Potsdam, 08. November 2006
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- Lennart Schräder
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1 Potsdam, 08. November 2006 Potsdamer Klimakonferenz
2 Biosphärenreservate als Modellregionen Klaus Jarmatz, Biosphärenreservat Schaalsee 2
3 Potsdam. 08. November 2006 UNESCO Biosphärenreservate - Modellregionen für nachhaltige Entwicklung
4 Das UNESCO-Programm "Der Mensch und die Biosphäre (MaB) MAB orientiert sich an dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung wie es die Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (Rio de Janeiro 1992) gefordert hat. -Schutz der Biodiversität und ökologischer Prozesse - Erarbeitung von Strategien einer nachhaltigen Nutzung - Förderung von Informationsvermittlung und Umweltbildung -Errichtung und Betrieb eines globalen Umweltbeobachtungssystems 4
5 Vom Forschungsprogramm zum Handlungskonzept - Das Konzept der Biosphärenreservate wurde auf der Generalkonferenz der UNESCO 1995 noch einmal überarbeitet. (28 C/Resolution 2.4) - Ergebnis: Die Sevilla-Strategie und Die Internationalen Leitlinien für das Weltnetz Auf Grundlage der Sevilla-Strategie wurden vom deutschen UNESCO Nationalkomitee 1996 die verbindlichen Kriterien für die Anerkennung und Überprüfung von Biosphärenreservaten der UNESCO in Deutschland herausgegeben. 5
6 Kriterien für Anerkennung und Überprüfung von Biosphärenreservaten der UNESCO in Deutschland Strukturelle Kriterien Repräsentativität Flächengröße und Abgrenzung Zonierung Rechtliche Sicherung Verwaltung und Organisation Planung Funktionale Kriterien Nachhaltiges Wirtschaften Naturhaushalt und Landschaftspflege Biodiversität Forschung Monitoring Bildung für Nachhaltige Entwicklung Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation Einbindung ins Weltnetz 6
7 Schutz der biologischen Vielfalt (Ökosysteme, Arten und genetische Vielfalt ) Entwicklung Förderung einer wirtschaftlichen, ökologischen, und sozialen Entwicklung Biosphärenreservat Bildung für Nachhaltigkeit / Kommunikation Internationales Netzwerk für Forschung und Monitoring 7
8 Internationale Programme Forschung und Monitoring Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität MAB konkret Bildung für Nachhaltigkeit Förderung des Einsatzes alternativer Energien und innovativer Technik Intelligente Verkehrslösungen Förderung regionaler Produkte Nachhaltiger Tourismus 8
9 MAB im internationalen Programm zum globalen Wandel Die zunehmende Berücksichtigung der Rolle des Menschen im globalen Wandel spiegelt sich in einer Reihe von Forschungsprogrammen wider. Herausragend ist dabei das UNESCO-Programm Der Mensch und die Biosphäre (Man and Biosphere, MAB). (Quelle: Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung, 1996) Weitere Programme zur Erforschung des globalen Klimawandels: - World Climate Research Programme (WCRP) -World Meteorological Organisation (WMO) -United Nations Environmental Programm (UNEP) - International Human Dimensions of Global Environmentas Change (IHDP) 9
10 Biosphärenreservate bilden Netzwerke zum Ideen- und Erfahrungsaustausch auf internationaler Ebene Beispielgebend ist das vom Bundesumweltministerium unterstützte Partnerschaftsprogramm zwischen deutschen und anderen europäischen Biosphärenreservaten. H 10
11 Kriterium 34 Inhalte und Strukturen der Bildung für nachhaltige Entwicklung sind eine zentrale Aufgabe der Biosphärenreservatsverwaltung Biosphärenreservate sind hervorragend geeignet, das Nachhaltigkeitslernen durch innovative Projekte voranzutreiben. Dieses spiegelt sich auch in der Hamburger Erklärung zur UN Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung wieder. Lernen durch Erleben - Juniorranger gibt es in vielen Nationalen Naturlandschaften Beispielhafte Wissensvermittlung H 11
12 Kriterium 23 Im sekundären Wirtschaftssektor (Handwerk/ Industrie) sind insbesondere Energieverbrauch, Rohstoffeinsatz und Abfallwirtschaft am Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung zu orientieren. -Biosphärenreservate spielen eine besondere Rolle bei der - Ideenenfindung - Projektentwicklung -Moderation - Aufklärung und Fortbildung -Ziel ist es Handlungskompetenz zu erzeugen und ökologische Projekte und Investitionen zu initiieren. Beispiele -Potentialanalyse für die Energetische Nutzung fester nachwachsender Rohstoffe / BR Schaalsee -Veranstaltungsreihe zur Nutzung erneuerbarer Energien / BR-Verwaltungen -Wasserstoffprojekt Bad Brückenau /BR Röhn Es stehen z.zt. keine speziellen Förderinstrumente in den BR zur Verfügung. Die Photovoltaikanlage am Infozentrum H 12
