AM WOCHENENDE. das gegenüber dem öffentlichen Interesse. Ende des Booms Anzahl der aktiven Öl- und Gasbohranlagen weltweit 4000.

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1 AM WOCHENENDE HF3 MÜNCHEN, OSTERN, 26./27./28. MÄRZ JAHRGANG / 12. WOCHE / NR. 71 / 2,90 EURO DER ANDERE Aussicht auf Erholung Urlaub in Ägypten, der Türkei oder Tunesien gleicht derzeit einer Mutprobe. Muss Spanien deswegen bald wegen Überfüllung geschlossen werden? Die Seite Drei FOTO: DAVID RAMOS/GETTY IMAGES; STEFANO DAL POZZOLO/CONTRASTO/LAIF; REINHARD FELDRAPP; DREAMSTIME Seit drei Jahren führt Papst Franziskus die katholische Kirche. Die Gläubigen lieben ihn aber wie steht es um die Mitbrüder im Vatikan? Buch Zwei, Seite 11 DSCHUNGEL DAHEIM Balkone werden zu Erlebnislandschaften hochgerüstet Stil, Seite 59 NULL AUS 49 Über das schleichende Ende eines Traums: Die Deutschen spielen weniger Lotto Wirtschaft, Seite 25 (SZ) Feiertage können in ihrer therapeutischen Wirkung auf die moderne Beziehung nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ostern zum Beispiel stößt ein Zeitfenster auf, das von Job und Familie gestressten Paaren sonst verschlossen bleibt. Endlich ist Zeit für die Liebesinventur und die klassischen Fragen: Was hat sich beim Partner verändert? Gibt es neue Stärken? Wurde an Schwächen gearbeitet? Vor allem: Wo ist er eigentlich? Ist er immer noch im Wohnzimmer? Oder sitzt er schon wieder im Büro? Wie sieht er genau aus? Ostern ist für solche Fragen besser als Weihnachten geeignet, weil der Organisationsaufwand geringer ist. Die Geschenke erfordern keine Kreativität und die engsten Verwandten sind noch von Heiligabend erschöpft. Also bleiben inklusive Karfreitag und Einkaufssamstag vier Tage für das Programm Liebe reloaded. Das alles ist modern, wie so vieles heutzutage, doch dabei sollten klassische Hilfsmittel, die Paaren seit Alters her zur Verfügung stehen, nicht mit Geringschätzung bedacht werden. Wie zu allen anderen Dingen hat Johann Wolfgang von Goethe auch in dieser Angelegenheit eine dezidierte Meinung vertreten: Im Ehestand muss man sich manchmal streiten, denn dadurch erfährt man was voneinander, schrieb der lebenskundige Dichter. Heutzutage gibt es nur ein Problem: Menschen, die mit Deeskalationsstrategien, Lachyoga und Empathie-Kursen aufgewachsen sind, stehen vor der hinderlichen Frage: Wie streite ich mich, wenn ich den Partner in seinen Widersprüchen total verstehe? Wenn ich ihn nicht bekämpfen, sondern wachstreicheln möchte? Die Antwort haben Generationen von Kabarettisten gegeben, die jede Ehe mit Blick auf den Zustand der Zahnpastatuben charakterisieren: ordentlich gerollt oder gedankenlos zerdrückt? Auch ein noch so mit Harmonie durchgespültes Paar lässt nie die Chance verstreichen, sich über unterschiedliche Zahnpasta- Handhabung zu fetzen. Doch dieses Einfallstor in die konstruktive Auseinandersetzung droht nun für alle Zeit geschlossen zu werden. In einer Studie hat die Verbraucherzentrale Hamburg herausgefunden, dass selbst in vorbildlich zusammengerollten und penibel platt gedrückten Zahnpastatuben im Durchschnitt 14 Prozent Restmenge an Zahnpasta verbleiben. In ihrer Auswirkung auf die Gestaltung von Beziehungen kann diese Meldung nicht ignoriert werden. Wenn es schlussendlich egal ist, ob die Tube nun gedrückt, gerollt oder geplättet ist, wenn es kein richtiges Leben mit der Tube mehr gibt, dann verliert die in Eigeninitiative durchgebrüllte Paartherapie ihr wichtigstes Werkzeug. Die Tube war das Pendel an der Waage der Geschlechter. Wer nun alles aus der Tube rausholen will, folgert