Entwicklung schulischer Leistungen. Marc Brückner
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- Sigrid Hummel
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1 Entwicklung schulischer Leistungen Marc Brückner
2 Begriffsbestimmung Schulleistung: Ergebnis von Lernprozessen, die durch Unterrichtsmaßnahmen angeregt und/ oder planvoll gesteuert wurden (KRAPP 1984) Heller (2000): ungenügende begriffliche Klarheit Diskussion bzgl. einer inhaltlichen Differenzierung seit den 70/80er Jahren (z.b. MANDEL: Unterteilung in Leistungsbereiche/ Fächer, 1976)
3 Systematische Lerngelegenheiten führen zu kontinuierlichem Leistungsanstieg Ø Vertiefung und Erweiterung bereits erworbenen Wissens Ø Wichtigkeit des Vorwissens wurde durch psychologische Forschung (z.b. Renkl 1996) empirisch belegt Je kumulativer das Fach, desto höher sind die Lernerfolge/ bei komparmentalisierten Fächern gilt das Gegenteil Naturwissenschaften kommen zu kurz Ø Meist keine Berücksichtigung der Fächer Physik und Chemie in der Grundschule Grund: Orientierung an Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung Fehlen der Voraussetzungen für den Erwerb von formal-abstrakten Inhalten im konkret-operatorischen Stadium Stern (2002): Bei Nutzung graphisch-visueller Repräsentationsformen im Sachkundeunterricht möglich abstrakte Inhalt zu vermitteln
4 Begünstigung von Vergessensprozesse durch unregelmäßigen Unterricht Ø kurze Zeitperioden können ausreichen, z.b. Schulferien Längsschnittstudie von Bryk & Raudenbush (1989): Erhebung der Mathe- und Sprachleistung Forcierung des frühzeitigen Fremdsprachenunterrichts, aufgrund neuer Erkenntnisse der Bilingualismusforschung
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6 Heterogene Gruppe im Grundschulbereich, danach Einordnung in Leistungsgruppen Ø in Deutschland: exterene Differnzierung Ø in den USA: Binnendifferenzierung Annahme, dass individuelle Lernerfolge in leistungshomogenen Gruppen höher sind Ø Bloom (1976), Carroll (1963):Leistungsunterschiede beruhen auf unterschiedlichen Lernzeiten ( Verständnis + Abspeicherung) der Schüler Ø höheres Tempo und höheres Anspruchsniveau möglich - höhere Effektivität
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8 Effekte der Leistungsgruppierung auf das Lernen Ø Marsh (2000): Unabhängig der von der Leistungsgruppierung positive Entwicklung leistungsstarker Schüler (Hongkong) Ø Unbedeutende Rolle der Leistungsgruppierung Ø Matthäus-Effekt auf Individualebene Ø Roeder (1997): Andere Ergebnisse in Deutschland Ø Differenzierung nach 4 Jahren haben günstige Effekte auf die Schulleistung von leistungsstarken Schülern
9 Forschungsergebnisse zum Übertritt Ø Häufige Verschlechterung der Schulleistungen beobachtbar Ø Absinken der intrinsischen Lernmotivation Ø Leistungsangst steigt Ø Zunahme der drop-out Raten Ø Erklärungsansatz (Developmental/ Stage Environment Fit Model) Ø Individuelle Bedürfnisse werden nicht ausreichend berücksichtigt subjektives Wohlbefinden, Motivation und Leistungsverhalten sinkt Ø Bedürfnis nach Autonomie und Identitätsbildung steigt Ø Unfähigkeit vieler Lehrer eine Balance zwischen Autonomie und Vorgaben herzustellen Ø Bedürfnis nach Erlebnissen der eigenen Kompetenz oft im Widerspruch zum kompetetiven Klassenklima
10 Der Fischteicheffekt Ø Konvergieren des mittleren Fähigkeitsselbstkonzepts auf den verschieden Schulformen im Lauf der Sek 1
11 Bloom (1976)
12 Individuelle Determinanten Konative Determinanten (spez. Handlungsimpulse), z.b. - Arbeitstechniken - Lernstrategien - Handlungskontrolle - Abschirmungstechniken gegenüber konkurrierenden Stimuli Kognitive Determinanten, z.b. - Intelligenz - Vorwissen - Konzentration - Kreativität - Sprachkompetenz Konstitutionelle Determinanten, z.b. - Alter - Physischer Entwicklungsstand - Psychischer Entwicklungsstand - Gesundheit - Geschlecht Motivationale und affektive Determinanten, z.b. - Selbstbild - Motivation - Interesse - Attribuierungsmuster - Prüfungsangst Staatliche Schulberatungsstelle München, Dr. Helga Ulbricht 12
13 Familiäre Determinanten Erziehungsklima und häusliche Unterstützung, z.b. - Restriktives Familienklima vs. akzeptierendes Familienklima - Eltern-Kind-Aktivitäten - Lernunterstützung - Medienausstattung Status- und Strukturmerkmale der Familie, z.b. - Familiengröße - Familienkonstellation - Sozioökonomischer Status - Wohnsituation - Sprache/Migrationshintergrund Persönlichkeit der Eltern, z.b. - Eigene Schulerfahrung, Bildung - Berufliche Erfahrungen/ Arbeitslosigkeit - genetische Dispositionen Staatliche Schulberatungsstelle München, Dr. Helga Ulbricht 13
14 Der Einfluss von Schule und Peergroups Lehrerpersönlichkeit, z.b. - Erziehungs- und Unterrichtsstil - Qualifikation, Expertise - Engagement - physische und psychische Belastbarkeit - eigene Belastungen (z.b. familiär) - Beziehung zum Schüler bzw. zur Klasse Schulorganisation und Klassenzusammensetzung, z.b. - Schul- bzw. Klassengröße - Lehrerversorgung - Räumliche Bedingungen - Sachmittelausstattung - Unterrichts- und Betreuungsangebote Klassenverband, Peergroups, z.b. - Beliebtheit, Wohlbefinden - Aktivitäten der Peergroups - Funktion innerhalb der Klasse, innerhalb der Peergroup Staatliche Schulberatungsstelle München, Dr. Helga Ulbricht 14
15 aus: Weinert 1997
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