Armut und Gesundheit in München
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- Hinrich Ralph Bösch
- vor 6 Jahren
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1 Armut macht krank - Krankheit macht arm?! (Fachtagung, München, 3. Dezember 2012) Andreas Mielck Armut und Gesundheit in München Gliederung Ergebnisse aus bundesweiten Studien Ergebnisse aus Bayern Ergebnisse aus München Diskussion Helmholtz Zentrum München Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen
2 Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen
3 Soziale Ungleichheit und Gesundheit Einkommen - und - Lebenserwartung bei Geburt Frauen < 60% 60-80% % % > 150% Lebenserwartung 76,9 81, ,4 85,3 Gesunde LE 60,8 66,2 67,1 69,1 71 Netto-Äquivalenz-Einkommen Quelle: SOEP (Lampert et al. 2007) HMGU - Inst. für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen
4 Beeinträchtigung durch seelische Belastungen nach höchstem Schulabschluss (in %) a) Frauen a) Männer Jahre Jahre Jahre ab 65 Jahre Bildung: niedrig Bildung: mittel Bildung: hoch Jahre Jahre Jahre ab 65 Jahre Bildung: niedrig Bildung: mittel Bildung: hoch Schulischer und beruflicher Bildung (Intern. Standard Classification of Education) Quelle: Daten der GEDA-Studie 2009 (RKI 2011, S. 81)
5 Altersgruppe 7-17 Jahre: Psychische Auffälligkeiten (in %) Sozialer Status der Eltern Depression Ängste ADHS a 'gestörtes Sozialverhalten' - niedrig 7,3 12,9 3,7 11,3 - mittel 5,5 10,1 2,3 7,1 - hoch 3,8 8,0 0,9 5,7 a) Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen Quelle: Ravens-Sieberer et al. 2007
6 Erklärung der 'Gesundheitlichen Ungleichheit' Soziale Ungleichheit Unterschiede bei den gesundheitlichen Belastungen und Ressourcen Unterschiede bei der gesundheitlichen Versorgung Unterschiede beim Gesundheitsverhalten Gesundheitliche Ungleichheit
7 Gesundheitsverhalten Empirische Ergebnisse (Auswahl) Rauchen Übergewicht Mangel an sportlicher Betätigung Bluthochdruck Compliance bei Personen mit Diabetes
8 Lebensverhältnisse Empirische Ergebnisse (Auswahl) soziale Unterstützung Arbeits-Belastungen Luftverschmutzung, Lärm 'Walkability' 'regionale Deprivation'
9 Gesundheitliche Versorgung Empirische Ergebnisse (Auswahl): geringere Teilnahme an Präventionsmaßnahmen schlechtere Sanierung kranker Zähne größere Probleme bei Zuzahlungen, Praxisgebühr schlechtere Versorgung von Diabetikern - Wissen, Schulung - Blutzucker-Kontrolle - etc.
10 Ergebnisse aus Bayern Empirische Ergebnisse (Auswahl): Vergleich auf Ebene der Bundesländer regionale Deprivation (pro Gemeinde) in Bayern: - Gesamt-Mortalität - Lungen-, Darmkrebs: Mortalität und Inzidenz
11 Mittlere Lebenserwartung & Armutsquote (Bundesland) Quelle: Der Paritätische 2009 (INKAR/BBR 2007)
12 Index of Multiple Deprivation (IMD) für Deutschland Modellregion: Bayern pro Gemeinde (inkl. 25 kreisfreie Städte): N = Datenquellen (amtliche Statistik) - Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2008) - Bayerisches Landeskriminalamt GIS-Software: ArcGis 9.3 (ESRI)
13 Bayerischer Index Multipler Deprivation (B-IMD) Gemeindefreie Gebiete Quelle: Maier, Fairburn, Mielck 2011
14 Regionale Deprivation und Mortalität in Bayern Relatives Risiko für vorzeitige Mortalität und Gesamtmortalität nach Ausmaß der Deprivation (n=2.056 Gemeinden) BIMD- Quintil Vorzeitige Mortalität (<65 J.) Gesamtmortalität RR 95% KI p-wert RR 95% KI p-wert 1 Ref 1,00 1,00 2 1,08 1,02-1,15 0,0128 1,02 0,99-1,05 0, ,14 1,08-1,21 <0,0001 1,06 1,03-1,09 <0, ,29 1,22-1,36 <0,0001 1,14 1,10-1,17 <0, ,49 1,42-1,57 <0,0001 1,21 1,18-1,25 <0,0001 Quelle: Maier, Fairburn, Mielck 2011
15 Armut und Gesundheit in München Münchner Armutsberichte - Expertise 'Armut und Gesundheit in München' (2012) Gesundheitsberichterstattung: - Soziale Ungleichheit, Armut und Gesundheit in München (2006) - etc. Daten: - Schuleingangs-Untersuchungen - eigene Befragungen (Kinder, Erwachsene) - etc.
