Berner Pflanzenschutzprojekt

Transkript

1 Berner Pflanzenschutzprojekt Massnahmen Thomas Steiner Andreas Leu Inforama

2 Massnahmenübersicht / Bereiche Grundanforderungen Investitionsmassnahmen Abschwemmungsmassnahmen Reduzierter Einsatz in Ackerkulturen Massnahmen für Spezialkulturen

3 Grundanforderung: Antidriftdüsen Für die Teilnahme am Projekt, muss die Hauptspritze mit Antidriftdüsen ausgerüstet sein. Bei Mehrfachdüsenhalterungen genügt eine Antidriftdüse

4 Investitionsmassnahmen Massnahme Beitrag Finanzierung Kontinuierliche Innenreinigung CHF max. pro Feldspritze Waschplatz Min CHF pro Anlage 80 % Bund; 20 % Landwirt 80 % Bund; 20 % Landwirt Bio Bio

5 Kontinuierliche Innenreinigung Eine zusätzliche Pumpe, Innenreinigungsdüse Ziel: 5 Einträge von Pflanzenschutzmitteln durch Punktquellen wie z.b. Brühereste oder verunreinigtes Reinigungswasser in die Gewässer reduzieren

6 Kontinuierliche Innenreinigung Empfehlungen: Kleinere Feldspritze: Elektrische Pumpe Grössere Feldspritze: Pumpe mit Ölmotor Anmeldung und Abrechnung: Über GELAN Möglich bei Neukauf wie auch bei Nachrüstung

7 Füll- und Waschplatz, Brühereste aufbereiten Aufbau: Füll- und Waschplatz Dekanter/Öl-Abscheider Rückhaltetank Substrat Ziel: Reduktion der Punktquellen von Spritzbrüheresten und Waschwasser 7

8 Schema FÜLL- UND WASCHPLATZ Mit zwei Abflussmöglichkeiten EINWANDIGER RÜCKHALTETANK Mit Rückhaltewanne BIOBAC ÜBERDECKT Zusammensetzung: Boden (70%), Kompost und Stroh (30%) Spritzbrühereste Regenwasser Beregnun g des Biobac Reinwasse r KONTROLLSCHACH T PUMPGRUB E

9 Spritzenfüll- und Waschplatz Anmeldung: Vollständiger Bedarfsnachweis (Formular auf bei der Fachstelle Pflanzenschutz einreichen Baubeginn und GELAN Anmeldung nur mit schriftlicher Zusage Die Baubewilligung ist Sache des Gesuchstellers Nur für DZ Betriebe

10 Reduktion von Abschwemmungen Jährliche Massnahmen Massnahme Beitrag Geltungsbereich Querstreifen am Feldrand (3m) Fahrspuren CHF 1.- pro Laufmeter CHF 1.- pro Laufmeter max pro ha OAF, Gemüsebau Kartoffel-, Gemüsebau Bio Bio 10

11 Querstreifen am Feldrand Entlang von Wegen oder Strassen auf offener Ackerfläche. min. 3m breit. Ziel: 11 Durch den Querstreifen werden weniger Pflanzenschutzmittel abgeschwemmt und über Schächte in Oberflächengewässer eingetragen

12 Querstreifen (mind. 3 m) entlang von Wegen und Strassen Vorgaben: Kann nicht als BFF angerechnet werden Begrünung mit geeigneter Mischung Einzelstockbehandlungen erlaubt Querstreifen wird im GELAN zur entsprechenden Ackerkultur gerechnet Kann als Wendestreifen genutzt werden.

13 Begrünung der Fahrspuren min. Achsbreite Begrünung Ziel: 13 Beitrag zum Schutz der Böden und Gewässer durch Rückhalt von Erde und Wasser im Feld. Reduktion des Eintrags von Pflanzenschutzmitteln via Abschwemmung

14 Begrünung achsenbreite der Fahrspur Vorgaben: Die gesamte Spurbreite der Feldspritze wird begrünt (mindestens Achsbreite) Muss zeitlich mindestens ebenso lange wie die Hauptkultur bestehen bleiben Kann als mehrjähriges Grünland oder als einjährige Begrünung angelegt werden Die begrünten Fahrspuren werden bei GELAN zur entsprechenden Ackerkultur gerechnet

15 Reduktion von Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau 5. Herbizidverzicht (oaf) 6. Totalherbizid-Verzicht (oaf) 7. Reduzierter Fungizid- und Insektizid-Einsatz (Getreide / Raps) 8. Trichogramma-Einsatz (Mais) Bio Bio

16 5. Herbizidverzicht Ziel: Regulierung der Unkräuter mechanisch Beikultur/Untersaat CHF /ha offene Ackerfläche (ohne BFF) Massnahme jährlich, parzellenweise wählbar Abmeldung möglich

