Antrag Nr / A der Stadtratsfraktion DIE GRÜNEN/RL vom

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1 Telefon: Telefax: Kulturreferat Seite 1 von 6 Büro der Referatsleitung KULT-BDR QR-Codes an städtischen Sehenswürdigkeiten Antrag Nr / A der Stadtratsfraktion DIE GRÜNEN/RL vom Sitzungsvorlage Nr / V Anlage: Antrag Nr / A Beschluss des Kulturausschusses vom (SB) Öffentliche Sitzung I. Vortrag des Referenten: 1. Anlass für die Vorlage / Kompetenzen Mit Antrag vom hat die Stadtratsfraktion DIE GRÜNEN/RL die Stadtverwaltung um einen Vorschlag gebeten, wie mittels QR-Codes auf Informationen im Internet zu städtischen Sehenswürdigkeiten und zu kulturell und historisch bedeutsamen Orten und Gebäuden verwiesen werden kann. Ein Anhörungsrecht eines Bezirksausschusses besteht in dieser Sache nicht. 2. Im Einzelnen QR-Codes als Hilfsmittel in der Kommunikation Zunehmend werden in der Kommunikation zweidimensionale Quick Response Codes (QR-Codes) eingesetzt, um in Drucksachen auf eine Internetseite zu verweisen. Wer auf seinem Smartphone oder Tablet einen QR-Code-Leser installiert hat, kann den QR-Code einscannen, spart sich das Eintippen einer langen Internetadresse und kommt im besten Fall auf vertiefende Informationen, die für mobile Endgeräte optimiert sind. QR-Codes werden in der Regel nur dann eingescannt, wenn - der Kontext, in dem sie angebracht sind, Neugier weckt auf mehr Information - klar vermittelt wird, was man beim Aufruf der Internetseite inhaltlich erwarten darf - die mittels QR-Code verschlüsselte Internetadresse vertrauenswürdig ist - durch den Download keine bzw. nur minimale Kosten entstehen - die verknüpfte Internetseite für mobile Anwendungen optimiert ist.

2 Seite 2 von 6 Mittlerweile sind Smartphones und Tablets weit verbreitet, QR-Codes sind auf Plakaten und in Drucksachen weit verbreitet und scheinen im Trend zu liegen. Allerdings entsprechen die Zugriffe nicht in jedem Anwendungsfall den Erwartungen. QR-Codes sind zudem gestalterisch nicht besonders ansprechend, daher wird die Angabe der Homepage nur dann durch einen QR-Code ergänzt bzw. ersetzt, wenn das einen echten Mehrwert verspricht. Hauptgrund für einen QR-Code ist die Länge der Internetadresse, die sonst von Hand eingetippt werden müsste. Oft geht es genauso schnell, eine kurze Internetadresse einzutippen bzw. über ein Stichwort per Suchmaschine auf die Homepage zu gelangen. Beispiel: Wer Lenbachhaus googelt, kommt sofort auf die Internetseite Alternativ muss der QR-Code-Scanner aufgerufen und der Scan ausgeführt werden, dann ist es erforderlich, das Öffnen der Internetseite zu bestätigen, anschließend öffnet sich diese. Der Zeitgewinn ist fraglich und vom Einzelfall abhängig. Einsatz von QR-Codes im Kulturbereich Beispiele Der kostenlose zweisprachige Museumsführer für München mit Grundinformationen zu über 60 Museen in der Stadt plus Faltplan verweist mittels QR-Codes auf Ausstellungsinformationen auf deutsch und englisch im Museumsportal So ergänzen sich die gedruckten und digitalen Angebote ohne Medienbrüche. Für die Kultur- und ThemenGeschichtsPfade werden vergleichbare Lösungen angestrebt. Die Schauburg hat auf ihrem monatlichen Spielplan, der auch am Theater aushängt, QR- Codes aufgenommen. Sie führen direkt zu den Unterseiten von auf denen die jeweiligen Stückinformationen zu finden sind. Beispiel: Anstelle des Links wird ein QR-Code angeboten, der auf die Stückeinformation zu Elektras Krieg führt. Im Ausstellungsbereich werden verstärkt Multimediaguides eingesetzt, mit denen man über QR-Codes an Ausstellungsstationen oder -objekten auf erläuternde Beiträge (Text, Audio, Video) gelangt. Auch die städtisch geförderte Kunstinstallation O.R.pheus 2012 von Evelyn Hriberšek wurde vielfach ausgezeichnet für den innovativen Einsatz von QR-Codes. Sie erweiterten das musikalisch-theatralische Erlebnis im Tiefbunker an der Luisenstraße stimmig um eine digitale Dimension. Das Publikum konnte sich mittels zur Verfügung gestellter Smartphones durch die Installation navigieren und sie selbstbestimmt erleben. Im Vorfeld wurden die Spielregeln auf der Homepage und vor Ort persönlich erläutert. Diese Beipiele zeigen, dass QR-Codes immer in einen inhaltlichen Kontext eingebettet werden müssen. Nur dann wird Interesse geweckt, das zum Scannen des Codes und Aufruf eines weiterführenden mobilen Internetangebots führt.