die Studie, der muss sie zerschneiden. Aber das ist in der Ehe eher selten eine gute Lösung. Medien, TV-/Radioprogramm Forum & Leserbriefe 14 München Bayern 43 Rätsel & Schach 63 Traueranzeigen von claus hulverscheidt New York Die Summe, um die es geht, ist wohl vergleichsweise gering, von ihrer Symbolkraft her aber könnte die Entscheidung kaum bedeutsamer sein: Die Familie Rockefeller, zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts das Sinnbild eines skrupellosen, die Umwelt ignorierenden Raubtierkapitalismus, verkauft aus ökologischen Gründen ihre Anteile am Rohstoff- Riesen Exxon-Mobil und zieht sich aus dem Ölgeschäft zurück. Das ist so, als würden die Eigentümer von Aldi dem Tierschutz zuliebe aus dem Geschäft mit Wurst, Eiern und Käse aussteigen. Die Entscheidung des Rockefeller-Familienfonds (RFF) verstärkt einen Trend, der sich seit einiger Zeit abzeichnet: Weltweit beschließen immer mehr große Investmentgesellschaften, klimaschädliche und andere ethisch fragwürdige Geschäfte aufzugeben. Dabei ist es wohl nicht nur das schlechte Gewissen, das die Fondsmanager plagt. Hauptgrund dürfte der Druck der Geldgeber und der Öffentlichkeit sowie die Angst um das ohnehin angekratzte Image der Finanzbranche sein. Ebenso schwer wiegt, dass die Beteiligung insbesondere an Kohle-, aber auch an Öl- und Atomkonzernen immer mehr wirtschaftliche Risiken für die Investoren birgt. Das zeigt der politisch verordnete Atomausstieg in Deutschland ebenso wie der Beschluss des Pariser Klimagipfels vom Dezember, wonach die Staaten der Welt schrittweise aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aussteigen wollen. Das New Yorker Beratungsunternehmen Mercer schätzt, dass die Börsenbewertungen der Ölbranche bis zum Jahr 2050 um zwei Drittel schrumpfen könnten, die der Kohleindustrie gar um drei Viertel. Damit erreicht der Klimawandel die Finanzmärkte. Der abgelaufene Quark, die vergessene Pasta ganz hinten im Kühlschrank: In hiesigen Küchen landen Lebensmittel im großen Stil im Müll. Der Umweltverband WWF hat in einer aktuellen Studie ausgerechnet, dass die Deutschen jährlich 18 Millionen Tonnen Nahrung wegwerfen ein Drittel des gesamten Verbrauchs. Das Fleisch von 45 Millionen Hühnchen, vier Millionen Schweinen und einer Viertelmillion Rindern kommt laut Heinrich- Böll-Stiftung gar nicht erst auf den Teller. Es werde als vermeidbarer Abfall in Privathaushalten vergeudet. Seit Jahren schon fordert die Politik von den Deutschen, mehr gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu tun. Eine App namens Zu gut für die Tonne, in der bekannte Köche Tipps zum Restekochen geben, ist die am öftesten heruntergeladene der Regierung. Viel geändert hat all das aber nicht. Die Regierung musste sich deshalb von dem EU-Ziel verabschieden, die Menge der entsorgten brauchbaren Lebensmittel bis 2020 zu Grüne Kapitalisten Einst machte Erdöl die Rockefellers zu Milliardären. Nun steigt die berühmte Familie aus dem Geschäft mit fossiler Energie aus. Auch andere Großinvestoren ziehen ihr Geld wegen des Klimawandels ab Auch der deutsche Versicherungsriese Allianz wird nach eigenem Bekunden nicht länger in Bergbau- und Energiefirmen investieren, die mehr als 30 Prozent des Umsatzes oder der Stromerzeugung aus Kohle generieren. Eine Gruppe renommierter Anlagefirmen, darunter die niederländische Investmentgesellschaft Robeco und der schwedische Pensionsfonds AP4, hat angekündigt, bis zu 100 Milliarden Dollar aus CO2-intensiven Branchen abziehen. Mehr als 100 Großinvestoren mit einem verwalteten Gesamtvermögen von mehr als 13 