BÜCHEREI T R E F F P U N K T UNSERE BÜCHEREI RAUM FÜR BEGEGNUNG. JAHRESTHEMA 2017/2018 Unsere Bücherei: Raum für Begegnung

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1 HEFT 1 / 2017 T R E F F P U N K T BÜCHEREI Das Magazin des Sankt Michaelsbundes UNSERE BÜCHEREI RAUM FÜR BEGEGNUNG JAHRESTHEMA 2017/2018 Unsere Bücherei: Raum für Begegnung VORSCHAU Herzliche Einladung zu unseren Jahreskursen auf Schloss Hirschberg INTERVIEW Der Schriftsteller Steven Uhly über das Thema Überleben

2 Inhalt 3 Editorial 4 Unser Jahresthema 8 Kurz notiert 9 Buch- und Medientipps 18 Aus- und Fortbildung 22 Forum 22 In den Ruhestand verabschiedet: Karin Räß und Rudolf Kiendl 24 Das Personalkarusell hat sich gedreht: Neuigkeiten aus der Landesfachstelle 26 mk-online: Die neue Nachrichtenseite des Sankt Michaelsbundes 28 Im Gespräch mit Steven Uhly 30 Kommentar zum Bayerischen Bibliotheksplan 32 Aus den Diözesen 36 Bau und Einrichtung 39 Treffpunkt Bücherei 46 Termine / Impressum 12 Lutherjahr 30 Und REFORMATIONS- SOMMER IN BAYERN 2017: Auf den Bücher- Spuren der Reformation jetzt? Der Bayerische Bibliotheksplan und seine Folgen Bitte beachten Sie unsere Beilagen Anmeldeformulare für die Jahreskurse 2017 auf Schloss Hirschberg (zweifach) Broschüre Lesetraum Grund zur Freude! Die 50 schönsten Bücher zur Oster- und Sommerzeit Broschüre und Plakat zum Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2017 Sonderheft Treffpunkt Bücherei spezial 36 Bau und Einrichtung: Neue Treffpunkte in den Diözesen 2 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

3 Liebe Leserin, lieber Leser, Christian Brückner wird einer der besonderen Gäste bei den Hirschberg-Tagungen 2017 sein. Er wird uns bei allen drei Kursen einen Einblick in seine Arbeit als Rezitator und Interpret von Hörbüchern geben und uns dabei sicher gewohnt gut unterhalten. Erleben Sie auf Schloss Hirschberg wieder ein abwechslungsreiches und praxisnahes Programm rund um die Arbeit in der Bücherei und passend zu unserem neuen Jahresthema 2017/2018 Unsere Bücherei: Raum für Begegnung. Melden Sie sich am besten gleich an mit dem beiliegenden Formular. Wir freuen uns auf die Begegnungen und die gemeinsame Zeit mit Ihnen zwischen dem 21. und 30. Juli Mit der Bamberger Resolution im Rücken, die die Mitgliederversammlung unseres Landesverbandes am 21. Oktober 2016 verabschiedet hat (wir berichteten in Ausgabe 4/2016), sind wir im Vorstand und in der Landesfachstelle weiter gemeinsam unermüdlich am Netzwerken und Gesprächeführen, um die staatlichen Zuschüsse für die öffentlichen Büchereien in Bayern spürbar zu erhöhen. Wir werden Sie über den Fortgang und hoffentlich weitere Erfolge unserer Arbeit selbstverständlich informiert halten. in unserer Buchhandlung und im Showroom unserer Münchner Büchereizentrale. Wir beraten Sie gerne und machen Ihnen Appetit darauf, was es in der Welt der Bücher und Medien im Frühjahr und Sommer 2017 alles Neues gibt. Rund um die Uhr ist der Onlineshop für Sie geöffnet. Zu guter Letzt: die Sonderausgabe Treffpunkt Bücherei spezial zeigt ein breites Spektrum an praktischen Möglichkeiten und Ideen, wie Sie vor Ort Veranstaltungen rund um und mit religiösen Büchern planen und durchführen können. Lassen Sie sich inspirieren von vielen erfolgreichen Beispielen aus unseren Sankt Michaelsbund- Büchereien. Viel Spaß bei der Lektüre von Treffpunkt Bücherei wünscht Ihnen Ihr Diesem Heft liegt die neue Grund zur Freude - Ausgabe unserer Buchhandlung Lesetraum bei. Entdecken Sie darin Bücher und Geschenkideen für die Festzeit rund um Ostern, für die Erstkommunion und den nahenden Frühling. Schauen Sie doch auch wieder persönlich vorbei Dipl.-Theol. Stefan Eß Direktor TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 3

4 UNSER JAHRESTHEMA Das neue Jahresthema 2017/2018: UNSERE BÜCHEREI RAUM FÜR BEGEGNUNG Unsere Bücherei: Raum für Begegnung, das ist das bibliothekarische Schwerpunktthema, das die Mitgliederversammlung des Sankt Michaelsbundes für die beiden kommenden Jahre 2017 und 2018 ausgewählt hat. Auf den ersten Blick liegt der Raum für Begegnung zunächst ganz nahe beim Treffpunkt Bücherei, dem zentralen Thema der beiden zurückliegenden Jahre. Das ist auch richtig so und durchaus im Sinne der Erfinder, da die jeweiligen Jahresthemen durchaus nachwirken sollen und beileibe nicht nur für den gewählten Zeitraum aktuell sind. Im Fokus des neuen Schwerpunkts liegt der Begriff Ort, das heißt, dass sich die Anstrengungen der Büchereien, der Diözesanstellen und des Verbandes in den beiden nächsten Jahren gezielt auf die räumliche Unterbringung der Büchereien konzentrieren sollten, sowohl in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht, sowohl die Raumgröße wie auch die Raumqualität betreffend. 4 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

5 UNSER JAHRESTHEMA Eine persönliche Erfahrung: Als ich vor nunmehr 37 Jahren im Dienste des Sankt Michaelsbundes die erste von inzwischen sehr vielen Büchereieinrichtungen in einem bekannten Wintersportort im Chiemgau planen durfte, erklärten mir die erfahrenen KollegInnen die Verfahrensweise: Man nehme die Zahl der vorhandenen Medien bzw. des angestrebten Zielbestandes und errechne mit einer relativ einfachen und per se von Sparsamkeit diktierten Formel die benötigte Raumfläche. War der Raum kleiner, mussten halt die Regale noch ein bisserl enger gestellt und auf überflüssigen Zierrat wie Tische und Stühle verzichtet werden, war der Raum großzügiger geschnitten, konnte durchaus auch mal die Bilderbuchecke ein bisserl phantasievoller gestaltet werden und auch eine oder zwei Sitzgruppen aufgestellt werden. Auf die Idee, statt mit mehr Regalen mit weniger Büchern zu arbeiten, kamen Anfang der 80er Jahre weder BüchereileiterInnen noch DiözesanbibliothekarInnen Inzwischen sind einige Jahrzehnte ins Land gegangen, in den öffentlichen Büchereien hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden, seit vielen Jahren stehen nicht mehr die Bücher im Zentrum der bibliothekarischen Arbeit, sondern die Menschen, die BüchereibesucherInnen. Öffentliche Büchereien sind zu Treffpunkten geworden, in fast allen Büchereien finden als ganz selbstverständlicher Teil der Programmarbeit Veranstaltungen für Kinder wie für Erwachsene statt, alleine in den Büchereien des Sankt Michaelsbundes waren es im Vorjahr über Es gibt Literaturkreise für erfahrene Leser ebenso wie Deutschkurse für unsere neuen Mitbürger, also genügend Raum für Begegnungen. Das wissen alle BüchereibesucherInnen und -mitarbeiterinnen, eher selten die Pfarrer und die Bürgermeister und ihre Räte und noch weniger die meisten Architekten, deren erste Frage bei Büchereiplanungen fast immer noch die nach der Zahl der unterzubringenden Medien (s.o.) und irgendwelchen Formeln ist, und nicht die nach den notwendigen Verkehrsflächen In vielen kleinen Gemeinden sind im Verlauf der letzten Jahrzehnte die konkret betretbaren Orte, in denen sich die Menschen noch ganz altmodisch analog begegnen können, immer rarer geworden: Die Dorfwirtshäuser sind ausgestorben oder zu Restaurants mutiert, in denen man sich in eher kleinem und vertrauten Kreis zum Essen trifft. Der Lebensmitteleinzelhandel, die kleinen Tante- Emma-Läden im Ortszentrum sind verschwunden, sogar die Schlecker-Märkte sind weg, dafür stehen am Ortsrand die üblichen ALDIs und Lidls, die meist nur noch mit PKWs zu erreichen sind. An diese Ränder sind oft auch die Schulen verbannt worden. Dafür haben viele Gemeinden und Kleinstädtchen für viel Geld neue Ortszentren geschaffen, aus denen im Lauf der Jahre auch schon wieder die Arztpraxen oder die Postämter, was für ein antiquierter Begriff, verschwunden sind, ein Schicksal, das als nächstes auch einige Sparkassenfilialen ereilt, der Landkreis Regensburg ist ein trauriges Beispiel dafür. Ständig entstehen neue Leerstände, die die Kommunalpolitiker immer lautstärker beklagen und denen sie oft ideen- und phantasielos begegnen Lamentieren hilft nix, die Uhren können nicht zurückgedreht werden, die deutsche Dorfromantik à la Ludwig Richter ist unwiederbringlich vorbei, kein Brunnen mehr vor dem (Stadt-)Tore, eher schon Penny oder Hagebau, in manchen Vorzeigedörfern und -städtchen mit alten Stadtmauern und -toren knallen die Extreme in Form von Betonhallen und Sandsteinmauern oft nur steinwurfnah aufeinander. Allmählich regen sich aber Initiativen, etwa beim Leerstandsmanagement der Gemeinde-Allianz Hofheimer Land in Unterfranken. Hier wird gezielt und auch finanziell unterstützt versucht, die Ortskerne zu revitalisieren. Warum werden denn in einem Flächenstaat nur in so wenigen leerstehenden Häusern oder Geschäften Büchereien untergebracht? Natürlich kostet das Geld, sind oft, aber nicht immer aufwändige Renovierungs- oder Umbaumaßnahmen erforderlich, aber kaum eine öffentliche Einrichtung kann auf so viele Besucher verweisen wie die öffentliche Bücherei und damit erlebbar zu einer tatsächlichen Ortszentrumsbelebung beitragen. Und das funktioniert in allen Ortsgrößen, beim Umbau eines Schleckermarkts in Kirchheim ebenso wie bei der aufwändigen Umgestaltung eines großen Kaufhauses zur Stadtbücherei Bayreuth. Tatsächlich gab und gibt es einige bemerkenswerte Baumaßnahmen im kommunalen Bereich, dagegen ziehen sich die Pfarreien immer mehr zurück. TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 5

6 UNSER JAHRESTHEMA Es soll tatsächlich (Erz-)Diözesen geben, in denen Aktenvermerke existieren, dass Büchereiräume in Pfarrzentren nicht förderfähig seien, weil Büchereiarbeit nicht (mehr) zum Kerngeschäft gehört aber das ist sicher nur ein Gerücht Denn irgendwie sind Pfarrzentren doch in bestimmter Hinsicht nichts anderes als viele neue Ortszentren zu den meisten Zeiten ziemlich entvölkert. Vorstand und Landesfachstelle des Sankt Michaelsbundes werden daher in den kommenden Monaten das Gespräch mit den Diözesen suchen, um die in vergangenen Jahrzehnten so beispielhafte Zusammenarbeit zwischen den diözesanen Baureferaten und dem Büchereiverband ebenfalls zu revitalisieren! Die Landesfachstelle und die Diözesanstellen bieten den Büchereien, aber auch den kirchlichen oder kommunalen Büchereiträgern, gerne die Unterstützung vor Ort an, egal ob es um erste tastende Gespräche über mögliche Verbesserungen der räumlichen Situation, um die Erstellung von Kostenschätzungen oder schon um die planerische Mithilfe bei bereits genehmigten Renovierungsmaßnahmen in den alten Büchereiräumen geht. Ob und wie diese Maßnahmen auch mit Fördermitteln unterstützt werden, kann derzeit (Februar 2017) noch nicht definitiv vorhergesagt werden, da der Sankt Michaelsbund noch keine Zusagen des Freistaats für das Haushaltsjahr 2017 erhalten hat. Eine abschließende Bemerkung für BüchereileiterInnen, die Mitleid mit armen Bürgermeistern oder Kämmerern haben: Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind die bayerischen Kommunen deutlich besser finanziell ausgestattet als in den meisten zurückliegenden Jahren, aber auch diesen fetten Jahren werden absehbar wieder deutlich magerere Zeiten folgen Carpe Diem! Michael Sanetra - - Bücher über Bücher und das Lesen Unsere Bücherei: Raum für Begegnung aber auch Raum für Bücher, denn In einer Welt der Texte sind die Bücher die Häuser. Sie geben ihren Bewohnern Obdach und Schutz, verorten sie, machen sie auffindbar und wiedererkennbar! Dieses absolut zutreffende und wertschätzende Statement des Bibliophilen Burkhard Spinnen als eine von vielen möglichen Definitionen des Mediums BUCH könnte im Austausch der Termini auch für Bibliotheken gelten: In einer Welt der Bücher sind gerade sie (im vollen Wortsinn) die Häuser, jene, die Vergleichbares leisten und darüber hinaus Zugang zu inneren Räumen ermöglichen, ja vielleicht sogar ein Stück weit Beheimatung bieten können. Burkhard Spinnen Das Buch Eine Hommage Frankfurt: SCHÖFFLING, S. ISBN ,00 6 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

7 UNSER JAHRESTHEMA Damit sind wir bei unserem diesjährigen Jahresthema: Unsere Bücherei: Raum für Begegnung, das meine Kolleginnen und mich motiviert hat, aus allen Bereichen (Sachbuch Belletristik Kinderbuch) ein besonderes Lektüreangebot aus vielleicht Bekanntem, aber auch Neuem zusammenzustellen: Bücher rund ums Buch und das, was wir alle mit Leidenschaft tun: LESEN! Viele Blickwinkel (Entstehung, Erscheinungsform, Rezeption) reflektierend, wird mit ansteckendem Esprit davon erzählt, welche Erfahrungen möglich sind und wie leidenschaftlich Menschen dem Buch verbunden sein können. Autoren wie Umberto Eco und Alberto Manguel, aber auch viele Sammler und ihre in wunderschönen Bildbänden präsentierten Privatbibliotheken sind als herausragende Vertreter dieser gelebten Passion zu benennen und begeistern uns Leser wiederum mit ihren dazu verfassten Publikationen. Vielleicht ist der erstmalige Kontakt zum Buch auch für sie durch den Besuch einer Bücherei zustande gekommen? Oliver Jeffers, Sam Winston Wo die Geschichten wohnen München: MIXTVISION, S. ISBN ,90 Überraschende Zugänge zur Krimiliteratur bieten sich im Titel Büchermorde-Mordsbücher, er widmet sich, mit interessanten Lektüretipps angereichert, vielversprechend der seltsamen Verbindung Buch und Bluttat! 500 Jahre Buchkultur eine lange Erfolgsgeschichte, die in einer zunehmend digitalisierten Welt bedroht scheint auch dieses virulente Thema bleibt in Büchern rund ums Buch nicht ausgespart. Doch in der Analyse dessen, welchen Stellenwert das gedruckte Buch noch hat bzw. noch haben wird, herrschen bei den Autoren eher Optimismus und Gelassenheit vor. Und sollte es, liebe Leserin, lieber Leser, in Ihrem persönlichen Leben dann doch keinen Platz mehr haben und die Hemmschwelle, es einfach dem Altpapier zuzuführen, unüberwindbar sein, so kann die in sogenannten Kreativ-Büchern angebotene Vielfalt an Recycling-Ideen (Anmerkung von Burkhard Spinnen: hier ist von wohlgesetzten Eselsohren die Rede! ) weiterhin dafür sorgen, dass es in einem zweiten artifiziellen Leben nichts an Anziehungskraft einbüßt ganz im Gegenteil! Anziehungskraft in hohem Maß haben nach diesen subjektiven Anmerkungen hoffentlich auch die vielen noch nicht erwähnten wunderbaren Bücher über Bücher und das Lesen, denn sie sind alle eine Leseentdeckung wert! Zu finden in unserem Online-Shop oder vielleicht bereits in Ihrer Bücherei, Sie wissen ja, dem RAUM der Begegnung! Für Kinder bietet gerade der Bilderbuchbereich großartige Gelegenheiten, sie erklärend, witzig oder ungewöhnlich, wie in Oliver Jeffers Liebeserklärung Wo die Geschichten wohnen an das Lesen, die Bücherwelt an sich oder Bibliotheken heranzuführen. Das erzählende Kinder- und Jugendbuch nimmt sich des Sujets ebenfalls erfolgreich an: Klassiker wie Cornelia Funkes Tintenherz oder Markus Zusaks Bücherdiebin sind beste Beispiele. Wer erst einmal Feuer gefangen hat, wird sich dann auch als Romanleser immer wieder für dieses unterhaltende Thema in vielen Variationen begeistern lassen und verirrt sich nur allzu gern in die eine oder andere dort meist liebevoll porträtierte Buchhandlung und ihre Protagonisten. Elisabeth Burgis TIPP Der Sankt Michaelsbund unterstützt die Büchereien mit Buchempfehlungslisten, Beiträgen und Berichten, Fortbildungsangeboten, Praxisbeispielen und bietet passende Werbemittel an. Laufend aktualisierte Informationen zum Jahresthema sowie Angebote zum Download finden Sie unter: Sowie in unserem Online-Shop: TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 7

