Nǐhǎo aus dem Reich der Mitte. Erste Woche
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- Albert Lorentz
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1 Nǐhǎo aus dem Reich der Mitte Erste Woche So, da bin ich nun in Shanghai. In der letzten Woche habe ich einfach so viel erlebt, das ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Am besten von vorne: BU: Das bin ich (Friedrich von der Waydbrink) vor der Skyline von Shanghai Der Flug war recht angenehm. Das Essen im Flugzeug hatte Langstreckenqualität, war aber durchaus essbar. In Shanghai angekommen wurden wir (Niko, Katja und ich) von der Universität mit einem Taxi abgeholt. Die Fahrt zur Uni dauerte ca. eine Stunde und war bereits aufregend, weil man hier das erste Mal mit den sog. Verkehrsregeln in Berührung kam es macht eigentlich keinen Unterschied ob man bei Rot oder Grün über die Straße geht. Einen 360 Grad Echtzeitblick sollte man immer haben. Auf dem Campus angekommen habe ich erst einmal mein Zimmer bezogen. Ich wohne im Sino- German College in der 14ten Etage. Von hier aus hat man einen wirklich tollen Ausblick. Mein Zimmer nebst Bad ist klein aber fein. BU: Herzlich Grüße an Schleswig-Holstein
2 Dann habe ich meinen German-Buddy Heiko kennengelernt. Heiko ist Chinese und studiert hier Informatik. Da er in zwei Jahren nach Deutschland kommen will, hat er sich bereits einen deutschen Namen zugelegt und Deutsch gelernt. Mit Heiko ging es dann erst einmal zur Mensa, wobei es hier mehrere davon gibt. Das Essen wird hier für jeden Studenten frisch und separat zubereitet. Für umgerechnet 1,18 Euro hat mir Heiko Nudeln mit Rind und Gemüse sowie eine Pepsi bestellt. Nach dem Essen ging es dann zur Registrierung. Wir wurden durch mehrere Zimmer gereicht, mussten eine Kaution für unsere Zimmer hinterlegen, irgendetwas ausfüllen, Passbilder abgeben und dann waren wir wohl registriert. Das ganze lief für meine Begriffe etwas chaotisch und ungeordnet ab. Aber es hat wohl geklappt ;-) Danach haben wir den Campus erkundet. Es gibt hier auf dem Gelände eine belebte Einkaufsstraße, in der es alles gibt. Hier gibt es auch den Knabberspaß für die Vorlesung: saftig eingelegte Hühnerbeine. Die muss ich unbedingt probieren. Am zweiten Tag hatte die Universität eine Stadttour organisiert. Mit dem Bus ging es ins Zentrum. Durch den dichten Verkehr, sind wir nicht gerade schnell vorangekommen. So hatten wir am Ufer des Huangpu-Rivers weniger freie Zeit zur Verfügung. Nach einer halben Stunde ging es dann wieder zurück. BU: In der Stadt ist immer etwas los!
3 Am dritten Tag fand eine Einführungsveranstaltung statt. Hier gab es allgemeine Informationen von der Universität, der Polizei sowie vom Campus-Wachschutz. Danach gab es eine separate Praktikumseinführung für uns drei Studenten der Fachhochschule Lübeck. Nach dieser Veranstaltung hat mich die Koordinatorin zu meinem Professor gebracht. BU: Niko (rechts), Katja (daneben) und ich (links) mit unseren German-buddies Am Abend haben wir dann noch eine Bootfahrt auf dem Huangpu-River unternommen. Diese Fahrt wurde auch von der Universität organisiert. Shanghai bei Nacht ist wirklich atemberaubend.
4 In den zwei letzten Tagen haben wir noch die Nine-zizag-Brigde und den Yuyuan Garden besucht. Die Brücke war recht überfüllt. Zum Glück war der Garten nicht so überlaufen. Ach ja habe ich schon erwähnt, dass hier ca. 23,5 Millionen Menschen leben Heute habe ich mit Niko das Shanghai World Financial Center besucht. Der Wolkenkratzer ist 492 Meter hoch und das höchste Gebäude hier in Shanghai. Von hier aus hat man einen grandiosen Überblick. Das erst einmal zu den ersten Tagen.
