Strukturvertrag Rheuma ( 73a) für Brandenburg
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- Henriette Goldschmidt
- vor 6 Jahren
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1 Strukturvertrag Rheuma ( 73a) für Brandenburg Update und erste Erfahrungen Dr. med. Joachim-Michael Engel Internist - Rheumatologe Physikalische Therapie, Sozialmedizin Ärztlicher Direktor MVZ Epikur GbR Vorstandsmitglied LV Brandenburg des BDRh
2 Neue Versorgungsmodelle GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz bietet seit Chancen für neue Versorgungsstrategien strukturell und qualitativ abgestimmt auf die Bedürfnisse (der Rheuma-Patienten)
3 73c SGB V Verträge *) zur ambulanten ärztlichen Versorgung (Versorgungsvertrag) Schwerpunktpraxen MVZ Medizinische Versorgungszentren Ärztenetze *) Besondere ambulante Behandlung Ausschreibung der Verträge durch Krankenkasse Freiwillige Teilnahme der Versicherten Bindung für mindestens ein Jahr Qualitätsanforderungen des Kollektivvertragssystems
4 140a ff SBG V Verträge zur integrierten Versorgung mit Verzahnung ambulanter und stationärer Versorgung Einbezug verschiedener Leistungserbringer und Versorgungssektoren Behandlungspfade und Case Management
5 Knackpunkte Welche Gesellschaftsform wählen? Wer ist Vertragspartner? Wer haftet für Vertragserfüllung? Welche Kalkulationsbasis nehmen? Wie erfolgt Qualitätssicherung? (Struktur - Prozeß - Ergebnis) Mißbrauch? Risikoselektion? Verträge zur integrierten Versorgung unterliegen keiner umfassenden wissenschaftlichen Begleitung oder Evaluation. Demzufolge liegen bisher noch keine gesicherten Erkenntnisse vor, ob die Behandlung von bestimmten Erkrankungen im Rahmen der integrierten Versorgung verbessert werden konnte.
6 73a SGB V 73a Strukturverträge (1) Die Kassenärztlichen Vereinigungen können mit den Landesverbänden der Krankenkassen und den Verbänden der Ersatzkassen in den Verträgen nach 83 Versorgungs- und Vergütungsstrukturen vereinbaren, die dem vom Versicherten gewählten Hausarzt oder einem von ihm gewählten Verbund haus- und fachärztlich tätiger Vertragsärzte (vernetzte Praxen) Verantwortung für die Gewährleistung der Qualität und Wirtschaftlichkeit der vertragsärztlichen Versorgung sowie der ärztlich verordneten oder veranlaßten Leistungen insgesamt oder für inhaltlich definierte Teilbereiche dieser Leistungen übertragen; 71 Abs. 1 gilt. Sie können für nach Satz 1 bestimmte Leistungen ein Budget vereinbaren. Das Budget umfaßt Aufwendungen für die von beteiligten Vertragsärzten erbrachten Leistungen; in die Budgetverantwortung können die veranlaßten Ausgaben für Arznei-, Verband- und Heilmittel sowie weitere Leistungsbereiche einbezogen werden. Für die Vergütung der vertragsärztlichen Leistungen können die Vertragspartner von den nach 87 getroffenen Leistungsbewertungen abweichen. Die Teilnahme von Versicherten und Vertragsärzten ist freiwillig. (2) Die Vertragspartner der Verträge nach 82 Abs. 1 können Rahmenvereinbarungen zum Inhalt und zur Durchführung der Vereinbarungen nach Absatz 1 treffen, die von den Vertragspartnern nach Absatz 1 unter Berücksichtigung regionaler Bedürfnisse ausgestattet werden können. Sie schaffen in den Bestimmungen der Bundesmantelverträge die Voraussetzungen zur Durchführung der Verträge nach Absatz l.
7 Facharztverfügbarkeit Realität Brandenburg: 9 internistische Rheumatologen in SP-Praxis (Rheumaplan 2009) (mit HA-Rheumatologen 15, Bundesregister KBV) 2.4 Mio Einwohner 1 Rheumatologe auf Einwohner * (*NO-Brandenburg: derzeit keine Vollzeit zugelassenen Rheumatologen) Bedarf: Bedarf 1 Rheumatologe / EW** (optimal 3 Rheumatologen / EW)
8 Facharzttermine Auf jeden Rheumatologen in Brandenburg kommen somit ca RA-Patienten und ebenso viele Sp.a. Patienten Die meisten Patienten müssten 1x im Quartal gesehen werden manche auch öfter, wenige seltener. Problem: Nur jeder neu mit V. a. RA vorgestellte Patient hat auch RA
9 Rheumaplan ein optimistisches Bild aber mit vielen Defiziten! insbesondere Lange Wartezeiten Volle Praxen Keine Anerkennung der Rheumatologen durch die KV als eigene Facharztgruppe. Daher Vergütung im RLV der Internisten ohne Schwerpunkt!