16 Quelle: Münchner Armutsbericht 2011
17 Quelle: Münchner Armutsbericht 2011
18 Auswahl von Ergebnissen aus München (zumeist aus wiss. Publikationen) Besonders häufig in der unteren Statusgruppe: - schlechter Gesundheitszustand bei Erwachsenen - psychische Belastung bei Kindern - Rauchen - wenig Sport (auch weil 'zu teuer'!) - Übergewicht - Luftverschmutzung und Lärm - Teilnahme an U1 bis U9 Münchner Armutsbericht 2011: Angehörige der unteren Einkommensgruppe fordern mehr Geld: - für sozialen Wohnungsbau, für soziale Beratungsstellen - für Gesundheitsförderung!
19
20 "Münchner Erklärung" Armut und Gesundheit - Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche" (Gesundheitskonferenz 2001) "Zur Verbesserung der Chancengleichheit von benachteiligten Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, dass diese mehr als bisher von den vorhandenen gesundheitlichen und sozialen Diensten und Angeboten profitieren." "Die Gesundheitskonferenz fordert: (...) Öffentlich geförderte kinder- und jugendspezifische Freizeit- und Ferienangebote müssen ausgeweitet werden und für finanziell schwache Familien attraktiv bleiben. ( ) Niederschwellige Angebote ( ) müssen ausgeweitet werden." etc.
21 Gesundheitspolitische Diskussion in Deutschland 20 SGB V 'Prävention und Selbsthilfe' Bundesweites Projekt: 'gesundheitliche-chancengleichheit.de' Primärer Ansatzpunkt: Intervention bei Kindern Kosten und Nutzen der Interventionsmaßnahmen
22 20 SGB V 'Prävention und Selbsthilfe' (ab ) " Leistungen zur Primärprävention sollen den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern und insbesondere einen Beitrag zur Verminderung sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen erbringen. "
23 Internet-Plattform 'gesundheitliche-chancengleichheit.de' Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) Projekt 'Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten' ca Projekten in Deutschland 'regionale Knoten' in den 16 Bundesländern Kooperationsverbund mit 53 Partner (verschiedene Krankenkassen, Wohlfahrtsverbände etc.) 12 Kriterien zur Ermittlung von 'Models of Good Practice'
24 Primärer Ansatzpunkt: Intervention bei Kindern Warum gerade bei Kindern? bereits hier große gesundheitliche Ungleichheiten keine Eigen-Verantwortung Durchbrechung des 'Teufel-Kreises' größtes Potential für Verbesserung
25 Ausblick Ziel ist: Chancen-Gleichheit (Teilhabe-Chancen) zeitliche Trends beim Ausmaß der HI? Eigenverantwortung: wie viel, bei wem? 'Kosten-Explosion' der Gesundheitsausgaben?? positive (!) Diskriminierung etc.
26 Team Work
27 Vielen Dank
28 Andreas Mielck, Dr. phil., M.P.H. Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen Postfach 1129, Neuherberg Tel.: (089) ; Fax: mielck@helmholtz-muenchen.de Die Literaturangaben erhalten Sie bei Nachfrage gern von mir.
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