Kölner Schriften zum Medizinrecht Band 3. Reihenherausgeber Christian Katzenmeier

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1 Kölner Schriften zum Medizinrecht Band 3 Reihenherausgeber Christian Katzenmeier

2 Christina Meurer Außergerichtliche Streitbeilegung in Arzthaftungssachen unter besonderer Berücksichtigung der Arbeit der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen bei den Ärztekammern 123

3 Christina Meurer Universität zu Köln Institut für Medizinrecht Albertus-Magnus-Platz Köln ISBN e-isbn DOI / Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. c 2008 Springer-Verlag Berlin Heidelberg Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Herstellung: le-tex publishing services ohg, Leipzig Einbandgestaltung: WMXDesign GmbH, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem Papier springer.de

4 Meinen Eltern

5 Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 2007/2008 von der Juristischen Fakultät der Universität zu Köln als Dissertation angenommen. Danken möchte ich allen, die mich durch Rat und Kritik bei der Erstellung der Arbeit unterstützt haben. Mein besonderer Dank gilt meinem Doktorvater und akademischen Lehrer Herrn Prof. Dr. Christian Katzenmeier für die Anregung des Themas, die Betreuung der Arbeit sowie deren Aufnahme in die Reihe der Kölner Schriften zum Medizinrecht. Die Arbeit entstand während meiner Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an dem von ihm geleiteten Institut für Medizinrecht der Universität zu Köln. Dank gebührt auch Herrn Prof. Dr. Hanns Prütting für die zügige Erstellung des Zweitgutachtens. Danken möchte ich zudem den Verantwortlichen der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen, die mir bereitwillig ausführliches Datenmaterial zur Verfügung gestellt haben. Besondere Unterstützung habe ich durch Herrn Ulrich Smentkowski von der Gutachterkommission bei der Ärztekammer Nordrhein sowie durch Frau Barbara Berner aus der Rechtsabteilung der Bundesärztekammer erhalten. Ein herzlicher Dank gilt den Mitarbeitern des Instituts für Medizinrecht, die die Arbeit gelesen und kritisch kommentiert haben. Ganz besonders möchte ich mich bedanken bei meinen Eltern, meiner Schwester sowie Johannes Bongers. Ihre vielfältige Unterstützung beim Erstellen der Arbeit war mir eine wichtige Hilfe. Ihnen widme ich daher diese Arbeit. Köln, im März 2008 Christina Meurer

6 Inhalt Einleitung Kapitel: Außergerichtliche Streitbeilegung in Arzthaftungsstreitigkeiten..3 A. Entwicklung der Arzthaftung...3 B. Außergerichtliche Streitbeilegung...4 I. Vorteile außergerichtlicher Streitbeilegung in Arzthaftungsstreitigkeiten Ökonomische Gesichtspunkte Geringere Zugangsbarrieren Potential zur Konfliktlösung Sachkunde der Entscheidungsgremien Ergebnis...13 II. Verfahren außergerichtlicher Streitbeilegung in Arzthaftungssachen Kapitel: Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen...15 A. Entstehung...16 B. Rechtsnatur...17 C. Unterschiede zwischen Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen...18 D. Personelle Besetzung der Gremien...19 I. Unterschiede in der personellen Zusammensetzung...20 II. Personelle Zusammensetzung der Gutachterkommission Nordrhein...20 E. Verfahren...21 I. Verfahrensprinzipien Freiwilligkeit des Verfahrens...21 a) Streitwertbedingte obligatorische Schlichtungsverfahren...22 b) Vorteile des freiwilligen Schlichtungsverfahrens...23 aa) Vergleichsbereitschaft der Parteien...23 bb) Vereinbarkeit mit verfassungsrechtlichen Grundsätzen...23 cc) Schutz vor Überlastung der außergerichtlichen Stellen...24 c) Ergebnis Unverbindlichkeit Gebührenfreiheit...26 II. Verfahrenshindernisse...27 III. Verfahrensablauf Antrag Sachprüfung und Sachverhaltsermittlung Beschlussfassung und abschließender Bescheid Verfahren bei der Gutachterkommission Nordrhein...31 F. Verfahrensbeteiligte...32 I. Patient...32 II. Arzt...32 III. Beteiligung der Krankenhausträger...33

7 X Inhalt IV. Beteiligung der Haftpflichtversicherer Art und Umfang der Beteiligung Kostenbeteiligung Anerkenntnisverbot V. Möglichkeit einer Beteiligung der Krankenkassen G. Anwaltliche Vertretung I. Umfang anwaltlicher Vertretung II. Bewertung anwaltlicher Vertretung III. Anwaltskosten Berechnung der Gebühren a) Geschäftsgebühr nach Nr VV RVG b) Einigungsgebühr nach Nr VV RVG c) Honorarvereinbarungen Gebührenrechtliche Verbesserung und finanzieller Anreiz IV. Kostentragung Kostentragung bei einem außergerichtlichen Schlichtungsverfahren Kostentragung bei einem Ausgleich durch den Haftpflichtversicherer Kostentragung bei einem sich anschließenden Gerichtsverfahren a) Materiell-rechtlicher Erstattungsanspruch b) Kostenfestsetzungsverfahren nach 103 ff. ZPO c) Ergebnis Kapitel: Statistische Auswertung A. Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen I. Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen bundesweit Bundesweite Entwicklung Bundeseinheitliche Statistik, II. Gutachterkommission für ärztliche Behandlungsfehler bei der Ärztekammer Nordrhein Statistik Ergebnisse der Sachentscheidungen Verfahrensdauer Anwaltliche Vertretung Fachgebiete III. Entwicklung abgeschlossener Verfahren Evaluation der Gutachterkommission Nordrhein Regulierung mit dem Haftpflichtversicherer Ergebnis B. Einordnung in die Gesamtstatistik der Behandlungsfehlervorwürfe I. Häufigkeit ärztlicher Behandlungsfehler II. Arzthaftungsprozesse vor Gericht C. Ergebnis... 73