10 Chancen... Zeitnahe,frühe Wahrnehmung als mögliche RA / Sp.a. - durch Patienten selbst - durch Hausarzt Erste Basisdiagnostik beim Hausarzt Klinik, Labor, (Röntgen) Dann schnelle und gezielte Erstvorstellung beim Facharzt Weiteres fachliches Case Management durch den Rheumatologen in Kooperation mit dem Hausarzt
11 Strukturvertrag Rheuma Innovative Gesundheitsversorgung in Brandenburg -IGiB AOK Nordost Die Gesundheitskasse für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern Strukturvertrag gem. 73a SGB V zur Förderung der ambulanten medizinischen Versorgung auf dem Gebiet der Rheumatologie
12 Eckpunkte Verlässlich strukturierte Kooperation zwischen HA und Rheumatologen Strukturelle Umsetzung heutiger Rheumatherapie zur nachhaltigen Remissionsinduktion Sicherung und Förderung vorhandener Strukturen zusätzliche Vergütung hoher Behandlungsqualität auf allen Ebenen
13 Ziele zeitlich und inhaltlich auf den individuellen Krankheitsverlauf abgestimmte, qualitätsgesicherte rheumatologische Versorgung, innerhalb derer der Rheumatologe mit seinem Praxisteam als Casemanager fungiert und der Hausarzt den Patienten kontinuierlich wohnortnah begleitet kürzere Arbeitsunfähigkeit, weniger stationäre Behandlungen, frühzeitige Einleitung einer Rehabilitation, verminderte Folgekosten in der Langzeitbehandlung, höhere Lebensqualität und gute Chancen auf Remissionsinduktion
14 Erfahrungen Offene Publikation des gesamten Vertrages auf der Webseite der KV Brandenburg
15 Brandenburger Rheumavertrag setzt auf Früherkennung Potsdam 2. Dezember Der Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost, Frank Michalak, verwies darauf, dass durch die frühzeitige Diagnose nicht nur teure Krankenhausaufenthalte, sondern auch Spätfolgen vermieden werden. Rund 1200 AOK-Versicherte haben sich bisher in den Vertrag eingeschrieben. Für diese Versicherten bestehen jetzt gute Chancen, dass das Fortschreiten ihrer Erkrankung durch die intensive Betreuung verlangsamt oder gar gestoppt wird. Auf jeden Fall wird sich ihre Lebensqualität spürbar verbessern, so der AOK-Vorstandsvorsitzende. Michalak weist jedoch auch darauf hin, dass noch wesentlich mehr Patienten von dem Vertrag profitieren könnten. Allein die Gesundheitskasse hat ca Versicherte im Land Brandenburg mit der Diagnose Rheumatoide Arthritis oder Morbus Bechterew. Um diese zu erreichen, benötigen wir vor allem die Unterstützung durch die behandelnden Hausärzte, sagt Michalak. Bisher haben sich 192 Hausärzte in den Vertrag eingeschrieben. Eine Anzahl, die uns noch nicht zufrieden stellt, wie Dr. Helming einschätzt.
16 Erfahrungen Teilnahme Rheumatologen: alle 15 Teilnahme Hausärzte: derzeit 200/980 Teilnahme Versicherte: derzeit 1200 / Beiratssitzungen zur Klärung offener Fragen Stand: Januar 2012 bislang 7
17 Erfahrungen Rekrutierung Hausärzte schleppend 10 regionale Vortragsveranstaltungen Persönliche Besuche durch AOK- Mitarbeiter Flyer und schriftliche Informationen Bislang nur wenige neue Patienten rekrutiert Rheumakranke Versicherte begeistert
18 Erfahrungen Beirat mit Beteiligung Vertragspartner AOK Nordost und KV Brandenburg Berufsverband Rheumatologen LV Brandenburg Deutsche Rheuma-Liga LV Brandenburg 2010 Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) zu 9 Abs. 2 Für die Weiterentwicklung des Vertrages, insbesondere hinsichtlich der Qualität und der Wirtschaftlichkeit, wird von den Vertragspartnern ein Beirat mit bis zu 4 Vertretern der KV und zwei Vertretern der AOK eingerichtet, der durch einstimmige Beschlüsse Anpassungen sowie Ergänzungen des Vertrages in Gang setzen kann.
19 Wir sind auf einem guten Weg. Der Erfolg bleibt abzuwarten!
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