Eltern, Kind und Neurose
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- Johanna Fürst
- vor 8 Jahren
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1 Horst-Eberhard Richter Eltern, Kind und Neurose Psychoanalyse der kindlichen Rolle ev. + kath. Religion Inv.-Ur. J&.H2IJL Technische liochöchula Cormsto t UnJvereltfit»-und Rowohlt
2 INHALT Die ausführlichen Angaben dienen der Übersicht und helfen beim Nachschlagen. EINLEITUNG ' 15 Thema des Buches: Die affektiven Bedürfnisse der Eltern bestimmen eine «Rolle» des Kindes in der Familie, die ihrer eigenen Konfliktentlastung dient - Welche Rollen fördern Neurosen beim Kind? VORLIEGENDE THEORIEN ÜBER NEUROSEFÖRDERNDE ELTERNEINFLÜSSE AUF DAS KIND. 19 Die Hypothesen der klassischen tiefenpsychologischen Systeme 21 S. Freud: Theorie der Identifizierung: Kind bemächtigt sich 21 der Eltern durch Introjektion der Erzieher-Objekte im eigenen Ich - Kind als Urheber dieses Prozesses gesehen - Eltern Adressaten oder Auslöser kindlicher Wünsche C. G. ]ung: Theorie vom kollektiven Unbewußten: Eltern 25 magische Mittler archetypischer Gesetze, mit denen sie sich identifizieren A. Adler: Erlebnisursachen neurotischer Entwicklungsstö- 27 rungen: Organminderwertigkeit, Zäftlichkeitsmangel, übertriebene Zärtlichkeit - Ergebnis: Unterentwicklung des Gemeinschaftsgefühls, pessimistische Weltanschauung H. Schultz-Hencke: Schädlichkeit ungünstiger Erzieherein- 28 flüsse Härte und Verwöhnung führen zur «Gehemmtheit» der «Antriebe» des Kindes Zusammenfassung der Trauma-Theorien der klassischen tiefenpsychologischen Systeme 29 Adler, Schultz-Hencke: Erforschung der Erscheinungsweisen der Neurosen - Freud: Fruchtbare Wirkung auf weitere Forschung: Theorie der pathogenen Elterneinflüsse durch Identifikation, Introjektion und Projektion Neuere Anschauungen 33 Vorbemerkung: Anregende Wirkung von Kulturanthropologie, Zwillingsforschung und Hospitalismusforschung. Methodenprobleme. 33
3 1. Kulturanthropologische Forschung (M. Mead u. a.): Einfluß des Normenkodex einer Gesellschaft und darauf fundierter Erziehungsprinzipien auf kindliche Entwicklung - 2. Zwillingsforschung: Bedeutung des äußeren Milieus der Erzieher - 3. Hospitalismus: Schwere Störungen durch frühe Isolierung - Bedeutung des sozialen Milieus - 4. Methodenprobleme : Beteiligung von Forschern verschiedener Disziplinen bedingt Unterschiede in Begriffssystemen und methodischer Anlage Spezielle elterliche Maßnahmen und allgemeine Verhaltensweisen 38 Neuere Forschungsprobleme: Motive und Verhalten der Eltern - Katalog schädigender Elternmaßnahmen - Probleme der Triebunterdrückung (W. Reich) Ganzheitliche Erfassung des häuslichen Milieus - Harte und weiche Erziehung - Klassifikationstabellen über Verhalten der Mutter. (S. Brody) - Problem der «Overprotection» (D. M. Levy) - Motive der Mutter und ihre erzieherischen Praktiken Elterliche Motive 45 Affektive Einstellung der Eltern zum Kind - Klassifikation der Arten der Zuneigung (Bossard, Boll) Formen der Abweisung: Overprotection und Forderung von Perfektionismus - Schema elterlicher Einstellungen und kindlicher Reaktionen (Kanner) - «Ambivalenz» der elterlichen Gefühle - «Übertragungen»: Kind als Repräsentant bestimmter Aspekte des eigenen Selbst der Eltern oder von Personen ihrer Vergangenheit 1 Vorstellungen über die Wirkungsweise der traumatischen elterlichen Einflüsse auf das Kind 53 Vorstellungsmodelle der Forschung: (passiv) Unterdrükkung oder Stimulierung der Triebimpulse - Entzug altersgemäßer Versagungsreize - (aktiv)' Imitations- und Identifikationsleistungen - «Abspiegelung» neurotischer Konflikte der Eltern - Frage nach aktivem Einfluß der Eltern: Verstärkung positiver Aspekte und Hemmung negativer des eigenen Selbst im Kind - Forderung der Realisierung unbewältigter eigener Impulse - Suche des Autors nach Klassifikationsprinzip zur Ordnung der Eltern-Kind-Beziehungen Exkurs über neuere Befunde der Familiensoziologie 63 xo
4 Veränderungen im modernen Familienleben: Desintegrationstendenz - Zahlenmäßige Kontraktion - Veränderte Arbeitsverhältnisse Schwächung der Vater-Autorität Versachlichung der Partnerbeziehung und der Einstellung zur Elternschaft - Entinnerlichung des Familienlebens EIGENE UNTERSUCHUNGEN ' 69 Elterlicher Konflikt und kindliche Rolle 71 Psychoanalytische Definition der «Rolle»: Gesamt der unbewußten elterlichen Erwartungsphantasien von der Funktion des Kindes Leitmotiv: eigene Konflikte der Eltern Die Bestimmung der kindlichen Rolle durch elterliche «Übertragungen» und «narzißtische Projektionen» 75 Kind soll bei Konfliktbewältigung helfen - «Übertragung» einer Konfliktsituation aus früherer Zeit auf das Krnd «Verwechslung» des Kindes