Sonnen- und Schattenseiten der Biokraftstoffpolitik László Maráz, Forum Umwelt und Entwicklung 10. Ölmüllertage in Fulda, 25.2.
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- Christa Kästner
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1 Sonnen- und Schattenseiten der Biokraftstoffpolitik László Maráz, Forum Umwelt und Entwicklung 10. Ölmüllertage in Fulda,
2 Ausgangssituation Der Mensch nimmt immer mehr Flächen für Landwirtschaft, Holzplantagen, Siedlungen und Infrastruktur in Anspruch. Jedes Jahr gehen riesige Flächen an Ökosystemen wie Wäldern (über 15 Mio. ha), Savannen und Feuchtgebieten verloren. Verfügbares Ackerland wird knapper, auch weil immer mehr davon durch Erosion, Versteppung und Versalzung verloren geht. Immer mehr Menschen verfügen über immer weniger Land Umstritten ist, wieviel brachliegendes/ungenutztes Land es noch gibt steht und welches Potential das sogenannte Ödland bietet.
3 Viehzucht (Fleischkonsum!) und industrielle Landwirtschaft erzeugen hohe Emissionen u.a. von Methan und Lachgas und beanspruchen große Flächen
4 Die Umwandlung von Wäldern, Grasland und anderen Ökosystemen verstärkt diesen Effekt
5 Der Anbau von Bioenergieträgern konkurriert mit der Produktion von Nahrungsmitteln und kann das Klimaproblem verschärfen
6 Der Ausstoß von Treibhausgasen verursacht den Klimawandel, dessen Folgen heute schon spürbar sind und der unsere Existenz bedroht
7 Hoffnungen und Chancen durch den Einsatz (z.b. Ölpalmen, Soja) für Energiezwecke Klimaschutz durch Verdrängung/Ersatz fossiler Energieträger (Erdöl, Kohle, Erdgas) vergleichsweise CO 2 -arme Erzeugung Entwicklungsschancen für die Dritte Welt Kleinbauern produzieren und verkaufen Agroenergie größere Unabhängigkeit von Ölimporten
8 Getreideernte in Unterfranken
9 Probleme und Konflikte beim Anbau z.b. von Ölpalmen, Zuckerrohr und Soja für Energiezwecke Konkurrenz mit/verdrängung von: Wald und anderen Ökosystemen (Naturschutz) Landwirtschaftlichen Nutzflächen Verwendung zu Nahrungs-und Futtermitteln Wald und Forsten zur Holzproduktion stoffliche Verwendung für andere Zwecke (z.b. Tenside, Fette, andere Produkte) Beitrag zur Verstärkung des Treibhauseffektes
10 Anlage von Ölpalmenplantagen in Sarawak (Malaysia)
11 Sojaanbau: Rodungsarbeiten in der Provinz Salta (Argentinien)
12 melden tschützer illegale gen auf drei Farmen des Dorfes Coronel olá.
13 Rodungsfront in der Provinz Salta, Nord-Argentinien
14
15 Die Dosis macht das Gift Biokraftstoff ist weder Bio, noch nachhaltig Bestenfalls ist er weniger schädlich für Umwelt und Gesellschaft Das gilt für fast alle anderen Agrarprodukte
16 Biokraftstoffe haben viele Vor- und Nachteile. Die Dosis macht das Gift. Pflanzenöl und Biokraftstoffe sind weder die Hauptursache, noch DIE Lösung für viele Probleme. Noch ist ihr Anteil am Land- und Ressourcenverbrauch überschaubar und lässt sich nachhaltig gestalten. Angesichts der Begrenztheit der Potentiale und der mit dem weiteren Ausbau befürchteten Probleme müssen Politik und Verbraucher verstärkt auf andere Maßnahmen setzen, die die zunehmende Beanspruchung von Energie, Rohstoffen und Landressourcen stärker begrenzen können. Bioenergie ist im Rahmen regionaler Konzepte durchaus vorteilhaft, dies gilt auch in vielen Ländern des Südens, wo Bioenergie dringend zur Behebung übermäßiger Energiearmut und zur Förderung regionaler Wertschöpfung beitragen sollte. Industrieller Anbau und Export müssen auf ein nachhaltiges und sozial verträgliches Maß begrenzt werden. Doch das alleine reicht nicht!
17 Grundsätzliches zum Anbau von Biomasse Jeder Verbrauch von Ressourcen und Anbau von Produkten beansprucht/belastet die die Umwelt Jede Form von Landnutzung steht in Konkurrenz zu anderen Nutzungsinteressen oder -optionen Da Verbrauch und Zahl der Menschen steigen, werden Land, Böden, Wasser und andere Ressourcen knapper Der Anbau und die Nutzung pflanzlicher Produkte verursachen IMMER Treibhausgas-Emissionen Lange bevor wir sämtliche fossilen Energieträger verbrannt haben, erwischt uns die Klimakatastrophe denn
18 Ersatz fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energien? Wie glaubwürdig ist unsere Energiepolitik? germany-plans-to-raze-towns-for-brown-coal/
19 Ersatz fossiler Brennsto durch erneuerbare Energien? (Tagebau Welzow Süd,
20
21 Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz? Fehlanzeige!
22 Agrokraftstoffe: Kein Ersatz für Verkehrs- und Energiewende
23 Vor welchen Herausforderungen stehen wir heute? Die Energiewende wird den Druck auf Biomassenutzung verstärken, und damit auch die Ernährungssicherung, den Erhalt der Biodiversität und den Klimaschutz bedrängen. Die Agrarreform als notwendiges Instrument für nachhaltige Landnutzung wichtiger als der Beitrag der Zertifizierung. Die Nutzungskonkurrenzen verschärfen sich, es gilt, die ressourcenschonendsten und klimafreundlichsten Verwendungen zu bevorzugen. Die Notwendigkeit, biologische Vielfalt zu bewahren, setzt der Nutzung von Biomasse Grenzen.
24 Lassen Sie es nicht zu, dass die Erneuerbaren Energien von der Politik dafür missbraucht werden, ihre Untätigkeit in Verkehrs-, Energie- und Klimapolitik zu kaschieren!
25 Vielen Dank!
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