 Definitionen Grundgesamtheit, Erhebungszeitraum und Antwortquote der SSEE Der Grundgesamtheit der Erhebung 201 zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der Studierenden (SSEE) besteht aus allen an einer Schweizer Hochschule immatrikulierten Studierenden, die im Herbstsemester 2012/1 für ein Studium auf der Stufe Bachelor, Master, Lizenziat oder Diplom eingeschrieben waren. Nicht einbezogen wurden Doktorierende oder Personen in Weiterbildungsstudien. Die Erhebung fand im Frühjahrssemester vom 26. März bis zum 2. Juni 201 mittels Online-Fragebogen statt. 1'192 Studierende nahmen an der Erhebung teil, was einer Nettoantwortquote von 1 Prozent entspricht. Median Der Median oder Zentralwert teilt die nach Grösse geordneten Beobachtungswerte in zwei gleich grosse Hälften. Die eine Hälfte der Werte liegt über, die andere unter dem Median. Der Median wird, im Gegensatz zum arithmetischen Mittel, durch extreme Werte nicht beeinflusst. Einnahmen Da das Budget der Studierenden von Monat zu Monat stark variieren kann, wurden die Studierenden gebeten, die Einnahmen für einen «normalen Monat» während des Frühjahrssemesters 201 (und nicht während der Ferien) zu schätzen. Einnahmequellen Die Einnahmequellen der Studierenden wurden in vier Kategorien eingeteilt: - Familie: Beträge, die von den Eltern, vom Partner bzw. von der Partnerin und von anderen Familienmitgliedern stammen. - Erwerbstätigkeit: Beträge aus studentischer Erwerbstätigkeit zum Zeitpunkt der Befragung und Mittel, die vor dem Studium im Rahmen einer Erwerbstätigkeit angespart wurden. - Ausbildungsbeiträge: Beträge aus Stipendien und Darlehen, die von der öffentlichen Hand (Bund, Kanton oder Gemeinde), von der Hochschule und von privaten Organisationen ohne Erwerbszweck gewährt wurden. Mobilitätsstipendien und private Bankdarlehen sind ausgeschlossen. - Andere: Beträge aus privaten Bankkrediten und anderes Kapital, das nicht aus einer früheren Erwerbstätigkeit stammt, und andere Quellen (z.b. Erbe, Rente usw.). Erwerbstätigkeit Von den Studierenden während des Semesters oder in den Semesterferien regelmässig oder unregelmässig ausgeübte Erwerbstätigkeit inklusive bezahlter Praktika und Hilfsassistenzen in den letzten zwölf Monaten vor der Erhebung. Vor Studienbeginn ausgeübte Tätigkeiten werden für die Erwerbstätigenquote nicht berücksichtigt. Der Umfang der Erwerbstätigkeit (Beschäftigungsgrad) wird als Anteil an einer Vollzeitstelle ausgedrückt. Hochschulen Das Hochschulsystem der Schweiz besteht aus den universitären Hochschulen UH (kantonale Universitäten, Eidgenössische Technische Hochschulen ETH und universitäre Institutionen UI), den Fachhochschulen FH und den Pädagogischen Hochschulen PH. Mobilitätsaufenthalte Unter Mobilitätsaufenthalte werden Studienaufenthalte an einer anderen Hochschule von mindestens einem Semester Dauer verstanden, wobei paralleler Besuch mehrerer Hochschulen oder Absolvieren von ganzen Studiengängen nicht gezählt wird. Teuerung Um finanzielle Vergleiche zwischen den Erhebungen anzustellen, sind die Beträge 200 zu den Preisen von 201 dargestellt. Sie wurden entsprechend um, Prozent erhöht, um die mittlere Jahresteuerung zwischen 200 und 201 zu berücksichtigen. Zeitbudget Das Zeitbudget der Studierenden gibt den zeitlichen Aufwand für verschiedene Aktivitäten während einer für die Studierenden typischen Semesterwoche an. Der Aufwand für folgende Aktivitäten wurde erfasst: Studium, Erwerbstätigkeit neben dem Studium, ehrenamtliche Tätigkeiten, Familienarbeit, Kinderbetreuung, Haushalt. /