8 KURZ NOTIERT KATHOLISCHER KINDER- UND JUGENDBUCHPREIS 2017 Die Jury unter Vorsitz von Weihbischof Robert Brahm (Trier) hat das diesjährige Preisbuch aus 241 Titeln ausgewählt, die von 64 Verlagen eingereicht wurden. Der Preis geht an das im Carlsen Verlag erschienene Buch Gips oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte von Anna Woltz (176 S., ISBN , 10,99 ). Die vollständige Jurybegründung zum Preisbuch, die Rezensionen der Titel auf der Empfehlungsliste, Informationen zur Jury und zur Geschichte des Preises sowie alle Siegertitel inklusive Jurybegründungen finden Sie unter auf der Seite Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis (Rubrik Initiativen). Die Arbeitshilfe Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2017 mit ausführlichen Rezensionen zu den Büchern der Empfehlungsliste sowie ein Preisträgerplakat liegen dieser Ausgabe bei! Zum sechsten Mal ehren die Stiftung Lesen und die Leipziger Buchmesse 2017 herausragende Kinder- und Jugendliteratur in drei Alterskategorien (2 bis 6 Jahre, 6 bis 10 Jahre, 10 bis 14 Jahre). Neben klassischen Büchern werden auch Apps oder andere digitale Inhalte in die Empfehlungsliste aufgenommen und bieten so eine spannende Auswahl für Leseratten, aber auch Lesemuffel. Eine Übersicht der auf der Leipziger Buchmesse 2017 mit dem Leipziger Lesekompass ausgezeichneten Titel samt Downloads finden Sie unter: Tipp: Sie können bei Ihrer Diözesanstelle Leporellos für die drei Alterskategorien sowie ein Poster mit allen Titeln im Überblick kostenlos anfordern! Solange der Vorrat reicht. WELTTAG DES BUCHES Am 23. April 2017 ist es wieder soweit: Deutschlandweit feiern Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte am UNESCO- Welttag des Buches ein großes Lesefest. Mehr Infos, auch zur Buch-Gutschein-Aktion Ich schenk dir eine Geschichte finden Sie unter: Woche für das Leben 2017 Kinderwunsch Wunschkind Designerbaby Bundesweite Aktionen vom 29. April bis 6. Mai WOCHE FÜR DAS LEBEN Die Woche für das Leben findet 2017 vom 29. April bis 6. Mai statt. Das Thema lautet: Kinderwunsch Wunschkind Designerbaby Mehr Infos unter: Deutscher Jugendliteraturpreis Der Deutsche Jugendliteraturpreis wird als einziger Staatspreis für Literatur seit 1956 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestiftet und jährlich verliehen. Ausgezeichnet werden herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur. Eine Kritikerjury, bestehend aus neun erwachsenen Juroren, vergibt den Deutschen Jugendliteraturpreis in den Sparten Bilderbuch, Kinderbuch, Jugendbuch und Sachbuch. Parallel dazu verleiht eine unabhängige Jugendjury den Preis der Jugendjury. Sie besteht aus sechs über die Bundesrepublik verteilten Leseclubs. Die Jurys prüfen die Bücher aus der Produktion des Vorjahres und nominieren davon sechs Titel pro Sparte. Die Nominierungsliste wurde auf der Leipziger Buchmesse verkündet, einzusehen ist diese online unter: www. michaelsbund.de/jugendliteraturpreis Tipp: Sie können bei Ihrer Diözesanstelle Flyer und Plakate zu den aktuell prämierten Titeln kostenlos anfordern! Solange der Vorrat reicht. 8 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

9 BUCH- UND MEDIENTIPPS Hörbuch des Monats Hörbuch des Monats Sankt Michaelsbund JANUAR Brigitte Glaser: Bühlerhöhe Sommer Konrad Adenauer, der alte Kanzler der noch jungen Bundesrepublik, plant einen Erholungsurlaub im Schwarzwald, wo er sich im Nobelhotel Bühlerhöhe einer Frischzellenkur unterziehen will. Doch der Kanzler kann keine unbeschwerten Ferien machen, denn staatstragende Ereignisse wie die Wiederbewaffnung, der Weg zu einem vereinten Europa und die Wiedergutmachungszahlungen an den Staat Israel stehen auf seiner Agenda. Jeder einzelne dieser Pläne ruft Gegner auf den Plan, und es gibt konkrete Morddrohungen gegen den Regierungschef. Der Mossad schickt Rosa Silbermann, die in Köln aufwuchs und die Bühlerhöhe aus ihren Kindertagen kennt, inkognito nach Deutschland, um gemeinsam mit einem zweiten Agenten ein Attentat durch israelische Extremisten zu verhindern. Vor dem Hintergrund einer idyllischen Gegend entfaltet sich eine spannende Story, die von diesen sehr unterschiedlichen und höchst interessanten Figuren getragen wird. FEBRUAR Daniel Kehlmann: Du hättest gehen sollen Mit dem Auftrag, die Fortsetzung seines erfolgreichsten Filmes endlich fertigzustellen, zieht sich ein Drehbuchautor (der Ich-Erzähler) in ein einsam gelegenes Ferienhaus in den Schweizer Bergen zurück. Hier will er Muße und Inspiration finden, denn sein ungeduldiger Produzent übt Druck aus. Weil aber auch Frau und Tochter mitgereist sind, kann er sich nicht vollkommen auf die Arbeit konzentrieren. So bleibt es bei bruchstückhaften Notizen und halbfertigen Dialogen, die ihn zunehmend unzufrieden machen. Auch das gemietete Haus trägt nicht zu seinem Wohlbefinden bei: Irgendetwas stimmt hier nicht. Täglich entdeckt er neue Räume, Wände und Ebenen verschieben sich, die Zeit scheint nicht mehr linear abzulaufen. Sind das alles nur Symptome von Stress und Überforderung, oder sind sie tatsächlich in einem Spuk-Haus gelandet? Hat er seine Familie in Gefahr gebracht? Gibt es einen Weg zurück? Brigitte Glaser Bühlerhöhe Gesprochen von Anne Moll Hamburg: HörbuchHamburg, 2016 ISBN CDs, 600 Min. 20,00 Daniel Kehlmann Du hättest gehen sollen Gelesen von Ulrich Noethen Berlin: Argon edition, 2016 ISBN CDs, 120 Min. 16,95 MÄRZ Castle Freeman: Auf die sanfte Tour TIPP Lucian Wing ist Sheriff einer kleinen, sehr ländlichen Gemeinde in Vermont, nahe der kanadischen Grenze. Sheriffsein hat in den Augen des Vietnamveterans wenig mit normaler Polizeiarbeit zu tun, er sieht seinen Job vielmehr als Berufung. Der Kleinkriminelle Sean, genannt Badboy, steht unter dem besonderen Schutz des Sheriffs, der unbeirrt hofft, den Jungen, dessen Vater im ersten Golfkrieg fiel, auf den rechten Weg führen zu können. Als er einen Safe aus der Villa eines russischen Oligarchen stiehlt, will Wing ihm die Flucht ermöglichen selbstverständlich ohne die Castle Freeman Auf die sanfte Tour Gelesen von Christian Brückner Berlin: Parlando Edition Christian Brückner, 2017 ISBN CDs, 280 Min. 24,95 Beute. Das kommt nicht bei allen gut an: Kann Wing diesen Fall lösen, ohne seine Vision vom Sheriffsein zu verraten? Christian Brückner hat sich die charismatische Figur des Lucian Wing völlig zu eigen gemacht, sowohl die philosophischen als auch die spannenden Passagen gestaltet er zu einem einmaligen Hörerlebnis. Zu den Hörbüchern des Monats: TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 9

10 Hörbuch des Monats Junior Sankt Michaelsbund BUCH- UND MEDIENTIPPS Hörbuch des Monats Junior JANUAR Jutta Richter: Ich bin hier bloß das Kind Der Alltag von Johanna ist sehr turbulent und ein bisschen verrückt. Doch so richtig aufregend wird es, als Omas vermeintlicher Kater Junge bekommt und Oma sich unter dem Sofa einklemmt und von Eberhard gerettet werden muss. Das größte Wunder aber ist, dass eins von Omas neuen Kätzchen bei Johanna einziehen darf und den großartigen Namen Niedlich bekommt. Als Johanna dann auch noch eine beste Freundin findet, ist ihr Glück fast perfekt. Wohlgemerkt fast, denn die Erwachsenen machen ja doch immer, was sie wollen, und Johanna ist einfach bloß das Kind! Es ist ein besonderer Glücksfall, dass die Autorin ihr Buch selbst liest wunderbar moduliert und sehr lebendig. Sie versteht es, vor allem die starken Frauen dieser Geschichte präsent werden zu lassen: Oma, Mama und das Mädchen Johanna sind sehr komisch, ganz besonders, wenn sie heftig miteinander diskutieren. FEBRUAR Kirsten John: Das Krümel-Projekt Ein Hund auf Glücksmission Emma weiß genau, dass sie später Verhaltensforscherin werden will, und ist überglücklich, als Papa einen Hund nach Hause bringt. Krümel wird ihr erstes spannendes Forschungsobjekt, aber bald ist sie sehr enttäuscht, denn Krümel scheint sich nur für Emmas besten Freund Tom, ihre eigensinnige Oma und die unwirsche Nachbarin Frau Finkelstein zu interessieren. Doch dann findet Emma heraus, warum Krümel sich so verhält. Und sie stellt fest, dass Hundeglück genauso ansteckend ist wie Schnupfen! Es bedarf noch einiger großer Aufregungen und eines gewaltigen Gewitters, aber am Ende sind doch alle Menschen weniger einsam und sehr viel glücklicher als zuvor. Die junge Schauspielerin und Synchronsprecherin Katharina Schwarzmaier liest diese Geschichte mit viel Fröhlichkeit und Liebe zum Schrägen. Jutta Richter Ich bin hier bloß das Kind Gelesen von Jutta Richter Dortmund: Igel Records, CDs, ca. 97 Min. ISBN ,99 Ab 7 Jahren TIPP Kirsten John Das Krümel-Projekt Ein Hund auf Glücksmission Gelesen von Katharina Schwarzmaier München: Audio Media, CDs, ca. 142 Min. ISBN ,99 Ab 9 Jahren MÄRZ Michelle Cuevas: Kasimir Karton Mein Leben als unsichtbarer Freund Eine bezaubernde Geschichte über Phantasie, Realität und die Kraft der Liebe: Der achtjährige Kasimir Karton ist daran gewöhnt, dass Lehrer in der Schule ihn nie aufrufen, seine Mitschüler ihn nicht ins Sportteam wählen, die Eltern ausschließlich mit seiner Zwillingsschwester Fleur sprechen kurzum, niemand außer Fleur ihn je zu beachten scheint. Durch eine zufällig belauschte Unterhaltung wird ihm schließlich klar, dass er unsichtbar und von Fleur erfunden ist! Kasimir ist entsetzt. Ein Besuch bei den Anonymen Eingebildeten beschert ihm nicht nur neue Freunde, Michelle Cuevas Kasimir Karton Mein Leben als unsichtbarer Freund Gelesen von Ulrich Noethen Berlin: Der Audio-Verlag, CDs, ca. 202 Min. ISBN ,99 Ab 8 Jahren sondern weckt auch den tiefen Wunsch, ein echter Junge zu werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Fleur ihn freigibt. Nun beginnt für Kasimir eine abenteuerliche, aufregende und wundersame Reise, bei der er viel verliert, viel gewinnt und am Ende den Weg zu Fleur zurück findet. Zum Lachen und zum Weinen schön! Zu den Hörbüchern des Monats Junior: 10 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

11 BUCH- UND MEDIENTIPPS Das religiöse Buch des Monats JANUAR Johannes Eckert: hoch und heilig TIPP Auf einem Berg fühlt man sich dem Alltäglichen entrückt und dem Himmel, dem Heiligen näher diese Erfahrung teilen viele Menschen, in allen Kulturen und Epochen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch in der Bibel immer wieder die Rede ist von Bergen, auf denen eine besondere Gotteserfahrung gemacht wird. Alleine im Matthäusevangelium wird sechsmal berichtet, dass Jesus auf einen Berg stieg und jedes Mal erlebt er dort einen ganz besonderen Moment. Der Benediktinerabt Johannes Eckert betrachtet diese Gipfelerfahrungen Jesu, er weist Johannes Eckert hoch und heilig Gipfelbotschaften aus dem Matthäusevangelium München: Kösel-Verlag, S. ISBN ,99 darauf hin, dass sie ganz in der Tradition des Volkes Israel mit seinen bisherigen Gotteserfahrungen stehen. An Beispielen aus dem Leben des heiligen Benedikt zeigt er, wie die biblischen Vorbilder auch in das Leben jedes Christen hineinwirken sollen. FEBRUAR Andreas Knapp: Die letzten Christen Wir bedeuten ihnen nichts. Diese resignierten Worte von Jacques Mourad, eines Priesters der syrischen Kirche, zitierte Navid Kermani 2015 in seiner Friedenspreisrede. Sie machen deutlich, dass sich die Christen im Nahen Osten von ihren Glaubensgeschwistern im Westen im Stich gelassen fühlen. Navid Kermani machte damit darauf aufmerksam, dass der Terror des Islamischen Staates nicht nur Muslime betrifft, sondern auch Christen. Christen, die noch die Muttersprache Jesu sprechen und zu einer der ältesten Kirchen der Christenheit gehören, der syrischen oder aramäischen Kirche. Die Lektüre ist (zumindest passagenweise) nicht angenehm, aber wichtig, um zu verstehen, was die Menschen aus dem Nahen Osten bewegt, nach Europa zu fliehen. Und sie ist nötig, damit die Christen im Nahen Osten und ihre geflüchteten Glaubensgeschwister in Europa nicht länger den Eindruck haben müssen, sie bedeuteten uns nichts. MÄRZ Gotthard Fuchs: Vom Göttlichen berührt Für Spiritualität interessieren sich heute nicht wenige Menschen Mystik aber gilt den meisten dann doch als religiöse Meisterleistung, als eine besondere Erleuchtung, die nur Einsiedlern oder strengen Asketen zuteil wird. Da täuscht man sich aber, sagt Gotthard Fuchs, der sich schon seit Jahrzehnten intensiv mit Mystik beschäftigt. Mystik ist keineswegs ein elitärer Sonderweg, der nur großen Heiligen zugänglich wäre. In jedem Menschen wohnt eine tiefe Sehnsucht, die mehr will als das bloß Alltägliche. Mystiker versuchen nun aber gerade nicht, das Alltägliche abzuwerten, um jenseits dessen irgendwelche grandiosen religiösen Erfahrungen zu machen. Vielmehr zielen sie darauf ab, eben den Alltag selbst auf das Göttliche hin zu durchbrechen. Dabei geht es nicht darum, jedem alltäglichen Vorgang unbedingt Tiefsinn verleihen zu wollen, vielmehr soll die Gegenwart Gottes auch im Alltag erfahrbar werden. Andreas Knapp Die letzten Christen Flucht und Vertreibung aus dem Nahen Osten Asslar: adeo-verlag, S. ISBN ,99 Gotthard Fuchs Vom Göttlichen berührt Mystik des Alltags Freiburg: Herder-Verlag, S. ISBN ,99 NEU: Das religiöse Buch des Monats als Videoclip: TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 11

12 BUCH- UND MEDIENTIPPS 500 Jahre Reformation ein besonderes Jahr auch für die Ökumene Im kommenden Jahr ist es 500 Jahre her, seit der Augustinermönch und Theologieprofessor Martin Luther seine 95 Thesen veröffentlichte. Diese eigentlich als wissenschaftlicher Diskursbeitrag gedachten in lateinischer Sprache verfassten Thesen verbreiteten sich aber nicht zuletzt durch die Übersetzung, Zusammenfassung und Drucklegung in Nürnberg rasend schnell und waren der Anfangsimpuls für einschneidende Veränderungen und Reformen. Der Inhalt (der sich dem modernen Leser nicht so leicht erschließt!) traf den Puls der Zeit. Doch Martin Luther war bei weitem nicht der einzige Reformator. An vielen Orten gab es Menschen, die ähnliche Gedanken hegten. Besonders die Schweizer Reformatoren Johannes Calvin und Huldrich Zwingli haben eine bedeutende Wirkungsgeschichte. Daneben gab es in vielen Orten Menschen, die sich für Reformen einsetzten und die Reformen anstießen. Gängige Vorstellungen von Gott, Glauben und Kirche wurden hinterfragt. Neues Nachdenken über Gott und Welt, Bibel und Glaube, Religion und Politik begann. Und mit der Zeit veränderten sich Glaube und Kirche auf beiden Seiten. Was nicht von Martin Luther beabsichtigt war, war eine Aufspaltung der Kirche in Konfessionen. Das geschah aber und wurde zu einem langen schmerzlichen Prozess. Selbstbewusste evangelische Kirchen entstanden. Als dann die katholischen Reformen im Konzil von Trient beschlossen wurden, war der Zug schon abgefahren und die konfessionelle Landschaft in Deutschland und Europa hatte sich verändert. Für lange Zeit waren konfessionelle Grenzziehungen bis in unserer Zeit auch immer schmerzlich! Und besonders die Jubiläumsfeiern der Reformation waren auch immer Anlass sich abzugrenzen. Das ist 2017 Gott sei Dank an vielen Orten anders! Evangelische und katholische Christen und Christinnen blicken gemeinsam auf ihre Geschichten zurück. Versöhnungsgottesdienste werden gefeiert und man kann wieder einmal nur feststellen: Es eint uns mehr als uns trennt! Weil es sich bei der Reformation um eine Wegscheide unserer eigenen gemeinsamen Geschichte handelt, lohnt es sich, diese Geschichte neu zu entdecken und darin gegenseitig auch spirituelle und theologische Schätze zu heben. Dazu gehört natürlich auch ein ehrlicher Blick auf entstandene Spaltungen und Verletzungen, der es ermöglicht, heute Räume der Versöhnung zu eröffnen. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Reinhard Kardinal Marx und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, laden im gemeinsamen Grußwort für den Reiseführer zum Reformationssommer ein, sich gemeinsam auf die Spur des Glaubens zu begeben und Spuren für die Zukunft zu legen. Pfarrer Christian Düfel Koordinator Lutherdekade/Reformationsjubiläum TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

13 BUCH- UND MEDIENTIPPS Auf den Bücher-Spuren der Reformation Wer dieser Aufforderung der beiden Bischöfe nachkommt, kann entdecken, wie vielfältig und lokal verschieden mögliche Veranstaltungen für die Büchereien sein können: Gemeinden im Raum Nürnberg könnten etwa zu einem Vortrag zu Katharina von Bora und Caritas Pirckheimer einladen Luthers Frau und die widerständige Nonne sind zwei starke Frauen der Reformation. Sofern es in der evangelischen Kirche einen Bibel- oder Lesekreis gibt, könnten Sie zusammen eine Lesung aus verschiedenen Büchern zu Martin Luther anbieten. Vielleicht gibt es unter den Journalisten vor Ort auch einen, der Theologie studiert hat (was bei Journalisten gar nicht so selten vorkommt) und der/die einen Vortrag darüber halten kann, wie die Bibel die deutsche Sprache geprägt hat. Je nachdem, welche Kirchen evangelisch, katholisch und vielleicht sogar orthodox es vor Ort gibt, wäre auch eine Führung interessant: Wie unterscheiden sich evangelische und katholische Kirchen? Für Kinder bietet Tikis Evangelisch-Katholisch Buch von Werner Tiki Küstenmacher dazu eine gute Orientierung. Oder auch wieder je nach Ortsgeschichte Sie laden ein zu einer Führung Auf den Spuren der Reformation. Eine sehr persönliche Variante wäre ein ökumenischer Gesprächsabend zu Lebens- und Glaubensgeschichten am Ort mit konfessionsverbindenden Ehepaaren oder Mitgliedern verschiedener Konfessionen. Und für Nachteulen könnte man eine Ökumenische Nacht der Bibel mit Lesungen aus verschiedenen Übersetzungen und Musik anbieten. Veranstaltungen, weitere Inspirationen und viel Material zum Reformationsjubiläum finden sich auch auf den Internetseiten der Lutherdekade in Bayern: Sr. Birgit Stollhoff Tipps Aus der großen Fülle der zu diesem Anlass erscheinenden Publikationen haben wir eine kleine lesenswerte Auswahl an Neuerscheinungen getroffen, die sich mit dem Menschen und Reformator Martin Luther im weltgeschichtlichen Spiegel seiner Zeit, seiner Thesen und Schriften befasst, aber auch das Thema Ökumene, die uns Christen ein gemeinsames Anliegen ist, engagiert betrachtet. Peter Neuner: Martin Luthers Reformation Peter Neuner Martin Luthers Reformation Eine katholische Würdigung Freiburg: Herder, S. ISBN ,99 Sie finden diese und weitere Buchempfehlungen auch in unserem Online-Shop unter: Die Botschaft Martin Luthers und ihre fruchtbare Relevanz für das ökumenische Gespräch heute zu bedenken und darzustellen, ist Absicht TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 13