8 Inhalt XI 4. Kapitel: Auswirkungen des Verfahrens vor den Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen auf ein gerichtliches Verfahren...75 A. Verjährung...75 I. Beginn der Verjährungsfrist...75 II. Hemmung der Verjährung Hemmungstatbestände Inhaltliche Reichweite der Hemmung Personelle Reichweite der Hemmung...79 B. Prozesskostenhilfe...80 C. Bedeutung des außergerichtlichen Gutachtens im gerichtlichen Prozess...82 I. Einholung eines weiteren gerichtlichen Sachverständigengutachtens...83 II. Präjudizialität...83 III. Problematik sich widersprechender Gutachten...84 IV. Der Gutacher des Gütestellenverfahrens als Gutachter im Prozess...85 D. Güteverhandlung im Sinne des 278 Abs. 2 ZPO Kapitel: Bewertung der Arbeit der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen...87 A. Objektivität und Neutralität der Verfahren...88 I. Objektivität der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen Zweifel an der Objektivität aufgrund der Ansiedlung bei den Ärztekammern Zweifel an der Objektivität aufgrund der Finanzierung durch die Ärztekammern Ergebnis...90 II. Objektivität der Gutachter Kollegialitätsprinzip Objektivität medizinischer Sachverständiger Objektivität medizinischer Gutachter im Verfahren vor den ärztlichen Gütestellen...94 a) Maßnahmen zur Sicherung der Objektivität...94 aa) Statuten der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen..94 bb) Berufsordnung...97 b) Erfahrungen in der Praxis der Stellen Ergebnis...97 III. Qualität der Gutachten Maßnahmen zur Qualitätssicherung...99 a) Vorschriften zu Aufbau und Inhalt von Gutachten...99 b) Besondere Qualifikation der Gutachter c) Formulierung des Gutachtenauftrags und fachkundige Prüfung des Gutachtens Ergebnis IV. Anonymisierung des Gutachters V. Ergebnis...104

9 XII Inhalt B. Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens: Einhaltung wesentlicher Verfahrensgarantien I. Spannungsfeld zwischen Formlosigkeit und Rechtsstaatlichkeit II. Beteiligung der Parteien Mündliche Anhörung a) Vorteile einer mündlichen Anhörung b) Status quo Information und Beteiligung der Parteien a) Status quo b) Stellungnahme Widerspruchsmöglichkeit Eckpunkte zur Verbesserung der Verfahrensabläufe C. Beteiligung von Patientenvertretern Sicherung kollektiver Patientenrechte I. Qualifikation der Patientenvertreter Beteiligung von Laien als Patientenvertreter a) Beteiligung von Laien als Patientenvertreter auf Entscheidungsebene aa) Problem: Sachverstand der Laienvertreter bb) Ablehnung seitens der Gütestellen cc) Modell Rheinland-Pfalz b) Beteiligung von Laien als Patientenvertreter auf Verfahrensoder Beratungsebene Beteiligung von Medizinern oder Juristen als Patientenvertreter II. Legitimation einer Beteiligung von Patientenvertretern Legitimation durch Entsendung Legitimation durch Bestellung III. Fazit D. Vereinheitlichung der Verfahrensordnungen Angleichung der Fehlerquoten I. Vorteile und Probleme einer Vereinheitlichung II. Status quo III. Stellungnahme E. Verfahrensdauer I. Durchschnittsverfahrensdauer im Vergleich zu Gerichtsverfahren II. Gründe einer Verfahrensverzögerung III. Stellungnahme F. Begrenzter sachlicher Prüfungsumfang I. Aufklärungspflichtverletzung II. Beweiserleichterungen und Beweislastumkehr G. Öffentlichkeitsarbeit H. Akzeptanz der Verfahren und der Voten J. Fazit

10 Inhalt XIII 6. Kapitel: Qualitätssicherung A. Medizinschadensforschung: Auswertung registrierter Behandlungsfehler B. Risk-Management: Entwicklung von Fehlervermeidungsstrategien I. Fehlervermeidung durch Öffentlichkeitsarbeit und Fortbildung II. Kooperation mit den Institutionen der ärztlichen Qualitätssicherung C. Bundesweite Fehlermeldesysteme D. Fazit Kapitel: Weitere Möglichkeiten außergerichtlicher Streitbeilegung A. Sonstige Stellen zur Unterstützung der Beilegung von Arzthaftungsstreitigkeiten I. Medizinischer Dienst der Krankenversicherung II. Patientenberatungsstellen B. Einrichtung anbieterunabhängiger Patientenvertretungen C. Mediation in Arzthaftungssachen I. Besonderheiten der Arzt-Patient-Beziehung II. Potential zur Konfliktbeseitigung Finanzieller Ausgleich als Ziel des Patienten a) Mangelnde Verhandlungsautonomie des Arztes Problem der Einbeziehung des Haftpflichtversicherers b) Einvernehmliche Streitregelung nicht hinsichtlich medizinischer Fachfrage c) Waffengleichheit im Arzt-Patient-Verhältnis d) Ergebnis Kommunikation und Erklärung als Ziel des Patienten III. Status Quo IV. Ergebnis D. Gerichtsverbundene Streitbeilegung Kapitel: Schlussbetrachtung A. Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse B. Fazit Anhang Literaturverzeichnis...205

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