Rechtsanwalt Christian Solmecke RA für IT-, Telekommunikations-, Urheber- und Internetrecht in Köln

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1 Rechtsanwalt Christian Solmecke RA für IT-, Telekommunikations-, Urheber- und Internetrecht in Köln Name: Funktion/Bereich: Christian Solmecke Rechtsanwalt für IT-, Telekommunikations-, Urheber-, Internetrecht in Köln Organisation: Wilde Beuger Solmecke Rechtsanwälte GbR Liebe Leserinnen und liebe Leser, auf der Competence Site möchten wir Ihnen Experten und Organisationen vorstellen, die zugleich ihr Kompetenzgebiet beleuchten und Einblicke in die Branche vermitteln. Rechtsanwalt Solmecke berät seine Mandanten in den Bereichen des IT-, Kommunikations-, Wettbewerbs-, Urheber-, Handels- und Gesellschaftsrechts, sowie des Internetrechts. Herr Rechtsanwalt Solmecke ist seit 2010 Partner der Kanzlei WILDE BEUGER SOLMECKE in Köln. Er ist durch zahlreiche Veröffentlichungen in der Presse (u.a. Spiegel, MMR, Zeit Online) bekannt. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr NetSkill-Team Seite 1

2 Sehr geehrter Herr Solmecke Frage 1: Anwalt für IT-, Telekommunikations- und Internetrecht in Köln Gründe? Sie sind Anwalt für IT-, Telekommunikations- und Internetrecht in Köln. Warum haben Sie sich für dieses Fachgebiet entschieden? Was ist für Sie das Spannende am IT-, Telekommunikations- und Internetrecht? Was waren die wichtigen Meilensteine auf Ihrem Kompetenzpfad und was sprach schließlich für Köln als Standort für die Kanzlei? Das spannende an diesem Rechtsgebiet ist vor allem, dass es ständig in Bewegung ist. Die Entwicklung des Internets stellt auch Juristen immer wieder vor neue Aufgaben und Probleme, die es zu lösen gilt. Insbesondere das Web 2.0, in dem die Nutzer Inhalte nicht nur konsumieren, sondern selbst zu Autoren werden, hat viele neue Fragestellungen aufgeworfen. Durch diese Entwicklungen ergeben sich manchmal komplett neue Rechtsbereiche, wie z.b. das Social Media Recht. Hier stellen sich Fragen wie Sind die Nutzungsbedingungen der sozialen Netzwerke eigentlich wirksam? oder Wie kann ich den Facebook-Like-Button datenschutzkonform verwenden?. Sich mit solchen Rechtsfragen zu beschäftigen, fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Der Grund, warum ich mich damals für das Internet- und Medienrecht entschieden habe, liegt auch in meiner Begeisterung für IT und Computer begründet. Als Jurist beschäftigt man sich optimalerweise mit einem Thema, dass einen auch privat interessiert so fällt es leichter, die Zusammenhänge zu verstehen und den Sachverhalt juristisch zu analysieren. Eine wichtige Grundlage meiner späteren beruflichen Tätigkeit war die jahrelange Arbeit als freier Journalist, u.a. für den WDR. Dort habe ich einen tiefen Einblick in die Branche bekommen, von dem ich bis heute profitiere. Prägend war für mich auch das Masterstudium in Hannover und Belgien sowie das IT-Recht-Seminar in Harvard, wo ich erfahren konnte, wie in den USA über das Urheberrecht gedacht wird. Für den Kanzleistandort Köln sprachen schließlich viele Argumente. Köln entwickelt sich meiner Meinung nach zunehmend zur wichtigsten Medienstadt Deutschlands. Seite 2

3 Viele große TV-Sender, wie WDR, RTL oder VOX, haben hier ihren Sitz. Dazu kommen Radiosender, Verlage, Produktionsfirmen und unzählige weitere IT- und Medienunternehmen, wie Electronic Arts oder Microsoft. Insofern bietet der Standort unserer Kanzlei in unmittelbarer Nähe zum Mediapark den Vorteil, eine Vielzahl von potentiellen Mandanten aus der Branche in der Umgebung zu haben. Seite 3