14 BUCH- UND MEDIENTIPPS und Zielsetzung dieser verdienstvollen Würdigung. Peter Neuner, bis 2006 Professor für Dogmatik und ökumenische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München, beschreibt in seinen differenzierten Ausführungen Rechtfertigungslehre und Kontroversen, die sich an ihr entzündet haben, die Wirkungsgeschichte des Reformators sowie Lutherbilder im Wandel der Geschichte und in der Rezeption evangelischer sowie katholischer Christen. Dabei bleiben auch die heute als kirchentrennend verstandenen, zentralen theologischen Themen nicht ausgespart: Kirche und Ämter, Sakramente, Glaube und Werke, Schrift und Tradition. Ein wichtiger Beitrag, der aufzeigen will, was die Theologie Martin Luthers für die Einigung der Christen erbringen kann. Heinz Schilling: 1517 Heinz Schilling 1517 Weltgeschichte eines Jahres München: C.H. Beck, S. ISBN ,95 In diesem Buch wird das Zeitalter der Reformation aus vielen Blickwinkeln betrachtet. Der Autor geht dabei weit über das bedeutsame Ereignis hinaus: Er erkundet die Lebenswelt Luthers und seiner Zeitgenossen, beleuchtet die ganze damals bekannte Welt, fremde Länder, Kontinente und Kulturen, macht die grundlegenden politischen wie gesellschaftlichen Verhältnisse deutlich, belegt die Aufbruchsstimmung in Religion, Philosophie, Wissenschaft sowie Kunst und erklärt den nach wie vor lebendigen Glauben an Magie, Hexen und Dämonen. Auch in der Betrachtung einzelner Teilbereiche der historischen Gegebenheiten, z.b. der Machtverteilung zwischen Fürsten und Dynastien, der Konfrontation zwischen dem muslimischen Osmanen- und dem christlichen Kaiserreich u.v.m. offenbart sich die weitreichende Bedeutung dieses Jahres. In den letzten Kapiteln widmet sich der Autor explizit den geistig-religiösen Spannungen, dem drängenden Wunsch der Christen nach Reformen sowie der konkreten Umsetzung durch Martin Luther. Ein herausragender, ganz besonderer Beitrag zum Reformationsjahr und darüber hinaus! Anselm Grün, Nikolaus Schneider: Luther gemeinsam betrachtet Zwei prominente Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche gehen gemeinsam in diesem Buch der Frage nach, was Martin Luthers Thesen für den Menschen von heute und die moderne Gesellschaft bedeuten. Der besondere Reiz liegt hier in der Herangehensweise, den unterschiedlichen Zugängen und Blickwinkeln, mit denen sie sich mit der Thematik auseinandersetzen und vielen, für heute relevanten Fragen nachgehen (Wie sind absoluter Widerstand und das Eintreten für eine Überzeugung heute zu rechtfertigen, wo Fundamentalismus als große Gefahr erscheint?). Konstruktiv, ohne in konfessionelle Turbulenzen zu geraten, bieten Anselm Grün und Nikolaus Schneider in ihrer persönlichen Interpretation der zentralen Fragen Luthers lesenswerte ökumenische Impulse und Herausforderungen. Elisabeth Burgis Anselm Grün, Nikolaus Schneider Luther gemeinsam betrachtet Reformatorische Impulse für heute Münsterschwarzach: Vier-Türme-Verlag, S. ISBN ,99 14 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

15 BUCH- UND MEDIENTIPPS Die Jugendbibel und weitere Bibelausgaben finden Sie unter: Ein Buch mit vielen Facetten Zwei neue Bibelübersetzungen sind 2016 erschienen: die neue Lutherbibel und die neue Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift. Beides ist zusammen mit dem Reformationsjubiläum ein guter Anlass, um die Bibel in diesem Jahr 2017 in ihrer Vielfalt darzustellen. Ein Buch für alle Kontinente Über alle Konfessionen und Kontinente hinweg ist die Bibel das Buch, das alle Christen verbindet. Die Bibel ist darum auch das weltweit in die meisten Sprachen übersetzte Buch. Die vollständige Bibel gibt es in über 500 Sprachen, zusammen mit teilweisen Übersetzungen ist die Bibel in ca der über bekannt gesprochenen Sprachen weltweit verbreitet. Deutlich wird diese Vielfalt auch daran, dass es innerhalb einer einzelnen Sprache oft verschiedene Übersetzungen gibt. So existieren bereits mehr als 35 deutsche Fassungen. Darunter sind die von den Konfessionen bevorzugt verwendeten Ausgaben: für Katholiken ist das die Einheitsübersetzung, für Protestanten die Lutherbibel. Es gibt Übersetzungen, die sich ganz stark am Urtext orientieren zum Beispiel die Übersetzung des Alten Testamentes aus dem Hebräischen von Martin Buber und Franz Rosenzweig: Die Erde aber war Irrsal und Wirrsal. Finsternis über Urwirbels Antlitz. Braus Gottes schwingend über dem Antlitz der Wasser. Gott sprach: Licht werde! (Gen 1,1). Es gibt auch sehr modern klingende Übersetzungen wie die Gute Nachricht Bibel oder die Bibel in gerechter Sprache. Angesichts dieser Vielfalt stellt sich aber auch die Frage: Braucht es da jetzt noch weitere neue Ausgaben? TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 15

16 BUCH- UND MEDIENTIPPS Die neue Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift Die sog. Einheitsübersetzung entstand im Zuge des II. Vatikanischen Konzils aus dem Bedürfnis heraus, im katholischen Gottesdienst die biblischen Texte nicht mehr in Latein, sondern in der allen Gläubigen verständlichen Volkssprache vorzutragen und das im gesamten deutschen Sprachraum in einer einheitlich gültigen Übersetzung (daher der Name Einheitsübersetzung). So wurde die 1978 von der Deutschen Bischofskonferenz approbierte Einheitsübersetzung in den letzten Jahrzehnten zu jener Bibelübersetzung, die vielleicht nicht von jedem geliebt, dafür aber von allen als Gemeingut akzeptiert ist. Vor mehr als zehn Jahren haben sich die deutschsprachigen Bischöfe zu einer Revision der Einheitsübersetzung entschlossen, deren Ergebnis nun seit Dezember 2016 vorliegt. Vor allem Genauigkeit und Texttreue wurden wieder neu in den Blick genommen und der größeren Nähe zum Urtext mehr Gewicht eingeräumt als der leichten Lesbarkeit. Das Verständnis erleichtern sollen jetzt nicht mehr ein möglichst glatt formulierter Text, sondern dafür eingefügte Zwischenüberschriften und vorangestellte Einführungen zu jedem biblischen Buch. Die neue Einheitsübersetzung ist allerdings keine von Grund auf neue Übersetzung vielmehr eine gründliche Revision der bisherigen Einheitsübersetzung. Wieviel hat sich dann aber tatsächlich verändert? Prozentual lässt sich das schwer bemessen, doch kommt es auch nicht ausschließlich auf das Ausmaß der Veränderungen an, sondern vor allem auch auf deren Gewicht. Eine der auffälligsten Änderungen ist in den Apostelbriefen zu finden: Die Anrede der Gemeinde durch den Apostel wird jetzt wie es in Gottesdiensten vielfach bereits üblich ist konsequent mit Brüder und Schwestern übersetzt. Dies ist aber nicht einfach der Forderung nach geschlechtergerechter Sprache geschuldet so wie die sog. Bibel in gerechter Sprache prinzipiell immer geschlechtsneutral formuliert, auch wenn es ausdrücklich anders im Originaltext steht. Vielmehr wird hier berücksichtigt, dass das griechische Wort adelphoi zwar zunächst Brüder heißt, aber je nach Kontext ebensogut Brüder UND Schwestern bedeuten kann und bei der Anrede ganzer Gemeinden sicher auch so gemeint war. Insofern wird durch die Hinzufügung der Schwestern an diesen Stellen nicht zeitgemäßes Denken hineininterpretiert, sondern für die heutigen Zuhörer/innen nur diejenige Bedeutung wiedergegeben, welche die damaligen Zuhörer/innen in diesem Kontext auch so verstanden haben. Eine weitere gravierende Neuerung: Der hebräische Gottesname, das Tetragramm JHWH, wird nicht mehr wie bisher verwendet, sondern immer als der HERR oder GOTT wiedergegeben. Auf diese Weise wird die von frommen Juden geübte Praxis übernommen, den Gottesnamen aus Ehrfurcht nicht auszusprechen, sondern zu umschreiben ein wichtiges Signal für den christlichjüdischen Dialog, das gerade Papst Benedikt XVI. sehr am Herzen lag. Immer wieder wird man auch an ungewohnter Stelle auf Texteinschübe stoßen wie Es geschah aber, dass oder Und siehe. Die alte Einheitsübersetzung hatte solche Stellen als redundant angesehen und zugunsten eines flüssigeren Textduktus einfach gestrichen. In der Revision kehren diese im Originaltext vorhandenen Einschübe alle wieder zurück im Bewusstsein, dass die Autoren mit diesen Formulierungen durchaus gewisse Signalwirkungen setzen wollten. Die Mehrheit der Änderungen liegt letztlich aber natürlich gerade auch im Detail worauf an dieser Stelle aber nicht näher eingegangen werden kann. Ebensowenig können an dieser Stelle die Gründe ausgeführt werden, weshalb sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) diesmal an der Revision der Einheitsübersetzung nicht beteiligt hat, obwohl sie bei der Bibelübersetzung von 1978 an der Übertragung der Psalmen und des Neuen Testaments mitgewirkt hatte, wodurch die Einheitsübersetzung weithin als ökumenischer Bibeltext angesehen worden war. Viele hatten sogar den Begriff Einheitsübersetzung speziell als Ausdruck für diese ökumenische Zusammenarbeit aufgefasst (obwohl diese, wie gesagt, nur für einen Teil der gesamten Bibelübersetzung bestanden hatte). Trotzdem wurde auch bei der jetzigen Revision der Name Einheitsübersetzung beibehalten, da dieser sich ja ursprünglich nur auf die einheitliche Übersetzung der deutschsprachigen katholischen Diözesen bezogen hatte was natürlich für die Revision nach wie vor gilt. 16 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

17 BUCH- UND MEDIENTIPPS Insgesamt gesehen wird man vieles an der neuen Einheitsübersetzung begrüßen. Manchmal wird man sich allerdings vielleicht auch von liebgewonnenen Formulierungen trennen müssen. In diesen Fällen sollte man es aber auch als Chance begreifen, durch die veränderte Übersetzung noch einmal neu über den Sinn der entsprechenden Schriftstelle nachdenken zu können und sich im besten Falle mit anderen Bibellesern darüber auszutauschen. Gerade Büchereien sollten dieses ungeheure kommunikative Potential der revidierten Einheitsübersetzung, das diese auch noch weit über kirchliche Kreise hinaus besitzt, unbedingt unterstützen und durchaus auch für sich selbst in Anspruch nehmen. Dr. Thomas Steinherr Vielfalt darstellen Veranstaltungen zur Bibel Als erster Einstieg zum Thema Bibel eignen sich besonders Bücherpräsentationen oder eine Bibelausstellung. Hier können verschiedene Exemplare eigene und geliehene gezeigt werden. Die Besucher sind eingeladen, in den verschiedenen Texten zu blättern. Möglich sind verschiedene Schwerpunkte: multinational mit Bibeln in verschiedenen Sprachen, historisch mit verschiedenen alten und neuen Bibelausgaben, verschiedene Kinderbibeln, oder eine Präsentation zu biblischen Personen, die die Bibel mit Romanen kombiniert, etwa mit dem Buch zu Paulus von Anselm Grün und dem Roman Mirjam von Luise Rinser. In diesem Jahr der Reformation mit den beiden Neuerscheinungen bietet sich besonders eine ökumenische Bibel-Präsentation an mit den von den verschiedenen Konfessionen verwendeten Bibelübersetzungen. Tipps zum Vorgehen und Umsetzen: Sprechen Sie Ihren Pfarrer oder andere pastorale Mitarbeiter an und beziehen Sie diese ein, etwa als Fachleute, als Schirmherren/- frauen, als Helfer beim Vernetzen und mit eigenen Leihexemplaren. Beziehen Sie Katecheten und Bibelkreise in Ihrer Pfarrei ein. Fragen Sie in den anderen Gemeinden und Pfarreien der evangelischen Gemeinde, aber auch orthodoxe Christen und bei Freikirchen, der Heilsarmee, Studentengemeinden an und bitten sie um Leihexemplare. Versuchen Sie auch, zumindest ein bis zwei Hörbuchausgaben aufzustellen auch das spiegelt die Vielfalt der Bibel. Stellen Sie zu jedem Leihexemplar einen Hinweiszettel: Welche Übersetzung es ist, von wem es geliehen ist. Vertieft werden kann die Präsentation durch weitere Angebote. Sie können die Ausstellung beispielsweise im Rahmen einer ökumenischen Andacht mit Lesungen aus beiden neuen Bibelübersetzungen eröffnen. Oder Sie veranstalten weitere Lesungen zu Gestalten der Bibel Hiob, Paulus oder Maria von Magdala. Vielleicht können Sie im Nachgang einen regelmäßigen Bibeltreff zusammen mit Ihrer Pfarrei in den Räumen der Bücherei anbieten einen solchen Versuch ist die Bibel auf jeden Fall wert! Sr. Birgit Stollhoff Hinweis In den folgenden Ausgaben von Treffpunkt Bücherei sind weitere Beiträge von Sr. Birgit Stollhoff mit Vorschlägen für unterschiedliche Veranstaltungen zur Bibel geplant. Bitte beachten Sie auch das beigelegte Sonderheft Treffpunkt Bücherei spezial rund um Veranstaltungen zu religiösen Büchern. TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 17

18 AUS- UND FORTBILDUNG Viele Höhepunkte bei den Hirschberg-Kursen 2017! Bistumshaus Schloss Hirschberg Unsere traditionellen Jahrestagungen auf Schloss Hirschberg, hoch über Beilngries im Altmühltal gelegen, werfen allmählich ihre Schatten voraus, und wir dürfen Sie ganz herzlich dazu einladen. Gerade Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Büchereien, die bisher vielleicht noch nie unsere Jahreskurse besucht haben, möchten wir ermuntern, sich doch einmal Zeit zu nehmen und die Atmosphäre kennenzulernen, die bisher fast alle Kolleginnen und Kollegen aus ganz Bayern, egal ob ehren- oder hauptamtlich tätig, begeistert hat! Nach Hirschberg ist vor Hirschberg, dieser Spruch ist bei uns im Haus schon zum geflügelten Wort geworden, denn gleich nach Hirschberg 2016 tatsächlich schon im August haben wir unsere Planungen für das neue Tagungsprogramm gestartet. Und wir hatten auch gleich Glück, schon die ersten beiden Anfragen haben zum Erfolg geführt: Zum Auftakt unserer Kurse freuen wir uns auf Sabine Uehlein, die Geschäftsführerin Programme der Stiftung Lesen. Einige unserer BüchereimitarbeiterInnen haben Sabine Uehlein schon bei der Kinderbibliothekspreisverleihung 2016 in Andechs kennengelernt, wo sie mit einem relativ kurzen, aber ausgesprochen lebendigen Festvortrag zum Thema Alphabetisierung und Lesen die Zuhörer begeisterte. Frau anjazwei.de Uehlein kennt den Sankt Michaelsbund schon seit vielen Jahren, findet aber zum ersten Mal den Weg von Mainz hoch auf s Schloss wenn auch nicht auf dem Main-Donau-Kanal Am Abend des Eröffnungstages begrüßen wir den Berliner Comic-Künstler Reinhard Kleist, der im vergangenen Jahr mit seiner aufrüttelnden Graphic Novel Der Traum von Olympia den Katholischen Kinderund Jugendbuchpreis gewinnen konnte, beileibe nicht seine erste Auszeichnung. Graphic Novels, diese seit rund 25 Jahren immer populärer werdenden Comics in Buchform, die sich meist an ältere Jugendliche und Erwachsene wenden, führen in manchen kleineren Büchereien zu Unrecht ein Schattendasein, dabei könnten sie der Bücherei doch ganz neue Benutzerschichten erschließen. Vielleicht schafft es Reinhard Kleist ja, bei der einen oder anderen Mitarbeiterin die Begeisterung für diese Kunstform zu wecken, die ausdrucksstarke Bücher hervorbringt. Natürlich bieten wir nicht nur Frontalveranstaltungen an. An den beiden Samstagen und am 18 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

