Fachliche Eckpunkte des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland
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- Ella Schulz
- vor 6 Jahren
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1 Politisches Mittagsgespräch des NABU Fachliche Eckpunkte des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland Foto: Andreas Anlauf Dr. Andreas Anlauf, Bundesanstalt für Gewässerkunde
2 Fachliche Eckpunkte des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland Ausgangslage: Verkehrsnetz der Wasserstraßen Ziel: Biotopverbund der Wasserstraßen Fachliche Grundlagen - Datenbasis
3 Entwicklungsziele Naturschutz und Wasserwirtschaft Renaturierungsbedarf Biotopverbund Fließgewässer und Auen, Erhaltung und Entwicklung von Biotopen, Arten u. Lebensraumtypen, guter ökologischer Zustand d. Gewässer Maßnahmentypen funktionalräumliche Daten Renaturierungsmöglichkeiten Beachtung schifffahrtlichtechnischer Erfordernisse Beachtung der Begrenzungen und Nutzungsanforderungen Entwicklungspotenziale d. Auen Kostenabschätzung Fachliche Datenbasis Bundeswasserstraßen und ihre Auen Aufstellung von Entwicklungskonzepten und Maßnahmenplanung für Trittsteine
4 Grundlagen Renaturierungsbedarf Ökologische Zustandsbeschreibung der Bundeswasserstraßen (WRRL) Biologische Qualitätskomponente Fische Biologische Qualitätskomponente Makrozoobenthos Gewässerstruktur Ökologische Durchgängigkeit Foto: Andreas Anlauf
5 Grundlagen Renaturierungsbedarf Die Gewässerstruktur der hier berücksichtigten Bundeswasserstraßen ist über alle Wasserstraßenkategorien hinweg überwiegend stark verändert bis vollständig verändert. Hydromorphologische Renaturierungsmaßnahmen sind eine wesentliche Voraussetzung für die Schaffung eines Biotopverbundes von nationaler Bedeutung an Bundeswasserstraßen. An 190 Standorten an 38 Bundeswasserstraßen wurde der grundsätzliche Bedarf für Maßnahmen zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit ermittelt. In über 80 % der BWaStr (HMWB) ist Bewertung des ökologischen Potenzials für Fische mäßig bzw. unbefriedigend Bewertung des ökologischen Zustandes an Bundeswasserstraßen
6 Grundlagen Renaturierungsbedarf Auenzustand Zustand der rezenten Auen Landnutzungsintensität in Auen Verlust von Überschwemmungsflächen Flächenanteil an Feuchtlebensräumen bzw. geschützten Biotopen Habitatfunktion der rezenten Auen Natura Flächenanteile und Erhaltungsgrade von Lebensraumtypen natürliche eutrophe Seen mit Verlandungsvegetation (LRT 3150) Flüsse mit Schlammbänken (LRT 3270) Brenndolden-Auenwiesen (LRT 6440) Magere Flachland-Mähwiesen (LRT 6510) Erlen-Eschen-Auenwäldern und Weichholz-Auenwäldern (LRT 91E0) Hartholz-Auenwäldern (LRT 91F0) 3.14 Länderübergreifender Fließgewässerbiotopverbund Foto: Andreas Anlauf
7 Grundlagen Renaturierungsbedarf Insgesamt liegen 261 FFH-Gebiete teilweise oder vollständig in den rezenten Flussauen der betrachteten Bundeswasserstraßen. Der hohe Flächenanteil von Natura 2000-Gebieten in den rezenten Auen der Bundeswasserstraßen macht den besonderen Erhaltungs- und Entwicklungsbedarf dieser Gebiete deutlich. Flächenanteil Natura 2000-Gebiete Anteil Nebennetz 13% 23% 49% Sehr hoch (75 % %) Hoch (50 % - 75 %) Mittel (25 % - 50 %) Kernnetz - C Kernnetz - B 7% 8% Gering (> 0 % - 25 %) Kein Anteil (0 %) Kernnetz - A Fläche [Tausend ha]
8 Grundlagen Renaturierungsbedarf Fast ha (93 %) der rezenten Auen der betrachteten Bundeswasserstraßen sind deutlich, stark bzw. sehr stark verändert, also teilweise von der Überflutung abgekoppelt und durch zum Teil intensive Landnutzungen geprägt Für eine Verbesserung des Auenzustandes sind sowohl die Wiederherstellung naturnaher Uferstrukturen, die Verbesserung der lateralen Durchgängigkeit als auch eine Änderung bzw. Extensivierung der Landnutzung maßgeblich. Auenzustand 17% 1% 6% Grad der Veränderung Sehr gering Gering Deutlich Nebennetz Kernnetz - C 44% Stark Sehr stark Kernnetz - B 32% Kernnetz - A Fläche [Tausend ha]