Billionen Euro haben sich zudem zur Gruppe der Institutionellen Anleger für den Klimaschutz (IIGCC) zusammengeschlossen. Zu ihnen gehören Versicherungskonzerne wie Aegon und Axa, Ende des Booms Anzahl der aktiven Öl- und Gasbohranlagen weltweit SZ-Grafik; Quelle: Baker Hughes Finanzkrise Fracking-Boom 3900 Zu gut für die Tonne Verschwendung von Lebensmitteln: Ernährungsminister Schmidt will das Mindesthaltbarkeitsdatum abschaffen Ölpreisverfall halbieren; neues Ziel: Und inzwischen setzt sich die Einsicht durch, dass die Politik eingreifen muss. Die Bundesregierung knöpft sich nun einen der Hauptverursacher des großen Wegwerfens vor: das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Die seit Jahrzehnten nach EU-Recht vorgeschriebene Herstellerangabe soll selbst ein baldiges Ablaufdatum bekommen. Kritiker bemängeln, dass Verbraucher das Datum oft falsch verstehen und auch Supermärkte ihre Ware viel zu früh aussortieren. Denn das MHD garantiert nur, dass Farbe, Geruch und Geschmack des ungeöffneten Lebensmittels bei richtiger Lagerung bis zu diesem Tag erhalten bleiben. Genießbar bleibt es jedoch auch nach Ablauf. Reis, Nudeln oder Mehl etwa sind oft viele Monate länger haltbar. Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) forderte am Freitag deshalb die Abschaffung der Angabe. Wir werfen massenweise gute Lebensmittel weg, weil die Hersteller zu große Sicherheitspuffer eingebaut haben, sagte er in einem Interview. Er gehe davon aus, dass in wenigen Monaten der Entwurf einer entsprechenden EU-Richtlinie vorliege. Da das MHD im Ermessen des Herstellers liegt, haben Verbraucherschützer seit Anlagegesellschaften wie Aberdeen Investment und die Deutsche Asset & Wealth Management, aber auch hochspekulative Hedgefonds wie der US-Finanzriese Blackrock, die in Deutschland einst als Heuschrecken verschrien waren. Der Rockefeller-Fonds begründete seinen Beschluss mit dem Verdacht, dass Exxon-Mobil seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit über die Gefahren der Ölnutzung für das Weltklima getäuscht habe. Man habe daher entschieden, zu dem moralisch verwerflichen Verhalten auf Distanz zu gehen und sich von der Beteiligung an dem Hersteller der Benzinmarke Esso zu trennen. Wir können nicht mit einem Unternehmen in Verbindung gebracht werden, das gegenüber dem öffentlichen Interesse eine so offensichtliche Verachtung an den Tag legt, hieß es in einer Erklärung des RFF. Seit vorigem Jahr ermitteln New Yorker Behörden gegen Exxon-Mobil: Sie werfen den Texanern außer der Täuschung von Bürgern und Aktionären auch vor, über Jahrzehnte Studien bezahlt zu haben, in denen der Klimawandel wider besseren Wissens bestritten wird. Der RFF, der mit seiner Entscheidung dem größeren Rockefeller Brothers Fund folgt, geht jedoch noch weiter: Er riet der Energiebranche nicht nur dazu, die Erforschung weiterer Vorkommen kohlenstoffhaltiger Brennstoffe abzubrechen. Vielmehr sollte auch der Großteil der schon bekannten Reserven im Boden bleiben. Angaben dazu, wie groß die Beteiligung der Familie an Ölfirmen noch ist, machten die Rockefeller-Nachfahren nicht. Der Ruhm und der Reichtum der Dynastie mit rheinischen Wurzeln gehen auf den Patriarchen John D. Rockefeller zurück, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Geschick, aber auch mit List, Druck und Preisabsprachen den Öl- Multi Standard Oil aufgebaut hatte. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Konzern wegen seiner Monopolstellung von der US-Regierung in 34 Unternehmen zerschlagen, darunter Exxon-Mobil und Chevron. Rockefeller gilt als reichster Mann aller Zeiten. Er war allerdings auch einer der größten Philantropen, die es je gab. Schon zu Lebzeiten spendete er Millionen Dollar für wohltätige Zwecke und wurde damit zum Vorbild für heutige US-Milliardäre wie Bill Gates und Warren Buffett. Exxon-Mobil im Übrigen reagierte gereizt auf die Ankündigung der Familie Rockefeller. Es ist nicht überraschend, dass sie sich zurückziehen, da sie bereits eine Verschwörung gegen uns finanzieren, sagte ein Konzernsprecher. längerer Zeit den Verdacht, dass manche Produzenten lieber knapp bemessene Angaben auf die Etiketten setzen und so auch noch vom Wegwerfen profitieren. Dabei sind die Folgen gravierend, aus ethischer, ökologischer und ökonomischer Sicht. Um die weggeworfenen Lebensmittel zu erzeugen, sind 2,6 Millionen Hektar Nutzfläche nötig. Dabei werden 48 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt. Bei Produkten wie Salz oder Zucker, die dauerhaft genießbar sind, muss schon heute kein Haltbarkeitsdatum mehr auf der Verpackung stehen, nur noch das Herstellungsdatum. Ganz verschwinden sollen die Angaben zum drohenden Verfall jedoch nicht. Auf die Verpackungen von Milch oder Schinken soll ein echtes Verfallsdatum gedruckt werden, nach dem diese Produkte tatsächlich nicht mehr genießbar wären, fordert Schmidt, der auch auf andere Abhilfe hofft. Die Zukunft gehöre ohnehin der intelligenten Verpackung, die den Zustand der Ware selbst erkennt. markus balser Festnahmen bei Terrorfahndung Polizei: Geplante Anschläge in Paris und Brüssel vereitelt München Die Polizei in Deutschland, Belgien und Frankreich hat im Zusammenhang mit den islamistischen Terroranschlägen von Brüssel seit Donnerstag elf Verdächtige festgenommen. Im Raum Düsseldorf wurde am Donnerstag ein als Salafist bekannter Mann festgenommen. Am Mittwochabend hatte die Polizei in Gießen einen Mann marokkanischer Herkunft festgesetzt, auf dessen Mobiltelefon sie Hinweise einer Verbindung zu den Attentaten am vergangenen Dienstag in Brüssel fand. In Paris wurde ein Mann gefasst und so der Regierung zufolge ein Anschlagsplan vereitelt. Bei Anti-Terror-Einsätzen in Brüssel wurden am Freitag laut Staatsanwaltschaft in den Stadtteilen Forest, Schaerbeek und Saint-Gilles je ein Verdächtiger festgenommen. Der Festgenommene in Schaerbeek wurde verletzt, er soll dem Sender RTBF zufolge Sprengstoff bei sich gehabt haben. Sechs Verdächtige waren in Brüssel bereits am Donnerstagabend festgenommen worden. Bei den Selbstmordanschlägen am Flughafen Brüssel und auf die U-Bahn, zu denen sich der sogenannte Islamische Staat bekannte, verloren am Dienstag 31 Menschen ihr Leben, 300 wurden verletzt. Unter den Todesopfern war auch eine Frau aus Aachen. sz Seiten 2, 4 und 5 MIT STELLEN- UND IMMOBILIENMARKT Die Uhren werden vorgestellt München An diesem Sonntag beginnt die Sommerzeit. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um zwei Uhr um eine Stunde vorgestellt. Die Nacht ist damit eine Stunde kürzer. Die Sommerzeit endet von 29. auf 30. Oktober. sz Seite 8 TAGS DAS WETTER 16 /-1 NACHTS Anfangs stärker bewölkt oder nebligtrüb, im Tagesverlauf häufiger Sonne. Meist bleibt es trocken. In den höheren Lagen Schnee. Die Höchsttemperaturen bewegen sich zwischen zehn und 16 Grad. Seite 14 Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, München; Telefon 089/2183-0, Telefax -9777; redaktion@sueddeutsche.de Anzeigen: Telefon 089/ (Immobilien- und Mietmarkt), 089/ (Motormarkt), 089/ (Stellenmarkt, weitere Märkte). Abo-Service: Telefon 089/ , A, B, F, GR, I, L, NL, SLO, SK: 3,80; dkr. 30; 3,50; kn 34; SFr. 5,00; czk 112; Ft 1020 Die SZ gibt es als App für Tablet und Smartphone: sz.de/plus