19 AUS- UND FORTBILDUNG Anja Wechsler Mittwoch müssen die Teilnehmer in Arbeitsgruppen selbst aktiv werden, wir werden hierzu ein breites Spektrum an Möglichkeiten, vom Verarbeiten alter Bücher bis hin zu Social Media, anbieten, so dass für alle Büchereigrößen und auch Teilnehmerinteressen etwas dabei ist. Die jeweiligen Nachmittage gehören dann den literarisch erfahrenen Damen unserer Büchereizentrale, die die Neuheiten des (Hör)Buchmarktes präsentieren werden, diese Buchvorstellungen gehören nun schon seit vielen Jahren zu den unbestrittenen Highlights unserer Hirschbergtage wie auch die Samstagund Mittwochabende, an denen wir traditionell ein ganz besonderes Kulturprogramm anbieten: 2017 ist ja das Luther-Jubiläums-Jahr, an das wir mit einem Programm mit dem vielversprechenden Titel Maria, Luther und die Liebe anknüpfen wollen. Wir sind alle schon sehr gespannt, wie sich Monika Drasch, an die sich die einen als rothaarige Grüngeigerin bei Hubert von Goisern und die anderen als vielseitige Volksmusikantin mit Liebe zum Bayerwald erinnern, und Gerd Holzheimer, der kulturhistorisch versierte und manchmal auch hinterkünftige Münchner Poet und Erzähler, in musikalischer Begleitung von Georg Glasl diesem Thema nähern. In der Programmankündigung ist zu lesen: Luther ein Marienfan? Im katholischen Bayern ist vieles möglich. Eine aufrührerische musikalisch-literarische Spurensuche mit Gesang, Zither, Geige, Dudelsack und mehr: Bayerisches Liebeslied, protestantischprotestlerisches Kirchenlied, herrliche alpenländische Marienlieder und neutönende Landler auf der Psalterzither. Hier steh ich und kann nicht anders, sagt Luther in Augsburg. Die schönen Marienbilder man muß sie einfach singen, sagt Monika Drasch. Im Kopf bin i lutherisch, der Rest is evangelisch, sagt Gerd Holzheimer Uwe Tölle für Robert Redford oder Peter Fonda, berühmt geworden ist er aber als die Stimme von Robert De Niro Wir haben Christian Brückner aber nach Hirschberg eingeladen, weil er einer der besten, wenn nicht sogar der beste und vielfach ausgezeichnete deutschsprachige Hörbuchsprecher überhaupt ist hat er den Sonderpreis des Deutschen Hörbuchpreises für sein Lebenswerk erhalten, in der Laudatio heißt es: Kaum ein anderer Interpret hat die Zunft des Sprechers so geprägt und prägt sie noch wie Christian Brückner. Er ist nicht nur Leser oder Sprecher eines Textes, sondern er zeichnet sich stets durch eine ganz eigene, durchdachte Haltung zum jeweiligen Text aus. Er spürt Informationen, Emotionen und Zwischentöne auf, macht sie hörbar und verleiht dem geschriebenen Wort damit eine unverwechselbare akustische Dimension. Als Interpret ist er eine Klasse für sich. Dem ist nichts hinzuzufügen. Und sonst: die regelmäßig wiederholte Bemerkung, dass frau wie jeder Tagungsbesucher weiß viele interessante Infos und hilfreiche Tipps für die eigene bibliothekarische Arbeit ganz nebenbei erhält, oft auch abends beim Glas Wein in unserem Fall hoffentlich unter einem funkelnden Sternenhimmel (inkl. Sternschnuppen) im sommerlich warmen Schlossgarten! Sie können sich mit den dieser Drucksachensendung beiliegenden Formularen (auch online erhältlich) für unsere Kurse anmelden, selbstverständlich auch als Tagesgast! Wir freuen uns schon auf Sie! Michael Sanetra Termine für 2017: Ein weiterer Höhepunkt wird sicher die den Kurs abschließende Begegnung mit Christian Brückner, der lt. Süddeutsche Zeitung vielleicht bekanntesten Stimme der Republik, sein! Christian Brückner war Synchronsprecher u.a Juli 2017: Kurs Juli 2017: Kurs Juli 2017: Kurs 3 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 19

20 AUS- UND FORTBILDUNG Abschluss der Fortbildung zur Kirchlichen Büchereiassistentin (KiBüAss) 2016/2017 Rekord: 17 Büchereimitarbeiterinnen schließen Qualifizierungskurs zur Kirchlichen Büchereiassistentin 2016/2017 (KiBüAss) erfolgreich in Nürnberg ab und freuen sich nun auf die Zertifikate! Mit einem großen Hallo und noch mehr Wiedersehensfreude reisten die Teilnehmerinnen des diesjährigen KiBüAss -Kurses in die zweitgrößte Stadt Bayerns, um vom 25. bis 28. Januar 2017 an der letzten Präsenzphase der Fortbildung zur Kirchlichen Büchereiassistentin teilzunehmen. Seit dem Start im Juni 2016 haben sich die engagierten Büchereimitarbeiterinnen in drei Kursphasen in einem Tagungshaus sowie online über eine Lernplattform intensiv mit fachbibliothekarischen und literarischen Themen befasst, um in Gesprächen, in Hausarbeiten und intensivem Auseinandersetzen an den Kurstagen zukunftsfähige Konzepte für die eigene Bücherei zu entwickeln. So steht in einigen Büchereien ein Leitungswechsel an und der Stab soll gut vorbereitet weitergegeben werden. Dies war für einige Teilnehmerinnen auch der Anlass, den KiBüAss-Kurs zu besuchen, der von den beiden Büchereiverbänden Sankt Michaelsbund und Borromäusverein veranstaltet wird. Zu den Kursinhalten gehören u.a. Bestandsaufbau und -präsentation, Pressearbeit/PR-Management, Öffentlichkeits- und Veranstaltungsarbeit, Kommunikation im Team, Besonderheiten der kirchlichen Büchereiarbeit, Umgang mit verschiedenen Literaturbereichen, Nichtbuchmedien und Finanzierung der Bücherei. Zu zentralen Themenkomplexen wurden Hausarbeiten angefertigt. Diese sind für den Erhalt des Zertifikats von Relevanz. So musste bspw. von jeder Teilnehmerin der Bestandsaufbau in der eigenen Bücherei für das Kalenderjahr 2017 geplant und die Nutzerschaft im Umfeld genau unter die Lupe genommen werden: Gibt es Gruppen, die Ihre Bücherei derzeit besonders stark nutzen? Sinnvolle Schwerpunkte sollten für die Neuanschaffungen auf dem Hintergrund des angedachten Büchereikonzeptes sinnvoll überlegt und Maßnahmen des Bestandsabbaus in die Überlegungen miteinbezogen werden. An dieser Stelle sei auf die Wichtigkeit des Rückbaus von Beständen auf Grund überfüllter und unübersichtlich gewordener Regale verwiesen. Ganz im Sinne von Weniger ist mehr ist der Mut zur Lücke zwar oftmals eine große Hürde in den Herzen der Büchermenschen, denen schon beim Gedanken an das Ausmisten der Regale das Herz blutet, die es aber unbedingt zu überwinden gilt, wenn sich der gemeine Leser in den Räumlichkeiten auch wohlfühlen soll und vor allem auch den passenden Lesestoff nicht erst suchen, sondern vor allem finden will. Also, nur Mut: Ballast abwerfen gehört dazu! Attraktivität der Bücherei steigern und zum Treffpunkt im Dorf machen Zahlreiche Erwartungen wurden vor dem Start an die beiden Kursleitungen in Bonn und München formuliert. Viele Teilnehmerinnen haben oft lediglich Einblick in bestimmte Arbeitsfelder und Abläufe, möchten aber die facettenreiche Vielschichtigkeit der Büchereiarbeit kennenlernen, sicherer werden, wenn es um eine kritische Bewertung von Literatur geht und die bisherigen (bibliothekarischen) Kenntnisse vertiefen. Als zentrales Element wurde der Wunsch nach einem besseren Standing der Bücherei gegenüber dem/den Träger/n und den Lesern geäußert, die u.a. durch eine erfolgreiche Veranstaltungs-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erreicht werden kann. Büchereien sind beliebte Kommunikations- und Begegnungsorte. Klappern gehört zum Handwerk. 20 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

21 AUS- UND FORTBILDUNG Neugierig bleiben persönliche Begegnung und wertvoller Erfahrungsaustausch Die Begegnung mit begeisterten Gleichgesinnten während der jeweils viertägigen von Mittwoch bis Samstag andauernden Kursphasen im Juni, September und Januar des Folgejahres schweißt zusammen und bietet viel Gelegenheit zum Gespräch und gegenseitigen Erfahrungsaustausch während der Unterrichtseinheiten in Arbeitsgruppen und im Plenum, aber auch fernab des Seminarraums bei einem Glas Wein am Abend in der Weinstube. Auf der Lernplattform mag es sich zwar zeit- und ortsunabhängig zu einem Thema im Forum zu besprechen sein, es geht aber nichts über persönliche Gespräche, die fruchtbare Impulse für die eigene Bücherei bringen und immer auch für einen ganz persönlich wohltuend sind. Der gemeinsame Abschlussgottesdienst mit anschließendem feierlichen Abschlussabend am Freitag stand unter dem Motto Neugier. So hatte sich das Vorbereitungsteam etwas ganz Besonderes ausgedacht, das wohl noch jedem lange in Erinnerung bleiben wird. Jeder sollte von zu Hause eine leere Walnuss mit einem lieben Gruß, einem kleinen Geschenk befüllen und dann beide Hälften wieder fest verschließen. Jeder nahm sich dann im Rahmen des Gottesdienstes eine Nuss heraus und konnte diese öffnen oder vielleicht auch noch etwas weiter neugierig bleiben und darüber nachsinnen, welcher Schatz da wohl enthalten ist. Ich persönlich konnte meine Neugier bis zum Redaktionsschluss dieses Heftes im Zaum halten. Die ganze Zeit habe ich meine Goldene Nuss neben meinem PC liegen und denke an die dufte Truppe 2016/2017. Und was war drin? Etwas wahrlich besonderes: ein Anhänger für eine Kette in Muschelform. Vielen, vielen Dank für dieses schöne Geschenk, über das ich mich sehr gefreut habe! Der Abschied am Samstag fiel nicht leicht. So äußerte sich eine Teilnehmerin etwas wehmütig: In dieser Zusammensetzung werden wir uns wohl nicht mehr wiedersehen! Einen kleinen Trost können wir zumindest den bayerischen Teilnehmerinnen geben. Die Teilnehmerinnen nahmen einen Schatz an Wissen mit nach Hause Zertifikatübergabe am 3. Mai 2017 in München Die Kursteilnehmerinnen dürfen sich nun auf ihre Zertifikate mit dem Hinweis Erfolgreich bestanden freuen. Traditionsgemäß lädt der geschäftsführende Direktor Stefan Eß die frisch gebackenen bayerischen KiBüAsse und die Kolleginnen und Kollegen der betreuenden Diözesanstellen zum Mittagessen in unser Haus Sankt Michaelsbund nach München ein. Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen am 3. Mai Elisabeth Kreutzkam TERMINE Die Kurstermine diesmal im Katholisch-Sozialen Institut in Siegburg sind: 1. Präsenzphase: Juni Präsenzphase: September Präsenzphase: Januar 2018 Es sind noch wenige Plätze frei. Anmeldungen von Kurzentschlossenen sind willkommen. Informationen erhalten Sie auf der Fortbildungsseite unter: TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 21

22 FORUM In den Ruhestand verabschiedet Rudolf Kiendl und Karin Räß im Gespräch mit der Münchner Kirchenzeitung Michaelsbund in den vergangenen 30 Jahren von einem reinen Print- und Bücherhaus in ein katholisches Medienhaus mit Radio-, Fernseh- und Online-Redaktion gewandelt. Da wir durch die Bücherei- Arbeit sehr viele Autoren-Kontakte hatten, haben wir den Verlag Sankt Michaelsbund auf die Beine gestellt. Ich war dort für die gesamte Herstellung zuständig. Rudolf Kiendl war stv. Direktor und für den Verlag Sankt Michaelsbund zuständig Herr Kiendl, was waren Ihre Aufgaben in Ihren über 30 Jahren beim Sankt Michaelsbund? Rudolf Kiendl: Ich habe am 1. Februar 1985 zunächst im Lektorat angefangen, das für die Mitgliedsbüchereien Besprechungsdienste und Zeitschriften erstellt bin ich in die Büchereizentrale und die Geschäftsleitung gewechselt und habe mich dort vor allem mit Buchhandelsfragen beschäftigt, war beteiligt an der Gründung der Dombuchhandlung in München und an unserer eigenen Buchhandlung Lesetraum. Als der Sankt Michaelsbund 2001 von der Erzdiözese beauftragt wurde, für die Herstellung und den Vertrieb des Gotteslobs zu sorgen, bin ich in die Verlagsschiene hineingewachsen. Welche Herausforderungen galt es dabei zu meistern? Das war eine sehr spannende Zeit. Zum einen ging es um die Digitalisierung. Mein erstes großes Projekt für die Büchereizentrale war die Einführung der EDV-basierten Warenwirtschaft. Ich war auch dabei, als wir unseren ersten Internet-Shop programmiert haben. Überhaupt hat sich der Sankt Eines Ihrer größten Projekte war das neue Gotteslob In der Zeit war ich fast eineinhalb Jahre Callcenter für die Fragen und Bestellungen der Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen. Ich war sozusagen der Mr. Gotteslob für die Erzdiözese. Außerdem habe ich mich um die Begleitpublikationen gekümmert: das Orgelbuch und die neue Ausgabe des Münchner Kantorale. Da bin ich im Moment immer noch dran. Was haben Sie sich für den Ruhestand vorgenommen? Meine Hobbys sind vor allem Wandern, Fotografieren, Museen besuchen und Lesen. Ich werde weiterhin ein Auge auf den Sankt Michaelsbund richten und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute. - Fau Räß, Sie waren 24 Jahre beim Sankt Michaels bund beschäftigt, zuletzt als Leiterin der Münchner Büchereizentrale. Welche Veränderungen haben Sie in dieser Zeit mitverantwortet? Karin Räß: 2003 stand ganz unter dem Motto Wir gründen und eröffnen eine Buchhandlung TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

23 BUCH- UND MEDIENTIPPS Diese füllten wir mit Inhalt und Leben. Heute ist die Buchhandlung nicht nur wegen ihrer vielen Veranstaltungen, sondern auch wegen ihrer freundlichen und kompetenten Beratung bei Kunden, Personal, Büchereimitarbeiterinnen und -mitarbeitern sehr beliebt.wenige Jahre danach erfolgte ein Systemupdate in unserem Warenwirtschaftsprogramm mit dem ersten Internetshop. Die größte Umstrukturierung nahmen wir im Jahr 2014 vor: Mit Einführung einer neuen Warenwirtschaft Eurosoft konnten wir die Logistik (Besorgung der Bücher, bibliothekarische Bearbeitung, Einbinden in Selbstklebefolie), für die unser Haus schon viel zu eng geworden war, auslagern. Unser Ziel, die Büchereien schneller zu beliefern, konnten wir erreichen. Wir liefern nun innerhalb von drei bis sechs Tagen auf Wunsch ausleihfertig mit Einbinden aus. Nach Renovierung des bisherigen Verkaufsraumes eröffneten wir nach wenigen Wochen unseren Showroom mit völlig neuem Konzept auf hohem technischem Niveau. Gleichzeitig ging unser neuer Online-Shop auf technisch neuestem Stand an den Start. Wie ist der neue Showroom bei den Kunden angekommen? Der ansprechende, attraktive, nach den Bedürfnissen der Büchereien konzipierte Ausstellungsraum präsentiert thematisch geordnet die Titel mit wechselnden Ausstellungen. Die helle freundliche Atmosphäre der Räumlichkeiten wird genauso wertgeschätzt wie die kundenfreundliche Raumgestaltung mit vielen Sitzplätzen und (EDV-) Arbeitsplätzen. Die Möglichkeit, sich über eine sichere WLAN-Verbindung in das eigene Bibliothekssystem einzuwählen, erleichtert zusätzlich den Einkauf. Die intensive Unterstützung und die individuelle Beratung durch die Buchberaterinnen ist allerdings nach wie vor der ausschlaggebende Grund dafür, dass die Teams die zum Teil weite Anreise nach München auf sich nehmen. Die geänderten Einkaufszeiten und langen Einkaufswochenenden (Freitagnachmittag und Samstag) werden von vielen Büchereiteams sehr gerne wahrgenommen, denn sie bieten vor allem den berufstätigen und schulpflichtigen Ehrenamtlichen eine Möglichkeit, unsere Dienstleistungsangebote wahrzunehmen. Gute Seele der Büchereizentrale: Karin Räß kannte jede unserer Büchereien Der Online-Shop des Sankt Michaelsbundes wurde ebenfalls neu gestaltet. Wie war die Resonanz darauf? Der neu gestaltete Shop bietet viele Vorteile. Die Funktionalitäten, wie zum Beispiel die Recherche, konnten wesentlich verbessert werden. Die gewohnten Service-Elemente für die Büchereien blieben selbstverständlich auf den jeweils eigenen Unterseiten erhalten und werden stetig mit Inhalten erweitert. Durch unsere hohe Aktualität und unsere kompetenten thematischen Zusammenstellungen findet der Shop hohen Anklang. Jetzt erreichen uns fast alle Bestellungen über den Shop. Sie hatten beruflich viel mit Büchern zu tun. Nutzen Sie den Ruhestand jetzt auch für die ein oder andere private Lektüre? Ja, die Zeit zum Lesen war in den letzten Jahren immer sehr knapp. Da genieße ich es nun, die Ruhe und die Zeit dafür zu haben. Welche Pläne haben Sie darüber hinaus für die arbeitsfreie Zeit? Zuerst genieße ich es, unter keinem Zeitdruck zu stehen und in meinem Heimatort und in München viele Veranstaltungen, Führungen und Kurse, die mich interessieren, zu besuchen, ab Frühjahr bei schönem Wetter Fahrrad-Touren zu unternehmen, zu reisen natürlich und vor allem Zeit zu haben, die ich mit meinem jetzt eineinhalbjährigen Enkel verbringen kann. Die Gespräche führte Karin Hammermeier TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 23

24 FORUM Das Personalkarussell hat sich gedreht Nichts ist so stetig wie der Wandel Mitte Februar 2017 hatte Renate Breidbach ihren letzten Arbeitstag in unserer Landesfachstelle. Fast fünfzehn Jahre lang lagen unsere Bürotüren direkt und meist immer weit offen gegenüber, nicht nur deswegen haben wir zwei uns erst gar nicht die inzwischen manchmal auch schon bei uns im Verband verbreitete (Un-) Sitte angewöhnt, sich auch dann s zu schicken, wenn man nur ein paar Schritte voneinander entfernt im gleichen Haus sitzt Wir haben immer lieber miteinander geredet. Der persönliche Kontakt war Renate Breidbach immer sehr wichtig, auch zu den Büchereileiterinnen und -leitern, von denen sie im Lauf ihrer eineinhalb Michaelsbund-Jahrzehnte als Sachbearbeiterin immer mehr unter ihre Fittiche nehmen konnte, in den letzten Jahren war sie für die Betreuung der Büchereien in gleich fünf Diözesen zuständig (Augsburg, Bamberg, Passau, Regensburg, Würzburg). Was ich an ihren beruflichen Fähigkeiten immer so bewundert habe: Sie hat es geschafft, auf der einen Seite durchaus konsequent und manchmal sogar streng mit ihren Büchereien umzugehen, gleichzeitig aber auch herzliche Worte zu finden und persönliche Kontakte zu ihren BüchereileiterInnen aufbauen so sind wir Niederbaiern halt ja, auch unsere Herkunft hat uns verbunden... Und Renate hat nie vergessen, dass wir als Verband und als Landesfachstelle für die Büchereien da zu sein haben und nicht umgekehrt, heutzutage nennt man das gerne auch dienstleistungsorientiert! Ich werde sie vermissen auch wenn mit Gabi Radeck eine ebenso freundliche wie kompetente Mitarbeiterin ihren Platz einnimmt, die manchen Büchereien und mir gar nicht mehr fremd ist, arbeitet sie doch seit zwei Jahren auch im 3. Stock der Herzog-Wilhelm-Str. 5. Sie zieht nur ein Büro weiter, von der Diözesanstelle München und Freising zur Landesfachstelle, wo sie sich nun als Sachbearbeiterin gleich um die Betreuung von knapp neunhundert Büchereien (alle Diözesen außer München und Freising) kümmern darf. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit, die sich im vergangenen Jahr in einigen komplexen Arbeitsfeldern bereits sehr gut Im Ruhestand: Renate Breidbach war 15 Jahre lang in der Landesfachstelle tätig angelassen hat! Ihren Platz in der Diözesanstelle München und Freising nimmt Hannah Vogel ein, eine junge und so hoffen wir, auch dynamische Kollegin, die sich auf der nächsten Seite in diesem Heft selbst kurz vorstellt! Die Abschiede von Frau Breidbach, Frau Räß und Herrn Kiendl haben zu einigen gravierenden Änderungen im Organigramm des ganzen Bereichs Buchhandel und Bücherei geführt: Carolin Ahrabian gibt die Sachbearbeitung der Diözese Eichstätt und der evangelischen Büchereien an Gabi Radeck ab, bleibt der Landesfachstelle aber als Redakteurin von Treffpunkt Bücherei und als Organisationschefin unserer Hirschbergtagungen und unserer Mitgliederversammlungen erhalten, als Assistentin der Geschäftsführung ist Carolin Ahrabian aber u.a. auch für unsere Verlagsprojekte zuständig. Ein ganz ganz herzliches Vergelt s Gott für Renate Breidbach und die herzliche Bitte an alle BüchereimitarbeiterInnen, Gabi Radeck und Hannah Vogel wohlwollend aufzunehmen! Michael Sanetra Ihre Ansprechpartner finden Sie auch auf unserer Homepage 24 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

