AUSLANDSSEMESTER- ERFAHRUNGSBERICHT. WS 2013/14 Universidad de La Serena, La Serena, Chile Benavente 980 La Serena, Chile

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1 AUSLANDSSEMESTER- ERFAHRUNGSBERICHT WS 2013/14 Universidad de La Serena, La Serena, Chile Benavente 980 La Serena, Chile

2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2 2. Tipps zu Vorbereitungen Information zur Stadt/Land Vor Ort Informationen zur Wohnungssuche Information zur Uni Integration und Kontakt mit Einheimischen Allgemeines Fazit und Empfehlungen Bilder über Partneruniversität, Stadt und Land

3 1. Einleitung Ich habe mein 5. Semester, im Rahmen meines Studiums Tourismusmanagement an der Hochschule München an der Universidad de La Serena in La Serena, Chile absolviert. Einen Grund für diese Entscheidung gibt es nicht wirklich, ich habe mich ganz einfach für Chile entschieden, weil ich an einer Universität in Lateinamerika studieren wollte und ich dieses Land interessant fand. Chile ist ein Land, das eine Menge zu bieten hat und La Serena, die zweitälteste Stadt Chiles, eine ruhige Kleinstadt am Strand, die es einem leicht macht, sich schnell zu orientieren und sich zurecht zufinden. 2. Tipps zu Vorbereitungen La Serena ist ca. sechs Fahrstunden mit dem Bus von der Hauptstadt Santiago de Chile entfernt. Es gibt vor Ort einen kleinen Flughafen, empfehlenswert ist allerdings ein Flug nach Santiago, da diese Flüge wesentlich billiger sind, um dann von dort mit dem Bus nach La Serena zu fahren. Das Bussystem in Chile ist sehr gut und für die Entfernungen nicht sehr teuer. Die Fahrt von Santiago nach La Serena kostet im Durchschnitt CHP, was umgerechnet in etwa 12 Euro entsprechen. Wie schon bekannt ist, kann es mit großer Wahrscheinlichkeit bei Flügen nach Lateinamerika passieren, dass das Gepäck einige Tage auf sich warten lässt. Deswegen ist empfehlenswert auf jeden Fall eine Gepäckversicherung abzuschließen, für den Fall, dass es nicht mehr auftauchen sollte. Desweiteren sollte man auch ein paar Tage einplanen um darauf warten zu können. Eine preiswerte Auslandsversicherung kann z.b. online mit MAWISTA für ca. 37 Euro im Monat abgeschlossen werden. Die Universität stellt allerdings auch einen Arztservice (Allgemeinarzt, Zahnarzt, Gynäkologe, usw.) für wenig Geld den Studierenden zur Verfügung, den auch Austauschstudierende nutzen können. Man zahlt für einen Arztbesuch ca CHP, was in etwa 3 Euro entsprechen. Wichtig ist es, mit einem guten Spanischniveau nach Chile zu gehen, da das Spanisch der Chilenen anfangs sehr schwer zu verstehen ist. Die meisten Professoren sprechen kein castellano oder klares Spanisch in den Vorlesungen. Man sollte auf jeden Fall Auslandsbafög beantragen, auch wenn es in den meisten Fällen erst nach ein oder zwei Monaten überwiesen wird ist es eine große finanzielle Hilfe, da Chile ein sehr teures Land ist. Man sollte etwa fünf bis sechs Monate vorher mit dem Ausfüllen der Unterlagen dafür beginnen. Für Lateinamerika ist das Amt für Ausbildungsförderung in Bremen zuständig. Wenn man die Preise in Chile umrechnet, sind sie vergleichbar mit deutschen Preisen. Natürlich sind gewisse Produkte, wie Obst und Gemüse, das man billig auf den Märkten kaufen kann preiswerter wie in Deutschland, dafür z.b. Milchprodukte wesentlich teurer. Eine Wohnung kann man vor Ort suchen. An der Avenida del Mar, was direkt am Strand ist, werden ständig Wohnungen vermietet. Die Sonntagsausgabe der lokalen Zeitung El Día beinhaltet auch einige Seiten mit Wohnungsanzeigen. Man 2

