Praktikumsbericht Schulpsychologische Beratungsstelle Aalen
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- Lieselotte Holst
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1 Praktikumsbericht Schulpsychologische Beratungsstelle Aalen ( ) Anzahl Wörter: 992 Schulpsychologische Beratungsstelle Aalen Betreuung: Dipl.-Psych. Marie-Luise Saile, Dipl.-Psych. Thomas Hönig Galgenbergstr Aalen Verfasser: Theresa von Abel theresa.von-abel@uni-ulm.de Matrikelnummer
2 1. Einführung und Kurzdarstellung der Institution 1.1 Beschreibung der Institution und Mitarbeiter Die Schulpsychologische Beratungsstelle (SPBS) Aalen ist der SPBS in Göppingen angegliedert und dem Schulamt Göppingen unterstellt. In der SPBS Aalen arbeiten momentan fünf PsychologInnen und zwei Sekretärinnen. Außerdem befindet sich das Beratungszentrum Lesen und Schreiben in den Räumlichkeiten der SPBS. Das Beratungszentrum übernimmt die LRS Diagnostik bis Klasse sechs, sowie Anleitung und Übung für betroffene Eltern und SchülerInnen. Die beiden Beratungslehrerinnen des Zentrums stehen in engem Kontakt und regem Austausch mit den SchulpsychologInnen. 1.2 Arbeitsauftrag und Klientel Die Aufgaben und das Klientel sind auf der Homepage der SPBS (schulamtgoeppingen.de, 2016) wie folgt benannt: Wir sind Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulen in schwierigen schulischen Situationen bei besonderen Schullaufbahnfragen, z. B. Einschulung, Schulwechsel, Klassenwiederholung oder überspringen sowie Fragen des 2. Bildungsweges bei Lern- und Leistungsproblemen, z. B. allgemeines Schulversagen, Teilleistungsschwächen, Konzentrationsstörungen, Prüfungs- und Schulängsten sowie Hochbegabung bei Verhaltensauffälligkeiten, z. B. Mobbing, Aggression und Gewalt, Schulverweigerung und Konflikten Darüber hinaus bieten wir an: Beratung und Coaching von Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern, Lehrkräften und Schulleitungen bei schulbezogenen Problemen und Konflikten Mitwirkung bei der Fortbildung der Lehrkräfte und Schulleitungen im pädagogischpsychologischen Bereich
3 Aus- und Fortbildung der Beratungslehrkräfte Ziel der Beratung ist es, einzelne Ratsuchende oder Gruppen dabei zu unterstützen, auftretende Probleme und Konflikte in eigener Verantwortung zu lösen. Unsere Beratung als Hilfe zur Selbsthilfe orientiert sich an den Ressourcen, Anliegen und Zielen unserer Klienten unter Berücksichtigung des Kontextes. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte können sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen. Die Beratung erfolgt durch Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sowie Beratungslehrkräfte nach telefonischer Voranmeldung. Sie erreichen uns zu den üblichen Bürozeiten unter der angegebenen Telefonnummer des Sekretariates. Die Beratung ist vertraulich, d. h. alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht. Die Beratung ist kostenlos und auf freiwilliger Basis. Abgerufen am Arbeitsweise und Arbeitsschwerpunkte Wie oben bereits genannt ist der Grundsatz der Arbeit von SchulpsychologInnen die Freiwilligkeit der Beratung und die Schweigepflicht. So ist es nicht möglich, dass Lehrkräfte SchülerInnen zur Beratung "schicken", wenn die Eltern keine Notwendigkeit sehen. Außerdem dürfen Lehrkräfte oder andere Institutionen nicht über Stattfinden und Inhalte von Beratungsgesprächen informiert werden, sofern die Eltern ihre Zustimmung nicht geben. In der Einzelfallberatung melden sich die Klienten zunächst telefonisch an und bekommen dann ein Anmeldeformular zugesandt. Sobald dieses ausgefüllt vorliegt, wird der Fall auf die Warteliste gesetzt. Die Wartezeiten betragen ungefähr drei Wochen. In dringenden Fällen, wie Schulverweigerung, wird der Fall vorgezogen und zeitnah bearbeitet. Je nach Auftrag findet ein einmaliges Beratungsgespräch statt, oder mehrere Termine gegliedert in Erstgespräch, Testungen und Abschlussgespräch. Die Zahl der Termine orientiert sich am Bedarf der Klienten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Aus- und Fortbildung von Beratungslehrkräften. Es finden regelmäßige Fallbesprechungsgruppen statt, die von
