Digitalisierung der Arbeitswelt
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- Martha Hase
- vor 8 Jahren
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1 Digitalisierung der Arbeitswelt Input im Rahmen des Forum 2015 Bildung und Arbeitsmarkt der OeADGmbH und des AMS Österreich Wien, 28. September 2015 Mag. Regina Haberfellner Soll&Haberfellner Unternehmens- u. Projektberatung Müllnergasse 26/17 A-1090 Wien
2 Welche Jobs sind durch Computerisierung gefährdet? Quelle: Frey/ Osborne Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 2
3 Zentrale Ergebnisse Studie von Frey/ Osborne (2013): 47% der Beschäftigten in den USAarbeiten in Berufen mit einer hohen Automatisierungswahrscheinlichkeit in den nächsten ein bis zwei Dekaden. Zentrale Ergebnisse der Folgestudie Studie von Bonin/ Gregory/ Zierahn(2015): 42% der Beschäftigten in Deutschlandarbeiten in Berufen mit einer hohen Automatisierungswahrscheinlichkeit in den nächsten ein bis zwei Dekaden. Berechnung bezogen auf Tätigkeiten(viele Berufe haben unterschiedliche Tätigkeitsfelder, manche sind leichter automatisierbar als andere): 9% der Arbeitsplätze in den USA weisen Tätigkeitsprofile mit einer hohen Automatisierungswahrscheinlichkeit auf. In Deutschland: 12%. Autoren vermuten Überschätzung durch Frey/ Osborne aufgrund starker Orientierung am technischen Potenzial. Grundsätzlich sind die Arbeitsplätze von gering Qualifizierten verstärkt bedroht. Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 3
4 Crowdsourcing neue Form der Arbeitsorganisation Orientiert sich an erfolgreichen Beispielen wie Wikipediaund Open Source Software Crowdsourcing: Auslagerung von bestimmten Aufgaben, die üblicherweise im Unternehmen erfüllt werden, mittels Aufruf an eine große Gruppe von Menschen (Masse»Crowd«) Begriff wurde 2006 von Jeff Howe in Anlehnung an Outsourcing geprägt. Unterschied zu Outsourcing: Es kann sich um sehr kleine Aufgaben handeln Punktuelle Zusammenarbeit Globale Verfügbarkeit der Crowd 24/7 Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 4
5 Crowdsourcing: Open Innovation und Crowd Creation Beispiele: Unternehmen binden die Crowd zur Entwicklung neuer Produkte oder Verbesserung existierender Produkte ein. Wird realisiert von Unternehmen quer durch alle Branchen: Autohersteller, Spielwaren, Kaffeehausketten, Online-Plattform»InnoCentive«wird von Unternehmen unterschiedlichster Branchen (Technoloige, Pharma, NPO, ) für die Entwicklung oder Verbesserung von Verfahren, Produkten, etc. Crowd mit sehr hohem Anteil an Hochqualifizierten! Crowd-Testing: Neue Appsund Software werden direkt von potenziellen EndnutzerInnen getestet. Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 5
6 Crowdsourcing: Clickjobs- Microtasks Aufgaben werden in einfachste Tätigkeiten heruntergebrochen, die zumeist nur digitale Basiskenntnisse erfordern; Überwiegend Aufgaben, die (noch) nicht durch Algorithmen ersetzt werden können (Bilder beschlagworten, inhaltliche Richtigkeit von Texten oder Übersetzungen prüfen, etc.); Prototypisch: Amazon Mechanical Turks;»Digitales Prekariat«- geringe Bezahlung, globaler Wettbewerb. Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 6
7 Beschäftigte in der App-Economy Die App-Economy zählt in der EU rund Beschäftigte Quelle: Vision Mobile, Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 7
8 Job-Profile in der App-Economy Mix Erfahrung Bezahlung Ausbildung Beschäftigte in kleinen unabhängigen Entwicklungsfirmen Mehr als die Hälfte der Beschäftigten sind ProgrammiererInnen Mehr als die Hälfte der Beschäftigten hat zumindest drei Jahre Berufserfahrung, 20 Prozent mehr als fünf Jahre Mehr als 30 Prozent der ProgrammiererInnen und»skripterinnen«verdienen jährlich mehr als Euro. Mehr als drei Viertel der ProgrammiererInnen und»skripterinnen«verfügen über einen postsekundären oder tertiären Abschluss (im Original:»college or advanced degree«. Als»in-house«EntwicklerIn