mit damaligem Partner oder mit sich selbst Funktion als erlösendes «Wunderkind» oder als «Sündenbock» Rollentypen. Fragestellung und Methodik der klinischen Untersuchung 81 Rollenskalen: Rollen als Ideal typen verstanden Methodik: Selektion geeigneter Fälle - Familienbiographische Längsschnittbeobachtungen - Interviewtechnik bei den Eltern, projektive Tests der Kinder - Rollenverschiebung: Chance des Arztes, aus Reaktionen Schlüsse zu ziehen Typische traumatische Rollen des Kindes 89 Das Kind als Substitut für einen anderen Partner Das Kind als Substitut für eine Elternfigur 89 Genese und Merkmale der Rolle: Übertragung von ursprünglich den eigenen Eltern zugewandten Impulsen auf das Kind - Generations-Umkehrun'g - Großeltern-Sydrom - Infantiles Benehmen der Mutter: Kind als Liebesquelle oder Unterwerfung unter seine Wünsche Beispiel: Krankengeschichte Dagmar M. 92 Traumatische Bedeutung der Rolle Das Kind als Gatten-Substitut 108 Genese und Merkmale der Rolle: Gründe für Wahl des Kindes als Partner-Ersatz: Gatte nicht vorhanden oder Ehe ge- 1 11
5 stört - Reifestörungen Männlichkeitskomplex der Mutter - Racheimpulse - Familienstruktur - Verhalten Mutter/ Sohn: 1. (aktiv) Overprotection, Eifersucht - 2. (passiv) Werbende Gefügigkeit - Verhalten Vater/Tochter: Zärtlichkeit, Erziehung zur geistigen Gefährtin - Primitive Reaktionen: direkte Inzesthandlungen Beispiele: 1. Krankengeschichte Karl R Krankengeschichte Bodo B. 129 Traumatische Bedeutung der Rolle Das Kind als Substitut für eine Geschwisterfigur 152 Leitmotiv unerledigte Rivalitätsprobleme - Revanche-Tendenzen und Vermeidungswünsche als schützende Prophylaxe - Viele heterogene Sonderformen möglich Das Kind als Substitut für einen Aspekt des eigenen (elterlichen) Selbst Theoretische Vorbemerkungen 155 Kind soll stellvertretend für die Eltern etwas darstellen und erfüllen (narzißtische Projektion) - 1. Ideales Abbild des eigenen Selbst Hoffnung auf Nacherfüllung eigener Strebungen als Entschädigung für Mangel an Selbstwertgefühl - 2. Negative Aspekte des eigenen Selbst - Sündenbock-Projektion - Schuldfreie Ersatzbefriedigung eigener verpönter Impulse - Identifikationsprozeß seitens der Eltern mit dem Kind ' 2. Das Kind als Abbild schlechthin ' 158 Genese und Merkmale der Rolle: Vollendete narzißtische Wahl - Suche nach Bestätigung von sich selbst - Perfektionsphantasie - Kind als Bundesgenosse Beispiel: Krankengeschichte Gisela B. 160 Traumatische Bedeutung der Rolle Das Kind als Substitut des idealen Selbst 168 Genese und Merkmale der Rolle: Suche der Eltern nach dem, was sie selbst sein möchten - Entlastung von Schuldgefühlen Entschädigung für eigenes Scheitern durch Identifizierung mit vom Kind erzielten Erfolgen - 1. Positiver Aspekt: Kind als Instrument von Prestige-Streben Perfektionistische Erziehung (Musterkind) - 2. Negativer Aspekt: Versagungen - Triebunterdrückung als Wert an sich Beispiele: 1. Krankengeschichte Udo K Krankengeschichte Jakob P. 184 Traumatische Bedeutung der Rolle ' 190
6 4. Das Kind als Substitut der negativen Identität («Sündenbock») 197 Genese und Merkmale der Rolle: Suche der Eltern nach.dem, was sie nicht sein möchten - Verzahnung von elterlichem v Schuldkonflikt und kindlicher Sündenbockrolle - Verführender Charakter der elterlichen Erziehung - Ersatzbefriedigung bei Schuldigwerden des Kindes Beispiele: 1. Krankengeschichte Helma F Krankengeschichte Lars U. 215 Traumatische Bedeutung der Rolle 223 Das Kind als umstrittener Bundesgenosse 227 Genese und Merkmale der Rolle: Ansprüche von zwei Seiten an das Kind in vollständiger Familie - Deckung der beiderseitigen Rollenansprüche: Schädliche Aspekte addieren sich - Widerspruch der beiderseitigen Rollenansprüche: Kind assimiliert Konflikte des einen Elternteils und verstärkt die des andern - Eltern agieren mit dem Kind gegeneinander - Kind als Bundesgenosse eines Elternteils - Unstetigkeit der elterlichen Einstellung (gutes oder schlechtes Kind) Beispiele: 1. Krankengeschichte Thomas R Krankengeschichte Andreas S. " 240 Traumatische Bedeutung der Rolle 249 DIE GRENZEN DES MODELLS 253 Klassifikation vereinfacht durch Auswahl geeigneter Familienkonstellationen Keine erklärende Neurosen-Theorie - Einsicht in Rolle, die Eltern vom Kind beanspruchen - Keine Antwort auf Frage, was Kind mit der Rolle macht NACHWIRKUNGEN DER KINDLICHEN ROLLENPROBLEME IM ERWACHSENENALTER 260 Erst vereinzelte Forschungen - Zeigen: Verfestigung neurotischer Reaktionen auf elterliche Ansprüche - Umorientierung auf andere Objekte - Fehlidentifizierung kann auch bei integrierten Personen in ihr Ich eingegraben sein ANMERKUNGEN 265 LITERATUR ' 275
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