4 kann sich allerdings auch mit den anderen Austauschstudierenden in Verbindung setzten, um sich eine Wohnung zu teilen. Das International Office vor Ort ist sehr hilfsbereit und gibt die -Adressen der anderen frei, um sich mit ihnen in Verbindung zu setzten. Grundsätzlich kann man für ca CHP im Monat, was umgerechnet ca Euro entsprechen, in La Serena wohnen. 3. Information zu Stadt/Land Chile ist das perfekte Ziel für Naturliebhaber aus aller Welt. Der schmale Streifen zwischen dem Pazifischen Ozean und den Anden hat rund 80 Naturschutzgebiete mit einer atemberaubenden Tier- und Pflanzenwelt zu bieten. In Chile herrscht enorme klimatische Vielfalt, da sich das Land in Nord-Süd-Richtung über ca Km erstreckt. Das Klima in den Küstengebieten des heißen Nordens und von Zentralchile ist kühler als man vielleicht erwartet. Das Wetter wird durch den Humboldtstrom bestimmt. Über diese Meeresströmung gelangen arktische Wassermassen entlang der Küste nach Norden. Sie kühlen die Luftschichten von unter her ab, es kommt zu starker Nebelbildung, so dass selbst im Sommer die Temperaturen auch ab Mittag selten über 25 C ansteigen. Die Nähe der Anden und damit verbunden kalte Fallwinde bewirken die starke nächtliche Abkühlung im Vorland. Der Süden hat sehr kühle bis kalte Temperaturen mit viel Regen. Entsprechend Chiles Lage auf der südlichen Halbkugel sind die Jahreszeiten umgekehrt zu den europäischen. In La Serena ist es bis Dezember relativ kalt, jedoch fangen die Temperaturen ab November an zu steigen. Der Sommer dauert von Dezember bis Februar/ März. Dadurch dass Chile ein relativ gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz besitzt, ist es sehr einfach und bequem im Land zu reisen, obwohl man hier von enormen Entfernungen spricht und die Straßen in Chile sind in gutem Zustand. Chile hat ca. 15,8 Millionen Einwohner, von denen ca. 40% in der Hauptstadt Santiago de Chile leben und diese somit am dichtesten besiedelt ist. Das Land gehört zu den wichtigsten internationalen und lateinamerikanischen Handels- und Politikbündnissen. Seit Jahrhunderten basiert der Wohlstand des Landes auf Kupfer, Nitrat, Silber, Gold, Holz sowie auf Fisch. Dazugekommen sind Früchte und Wein. Chile ist aufgeteilt in insgesamt 15 Regionen, La Serena ist die Hauptstadt der IV. Región, Región de Coquimbo. Die am Pazifik gelegene Stadt ist eines der beliebtesten Reiseziele des sogenannten Kleinen Norden Chiles und hat in etwa Einwohner. Chiles zweitälteste Stadt wurde 1544 gegründet. In La Serena kann man die koloniale Altstadt, eine Kathedrale im neoklassizistischen Stil, einen japanischen botanischen Garten, einen Strand mit Leuchtturm, genannt el Faro, und vieles mehr besichtigen. Doch auch die Umgebung hat einiges zu bieten, wie z.b. Valle del Elqui, was ca. 1 ½ Fahrstunden mit dem Bus von La Serena entfernt liegt und ein teilweise tief eingeschnittenes Halbwüsten-Tal zwischen hohen trockenen Berghügeln darstellt. Dort kann man unter anderem eine Pisco Plantage besichtigen um zu sehen wie das alkoholische Nationalgetränk Chiles, ein Destillat aus Traubenmost, hergestellt wird. Die Isla Damas im Humbolt Nationalpark liegt nur ca. zwei Fahrstunden von La Serena entfernt. Dort kann man Pinguine, Delfine und Seelöwen in ihrer natürlichen Umgebung bewundern. Ein Muss und was man nicht verpassen darf im kleinen Norden, wie man den Abschnitt zwischen der Umgebung von Copiapó bis hinunter nach La Serena nennt, ist Pisco verkosten im Valle del Elqui, ein Besuch im Nationalpark Fray Jorge, ein paar Tage in Pisco Elqui verbringen mit Ausflügen in die Anden, die Fischrestaurants im Hafen von Coquimbo ausprobieren 3