2 2 THEMA DER WOCHE HF3 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH TERROR IN EUROPA Belgien, Frankreich, Deutschland die Attentäter von Paris und Brüssel waren offenbar gut vernetzt. Die Ermittler versuchen nun, Komplizen zu finden und die Flut an neuen Warnhinweisen zu sortieren von thomas kirchner und alexander mühlauer Ibrahim El Bakraoui hat sich am Brüsseler Flughafen in die Luft gesprengt, sein Bruder Khalid in der Metro-Station Maelbeek. Die Geschichte der beiden: eine Revue der verpassten Gelegenheiten. Gründlichere Arbeit von Justiz und Polizei hätte vielleicht manches verhindert. Am 30. Januar 2010 überfällt Ibrahim eine Wechselstube in Brüssel. Die Sache geht schief, bei der Verfolgung schießt er einen Polizisten mit seiner Kalaschnikow nieder. Acht Monate später verurteilt man ihn zu neun Jahren Haft, die später auf zehn steigen, weil er Berufung einlegt. Nach vier Jahren und neun Monaten wird er wegen guter Führung mit Auflagen freigelassen, offenbar gegen den Rat der Gefängnisleitung in Ittre. Zwischen Oktober 2014 und Mai 2015 bleibt er brav. Er reist nicht für längere Zeit ins Ausland, meldet sich pünktlich beim Bewährungshelfer, meidet seine alten Kumpels, sucht Arbeit, überweist jeden Monat 25 Euro Schmerzensgeld an den verletzten Polizisten. Dann plötzlich ist er weg. Im Juni nimmt ihn die türkische Polizei in Gaziantep an der Grenze zu Syrien fest. Sie hält ihn für einen Dschihadisten. Am 14. Juli setzt sie ihn zusammen mit einem anderen Verdächtigen in ein Flugzeug nach Amsterdam, das sie als Wunschziel angegeben haben. Erst am Morgen dieses Tages warnt die Türkei Belgien und die Niederlande vor den beiden mit einer Nachricht an ein Internet-Portal der Botschaften in Ankara. Die Information erreicht den zuständigen Polizei-Verbindungsmann in der belgischen Botschaft aber zu spät. Da ist Ibrahim schon untergetaucht. Alte Bekannte Zwei der Brüsseler Attentäter hätten eigentlich im Gefängnis sitzen müssen. Auch die Warnungen aus der Türkei wurden in Belgien überhört Weil die Sicherheitsbehörden schlampten, hat Belgien nun auch eine Regierungskrise Obwohl Ibrahim jetzt als höchst verdächtig gelten müsste, kümmert sich noch immer niemand um ihn, niemand schlägt Alarm. Stattdessen schickt die belgische Polizei einige Tage später eine Liste mit den bisherigen Straftaten Bakraouis an die Türkei. Erst Ende August 2015 wird seine Bewährung aufgehoben, weil er gegen die Auflagen verstoßen hat. Um diese Zeit herum hat die Türkei ihn nach eigenen Angaben erneut aufgegriffen und abgeschoben. Nun wird er landesweit gesucht. Im Dezember überweist er sogar noch einmal das Schmerzensgeld. Auch Ibrahims jüngerer Bruder Khalid hat die fünf Jahre Haft, die er 2011 wegen Autodiebstahls erhielt, nicht abgesessen, er kommt gegen Auflagen vorzeitig frei. Einmal wird er mit einem früheren Komplizen im Auto erwischt. Weil er sich an alle andere Auflagen gehalten hat, bleibt er frei. Im Oktober 2015 taucht er ab. Es war eine peinliche Nachricht aus Ankara, die all diese Versäumnisse der belgischen Behörden bekannt machte. Am vergangenen Mittwoch, kurz vor 18 Uhr, teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan mit, sein Land habe einen der Attentäter ausgewiesen und Belgien vergeblich gewarnt. In Brüssel herrschte erst einmal Schweigen. Premierminister Charles Michel bat Innenminister Jan Jambon und Justizminister Koen Geens um Aufklärung. Die beiden waren genauso überrascht wie der Premier. Sie hatten keine