4 Frage 2: Herausforderungen als Fachanwalt für Anwalt für IT-, Telekommunikations- und Internetrecht Erinnern Sie sich an Ihren ersten Fall als Anwalt für IT-, Telekommunikations- und Internetrecht, den Sie betreut haben? Was waren dabei die besonderen Herausforderungen für Sie? Was sind die entscheidenden Rechtsfragen für einen Anwalt für IT-, Telekommunikations- und Internetrecht, wer sind Ihre typischen Kunden? In einem meiner ersten eigenen Fälle, ging es um eine Filesharing- Abmahnung, die der Sohn eines wichtigen Mandanten meiner damaligen Kanzlei bekommen hatte. Die besondere Herausforderung lag darin, dass ich mich erstmals in die technischen und rechtlichen Fragestellungen rund um das Thema Filesharing einzuarbeiten hatte. Damals wurden noch Computer beschlagnahmt und Strafverfahren eingeleitet. Dieses Rechtsgebiet hat mich dann so fasziniert, dass ich mich dem Filesharing immer mehr angenommen habe. Mittlerweile vertritt unsere Kanzlei mehrere tausend Mandanten in diesem Bereich. Die entscheidende Rechtsfrage im Internet- und Medienrecht ist oft, ob jemand für einen rechtsverletzenden Inhalt, z.b. eine Urheberrechtsverletzung, haftet oder nicht. An eine solche scheinbar simple Frage sind aber meist sehr komplexe Fragestellungen geknüpft, die eine rechtliche Analyse nicht immer einfach machen. Dies gilt sowohl für die Rechtsberatung von Privatpersonen, als auch bei Medienunternehmen. Unsere Mandaten kommen aus beiden Bereichen. Bei Medienunternehmen ist es vor allem wichtig, die rechtlichen Risiken der Veröffentlichung eines eventuell rechtswidrigen Inhalts bereits im vorhinein abschätzen zu können. Privatpersonen wenden sich dagegen meist erst dann an uns, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Bei meiner täglichen Arbeit merke ich, dass es wichtig ist, die Rechtsstreitigkeiten aus beiden Perspektiven zu kennen. Seite 4

5 Frage 3: Beziehung von Fachanwalt und Mandanten Vertrauen ist der Anfang von allem auch in der Rechtsberatung. Vertrauen setzt Verstehen voraus. Was tun Sie konkret, um anderen Menschen rechtliche Inhalte zu vermitteln? Worin sehen Sie Probleme und Herausforderungen bei der Vermittlung von Recht? Was ist aus Ihrer Sicht bei der Vermittlung von Recht an juristische Laien besonders wichtig? Warum lohnt es sich, Recht verständlich zu kommunizieren? Ich denke, dass das Verstehen der rechtlichen Zusammenhänge Grundvoraussetzung für das Verständnis für die Arbeit eines Anwalts ist. Nur wer weiß, was der Anwalt genau macht und warum er gebraucht wird, beauftragt ihn auch. Deshalb versuchen wir, unseren Mandanten auch komplizierte Rechtsfragen so einfach wie möglich zu vermitteln. Problem ist dabei, dass das Recht den technischen Entwicklungen meist weit hinterherhängt. Dass viele Dinge, die Internetnutzer täglich, z.b. in sozialen Netzwerken, tun illegal sind, ist nicht immer einfach zu vermitteln. Problematisch ist auch, dass man auf die Frage ist es legal? nicht immer nur die Antworten ja und nein findet. Die meisten Fragen, die die Rechtmäßigkeit des Nutzerverhaltens im Internet betreffen, sind von Gerichten noch gar nicht geklärt worden. Bei der Vermittlung von rechtlichen Zusammenhängen finden wir es vor allem wichtig, Wege zu wählen, die die Internetnutzer auch erreichen. Wer beispielsweise eine Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzungen in seinem Briefkasten findet, wird unserer Erfahrung nach als erstes einen entsprechenden Suchbegriff bei Google eingeben. Auf diesem Weg stößt man schnell auf unser umfangreiches Informationsangebot: in Blogartikeln, Youtube-Videos und auf Social Media Portalen klären wir die Nutzer über aktuelle Fragen des Internetrechts auf. Wichtig ist uns dabei, eine konstruktive Diskussion zu entwickeln und auch auf Fragen und Anregungen der Nutzer einzugehen. So veranstalten wir beispielsweise seit neustem einen monatlichen themenbezogenen Live-Stream auf unserer Facebook-Plattform Die Aufklärer. Dort können die Nutzer Fragen rund um das Internetrecht stellen. Die Resonanz auf diese Angebote ist überaus positiv. Mittlerweile haben wir auf unserem Youtube-Channel rund Abonennten, sowie Facebook-Plattformen mit insgesamt über Fans. Seite 5