25 FORUM Hannah Vogel: Neu an Bord in der Diözesanstelle München und Freising Ich freue mich sehr, hier in Treffpunkt Bücherei die Möglichkeit zu haben, mich vorzustellen: Mein Name ist Hannah Vogel. Seit 1. März arbeite ich nun beim Sankt Michaelsbund. Dieser Umstand freut mich besonders, da er mich zu meinen Wurzeln im Bibliothekswesen zurückführt. Schon als Jugendliche habe ich eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Stadtbücherei Wolfratshausen, einer Mitgliedsbücherei des Sankt Michaelsbundes, übernommen. Da ich schon damals Interesse an dem Berufsbild hatte, habe ich mein Schülerpraktikum im Jahr 2010 beim Sankt Michaelsbund München gemacht. Seitdem hat sich viel bei mir getan. Während meines Studiums im Bereich Bibliotheks- und Informationsmanagement in Stuttgart konnte ich durch ein Auslandspraktikum auch Erfahrungen im dänischen Bibliothekssystem sammeln. Die Struktur und Arbeitsweise der skandinavischen Bibliothekssysteme hat mich sehr beeindruckt und geprägt. Nach dem Studium hatte ich das große Glück, eine Anstellung bei der Stadtbibliothek Köln zu bekommen. Auch hier konnte ich viele Einblicke in aktuelle Themen nehmen. Ich bin gespannt, wie ich all diese Erfahrungen im Sankt Michaelsbund einbringen kann, und freue mich sehr, in die Heimat zurückgekommen zu sein. Sr. Birgit Stollhoff CJ: Zwischen Bibel, Twitter und Krimis als Ordensschwester in der Medien- und Büchereiarbeit Seit Oktober arbeite ich beim Sankt Michaelsbund. Ich bin in der Landesfachstelle zuständig für die K- Themen den Monat der Spiritualität, das religiöse Buch des Monats und andere spirituelle Projekte. In der Medienarbeit habe ich auch die letzten Jahre im Bistum Hildesheim, bei Bernward Medien, gearbeitet. Studiert habe ich Rechtswissenschaft und auch aktuell bin ich wieder Teilzeit-Studentin im Fernstudium Theologie. Zwischen den Paragrafen und den Medien liegt meine Berufung: Seit fast neun Jahren bin ich Ordensschwester in der Congregatio Jesu, auch bekannt als Maria-Ward-Schwestern oder Englische Fräulein. Mit meinen Mitschwestern verbindet mich die ignatianische Spiritualität in erster Linie umgesetzt in den Exerzitien von Ignatius von Loyola mit ihren Elementen wie der Bibelbetrachtung und dem Tagesexamen. Eine der drängendsten Fragen für mich als Schwester in der Welt ist, wie wir die Menschen von heute noch erreichen mit unseren Themen, Medien und unserer Sprache. Umso mehr freut es mich, jetzt für Büchereien zu arbeiten, für Einrichtungen an der Schnittstelle zwischen Bildung, Kirche, Lebensfragen und Freizeit. Und ganz privat? Da lese ich am liebsten Krimis Miss Marple, Bruder Cadfael oder Kommisar Dupin sind die Helden meiner Freizeit. Zu meinem Glück gibt es auch dazu genug Lesestoff in den Bücherei-Regalen und als E-Books! TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 25

26 FORUM mk online alles unter einem Dach Neue Nachrichten seite des Sankt Michaelsbundes gestartet Benutzerfreundlich und übersichtlich: Mit einem neuen, klaren Layout, einer reduzierten, übersichtlichen Navigation und einer Optimierung für Mobilgeräte ist vergangenen September unsere neue Nachrichtenseite mk-online.de an den Start gegangen. Zusammen mit der Verbandsseite (st-michaelsbund.de) wurde die Website auch technisch auf den neuesten Stand gebracht. Responsives Design Stark verbessert wurde die Darstellung der Website auf Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets. Rund 40 Prozent der User gehen mobil auf unsere Website. Dem wurde beim Relaunch von Anfang an Rechnung getragen und die Seiten für Mobilgeräte optimiert. Mehrere sogenannte breakpoints sorgen dafür, dass je nach Displaygröße die optimale Darstellung der Inhalte und ein intuitives Handling gewährleistet sind. eines Artikels keine weiterführenden Angebote bekamen, werden dem Leser auf mk online immer verwandte Artikel angeboten. Diese werden nicht automatisch, sondern redaktionell von unseren Mitarbeitern ausgewählt, um sicherzustellen, dass dem User auch wirklich themenrelevante Artikel angezeigt werden. Zusätzlich dazu wurde das Modul Meistgelesen, Meistgehört, Meistgeschaut eingeführt. Dieses bietet dem User zum einen Nachrichten an, die von den Besuchern der Webseite am häufigsten gelesen werden, aber auch Artikel, in denen Audiofiles oder Videos bevorzugt Bessere Nutzerführung Während auf der früheren Seite der Münchner Kirchennachrichten Nutzer nach dem Lesen 26 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

27 FORUM angeklickt werden. Dem User wird außerdem bereits bei der Artikelübersicht auf der Startseite angezeigt, welche Zusatzinhalte (wie Bildergalerien, Audios oder Videos) sich hinter den Artikeln verbergen. Mehr Service Um dem User noch mehr Service zu bieten, haben wir die Anbindung an den Online-Shop des Sankt Michaelsbund (michaelsbund.de) verbessert. Bei Buchvorstellungen, oder auch bestimmten Radiosendungen wie die Literatursendung oder Kitaradio, gibt es nun auch schön gestaltete und übersichtliche Informationen zur Literatur mit Link auf den Online-Shop. und nicht erst auf der Detailseite der jeweiligen Meldung. Ein spezielles Videomodul beinhaltet außerdem die aktuellsten Filme, die von der Fernsehredaktion des Sankt Michaelsbundes produziert wurden und stellen so eine gute Ergänzung zu unserem YouTube-Kanal dar. Programm auf einen Blick Das Beste aus vier Redaktionen Auf mk online findet der User redaktionelle Inhalte aus allen Redaktionen des Sankt Michaelsbundes (Print, Radio, Online, Fernsehen). Die Artikel werden aus allen Bereichen geliefert und von einem Team von Produktmanagern geprüft, onlinegerecht aufbereitet und veröffentlicht. Die Produktmanager sorgen, in Zusammenarbeit mit den Redaktionen, auch für die kontinuierliche inhaltliche und technische Weiterentwicklung der Seite. Themensammlungen Als dauerhaftes Element auf der Webseite gibt es seit dem Relaunch den Bereich Schwerpunkte. Hier werden Artikel gesammelt, die sich über einen längeren Zeitraum hinweg einem Schwerpunkt-Thema widmen. Im Jahr 2016 war dies beispielsweise das Thema Flucht & Asyl oder auch das Heilige Jahr der Barmherzigkeit. Aktuelle Themen, wie zum Beispiel der Umbau am Freisinger Domberg, werden prominent auf der Startseite unter dem Navigationsbereich angeboten. Diese enthalten ebenfalls Artikelsammlungen zu einem speziellen Thema. Bewegtbild Um dem Trend der User zu mehr Bewegtbild Rechnung zu tragen, wurde die Darstellung von Videoinhalten verbessert. So sind Videos nun auch direkt im Slider auf der Startseite abspielbar Das vielfältige Engagement der Redaktionen des Sankt Michaelsbundes ist jetzt unter dem Punkt Programm zu finden. Hier werden, jede Woche neu, die Hörfunk- und Fernsehbeiträge aufgelistet, die auf den verschiedenen Privatsendern in Bayern zu hören und zu sehen sind. Auf der speziellen Unterseite für das Münchner Kirchenradio findet der User außerdem das komplette Programm unseres DAB+-Senders. Ihre Meinung ist uns wichtig Wir sind ständig dabei, die Website mk-online.de für Sie weiterzuentwickeln und zu verbessern. Dabei sind wir auf Ihr Feedback angewiesen. Teilen Sie uns gerne mit, was Ihnen an der neuen Seite gefällt und was wir verbessern können. Sie erreichen uns per an: oder über unser Kontaktformular unter mk-online.de/kontakt Wir freuen uns auf Ihre Nachricht! Ihr mk online-team TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 27

28 FORUM Im Gespräch mit Steven Uhly Überleben und dann? M. Bothor Der in München lebende Schriftsteller Steven Uhly hat aus dem großen und oft wirren Kapitel Kriegsende und Nachkriegszeit Themen herausgegriffen, über die wir erstaunlicherweise immer noch wenig wissen. Er interessiert sich für die Flüchtlingsströme von Osten, folgt aber auch jüdischen Überlebenden auf ihrem Weg heraus aus Europa und begleitet seine Figuren so vom Kriegsende bis in die 60er und 70er Jahre. Der Titel Königreich der Dämmerung bezieht sich auf ein Zitat von Elie Wiesel. In seinen Erinnerungen an Ausschwitz bezeichnet er das KZ als Königreich der Nacht. Die englische Übersetzung des Romans von Steven Uhly wurde kürzlich von der London Times als Buch des Monats ausgezeichnet. Wo lag denn die Initialzündung, sich mit diesem Stoff zu beschäftigen? Die erste fand in meiner Kindheit statt. Ich war in Köln immer wieder mit latentem Rassismus konfrontiert, weil ich ja nicht deutsch aussehe! Und die zweite fand dann mit Beginn der 90er Jahre statt, als plötzlich dieser Rassismus durch Deutschland schwappte und die Menschen sehr überrascht waren, und ich gar nicht überrascht war, sondern erleichtert, dass es endlich ein Thema war. Außerdem ganz klar, die Diskussion der vergangenen, 10 bis 15 Jahre, wo es immer stärker darum ging, dass die Deutschen sich als Opfer des Kriegs wahrnahmen. Die eigentliche Tragödie ist meines Erachtens nach wie vor der Holocaust. Und das hat mich wahnsinnig gestört. Drei Menschen und ihre Familien bilden den Erzählkern des Romans. Das Romangeschehen folgt ihnen mit den großen Flüchtlingsströmen bei Kriegsende nach Westen. Um so einen Stoff zu gestalten braucht man mehr als solides Faktenwissen. Wie wichtig ist da historische Genauigkeit und Recherche? Bei so einem Stoff kann man nicht fabulieren. Was sehr wichtig für mich war, war ganz nah an den Figuren dran zu bleiben um zu wissen: Was ist wesentlich? Was ist aus der Perspektive eines Menschen, der das erlebt, relevant? Und so geht man dann praktisch mit einem Tunnelblick durch die Geschichte. Aber da es ja viele Menschen sind, erweitert sich für den Leser der Blick. Ein großer Verdienst des Romans ist es, dass wir viel darüber erfahren, wie sich eigentlich überlebende Juden durchschlagen konnten bei Kriegsende. Wir wissen eigentlich höchstens, dass es die Todesmärsche gab von KZ- Häftlingen Richtung Süden. Aber was mit jüdischen Überlebenden, z.b. aus den besetzten Gebieten passierte, darüber weiß man fast gar nichts. Ja, ich hatte nun meine Anna Stirnweis, eine deutsche Jüdin, die im besetzen Polen den Holocaust überlebte und am Ende des Krieges nicht weiß wohin. Da stand ich vor derselben Situation wie sie und musste recherchieren. Dann stieß ich auf ein Buch eines ehemaligen Agenten der jüdischen Selbstverwaltung in Palästina, der nach Prag gekommen war, um von dort aus die sogenannte Bricha, die Selbsthilfeorganisation der überlebenden Juden, zu unterstützen. Über dieses Buch bin ich dann tatsächlich auf den Namen des 28 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

29 FORUM wichtigsten Fluchthelfers für das deutsche Gebiet gestoßen, das war Efraim Frank. Es gibt keine Quellen über diesen Mann, der 500 Mitarbeiter in ganz Deutschland hatte und hier in München saß! Sie haben diese historischen Linien in Lebensgeschichten gebracht, die bis in die 60er Jahre hineinreichen und sich fortschreiben in der nächsten Generation. Das ist ja so der Zeitraum, der für uns noch in den Fotoalben greifbar ist, in dem ein oder anderen Stück, das bei der Oma rumsteht. Aber ist das noch nah genug für die jüngeren Generationen, um anknüpfen zu können? Was ich bei der jüngeren Generation sehe ist, dass häufig auf Israel geschaut wird, ohne jedes Verständnis dafür, wie dieser Staat überhaupt entstanden ist. Und dass sich da schon wieder so ein unbewusster Antisemitismus einschleicht. Indem man halt so tut, als könne man mit Israel umgehen wie mit einem ganz normalen Staat. Was meines Erachtens aus deutscher Sicht niemals möglich sein wird. Auch aus diesem Grund ist dieses Buch von mir aus durchaus politisch verstanden. Ihr Roman wird über weite Strecken angetrieben von einer jungen Frau Lisa, sie ist die Tochter einer Jüdin, großgezogen wird sie aber von der deutschen Frau, die sie versteckt hat und ihr bei der Flucht geholfen hat. Diese junge Frau stellt sich ihrer eigenen Geschichte, sie hört nicht auf zu fragen. Ist Klärung zu finden der Königsweg nicht nur in einem Roman, um Dämonen loszuwerden und klar zu sehen, auch über die eigene Geschichte? Ja, also weggucken ist sowieso noch nie eine Lösung gewesen, das hat ja der Holocaust sehr deutlich gezeigt. Ich kann auch verstehen, dass die Generation der Täter genau das Gegenteil wollte. Jeder Täter versucht, das zu verschleiern. Das Problem beginnt dann mit der Generation der Kinder, die mit dieser Leerstelle, mit diesem Schweigen und Verschweigen leben müssen. Und darüber ja ganz häufig Probleme bekommen mit sich selbst. Ich glaube, dass jemand, der anderen Menschen das Leben genommen hat, nie wieder so offen sein kann für diejenigen, die ihm aber die Nächsten sein sollten. Und die leiden dann natürlich darunter. Und das vererbt sich, das vergeht nicht. Ich glaube nicht daran, dass die Zeit alle Wunden heilt, ich glaube die Zeit radiert alle Wunden es sei denn wir schauen hin und verstehen. Danke für das Gespräch! Das Gespräch führte Gabie Hafner vom Münchner Kirchenradio Das vollständige Interview finden Sie unter: Online bestellbar unter Literatur im Münchner Kirchenradio TIPP Steven Uhly Königreich der Dämmerung Zürich: Secession Verlag, S. ISBN ,95 Autoren, Bücher und Büchermacher, 15 Minuten aktuelles Interview plus Lesetipps (in Zusammenarbeit mit dem Lektorat des Sankt Michaelsbundes) So können Sie uns hören: radio.mk-online.de Die Münchner Kirchennachrichten bündeln die Inhalte aus den Redaktionen des Sankt Michaelsbundes und bieten damit Information, Orientierung und Unterhaltung über alles, was Christen im Erzbistum bewegt. TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 29

30 FORUM Der Bayerische Bibliotheksplan ist erschienen was nun? Im Oktober 2016 hat Staatssekretär Bernd Sibler in Passau den Bayerischen Bibliotheksplan vorgestellt, eine schier unendliche Schöpfungsgeschichte hat ein Ende gefunden, ob es ein glückliches ist, das wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen, denn eine Papierschwalbe macht noch keinen Sommer Aber um gleich zu Beginn dieses Beitrags ein klares Statement abzugeben: Der Sankt Michaelsbund, der an diesem Plan mitgearbeitet hat, ist dankbar und froh darüber, dass der Bibliotheksplan vorliegt und die große Bedeutung der bayerischen Bibliotheken und Büchereien schwarz auf weiß dokumentiert wird! Staatsminister Spaenle schreibt in seinem Grußwort: Bayern kann sich glücklich schätzen und auf eine besonders vielfältige und reichhaltige Bibliothekslandschaft stolz sein. Der Bayerische Bibliotheksplan will das Erreichte reflektieren und die herausragende gesellschaftliche Bedeutung der Bibliotheken für den Kulturstaat bewusst machen. Er ist damit Standortbestimmung und zugleich Zukunftsvision, an der sich die staatliche und kommunale Bibliotheksförderung orientieren kann. Warum eigentlich ein Bibliotheksplan, dessen rechtliche Verbindlichkeit gleich Null ist und der nach einigen Korrekturläufen durch verschiedene Ministerien zusätzlich noch weichgespült worden ist, wo es doch in Deutschland schon einige Bundesländer mit sog. Bibliotheksgesetzen gibt? Warum nicht auch in Bayern ein derartiges Gesetz, auf das man sich auch juristisch stützen kann? Tatsache ist, dass kein einziges der vorhandenen Gesetze ein Leistungsgesetz ist, das einerseits bestimmte bibliothekarische Mindeststandards verbindlich festschreibt und andererseits im Sinne des Konnexitätsprinzips dann auch staatliche und kommunale Leistungen und Aufwendungen also auch außerhalb Bayerns viel staatliche Gesetzeslyrik Auf diesem Hintergrund haben sich 2013 die Verantwortlichen der bayerischen Bibliotheksverbände, der beiden Landesfachstellen und die Vertreter wissenschaftlicher Bibliotheken und öffentlicher Büchereien vom Wissenschaftsministerium durchaus sanft gesteuert darauf geeinigt, auf das noch kompliziertere und zeitaufwändigere Verfahren einer Gesetzgebungsmaßnahme zu verzichten und stattdessen, das Vorbild des Bayerischen Musikplans vor Augen, einen eigenen Bayerischen Bibliotheksplan zu erarbeiten, der, vom Staatsministerium herausgegeben, im landes- und kulturpolitischen Raum Wirkung entfalten kann. Für einen Coautor gehört es sich nicht, Interna auszuplaudern und das gesamte Redaktionsgeschehen kritisch zu durchleuchten. Gestattet sei aber der Hinweis, dass die erste Text- 30 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