Ahnung. Und Belgien hatte zur Terrorauch noch eine Regierungskrise. Jetzt soll ein Ausschuss aufklären, was schiefgelaufen ist. Es gibt viel zu tun Gute vier Stunden später, gegen 22 Uhr, rief Jambon Premier Michel an: Charles, ich muss dich sehen. Der Innenminister fuhr zum Lambermont, der Residenz des Premierministers in der Nähe des Königspalasts. Erst erklärte Jambon die Lage und dass man sich Fragen stellen könne über die Arbeit der Justiz und der Polizei. Die Dinge seien nicht optimal gelaufen. Dann sagte er: Ich übernehme die politische Verantwortung, obwohl ich keinen Fehler begangen habe. Michel bat um Bedenkzeit, er wolle erst Justizminister Koen Geens sehen. Auch dieser stellt sein Amt zur Verfügung. Es war Mitternacht, als sich alle drei im Lambermont trafen. Michel hatte sich entschieden: Er wollte die Sache beruhigen und bat beide Minister, im Amt zu bleiben. Während der Nacht sprach der Premier mit seinen anderen drei Stellvertretern (Jambon ist auch einer von ihnen) und fragte, ob sie einverstanden sind. Sie waren es, alle bekannten sich zur Koalition. Eine neue Regierung zu bilden ist kompliziert in Belgien, das wollte niemand riskieren. Innenminister Jambon sagte am Donnerstag nach der Kabinettssitzung: Es ist Krieg. Da verlässt man nicht das Gebiet. Ich bleibe. Auch Justizminister Geens blieb im Amt. Nun soll eine Kommission des Parlaments das Versagen der Regierung, der Justiz und der Polizei untersuchen. So wie vor 20 Jahren, als der Kindermörder Marc Dutroux durch alle Maschen der Justiz geschlüpft war und man über Mitwisser ganz weit oben spekulierte. Es gibt viel zu erklären. Etwa jene Geschichte des Polizisten aus Mechelen. Der erfuhr offenbar schon im Dezember, als Salah Abdeslam wegen der Pariser Attentate gesucht wurde, den Namen und den Wohnort von Abid Aberkan, bei dessen Mutter sich Abdeslam später im Keller versteckte. Adresse: Rue des Quatre Vents 79, Molenbeek. Leider gaben seine Vorgesetzten die Nachricht nicht nach Brüssel weiter. Oder die verunglückte Vernehmung von Salah Abdeslam. Er wurde am Tag nach seiner Festnahme nur eine Stunde lang zu seiner Rolle bei den Pariser Anschlägen befragt, nicht aber zu möglichen neuen Attentatsplänen, vor denen Belgiens Außenminister am selben Tag ausdrücklich warnte. Seltsam ist auch, dass Abdeslams Aussageprotokoll umgehend an die Medien gelangte. Er stellt sich darin als kleines Rädchen dar, der Böse soll offenbar sein Bruder sein, der sich in Paris in die Luft gejagt hatte. Die Aussagen sind gespickt mit Unwahrheiten. Belgische Medien mutmaßen unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass Abdeslam und andere ursprünglich in Brüssel auf dieselbe Weise zuschlagen wollten wie in Paris mit Schießereien auf öffentlichen Plätzen. Trauer und Wachsamkeit: Auf der Place de la Bourse in Brüssel gedenken Hunderte Menschen der Terroropfer (oben). Bei einer Razzia in einem Vorort wurde eine Tram-Bahn evakuiert. FOTOS: PHILIPPE HUGUEN/AFP, PATRIK STOLLARZ/AFP Ebenfalls im Visier waren offenbar Atomkraftwerke. Die Brüder Bakraoui beobachteten die Wohnung eines Leiters der belgischen Atombehörde mit einer Videokamera. Laut Experten hätte das Material der Terroristen aber nicht gereicht, einen Meiler ernsthaft zu beschädigen. Während der Terroralarm in Brüssel von Stufe vier auf drei gesenkt wurde, versuchen die Ermittler das Terrornetzwerk hinter den Pariser und Brüsseler Anschlägen mit immer neuen Aktionen zu zerstören. Am Donnerstagabend nahm die Polizei sechs Männer fest, am Freitag drei weitere. In Schaerbeek waren bei Hausdurchsuchungen