Engel mit Spezialauftrag

Transkript

1 150 Engel mit Spezialauftrag Günther Pfeifer 8223 Stubenberg am See 191 Austria Tel.: (+43) 3176 / 8700 verlag@unda.at

2 Inhalt Die Engel haben den Auftrag, auf der Erde alles für die Geburt des Jesuskindes vorzubereiten. Das bringt große Aufregung, da sie nicht genau wissen, wo Bethlehem liegt. Ein Stern soll ihnen den Weg zeigen. Die Engel erhoffen sich auch Unterstützung von den Hirten, die in der Nähe von Bethlehem eine Schafherde bewachen. Als schließlich Engel und Hirten aufeinander treffen, herrschen zunächst große Verständigungsschwierigkeiten, aber nach einigem Hin und Her ist doch alles für die Ankunft des Jesuskindes vorbereitet, und alle sind zufrieden. Personen 1. Engel... 9 Einsätze 2. Engel Einsätze 3. Engel... 9 Einsätze 4. Engel... 8 Einsätze 5. Engel Einsätze 6. Engel... 8 Einsätze 7. Engel... 6 Einsätze Stern Einsätze 1. Hirte Einsätze 2. Hirte Einsätze 3. Hirte Einsätze 4. Hirte... 8 Einsätze 5. Hirte Einsätze 6. Hirte... 7 Einsätze 7. Hirte... 7 Einsätze 3

3 1. Szene Personen: 1. bis 7. Engel, Stern Bühnenbild: Im Himmel Die Engel putzen Sterne. Der 5. Engel kommt mit einem goldenen Briefumschlag in der Hand auf die Bühne. 5. Engel (sehr wichtig): He, kommt schnell, kommt schnell, ich muss euch etwas sagen! 4. Engel (fragend): Was denn? Schimpft Petrus schon wieder über uns? 3. Engel (abwehrend): Also, ich habe nichts gemacht. 2. Engel (vorwurfsvoll zum 3. Engel): Das ist es ja, du bist so faul. Du machst nie etwas. 3. Engel (empört): Ich? Ich habe heute schon drei Sterne geputzt. 7. Engel (stolz): Ich bereits vier! 1. Engel (streng): So streitet doch nicht! Nummer fünf hat etwas Wichtiges zu sagen. 5. Engel (sehr wichtig): Der Brief ist von unserem Chef! 4

4 6. Engel: Von Petrus? 5. Engel (beschwörend): Nicht von Petrus, sondern vom richtigen Chef! Alle Engel (falten die Hände und machen ein Engelsgesicht): Ooooh! 1. Engel (ehrfürchtig fragend ): Was schreibt er uns? 5. Engel: Also hier steht Folgendes: Liebe Engel, obwohl ich weiß, dass ihr viel Arbeit habt, möchte ich euch dringend um einen Gefallen bitten. In wenigen Tagen wird mein Sohn Jesus zur Welt kommen 2. Engel (erstaunt): Unglaublich! Los, lies weiter, schneller! 5. Engel (gibt dem 2. Engel beleidigt den Brief): Wenn ich dir zu langsam bin, kannst du selber lesen. 2. Engel: zur Welt kommen. Es steht geschrieben, dass es in Bethlehem in einem Stall sein wird. Man muss das Kind in Windeln wickeln und in einer Krippe auf Stroh betten. Die Botschaft ist leider falsch übersetzt worden. Das Ganze sollte in einem kleinen, gemütlichen Palast vor sich gehen, aber alle Propheten haben inzwischen den falschen Text ausposaunt, also müssen wir uns daran halten. Ich schätze euch als verlässliche, fleißige Mitarbeiter und ersuche euch deshalb, mir aus der Patsche zu helfen. Bitte sorgt in Bethlehem auch dafür, dass die richtigen Leute rechtzeitig kommen. Laut Weissagung sollen folgende Personen bei der Ankunft meines Sohnes dabei sein: 5

5 3. Engel (nimmt den Brief, liest weiter): eine Schar Engel, Hirten vom Feld, ein Stern, ein Ochs und ein Esel. Später kommen dann noch drei Weise aus dem Morgenland dazu. Das ist aber nicht so wichtig, sollten keine Weisen aufzutreiben sein, nehmt eben drei Könige. Liebe Engel, ich weiß, dass ich mich auf euch immer verlassen kann. Ich bin sicher, ihr enttäuscht mich auch diesmal nicht. Danke. PS: Die Sache ist dringend, deshalb müsst ihr noch heute abreisen. 1. Engel (überrascht): Heute noch abreisen? Oh großer Gott! 3. Engel (unsicher): Ja, aber wohin sollen wir überhaupt fliegen? Wo liegt dieses Bethlehem? 6. Engel: In welchem Land? 1. Engel (abwehrend): Ich bin aus (Ort in der Umgebung), da gibt es kein Bethlehem. Wir brauchen so etwas nicht! 2. Engel: Wenn keiner Bescheid weiß, wie sollen wir dann diesen Ort finden? 3. Engel: So ein Schlamassel. 4. Engel (blickt nach oben): Wir brauchen ein kleines Wunder 6