31 FORUM vorlage fast schon in Rekordzeit erstellt worden ist, die notwendige journalistisch-redaktionelle Harmonisierung aller Texte auch ziemlich zügig über die Bühne ging, aber dann? Dann dauerte es! Das ist auch der Grund dafür, warum ganz aktuelle gesellschaftliche oder auch bibliothekarische Entwicklungen gar nicht oder nur marginal behandelt werden, ein Beispiel dafür ist der Begriff die Bibliothek als dritter Ort, der in einem Artikel der FASZ zitiert gerade den öffentlichen Büchereien einen herausragenden Platz mitten in den Orts- bzw. Stadtzentren einräumt! Natürlich finden sich aber dennoch wichtige Passagen im Plan, von denen an dieser Stelle nur einige auch gegenüber den ewig pessimistischen Kultur- und Büchereikritikern zitiert werden können: So bieten öffentliche Bibliotheken allen Altersgruppen und Schichten der Bevölkerung einer Kommune niedrigschwellige Bildungs- und Kulturangebote. Mütter und Väter mit Kleinkindern nutzen beispielsweise spezielle Angebote, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Menschen mit Sehschwäche leihen sich Hörbücher. Wirtschaftlich schwächer gestellte Mitbürgerinnen und Mitbürger finden hier aktuelle Literatur oder Zeitschriften. Technisch versierte Bürgerinnen und Bürger nutzen die Ausleihe elektronischer Medien. Bibliotheken kooperieren oft mit Kindergärten und Schulen in der frühkindlichen Leseförderung. Sie wecken die Lesefreude bei Schulkindern und befördern das lebenslange Lernen. Öffentliche Bibliotheken unterstützen Schulbibliotheken aller Schularten mit fachbibliothekarischen Dienstleistungen. In Zusammenarbeit mit Ganztagsschulen oder Ganztagsbetreuungsformen kommt ihnen eine immer wichtiger werdende Bedeutung als soziale und sozialisierende Orte zu. Öffentliche Bibliotheken sind auch Frequenzbringer in den Städten. Gerade in den Zentren von kleineren Orten oder von Klein- und Mittelstädten beleben Bibliotheken mit großzügigen Öffnungszeiten und durch ihre regelmäßig hohen Besucherzahlen auch weniger frequentierte Straßen und Plätze. In vielen Lesecafés zwischen Lindau und Hof treffen sich junge Eltern zum Plausch ebenso wie Seniorinnen und Senioren zu ihrer täglichen Zeitungslektüre. Davon profitieren auch kommerzielle Einrichtungen Attraktive Bibliotheksbauten entwickeln sich oft zu Kristallisationspunkten eines neuen Stadtteillebens. So zum Beispiel im oberbayerischen Penzberg, wo durch den Einzug der Stadtbücherei in eine vormals unattraktive Einkaufspassage im Zusammenspiel mit Stadtplatz, Rathaus und einigen Geschäften ein attraktiver Mittelpunkt entstanden ist, bei dem die Bibliothek maßgeblich zur Belebung beiträgt. Derartige Vorhaben sind auch städtebaulich bei der Konzeption neuer Quartiere oder in Reaktion auf den gewollten oder ungewollten Strukturwandel traditioneller Stadtviertel interessant. In Bayern ist aus historischen Gründen das bibliothekarische Engagement der beiden großen christlichen Kirchen im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich stärker ausgeprägt. Gerade in Orten überschaubarer Größe sind Pfarreien häufig Träger öffentlicher Büchereien. Oft tragen sie die Einrichtungen auch gemeinsam mit den Kommunen, mit denen sie auf der Basis eines Kooperationsvertrages arbeiten. In vielen Mittelund Großstädten ergänzen die kleinen kirchlichen Büchereien als leicht erreichbare bürgernahe Einrichtungen das breite Angebot der großen Stadtbibliotheken. Mit den bibliothekarischen Einrichtungen in rein kommunaler Trägerschaft bilden die kirchlichen öffentlichen Büchereien ein dichtes und das ganze Land überspannendes Netz. In seiner jetzigen Form ist es dicht geknüpft ein Ausbau ist aber dennoch möglich und wünschenswert. Tja und dann? Dann lag der Haushaltsentwurf 2017/2018 der Bayerischen Staatsregierung auf dem Tisch und die im Vorfeld so vollmundig in Aussicht gestellten substantiellen Steigerungen der Büchereizuschüsse nach Vorlage des Bibliotheksplans lösten sich mehr oder weniger in Luft auf. Im verabschiedeten Haushaltsplan fehlt ganz im Gegensatz zum Musikplan leider auch jeglicher Hinweis auf den Bibliotheksplan warum eigentlich? Die wütenden Proteste des Sankt Michaelsbundes andere Stellen hielten sich spürbar vornehm zurück oder fehlten bei einem Parlamentarischen Abend zum Thema gleich gar führten zu einer Minimalkorrektur, aber das Ergebnis ist unterm Strich beschämend sind übrigens wieder Landtagswahlen Michael Sanetra TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 31

32 AUS DEN DIÖZESEN Ab in die Hosentasche emedien-ausleihe mit LEO-SUED seit 4 Jahren in Zorneding Am 1. März 2017 feierte der Onleihe-Verbund LEsen Online SUEDbayern (LEO-SUED) seinen vierten Geburtstag. Ralph Würschinger, Volontär in der Radioredaktion des Sankt Michaels bundes, hat sich anlässlich des Jubiläums nach Zorneding (im Landkreis Ebersberg) aufgemacht, um nach den Erfahrungen mit den elektronischen Medien zu fragen. Die Gemeindebücherei ist von Anfang an bei dem Projekt dabei, das unter der Federführung des Sankt Michaelsbundes mit zunächst 15 öffentlichen Büchereien startete und mittlerweile auf 51 angewachsen ist. Die Büchereien bieten gemeinsam über das Portal emedien zum Herunterladen an und das 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag. Monika Schanzenbach, stellvertretende Leiterin der Gemeindebücherei Zorneding zeigt sich sehr zufrieden mit den bisherigen Entwicklungen des attraktiven Zusatzservices. Seit dem Start von LEO-SUED sind die Ausleihzahlen von ebooks, eaudios sowie emagazines und epapers in Zorneding sehr stark angestiegen. 556 Leserinnen und Leser haben im vergangenen Jahr Ausleihen getätigt (ein Plus von 33% gegenüber dem Vorjahr) und konnten aus einem Sortiment von ebooks, Hörbüchern (eaudios), Zeitschriften (emagazines) und Zeitungen (epapers) wählen. Die Onleihe ist ein Zusatzangebot, das Buch verdrängt es nicht! Eine der eifrigen Nutzerinnen der Onleihe in Zorneding ist die 12-jährige Isabella, die sich viele Jugendbücher ausleiht und herunterlädt. Vor allem ihre Mutter ist froh über das Angebot, könnte sie den ganzen Lesestoff der Tochter gar nicht so schnell nach Hause bringen. Dann doch lieber die Bücher auf den ebook-reader laden und ab in die Hosentasche. Die meisten ausgeliehenen E- Books verzeichnet die Bücherei in den Sommermonaten Juli und August, wenn Familien in den Urlaub fahren. Im Gegensatz zu echten Büchern wiegen die ebook-reader nur ca. 170 Gramm und warten mit einem Speicherplatz von mehr als 4 Gigabyte auf, das entspricht einem ungefähren Speichervolumen für rund ebooks. Besonders gefragt sind im Bereich der Schönen Literatur die Liebesromane, Krimis und Thriller, der Bereich Sachmedien und Ratgeber ist ebenso ganz vorne dabei. Hier sind die Kategorien Hobby & Lifestyle sowie Politik besonders beliebt, dicht gefolgt von Themen der Elternbibliothek sowie Kunst, Kultur & Medien. Im Jugendbereich führen Science Fiction & Fantasy die Beliebtheitsliste in Zorneding an. Anfängliche Befürchtungen, dass auf Grund des nicht greifbaren virtuellen Angebots die Gemeindebücherei in der Schulstraße weniger genutzt werden würde, hat sich nicht bestätigt. Die stellvertretende Leiterin Monika Schanzenbach mag persönlich lieber richtige Bücher, sieht in der Onleihe aber die zukünftige Entwicklung der Büchereien und vor allem ein zusätzliches Angebot für ihre Leserinnen und Leser. Die Onleihe wird als Imagebringer und bereicherndes Angebot empfunden, die das klassische Buch nicht verdrängt, sondern auf das sich ändernde Mediennutzungsverhalten der Leserinnen und Leser reagiert. Die Bücherei ist und bleibt ein lebendiger Begegnungs- und Kommunikationsort in Zorneding, regelmäßig finden hier Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene statt. LEO brüllt und brüllt und brüllt Bereits ein Jahr nach dem Start von LEO-SUED installierte der Sankt Michaelsbund in Zusammenarbeit 32 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

33 AUS DEN DIÖZESEN mit der Katholischen Büchereifach stelle im Medienhaus der Diözese Würzburg 2014 einen weiteren Verbund im nordbayerischen Raum (LEO- NORD dem mittlerweile 21 Büchereien angehören, Tendenz auch hier steigend. Am 23. April zum Welttag des Buches, dem bundesweiten Lesefest für Bücher und das Lesen, kommen weitere 16 Mitglieds büchereien im Sankt Michaelsbund zu den LEOs dazu. 88 Büchereien sind dann insgesamt in beiden Verbünden vertreten! Die Landesfach stelle führt die beitretenden Büchereien Schritt für Schritt durch die notwendigen Projektschritte bis zum Start der LEOs in den Büchereien. Daneben sorgen eine schlanke Organisationsstruktur der Verbünde sowie die engagierte Arbeit des Anbieters der Onleihe, divibib GmbH, mit ihren Angeboten und die intensive Begleitung und Betreuung durch den Sankt Michaelsbund in enger Zusammenarbeit mit den Diözesanstellen dafür, dass die ehrenamtlichen Büchereiteams vor Ort entlastet werden. In den einmal im Jahr stattfindenden Verbundtreffen werden aktuelle Entwicklungen und Neuerungen, die das Portal bietet, besprochen, sich ausgetauscht und die Weichen für eine gelingende Arbeit im nächsten Jahr gestellt. Ralph Würschinger und Elisabeth Kreutzkam TIPP Informationen zu LEO-SUED und LEO-NORD, Teilnahmebedingungen und zum nächsten Beitrittstermin im kommenden Jahr finden Sie unter: Dort können Sie sich auch den Beitrag aus der Zornedinger Bücherei von Ralph Würschinger anhören. So einfach funktioniert die Onleihe Fakten auf einen Blick Der beliebteste Ausleihtag in beiden Verbünden ist der Sonntag, dicht gefolgt von Samstag. Ausleihhit im Jahr 2016 war in beiden Verbünden der Titel Leberkäsjunkie von Rita Falk. Die niederbayerische Autorin bietet mit ihrem neuesten Werk wieder einmal kurzweiliges Lesevergnügen. Spaß machen tut es so oder so, ob mittels Wischen auf dem ebook-reader oder geblättert auf ganz klassischem Weg! Im gesamten Verbund LEO-SUED wurden im vergangenen Jahr emedien ausgeliehen. Genutzt haben das Angebot Leserinnen und Leser der beteiligten Büchereien. In 2015 waren es noch Ausleihen, die von Büchereinutzerinnen und -nutzern getätigt wurden, eine Steigerung von 45%. TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 33

34 AUS DEN DIÖZESEN Die Bücherei in Altenmarkt hat bei unserer Werbemittelaktion mitgemacht und sich individuelle Flyer, Postkarten, Handzettel, Lesezeichen, Plakate und ein Roll-Up gestalten lassen. Informationen zu dem Angebot finden Sie unter: Hier berichtet Büchereileiterin Erika Kohl über ihre Erfahrungen: Während des Bücherkaufs für unsere Bücherei in den tollen Verkaufsräumen beim Sankt Michaelsbund hat Frau Sabine Adolph meinen Kolleginnen und mir das Angebot für eine Werbeaktion mit 50% Fördermitteln vorgestellt. Da der Etat unserer Bücherei sehr klein ist und wir die anderen 50% nicht zur Verfügung hatten, hat uns Frau Adolph vorgeschlagen, Sponsoren für einen Teil des Betrages zu suchen. Werbemittel Das Aushängeschild für Ihre Bücherei Ein Erfahrungsbericht aus Altenmarkt Anruf. Er meinte, Büchereien sollten unterstützt werden und wenn das Logo der Bank auf diese Werbemittel mit aufgedruckt werden kann, würden sie 250,- dafür sponsern. Bingo! Die Hälfte hatte ich schon! Auf der Raiffeisenbank signalisierte man mir, dass sie wahrscheinlich auch mit 250,- dabei wären, zur Sicherheit ging ich danach zum Vorstand des Altenmarkter Gewerbevereins und erzählte ihm die Lage und fragte ihn, ob der Gewerbeverein diese 250,- evtl. übernehmen würde, sollte es mit der Raiffeisenbank nicht klappen. Er war so angetan von meinem ehrenamtlichen Engagement und dem Willen, das Geld zusammen zu bekommen, dass er mir versprach, mit der Dame von der Raiffeisenbank, die er persönlich kenne, zu sprechen. Sollte es nicht klappen, würde der Gewerbeverein die übernehmen. Zuerst fragte ich im Pfarrbüro nach, ob ich diese Aktion durchführen darf. Natürlich durfte ich, solange es die Pfarrei nichts kostet. Da ich sowieso einmal richtig Werbung für unsere Bücherei machen wollte, habe ich diese Gelegenheit sofort beim Schopfe gepackt und überlegt, welche Firma ich bei uns in Altenmarkt fragen könnte, für diese Sache einen Betrag zu spenden. Ich bin mir sicher, dass einige Firmen einen kleinen Betrag dafür gespendet hätten. Also überlegte ich, wo ich beginnen könnte! Da wir zwei Banken in Altenmarkt haben, fing ich einfach bei diesen an. Also ging ich mit den Prospekten für die Werbemittelaktion in die hiesige Sparkasse und Raiffeisenbank und bat, sich diese mal anzuschauen und zu überlegen, ob sie der Bücherei dafür evtl. einen Betrag spenden würden. Ich hinterließ meine Kontaktdaten und die Damen leiteten alles an die Sachbearbeiter weiter. Ein paar Tage später bekam ich vom Sachbearbeiter der Sparkasse einen Und siehe da, nicht lange danach, bekam ich von der Raiffeisenbank den Bescheid, dass sie die 250,- selbstverständlich sponsern wird. Endlich konnte es losgehen! Ich rief Frau Jakob, die Grafikerin vom Sankt Michaelsbund an und sie sagte mir, was ich nun zu tun hätte. Etwas Angst hatte ich schon davor, denn es sollte alles über den PC laufen und ich habe eigentlich nicht sehr viel Erfahrung mit PC- Arbeit. Aber sie erklärte mir alles so genau und war so geduldig mit mir, dass ich die Angst vor dem Ganzen schnell verlor. Frau Jakob und ich haben einige E- Mails ausgetauscht mit Zusammenstellungen von Text und Bildern, Vorschlägen, Veränderungen, usw. Und herausgekommen ist ein ganz tolles Werbepaket mit Bildern aus unserer Bücherei und eigenem Logo, das ich von meinem Neffen entwerfen ließ und ein Foto von unserer Leseeule, die ich für die Bücherei gehäkelt hatte, bekam auch einen Platz auf dem Flyer. 34 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

35 AUS DEN DIÖZESEN Flyer Format 14,8 cm x 14,8 cm 4 Seiten Stück Handzettel Format 14,8 cm x 14,8 cm 2 Seiten Stück In fremde Welten eintauchen Freude am Lesen erleben Postkarte Format DIN A6 2 Seiten 500 Stück Lesezeichen Werbe-Plakat und Veranstaltungs-Plakat Format DIN A3 5 Stück oder Format DIN A2 5 Stück Roll-Up (85 x 200 cm) aufbaufertig inkl. Tragetasche Diese Zusammenarbeit mit Frau Jakob hat mir riesig Spaß gemacht, und dafür möchte ich ihr ganz herzlich danken! Auch Frau Adolph sage ich ein herzliches Dankeschön, dass sie uns den Zuschuss für das Werbemittelpaket vermittelt hat. Ich kann nur jeder Bücherei empfehlen, diese Werbe mittel-aktion zu nützen. Es lohnt sich auf jeden Fall. Sponsoren finden sich immer! Die meisten Firmen sind gerne bereit, zu spenden, wenn sie sehen, dass man mit Engagement und Freude an eine gute Sache rangeht. Erika Kohl Leiterin der Pfarrbücherei Altenmarkt TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 35

36 BAU UND EINRICHTUNG Jüngste Bücherei der Diözese Augsburg im Herzen von Affing eröffnet Das Team mit Theresia Ostermayr (in der 1. Reihe, 2.v.l.), daneben Büchereileiterin Claudia Briese (3.v.l.) Mit Beginn des Advents startete die derzeit jüngste Bücherei in der Region, das Bücherstüberl Affing. Keimzelle war eine bereits seit Jahren bestehende Schülerbücherei in der örtlichen Grundschule, die durch Bücherspenden und Hunderte von neuen Büchern und Hörbüchern ergänzt wurde und nun mit über Medien an den Start ging. Initiatorin und Motor für die Bücherei war und ist Claudia Briese, die vor Ort mit viel Überzeugungsarbeit und Herzblut die Idee Bücherei vorantrieb. Unterstützt wurde sie schon bald von der Gemeinde Affing mit Bürgermeister Markus Winklhofer und von Pfarrer Max Bauer. Ihr Domizil fand die Bücherei in den Räumen des ehemaligen Bräustüberls, die kostenfrei von Baron Marian von Grafenreuth umgebaut und zur Verfügung gestellt wurden. Mit einer großen Schar von rund 30 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wurde die Bücherei aufgebaut und liebevoll eingerichtet. Im Ausleihteam von 23 Personen ist mit Theresia Ostermayr eine Mitarbeiterin tätig, die bereits als Jugendliche in der ehemaligen, bis in die 60er Jahre betriebenen Pfarrbücherei aktiv war. Tausende von gespendeten Büchern wurden gesichtet, viele davon einem Flohmarkt zugeführt, der der Bücherei zugutekam, neue Bücher wurden ausgewählt, bestellt und eingearbeitet. Technisch ist die Bücherei sehr gut mit einer professionellen Bibliotheks-Software ausgestattet und verfügt über einen öffentlich zugänglichen Internet-Platz. Bürgermeister Markus Winklhofer zeigte sich hocherfreut über die neue attraktive Einrichtung in seiner Gemeinde, die er persönlich sehr nachdrücklich unterstützt und gefördert hat. Mit Freude präsentierte er Logo und Namen der Bücherei, beides entstand aufgrund eines öffentlichen Wettbewerbs. Ortspfarrer Max Bauer weihte die Bücherei, die durch einen Kooperationsvertrag in einer gemeinsamen Trägerschaft von Gemeinde und Pfarrei steht, ein. Er erinnert sich: Da ich selbst eine Leseratte bin, war ich sofort begeistert davon. 36 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

