So ein braves Kind. theaterboerse.de LESEPROBE

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1 theaterboerse.de DER THEATERVERLAG FÜR SCHULTHEATER, LAIENTHEATER UND AUTOREN So ein braves Kind Alle Rechte zur Vervielfältigung, anderweitige Nutzung und die Aufführungsrechte liegen bei der: theaterbörse GmbH, Nussbergstraße 17 a, D Braunschweig, THEATERSTÜCKE UND AUTOREN IM VERLAG theaterbörse GmbH, Nussbergstraße 17 a, D Braunschweig

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3 Rollen Anna Lehmann Harald Lehmann Susanne Lehmann Annas Vater Annas Mutter Marie Jana Frau Kombilski eine Freundin von Anna eine Freundin von Anna Annas Lehrerin Frau Schmidt-Meier eine Nachbarin Frau Donner Frau Beierlein Herr Schmuh Erzählerin eine weitere Nachbarin eine ältere Dame ein Vertreter OHNE RECHTE ZUR AUFFÜHRUNG theaterbörse GmbH 3

4 ERZÄHLERIN Hallo liebe Leute, ich bin die und ich wohne in der Merlingasse 12. Bei uns in der Straße ist immer was los. Aber was neulich passiert ist, das werdet ihr nicht glauben. Über uns im Haus, da wohnt die Familie Lehmann. Eines Tages saßen sie am Mittagstisch und unsere Geschichte fing ganz harmlos an. Anna, nimm doch bitte die Ellenbogen vom Tisch. Aber warum denn? So kann ich mich doch viel besser abstützen!! Oh, manno! nimmt die Ellenbogen runter Kannst du nicht einfach auf das hören, was Papa sagt? Also ich hätte mir früher mal sowas erlauben sollen, da hätte ich sofort Fernsehverbot bekommen! Wenn das bei euch früher so schlimm war, warum wollt ihr dann immer, dass es wieder so wie früher ist? Schau mal Anna, wir hatten damals großen Respekt vor unseren Eltern. Heute sind wir selbst Eltern und möchten auch, dass man auf uns hört. Aber ich hab euch doch lieb. Reicht das nicht? Wir haben dich auch lieb nur hätte ich auch gern ein ordentliches Kinderzimmer, gute Schulnoten und ein freundliches Benehmen. Genau, ein richtig braves Kind! Oje. Ich geh mal lieber raus zum Spielen. Aber Anna, du hast doch noch gar nicht aufgegessen! Ich mag nicht mehr. Bis später! Einfach so weggehen ohne zu fragen. Es wird immer schlimmer. Was machen wir denn bloß falsch? Das frag ich mich auch. Bühnenbildwechsel, Mietshaus ERZÄHLERIN Und hier haben wir die Merlingasse. Hier ist immer was los und am meisten Spaß haben wir, wenn Anna dabei ist. Ihr fällt einfach immer was ein. Hintergrund: ein Mietshaus mit ausgeschnittenen Fenstern, Straßengeräusche, Marie und Jana spielen Ball MARIE JANA MARIE Kuck mal, da kommt Anna! Hallo Anna, willst du mitspielen? Ball? Neeee, da hab ich überhaupt keine Lust drauf. Wollen wir nicht lieber Klingelstreiche machen? Ach nee, das gibt doch nur wieder Ärger. Die Schmidt-Meier weiß doch sowieso, dass wir das sind. Diesmal nicht. Passt auf, ich hab eine Idee. Sie tuscheln miteinander, dann geht Anna zur Klingel/lautes Klingeln und stellt sich danach wieder zu den anderen. Frau Schmidt-Meier schaut aus dem Fenster und sieht die Kinder OHNE RECHTE ZUR AUFFÜHRUNG Ach, ihr schon wieder! Das hab ich mir doch gedacht. Lasst endlich diese Klingelstreiche. Wir waren das nicht, Frau Schmidt-Meier. Ehrlich nicht. Da sind gerade die Müller- Jungs weggerannt. Ich glaub, die waren das. theaterbörse GmbH 4

5 JANA Das hab ich auch gesehen. Die waren vorher an der Klingel! Na, dann will ich euch das mal glauben. Sie geht vom Fenster weg, bleibt aber hinter der Gardine versteckt stehen. Anna, Jana und Marie lachen, klatschen ab und klingeln dann noch einmal MARIE JANA Ihr sollt aufhören mit dieser Klingelei! Frau Schmidt-Meier, wir waren das wirklich nicht, die Müller-Jungs LEHMANN, es reicht! Ich geh jetzt zu deinen Eltern. Schlimm genug, dass du immer Streiche machst, aber dann noch andere beschuldigen, das ist ja kriminell. Was hab ich gesagt? Jetzt gibt's Ärger. Ich geh mal lieber nach Hause. Ich auch. Anna steht allein auf der Straße. Da kommt eine sehr alte Frau die Straße entlang. Sie trägt zwei schwere Taschen. Vor der Tür setzt sie die Taschen ab, kramt umständlich nach ihrem Schlüssel und mach schließlich schwer die Tür auf, mit dem Problem, dabei die Taschen wieder aufzunehmen. Frau Donner hat das durch das Fenster gesehen und schüttelt den Kopf FRAU DONNER Also Anna, da hättest du der alten Frau Beierlein ruhig mal helfen können! Wieso denn? Mir hilft doch auch keiner, meine schwere Schultasche zu tragen. Bühnenbildwechsel: Wohnzimmer Lehmann Mutter und Vater sitzen auf dem Sofa. Sie strickt, er liest Zeitung. Es klingelt das Telefon, Vater geht ran Lehmann es klingelt an der Tür Guten Abend Herr Lehmann. Hier spricht Frau Kombilski, die Lehrerin von Anna. Guten Abend Frau Kombilski. Herr Lehmann, ich will nicht lange um den heißen Brei reden. Ihre Tochter ist in meiner Klasse bald nicht mehr tragbar. Sie stört ständig den Unterricht und lenkt die anderen Kinder ab. Außerdem macht sie nur selten ihre Hausaufgaben. Aber das kann doch nicht sein. Meine Frau kontrolliert doch immer. Anna hat nur ganz selten etwas auf. Dass ich nicht lache. Die Kinder bekommen jeden Tag Hausaufgaben. Moment, Frau Kombilski, es klingelt an der Tür seine Frau ist schneller an der Tür und es stürmt die Nachbarin Frau Schmidt-Meier herein Also eins sag ich Ihnen, wenn das mit Anna so weiter geht, beschwere ich mich bei der Hausverwaltung. Diese ewigen Klingelstreiche! Und dann ist sie auch noch so frech und beschuldigt die Müller-Jungs! Aber das Schlimmste wissen sie ja noch gar nicht. Heute hat Anna sich auf dem Pausenhof mit einem Jungen geprügelt! Es klingelt wieder an der Tür. Mutter öffnet, herein kommt die nächste Nachbarin FRAU DONNER OHNE RECHTE ZUR AUFFÜHRUNG Frau Lehmann, ich will mich wirklich nicht in ihre Erziehung einmischen, aber heute habe ich beobachtet, wie sich die arme Frau Beierlein mit zwei schweren Taschen abschleppte und ihre Tochter stand daneben und hielt es nicht mal für nötig, ihr die Tür aufzuhalten. Vater und Mutter schauen sich verzweifelt an theaterbörse GmbH 5

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