Die Betriebsprüfung steht ins Haus
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- Martha Rothbauer
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Die Betriebsprüfung steht ins Haus - Wissenswertes im Umgang mit der Finanzbehörde bei Prüfungsverfahren mit Schwerpunkt Erlös-Aufzeichnungen Harald Aichberger, Außenprüfer Finanzamt Linz
2 Themenbereiche Arten der Prüfungsverfahren grober Überblick Erlös - Grundaufzeichnungen Elektronische Grundaufzeichnungen Datenhandling Amtshandlungen der Finanzpolizei Konsequenzen bei Nichtvorlage von Grundaufzeichnungen (Schätzung) Direkte Kalkulationsmethoden (z.b. Aufschlagskalkulation, Mengenrechnung) Indirekte Kalkulationsmethoden Plausibilitätsprüfungen Losungsanalysen Ziffernprüfung (Beginn-, Endziffern, Mehrfachbeträge, Lückenanalyse) Zeitreihenvergleich Dynamische Mengenrechnung Verteilungsstruktur Diskussion - Fragen
3 Arten der Prüfungsverfahren (Aufsichtsmaßnahmen) Nachschau (Erhebung) - Finanzpolizei Umsatzsteuersonderprüfung (USO Zeitraum 3 Monate) Außenprüfung (üblicher Zeitraum 3 Jahre) Maßnahmen der Steuerfahndung (Hausdurchsuchung)
4 Nachschau, Erhebung Ohne Ankündigung Spezieller Sachverhalt Bestandsaufnahme der Gegenwart Kontrollmaterial für künftige Prüfungen Information für Jung-(Neu)-Unternehmer/innen Finanzpolizei - Fotodokumentation
5 Umsa>steuersonderprüfung (USO) Zeitraum 3 Monate Ankündigung Gegenstand nur Umsatzsteuer (Selbstbemessungsabgaben)
6 Außenprüfung (Betriebsprüfung) Ankündigung (7 14 Tage vorher) Prüfungszeitraum 3 Jahre Räumlichkeit im Betrieb (in Ausnahmefällen beim steuerlichen Vertreter) Unterlagen, die für die Abgabenerhebung relevant sind (Eingangs-, Ausgangsrechnungen, Kassa-, Bankbelege, Finanzbuchhaltung,...) Mitwirkungsverpflichtung (Ausnahme Strafverfahren) Grundaufzeichnungen
7 Grundaufzeichnungen (demonstrativ) Inventuren tägliche Standlisten Strichlisten Dienstpläne Reservierungsbücher Angebote Kostenrechnung Schriftverkehr (z.b. über Preisnachlässe) Lieferscheine Versandbelege
8 Verfahrensablauf Ankündigung Prüfungsbeginn (Selbstanzeige) Prüfung vor Ort (Nachvollziehen der steuerlich relevanten Vorgänge, Sachverhaltsermittlung, Belegprüfung, Besprechungen,... im Rahmen der freien Beweiswürdigung) Parteiengehör Besprechungsprogramm Schlussbesprechung Ergebnis des Verfahrens neuer Abgabenbescheid (rechtsmittelfähig)
9 Einschätzung fiskalisches Risiko Analyse der Basisstrukturen Erfüllung der Offenlegung passive Überprüfungsund Verprobungsfähigkeit gegeben? Systemkontrolle Formalprüfung Überprüfung Urteil über System und formelle Ordnungsmäßigkeit Erfüllung der Mitwirkung Verprobung Plausibilität der Betriebsergebnisse ev. Korrektur der Besteuerungsgrundlagen Schätzung - voll oder ergänzend Feststellung der Notwendigkeit der Korrektur der Besteuerungsgrundlagen Urteil über sachliche Richtigkeit der B+A
10 Rechte Akteneinsicht Laufende Information Privatsphäre Rasches Verfahren Beschwerde
11 Auswahlkriterien Zeitauswahl Zufallsgenerator Einzelauswahl Prüfungsfeststellungen aus Vorverfahren Anzeigen Mitwirkung (Unternehmer/in, steuerl. Vertreter/in) Bereitstellung von Unterlagen Offenlegung von steuerrelevanten Sachverhalten Zentrale Datenbank - Risikokriterien
12 Elektronische Grundaufzeichnungen Die Aufbewahrung kann auf Datenträgern geschehen, wenn die vollständige, geordnete, inhaltsgleiche und urschriftgetreue Wiedergabe bis zum Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist jederzeit gewährleistet ist.