37 BAU UND EINRICHTUNG Beim Tag der Offenen Tür wurde die neue Bücherei von den Menschen aus den Ortsteilen von Affing, darunter viele Familien mit Kindern, mit großer Begeisterung in Besitz genommen. Büchereileiterin Claudia Briese freute sich, dass sich innerhalb weniger Tage bereits 452 Leser bei der Bücherei anmeldeten, das sind über 8 Prozent der Einwohner von Affing. Bürgermeister Markus Winklhofer mit Claudia Briese vor dem neuen Logo Durch Lesen wird das Wort Gottes weitergetragen und die Bildung erweitert. Die Glückwünsche der Diözese Augsburg und des Sankt Michaelsbundes überbrachte Diözesanbibliothekar Peter Hart: Advent bedeutet Ankunft, die Bücherei ist nun im Herzen von Affing angekommen. In einer oft lauten und hektischen Welt können Büchereien dazu beitragen, dass Kindern vorgelesen oder gute Literatur vorgestellt wird. Eine Bücherei ist ein Ort zum Aufatmen, eine Oase der Ruhe. Baron von Grafenreuth als wichtiger Mitinitiator und Förderer der Bücherei erzählte von seiner persönlichen Prägung durch die Lektüre von Büchern: Das Lesen öffnete mir die Welt. Guter Start: Es war viel los beim Tag der Offenen Tür Dem guten Start folgten spannende Wochen, in denen die Affinger Bürger, groß und klein, die Bücherei rege nutzten. Den Medienbestand können alle Affinger bequem von zu Hause über den Bücherei-Web-OPAC einsehen. Regelmäßig kommen an zwei Tagen in der Woche die Klassen der örtlichen Grundschule in die Bücherei, lernen spielerisch die Büchereinutzung kennen und leihen Bücher aus. Am Leben der Gemeinde beteiligt sich die Bücherei, so am bekannten Affinger Weihnachtsmarkt mit Vorlese- und Bastelstunden und Vorführungen mit dem Erzähltheater. Das hochmotivierte Team um Frau Briese freut sich über die vielen Besucher und Nutzer der Bücherei und will im Verlauf der nächsten Monate zahlreiche Veranstaltungen anbieten, geplant sind demnächst Lesungen mit Gudrun Mebs und der aus Affing stammenden Monika Pfundmeier. Geöffnet hat die neue Bücherei an drei Nachmittagen am Dienstag, Donnerstag und, im Bereich der Region Augsburg bislang einmalig, am Sonntagnachmittag. So werden hier neue Wege gegangen, die Bücherei unterstützt damit aktiv die Belebung der Ortsmitte. Der Start des Bücherstüberls in Affing ist geglückt, dank dem Einsatz, dem Mut und der Freude von vielen. Die Kinder nahmen die neue Bücherei gleich in Beschlag Peter Hart TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 37

38 BAU UND EINRICHTUNG Ein neuer Treffpunkt für Stephanskirchen! Zu wenig Platz für Medien und Leser darüber klagte die Gemeindebücherei im Roten Schulhaus in Stephanskirchen (München und Freising) und nach vielen beengten Jahren konnten jetzt die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden. Voran gegangen waren intensive Beratungen zwischen Bürgermeister Auer, Gemeinderat, Verwaltung, Büchereileitung, Innenarchitekt und Sankt Michaelsbund. Für alle am Prozess Beteiligten war klar, dass das neue Konzept Treffpunkt Gemeindebücherei im Roten Schulhaus heißen muss. In fünf Monaten wurde die Bücherei komplett umgebaut und erweitert, die Ausleihverbuchung auf EDV umgestellt, ein Web-OPAC installiert, es kamen neue Möbel und Medien und selbstverständlich auch eine kleine Kaffeeküche. Besonderen Wert legte Innenarchitekt Frank Magener auf die gute Aufenthaltsqualität in der Bücherei. So gibt es im Kinderbereich Bänke, auf denen sich Eltern und Kinder zum Vorlesen direkt bei den Kinderbüchern setzen können. Gemütliche Sessel laden zum Verweilen und blättern ein und natürlich finden sich für die Kaffee und Teetrinker Tische und Stühle zum entspannten Genießen. Schon bei der Eröffnung wurde deutlich: Die Investitionen haben sich gelohnt! Die neuen Sessel und Stühle waren im Nu belegt und wurden zum Das Konzept Treffpunkt Gemeindebücherei im Roten Schulhaus geht voll auf Blättern und Reden gerne genutzt. Auch das neue Angebot, auf einen Kaffee oder Tee zu bleiben, aktuelle Zeitschriften durchzublättern oder sich auch mit anderen Lesern auszutauschen, ist aus keiner Öffnungszeit mehr wegzudenken. Die 14 freundlichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen um die Büchereileitung Frau Dreischl freuen sich über die große Nachfrage und die gut besuchten Öffnungszeiten. Als besonderes Schmankerl gibt es die Vereinsvitrine, hier stellen sich im sechswöchigen Wechsel örtliche Vereine vor. Die passenden Bücher werden von der Bücherei dazu geliefert, typische Vereinsgegenstände von den Ausstellern. Den Beginn machte die Schloßberger Feuerwehr, deren Ausstellung nicht nur bei den jungen Besuchern auf großes Interesse stieß. Zukünftig will die Bücherei auch die neu gewonnenen Möglichkeiten für Veranstaltungen in der Bücherei nutzen und die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen nicht nur auf die Ausstellung in der Vereinsvitrine beschränken. Ursula Dreischl, Sabine Adolph 38 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

39 TREFFPUNKT BÜCHEREI Bücherei als lebendiger Ort ASCHACH Vorlesestunde mit Dorothee Bär (MdB) Dorothee Bär (MdB) begeisterte die Kinder beim Vorlesen Im ganzen Land hieß es beim Bundesweiten Vorlesetag am 18. November wieder: Deutschland liest vor! Das Team der Kath. Öffentl. Bücherei Aschach (Würzburg) hatte in diesem Jahr eine ganz besondere Vorlesepatin eingeladen: Die parlamentarische Staatssekretärin Frau Dorothee Bär (MdB) las für die Vorschulkinder der Kindergärten Aschach, Bad Bocklet und Steinach. Voller Spannung verfolgten die Kinder die wunderbar vorgetragene Geschichte von Kathi Braun und ihrem Hasen Frederick, die eigentlich schlafen wollen. Doch ein Geräusch hält sie wach. Es macht Plitsch! Platsch! Dann entdecken sie auf dem Fensterbrett ein weinendes Ungeheuer. Kathi und Frederick holen ihm alles, was es haben will: Sie suchen sein verlorenes Schnuffeltuch. Sie holen ihm eine Gute-Nacht-Milch. Sie besorgen ihm seine grüne Spezialmedizin. Aber das hilft alles nicht weiter. Was hindert das Ungeheuer daran, ruhig zu schlafen? Die Kinder mit in die Geschichte einbeziehend, verstand es Frau Bär, Spannung bis zum Schluss aufzubauen. Die in reimformgeschriebene Story vom Grüffelokind begeisterte die Kinder ebenfalls: Der dunkle Wald, so warnt der Grüffelo sein Kind, ist voller Gefahren, denn dort lebt die große, böse Maus. Grüffelokinder aber sind neugierig, deshalb schleicht sich das Grüffelchen eines Nachts aus der Höhle. Beherzt und mutig zieht es los, denn es will endlich wissen, ob es die böse Maus wirklich gibt. Nach den beiden Geschichten schlossen sich Gespräche mit den Kindern an. Zum Abschluss gab es für alle noch ein Gruppenfoto, ein Geschenk von Frau Bär sowie eine kleine Stärkung vom Büchereiteam. Für das Büchereiteam war es ein gelungener Vorlesetag und ein absolutes Highlight! Weitere Fotos finden Sie auf der Homepage: Barbara Seufert AUNKIRCHEN Ehrungen für engagierte Büchereimitarbeiterinnen Nach einer kurzen Begrüßung folgte eine kleine Vorstellungsrunde mit den Kindern. Anschließend stellte Frau Bär die von ihr mitgebrachten Bücher vor: Sie bat die Kinder abzustimmen, aus welchen Büchern sie ihnen vorlesen sollte. Die Wahl fiel auf Kathi Braun und das Ungeheuer und Das Grüffelokind. Büchereileiter Ludwig List mit den geehrten Teamangehörigen Hannelore Heininger, Ingrid Bernkopf, Katja Weigl, Adele Walch und Johanna Wimmer sowie Pater Stephan Raster und Kirchenpfleger Karl-Heinz Ebner (v.l.n.r.) Im festlich geschmückten Pfarrsaal Aunkirchen (Passau) konnte Büchereileiter Ludwig List neben den fast vollzählig anwesenden Mitarbeiterinnen als Ehrengäste der Weihnachtsfeier Pater Stephan Raster und den Kirchenpfleger der Pfarrei, Karl-Heinz Ebner, begrüßen. Nachdem die Feierstunde mit Weihnachtsgeschichten und instrumental begleiteten Weihnachtsliedern eingeleitet wurde, ließ Ludwig List in einem Rückblick das sehr erfolgreiche Büchereijahr Revue passieren. Dieses war insbesondere durch die arbeitsreiche und aufwän- TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 39

40 TREFFPUNKT BÜCHEREI dige Umstellung auf die EDV-basierte Medien- und Leserverwaltung zu Jahresbeginn geprägt. Hervorgehoben wurde auch, dass es erfreulicherweise gelungen ist, die Zahl der registrierten Leser im Erwachsenenbereich innerhalb der letzten zwei Jahre um annähernd 60% zu steigern. BAD BAYERSOIEN Neuigkeiten aus der Bücherei Erinnert wurde an die zahlreichen und gut besuchten büchereitypischen Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder. Das höchst beeindruckende Autorengespräch des Schriftstellers und ehemaligen Leiters der Münchner Mordkommission, Kriminaloberrat a.d. J. Wilfling, führte im Frühjahr über 100 Interessierte in den Pfarrsaal. Auch die Herbstlesung des Buchautors Wolfgang Krinninger, der sein amüsantes Werk Aufs Leben vorgestellt hat, konnte als voller Erfolg verbucht werden. Durch die Märchen- und Geschichtenerzählerin Frau Singer-Solger aus Aldersbach und die Kinderbuchautorin Karin Köhnlein aus Kempten wurden die kleineren Leser bestens unterhalten. Im kommenden Jahr wird die Reihe von Veranstaltungen fortgesetzt. Im Ausblick auf 2017 wurde vom Büchereileiter als eine der wesentlichen Neuerungen und Verbesserungen für die Aunkirchener Büchereinutzer der zeitgleich mit der Stadtbücherei für April geplante Einstieg in die Onleihe thematisiert. Inhaber von Leserausweisen können sich dann ein großes Angebot an Büchern, Hörbüchern, Zeitschriften u.a. auf den privaten PC, das Smartphone oder den E-Reader herunterladen. Zudem ist für das kommende Jahr beabsichtigt, einen Freundeskreis der Aunkirchener Bücherei ins Leben zu rufen. Vor dem Einstieg in den gemütlichen Teil der Veranstaltung wurden durch Pater Stephan Raster fünf verdiente Büchereimitarbeiterinnen für ihr langjähriges, ehrenamtliches Engagement in der Büchereiarbeit mit dem Ehrenzeichen des Sankt Michaelsbundes geehrt. Der Dank richtete sich an Katja Weigl und Johanna Wimmer, die seit 2011 bzw für die Bücherei tätig sind. Hannelore Heininger konnte für ihr bereits 15 Jahre andauerndes Engagement geehrt werden. Auf sogar 20-jähriges ehrenamtliches Wirken für die Pfarrbücherei können Ingrid Bernkopf und Adele Walch mit Stolz zurückblicken. Bei Adele Walch konnte Pater Stephan Raster besonders würdigen, dass sie über die Dauer von mehr als 12 Jahren gewissenhaft und sehr erfolgreich die Funktion der Büchereileitung innehatte. Den Gratulationen schloss sich der Kirchenpfleger, Karl-Heinz Ebner gerne an. Ludwig List Die Bücherei ist ein beliebter Treffpunkt für Groß und Klein Diese erfrischende Nachricht der Büchereileiterin an Diözesanbibliothekarin Sabine Adolph von München-Freising möchten wir Ihnen nicht vorenthalten und drucken sie mit Einverständnis der Verfasserin gerne ab: Mittlerweile benutzen wir in der Bücherei das neue Computersystem, haben einen Barcodescanner, wahrscheinlich noch unglaublich vieles, was wir umständlich oder unvollständig machen aber wir lernen immer wieder dazu! All unser Bücherbestand ist nun mit den Barcodes versehen (war viel mehr Aufwand als ich erwartet hatte, da wir in der Bücherei ja eigentlich bisher und noch auf unbestimmte Zeit keinen Internetzugang haben) und kann über das neue System ausgeliehen werden. Und das macht richtig Spaß! Beim alten System war es vor allem, wenn die Schule kam, ein sehr langwieriger Prozess, bis alle ihre Bücher abgegeben und neue wieder ausgeliehen hatten. War für alle mit viel Wartezeit und Anstehen in der Schlange verbunden. Und nun geht das ratzfatz, die Kinder müssen nicht ewig lange anstehen, sondern können in aller Ruhe bereits schmökern und lesen. Und auch sonst hat sich das Klima in der Bücherei sehr verändert: Sie ist echt ein Treffpunkt geworden, um sich untereinander über Gelesenes zu unterhalten, gegenseitig Tipps zu geben und auch über alles Mögliche ins Gespräch zu kommen. Ich freue mich immer jedes Mal, wenn ich Büchereidienst habe, weil es einfach so unglaublichen Spaß macht!! Und viele Fragen auch nach Empfehlungen oder Lesenswertem die Gespräche an sich haben zugenommen und erhalten eine ganz andere Qualität. Einfach schön! Klingt wahrscheinlich für Sie völlig selbstverständlich, dass so etwas in einer Bücherei passiert, aber ich erlebe das hier bei uns als echte 40 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

41 TREFFPUNKT BÜCHEREI Bereicherung und durchaus eine Veränderung im Miteinander! Bei uns im Dorf gibt es übrigens seit einigen Jahren Adventsfenster ; hierbei gestalten Privatleute, Vereine, Geschäfte etc. ab dem 01. Dezember ein Fenster und jeden Tag um Uhr öffnet sich ein neues. Manchmal mit Glühwein, Plätzchen, Musik oder einer anderen Aktivität, manchmal geht einfach auch nur das Licht an und das wars. Zu sehen sind diese Fenster dann bis zum 08. Januar und nachdem es jeden Tag mehr werden, kann man dann schöne abendliche Spaziergänge daraus machen. Wir, der Kindergarten-, Schul- und Jugendförderverein werden ein Fenster in der Bücherei gestalten und zwar am 08. Dezember. Und bei uns wird es mit Sicherheit Plätzchen und Glühwein, wahrscheinlich sogar noch ein bisschen mehr geben! die Gemeindebücherei Eching diesbezüglich Interesse zeigte, konnte im Herbst 2013 der erste öffentliche Märchenabend in der Bücherei stattfinden. Seit der ersten Stunde stehen die Abende jeweils unter einem bestimmten Motto, nach dem die erzählten Märchen ausgesucht sind. Ebenfalls Tradition ist die musikalische Umrahmung. Schon der erste Abend war ein großer Erfolg und seitdem fand jedes Jahr im Herbst ein Märchenabend statt. Wir freuen uns schon auf den nächsten Auftritt, vielleicht dann ein Märchennachmittag speziell für Kinder Angelika Hofmann Andrea Reineke FÜRSTENSTEIN Gratulation zum Gütesiegel ECHING Märchenabend in der Bücherei Die Märchenstunde in der Bücherei hat bereits Tradition Bereits zum vierten Mal waren die Märchenerzählerinnen Gudrun Naughton und Margret Ehrmann in der Gemeindebücherei Eching (München-Freising) zu Gast: Vor zahlreichen Gästen trugen sie verschiedene Märchen unter dem Motto von der Kraft des Wortes im Märchen frei vor, umrahmt von sanfter Gitarrenmusik, gespielt von den Echingerinnen Svenja und Andrea Kleegrewe. Die Märchenerzählerinnen Margret Ehrmann, in Gut Hollern aufgewachsen, und Gudrun Naughton aus Oberschleißheim haben beide eine mehrmonatige Ausbildung zur Märchenerzählerin absolviert und sich bei einem Erzählertreffen in München vor etwa drei Jahren kennengelernt. Dabei entstand die Idee, gemeinsam frei erzählte Märchenstunden zu gestalten und als Stolz präsentierte das Büchereiteam um Gisela Niederländer (vorne, Mitte) die Auszeichnungsurkunde, zu der Bürgermeister Stephan Gawlik (vorne, 2.v.r.) und Schulleiterin Waltraud Seider (vorne, 2.v.l.) herzlich gratulierten Mit dem begehrten Gütesiegel Bibliotheken Partner der Schulen wurde die Gemeindebücherei Fürstenstein (Passau) ausgezeichnet. Dazu gratulierten Bürgermeister Stephan Gawlik und Schulleiterin der Fürstensteiner Grundschule Waltraud Seider dem ehrenamtlichen Büchereiteam sehr herzlich. Die Gemeindebücherei Fürstenstein ist in einer sehr engen Kooperation mit der örtlichen Grundschule. Dazu gehört unter anderem ein Bring- und Holdienst für Bücher von und zur Schule, die Betreuung des Programms zur Leseförderung Antolin und das Übernehmen von Vorlesestunden an der Schule. Ein besonderes Highlight für die Schüler war heuer noch, dass auch der Herr Bürgermeister und der Herr Pfarrer das Vorlesen im Rahmen des Bundesweiten Vorlesetages TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 41