zwei Explosionen zu hören, ein Mann mit Sprengstoff wurde angeschossen und gefasst. Die Identität des zweiten Flughafen-Attentäters hat die Staatsanwaltschaft inzwischen bestätigt, es handelt es sich um Najim Laachraoui. Der dritte Mann ist flüchtig. Die Polizei sucht nach einem weiteren Verdächtigen, dem Syrer Naim al-hamed. Warnungen und Spekulationen Hinweise auf Anschläge gibt es viele doch welche sind relevant? Nach den Anschlägen in Brüssel sind auch in Deutschland zwei Männer festgenommen worden. Vermutungen, dass sie zum Umfeld der Attentäter gehört haben könnten, haben sich bislang aber nicht bestätigt. Bereits am Mittwochabend fiel bei einer Routinekontrolle auf dem Bahnhof in Gießen ein 28-jähriger Marokkaner einer Streife der Bundespolizei auf. Für ihn galt wegen Straftaten eine Einreisesperre in den Schengen-Raum. Nach Informationen des Spiegel soll er zwei verdächtige SMS vom Tag der Brüsseler Anschläge auf seinem Handy gehabt haben. In einer Nachricht soll der Name des U-Bahn-Attentäters Khalid El Bakraoui vorgekommen sein. Eine weitere Nachricht soll nur das Wort fin Französisch für Ende enthalten haben. Die Nachricht soll wenige Minuten vor dem Anschlag auf die U-Bahn gesendet worden sein, bei dem Khalid starb. Die Ermittler prüfen nun, welche Verbindungen der Festgenommene zu Bakraoui hatte. In Düsseldorf wird ein Salafist festgenommen. Mit Brüssel hat das wohl nichts zu tun Am Donnerstagnachmittag wurde dann im Raum Düsseldorf ein den örtlichen Strafverfolgungsbehörden gut bekannter Salafist festgenommen. Der Mann war wegen bandenmäßigen Diebstahls zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Weil er im Sommer 2015 im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien aufgegriffen und dann abgeschoben worden war, hatten Düsseldorfer Strafverfolger den Verdacht, dass er seine Haft nicht antreten und erneut versuchen werde, in die Türkei zu reisen. Deshalb hatten sie einen Haftbefehl beantragt. Einen Zusammenhang zu den Anschlägen in Brüssel soll es nicht geben. Die starke öffentliche Reaktion auf die beiden Festnahmen signalisiert auch die Nervosität nach den Anschlägen. Bislang aber sei Deutschland nur Transitland für einige der mittelbar oder unmittelbar Tatbeteiligten, heißt es in einer vertraulichen Analyse deutscher Sicherheitsbehörden, die nach dem Anschlag in Brüssel gefertigt wurde. Relevante operative Verbindungen des franko-belgischen Terrornetzwerks nach Deutschland seien nicht bekannt. Zurücklehnen können sich die Ermittler dennoch nicht. Ständig gehen Warnungen vor angeblich in Deutschland drohenden Anschlägen beim Gemeinsamen Terrorismus-Abwehrzentrum (GTAZ) in Berlin ein. Viele Polizeidienststellen berichten, man werde nach Anschlägen geradezu mit Warnhinweisen überschwemmt. So gab es auch gleich nach den Attentaten in Brüssel Hinweise eines Dienstes aus dem Nahen Osten, es könne Folgeattentate in Deutschland geben. Konkret wurden zwei deutsche Flughäfen genannt, die angeblich ins Visier von Terroristen geraten seien: Gleiches Muster von Gefährdungshinweisen wie nach Paris (Hannover) notierten deutsche Terror-Ermittler. Kurz nach den Anschlägen in Paris im November 2015 hatte es Hinweise gegeben, dass angeblich auch ein Anschlag in Hannover drohe. Ein Fußball- Länderspiel war daraufhin abgesagt worden. Es gibt bis heute allerdings keine Belege, dass damals wirklich ein Anschlag drohte. hans leyendecker Die Freunde des Weihnachtsmanns Bei Paris wird ein junger Mann festgenommen wieder führt die Spur nach Brüssel Die Polizei hatte längst alles unter Kontrolle in