Gliederung. The Theory of Africa s Poverty Trap. Bettina Keller & Sarah Leinweber

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1 Gliederung The Theory of Africa s Poverty Trap Bettina Keller & Sarah Leinweber Entwicklungsländer in der Weltwirtschaft II (SS 06) 1. Einleitung 2. Ist Afrika selbst schuld? 3. Theorie der Armutsfalle auf Haushaltsebene 4. Theorie der Armutsfalle auf staatlicher Ebene 5. Effektive Investitionsstrategie 6. Beispiele für erfolgreiche Entwicklungshilfe in Afrika The Theory of Africas Poverty Trap 2 Subsahara Afrika Ist Afrika selbst schuld? Gesamtbevölkerung: 617 Mio jährliches Durchschnittseinkommen: 271$ / Person Lebenserwartung (außer Ghana, Madagaskar, Sudan): unter 55 Jahre These: Korruption, Diktaturen und schlechte Regierung sind die limitierenden Faktoren für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas Kindersterblichkeit: über 100 / 1000 Geburten The Theory of Africas Poverty Trap 4

2 Ist Afrika selbst schuld? Land Regierung Korruption Freiheit Wachstum 10 9 Korruption 1 13 poor 4 Freiheit free Malawi Burkina Faso Mauretanien Kamerun Kenia Senegal Benin Mali Ghana free free free free 111, ,8 102,5 100,7 99,6 98,9 95,3 92,8 Regierung: Rating based on World Bank governance indicators 2002 Korruption: Rating based on Transperency International Index, 2003 Freiheit: Freedom House rating, 2003 Regierung 18 poor Simbabwe Ruanda Republik Kongo Mosambik Elfenbeinküste Burundi Madagaskar Sambia Dem. Rep. Kongo Sierra Leone poor poor poor 88,4 83,9 80,5 79,4 78, ,1 43,9 Wachstum: Household final consumption expenditure per capita, 2000 (1980=100) 6 Mechanismus der Kapital Akkumulation Kapital Akkumulation Negativer Kapitalstock = Sparrate < Inflation Positiver Kapitalstock = Sparrate > Inflation Mindestens so groß wie das Bevölkerungswachstum Einkommen pro Kopf muss gesteigert werden The Theory of Africas Poverty Trap 8

3 Die Armutsfalle Die Armutsfalle Einkommen wird für die Basic Needs benötigt Keine Ersparnisse und Steuerabgaben Steigendes Bevölkerungswachstum Steigende Inflation abnehmendes Einkommen pro Kopf und eine negative Wachstumsrate Teufelskreis The Theory of Africas Poverty Trap 10 Durchbrechen der Armutsfalle Die Armutsfalle These: Der Mangel an Kapital ist der limitierende Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas Theorie der Armutsfalle The Theory of Africas Poverty Trap 12

4 Ökonomische Grundgleichung Neoklassisches Wachstumsmodell k = s Af ( k ) ( n + d ) k t q k =capital-labor-ratio q = output per capita s = Sparrate n = Bevölkerungswachstumsrate d = Abschreibungsrate - abnehmender Grenznutzen des Kapitals - saf(k) ist sehr steil für kleine k - saf(k) wächst schneller als (n+d)k für kleine k Wirtschaftswachstum: k > 0 saf ( k) > ( n + d) k t implizite Annahme: k Vermögen pro Kopf die Wirtschaft wächst in jedem Fall The Theory of Africas Poverty Trap The Theory of Africas Poverty Trap 14 Neoklassisches Wachstumsmodell Neoklassisches Wachstumsmodell 15 16

5 Neoklassisches Wachstumsmodell Minimaler Kapitalschwellenwert - unterhalb eines Schwellenwertes k T : sehr geringer Grenznutzen des Kapitals - aber: steigender Grenznutzen des Kapitals - überhalb des Schwellenwertes k T : abnehmender Grenznutzen des Kapitals S-förmige Kurve saf(k) As(k) wächst langsamer als (n+d)k bei kleinen k Begründung: für einen modernen (profitablen) Produktionsprozess ist ein Minimum an Kapital nötig: - Infrastruktur: Straßen, Elektrizität usw. - ausgebildete Arbeiter The Theory of Africas Poverty Trap 18 Minimaler Kapitalschwellenwert Minimaler Kapitalschwellenwert 19 20