3 Seite 3 von 6 QR-Codes an städtischen Kultureinrichtungen Die städtischen Kultureinrichtungen sind in der Regel deutlich mit ihrem Namen gekennzeichnet. In Schaukästen bzw. auf Informationsmaterialien sind Verweise auf die jeweiligen Internetadressen der Häuser angebracht. Diese könnten um einen QR-Code ergänzt werden, sofern die Homepage für mobile Anwendungen (Smartphones, Tablets) optimiert ist. Das Kulturreferat schlägt vor, in Kooperation mit den städtischen Museen, Theatern, dem Gasteig, der Münchner Stadtbibliothek, der Münchner Volkshochschule und den Kultur-Beteiligungsgesellschaften anhand von drei ausgewählten Beispielen auszuwerten, wo die Anbringung eines QR-Codes einen Mehrwert bringt. Ggf. werden individuell passende Lösungen zur Anbringung der Internetadressen und des QR-Codes am Gebäude gefunden. Sie müssen mit dem jeweiligen Erscheinungsbild und der Architektur des Hauses korrespondieren. Sollten die Pilotversuche erfolgreich verlaufen, würde das Grundprinzip auf weitere städtische Kultureinrichtungen übertragen. QR-Codes an kulturell und historisch bedeutsamen Sehenswürdigkeiten In München gibt es zahlreiche kulturell und historisch bedeutsame Sehenswürdigkeiten in unterschiedlicher Trägerschaft, die bislang nicht bzw. nicht einheitlich gekennzeichnet sind. Die Anbringung eines QR-Codes wäre allerdings nur im Kontext einer gut sichtbar angebrachten Informationstafel sinnvoll. Eine solche Beschilderung wäre in den engen Grenzen des Denkmalschutzes, des künstlerischen Urheberrechts am Denkmal sowie der stadtgestalterischen Belange kaum einheitlich umsetzbar auch nicht bei einer Beschränkung auf Sehenswürdigkeiten im städtischen Eigentum. Noch dazu wäre eine unterschiedliche Handhabung bei städtischen und nicht-städtischen Sehenswürdigkeiten Touristinnen, Touristen und interessierten Einheimische nicht vermittelbar. Das Kulturreferat schlägt daher vor, QR-Codes an den Stationen des KulturGeschichts- Pfads anzubringen. Bei einem der nächsten KulturGeschichtsPfade (Schwabing-West oder Milbertshofen-Am Hart) wird das Kulturreferat die ca kulturell und historisch bedeutsamen Stationen wie üblich mit einer kleinen Tafel kennzeichnen, die als Zusatzinformation auch einen QR-Code tragen wird. Auf den Täfelchen sorgt das städtische Logo, der Stadtteilname, der Hinweis KulturGeschichtsPfad und der Stationsname (Platz/ Sehenswürdigkeit/ Gebäude/ Prominente Person) sowie die Angabe der Internetseite für einen passenden Kontext. Damit die QR-Codes auf den Stationstafeln tatsächlich eingescannt werden können, werden die Täfelchen probeweise niedriger und damit sogar barrierefrei angebracht. Bislang waren sie mit Blick auf den Pflegeaufwand (Vandalismus, Überklebung, Schmierereien) in einer Höhe positioniert, die zum Scannen des QR-Codes nicht erreichbar wäre. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass die städtischen Internetseiten zu den KulturGeschichtsPfaden, die man mittels QR-Code erreicht, derzeit nicht für mobile End-

