Das folgende Kapitel soll dabei als kurze Standortbestimmung für Deutschland dienen.

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1 B. Erneuerbare Energien Erster Teil - Wirtschaftliche und technische Rahmenbedingungen. Vorbemerkung zu den Erneuerbaren Energien Die Energiewende für Deutschland gilt als beschlossen. Allerdings wird über das Wie 43 und Wann und v.a. über die Aufgaben der beteiligten Personen und Organisationen noch heftig spekuliert. Neben der bekannten Diskussion über den Klimawandel und seine Auswirkungen gibt es, bedingt durch die Reaktorkatastrophe von Fukushima und die nicht unerhebliche Abhängigkeit vom mport ausländischer Primärenergieträger zunehmend risikobezogene und wirtschaftliche Argumente für eine zügige Umsetzung. Am wurde für Deutschland ein endgültiger Ausstieg aus der Atomenergie politisch beschlossen. nsgesamt werden bis 2022 alle Atomanlagen in Deutschland vom Netz genommen. Zudem müssen auch in den kommenden Jahren.,alte" konventionelle Energieerzeugungsanlagen ersetzt werden. Das Substituieren dieser Anlagen durch neue Anlagen zur Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen und der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien sind zwingend erforderlich, wenn der Plan gelingen soll. Ein Umdenken hinsichtlich der Knappheit fossiler Brennstoffe und der Abhängigkeit von den Regierungen der exportierenden Länder wird mittlerweile spürbar. Die Loslösung von konventionellen Energieerzeugungsanlagen ist demnach nicht nur ein Argument des Umweltschutzes, sondern auch einer stabilen, weil unabhängigen Energieversorgung. Die Energiewende ist demnach die einzig mögliche Antwort auf diese Herausforderungen. Das folgende Kapitel soll dabei als kurze Standortbestimmung für Deutschland dienen. 1. nvestitionen in Erneuerbare Energien Das Potenzial der Erneuerbaren Energien zeigt sich deutlich in der Entwicklung der 44 inländischen nvestitionen in diesem Segment. Betrug das nvestitionsvolumen im Jahr 2000 lediglich 4,5 Mrd., hat es sich 2005 bereits mehr als verdoppelt und erreichte 2010 einen Wert von knapp 27 Mrd.. Sogar die weltweiten Finanzkrisen und die globale Wirtschaftskrise im Jahr 2008 konnte diese Entwicklung nicht bremsen. nvestitionen in Erneuerbare Energien-Anlagen in Deutschland ,8 20,4 r Wasserkraft L 0,07 26, Geotherm1e t -oas B!Oe.r.erg!e 2,70 - Wmdenery1e 2,50 Solarenergie 2(),45 6,0 6,1 6,5 1" ',"1" '1 L...:-L...,-:2-oo.,.,2._..,.. 2o:-o..J 3 L-:-2oo4 20o5 2oo6 2oo7 2:-:c oo::c:s2o'""o"-="' g 2o-1oa----- Abbildung -1:nvestitionen in Erneuerbare Energien-Anlagen in Deutschland (Quelle: Betrachtet man die nvestitionen im Jahr 2010 im Detail, wird deutlich, dass diese im Bereich Solarenergie mit 20,45 Mrd. rund 77% des Gesamtvolumens darstellen. Die 65

2 . Vorbemerkung zu den Erneuerbaren Energien Werte für die Technologien Wind und Bioenergie sind ebenfalls bedeutsam, wobei die nvestitionsvorhaben in Bioenergie mit 2,70 Mrd. etwas stärker ausgeprägt sind. n der Summe entsprechen nvestments in Wind- und Bioenergieanlagen ca. 19,5 % aller nvestitionen. Die Bereiche Wasserkraft und Geothermie sind mit etwas über 3 % der Gesamtinvestitionen im Vergleich hierzu mit 0,07 Mrd. und 0,85 Mrd. eher gering ausgeprägt. Gründe dafür sind u.a., dass das wirtschaftlich sinnvolle Potenzial der Wasserkraft bereits weitgehend genutzt wird und die Geothermie in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt. 2. Entwicklung des Anteils Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch 45 Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamtdeutschen Stromerzeugung spiegelt die rasante Entwicklung der nvestitionstätigkeit wieder. m Jahr 2011 wurden 121,9 TWh Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von ca. 16 %. nsgesamt stieg der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromversorgung in Deutschland von 17,1 % in 2010 auf rund 20 % in Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung = c: <C Abbildung -2: Entwicklung des Anteils Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland (Quelle: Zeitreihen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland, Stand: , BMU unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat.) 3. Zusammensetzung des EE-Stroms Die nachfolgende Abbildung zeigt den nach Erzeugungsform aufgegliederten Anteil der Erneuerbaren Energien im Jahr

