Plädoyer für eine Flächenpräsenz in ländlichen Gebieten. Referent: Heinrich GEBIETEN Arndt, Caritasverband
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- Kai Egger
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1 RECHTSTRÄGERTAGUNG DCV 29./ IN ASCHAFFENBURG Plädoyer für eine Flächenpräsenz in ländlichen Gebieten Referent: Heinrich GEBIETEN Arndt, Caritasverband Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e.v.
2 INHALT 1. Rahmenbedingungen CV Wetzlar/LDE bezogen auf die Fragestellung 2. Zentrale Thesen zu Verbandspolitik und Konzept der Flächen-Präsenz 3. Anforderungen sowie Nach- und Vorteile einer solchen strategischen Ausrichtung
3 . Rahmenbedingungen CV Wetzlar/LDE bezogen auf die Fragestellung Politische Struktur Der CV umfasst 1,5 Landkreise mit der Kreisstadt Wetzlar ( Einw.) Gesamt- Einwohnerzahl Städte und Gemeinden mit eigenen Parlamenten und Bürgermeistern Klassische Problemstellungen Ungenügender ÖPNV Rückgang Bevölkerung bis % ohne Berücksichtigung möglicher Zuzüge von ehemaligen Flüchtlingen Kleine Schulen werden geschlossen Absehbare Verschlechterung ambulanter ärztlicher Versorgung Ca. 50% der Gemeinden sind unter dem Rettungsschirm Positive Entwicklungen Gutes Angebot KITA s und U-3 Plätze (ca.43%) Entwicklung lokaler Ökonomie Firmenneugründungen
4 . Rahmenbedingungen CV Wetzlar/LDE bezogen auf die Fragestellung Kirchliche Struktur Das Verbandsgebiet umfasst 2 Kirchbezirke mit 28 Pfarreien Struktureller Reformprozess der Neugliederung zu 6 Pfarreien neuen Typs 75% Christen, 45% evangelisch, 30% katholisch, 25% freikirchlich Verbandliche Struktur 240 Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter 2 kleine stationäre Einrichtungen in Wetzlar, 1 Tagespflege Schwerpunkte Ambulante Pflege (2) Seniorenberatung/Betreuung (4) Kindergärten (3) Amb. Jugendhilfe einschl. Schulsozialarbeit (24) Sozialberatung (3) Flüchtlingshilfe (2)
5 Thesen zur Verbandspolitik und Auswirkungen eines Konzepts der Flächen-Präsenz Die Präsenz in der Fläche hat Vorrang gegenüber neuen großen Einrichtungen Die mittelfristige Planung (5-8 Jahre)orientiert sich an dieser Grundsatzentscheidung Konzept sozialpolitischer Impulse auf unterster kommunalpolitischer Ebene Unmittelbare Nähe und Kontakte zu Eltern, Kindern, Senioren in der dörflichen Zivilgesellschaft Diskussionen vom Seniorengerechten Wohnen bis zu gefährlichen Schulwegen werden durch Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen des CV unterstützt und fachlich begleitet
6 Thesen zur Verbandspolitik und Auswirkungen eines Konzepts der Flächen-Präsenz Sehr hohe Akzeptanz und Einbindung in sozial- und bildungspolitische Diskurse bei und mit lokalen Entscheidungsträgern Akzeptierte, manchmal geduldete (Selbst-)Interessensvertretung mit geringer öffentlicher Artikulation - Armutsbevölkerung Initiativen zur inklusiven Verbesserung von Lebensräumen Aufbau von Schulsozialarbeit zunächst alleiniges Anliegen des CV Fragen um Kürzungen der sog. Freiwilligen Leistungen auf kommunaler Ebene werden nicht nur monetär diskutiert Die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen repräsentieren eine lokale Fachöffentlichkeit mit hohem Gewicht Eine Ausdünnung kommunaler sozialer Leistungen kann oft verhindert oder zumindest abgeschwächt werden Der unmittelbare lokale Sozialraum für Kinder und Jugendliche wird gestärkt.
7 Thesen zur Verbandspolitik und Auswirkungen eines Konzepts der Flächen-Präsenz Initiierung und Begleitung demokratischer Mitwirkungsprozesse im Quartier/Dorf Konkrete Erfahrungen für Kinder und Jugendliche Mitwirkung und Mitgestaltung von Spielplätzen, Jugendräumen etc. Mitgestaltung Gemeindefesten, lokaler Geschichtsforschung Konkrete Erfahrungsräume von im weitesten Sinne politischer Teilhabe durch Initiierung von Begegnung und Diskurs mit lokalen Repräsentanten. Begleitung von Vertretungsstrukturen von Kindern und Jugendlichen in Ausschüssen und politischen Gremien.
8 Thesen zur Verbandspolitik und Auswirkungen eines Konzepts der Flächen-Präsenz Langfristige Wirksamkeit bei der Integration von Flüchtlingen im ländlichen und kleinstädtischen Raum Schnellerer und vertrauensbildender Aufbau nachbarschaftlicher Netzwerke wird durch gute und erprobte örtliche Vernetzung begünstigt
9 Anforderungen an eine solche strategische Ausrichtung Eine Vereinzelung und zu große Verselbstständigung der einzelnen Einsatzorte muss vermieden werden. Die lokale Präsenz der Führungsebene des Verbandes muss gewährleistet sein Die Arbeitsleistung muss bei nahezu allen Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen von sehr hoher und nachprüfbarer Qualität sein. Geschäftsführung und Vorstand müssen eine gewisse Risikobereitschaft bei vielen Einzelmaßnahmen eingehen. Die Arbeitsfelder des Verbandes unterliegen ständigen Erneuerungsprozessen
10 Nachteile einer solchen strategischen Ausrichtung Das Rechnungswesen ist durch eine hohe Anzahl von Kostenstellen geprägt Die Finanzierungsstruktur ist sehr komplex, das Controlling überwacht eine Fülle von Einzelfaktoren und Kennzahlen Langfristige Arbeitsverträge sind nicht kompatibel mit den jeweils kurzfristigen Laufzeiten der Kooperationsverträge Insgesamt höhere Mobilitätskosten für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und Leitungspersonal
11 Vorteile einer solchen strategischen Ausrichtung Ein Vorteil ist die hohe Akzeptanz und Diskursbereitschaft in einzelnen Standorten wie Schulen und Kommunen Die Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Trägern wird insgesamt gestärkt. Die diakonische Präsenz von Kirche wird auch in der Fläche wahrgenommen. Die Kooperation mit Kirchengemeinden und Ehrenamtlichen erhält eine breite Basis. Die Effizienz sozialer Arbeit und die unmittelbare Auswirkung auf die Situation und Chancenverwirklichung von Kindern, Jugendlichen, Senioren etc. in deren unmittelbarem Sozialraum bestätigt aus unserer Sicht das flächenorientierte Konzept.
12 E N D E Ich bedanke mich sehr für Ihre Aufmerksamkeit!!
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