Konventionelles kann dienlich sein, kann aber in keinem Fall eine Aus- und Weiterbildung zum Ökologischen Landbau ersetzen! (Prof. Freyer, BOKU Wien)
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- Hedwig Huber
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1 Konventionelles kann dienlich sein, kann aber in keinem Fall eine Aus- und Weiterbildung zum Ökologischen Landbau ersetzen! (Prof. Freyer, BOKU Wien)
2 BioLogisch Grundwerte, Prinzipien und Struktur der biologischen Landwirtschaft in Vorarlberg Manuel Kirisits, MSc Bio-Beratung
3 ÜBERSICHT Grundwerte & Prinzipien der Biologischen Landwirtschaft Prinzipien des Biolandbaus Weshalb Biolandbau? Entstehung und Rechtliches zum Biolandbau Besonderheiten der Produktion im Überblick Pflanzliche Produktion Tierische Produktion Qualität und Verarbeitung von Bio-Produkten Umweltschutz ABER - Herausforderungen dieser Produktionsform Strukturanalyse der Vorarlberger Biolandwirtschaft Entwicklung der Biolandwirtschaft in Vbg Lage und Verteilung der Biobetriebe und Bioflächen Nutztierhaltung im Biolandbau Bio-Ackerkulturen Förderungen in der Vorarlberger Biolandwirtschaft
4 IFOAM Grundwerte Öko-Landbau Prinzip der Gesundheit Gesundheit von Boden, Pflanze, Tier und Mensch Prinzip der Ökologie Aufbau auf natürlichen Kreisläufen und lebendigen Ökosystemen Prinzip der Gerechtigkeit Gerechtigkeit im Hinblick auf die gemeinsame Umwelt und Chancengleichheit Prinzip der Sorgfalt Ökologische LW soll vorsorgend und verantwortungsvoll betrieben werden IFOAM 2005
5 Weshalb Biolandbau? 1920 Abnehmende Lebensmittelqualität 1945 Wachsende Abhängigkeit von Hilfsstoffindustrie 1960 Weitere Intensivierungswelle: Aufkommen chemisch- synthetischer Pestizide 1980 Zunehmende Umweltbelastungen 1990 Einstieg der Großverteiler & finanzielle Unterstützung Landwirte Sicht Konsumenten Sicht Umweltschonende Produktion Lebensmittelqualität Tierschutz Permanenter Wandel Vorarlberg 35-jährige Geschichte Konkurrenz mündet in gemeinsamen Verband und gemeinsame Vermarktung
6 Grundprinzipien keine chemisch-synthetischen Pestizide keine Gentechnik keine leichtlöslichen Mineraldünger Tierhaltung ist artgerecht +Intensität reguliert robuste Sorten Verringerung der Umweltbelastungen Aufrechterhaltung von Ökosystemen Möglichst geschlossener Betriebskreislauf Vielseitige Fruchtfolgen Schonender Umgang mit begrenzten Ressourcen Nützlingseinsatz biologische Pflanzenschutzmittel Futtermittel am Betrieb möglichst selbst produzieren Einsatz alternativer Heilmethoden täglicher Auslauf für Tiere verminderter Einsatz herkömmlicher Tierarzneimittel permanente ganzheitliche Kontrollen Hohe Produkt- und Prozessqualität Verzicht auf zahlreiche Zusatzstoffe in der Verarbeitung Vielseitige Ökosystemleistungen Förderung der Vielfalt & Biodiversität Aufbau der Bodenfruchtbarkeit
7 Möglichst geschlossener Betriebskreislauf Geschlossener, nicht abgeschlossener Kreislauf An Standortgegebenheiten anpassen Zukunft umfassende Erweiterung des Kreislaufs FiBL 2015
8 Pflanzliche Produktion im Biolandbau I PFLANZENERNÄHRUNG Verbot von Nitrat-, Ammonium- und Harnstoffdünger und leicht lösliche Phosphatdünger Bodenfruchtbarkeit durch Humus, Leguminosen und Fruchtfolge Stoffkreisläufe PFLANZENZÜCHTUNG Ohne Gentechnik Biozüchtung notwendig Ziel: samenfeste Sorten (weg vom Hybridsaatgut) Genetische Vielfalt Ganzheitlicher Ansatz nur mit eigener Bio-Zucht umsetzbar!
9 Weißenbach 2014 Umgang mit Boden
10 Pflanzliche Produktion im Biolandbau II PFLANZENSCHUTZ Vorbeugend Selbstregulationsmechanismen Verbot chemisch-synthetischer Pestizide Standort- und Sortenwahl Fruchtfolge Nützlingseinsatz Mechanische Unkrautregulierung BÖLW 2012 Größeres Risiko für Ernteausfälle + nach wie vor Einsatz von Kupfermitteln
11 Beispiel Getreide Getreide-Intensivanbau Bio-Getreideanbau Säen Gebeiztes Saatgut Ungebeiztes Bio-Saatgut Unkrautbekämpfung Totalherbizid (Glyphosphat) Striegeln Düngen Volldünger, Wirtschaftsdünger Wirtschaftsdünger Spritzen Halmverkürzer (Hormone) - Düngung Blattdünger (Harnstoff) Spritzen Insektizid - Spritzen Fungizid - Lagerung Lagerschutzmittel - Weißenbach 2014