beschäftigt Mix aus ProgrammiererInnen,»SkripterInnen«,* TesterInnen 60 Prozent haben zumindest drei Jahre Berufserfahrung, 20 Prozent mehr als fünf Jahre. Ein Drittel der ProgrammiererInnen und mehr als 20 Prozent der»skripterinnen«verdienen jährlich mehr als Euro. Drei Viertel der ProgrammiererInnen und»skripterinnen«verfügen über einen postsekundären oder tertiären Abschluss. Gender Der Frauenanteil liegt bei über 5%. Der Frauenanteil liegt bei über 10%. Quelle: Breslin et al. 2014, Seite 17. *) SkripterInnenbezieht sich darauf, dass beispielsweise HTML oder JavaScript keine Programmiersprachen sind.beschäftigte, die mit diesen Skriptsprachen arbeiten, daher auch keine ProgrammiererInnen sind. Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 8
9 Jobentwicklung in der App-Economy (EU) Quelle: Breslin 2014, Seite 15 Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 9
10 Big Data was ist neu? Daten gelten als die Währung der digitalen Gesellschaft. Treiber sind insbesondere das semantische Web und Internet ofthings IoT. Big Data zeichnet sich dadurch aus, dass die Daten selbst zum Problem werden. 3V-Prinzip (nach Gartner Inc.) Das Volumen der Daten Die Geschwindigkeit (Velocity) der Datengenerierung und Datenverarbeitung (Stichwort: Echtzeit) Die Vielfalt der Daten: unterschiedliche Datenquellen, Datenformate und Datentypen, strukturierte und unstrukturierte Daten Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 10
11 Zukunftsjob Data Scientist? Wachsendes Beschäftigungsfeld, das sich voraussichtlich weiter ausdifferenzieren wird. Hochqualifizierte Tätigkeit, erfordert in aller Regel zumindest Master- Abschluss; Erfordert interdisziplinäre Fähigkeiten aus der Statistik und Informatik; Kommunikative Fähigkeiten Erkenntnisse müssen für Entscheidungsträger aufbereitet werden; Spezialisierte Ausbildung in Österreich erst in Anfängen, in Deutschland bereits mehrere einschlägige Studiengänge; In Österreich wird insbesondere Potenzial im Bereich der öffentlichen Verwaltung, der Energie-und Wasserversorgung, in den Finanz-und Versicherungsdienstleistungen sowie im Gesundheits-und Sozialwesen gesehen. Bislang in Österreich nur wenige spezialisierte Unternehmen. Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 11
12 Hohes Qualifikationsniveau im IKT-Sektor Höchste Bildungsabschlüsse: alle Erwerbstätige vs. Erwerbstätige im IKT-Sektor 60% 50% 40% 39,3% 51,3% 30% 20% 17,4% 21,7% 25,2% 10% 0% 11,5% 11,5% 6,9% 7,1% 5,0% 1,9% 1,1% ISCED 1-2 ISCED 3 ISCED 4 ISCED 5b ISCED 5a ISCED 6 Erwerbstätige IKT-Sektor Alle Erwerbstätige Quelle: Statistik Austria, Abgestimmte Erwerbsstatistik Eigene Berechnungen, eigene Darstellung Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 12
13 Digitale Kompetenzen Quelle: van Dijk 2012, Seite 114, eigene Darstellung. Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 13
14 Verwendete Literatur: Bonin, H./ Gregory, T./ Zierahn, U. (2015): Übertragung der Studie von Frey/ Osborne (2013) auf Deutschland. ZEW ZentrumfürEuropäischeWirtschaftsforschung, KurzexpertiseNr. 57. Breslin, J.G./ Card, D./ Dabrowski, M./ Mulligan, M. (2014): Sizing the EU App Economy. Eurapp Final Report. Im Auftrag der Europäischen Kommission. Frey, C.B./ Osborne, M.A. (2013): The Future Of Employment: How Susceptible Are Jobs To Computerisation? Van Dijk, J.A.G.M (2012): DigitaleSpaltungund digitalekompetenzen. In: Schüller-Zwierlein, A./ Zillien, N. (Hrsg.) (2012): Informationsgerechtigkeit: Theorie und Praxis der gesellschaftlichen Informationsversorgung. Verlag De Gruyter Saur. Seiten Auszüge aus laufenden Projekten im Auftrag des AMS Österreich/ ABI: Digitalisierung der Arbeitswelt Trends 2025 Industrie 4.0 und Big Data Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 14
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Mag. Regina Haberfellner: Digitalisierung der Arbeitswelt / Wien, Folie 15
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