Zu einigen Auswirkungen der demographischen Entwicklung
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- Fanny Kranz
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1 Zu einigen Auswirkungen der demographischen Entwicklung Gerhard Christe Tagung des Deutschen Forums Jugendsozialarbeit BenachteiligtenfÅrderung Eine Chance fér Unternehmen? 7. Dezember 2006 in Frankfurt am Main PD Dr. Gerhard Christe Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe e.v Haarenfeld 7 D Oldenburg Tel / Fax 0441 / gerhard.christe@iaj-oldenburg.de Internet:
2 Stichworte 1. Diskussion zum demographischen Wandel 2. Trends der Bevölkerungsentwicklung 3. Arbeitsmarktentwicklung und Fachkräftemangel 4. Einige Folgerungen 2
3 1. Diskussion zum demographischen Wandel Der demographische Wandel folgt nicht der Logik von Naturgesetzen Beträchtliche Unsicherheiten Komplexe Wirkungszusammenhänge Zunehmende Ungenauigkeit in Abhängigkeit vom Prognosezeitraum Prognosen sind Modellrechnungen unter bestimmten Annahmen Geburtenhäufigkeit Sterblichkeit Wanderungen Unterschiedliche Voraussagen in Bezug auf den quantitativen und qualitativen Verlauf sowie die Geschwindigkeit des demographischen Wandels 3
4 2. Trends der Bevölkerungsentwicklung Übereinstimmende Auffassung aller Modellrechnungen: Die Bevölkerung wird innerhalb der nächsten Jahrzehnte stark abnehmen Immer mehr Menschen werden 60 Jahre und älter sein, der Anteil Jüngerer wird weiter zurückgehen Zwischen 2020 und 2030 stärkster Anstieg des Altenquotienten 4
5 2. Trends der Bevölkerungsentwicklung 5
6 2. Trends der Bevölkerungsentwicklung Entwicklung der Bevölkerung nach Altersgruppen unter 20 und über 65 Jahre (in 1.000) insg. > <20 >65 insg <20 J Quelle: Statistisches Bundesamt 2003, S. 47 6
7 2. Trends der Bevölkerungsentwicklung Abnehmende Bevölkerungsdichte Verstärkung regionaler Disparitäten Zusammensetzung der Bevölkerung ändert sich (mehr Ausländer) Verschiebung in der Altersstruktur zugunsten Älterer Deutliche Zunahme des Durchschnittsalters Abnahme der erwerbsfähigen Bevölkerung (von 62% auf 54% in 2050) 7
8 2. Trends unter regionaler Perspektive Bevölkerungsprognose Massiver Bevölkerungsrückgang bis 2020 in Ost-Deutschland 8
9 2. Trends unter regionaler Perspektive Beschäftigungssituation Massiver Beschäftigungsrückgang in Ost-Deutschland 9
10 2. Trends unter regionaler Perspektive Schulabschlüsse sse Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss 10
11 2. Trends unter regionaler Perspektive Folgen von Abwanderung (1) Frauenmangel in Ost-Deutschland Frauenüberschuss in Ballungsräumen 11
12 2. Trends unter regionaler Perspektive Folgen für f Familiengründung ndung Geringe Kinderzahlen - vor allem in Ost-Deutschland 12
13 2. Trends unter regionaler Perspektive Folgen von Abwanderung (2) Intellektuelles Ausbluten von ganzen Regionen 13
14 3. Arbeitsmarkt und Fachkräftemangel Arbeitsmarktlage durch Angebot und Nachfrage nach Arbeitskräften bestimmt Arbeitskräfteangebot Einwohnerzahl, Wanderung, Bildungsbeteiligung, Frauenerwerbsquote Arbeitskräftebedarf Wirtschaftswachstum, Produktivitätsentwicklung, Arbeitszeitregelungen Prognosen zur Entwicklung des Arbeitsmarktes Arbeitskräfteangebot Prognosen relativ sicher: Arbeitskräftebedarf Demographischer Wandel Prognosen recht unsicher: Konsumnachfrage, technischer Fortschritt, Arbeitsproduktivität, Kapitalkosten, Arbeitskosten Unterschiedliche Folgerungen a) langfristig Entlastung von Angebotsseite her (Enquête-Kommission, 2002) b) keine demographische Wende am Arbeitsmarkt (Bellmann u.a., 2003) 14
15 3. Arbeitsmarkt und Fachkräftemangel Kontroverse Positionen zum drohenden Arbeitskräfte-/Fachkräftemangel Bellmann u.a. (2003): - Kein Mangel an Arbeitskräften, aber Mismatch - Qualifikatorische Lücke ist viel wahrscheinlicher als demographische Falle Reinberg (2003): - Fachkräftemangel auf mittlere Sicht wahrscheinlicher - Grund: nicht nur Demographie, sondern auch Qualifizierungstrends - Folge: Geringqualifizierte werden zu Modernisierungsverlierern Bosch u.a. (2003): - Fachkräftemangel als Problem für kleine Betriebe in bestimmten Regionen und Branchen - Genaue Vorhersagen nicht möglich - Fachkräftemangel abhängig von verschiedenen Faktoren (Demographie, regionale Mobilität, Bedarf an Qualifikationen) 15
16 4. Einige Folgerungen Bewältigung des demographischen Wandels erfordert Gesamtstrategie - Erhöhung der Beschäftigung und Abbau von Arbeitslosigkeit - Verbesserung der Einstiegschancen für Jugendliche - Verbesserung von Bildung und Ausbildung - Lebenslanges Lernen - Gleichstellung von Frauen im Erwerbsleben - Verbesserung der Integration von Migranten Verstärkte rkte Mobilisierung von Beschäftigungspotenzialen Geringqualifizierte dürfen d nicht noch weiter an den Rand gedrängt werden! 16
17 4. Einige Folgerungen StrategiebÉndel zur Abmilderung der immer schwieriger werdenden Situation fér r Geringqualifizierte - AusschÅpfung der Potenziale von qualifizierten Arbeitslosen - Verbesserung der BeschÖftigungsmÅglichkeiten fér Ültere - Verbesserung der ErwerbsmÅglichkeiten und -bedingungen fér Frauen - Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf - VerstÖrkte Bildungsanstrengungen - Gesteuerte Zuwanderung von qualifizierten FachkrÖften - Nachqualifizierung von Erwerbspersonen ohne abgeschlossene Berufsausbildung Jugendliche ohne Berufsabschluss nicht Problemgruppe,, sondern Bildungsreserve Handlungsbedarf fér f r die Jugendsozialarbeit wie fér f r Unternehmen 17
18 Danke für die Aufmerksamkeit PD Dr. Gerhard Christe Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe e.v Haarenfeld 7 D Oldenburg Tel / Fax 0441 / gerhard.christe@iaj-oldenburg.de Internet: 18
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