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- Nikolas Kruse
- vor 6 Jahren
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1 Fischwirt/in - Seen- und Aktuelles Ausbildung wurde modernisiert Die Ausbildung im Beruf Fischwirt/in wurde modernisiert, um die inhaltlichen und technischen Entwicklungen in der Berufspraxis der letzten Jahrzehnte zu berücksichtigen. Die bisherigen drei Schwerpunkte wurden durch die zwei Fachrichtungen "Aquakultur und Binnenfischerei" sowie "Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei" ersetzt. Die modernisierte Ausbildungsordnung trat zum 1. August 2016 in Kraft. Die Ausbildung im Überblick Archivierungsgrund: Beruf, dessen Regelung außer Kraft getreten ist Fischwirt/in mit dem Schwerpunkt Seen- und ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Fischereibetrieben (Ausbildungsbereich Landwirtschaft). Ausbildungsinhalte Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise: was man über die Eigenschaften des Wassers, die unterschiedlichen Gewässerformen und -typen, die Einflüsse des Klimas und der Bodenverhältnisse sowie die Pflanzen- und Tierwelt der Gewässer wissen muss wie man Gewässer rein erhält und pflegt welche unterschiedlichen Arten es zum Beispiel von Fischen, Fischkrankheiten oder Fischfeinden gibt und wie Körperteile sowie Organe aufgebaut sind wie man die Fische nach dem Fang weiterverarbeitet und vermarktet, zum Beispiel schlachtet, schuppt, kühlt, frostet, zerlegt und konserviert was man über die Wartung und Handhabung der erforderlichen Fahrzeuge, Maschinen und Geräte wissen muss grundlegende Kenntnisse im Fischerei- und Wasserrecht wie man den Nutzungs- und Ertragswert von Fischereigewässern schätzen kann wie sich besondere Fangeinrichtungen einsetzen lassen Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt. In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse: nach länderspezifischen Regelungen, orientiert am Ausbildungsberufsbild in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde Lernorte Fischwirte und Fischwirtinnen mit dem Schwerpunkt Seen- und werden im dualen System ausgebildet. Lernorte sind Ausbildungsbetrieb (i.d.r. Betriebe der Seen- und ): im Freien, Schlacht-, Räucher- und Kühlräume Seite 1 von 6
2 Berufsschule: Unterrichtsräume Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit: für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland in Starnberg (Bayern): Staatliches Berufliches Zentrum Starnberg Von-der-Tann-Straße Starnberg D Internet: sekretariat@bs-starnberg.de für die Länder Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein in Hannover (Niedersachsen): Justus-von-Liebig-Schule Hannover Heisterbergallee Hannover-Ahlem D Internet: info@jvl.de für die Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Bautzen (Sachsen): Berufliches Schulzentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Erich-Pfaff-Straße Bautzen D Internet: schulleitung@bsz-e-bautzen.de Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen 2015 Internet: Ausbildungssituation Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen: Im Betrieb Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Jungfische in Fanggewässer einsetzen, Fische fangen, weiterverarbeiten und verkaufen, Fanggerät und Boote instand halten Umgebung: Witterungseinflüsse und Nässe bei Arbeit im Freien, Kälte in Räumen, in denen Fische verarbeitet, gelagert oder verkauft werden Kleidung: wetterfeste Kleidung, z.t. Hüftstiefel, Wathosen, Gummischürzen und -handschuhe Arbeitszeit: Fischfang sehr früh am Morgen bzw. spät am Abend, auch am Wochenende Anforderungen: Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit (z.b. beim Beobachten des Verhaltens von Fischen) Geschicklichkeit und Sorgfalt (z.b. beim Auswerfen und Einholen von Netzen) Umsicht und Verantwortungsbewusstsein (z.b. bei der Arbeit auf Booten, beim Umgang mit verkaufsfertigen Fischen und Fischprodukten) Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.b. beim Ausbessern von Booten, beim Instandhalten von Fanggerät) An der Berufsschule Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht Ausbildungsvergütung Beispiele (monatlich brutto): 1. Ausbildungsjahr: 520 bis 630 Seite 2 von 6
3 2. Ausbildungsjahr: 570 bis Ausbildungsjahr: 640 bis 730 Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung - Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen - Stand: Oktober 2015 Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden. Ausbildungskosten Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.b. für Lernmittel, Berufskleidung, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung. Förderungsmöglichkeiten Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten. Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe Internet: Berufsausbildungsbeihilfe/index.htm Ausbildungsdauer 3 Jahre Ausbildungsaufbau Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt. Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan 1. Ausbildungsjahr: Ausbildung im Betrieb: Grundzüge der Gewässerbewirtschaftung Einführung in die betrieblichen Zusammenhänge der Ausbildungsstätte Mithilfe beim Bearbeiten, Verarbeiten und Vermarkten der Betriebserzeugnisse Anfertigen, Instandhalten und Pflegen von Fischereieinrichtungen Warten der erforderlichen Fahrzeuge, Maschinen und Geräte Zwischenprüfung nach dem 1. Ausbildungsjahr 2. und 3. Ausbildungsjahr: Ausbildung im Betrieb: Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. Ausbildungsjahr Gewässerbewirtschaftung und Hegemaßnahmen Umgang mit Werkstoffen und einfache Instandsetzungsarbeiten an Maschinen und Geräten Kenntnisse über den Gewässerschutz Seite 3 von 6