12 Schön und groß = automatisch gut?
13 Tierische Produktion im Biolandbau I BÖLW 2012 TIERHALTUNG Flächen pro Einzeltier + Auslauf Eingriffe Mastdauer Gruppenhaltungspflicht Weniger Verhaltensprobleme Herausforderung - Konflikt mit wirtschaftlichen Zielen Genostar 2014 TIERZUCHT Verbot Embryotransfer Genotypen Anforderungen: Robustheit, Mehrfachnutzen, Grundfutterverwertung, Lebensleistung steht ganz am Anfang eigentlich Zuchtziele einer bäuerlichen LW
14 Bsp. Bio-Rindfleisch -Konkurrenz am Markt Bio Vorarlberg 2013 TTIP lässt grüßen Grundwasser, Boden, Nützlinge, Krankheiten? Hormonpellets, Anabolikaspritzen,Anabolikafütterung gehören zum Tagesgeschäft
15 Tierische Produktion im Biolandbau II TIERERNÄHRUNG Flächengebundene Tierhaltung Artgemäße Fütterung 100% Biofuttermittel Herausforderung Eiweißversorgung bei Monogastriden TIERGESUNDHEIT Verbot präventiver Einsatz Arzneimittel Naturheilmittel Vorbeugende Maßnahmen Wartezeit x 2 Herausforderung Mehraufwand, Zeit, Engagement
16 Welche Tierhaltung wollen und können wir uns leisten? BÖLW, Seeleitner, Weißenbach
17 Zum Nachdenken 2000 kg Kraftfutter / Rind / Jahr EU 50 Mio. Intensivrinder = 100 Mio. t Getreide = kg Getreide 1 Mrd. Menschen 100 kg Getreide/Jahr Das Vieh der Reichen frisst das Brot der Armen (Jean Ziegler)
18 Qualität und Verarbeitung von Bio- Produkten Hohe Prozessqualität hohe Produktqualität Ausgeprägterer Geschmack Weniger Schadstoffe Lasst unsere Nahrung so natürlich wie möglich Schonende Herstellung Ausschluss von Zusatzstoffen Lernstatt Fulda Gesundheitsfördernde Funktion (Metastudie Newcastle) Flavonoide, Phenole Antioxidantien & Anthocyanine Lebendige Erde
19 Biolandbau und Umwelt Ablehnung riskanter Technologien Gentechnik Verbot - Risiko & reduktionistische Problemlösung Erhalt natürlicher Ressourcen Bodenaktivität Wasserspeicherkapazität Reduktion Öl- und Chemieindustrieabhängigkeit Raupp Klimaschutz E-Einsatz Landnutzungsänderungen Höhere Humusgehalte - C Speicherung Vielfalt in der Kulturlandschaft Stabilität der Agrar-Ökosysteme Vielfalt an Strukturelementen
20 Aber - Bio-Herausforderungen - 20% Ertragsrückgang durch Biolandbau + deutlich höhere Arbeitszeiten Längerfristige Rechnung? Nahrungsmittelzusammensetzung? Arbeitsplätze am Land Bioproduktion ist in allen Bereichen teurer Kostenwahrheit & Struktur- und Kostennachteile einer junge Branche Bio wäre ohne Förderung nicht überlebensfähig und nicht-bio Landwirtschaft ohne Kostenexternalisierung auch nicht Bioförderung für höheren Produktionsaufwand, niedrigere Erträge, Leistungen an der Gesellschaft Welternährung mit Bio nicht möglich Stimmt! 300g Fleisch/d gehen sich auch nicht für jeden Menschen aus
21 Anzahl Biobetriebe Entwicklung der Biolandwirtschaft in Vorarlberg Ca. 500 Biobetriebe (14%) mit ha Biofläche (16%) 600 Quelle: INVEKOS 2011 Darstellung: Kirisits 2014 [3.414 Betriebe = 100%] Gesamtbiofläche [ha] (0%) 2001 (+1,6%) 2002 (+3,3%) 2003 (+0,2%) 2004 (+5,2%) 2005 (+4,9%) 2006 (-1,6%) 2007 (+2,7%) 2008 (-3,8%) Jahre (inkl. Veränderung zum Vorjahr [%] 2009 (+8,5%) 2010 (+7,4%) 2011 (-2,0%) 2012 (-1,2%) 0 Entwicklung Biofläche Biogrünland Bioackerfläche Anzahl Biobetriebe
22 Lage und Verteilung Zonierung Bio in % Konv in % ohne BHK-Gruppe 17,71 49,2 BHK-Gruppe 1 11,23 9,9 BHK-Gruppe 2 30,67 21,6 BHK-Gruppe 3 25,92 12,2 BHK-Gruppe 4 14,47 7,1 SUMME Kirisits 2014
23 Bio-Milchquote 203 Betriebe mit Milchquote (12%) Knapp kg Milchquote (11%) Nutztierhaltung Milchkühe (11%) Mutterkühe (32%) (68% der Halter) 33% des Geflügels Ca. 20% der Kleinwiederkäuer stehen auf Biobetrieben Kirisits 2014
24 Verteilung Bio-Ackerkulturen Quelle: INVEKOS 2011 Darstellung: Kirisits 2014 [3.414 Betriebe = 100%] 240 ha Bioackerfläche = 11% der Betriebe 88% der Biobetriebe sind Tierhalter
25 Biolandbau in Vorarlberg im österreichischen Vergleich Österreich (2013) Biobetriebe (17%) ha Bioflächen (20%) Bioackerfl. *3 seit 2000 Jeder 4. ha GL = bio Vorarlberg (2013) 500 Biobetriebe ha Bioflächen Eder, 2014
26 Förderungen in der Vlbg Biolandwirtschaft Quelle: INVEKOS 2011 Darstellung: Kirisits 2014 [3.414 Betriebe = 100%] Auszahlungssummen in /Betrieb + 15% Förderungen bei Vorarlberger Biobetrieben Zusätzliche Unterstützungen durch das Land Vorarlberg
27 Quelle: Land Vorarlberg Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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