4 den SchulpsychologInnen geleitet werden, sowie einzelne Fortbildungen oder Ausbildungskurse. 2. Darstellung des Tätigkeits-/Arbeitsfeldes 2.1 Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit Ich habe mich vor Praktikumsbeginn mit den Aufgaben der SPBS vertraut gemacht und offene Fragen mit den SchulpsychologInnen geklärt. Mein Ziel des Praktikums war es, einen Einblick in ein praktisches Arbeitsfeld von Psychologen zu bekommen, um mich beruflich besser orientieren zu können. Der Praktikumskongress der Uni Ulm hat mich auf die Arbeit von SchulpsychologInnen aufmerksam gemacht und ich hatte großes Interesse, dieses Berufsfeld kennenzulernen. 2.2 Darstellung der eigenen Tätigkeit Die Tätigkeiten während des Praktikums waren sehr vielfältig und abwechslungsreich. Ich konnte bei Einverständnis der Klienten (was immer der Fall war) bei den Gesprächen und bei Testungen hospitieren. Themen hierbei waren u.a. ADHS, Hochbegabung, LRS, Rechenschwäche, aggressives Verhalten in der Schule, Schuleingang, Schullaufbahn und Schulangst. Ich konnte diverse Testverfahren theoretisch und praktisch kennenlernen und ausprobieren und wurde auch ermutigt, in den Testungen Teile zu übernehmen. Zu den Tests die ich kennengelernt habe gehören z. Bsp. AID 3, K-ABC II, CFT, BASIS MATH 4-8, DEMAT, FEEL-KJ und LGVT Je nach Zeit und Interesse konnte ich mir Tests aus dem reichhaltigen Testschrank der SPBS aussuchen und kennenlernen. Auch die Ergebnisauswertung und Besprechung mit den Eltern zählen zu meinen Praktikumserfahrungen. Des Weiteren konnte ich bei Fortbildungen hospitieren und Material vorbreiten, sowie kleine Teile übernehmen. Beispiele für Fortbildungen sind Gesprächsführung, Jungrektorentag und Beratungslehrerausbildung zum Thema Rechenschwäche. Weitere Aufgaben waren Recherche, Archivierung von Testverfahren, Aktualisierung verschiedener Dokumente, Auswertung von Statistiken und Kontaktaufnahme zu Netzwerkpartnern.
5 2.4 Kritische Auseinandersetzung und Praktikantenrolle Ich habe mich während des Praktikums stets fachlich gut und freundlich betreut gefühlt. Sowohl bei KollegInnen, als auch bei Klienten war ich von Anfang an akzeptiert und konnte mich aktiv in Gespräche einbringen. Ich hatte jederzeit die Möglichkeit, Fragen zu stellen und die Gespräche konnte ich mit den SchulpsychologInnen anschließend reflektieren. Meine Arbeit wurde jederzeit wertgeschätzt und ich habe sie als gewinnbringend sowohl für die SchulpsychologInnen als auch für mich empfunden. Insgesamt musste ich jedoch feststellen, dass das Psychologiestudium nur unzureichend auf den Beruf von SchulpsychologInnen vorbereitet. Besonders notwendig sind Gesprächsführungsstrategien, die besonders durch Hospitationen und praktische Übungen erlernt werden. Des Weiteren sind Kenntnisse von Testverfahren, die Auswahl eines Verfahrens und die praktische Durchführung wichtig, was im Studium auch zu kurz kommt. Die Angebote in pädagogischer Psychologie an der Uni Ulm sind meiner Meinung nach zu wenig auf den Bereich Schulpsychologie ausgelegt und im Master gibt es gar keine Seminare in diesem Gebiet. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums Voraussetzung für PraktikantInnen in der SPBS ist eine offene und freundliche Art gegenüber den KollegInnen und KlientInnen. Empathie ist Voraussetzung für erfolgreiche Gespräche und in langwierigen Testungen müssen die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen erkannt und berücksichtigt werden. Wichtig ist außerdem selbständiges Arbeiten und Teamfähigkeit. Die SchulpsychologInnen waren stets darum bemüht, mir möglichst viele Erfahrungen zu ermöglichen und meine Interessen und Fähigkeiten zu fördern. Das Praktikum hat mir einen lebendigen und vielfältigen Eindruck in die Arbeit von SchulpsychologInnen ermöglicht und mir eine wertvolle Orientierung für mein weiteres Studium und meine Berufswahl ermöglicht.
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