HERZINSUFFIZIENZ NEUE THERAPIEOPTIONEN
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- Petra Schreiber
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1 HERZINSUFFIZIENZ NEUE THERAPIEOPTIONEN M.Lukat Ltd. Oberarzt MKII Kardiologie
2 Was bedeutet Herzinsuffizienz? Welche Ursachen gibt es? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Was gibt es Neues in der Behandlung der Herzinsuffizienz?
3 WAS BEDEUTET HERZISUFFIZIENZ? Als Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche, Herzschwäche, Myokardinsuffizienz) wird eine Erkrankung bezeichnet, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. (Definition nach WHO)
4 SYMPTOME DER HERZINSUFFIZIENZ Je nach Schweregrad und Art der Herzinsuffizienz können unterschiedliche Beschwerden auftreten: z. B. Atemnot beim Treppensteigen oder bei anderen körperlichen Belastungen (in fortgeschrittenem Stadium auch bereits in Ruhe). Zudem sind bei einer Herzinsuffizienz Wassereinlagerungen (Ödeme) möglich, z. B. in der Lunge oder den Beinen bzw. am Fußrücken (Betroffene merken, dass die Schuhe nicht mehr passen) Nachts kann es zu vermehrtem Wasserlassen kommen (wenn die Wassereinlagerungen während des Schlafs aus dem Gewebe zurückfließen und ausgeschieden werden)
5 SYMPTOME DER HERZINSUFFIZIENZ Betroffene schlafen teilweise mit erhöhtem Oberkörper bzw. mit einem Kissen unter dem Rücken, da bei aufrechter Haltung die Wassereinlagerungen in der Lunge abnehmen und somit das Atmen im Schlaf erleichtert wird Häufig zeigt sich bei einer Herzinsuffizienz eine verminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit Zudem können Herzrhythmusstörungen auftreten
6 FORMEN DER HERZINSUFFIZIENZ Rechtsherzinsuffizienz: Eingeschränkte Pumpfunktion der rechten Herzkammer, die das sauerstoffarme Blut zur Lunge pumpt Linksherzinsuffizienz: Eingeschränkte Pumpfunktion der linken Herzkammer, die das sauerstoffreiche Blut in den Körperkreislauf bzw. zu den Organen (Gehirn, Leber, Nieren usw.) pumpt Globale Herzinsuffizienz: Kombination aus Links- und Rechtsherzinsuffizienz
7 FORMEN DER HERZINSUFFIZIENZ Systolische Herzinsuffizienz: Verminderte Auswurfleistung (Ejektionsfraktion) der linken Herzkammer, die das Blut in den Körperkreislauf pumpt Diastolische Herzinsuffizienz: Gestörte Dehnbarkeit der linken Herzkammer, die deswegen gegen einen erhöhten Widerstand gefüllt werden muss, ehe das Blut von dort in den Körperkreislauf gepumpt wird
8 FORMEN DER HERZINSUFFIZIENZ Akute Herzinsuffizienz: tritt innerhalb von Minuten bis Stunden bzw. wenigen Tagen auf Chronische Herzinsuffizienz: Die Herzinsuffizienz liegt bereits seit Wochen oder Monaten/Jahren vor
9 STADIENEINTEILUNG NACH NYHA Die Herzinsuffizienz lässt sich je nach Beschwerden in verschiedene Schweregrade einteilen. Weit verbreitet ist die Klassifikation der New York Heart Association (= Herzvereinigung New York), die eine Einteilung in vier Stadien vorsieht (= NYHA-Stadien I-IV).