13 Kriterium 21: In allen Wirtschaftsbereichen sind nachhaltige Nutzungen und die tragfähige Entwicklung des Biosphärenreservates und seiner umgebenden Region zu fördern -Marketing für regionale und umweltfreundliche Produkte. - Naturschutz als Imagefaktor und Indikator für Lebensqualität - Positive Synergieeffekte Naturschutz-Regionale Wirtschaft - Schaffung regionaler Netzwerkstrukturen - Wertschöpfung in der Region - Fördert Identifikation mit der Region Regionale, Energie- und Ressourcen sparende KREISLÄUFE H 13
14 Kriterium 24 Der tertiäre Wirtschaftssektor soll dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung folgen. Diesem Anspruch müssen sich Biosphärenreservate im Hinblick auf ihre hohe Bedeutung als touristische Zielgebiete in besonderem Maße stellen. Tourismus wird als Schlüsselbranche für nachhaltige Entwicklung wahrgenommen. Hauptkonflikt: Tourismus zerstört oft seine eigene Grundlage -Touristische Leitbilder und Besuchermanagement durch die BR- Verwaltungen tragen zum Erhalt des touristischen Kapitals (Natur, Landschaft, Kultur) bei. - Nachhaltiger Tourismus im Land fördert die regionale Wertschöpfung - Intakte Natur wird als wirtschaftlicher Wert gesehen. Auf dem Reisepavillon in Hannover, der internationalen Messe für anderes Reisen, werben Ranger für nachhaltigen Tourismus in den Nationalen Naturlandschaften. H 14
15 Beispielhafte Projekte für intelligente Verkehrslösungen H 15
16 Kriterium 27 Naturraumtypische Arten und Lebensgemeinschaften sind in besonderer Weise zu fördern. Landschaftspflege Naturschutz durch Nutzung - Erhalt der Kulturlandschaft - Erhalt der an die Kulturlandschaft gebundene Artenvielfalt - Biosphärenreservate als Genpool für Widerausbreitung heimischer Arten und Haustierrassen - Produktion von ökologischen Produkten 16
17 Kriterium 26 Ziele, Konzepte und Maßnahmen zu Schutz, Pflege und Entwicklung von Landschaften und Lebensräumen sowie zur Regeneration beeinträchtigter Flächen sind darzulegen und umzusetzen. Verwaltungen der Biosphärenreservate initiieren, koordinieren und realisieren Biotop und Artenschutz- sowie Renaturierungsprojekte mit Hilfe von: Projekt Lebensader Schilde Fließgewässer und Moorrenaturierung -Förderprogrammen des Landes, des Bundes und der EU -Stiftungen und Sponsoren EU-Life-Projekt Förderung der Rohrdommel im Biosphärenreservat Schorfheide Chorin EU-Life-Projekt Renaturierung von Fluss, Altwasser und Auenwald im BR Mittelelbe Förderprogramm des Landes M-V Naturschutz im Dorf 17
18 Renaturierung von Mooren als Beitrag zum Klimaschutz -Moore und Feuchtgebiete machen ca. 3 % der Landoberfläche aus. In diesen 3 % befinden sich ca 20% des in Böden festgelegten Kohlenstoffes. - Die jährliche Gesamtemission aller Moore in M-V wird auf ca. 5 Mill. TonnenCO² geschätzt. Durch den Straßenverkehr wurden 1999 in M-V ca. 3,5 Mill. Tonnen CO² ausgestoßen. H Intakte Moor dienen als CO²-Senken. Kohlenstoff wird konserviert. Entwässerte Moore werden zu CO²-Quellen. Der zuvor im Torf festgelegte Kohlenstoff entweicht als CO² in die Atmosphäre. H 18
19 Forschung und Monitoring sind Grundpfeiler des MAB Programmes Nur an Hand von Daten und Fakten sind Erfolge z.b. im Klimaschutz vorzeigbar - Biosphärenreservate sind Modellregionen für interdisziplinäre Forschungsvorhaben, - Einbindung in Forschungsprojekte durch Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen - Inventur und Dokumentation der Naturausstattung des Biosphärenreservates - Datenerfassung und Bereitstellung für nationale und internationale Monitoringprogramme Ziel von Forschung und Monitoring ist die Entwicklung von Strategien und Methoden für nachhaltiges Wirtschaften sowie die Evaluierung der Ergebnisse. 19
20 Projektentwicklung unter öffentlicher Beteiligung Agenda 21 Prozess Internationale Programme Forschung und Monitoring Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität MAB konkret Bildung für Nachhaltigkeit Förderung des Einsatzes alternativer Energien und innovativer Technik Intelligente Verkehrslösungen Förderung regionaler Produkte Nachhaltiger Tourismus 20
21 Auszug aus einer aktuellen Anlyse des Institutes für ländliche Strukturforschung Frankfurt am Main (ifls) Quelle: Strategien zur Förderung nachhaltigern Wirtschaftens in Biosphärenreservaten; ifls, Mai
22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Die Natur lässt sich nicht steigern. Ludwig Thoma 22
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