3 Erster Teil - Wirtschaftliche und technische Rahmenbedingungen Anteil der Erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch Strom aus EE 31 0,0 % 5,0% 10,0 % 15,0 % 20,0% 25,0 % Wasserkraft ll Windenergie - Biomasse Photovoltaik Abbildung -3: Beitrag erneuerbarer Energien zur Energiebereitstellung im Jahr 2011 (Quelle: Zeitreihe zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland, Stand: , EMU) Betrachtet man nun den Anteil der einzelnen Technologien an den erzeugten 121,9 TWh Gesamtleistung, ergibt sich folgendes Bild: Zusammensetzung des Stroms aus Erneuerbaren Energien Abbildung -4: Zusammensetzung des Stroms aus Erneuerbaren Energien in Deutschland (Quelle: Zeitreihen zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Deutschland, Stand: , EMU unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat.) 4. Unterscheidung von Erneuerbaren Energien Die Erneuerbaren Energien werden nach der Quelle der Naturkraft unterschieden, aus 47 der heraus sie Energie liefern. Zu den Primärenergiequellen zählen dabei Sonneneinstrahlung, Geothermie und Gravitation. Aus diesen Primärenergiequellen ergeben sich dann die sekundären Energiequellen, wie beispielsweise Energie aus Wind oder Biomasse. Jeder Energiequelle können unterschiedliche Anlagentypen zugeordnet werden, 67

4 . Vorbemerkung zu den Erneuerbaren Energien die sich in Reifegrad und Anwendbarkeit jedoch deutlich unterscheiden. Aus diesem Grund stellt sich auch das Potenzial für die einzelnen Technologien unterschiedlich dar. Primärenergiequelle Energiequelle Technische Anlage Ka:egorieclustcr R8generative Energie<.n Abbildung -5: Arten Erneuerbarer Energien 5. Potenziale der Erneuerbaren Energien 48 Zur besseren Unterscheidung der Potenziale wird die aktuelle Situation der einzelnen Technologien in Deutschland betrachtet. Neben Werten zum st-zustand werden auch die Entwicklung und mögliche Gründe für geringere Ausbaumöglichkeiten aufgezeigt. al Solarenergie 49 Bei der Nutzung von Solarenergie besteht prinzipiell die Möglichkeit sowohl der Wärme- als auch Stromerzeugung. Die Sonne ist als konstanter Energieträger gut planbar. Bei Photovoltaikanlagen ist die nstallation der Anlagen auf kleinen bis großen Dächern, Fassaden, Lärmschutzwänden oder Freiflächen möglich. Durch die schnelle Optimierung der Anlagenkomponenten konnten die Stromgestehungskosten hier sehr schnell gesenkt und ein dynamisches Wachstum vorangetrieben werden. Waren im Jahr 2005 rund MW Leistung installiert, betrug dieser Wert im Jahr 2011 bereits MW. das entspricht rund GWhStrom im Jahr

5 Erster Teil - Wirtschaftliche und technische Rahmenbedingungen Photovoltaik in Deutschland && - Stromerzeugung [GWhl -=--= installierte Leistung PV (MW] Abbildung 1-6: Entwicklung der Photovoltaikanlagen in Deutschland (Quelle: Erneuerbare Energien 2011, Stand: , BMU) b} Windenergie Windenergieanlagen sind in Deutschland weit verbreitet. Die installierte Leistung betrug MW. was einer Stromproduktion von GWh entsprach. Damit trägt die Windenergie einen Anteil von 38 % zur Strombereitstellung durch Erneuerbare Energien in Deutschland bei. Auch waren Entwicklung und Verbreitung dieser Technologie in den letzten Jahren stets positiv, was dazu geführt hat, dass viele gute Windstandorte bereits entwickelt sind. Alternativen zu Windkraftanlagen an Land sind Offshore-Aulagen oder das Repowering von alten Windenergieanlagen durch moderne, technisch effizientere Modelle. Tendenziell haben Windkraftanlagen einen relativ guten Wirkungsgrad, liefern allerdings durch das stark schwankende Windaufkommen nicht regelmäßig Energie. Windenergie in Deutschland r ,!!! i ,. s.oo: ----:;;-d( ' 3 t g,o., - Stromerzeugung [GWh] installierte Leistung [MW] Abbildung 1-7: Entwicklung der Windenergie in Deutschland (Quelle: Zeitreihen zur Entwicklung der Erneuerbare n Energien in Deutschland, Stand: , BMU unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat.) 69