6 6. Engel (blickt flehend nach oben): Aber schnell Der Stern kommt auf die Bühne. 1. Lied Davon haben wir noch nie gehört (Alle Engel) Stern: Hallihallo Engel, ich bin Stern Stern, der Stern! 1. Engel (fragend): Stotterst du? Du wolltest wohl sagen, du bist ein Stern? Stern: Nein. Ich bin Stern Stern, der Stern. So wie Hans Müller, der Tischler. Mein Vorname ist Stern, mein Nachname ist Stern und von Beruf bin ich Stern. (Stolz) Ein ziemlich wichtiger sogar, denn ich habe einen Spezialauftrag vom Chef! 7. Engel: Von Petrus? Stern (stolz): Nein, vom richtigen Chef. Ich bin ein Lotse. 3. Engel (fragend): Ein Lotse? Stern: Na ja, eine Art wandernder Wegweiser. Also, ich soll euch den Weg nach Bethlehem weisen. Dort habt ihr in Kürze einen Termin mit einigen Hirten. Denen verkündet ihr die frohe Botschaft und 7

7 4. Engel (unterbricht hastig): Das heißt, du kennst den Weg nach Bethlehem? Stern: Ich kenne jedes Fleckchen auf der Erde und auch so manche Abkürzung. 4. Engel: Auch eine nach Bethlehem? Stern: Auch dorthin gibt es eine Abkürzung! 7. Engel (erleichtert): Ein Problem wäre damit gelöst. Stern (geheimnisvoll): Aber hört weiter! Wenn ihr die frohe Botschaft losgeworden seid, soll ich euch und den Hirten den Weg zum Stall zeigen und danach auch noch die drei Weisen lotsen. Aber ich habe mir gedacht, ich bleibe an Ort und Stelle in aller Ruhe stehen und mache mich über dem Stall einfach ein wenig heller, dann werden schon alle hinfinden. Coole Idee, oder? 1. Engel: Supercool! 2. Engel: Okay, wir flitzen dir nach, Stern Stern, und wenn wir angekommen sind, verkünde ich den Hirten die frohe Botschaft. 3. Engel (fragend): Warum du? Das kann ich viel besser! 8

8 Stern (beschwichtigend, schaut auf die Armbanduhr): Werdet euch bitte bald einig. Ich muss nämlich los, das Jesuskind will bald zur Welt kommen. Wer von euch hat den Brief erhalten? 5. Engel: Ich. Stern: Dann schlage ich vor, dass du den Hirten die Lage erklärst. Sind alle einverstanden? Alle Engel (resignierend): Okay. Stern: Also dann los! Auf nach Bethlehem! Folgt mir unauffällig! 9

9 2. Szene Personen: 1. bis 7. Engel, 1. bis 5. Hirte Bühnenbild: Bei den Hirten am Feld 1. Hirte (schwärmend): Ich sage euch, letzte Nacht habe ich geträumt, ich sei im Himmel. 2. Hirte: Und wie war es im Himmel? 1. Hirte: Schön! 4. Hirte (verwundert): Was du immer zusammenträumst. 5. Hirte (unbeeindruckt): Träume sind Schäume. Ich glaube nur an das, was ich sehe. Alles andere ist Blödsinn. Dort drüben sind die Lichter von Bethlehem, die sehe ich, also glaube ich auch, dass dort Bethlehem liegt. 3. Hirte: Na klar ist das Bethlehem, ich war ja auch schon dort. 5. Hirte: Und da hinten sind unsere Schafe, die höre, sehe und rieche ich, also glaube ich auch, dass da Schafe sind. 2. Hirte: Ja, die kann man sogar angreifen. 10

10 5. Hirte: Und dort drüben, neben dem kleinen Hügel, ist ein alter Stall, den kenne ich, den sehe ich, also (stockt) - aber was ist denn das? 7. Hirte: Was meinst du? 6. Hirte: Was siehst du? 2. Hirte (verdutzt) Hat es dir die Stimme verschlagen? 1. Hirte: Sprich zu uns! 5. Hirte (zögernd): Da leuchtet etwas über dem Stall. 7. Hirte: Eine Fackel? 5. Hirte (unsicher): Nein, nein, es sieht aus wie ein Stern. Aber als Stern ist er viel zu groß und viel zu hell und viel zu - ich weiß auch nicht. 3. Hirte (überrascht): Jetzt sehe ich es auch, dort muss etwas Besonderes los sein. 4. Hirte: Aber es ist irgendwie unheimlich. Vielleicht wäre es besser, wenn wir die Herde weiter wegtrieben. 1. Hirte: Sollen wir nicht doch hingehen und Nachschau halten? 11

