Zukünftige Berufschancen von Psychotherapeuten zur Nachwuchssituation in Hessen.
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- Stanislaus Ralf Böhler
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1 07. Juni 2008 Frankfurt, Ökohaus Zukünftige Berufschancen von Psychotherapeuten zur Nachwuchssituation in Hessen. Susanne Walz-Pawlita
2 Die Ausbildungslandschaft seit Inkrafttreten PsychThG ca. 180 Ausbildungsstätten nach PsychThG = ca Kandidaten/ PiA/ KJPiA 90 psychodynamische PT ca. 53 Institute der DGPT 1 PP, 1 KJP-Uni-Institut = ca Kandidaten 90 VT Institute 25 Unith-/WB-Stud.Institute = ca Kandidaten 2 Institute Humanistische Verfahren = ca. 40 Kandidaten 1500 Kandidaten PP 800 Kandidaten KJP 4500 Kandidaten PP* 1700 Kandidaten KJP*
3 Die staatl. Prüfungen Absolventen nach 9 Jahren PsychThG (Quelle:IMPP) Approbation PP KJP Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Gesamt
4 Die Hessischen Ausbildungsinstitute mit insges. 880 AT 16 Ausbildungsstätten nach PsychThG = ca. 880 Kandidaten/ PiA/ KJPiA 6 PA- PT-Institute 6 VT Institute 1 Humanistische Verfahren 3 TFP Institute = ca.80 Kandidaten (9%) = ca.560 Kandidaten= 63% = ca. 10 Kandidaten = 240 Kandidaten (27%) 42 Kandidaten PP 38 Kandidaten KJP 434 Kandidaten PP* 125 Kandidaten KJP* 114 Kandidaten PP 126 KJP
5 Die hessischen Ausbildungsinstitute nach angebotenen Vertiefungsverfahren Vertiefung PP-Institute KJP-Institute PP + KJP- Ausbildg. Gesamt VT AP/TP integriert TP GT
6 Zahl der genehmigten Ausbildungsplätze pro Jahr an den hessischen Ausbildungsstätten PP KJP Gesamt Tiefenpsycholog TP N = 88 N = 51 N = 139 Integrierte AP/TP N = 42 N = 18 N = 60 Verhaltenstherapie VT N = 103 N = 45 N = 148 Gesprächstherapie GT N = 16 N = 16 Summe: N = 249 N = 114 N = 363
7 Aktuell 890 eingeschriebene Ausbildungsteilnehmer PiA Hessen Zahl der aktuell eingeschriebenen Aubsildungsteilnehmer PP KJP Gesamt TP AP/TP VT GT
8 Ausbildungsbeginn der zurzeit eingeschriebenen Ausbildungsteilnehmer in absoluten Zahlen PP KJP Zahl der im Jahr 2006/07 neu eingeschriebenen Ausbildungsteilnehmer nach Vertiefungsverfahren PP KJP Gesamt AP N = 0 N = 0 N = 0 Nur TP N = 26 N = 32 N = 58 Integrierte AP/TP N = 10 N = 4 N = 14 VT N = 108 N = 15 N = 123 GT N = 0 Gesamt N = 144 N = 51 N = 195
9 Vertiefungsschwerpunkte der AT Hessen Zahl der aktuell eingeschriebenen Ausbildungsteilnehmerdifferenziert nach Vertiefungsschwerpunkt PP 2006 KJP 2006 PP 2003 KJP 2003 VT AP/TP TP
10 Fachkunde der zugelassenen 1310 PP in der KVH Verteilung der Vertiefungsverfahren PP in der KVH VT TP AT ab Jahrgang
11 Fachkunde der 199 zugelassenen KJP in der KVH Verteilung der Vertiefungsverfahren KJP in der KVH a b s o l u te Z a h l e n VT 50 TP AT ab 1970 Jahrgang
12 Altersstruktur der 890 PiA Hessen Altersstruktur der zum eingeschriebenen Ausbildungsteilnehmer in Prozentangaben unter über 70 PP KJP
13 Altersstruktur der 2800 Kammermitglieder PP/KJP Altersstruktur aller Kammermitglieder (Angestellte und Niedergelassene) in Prozentangaben unter über 70 PP KJP
14 Altersstruktur Niedergelassene KVH PP/KJP P r o z e n t Altersstruktur der in der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen zugelassenen Therapeuten, prozentuale Angaben unter über 70 Jahre PP KJP
15 Nachwuchsbedarf und Altersstruktur Kammer/KVH Durchschnittsalter der Kammermitglieder: 51 Jahren bei den PP 52 Jahre bei den KJP Nachwuchsbedarf Approbierte PP+KJP: mind. neuapprobierte 120 PP pro Jahr ab 2012 notwendig, mind. neuapprobierte 20 KJP pro Jahr ab 2012 notwendig. Nachwuchsbedarf KVH: Nachwuchsbedarf KVH: ca. 88 Sitze PP/KJP pro Jahr ab 2012 frei werdend.