6 Minimaler Kapitalschwellenwert Armutsfalle: Sparrate Bei sehr geringen Einkommen eines Haushalts ist die Sparrate s 0 oder sogar negativ. Die Sparrate steigt mit k und nähert sich einem konstanten Wert ( neoklassisches Modell) S-förmige Kurve saf(k) As(k) wächst langsamer als (n+d)k bei kleinen k The Theory of Africas Poverty Trap 22 Armutsfalle: Sparrate Armutsfalle: Sparrate 23 24

7 Armutsfalle: Sparrate Armutsfalle: Bevölkerungsentwicklung Die höchsten Bevölkerungswachstumsraten werden in armen Ländern beobachtet - das Bevölkerungswachstum ist bei kleinen k am höchsten -sinkt mit k und nähert sich einem konstanten Wert ( neoklassisches Modell) (n+d)k wächst schneller als saf(k) The Theory of Africas Poverty Trap 26 Armutsfalle: Bevölkerungsentwicklung Armutsfalle: Bevölkerungsentwicklung 27 28

8 Armutsfalle: Bevölkerungsentwicklung Warum raten wenn es Daten gibt? n als Funktion von k 29 Daten: World Development Report Durchbrechen der Armutsfalle Kriterien der Entwicklungshilfe Dreigeteilte Entwicklungshilfe: 1. Kleiner Teil kommt privaten Haushalte zu gute um Basic Needs zu befriedigen 2. Großteil fließt in öffentliche Investitionen des Staates 3. Private Firmen Finanzielle Hilfe muss umfangreich und ausdauernd sein Bis der Kapitalstock steigt und der Wachstumsprozess startet Der Prozess der Kapitalakkumulation verselbstständigt sich The Theory of Africas Poverty Trap The Theory of Africas Poverty Trap 32

9 Effektive Investitionsstrategie BIG FIVE: Human Capital (Gesundheit,Ernährung, Bildung) Infrastructure (Elektrizität,Straßennetz, Wasser,Sanitär) Natural capital (Ökosystem,Natur-u. Bodenschutz) Public institutional capital (öffentliche Verwaltung,Justiz) Knowledge (Forschung in Gesundheit,Energie, Klima,Technologie,Landwirtschaft) Effektive Investitionsstrategie Private Sektor wächst durch eigene Ersparnisse Verantwortlich für Investitionen in Dienstleistungen, Landwirtschaft Steuerabgaben an den Staat, z.b. für das Schul- und Gesundheitssystem Staat stellt Gelder bereit um den privaten Sektor zu fördern, z.b. für Firmengründungen, The Theory of Africas Poverty Trap The Theory of Africas Poverty Trap 34 Universal Declaration of Human Rights of the United Nations Article 25: Everyone has the right to a standard of Living adequate for the health and well-being of himself of his family, including food, clothing, housing and medical care and nessary social services, and the right to security in the event of umemployment, sickness Article 26: Everyone has right to education. Education shall be free, at lest in the elementary and fundamental stages The Theory of Africas Poverty Trap 35 Erfolgreiche Beispiele im Kampf gegen Armut in Afrika 1. The Compaign for Child Survival führte UNICEF GOBI ein - Growth monitoring of children, oral rehydration therapy, breastfeeding, immunization against six chilhood killers - 80% der Bevölkerung in armen Ländern wurden immunisiert - Kindersterblichkeit fiel rapide ab, besonders in Afrika - Es konnten 12 Mill. Leben am Ende der Dekade gerettet werden The Theory of Africas Poverty Trap 36

10 Erfolgreiche Beispiele im Kampf gegen Armut in Afrika 2. The Control of African River Blindness Onchocerciasis Control Program (OCP) in 11 stark betroffenen Ländern in West-Afrika - Flussblindheit reduzieren durch Insektizide Mittel Ivermectin gegen Mikrofilarien Fälle von Flussblindheit konnten vorgebeugt werden, 25 Mill. Hektar Land können als Lebensraum genutzt werden, 40 Mill.Bewohner konnten vor Infektionen geschützt werden The Theory of Africas Poverty Trap 37