10 STADIENEINTEILUNG NACH NYHA Stadium I: Herzschwäche, bei der körperliche Alltagsbelastungen keine unangemessene Erschöpfung, Atemnot oder Rhythmusstörungen verursachen
11 STADIENEINTEILUNG NACH NYHA Stadium II: Alltägliche körperliche Belastungen wie z. B. Treppensteigen führen über das normale Maß hinaus zu Erschöpfung, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen
12 STADIENEINTEILUNG NACH NYHA Stadium III: Bereits geringe körperliche Belastungen verursachen Erschöpfung, Rhythmusstörungen oder Atemnot. Keine Beschwerden in Ruhe
13 STADIENEINTEILUNG NACH NYHA Stadium IV Herzinsuffizienz mit Beschwerden bei allen körperlichen Aktivitäten und auch in Ruhe. Bettlägerigkeit
14 URSACHEN DER HERZINSUFFIZIENZ Koronare Herzkrankheit Arterielle Hypertonie Vorhofflimmern Kardiomyopathie (toxisch: Drogen, Alkohol, Medikamente) Herzklappenfehler
15 KORONARE HERZKRANKHEIT Durchblutung des Herzens ist durch Verengung der Herzkranzgefäße herabgesetzt Der Herzmuskel wird nicht mehr ausreichend durchblutet Herzmuskelzellen können absterben Narbengewebe entsteht, das sich an der Pumpleistung des Herzens nicht mehr beteiligen kann Es kommt zur Herzschwäche
16 ARTERIELLE HYPERTONIE Der Blutdruck in den nachgeschalteten Gefäßen und Organsystemen ist zu hoch Der Herzmuskel muss als Muskelpumpe viel Kraft aufwenden um diesen hohen Druck aufzubauen Folge ist eine Verdickung und Vergrößerung des Herzmuskels Erhöhter Sauerstoff und Energieverbrauch führt dauerhaft zur Herzschwäche
17 VORHOFFLIMMERN Vorhofflimmern führt zu einem unregelmäßigen und schnellen Pulsschlag Dauerhafte Plusfrequenzen über 100 pro min. überlasten das Herz und führen auch bei Herzgesunden zu einer Herzschwäche mit vergrößerten Herzhöhlen und deutlich geschwächter Pumpleistung
18 KARDIOMYOPATHIEN Erkrankung der Herzmuskelzellen mit Pumpschwäche Toxische Ursachen: Medikamente, Drogen, chronischer Alkoholkonsum Entzündliche Ursachen: Viren(Grippevirus), Begleiterkrankung bei z.b. einer schweren Lungenentzündung
19 HERZKLAPPENFEHLER Grundsätzlich unterscheidet man zwei verschiedene Arten von Klappenfehlern: Herzklappenverengung (Stenose) und undichte Herzklappen (Insuffizienz)
20 HERZKLAPPENFEHLER
21 HERZKLAPPENFEHLER
22 HERZKLAPPENFEHLER Stenosen von Herzklappen führen zu einer Druckbelastung des Herzens Insuffizienzen von Herzklappen führen zu einer Volumenbelastung des Herzens Beide Arten von Klappenfehlern führen, je nach Schweregrad, dauerhaft zur Herzinsuffizienz.
23 WELCHE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN GIBT ES? Bei Durchblutungsstörungen des Herzens (KHK): Durchführung einer Herzkatheter Untersuchung und ggf. Behandlung von Engstellen in den Gefäßen mit Ballonerweiterung und Stenting Bei Bluthochdruck: Einstellung mit Medikamenten, die den Blutdruck senken und somit zur Entlastung des Herzens führen Bei Vorhofflimmern: medikamentöse Frequenzsenkung oder Verödung der Lungenvenen mittels Kathetertechniken Bei Herzklappenfehlern: operativer Klappenersatz oder Klappenrekonstruktion Bei Kardiomyopathie: Weglassen des Toxins (Drogen, Medikamente, Alkohol)
24 MEDIKAMENTÖSE BASISTHERAPIE DER HERZINSUFFIZIENZ ACE- Hemmer (Enalapril, Ramipril etc.) Betablocker ( Metoprolol, Bisoprolol ect.) Diuretika (Furosemid, Torasemid etc.)