4 Vertiefung der Fertigkeiten und Kenntnisse im Betriebszweig Seen- und Ausbildungsjahr: Ausbildung in der Berufsschule: berufsbezogen: z.b. Fischkrankheiten, Fangtechnik und Motorenkunde, Fachrechnen allgemeinbildend: z.b. Wirtschafts- und Sozialkunde Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr Ausbildungsabschluss, Prüfungen Ausbildungsabschluss Abschlussprüfung gemäß Verordnung über die Berufsausbildung zum Fischwirt/zur Fischwirtin (FischWiAusbV) vom (BGBl. I S. 2136), geändert durch Verordnung vom (BGBl. I S. 1145) Internet: Prüfungen Die Auszubildenden legen eine Zwischenprüfung sowie am Ende der Ausbildung die Abschlussprüfung ab. Die Abschlussprüfung erfolgt praktisch, schriftlich und mündlich. Die praktische Prüfung besteht aus folgenden Aufgaben: Erledigung nach Arbeitsvorschrift von je einer zusammenhängenden Aufgabe aus dem Fischfang oder der Fischhaltung sowie einer weiteren Aufgabe aus der Netzkunde und Materialverarbeitung Überprüfung einer Maschine auf Verkehrs- oder Betriebssicherheit und Behebung der dabei erkannten einfachen Mängel, Nachweis des Umgangs mit Metall, Holz oder Kunststoff entsprechend den erlernten Grundfertigkeiten Die schriftliche Prüfung umfasst drei Klausuren, z.b. in den folgenden Fächern: Grundlagen der Fischerei Gewässerbewirtschaftung und Hegemaßnahmen Fischkrankheiten, Fischfeinde und deren Bekämpfung Fangtechnik und Motorenkunde Vermarktung Die mündliche Prüfung erstreckt sich insbesondere auf die Prüfungsfächer, die nicht schriftlich geprüft wurden. Prüfende Stelle: Landwirtschaftskammer bzw. beauftragte Dienststelle des für Landwirtschaft zuständigen Ministeriums Abschluss-/Berufsbezeichnungen Abschlussbezeichnung Fischwirt/Fischwirtin Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Seite 4 von 6
5 Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss oder mit Hauptschulabschluss ein. Schulische Vorbildung in der Praxis Im Jahr 2014 gab es 90 Ausbildungsanfänger/innen. 40 Prozent der zukünftigen Fischwirte und Fischwirtinnen (alle Schwerpunkte) besaßen einen mittleren Bildungsabschluss, ebenso 40 Prozent einen Hauptschulabschluss. Über die Hochschulreife verfügten 17 Prozent. Sieben Prozent hatten vor Ausbildungsbeginn an einer Berufsvorbereitungsmaßnahme teilgenommen. Quelle: Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Weitere Ausbildungsvoraussetzungen Beim Umgang mit Lebensmitteln benötigt man eine Belehrung und eine Bescheinigung des Gesundheitsamtes. Wichtige Schulfächer Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung: Biologie: Angehende Fischwirte und Fischwirtinnen müssen sich mit den optimalen Haltungsbedingungen von Fischen, was z.b. Fischkrankheiten oder Wassergüte betrifft, auskennen. Daher sind gute Kenntnisse in Biologie für die Ausbildung förderlich. Geografie/Erdkunde: Für die Seen- und ist das Wissen um die Eigenschaften fließender und stehender Gewässer und die Auswirkungen der Klimaeinflüsse wichtig. Kenntnisse in Erdkunde sind für die Auszubildenden deshalb von Nutzen. Perspektiven nach der Ausbildung Die passende Beschäftigung finden Nach ihrer Ausbildung arbeiten Fischwirte und Fischwirtinnen mit dem Schwerpunkt Seen- und z.b. in Fischereibetrieben oder in Fischbrutanstalten. Die Beschäftigungsfähigkeit sichern Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Fischerei bis hin zu Schiffsverkehr. Beruflich weiterkommen Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Fischwirtschaftsmeister/in im Produktionsbereich Seen- und abzulegen. Seite 5 von 6
6 Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Agrarbiologie erwerben. Sich selbstständig machen Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich, z.b. mit einer eigenen Fischzucht oder einem eigenen Fischhandelsbetrieb. Ausbildungsalternativen Folgende Ausbildungsalternativen bieten sich für den Beruf Fischwirt/in mit dem Schwerpunkt Seen- und an: Bereich Tiere Fischwirt/Fischwirtin Schwerpunkt Fischhaltung und Fischzucht Gemeinsamkeit: Fische züchten, versorgen und vermarkten Bereich Schiff und Schifffahrt Fischwirt/Fischwirtin Schwerpunkt Kleine Hochsee- und Küstenfischerei Gemeinsamkeit: Fische fangen, weiterverarbeiten und vermarkten Rechtliche Regelungen für die Ausbildung Rechtsvorschriften und Empfehlungen zur Ausbildung Verordnung über die Berufsausbildung zum Fischwirt/zur Fischwirtin (FischWiAusbV) vom (BGBl. I S. 2136), geändert durch Verordnung vom (BGBl. I S. 1145) Internet: Übergreifende Rechtsvorschrift (Ausbildung/Tätigkeit) Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz - IfSG), zuletzt geändert durch Artikel 6a des Gesetzes vom (BGBl. I S. 2229) Internet: Seite 6 von 6
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