6 Frage 4: Besonderheiten Ihrer Kanzlei Wodurch unterscheidet sich Ihre Kanzlei von anderen Kanzleien? Wieso wählen Mandanten gerade Sie als Rechtsbeistand? Wodurch erklären Sie sich die große Anzahl an Mandanten? Wie wichtig ist die Standortfrage (Köln!) für eine Kanzlei? Muss der Rechtsanwalt 24 Stunden am Tag erreichbar sein, um bessere Chancen auf seinem Markt zu haben? Wie sieht Ihr Arbeitsalltag in der Regel aus? Das Besondere an unserer Kanzlei ist, dass wir aktiv auf unsere Mandanten zugehen. Meiner Meinung nach muss eine Kanzlei, die sich mit dem Thema Internetrecht beschäftigt, gerade in diesem Medium eine deutliche Präsenz zeigen. Wir versuchen dabei den potentiellen Mandanten die Kontaktaufnahme zu uns so einfach wie möglich zu gestalten. Unsere Hotline ist täglich von 8 bis 20 Uhr erreichbar und bietet einen schnellen, unkomplizierten Erstkontakt zum Anwalt. Dass ein Rechtsanwalt 24 Stunden am Tag erreichbar sein muss, um Mandanten zu bekommen, denke ich nicht. Wichtig ist meiner Ansicht nach vielmehr, dass er auf den richtigen Kanälen erreichbar ist. Als Anwalt sollte man sich Gedanken machen, in welchem Umfeld sich die eigenen Mandanten bewegen. Sinnvollerweise richtet man danach dann seine Akquisetätigkeiten aus. Die große Anzahl an Mandanten kann ich mir dadurch erklären, dass wir dieses Akquisekonzept nun schon seit längerem erfolgreich umsetzen. Viel Arbeit und Zeit in die Information und Aufklärung über verschiedene Rechtsgebiete zu stecken, zahlt sich scheinbar aus. So bleibt die Kanzlei potentiellen Mandanten im Gedächtnis. Mein Arbeitsalltag ist glücklicherweise sehr abwechslungsreich. Neben den normalen Anwaltstätigkeiten reise ich oft zu Vorträgen und Kongressen, beantworte Interviews oder Anfragen von Journalisten oder leite Workshops. Als Lehrbeauftragter der FH Köln und Geschäftsführer des deutschen Instituts für Kommunikation und Recht im Internet an der Cologne Business School (DIKRI) halte ich zudem Lehrveranstaltungen im IT-rechtlichen Bereich. Seite 6

7 Frage 5: Karriere als Anwalt für IT-, Telekommunikations- und Internetrecht Welche Eigenschaften brauchen Nachwuchsjuristen, um (in Ihrer Kanzlei) erfolgreich zu werden? Für wen ist der Gang in die Selbstständigkeit das Richtige? Wie lautet Ihr persönlicher Tipp für die Nachwuchsjuristen? Was zeichnet den erfolgreichen Anwalt für IT-, Telekommunikations- und Internetrecht aus? Wichtige Eigenschaft eines guten Nachwuchsjuristen ist es meiner Meinung nach, die richtigen Fragen zu stellen. Wer nicht einfach vorgefertigte Meinungen übernimmt, sondern sie kritisch hinterfragt und sich seine eigenen Gedanken macht, ist in dem Bereich des Internet- und Medienrechts gut aufgehoben. Gerade aufgrund der Tatsache, dass in diesem Rechtsgebiet noch so viele Rechtsfragen ungeklärt sind, braucht es Vordenker, die die Entwicklung in dem Bereich voranbringen können. Mein persönlicher Tipp lautet: neue Wege gehen. Als Nachwuchsjurist sollte man sich nicht scheuen, auch ungewöhnliche Geschäftsbereiche zu entdecken. Vor allem sollte man seinen Zielen treu bleiben und nicht allzu viel darauf geben, was andere Anwälte von der eigenen Strategie halten. Das gilt insbesondere dann, wenn man als selbstständiger Anwalt arbeiten möchte. Der Markt ist in den meisten Großstädten schon so gesättigt, dass es oft nicht genügt, nur das das Standardprogramm im Miet-, Familien- und Arbeitsrecht anzubieten, wenn man nicht bereits über einen großen Kreis an Stammmandaten verfügt. Hier gilt es, innovative Ideen für neue Geschäftsfelder zu entdecken und zu entwickeln. Vielen Dank für das Interview! Seite 7