5 Nachtleben, Zoo, Museum und Markenmarkt Zweite Woche In der letzten Woche ist es im Vergleich zur ersten Woche etwas ruhiger gewesen. Dies hängt damit zusammen, dass mein Studienprojekt so langsam anläuft. Dennoch hatte ich einiges erlebt. Vom Museum und dem Markenmarkt hatte ich ja schon berichtet. Mit Niko hatte ich am Freitag einen kleinen Gemüse- und Fischmarkt hier in der Nähe besucht. Am Abend gab es in der Mensa Fischsuppe, die ich nach dieser Erfahrung nicht mehr mit Genuss essen konnte. An sich ist das Essen hier ab und zu gewöhnungsbedürftig. Wer auf Innereien, wie zum Beispiel Pansen steht, kommt hier voll auf seine Kosten. BU: Auf dem Fisch- und Gemüsemarkt Am Freitagabend sind wir mit zwei anderen Deutschen aus Ulm und unseren südafrikanischen Freunden in eine internationale Bar und danach in eine Diskothek gefahren (Phebe 3D-Club). Die Disko verlangte 100 RMB Eintritt (12,38 ), Getränke waren hierbei schon inbegriffen. Die Disko bestand zum größten Teil aus kleinen Sitzecken, die jeweils von einem Kellner/Wächter bedient wurden. In der Mitte standen Stehtische und dazwischen wurde getanzt. Die Musik war sehr laut. Zum Glück hatten wir uns alle vorher mit Ohrenstöpsel ausgestattet.
6 Am nächsten Tag (also gestern) sind wir mit Heiko und Lee in den städtischen Zoo gefahren. Der Zoo war doch besser als ich vorerst dachte, eher machte mir die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen. Der Eintritt lag für Studenten bei 20 RMB (2,48 ). Aufgrund meiner Körpergröße hatte sich ein Tourist mit mir fotografieren lassen und das ausgerechnet im Vogelpark ;-). Im Kinderbereich konnte man lebende Fische angeln. Diese wurden dann in viel zu kleine Plastikbehälter gesetzt um dann den restlichen Tag über das Gelände geschliffen zu werden. Loopings waren dabei inbegriffen. Auf dem Zoogelände stand ein Riesenrad, dass wir natürlich ausprobiert haben. Bei der Fahrt war mir jedoch etwas mulmig, weil es ziemlich gequietscht hat. Heute habe ich mir mit Niko die Umgebung angeschaut. Dabei sind wir auf einen großen Markt gestoßen. Hier konnte man zum Beispiel Schildkröten und Kröten ohne Schild kaufen. Die Kröten wurden mit einer Gartenschere lebendig geteilt. Das war eine Erfahrung, die ich nicht nochmal erleben muss. Seit gestern ist es hier unendlich heiß. Mit 35 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit hält man es draußen nicht lange aus. In den nächsten Tagen soll es auch so heiß bleiben. Der Regen füllt sich wie ein Saunaaufguss an. Ohne Klimaanlage würde ich hier eingehen.
7 Aufgrund der Hitze hatten wir uns gestern für unseren Nachmittagsausflug eine Innenaktivität ausgesucht. Mit Niko bin ich in das Shanghai Science and Technology Museum gefahren. Der Museumskomplex ist, wie alles hier, riesig. Eingeteilt in Themengebiete wie Animals World, Information Era, World of Robots und vielen anderen mehr ist für jeden etwas dabei. Der Eintritt lag bei 30 RMB (3,70 Euro). BU: Kolossaler Eingang Mich hatte besonders die Roboterausstellung interessiert. Leider haben jedoch nicht alle technischen Geräte funktioniert. Dennoch hat sich der Ausflug gelohnt.
8 BU: Monumentaler Zugang Nach dem Museumstrip haben wir noch kurz den Markenmarkt besucht. Hier gibt es alle möglichen Markenprodukte, natürlich in bester Qualität und besonders günstig, wenn man gut handelt. Die Händler versuchen von allen Seiten auf ihre Produkte aufmerksam zu machen hey sir, watch, bag, what ever you want, i make special price for you oder best quality, made in italy hört man aus allen Ecken. Ein wirklich interessanter Ort. In der ersten Oktoberwoche sind hier Ferien. Die Zeit wollen wir natürlich nutzen, um uns das Hinterland etwas anzuschauen. Mit dem Zug wollen wir erst nach Guilin fahren. Die Fahrt soll über 22 Stunden dauern. Hier soll es wunderschöne Reisterrassen geben. Auch eine Bootsfahrt, 83 Kilometer Flussabwärts, wollen wir hier unternehmen. Anlegen werden wir in Yangshuo wo wir auch einige Tage verbringen wollen. Zurück geht es dann wieder mit dem Zug. Ich möchte hier natürlich auch die Gelegenheit nutzen, um über die Unterschiede zwischen Deutschland und China zu berichten. Über die Verkehrsregeln hatte ich ja schon was geschrieben. Auf den Straßen gibt es eine gewisse Hierarchie, gestaffelt nach Fahrzeuggröße und Fahrzeugwert. Die Rettungskräfte, sprich Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen, fahren hier zum größten Teil grundlos mit Blaulicht rum. Erst wenn die Sirene ertönt, handelt es sich hier um einen richtigen Einsatz.
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