9 Grundlagen Renaturierungsbedarf Der Erhaltungszustand der auentypischen Lebensraumtypen ist meist unzureichend bis schlecht Nur sehr wenige Lebensraumtypen zeichnen sich durch einen günstigen Erhaltungszustand aus Hartholz-Auenwälder (LRT91F0) Anteil der LRT 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Hauptnetz Nebennetz A - günstig B - unzureichend C - schlecht Erlen-Eschen-Auenwälder & Weichholz-Auenwälder (LRT 91E0) Magere Flachland-Mähwiesen (LRT 6510) Brenndolden-Auenwiesen (LRT 6440) Flüsse mit Schlammbänken (LRT 3270) Natürliche eutrophe Seen mit Verlandungsvegetation (LRT 3150) A - günstig B - unzureichend C - schlecht
10 Grundlagen Renaturierungsbedarf Freifließende Flussstrecken (z.b. Elbe, Rhein, Donau, Oder, Peene, Aller Havel) bieten eine hohe bis sehr hohe Fließgewässerverbundqualität. Insgesamt 44 % der Fließstrecken zeigen einen hohen bis sehr hohen Entwicklungsbedarf bzgl. des Biotopverbundes. Biotopverbund 1% 5% Bewertung Sehr hohe Verbundqualität Nebennetz Hohe Verbundqualität Kernnetz - C 39% 44% Mittlere Verbundqualität Hoher Entwicklungsbedarf Kernnetz - B 0% 11% Sehr hoher Entwicklungsbedarf Keine Bewertung Kernnetz - A Streckenlänge [km]
11 Renaturierungsmöglichkeiten Ermittlung der Möglichkeiten an Wasserstraßen - Maßnahmentypen
12 Renaturierungsmöglichkeiten Ermittlung der Möglichkeiten an Wasserstraßen unter Beachtung der Begrenzungen / Nutzungsanforderungen Fotos: Andreas Anlauf
13 Renaturierungsmöglichkeiten Ermittlung der Möglichkeiten an Wasserstraßen unter Beachtung der Begrenzungen / Nutzungsanforderungen Arbeitsschritte Ermittlung der Wasserstraßenabschnitte mit techn. Verbau und Regelungsbauwerken. Identifikation der Wasserstraßenabschnitte, mit harten Restriktionen wie Siedlungsflächen, Industriestandorte oder Infrastrukturanlagen im unmittelbaren Uferbereich (30 m Korridor). Ermittlung der schifffahrtlichen Begrenzungen mit Aufbau und Anwendung von Prüfschemen.
14 Renaturierungsmöglichkeiten Ermittlung der Möglichkeiten an Wasserstraßen unter Beachtung der Begrenzungen / Nutzungsanforderungen Prüfparameter Kernnetz/Nebennetz Prallhang (Radius [m]) Wasserstandsschwankungen Gefälle bei MHW Abstand. Fahrrinne-Ufer Nutzung der Wasserstraße relevante Tonnage <0,6 Mio T/a Fahrgastschifffahrt motorisierte Sportbootschifffahrt WaStr-Klasse Fallhöhe Foto: Andreas Anlauf
15 Renaturierungsmöglichkeiten Ermittlung der Möglichkeiten an Wasserstraßen unter Beachtung der Begrenzungen / Nutzungsanforderungen Prüfparameter Kernnetz/Nebennetz Prallhang (Radius [m]) Wasserstandsschwankungen Gefälle bei MHW Abstand. Fahrrinne-Ufer Nutzung der Wasserstraße relevante Tonnage <0,6 Mio T/a Fahrgastschifffahrt motorisierte Sportbootschifffahrt WaStr-Klasse Fallhöhe
16 Renaturierungsmöglichkeiten Ermittlung der Möglichkeiten an Wasserstraßen unter Beachtung der Begrenzungen / Nutzungsanforderungen 1. gering 2. mittel 3. hoch Kernnetz Nebennetz 37% 13% 50% 18% 16% 66%
17 Renaturierungsmöglichkeiten Ermittlung der Möglichkeiten in Auen 24 % der betrachteten Auen an Bundeswasserstraßen besitzen ein hohes und sehr hohes Potenzial. Dabei handelt es sich um Auen mit einem hohen Anteil tiefliegender Ackerflächen und/oder einem großen Defizit an Waldflächen. Foto: Andreas Anlauf
18 Renaturierungsmöglichkeiten Ermittlung der Möglichkeiten FAZIT Im wenig genutzten Nebennetz lassen sich ökologische Belange oftmals vorrangig berücksichtigen. Etwa ein Viertel der betrachteten Auen an Bundeswasserstraßen besitzen ein hohes und sehr hohes Potenzial für eine naturnahe Auenentwicklung durch Umwandlung tiefliegender Ackerflächen und die Neuanlage von Auwäldern. Die tatsächliche Umsetzbarkeit von Maßnahmen an konkreten Orten/Abschnitten muss auf Grundlage weiterer regionaler und lokaler Kriterien bewertet werden. Foto: Andreas Anlauf
19 Fachliche Eckpunkte des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland Abbildung: aus
20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Foto: Andreas Anlauf
21 Kontakt Bundesanstalt für Gewässerkunde Am Mainzer Tor Koblenz Ansprechpartner: Dr. Andreas Anlauf anlauf@bafg.de Tel. +49 (0) und die Beteiligten an der Fachstudie:
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