11 2. Hirte (ängstlich): Lieber nicht. 6. Hirte: Ihr werdet doch keine Angst haben, oder? 1. Hirte (unsicher): Ich? Angst? Äh na ja 2. Hirte (abwehrend): Angst? Nein, das heißt na ja 3. Hirte: Von Angst kann keine Rede sein, aber ein wenig Vorsicht ist doch nicht schlecht, oder? 4. Hirte: Ich fürchte mich vor gar nichts! Aber so eine Himmelserscheinung habe ich noch nie gesehen. Besser, wir gehen nicht hin. 7. Hirte: Ich habe irgendwie ein flaues Gefühl im Magen. Und du? Der 5. Engel kommt auf die Bühne. Die Hirten springen erschrocken auf. 5. Engel (beruhigend): Fürchtet euch nicht, ich verkünde euch eine Frohbotschaft! 1. Hirte (weicht zurück): Wer bist du? 2. Hirte (empört): Du hast uns aber ordentlich erschreckt! Was erlaubst du dir, dich einfach so anzuschleichen! 12

12 5. Engel (unbeirrt): Ich bin ein Engel und habe die Aufgabe, euch zu berichten, dass noch heute der Heiland zur Welt kommen wird. 7. Hirte: Wer? 5. Engel: Der Messias. 3. Hirte: Wer bitte? 5. Engel: Der Retter der Menschheit! 4. Hirte: Ich verstehe kein Wort. 5. Engel: Das Jesuskind. 6. Hirte: Kenn ich nicht. 5. Engel: Gottes Sohn! 6. Hirte (spöttisch): Tatsächlich? Woher weißt du das? 5. Engel (würdevoll): Weil ich ein Engel aus dem Himmel bin. Alle Hirten (fragend): Ein echter Engel? 13

13 5. Engel: Ja, fragt nun nicht lange, ich brauche dringend eure Hilfe. 1. Hirte: Wo? Im Himmel? 5. Engel: Nein, dort kommen wir ganz gut alleine zurecht. Hier auf Erden brauche ich eure Hilfe. Ich suche einen Stall. 2. Hirte: Was willst du dort finden? 5. Engel: Ich muss einiges vorbereiten, denn dort wird der Heiland zur Welt kommen. Alle Hirten (entsetzt): In einem Stall? 1. Hirte (ungläubig): Das sollen wir dir glauben? Du kommst allein daher Alle Engel kommen auf die Bühne und singen. Alle Engel: Haaalleluja!! Haaalleluja!! Haleluja! Haleluja! Hallehejuhuja!! Haaalleluja!! Haaalleluja!! Haleluja! Haleluja! Hallehejuhuja!! 2. Hirte (staunend): Ich glaube, das sind wirklich Engel. 3. Hirte (ehrfürchtig): Wie können wir euch helfen? 2. Engel: Wir sollen eine Krippe für das Jesuskind vorbereiten. 14

14 1. Lied Davon haben wir noch nie gehört 1. Strophe: Wir kennen viele Lieder und singen sie auch gern, wir schimpfen hin und wieder mit einem schlimmen Stern, mit einem schlimmen Stern. Wir beten vor dem Schlafen und rufen halleluja! So sind wir, die Braven, und Petrus hört uns zu, und Petrus hört uns zu. Refrain: Doch von einer Krippe, die zu einem Stall gehört, und von einer Sippe, die ein Schaf im Schlaf gestört, und von einem Städtchen, das sie nennen Bethlehem, und von einem Mädchen, Maria aus Jerusalem, und von dem Herodes, den das alles sehr empört, nein, davon haben wir, nein, davon haben wir, nein, davon haben wir noch nie gehört! 2. Strophe: Wir schlafen auf den Wölkchen und dienen Gott dem Herrn, wir sind ein lustig Völkchen, uns haben alle gern. Wir putzen Mond und Sterne und passen auf euch auf, das alles tun wir gerne, das schwör n wir, Hand darauf! 15

15 Refrain: Doch von einer Krippe, die zu einem Stall gehört, und von einer Sippe, die ein Schaf im Schlaf gestört, und von einem Städtchen, das sie nennen Bethlehem, und von einem Mädchen, Maria aus Jerusalem, und von dem Herodes, den das alles sehr empört, nein, davon haben wir, nein, davon haben wir, nein, davon haben wir noch nie gehört! 16

16 17

17 18