25 WAS GIBT ES NEUES IN DER THERAPIE DER HERZINSUFFIZIENZ? Neues Medikament zur Behandlung der Herzinsuffizienz: Wirkstoff Sarcubitril/Valsarstan ( Entresto ) Hemmt das Enzym Neprilysin, welches für den Abbau wichtiger natriuretischer Peptide zuständig ist. Durch die erhöhte Konzentration dieser Peptide im Körper, kommt es zu vermehrter Diurese ( Flüssigkeitsausscheidung über die Niere) und Entspannung der Gefäßmuskulatur ( Blutdrucksenkung) Zulassung seit November Klinische LZ- Erfahrungen fehlen
26 HERZINSUFFIZIENZ UND PLÖTZLICHER HERZTOD Studien haben gezeigt, dass Patienten mit eingeschränkter Herzfunktion (Auswurfleistung <30%) häufig am plötzlichen Herztod infolge lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen versterben Darum hat sich die Implantation eines Defibrillators, welcher selbstständig lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen erkennt und durch Überstimulation oder automatische Schockabgabe beendet
27 DER IMPLANTIERBARE DEFIBRILLATOR (ICD)
28 DER IMPLANTIERBARE DEFIBRILLATOR (ICD)
29 DER IMPLANTIERBARE DEFIBRILLATOR (ICD)
30 DER IMPLANTIERBARE DEFIBRILLATOR (ICD)
31 DER IMPLANTIERBARE DEFIBRILLATOR (ICD) Der implantierbare Defibrillator (ICD)
32 THERAPIE DER HERZINSUFFIZIENZ DURCH RESYNCHRONISATIONSTHERAPIE Patienten mit Herzinsuffizienz entwickeln häufig einen Linksschenkelblock Das bedeutet, dass das rechte Herz elektrisch zuerst erregt wird und zuerst kontrahiert Mit zeitlicher Verzögerung erfolgt die Erregung und Kontraktion des linken Herzens Der Kontraktionsablauf wird asynchron Das Herz macht eine Schaukelbewegung und verliert so nochmals an wichtiger Auswurf - Leistung
33 NORMALE SYCHRONE HERZAKTION
34 ASYNCHRONE HERZAKTION BEI LSB
35 Dsynchronisation bei LSB Interventrikuläres Delay QRS-216ms RV>LV-146ms LV RV
36 DAS REIZLEIUNGSSYSTEM
37 DAS REIZLEIUNGSSYSTEM
38 WIE KANN EINE RESYNCHRONISATION ERREICHT WERDEN?
39 CORONARSINUS UND SEITENVENEN
40 DARSTELLUNG DES CS
41 PLATZIEREN DER LV SONDE
42 WAS BEDEUTET KARDIALE RESYNCHRONISATIONSTHERAPIE?
43 Hämodynamischer Effekt des CRT Systems 120mmHG Ausschalten der BV Stimulation 80mmHG 40mmHG
44 Vor CRT Implantation Nach CRT Implantation
45 HERZUNTERSTÜTZUNGSSYSTEM (LVAD) Bei Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche, die trotz optimaler medikamentöser Therapie nicht zu stabilisieren sind, können im Einzelfall von einem Herzunterstützungssystem profitieren. Das System besteht aus einer kleinen Pumpe, die das sauerstoffreiche Blut kontinuierlich aus der linken Herzkammer in die Aorta pumpt und somit das Herz entlastet, sowie die Sauerstoffversorgung der Organe verbessert
46 HERZUNTERSTÜTZUNGSSYSTEM (LVAD) Es wird durch einen ca. 4-6 Std. dauernden operativen Eingriff unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine implantiert Die Versorgung mit Strom erfolgt über ein Kabel, das über den Bauchraum nach Außen geführt wird. Die Überlebensrate beträgt 85% über mindestens 1 Jahr im vergleich zu 25 50% ohne LVAD
47 HERZUNTERSTÜTZUNGSSYSTEM (LVAD)
48 VIELEN DANK!
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