Metropolregionen Perspektiven für die Regionalarbeit der Zukunft
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- Alwin Baumann
- vor 6 Jahren
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1 für die Regionalarbeit der Zukunft Ansatz für die Raumentwicklung in Nordrhein-Westfalen? Informationsveranstaltung Metropolregion Regionale Identifikation als Erfolgsmodell für die Zukunft Raketenstation Insel Hombroich, 10. Juni 2011 Folie 1
2 Gliederung Metropolregionen: Begriff und Abgrenzungen Metropolregion Rheinland Voraussetzungen und Perspektiven Folie 2
3 Begriff Metropolregionen Metropolis -- Mutterstadt Europäische Metropolregionen (MKRO 1995): "räumliche und funktionelle Standorte, deren herausragende Funktionen im internationalen Maßstab über die nationalen Grenzen hinweg ausstrahlen. Als Motoren der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung sollen sie die Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit Deutschlands und Europas erhalten und dazu beitragen, den europäischen Integrationsprozeß zu beschleunigen. Folie 3
4 Herausforderung Herausforderung für die Standortpolitik von Städten und Kommunen Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit Lokalisierte Standortfaktoren: implizites Wissen, soziales/kulturelles/kreatives Kapital: Wie stärken wir diese Faktoren? Mobile Standortfaktoren: Kapital, standardisiertes Wissen, Arbeitskräfte: Wie ziehen wir diese Faktoren an? Lokale Identität und internationale Vernetzung Vgl. Blotevogel 2006 Folie 4
5 Metropolregionen weltweit Bevölkerung großer Metropolregionen in OECD Mitgliedsländern (in Mio., 2007, Quelle: OECD.Stat) Folie 5
6 Metropolregionen in Deutschland Räumliche Abgrenzung monozentrisch polyzentrisch Quelle: Raumentwicklung/RaumentwicklungDeutschland/Leitbild erkonzepte/fachbeitraege/metropolregionen/01 Metro polregionen Start.html Folie 6
7 Daten für Deutschland Quelle: Initiativkreis Europäische Metropolregionen in Deutschland (IKM); BBR (Hrsg.): Regionales Monitoring 2008 Daten und Karten zu den Europäischen Metropolregionen in Deutschland. Bonn 2008 Folie 7
8 Metropolregionstypen Monozentrische vs. polyzentrische Metropolregionen Metropolregionstyp Beispiele Deutschland Beispiele Europa Monozentrisch Polyzentrisch mit einem dominierenden Zentrum Polyzentrisch mit zwei starken Zentren Polyzentrisch mit mehreren gleichwertigen Zentren Berlin-Brandenburg, Hamburg, München Bremen-Oldenburg, Rhein-Main, Stuttgart Sachsendreieck / Mitteldeutschland (Leipzig, Dresden) Hannover-Braunschweig- Göttingen-Wolfsburg, Rhein-Neckar, Rhein-Ruhr London, Mailand, Paris Dreistadt (Danzig mit Gdingen und Zoppot) Öresund (Kopenhagen, Malmö) Randstadt/Deltametropolis (Amsterdam, Den Haag, Rotterdam und Utrecht) Vgl. BMVBS/BBR 2007 Folie 8
9 Metropolfunktionen Funktionale Abgrenzung Entscheidung/Kontrolle Innovation/Wettbewerb Gateway Identität/Symbol Quelle: Raumentwicklung/RaumentwicklungDeutschland/Leitbild erkonzepte/fachbeitraege/metropolregionen/01 Metro polregionen Start.html Folie 9
10 Aufgaben von Metropolregionen Ergänzung der bestehenden regionalen Zusammenarbeit von Kommunen mit dem Fokus auf nationale und internationale Vernetzung und Profilierung mit den Schwerpunkten: Räumliche Planung Europa- und Bundespolitik Verkehr Wirtschaft Wissenschaft Tourismus und Kultur Marketing Folie 10
11 Metropolregion Rheinland Rheinland gemäß IHK-Initiative Rheinland 6,7 Mio. Einwohner 2,25 Mio. Beschäftigte Bevölkerungsentwicklung bis 2025: + 0,8 % Verfügbares Einkommen: EUR 132,5 Mrd. Bruttoinlandsprodukt: EUR 212,8 Mrd. Bruttoinlandsprodukt/Erwerbstätige: EUR Daten der IHK-Bezirke Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein Folie 11