5 und die Sternwarte Mamalluca bei Vicuña besuchen. Doch nicht nur La Serena und Umgebung hat viel zu bieten, auch im sogenannten Großen Norden, gibt es viel zu sehen, wie z.b. den kleinen Wüstenort San Pedro de Atacama, von wo aus man Ausflüge zu vielen Attraktionen machen kann. Valle de la Luna - eine Mondlandschaft mit vulkanischem Ursprung -, Geyser de Tatio, Laguna Verde und ein Ausflug zum Salar de Atacama südlich von San Pedro sind ein Muss. Weitere Sehenswürdigkeiten Chiles sind die Hafenstadt Valparaíso, Patagonien und der Nationalpark Torres del Paine im Süden. Grundsätzlich ist zu sagen, dass Chile bereits sehr europäisch geprägt ist und speziell in etwas größeren Städten wie La Serena ist es möglich alles Nötige zu kaufen, da es auch große Einkaufszentren gibt. 4. Vor Ort 4.1 Informationen zur Wohnungssuche Wie schon weiter oben erwähnt, ist es sehr einfach vor Ort eine Wohnung zu finden. An der Avenida del Mar werden ständig Wohnungen vermietet. In der lokalen Zeitung El Día kann man in der Sonntagsausgabe immer sehr viele Wohnungsanzeigen finden. Was sehr hilfreich ist, sind die Kontaktdaten ( - Adresse, Telefonnummer, ) von anderen Austauschstudierenden die zur gleichen Zeit dort sein werden, oder eventuell schon ein Semester in La Serena studieren. Mit ihnen kann man sich in Verbindung setzten und Wohnungsfragen klären oder Wohnungsgemeinschaften schließen. Das International Office hat diese Kontaktdaten und die Koordinatorin ist sehr hilfsbereit. So kann man sich in den ersten Tagen mit anderen Austauschstudierenden die schon länger vor Ort sind oder auch gerade angekommen sind treffen, und Fragen klären oder sich gegenseitig helfen. Für die ersten Tage, bis man eine Wohnung gefunden hat, kann man in einem Hostel bleiben, von denen sind reichlich vorhanden. Die Wohnungen sind normalerweise immer sofort beziehbar und auch vollmöbliert. 4.2 Information zur Uni Das Semester an der Universidad de La Serena beginnt normalerweise Anfang August und endet Mitte Dezember. Allerdings ist es in Chile völlig normal, dass es ständig Streiks gibt, die sogenannten paros. Mein Semester hat somit erst Mitte September begonnen und bis Mitte Januar gedauert. Hier muss man auf jeden Fall flexibel sein, da es sein kann, dass ein Streik länger dauert. Es ist auch schon vorgekommen, dass ein ganzes Semester lang gestreikt wurde. Bezüglich der Kurswahl kann sich dann vor Ort immer noch etwas ändern, da eventuell gewisse Kurse nicht stattfinden, usw. Für die Austauschstudierenden an der Universidad de La Serena gelten etwas andere Verfahrensregeln wie für die einheimischen Studierenden. Das International Office kümmert sich sehr gut um die Austauschstudierenden und man wird über die einzelnen Schritte informiert. Die Kurse die ich belegt habe, lauten: Desarrollo Organizacional, Proyectos Turísticos II, Planificación Turística, Administración de Restaurante, Geografía Turística Mundial, Español. Ich war sehr zufrieden mit dieser Kurswahl und kann sie auf jeden Fall weiterempfehlen. Das International Office, was aus einer Person besteht, einer Deutschen die schon seit ungefähr 40 Jahren in Chile lebt, macht eine Einführung für Incomings, damit sich alle kennen lernen und Fragen geklärt werden können. Es ist also wichtig sich 4