42 TREFFPUNKT BÜCHEREI übernahmen. Für die Schule sei die Zusammenarbeit mit der Bibliothek Service ohne Ende, so Schulleiterin Seider. Dafür und zur Verleihung zollte sie dem Büchereiteam großen Respekt, denn es stecke viel Arbeit dahinter, einen solchen Preis zu erhalten. Bürgermeister Stephan Gawlik bedankte sich in diesem Rahmen für die vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden, die das Büchereiteam das Jahr über erbringt. Die Bücherei habe sich in letzter Zeit zu einem Aushängeschild der Gemeinde entwickelt, das auch weit über die Gemeindegrenzen bekannt ist und geschätzt wird. Die Bücherei erfülle einen wichtigen Bildungsauftrag für die Gemeinde und dazu trage das Büchereiteam maßgeblich bei, so Gawlik. Gisela Niederländer Rückblick auf die Festveranstaltung zur Gütesiegelverleihung Das Gütesiegel Bibliotheken Partner der Schulen wird seit 2006 jährlich vom Bayerischen Bildungsministerium an öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken vergeben, die besonders intensiv und beispielhaft mit Schulen zusammenarbeiten. Die Auszeichnung würdigt das Engagement von Bibliotheken bei der Kooperation mit Schulen in den Bereichen Leseförderung und bei der Vermittlung von Informationskompetenz und bibliotheksfachlichen Dienstleistungen für Schulbibliotheken. Auch die Bücherei Herrieden freute sich über das Gütesiegel LAM 90 Jahre Bücherei Die Festveranstaltung zur Verleihung des Gütesiegels 2016 fand am 24. Oktober 2016 in der Stadtbibliothek Straubing statt. Insgesamt wurden erneut 61 Bibliotheken ausgezeichnet, es kamen rund 150 Vertreter der ausgezeichneten Bibliotheken aus allen Landesteilen nach Straubing. Landesfachstelle Würzburg, Sibylle Ebner Hier einige Eindrücke: Kinderbuchautorin Franziska Gehm begeisterte die Kinder bei dem Jubiläum Die Gemeindebücherei ist eine kulturelle Institution in Lam (Regensburg). Ihr Leitspruch Lesen, spielen, Leute treffen hat seit Jahrzehnten Gültigkeit. Im Jahr 1900 hatte der fortschrittliche Pfarrer Sebastian Holzner in Lam eine Katholische Volksbibliothek errichtet. Weil sie im Pfarrhof untergebracht war, ließ sie sein Nachfolger bald schließen gründete Pfarrer Georg Penzkofer erneut eine Volksbibliothek, die dem Katholischen Preßverein in Bayern angeschlossen war. Erste Büchereileiterin war Philippine Schäfer. Nach ihr übernahmen die Schwestern der Hl. Familie, Ignatia, 42 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

43 TREFFPUNKT BÜCHEREI Joachim und Eleonore, die Leitung, damals im Ulrichsheim. Schulleiter Franz Weinthaler deklarierte sie bald auch zur Schulbücherei. In der Zeit des Nationalsozialismus gab es viele Einschränkungen für Büchereien, sie durften nur religiöse Literatur anbieten. Pfarrer Penzkofer und die Schwestern lagerten den übrigen Buchbestand in den Pfarrhof aus. So konnte die Bücherei nach dem Krieg gleich ein volles Angebot bieten. Mit Burgl Ramsauer, Martha Altmann und Alois Dimpfl gelang Schwester Eleonore der Neubeginn. Ab 1947 bemühte sich Kurt Sanetra, die Schüler als Leser zu gewinnen. Mit Unterstützung aller Lehrer konnte er erreichen, dass 1952 das Staatliche Schulamt Kötzting die Pfarrbücherei als Schulbücherei anerkannte. Herausforderungen der Zeit zu scheuen. Exemplarisch sei die Einführung der Asylothek genannt, womit die Sprachförderung der Flüchtlinge vorangetrieben werden soll. Mittelbayerische Zeitung MÖMBRIS Asylothek in der Bücherei eröffnet Als 1956 der neue Pfarrhof gebaut wurde, konnte die Pfarrbücherei in einem Anbau gegenüber dem Hauptportal der Kirche untergebracht werden. Als Schwester Eleonore 1957 Lam verließ, übernahm Kurt Sanetra die Büchereileitung. Er erweiterte den Bestand an Sachbüchern. Bis 1969 war die Pfarrei alleiniger Träger. Durch die Initiative der Büchereileitung schlossen die Kirchenstiftung und der Markt Lam, vertreten durch Pfarrer Eindorfer und Bürgermeister Klingseisen, einen Vertrag zur gemeinsamen Trägerschaft der inzwischen umbenannten Gemeindebücherei. Da neben der heimischen Bevölkerung immer mehr Feriengäste als Leser kamen, stiegen die Ausleihziffern. Aufgrund der Vergrößerung des Buchbestandes war die Kapazität der Räumlichkeit bald erschöpft. Bürgermeister Franz Schmid bot zwei Räume im Rathaus an. Mit Zustimmung von Pfarrer Artmann folgte 1980 der Umzug. Weil das neue Schulhaus nun weiter von der Bücherei entfernt war, wurden neue Wege der Zusammenarbeit gesucht. Seitdem werden immer wieder Klassenführungen veranstaltet, bei denen die Schüler auf das Angebot hingewiesen werden übergab Kurt Sanetra nach 55 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit die Büchereileitung an Marianne Seidl. Sie präsentierte regelmäßig aktuelle Bücher in der Schule. Mehrere Lehrer nehmen mit ihren Klassen am Antonlin-Lesespiel teil. In der Bücherei finden die Kinder dafür extra gekennzeichnete Bücher. Die Bücherei lebt vom Leseeifer ihrer Nutzer. Jahrzehntelang hielten ihr die Leser aus Lam die Treue. Familien und Einzelpersonen unterstützten durch Spenden die Büchereiarbeit. Seit 2013 ist Gerlinde Dorner Führungskraft, die das Altbewährte fortführt, ohne die Was ist Heimat? Zusammen mit Asylbewerbern wurde ein interessanter Abend in der Bücherei gestaltet Im Januar hatten wir in die Bücherei zu einem Abend zur Vorstellung unserer Asylothek eingeladen, die wir Dank der Förderung durch die Diözese Würzburg zusammenstellen konnten. Das ist unser Beitrag zur Integration der Flüchtlinge in unserer Gemeinde. Die Bücher wurden unter der Überschrift MEINE HEIMAT DEINE HEIMAT zusammengestellt. Was ist Heimat? Ist das ein Ort? Sind es geliebte Menschen oder ist es die Sprache? Die Antworten gelten weltweit! Es geht also zum einen um unsere Heimat Deutschland, die irgendwann zur (zweiten) Heimat der Flüchtlinge werden soll. Und es geht auch um die Heimat der Flüchtlinge, die sie verlassen mussten. Nur was man kennt, kann man verstehen und das gilt auf beiden Seiten. TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 43

44 TREFFPUNKT BÜCHEREI Insgesamt 100 Bücher umfasst die neue Abteilung, die Monika Ritter-Fenkl und Büchereileiter Manfred Ullrich zusammengestellt haben. Im ersten Teil (Meine Heimat) finden sich Bücher für die Flüchtlinge. Bücher zum Deutschlernen, Grammatik, zweisprachige Bücher, ein Atlas, Bücher mit Fakten über Deutschland usw. Der zweite Teil, das sind Bücher über die Heimatländer, über Flucht und Vertreibung, den Islam, Hintergrundinfos aber auch über gelungene Integration. Musik aus Afrika und ein afrikanisches Kochbuch runden das Ganze ab. Um etwas über die Heimat einiger Asylbewerber zu erfahren, hatten wir Ablie aus Gambia und Nasser aus Eritrea gebeten, uns etwas über ihr Schicksal zu erzählen. Vor vollbesetztem Haus (Frau Ritter-Fenkl konnte insgesamt rund 40 Besucher begrüßen) erfuhren wir von zurückgebliebenen Familien, faszinierenden Landschaften, gefährlichen Reisen (z.b. durch Libyen) und der Ankunft hier in Deutschland. Nach diesem gelungenen Auftakt stellten sich nach und nach Flüchtlinge aus Afghanistan, dem Irak und Syrien vor, die alle in unserer Gemeinde leben. Sehr mutig, wenn man bedenkt, dass diese Flüchtlinge zum Teil als Analphabeten hierher nach Deutschland gekommen sind. Besonders freuten sich darüber Gäste, die in den Helferkreisen Mömbris und Geiselbach ehrenamtlich tätig sind. Alle Asylbewerber wurden mit Applaus bedacht. Das interessierte Publikum sorgte durch Fragen für eine angeregte Diskussion. Informationen zur rechtlichen Situation wurden von Herrn Noack von der Caritas beigesteuert, und auch das trug zum Gelingen des Abends bei. Anschließend wurden erste Kontakte geknüpft und auch schon Bücher ausgeliehen. Monika Ritter-Fenkl MÜHLHAUSEN Wilhelm Busch-Abend Erwartungsvoll hatte sich vergangenen Donnerstag eine ansehnliche Zahl von Besuchern in der Gemeindebücherei Mühlhausen (Regensburg) zu einer Lesung eingefunden, die mit Es ist was im Busch angekündigt worden war. Es ist was im Busch in der Bücherei Mühlhausen Nach der Begrüßung durch die Leiterin der Bücherei, Frau Marianne Sieber, stellte Jochen Dannenberg, Redakteur der Mittelbayerischen Zeitung, den Zuhörern Leben, Lebensumstände und den Heimatort Buschs, Wiedensahl, vor. Herr Dannenberg stammt selbst aus dieser Gegend und war daher gerne bereit, diese Lesung zu übernehmen. Das Dörfchen Wiedensahl liegt ganz im Westen Niedersachsens zwischen Mittellandkanal und Weser und ist mit seinen knapp 1000 Einwohnern heute noch so beschaulich wie eh und je. Geburtshaus und Museen aber weisen auf den großen Sohn des Ortes hin. Wilhelm Busch muss ein scharfer Beobachter gewesen sein, um mit spitzer Feder und hintersinnigem Humor so treffsicher alltägliche Begebenheiten in Versen zu beschreiben und sie zudem mit den charakteristischen Zeichnungen heute würde man sie Comics nennen zu illustrieren. Jochen Dannenberg verstand es, seine Zuhörer mit Geschichten von der Wallfahrt, von bösen Buben, von den Schwierigkeiten des Heimwegs im angetrunkenen Zustand, vom Zusammenleben von Mann und Frau, von der Partnersuche für sich selbst oder die Töchter zu erheitern. Natürlich durfte zum Schluss eine Max und Moritz-Geschichte nicht fehlen und so erlebten die Besucher genüsslich Lehrer Lämpels Schicksal mit. Am Ende der Lesung wurde unter den Teilnehmern ein Büschel Busch verlost: ein echter Busch, ein Busch- Buch und ein Busch-Feuerzeug. Schließlich hatten die Büchereimitarbeiterinnen einen kleinen Imbiss mit typischen Spezialitäten aus Buschs norddeutscher Heimat vorbereitet. Dabei ließen die Besucher den kurzweiligen Abend mit Gesprächen in netter Runde ausklingen nach dem Motto: 1 2 3, im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit. Marianne Sieber 44 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

45 TREFFPUNKT BÜCHEREI RÖHRMOOS Vorlesestadt 2016 Aktiv im Vorlesen: Die Bücherei Röhrmoos macht es vor Anlässlich des Bundesweiten Vorlesetags am 18. November 2016 ist Röhrmoos (München-Freising) mit dem Titel Vorlesestadt 2016 in der Kategorie aktiv ausgezeichnet worden. Von den Einwohnern haben mehr als ein Drittel der Gemeindebürger vorgelesen. Einen großen Anteil an der hohen Beteiligung hatte der Kulturkreis Röhrmoos e.v. Er hat den Vorlesetag unter dem Motto MENSCHEINANDER in der Gemeinde Röhrmoos organisiert. Die Bücherei Röhrmoos beteiligte sich ebenfalls und stellte das gesamte Büchereisortiment zur Verfügung. ROSENHEIM Bücher-Bringdienst Wir würden uns freuen, wenn wir noch weitere Kunden für unseren Medienlieferdienst finden könnten, sagt Susanne Delp, die Leiterin der Rosenheimer Stadtbibliothek (München-Freising), einer Mitgliedsbücherei des Sankt Michaels bundes. Seit einem Dreivierteljahr können Bibliotheksnutzer Bücher, Zeitschriften, CDs und andere Medien nicht nur vor Ort ausleihen, sondern sie auch kostenlos zu sich nach Hause bringen lassen. Dieses Angebot richtet sich an Menschen im Rosenheimer Stadtgebiet, in Schlossberg und Stephanskirchen, die vorübergehend oder dauerhaft nicht in der Lage sind, den Weg zur Bücherei selbst zurückzulegen. Gründe hierfür können unter anderem sein, dass sie durch die Pflege von Angehörigen zeitlich sehr eingespannt sind, sich ein Bein gebrochen haben oder sich bei Schnee und Eis einfach nicht vor die Tür trauen, erläutert Delp. Vierzigmal haben sich die sechs ehrenamtlichen Medienboten bisher auf den Weg gemacht aus Umweltgründen ausschließlich mit dem Rad. Im Frühjahr soll zu diesem Zweck ein eigenes Lieferfahrrad angeschafft werden. Finanziert wird es durch eine Stiftung und den Förderverein der Stadtbibliothek. Darüber hinaus möchte die Bücherei speziell auf die Nutzer des Lieferdienstes abgestimmte Medien erwerben, zum Beispiel Bücher in Großdruck und Spiele für Demenzkranke. Schließlich richtet sich dieser Service gerade auch an Menschen in Altenheimen, im Demenzzentrum und im Krankenhaus. Dort soll er noch bekannter gemacht werden, bündelt er durch seine soziale und ökologische Ausrichtung doch vieles, was uns wichtig ist, wie Delp betont. Karin Hammermaier Münchner Kirchenzeitung Stadtbibliothek Rosenheim Ganz so voll packen die Medienboten das Lastenfahrrad nicht, wenn sie Bücher nach Hause bringen Wir freuen uns auf Ihre Büchereiberichte! Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns die Texte als offene Word-Datei und die Fotos mit mindestens 300 dpi Auflösung zusenden könnten. Bitte denken Sie daran, dass bei Fotos die Abdruckerlaubnis des Fotografen und der abgebildeten Personen vorliegt. Sie haben sicher Verständnis dafür, dass wir uns eine redaktionelle Bearbeitung der Texte vorbehalten müssen und selbstverständlich auch nicht alle eingesandten Berichte abdrucken können. TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017) 45

46 TERMINE / IMPRESSUM Die ausführlichen Termine finden Sie auch auf unserer Homepage unter: Büchereiarbeit Termine & Veranstaltungen Termine 23. April 2017 Welttag des Buches 28. April April 2017 Langes Einkaufswochenende in der Büchereizentrale 29. April 2017 Diözese Augsburg: Frühjahrsdiözesantag 29. April Mai 2017 Woche für das Leben Mai Mai 2017 Diözesanstelle München und Freising: Diözesankurs 12. Mai Mai 2017 Fortbildungstagung zur Büchereipraxis: Mit der Bücherei von morgen nicht von gestern sein! 13. Mai 2017 Diözesanstelle Eichstätt: Diözesantag 13. Mai Mai 2017 Diözese Würzburg: Frühjahrs-Bücherei-Wochenende 19. Mai Mai 2017 Diözese Regensburg: Diözesankurs 26. Mai Mai 2017 Langes Einkaufswochenende in der Büchereizentrale 30. Mai Juni Deutscher Bibliothekartag: Medien Menschen Märkte 21. Juni Juni 2017 KiBüAss-Kurs 2017/ Präsenzphase 26. Juni 2017 Praxisseminar Preisverdächtig! in München 21. Juli Juli 2017 Jahreskurse des Sankt Michaelsbund: Kurs Juli Juli 2017 Jahreskurse des Sankt Michaelsbund: Kurs Juli Juli 2017 Jahreskurse des Sankt Michaelsbund: Kurs August 2017 Samstag, 26. August 2017 Langes Einkaufswochenende in der Büchereizentrale 13. September September 2017 Fortbildung: Kommunikation 27. September September 2017 KiBüAss-Kurs 2017/ Präsenzphase 29. September September 2017 Diözesankurs der Büchereien in der Diözese Augsburg 11. Oktober Oktober 2017 Frankfurter Buchmesse 21. Oktober 2017 Diözesanstelle Bamberg: Diözesantag 24. Oktober 2017 Tag der Bibliotheken IMPRESSUM BÜCHEREI T R E F F P U N K T Treffpunkt Bücherei Das Magazin des Sankt Michaelsbundes Heft 1, Januar 2017 ISSN Herausgeber: Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e. V. Herzog-Wilhelm-Straße 5, München Telefon: 089/ , Fax: 089/ info@st-michaelsbund.de Internet: Erscheinungsweise: Viermal jährlich Abo-Preis: 20,00 pro Jahr inkl. Porto Für den Inhalt verantwortlich: Direktor Dipl.-Theol. Stefan Eß Redaktion: Carolin Ahrabian Grafik: Susanne Zirker Redaktionskonferenz: Carolin Ahrabian, Elisabeth Burgis, Stefan Eß, Ulrich Glatz, Elmar Pabst, Michael Sanetra, Thomas Steinherr Gestaltungsvorlage und Druck: Don Bosco Medien GmbH, München und Ensdorf Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Wir danken den Verlagen für die gewährten Abdruckrechte. Falls es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen sein sollte, von allen abgedruckten Texten und Abbildungen die Abdruckrechte zu erhalten, so bitten wir um Verständnis. Titelbild: Gemeindebücherei im Roten Schulhaus Stephanskirchen 46 TREFFPUNKT BÜCHEREI 01 (2017)

47 Immer aktuell Unser Newsletter Jetzt kostenlos anmelden Unser umfangreiches Angebot für Büchereien MEHR BUDGET FÜR BÜCHER SERVICE FÜR BÜCHEREIEN Begeistern Sie Ihre Besucher für unser Vermittlungsprogramm Lesen und Gutes tun"und erhöhen Sie Ihr Budget für neue Medien! So einfach funktioniert es für Ihre Besucher: 1. Auf michaelsbund.de gewünschte Artikel in den Warenkorb legen 2. Im Schritt Bestätigen" Ihre Bücherei auswählen und Bestellung abschicken 3. Die Bücherei erhält eine Verkaufsprovision für den Kauf neuer Medien Alles für Ihre Büchereiarbeit bei uns im Online- Shop michaelsbund.de/bücherei Persönliche Empfehlungen Aktuelle Medienlisten Büchereimaterial & Werbemittel Versandkostenfreie Lieferung Auf Wunsch Katalogisat und Einbindeservice Mehrere tausend Medien-Rezensionen zu aktuellen Toptiteln exklusiv bei uns! thenounproject.com Darin S / fotolia.com vectorfusionart Jetzt Lieblingsbücher unter bestellen! LESEN UND GUTES TUN Unterstützen Sie Ihre Bücherei! SO EINFACH FUNKTIONIERT ES: 3. BESTÄTIGEN Unter Im Schritt Bestätigen Die Bücherei erhält eine Lieblingsbücher in den Ihre Bücherei auswählen Verkaufsprovision Warenkorb legen und Bestellung abschicken für den Kauf neuer Medien Wir sagen Danke! LESEN UND GUTES TUN Unterstützen Sie Ihre Bücherei! thenounproject.com Darin S / fotolia.com vectorfusionart Kostenlose Werbemittel Lesezeichen & Plakate für das Vermittlungsprogramm erhalten Sie bei uns! Folgen Sie uns unter facebook.de/michaelsbund

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