Soziale Beziehungen im Alltag
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- Berndt Fischer
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Soziale Beziehungen im Alltag Maria Schernthaner, Verein LOK Leben ohne Krankenhaus Tagung der HPE Österreich 5. und 6. Mai 2017 Der Alltag mit psychischer Erkrankung
2 Die Sache mit der Glühbirne
3 Alle sind so schön vernetzt Kind Schwester, Bruder Eltern Freund/in Mitschüler/in Partner/in Kollege/in Chef/in Nachbar/In
4 Kontextfaktoren Persönlichkeit Gestaltung und Intensität von sozialen Beziehungen sind von Person zu Person verschieden Umwelt/Gesellschaft Gesellschaftliche Rahmenbedingungen der einzelnen Personen beeinflussen soziale Beziehungen (Beruf, Ausbildung, Armut, sozialer Ausschluss,..)
5 Veränderung sozialer Beziehungen Soziale Beziehungen von Menschen mit langandauernden psychischen Erkrankungen befinden sich oft in einem labilen Gleichgewicht und machen im Laufe dieses Prozesses einen Wandel durch Soziale Beziehungen reduzieren sich oft oder verlieren an Intensität Im Laufe des Prozesses ist bei manchen Menschen eine Intensivierung der Beziehung zu Mitgliedern der Herkunftsfamilie festzustellen
6 Fehlende Inklusion Die Inklusion von Menschen mit psychischen Erkrankungen in die sog. Mehrheitsgesellschaft ist nicht gelungen. Die Gründe dafür werden meist nur bei den Betroffenen (in ihrer psychischen Erkrankung) und nicht bei den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geortet.
7 Was ist das Besondere bei Menschen mit einer psychischen Erkrankung Exklusionsrisiken haben viele Personengruppen: ältere Menschen, MigrantInnen, Menschen mit Behinderung, Langzeitarbeitslose,.. Der Mythos der Unheilbarkeit (FINZEN 2004) macht Menschen mit einer psychischen Erkrankung zu etwas Besonderem, führt oft zu Mutund Hoffnungslosigkeit und Isolation.?
8 Verlust sozialer Netze Verlust des Arbeitsplatzes Schulabbruch, Studienabbruch Armut, Geldmangel Lange Krankenhausaufenthalte Wiederholte Krankenhausaufenthalte Hohe Dosierung mit Medikamenten Fehlende professionelle Unterstützung Fehlende familiäre Unterstützung
9 Angehörige als Hilfesystem Angehörige sind oft eine große und manchmal die einzige Ressource. Die Beziehungen können aber auch geprägt sein von Abhängigkeiten Überlastung der Herkunftsfamilie Angst vor der Zukunft
10 Entstehen einer Parallelwelt Besondere Wohnformen Tagesstätten, Werkstätten Exklusive Freizeiteinrichtungen Besondere soziale Beziehungen Betreuungsbeziehungen therapeutische Beziehungen Behandlungsbeziehungen
11 Mögliche Auswege aus der Isolation Antistigmabewegung Recovery Open Dialogue Unterstützung durch ExpertInnen mit Erfahrungswissen Bildung von Interessensvertretungen
12 Soziale Beziehungen und Antistigma Persönliche Beziehungen wirken gegen Stigmatisierung Persönliche Beziehungen vermindern soziale Distanz Persönliche Beziehungen lassen vermeintliche Unterschiede verschwimmen
13 OPEN DIALOGUE als gemeinsame Bewältigungsstrategie Zwischenmenschliche Beziehungen sind Gegenstand der Betrachtungen in einer psychischen Krise Das soziale Netz eines Menschen (Familie, andere Bezugspersonen) wird konsequent in den Bewältigungsprozess der Krise einbezogen Im Offenen Dialog zählt jede Stimme, besonders die des Menschen, der von einer Krise betroffen ist Beziehungen und Bedürfnisse werden geklärt
14 Recovery Paradigmenwechsel: Weg von der Unheilbarkeit hin zu Empowerment und Selbstverantwortung Schlüsselwerte: Personenorientierung, Einbeziehung von Betroffenen, Selbstbestimmung, Wahlfreiheit
15 Good practise Pamejer, Niederlande (Nachbarschaftskreise) Verein LOK Leben ohne Krankenhaus (Beschäftigung von ExpertInnen mit Erfahrungswissen - Experienced Involvement- BegleiterInnen)
16 PAMEJER, Niederlande Pamejer unterstützt Personen in den Lebensbereichen Beschäftigung, Bildung, Freizeit und beim Knüpfen von Sozialkontakten. In Nachbarschaftskreisen sollen Menschen möglichst unabhängig von traditionellen Anbietern leben können. Das Ziel ist das Lernen voneinander und die Begegnung von Mensch zu Mensch. Pamejer ist kein Dumpingangebot, sondern kann auch neben anderen DienstleisterInnen angeboten.
17 Das Konzept des Vereins LOK Leben ohne Krankenhaus Beziehungen zwischen KlientInnen und MitarbeiterInnen sind die Grundlage unserer Arbeit Spannungsfeld: Beziehung authentisches Verhalten professionelle Abgrenzung Konflikte dürfen sein und werden ausgetragen Verlässlichkeit der Betreuungsbeziehung Vermeidung von Abhängigkeiten Unterstützung der Selbstverantwortung Entlassung in die Selbständigkeit
18 ExpertInnen durch Erfahrung Verein LOK Leben ohne Krankenhaus Psychiatrieerfahrene als ExpertInnen in den Einrichtungen Professionelles Erfahrungswissen wird den LOK-KlientInnen neben der professionellen Betreuungsbeziehung zur Seite gestellt Eine andere Sichtweise von psychischer Erkrankung Eine andere Art von Beziehung als eine professionelle Betreuungsbeziehung
19 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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