16 Fazit In den nächsten 15 Jahren scheiden ca Kammermitglieder aus dem aktiven Berufsleben aus. D.h. alleine zur Nachbesetzung von deren Arbeitsplätzen gibt es jährlich 100 Stellen für PP/KJP (alle Bereiche). Alleine zur Nachbesetzung der frei werdenden KV Sitze PP/KJP werden jährlich 80 PP/KJP mit Fachkunde benötigt.
17 Der Bologna-Prozess Diplomstudium 4,5 Jahre Wissenschaft Berufstätigkeit Bachelor praxisorientierte Qualifikationen wiss. Grundlagen, Methoden 3 ( 4) Jahre Psychotherapeutische Ausbildung KJP - 30% PP Master BA + eigenständige forschungs- u. anwendungs-orientierte Projekte 1 2 Jahre
18 Befragung der Hochschulen LPPKJP 2007 Die Ergebnisse für B.Sc. und M.Sc. Psychologie in Hessen Diplomstudium: 350 Plätze/Jahr -30% Schwundquote Planungen: 350 Plätze/Jahr B.Sc mit Klipsy: - 30% Verknappung der Studienplätze 200 Plätze M.Sc. mit KliPsy* Jahre : 235 Diplomanden/Jahr -15 % Schwund 170 Absolventen M.Sc. mit Kli Psy x? in Ausbildung ( max. 45 % Schätzung) x? in Ausbildung
19 Befragung der Hochschulen LPPKJP 2007 Die Ergebnisse für B.A. und M.A. Soziale Arbeit in Hessen Diplomstudium: 1000 (?) Plätze/Jahr -30% Schwundquote B.A: Planungen: Soziale Arbeit 990 (+ 30 FS) Plätze - 60 % Verknappung Jahre : 780 Diplomanden/Jahr diverse M.A.: 378 Pl./Jahr X Absolventen B.A./M.A., die eine KJP-Ausbildung anstreben?
20 Fazit Die Umstellung der Studiengänge im Rahmen des Bologna Prozesses führt ab 2012 zu prognostizierten Nachwuchsmängeln aufgrund fehlender Masterstudienplätze. Die Universitätsplanungen für die ab beginnenden Masterstudiengänge Psychologie sind bereits jetzt als deutlich zu niedrig einzustufen, eine Einrichtung von landesweit weiteren 120 Plätzen mit klinisch psychologischer Qualifikationsmöglichkeit erscheint nach unseren Erhebungen zur Sicherung des erforderlichen Nachwuchses unbedingt notwendig.
21 Ausblick: Das Forschungsgutachten
22 Institutsausbildungen nach PsychThG insgesamt: 4200 Stunden Diplom- Studium 5 Jahre Grund stud. Haupt studiu m Schwerpunkte Klinische Psy, A+O, Päd Psych Neuropsycholo gie Aufnahme in die Ausbildung Grundausbildung Institut 1-22 Jahre Voll-/Teilzeit Selbsterfahrung Theorie Grundlagen Teil A AprV >>> 200 Std. Praktische Tätigkeit: T >> 120 Std. Psychiatrie 1200 Std = 1 Jahr Vertiefte Ausbildung Institut 2-33 Jahre Voll-/Teilzeit Theorie Vertiefung Teil B APrV >>> 400 Stunden Praktische Ausbildung >>> 600 Stunden Supervision Approbation IMPP + Mündliche Prüfung Psychosomatik 600 Std. = ½ Jahr 150 Stunden Freie Spitze
23 Kritik an der Ausbildung PsychThG Redundanz zw. Studium Theorie (VT) zu lange Ausbildungszeiten PiA-Bezahlung in der Praktischen Tätigkeit IMPP-Durchfallquoten KJP Verfahrensorientiert, statt störungsbezogen
24 Modell Groeger Direktausbildung an der Universität B.Sc. 3 Jahre Psychologie Universität PT-Grund kennt nisse B.A. 3 Jahre Pädagogik Soz.Päd. PT-Grund kennt nisse 1. Abschnitt Staatsprüfung 2 Jahre einheitl. Master Psycho therapie Theor. Teil A APrV Appro bation 2. Staats- prüfg. ent spricht der ärztl. Approbation Fachkun de nach- weis KV Prakti- sche Tätigkeit 1 Jahr Psychiatrie als approb. Psycho therapeut Weiterbildung Institute Kammerhoheit 2 Jahre Vollzeit Verfahrensorientiert M-WBO erarbeiten!!! Theorie Vertiefung Teil B APrV??? 400 Stunden Selbsterfahrung??? 120 Std. Praktische WB??? 600 Stunden Supervision??? 150 WB- Prüfg. analog FA-Prü Prü- fung der Kam- mern??? Freie Spitze
25 Rettung in Sicht? Das Forschungsgutachten. Erhebung der Ausbildungs landschaft!!!! Analyse der Studiengänge Psychologie/ Pädagogik/ Sozialpädagogik FoGA Entwicklung der Psychotherapie im Inland /Ausland!!!! Welcher Zugang in Zukunft sinnvoll? Möglichkeiten einer Hochschul- Ausbildung analog Ärzten?