17 Definition Parzelle für Massnahmen 5 / 6 Zusammenhängende Fläche mit der selben Kultur des gleichen Bewirtschafters 17

18 Anforderungen Kompletter Verzicht auf Herbizide im Anbaujahr Pflügen erlaubt bei Pflug -> Beiträge BPP bei MS/DS -> REB-Herbizidverzicht Einzelstockbehandlungen sind erlaubt. 18

19 Tipps zur Umsetzung Zuerst Problemunkräuter abschätzen mit «einfachen» Kulturen Erfahrungen sammeln (z.b. Getreide) 19

20 6. Totalherbizid- Verzicht Ziel: «Glyphosat» nur dort einsetzen, wo es wirklich nötig ist. -> Bei Problemunkräuter! Frühjahrskulturen: CHF /ha Herbstkulturen: CHF /ha offene Ackerfläche Massnahme jährlich, parzellenweise wählbar Abmeldung möglich

21 Anforderungen Kein Totalherbizid im Anbaujahr Herbstkultur: Ernte der Vorkultur vor dem 31. August Ernte Zuckerrüben 15. Okt. -> Saat WW 25. Okt. => Kein Beitrag Ernte Raps 20. Juli -> Saat WW 15. Okt. => Beitrag 21

22 Anforderungen Achtung: Kein Beitrag vor Kunstwiesenansaat Kombination mit Massnahme «Herbizidverzicht» nicht möglich 22

23 Tipps zur Umsetzung Wichtig: Sind Problemunkräuter vorhanden oder nicht! -> nichts erzwingen nur um Beiträge zu erhalten Totalherbizid im Herbst: Entscheid Juli: Ernte WW 5. August: Flache Stoppelbearbeitung mit Scheibenegge 25. August Grubber 28. August Saat Raps mittels Säkombination

24 Tipps zur Umsetzung Wichtig: Sind Problemunkräuter vorhanden oder nicht! -> nichts erzwingen nur um Beiträge zu erhalten Entscheid Entscheid Totalherbizid im Frühjahr: Juli: Ernte WW 2. August: Flache Stoppelbearbeitung mit Scheibenegge 10. August: Saat Phacelia 20. März: Grubbern oder Pflügen, Eggen 21. März: Saat Zuckerrüben

25 7. Reduzierter Fungizid- und Insektizid-Einsatz Ziel: Beobachtungen im Feld, Berücksichtigung vom Wetter IP-Gedanken / Schadschwellenprinzip CHF /ha Raps, Getreide Massnahme jährlich, je Kulturart wählbar Abmeldung möglich

26 Anforderungen Im Getreide darf während dem ganzen Anbaujahr maximal eine Fungizid-Behandlung durchgeführt werden Im Raps darf im Erntejahr (Frühling bis Ernte) nur eine einzige Insektizid-Behandlung durchgeführt werden Gilt auf dem gesamten Betrieb für dieselbe Kulturart Nicht mit Extenso kombinierbar 26

27 Tipps zur Umsetzung 1. Anmeldung 2. Sortenwahl, Fruchtfolge, SMS-Dienst der Fachstelle 3. Feld- & Wetterbeobachtungen, Schadschwellenprinzip 4. Falls zweite Spritzung nötig -> Abmeldung 27

28 8. Trichogramma- Einsatz Ziel: Vorbeugen gegen zukünftige Insektizid-Einsätze CHF /ha gesamte Maisfläche Mit Verpflichtung während gesamter Projektdauer keine Abmeldung möglich

29 Anforderungen Massnahme muss gesamtbetrieblich durchgeführt werden (sämtliche Maisflächen) Teilnahme über gesamte Projektdauer Ausbringung mit Multikopter oder von Hand 29

30 Reduktion von Pflanzenschutzmitteln im Reb-, Obst- und Beerenbau Bio 9. Seitliches Einnetzen Bio 10. Verwirrungstechnik 11. Herbizid-Verzicht im Rebbau Verpflichtung für ganze Projektdauer

31 9. Seitliches Einnetzen Ziel: Kein Einsatz von Insektiziden Es werden nur dunkle Netze unterstützt (Landschaftsschutz) CHF /ha und Jahr Obstbau, Reben, Beeren Verpflichtung für ganze Projektdauer

32 10. Verwirrungstechnik Ziel: Kein Einsatz von Insektiziden CHF /ha und Jahr Obstbau, Reben Verpflichtung für ganze Projektdauer

33 11. Herbizid-Verzicht im Rebbau Ziel: Mechanische Regulierung der Beikräuter im Unterstockbereich CHF /ha und Jahr Reben Verpflichtung für ganze Projektdauer