4 Eurostudent Eurostudent ist ein seit 199 bestehendes internationales Netzwerk zur Untersuchung der sozialen und wirtschaftlichen Situation von Studierenden in Europa. Eurostudent V wurde von in 29 Ländern durchgeführt. Der Hauptbericht Social and Economic Conditions of Student Life in Europe ist soeben erschienen ( Länderabkürzungen teilnehmender Länder bei Eurostudent V AM Armenien AT Österreich BA Bosnien und Herzegowina CH Schweiz CZ Tschechien DE Deutschland DK Dänemark EE Estland FI Finnland FR Frankreich GE Georgien HR Kroatien HU Ungarn IE Irland IT Italien LT Litauen LV Lettland ME Montenegro MT Malta NL Niederlande NO Norwegen PL Polen RO Rumänien RS Serbien RU Russland SE Schweden SI Slowenien SK Slowakei UA Ukraine Auskunft: Sarah Gerhard Ortega, BFS, Sektion Bildungssystem, Tel.: , Sarah.Gerhard@bfs.admin.ch Philipp Fischer, BFS, Sektion Bildungssystem, Tel.: , Philipp.Fischer@bfs.admin.ch Pressestelle BFS, Tel.: , kom@bfs.admin.ch Neuerscheinung: Studien- und Lebensbedingungen an den Schweizer Hochschulen. Hauptbericht der Erhebung 201 zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der Studierenden, Bestellnummer: Preis: Fr Publikationsbestellungen, Tel.: , Fax: , order@bfs.admin.ch Online-Angebot: Vollständiges Dossier: Abonnieren des NewsMails des BFS: Diese Medienmitteilung wurde auf der Basis des Verhaltenskodex der europäischen Statistiken geprüft. Er stellt Unabhängigkeit, Integrität und Rechenschaftspflicht der nationalen und gemeinschaftlichen statistischen Stellen sicher. Die privilegierten Zugänge werden kontrolliert und sind unter Embargo. Das Staatsekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) haben diese Medienmitteilung drei Tage vor der allgemeinen Veröffentlichung zwecks Erfüllung ihrer Aufgaben erhalten. /
5 Erwerbstätigenquote und Beschäftigungsgrad nach Hochschultyp, in % G Total UH FH PH Keine Erwerbstätigkeit Mehr als 61% 1% 6 21% Bis Quelle: SHIS Studienjahr 2012/201 Zusammenhang zwischen Erwerbstätigkeit und Studium, Mittelwert in Stunden pro Woche G 2 Gesamtaufwand Studium und Erwerbstätigkeit pro Woche (in Stunden) und Erwerbstätigkeit pro Woche (in Stunden) mehr Erwerbstätigkeit Sonstiger Studienaufwand Besuch Lehrveranstaltungen Quelle: SSEE 201 Art der Erwerbstätigkeit nach Hochschultyp und Studienstufe, in % der erwerbstätigen Studierenden G Total UH FH PH Bachelor Master Hochschultyp Studienstufe Andere Erwerbstätigkeit Selbstständige Erwerbstätigkeit Erwerbstätigkeit, die eine spezielle Ausbildung erfordert Erwerbstätigkeit, die keine spezielle Ausbildung erfordert Studentische Hilfskraft oder Hilfsassistent/in an der Hochschule Freiwilliges Praktikum (bezahltes Praktikum, aber für das Studium nicht obligatorisch) Obligatorisches Praktikum im Rahmen des Studiums (inkl. Medizinpraktikum) Quelle: SSEE 201 /
6 Einnahmen der Studierenden nach Wohnform, in Franken pro Monat G Perzentil Quartil (%) Mittelwert Median () 1. Quartil (2%) 1-Perzentil Total Bei den Eltern Nicht bei den Eltern Bemerkung: Beträge 200 zu Preisen 201. Quelle: SSEE 200, 201 6/
7 Studienkosten nach Art, Mittelwert in Franken pro Semester G Indikatoren der materiellen Entbehrung, Studierende und Gesamtbevölkerung von 1 bis 2 Jahre, in % G % % % 2 1% % Andere Studienkosten Studiengebühren Unerwartete Rechnung von 2000 Franken nicht bezahlbar Studierende 1 2 Jahre Gesamtbevölkerung 1 2 Jahre Keine Ferien aus finanziellen Gründen Quelle: SSEE 200, 201 Quellen: SSEE 201, SILC 2012 Höchster Bildungsabschluss der Eltern nach Hochschultyp, in % G Total UH FH PH Hochschule Höhere Berufsbildung Sekundarstufe II: Allgemeinbildung Sekundarstufe II: Berufsbildung Keine nachobligatorische Ausbildung Quelle: SSEE 201 /
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