12 Metropolregion Rheinland Situation Rheinland Polyzentrisch, mehrere Kernstädte, liegen räumlich dicht beinander und stehen in Konkurrenz zueinander Nebeneinander von urbanen, suburbanen und ländlichen Gebieten Diversifizierte Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur Folie 12
13 Polyzentrische Metropolregionen Vorteile gegenüber monozentrischen Metropolregionen Flächendurchmischung von Siedlungsbereichen und Freiräumen Mehr Flächen für Gewerbe und Wohnen verfügbar Niedrigere Lebenshaltungskosten Wohnbevölkerung wird aufgrund niedriger Boden- und Mietpreise weniger aus Kernstädten verdrängt Attraktive und nahegelegene Erholungsräume für städtische Bevölkerung Innovativer Wettbewerb innerhalb der Region stärkt auch die Wettbewerbskraft nach außen Folie 13
14 Polyzentrische Metropolregionen Nachteile gegenüber monozentrischen Metropolregionen Prozess der Metropolregion-Bildung schwieriger Wahrnehmung als Metropolregion mit internationaler Bedeutung (innen und außen) geringer Redundanzen bei Infrastruktureinrichtungen, z.b. Flughafen, Messen, Opernhäusern, Spezialkliniken Zersplitterung der einzelnen Ressourcen auf Kernstädte Höherer Kommunikationsaufwand durch räumliche Distanz Verstärkte Verkehrsverursachung Schwächere politische Stellung auf Bundes- bzw. EU-Ebene Gemeinsame Identität (historische, geographische und politische Gemeinsamkeiten) weniger ausgeprägt Folie 14
15 Polyzentrische Metropolregionen Erfolgreich nur, wenn alle Partner einen zusätzlichen Nutzen haben Mechanismen zum Ausgleich von Nachteilen bei einzelnen Partnern vorhanden sind die Identität der einzelnen Partner gewahrt bleibt Verkehrswege interregional erschlossen werden - mit entsprechender Anbindung an das nationale bzw. europäische Verkehrsnetz identitätsstiftende Maßnahmen (gemeinsames Regionen- Verständnis) und intensives Marketing (nach innen und außen) durchgeführt werden bestehende Kontakte einzelner Städte bzw. Kernstädte in nationalen und internationalen Netzwerken genutzt werden Folie 15
16 Polyzentrische Metropolregionen Organisatorische Konsequenzen Insbesondere in Anlaufphase: überschaubarer Akteurkreis Treibende Kraft: Geschäftsstelle Metropolregion oder externer neutraler Berater/Moderator oder Institution, deren räumliche Grenzen mit der Metropolregion übereinstimmen Alle Partner gleichberechtigt, klare Aufgabenverteilung Beginn mit konfliktarmen Themen Vorteil für alle Beteiligten, schnell realisierbar (z.b. gemeinsame Lobbyarbeit zur Verbesserung der überregionalen Verkehrsanbindung, Koordination und Vernetzung bestehender Kulturangebote, gemeinsame Tourismus- und Kulturprojekte, Regionalmarketing, Wissenskooperationen) Bildung einer Vertrauensbasis, Grundlage der Bewältigung konfliktreicher Themen Folie 16
17 Polyzentrische Metropolregionen Wissens- und Erfahrungsaustausch: Erfahrungsaustausch zu Kulturangeboten innovative ÖPNV- oder Infrastrukturlösungen Marketingstrategien Koordiniertes Handeln: Gemeinsame Landesplanung Wirtschaftsförderung (Wirtschaftsförderungsrat) Abstimmung zur Erschließung von touristischen Quellmärkten Gemeinsame (Kooperations-) Maßnahmen und Projekte: Gemeinsame Marketingmaßnahmen im Wissenschaftsmarketing, im Tourismus, etc. Entwicklung neuer touristischer Pauschalangebote Abgestimmte Interessenvertretung: Interessenvertretung der Metropolregion auf Bundesebene Gemeinsame Lobbyarbeit für Projekte der Verkehrsinfrastruktur Vgl. BMVBS/BBR 2007 Folie 17
18 Verweise Quellen/Links BBSR, Positionierung Europäischer Metropolregionen in Deutschland, BBSR-Berichte Kompakt, 3/2009 Blotevogel, H. H., Die Bedeutung der Metropolregionen in Europa, Vortrag im Rahmen der Fachkonferenz Berlin-Brandenburg in Europa, März 2006 BMVBS/BBR, Metropolregionen Chancen der Raumentwicklung durch Polyzentralität und regionale Kooperation, Werkstatt: Praxis Heft 54, Folie 18
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