4 Seite 4 von 6 geräte (Smartphones, Tablets) optimiert sind. Dafür wären nach ersten Schätzungen ca bis Euro zusätzliche Mittel erforderlich. Sollte die Resonanz es rechtfertigen, also binnen eines Jahres mindestens Scans (also ca. 25/Tag) erfolgen, soll in Kooperation mit muenchen.de ein Konzept für eine geeignete App bzw. mobile Anwendung erstellt werden. QR-Codes in einem künftigen Orientierungssystem für München Bei der Bearbeitung der Stadtratsanträge zu einem Orientierungssystem für München durch das Referat für Arbeit und Wirtschaft/München Tourismus und das Baureferat fließt das Thema der digitalen Information ebenfalls ein. So könnte beispielsweise ein Orientierungssystem digitale Vertiefungsebenen vorsehen, die auf Textseiten, Audiodownloads und andere Internetinhalte führen. Wesentlich für den Erfolg eines solchen Angebots sind - spezifisch dafür erstellte Inhalte zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten - eine attraktive Aufbereitung der Informationen für Smartphones und Tablets - die Mehrsprachigkeit des gesamten Angebots - die Lage der Orientierungstafeln im Bereich eines freien WLANs. Das Kulturreferat hat das Referat für Arbeit und Wirtschaft/München Tourismus und das Baureferat gebeten, diese Aspekte bei der Entwicklung eines Orientierungssystems zu berücksichtigen. 3. Finanzierung Das Kulturreferat wird mit seinen Kultureinrichtungen drei Pilotversuche durchführen, die im Rahmen des Kulturetats realisierbar sind. Das Kulturreferat wird außerdem probeweise die Stationstafeln eines KulturGeschichtsPfads um QR-Codes ergänzen und die Positionierung so verändern lassen, dass diese gut erreichbar sind. Die Finanzierung erfolgt jeweils aus dem Kulturetat. Der Korreferent des Kulturreferats, Herr Stadtrat Quaas, der Verwaltungsbeirat für Stadtgeschichte, Stadtmuseum, Jüdisches Museum, Museum Villa Stuck, Herr Stadtrat Leonhart, die Antragstellerin sowie die Stadtkämmerei haben Kenntnis von der Vorlage.

5 Seite 5 von 6 II. Antrag des Referenten: 1. Das Kulturreferat wird beauftragt, anhand von drei ausgewählten Kulturinstitutionen zu prüfen, ob ein QR-Code am Gebäude einen Mehrwert bringt und ausreichend genutzt wird. Die drei Pilotprojekte werden aus dem Kulturetat finanziert. 2. Das Kulturreferat wird beauftragt, probeweise die Stationstafeln eines KulturGeschichts- Pfades um QR-Codes zu ergänzen und die Positionierung so verändern zu lassen, dass diese gut erreichbar sind. Die Finanzierung erfolgt aus dem Kulturetat. 3. Dem Stadtrat wird spätestens Mitte 2015 über die Erfahrungen berichtet. Sollte eine Ausweitung sinnvoll erscheinen, wird dem Stadtrat dann auch ein Konzept mit Finanzierungsvorschlag vorgelegt. 4. Der Antrag Nr / A der Stadtratsfraktion DIE GRÜNEN/RL vom ist hiermit geschäftsordnungsgemäß erledigt. 5. Die Ziffern 1 bis 3 des Beschlusses unterliegen der Beschlussvollzugskontrolle. III. Beschluss: nach Antrag. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Der Vorsitzende: Der Referent: Ude Oberbürgermeister Dr. Küppers Berufsm. Stadtrat IV. Abdruck von I., II. und III. über den Stenografischen Sitzungsdienst an die Stadtkämmerei an das Direktorium Dokumentationsstelle an das Revisionsamt mit der Bitte um Kenntnisnahme.

6 Seite 6 von 6 V. Wv. Kulturreferat (Vollzug) Zu V. (Vollzug nach Beschlussfassung): 1. Übereinstimmung vorstehender Ausfertigung mit dem Originalbeschluss wird bestätigt. 2. Abdruck von I. mit V. an StD an BdR an die Abteilung 1 / Stadtgeschichte an die Abteilung 2 / AG Gedenktafeln an das Direktorium HA II/V (Az.: D-HA II/V ) an das Baureferat, H 15 / Gestaltung öffentlicher Raum an das Referat für Arbeit und Wirtschaft, München Tourismus mit der Bitte um Kenntnisnahme bzw. weitere Veranlassung. 3. Zum Akt München, den... Kulturreferat