26 Die Gutachter Sven Barnow, Prof. Dr. phil. Dipl. Psych., Heidelberg; Elmar Brähler, Prof. Dr. rer. biol. hum. habil., Leipzig; Jörg Michael Fegert, Prof. Dr. med., Ulm; Steffen Fliegel, Dr. phil., Dipl. Psych., Münster; Harald J. Freyberger, Prof. Dr. med., Greifswald/Stralsund; Lutz Goldbeck, PD Dr. phil. Dipl. Psych., Ulm; Marianne Leuzinger Bohleber Bohleber, Prof. Dr. phil., Frankfurt/Kassel; Bernhard Strauß, Prof. Dr. phil. Dipl. Psych., Jena; Ulrike Willutzki, PD Dr., Bochum.
27 Ziel des Forschungsgutachtens: Bewertungen abgeben zu
28 Zugangsvoraussetzungen/Direktausbildung Es werden Aussagen zu der Frage erwartet, ob es angesichts der Neustrukturierung des Psychologie- und Pädagogikstudiums sinnvoll ist, an der derzeitigen Struktur der Psychotherapeutenausbildung als postgradualer Ausbildung festzuhalten oder ob einer Erstausbildung zum Psychotherapeuten unter Integrierung der erforderlichen psychologischen und pädagogischen Kompetenzen der Vorzug zu geben wäre. Dabei werden auch Aussagen zu einer möglichen Dauer und Struktur einer Direktausbildung erwartet.
29 2. Verfahrensorientierung Es werden Aussagen zu der Frage erwartet, ob es sinnvoll erscheint, an der bisherigen verfahrensorientierten Ausbildung festzuhalten oder ob ein anderer Ausbildungsansatz verfolgt werden sollte. In Betracht käme hierbei etwa ein verfahrensübergreifender Ansatz, der sich an Störungen orientieren würde. Hierbei sollte in mögliche Überlegungen einbezogen werden, dass bei einem verfahrensübergreifenden Ansatz in einzelnen Verfahren eine ausreichende Vertiefung in der Grundausbildung zwar nicht mehr erreicht werden könnte, dies aber durch Weiterbildungsregelungen der Kammern vergleichbar der fachärztlichen Weiterbildungen kompensiert werden könnte.
30 3. Neudefinierung des Begriffs der Heilkundlichen Psychotherapie Es werden Aussagen zu der Frage erwartet, ob an der Definition der heilkundlichen Psychotherapie in 1 Abs. 3 PsychThG* aus fachlicher Sicht festgehalten werden sollte oder ob es Gründe für eine verfahrensunabhängige Legaldefinition gibt? *PsychThG: Ausübung von Psychotherapie im Sinne dieses Gesetzes ist jede mittels wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist.
31 4. Einbindung der bestehenden Strukturen in Aus- und Weiterbildung Es werden Aussagen zu der Frage erwartet, ob an den bestehenden Strukturen der Psychotherapeutenausbildung (u.a. abgeschlossenes Studium als Zugangsvoraussetzung, Ausbildung an Hochschulen und anerkannten Einrichtungen, Aufteilung in Psychologische Psychotherapie und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie) festgehalten werden sollte oder ob eine Erstausbildung an Hochschulen in Anlehnung an die anderen Heilberufe der Ärzte, Zahnärzte als Psychotherapeutenstudium an Universitäten der Vorzug gegeben werden sollte. In letzterem Fall werden Aussagen zu einer möglichen Konzeption eines solchen Studiengangs erwartet, die sich insbesondere auch die Dauer des Studiums, die Studieninhalte sowie Einbindung der für die Psychotherapeutenausbildung relevanten Inhalte aus dem Psychologie- und Pädagogikstudium oder weiteren Fachgebieten erstrecken sollte. Es werden Aussagen dazu erwartet, wie und in welcher Form die bestehenden Ausbildungsinstitute in eine solche Ausbildung eingebunden werden könnten.
32 5. Kostenregelungen Es werden Aussagen zu der Frage erwartet, welche Kostenregelungen denkbar wären, um bei den verschiedenen Möglichkeiten einer Umgestaltung der Ausbildung die Situation der Ausbildungsteilnehmer zu verbessern. Dabei sollte sowohl eine Erstausbildung an Hochschulen wie eine Beibehaltung der bestehenden Strukturen (abgeschlossenes Studium als Zugangsvoraussetzung, Ausbildung an Hochschulen und anerkannten Einrichtungen) in Betracht gezogen werden.
33 6. Medizinorientierung Es werden Aussagen zu der Frage erwartet, wie und in welchem Umfang medizinische Inhalte in die Ausbildung integriert werden könnten, um diese z.b. zur Verschreibung verschreibungspflichtiger Arzneimittel zu befähigen, wenn dies im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Tätigkeit erforderlich ist. Das Gutachten sollte Ausführungen dazu enthalten, welche weitergehenden Kompetenzen sinnvoll sein könnten und ob und wie sie in die Ausbildung eingebunden werden können.
34 Vielen Dank!
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