6 mit Frau Graeff in Verbindung zu setzen und Bescheid zu geben, wenn man in La Serena angekommen ist. Ihre -Adresse lautet: Englischsprachige Kurse werden leider nicht angeboten, es gibt Englischkurse, die jedoch nicht empfehlenswert sind, da das Niveau nicht sehr hoch ist und sie auch nicht von unserer Hochschule anerkannt werden. Grundsätzlich ist die Qualität der Vorlesungen etwas niedriger als die der unseren. Was sie jedoch schwierig macht, ist die spanische Sprache. Man muss sich sehr viel Wortschatz aneignen und man kann auf jeden Fall sehr viel Neues lernen. Das Prüfungssystem unterscheidet sich sehr von dem deutschen. Man hat grundsätzlich drei Prüfungen in jedem Kurs schon während des Semesters und zusätzlich jede Menge Präsentationen, Arbeiten, Projekte, usw.. Mit sechs Kursen wird einem mit Sicherheit nicht langweilig. Das gute an diesem System ist, dass sich schon während des Semesters die Noten zusammenstellen und nicht alles bis zum Schluss übrig bleibt. Auf der Plattform der Universität kann man seine bereits erlangten Noten sehen, sowie Neuigkeiten, Material das Professoren für die Studierenden hochladen und vieles mehr. Man bekommt auch hier eine kleine Einführung, um einen Überblick über die Plattform zu erlangen. 4.3 Integration und Kontakt mit Einheimischen Die Einheimischen Studierenden sind im Allgemeinen sehr nett und hilfsbereit. Anfangs scheinen die Chilenen etwas schüchtern und zurückhaltend zu sein, aber das ändert sich im Laufe der Zeit. Kontakt zu anderen Austauschstudierenden kann schnell aufgebaut werden, da es sich an der Universität in La Serena um eine kleine Anzahl von ca Austauschstudierenden handelt. Der Hauptteil kommt aus Deutschland, andere aus Mexico und Finnland. Da wie schon weiter oben erwähnt, am Anfang eine Einführungsveranstaltung für die Austauschstudierenden organisiert wird, an der auch einheimische Studierende teilnehmen, ist es einfach gleich zu Beginn sowohl zu Einheimischen, als auch zu anderen Austauschstudierenden Kontakt zu knüpfen. 4.4 Allgemeines Fazit und Empfehlungen Allgemein ist zu sagen, dass es leicht ist sich vor Ort zu orientieren und einzufinden. Die Kleinstadt La Serena ist überschaulich, sehr ruhig und angenehm zum Wohnen. Man findet vor Ort alles was man für das tägliche Leben braucht. Wohnungen kann man leicht vor Ort finden, allerdings sollte man genügend Geld für das Leben in Chile, ebenso für Reisen, einplanen, da Chile ein sehr teures Land ist. Die Universität kümmert sich sehr gut um die Austauschstudierenden, so dass keine Probleme bei der Einschreibung in Kurse, Benutzung der Plattform, usw. entstehen. Die Universität an sich, sowie manche Professoren, können teilweise sehr chaotisch und schlecht organisiert sein. Man sollte sich also schon darauf einstellen, dass man sehr viel selbst organisieren und nachfragen muss und man nicht die Qualität einer deutschen Universität, sowie deutscher Professoren, erwarten kann. Ein gutes Spanischniveau ist empfehlenswert, da es ansonsten sehr kompliziert werden kann. Ebenso zu empfehlen ist das Studentenvisum schon vorher in Deutschland zu beantragen, da es vor Ort mit den Behörden etwas kompliziert ist. Man sollte von Chile nicht ein typisches lateinamerikanisches Land erwarten, da es schon sehr europäisch und amerikanisch geprägt ist. In vielen Aspekten kann man einen europäischen Standard vorfinden, allerdings in ebenso vielen Aspekten nicht. Meiner Meinung nach, hat Chile bereits etwas an eigener 5

7 Kultur verloren, jedoch nicht in allen Orten des Landes, aber vorallem in größeren Städten wie La Serena und Santiago kann man nicht viel chilenische Kultur sehen. Hingegen im Norden, wie z.b. in San Pedro de Atacama oder im Süden erwarten einem tolle Eindrücke. 5. Bilder über Partneruniversität, Stadt und Land Universidad de La Serena, Edificio Principal, Campus Andrés Bello La Serena, Chile 6

8 Atractivos turísticos cercanos Valle del Elqui/ Pisco Elqui Chañaral de Aceituno, Reserva Nacional Pingüino de Humboldt Andacollo 7

9 Alumnos extranjeros SS 13/14 8