13 Elektronische Grundaufzeichnungen Wer Aufzeichnungen elektronisch führt, muss auf seine Kosten innerhalb angemessener Frist diejenigen Hilfsmittel zur Verfügung stellen, die notwendig sind, um die Unterlagen lesbar zu machen.
14 Papier Daten (EDV) Werden dauerhafte Wiedergaben erstellt, so sind diese auf Datenträgern zur Verfügung zu stellen. Vorlage von Papier ist nicht ausreichend Datenerfassungsprotokoll in elektronischer Form Format: Druckdatei unformatiertes Textformat Vorlagepflicht erstreckt sich auf alle steuerlich relevanten Daten
15 Kriterien für die Ordnungsmäßigkeit Fortlaufende Nummer (im Nachhinein nicht veränderbar) Datum Uhrzeit Artikelnummer bzw. bezeichnung Menge Wert (Betrag) Gesamtsumme Geschäftsfall
16 Datenhandling Export in gesetzeskonformem Format Übergabe auf Datenträger (USB-Stick, CD, Mail) Garantie der Löschung von Originaldaten nach Prüfungsabschluss
17 Amtshandlungen der Finanzpolizei Unangekündigter Besuch Mehrere Amtsorgane Art der Losungsermittlung Dokumentation der dazugehörigen Aufzeichnungen Niederschrift Mitnahme von elektronischen Grundaufzeichnungen - Daten
18 Mängel bei den Aufzeichnungen Unterlagen werden nicht vorgelegt Vorgelegte Unterlagen sind mangelhaft Verletzung der Mitwirkungsverpflichtung
19 Schä>ungsberechtigung bzw. - verpflichtung Wenn die Behörde die Grundlagen für die Abgabenerhebung nicht ermitteln oder berechnen kann, hat sie diese zu schätzen. Zu schätzen ist insbesondere dann, wenn der Abgabepflichtige keine ausreichenden Aufklärungen geben kann. Zu schätzen ist ferner, wenn der Abgabepflichtige notwendige Bücher und Aufzeichnungen nicht vorlegt, oder diese sachlich unrichtig sind oder solche Mängel aufweisen, die geeignet sind, die sachliche Richtigkeit in Zweifel zu ziehen.
20 Schä>ungsmethoden (demonstrativ) Konkretes Berechnungsergebnis Stichproben-Hochrechnung Pauschale Zuschätzung Sicherheitszuschlag Auslastungsrechnung Kalkulation Ergebnis soll den tatsächlichen Verhältnissen möglichst nahe kommen.
21 Ausmaß der Schä>ung Die Höhe richtet sich nach der Schwere der festgestellten Mängel ist immer abhängig vom konkreten Einzelfall
22 Direkte Kalkulationsmethoden Aufschlagsrechnung (Wareneinkauf x Aufschlag = Erlös) Problematik Schwarz -Einkäufe Mengenrechnung Flaschenrechnung (Gegenüberstellung der Anzahl von gekauften und verkauften Stück) Hoher Arbeits- und Zeitaufwand Direkte Zuordnung einzelner Wirtschaftsgüter In der Praxis oft nicht möglich
23 Indirekte Kalkulationsmethoden Plausibilitätsprüfungen: Z.B. Losungsanalysen Zeitreihenvergleich Ziffernprüfung (Beginn-, Endziffern) Dynamische Mengenrechnung Verteilungsstruktur
24 Tageslosungen
25 Zeitreihe - Monate Losungen monatlich , , , , , , ,00 0,
26 Zeitreihe Wochentage Losungen nach Wochentagen , , , , ,00 0,00 Mo Di Mi Do Fr Sa So
27 Lückenstruktur - unplausibel Lücken in den sort. Werten 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 0,00
28 Lückenstruktur plausibel Lücken in den sort. Werten 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 0,00
29 Mehrfachbeträge
30 Mehrfachbeträge
31 Dynamische Mengenrechnung Anfangsbestand Zukäufe, Verkäufe - Bestand Diverse Anwendungsgebiete: z.b. Treibstoffverbrauch gefahrene Kilometer
32 Verteilungsstruktur - plausibel Vergleich der erwarteten mit erklärten Werten
33 Verteilungsstruktur nicht plausibel
34
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