Argenteuil. Dennoch, die lauten Explosionen am Vormittag des Karfreitags haben den Einwohnern der Pariser Vorstadt noch einmal einen gehörigen Schrecken eingejagt: Sprengspezialisten hatten zwei Bomben aus der Wohnung von Reda K., dem 34-jährigen Terrorverdächtigen, geschafft und anschließend am Rande eines abgesperrten Friedhofs gezündet. Die Verhaftung von Reda K. sowie die Razzia am Nordrand der Hauptstadt hatte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve bereits in der Nacht zuvor als Erfolg gewürdigt: Reda K. sei hochgradig verwickelt gewesen in einen sehr weit fortgeschrittenen Plan für ein Attentat. Was genau der gebürtige Franzose vorhatte und wer Reda K.s Komplizen waren dazu wollte Cazeneuve keine Details preisgeben. Es gebe zwar kein greifbares Element eines Beweises für eine direkte Verbindung zu den Anschlägen von Paris und Brüssel. Doch der Verdächtige, so Cazeneuve, habe einem gefährlichen Netzwerk angehört. Über die Ostertage gelte auch deshalb erhöhte Alarmbereitschaft. Gleichzeitig spürte die belgische Polizei im Stadtteil Schaerbeek mindestens einen Mann auf, der zu Reda K.s Netzwerk zählte. Der Verdächtige wurde am Bein angeschossen und festgenommen. Die Polizei- Aktionen illustrieren aufs Neue, wie eng gewaltbereite IS-Sympathisanten aus Frankreich und Belgien vernetzt waren und wie leicht es den jungen Männern offenbar fiel, aus dem Nahen Osten zurück nach Westeuropa zu kommen und am Rande von Brüssel oder Paris unterzutauchen. Reda K. war im Juli 2015 in Abwesenheit von einem belgischen Strafgericht wegen Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung zu zehn Jahren Haft verurteilt worden und wurde seit 2014 mit internationalem Haftbefehl gesucht. Vergeblich. Reda K.s Nachbarn im Mietshaus von Argenteuil jedenfalls beteuerten, ihnen In einem Vorort von Paris nahm die Polizei einen Verdächtigen fest, der angeblich Attentate plante. FOTO: G. FUENTES/REUTERS sei der stille Mann von nebenan nie aufgefallen. Schockiert hatten sie nun am Donnerstagabend das Gebäude räumen und stundenlang am Straßenrand zusehen müssen, wie maskierte Spezialeinheiten der Polizei durchs Treppenhaus stürmten und die Wohnung des mutmaßlichen Terrorhelfers durchsuchten. Vor drei Jahren war Reda K. erstmals aufgefallen. Der damals 31-Jährige lebte im Brüsseler Stadtteil Ixelles, von dort fuhr er regelmäßig nach Molenbeek. Denn da wiederum zählte Reda K. zu den eifrigsten Anhängern eines gewissen Khalid Zerkani. Der heute 42-jährige Marokkaner (Spitzname Papa Noël, also Weihnachtsmann) war Organisator eines Schleuser- Netzwerks, das reihenweise junge Belgier und Franzosen nach Syrien brachte. Zu den Schützlingen von Papa Noël zählten zwei mittlerweile weltberüchtigte IS- Mörder: Abdelhamid Abaaoud, der Koordinator des Pariser Anschläge, und Chakib Akrouh, der als Teil des sogenannten Terrassen-Kommandos in der Nacht des 13. November mithalf, 39 Menschen zu töten. Beide Männer starben fünf Tage später im Pariser Vorort Saint-Denis. Reda K., der 2014 selbst in Syrien war, galt als Finanzier des Netzwerks: Er beging zahllose Raubdelikte an Ungläubigen, um mit dem Erlös seiner Beute dann die hohen Kosten der Reise nach Syrien von bis zu Euro pro Dschihadist zu finanzieren. christian wernicke Dickes Blut Es ist kein Zufall, dass unter den Terroristen immer wieder Brüderpaare sind An den Terroranschlägen in Brüssel waren die Brüder El Bakraoui beteiligt. Die Brüder Abdeslam gehörten zu den Tätern vom 13. November in Paris: Brahim sprengte sich am Café Comptoir Voltaire in die Luft, Salah mietete den VW Polo, mit dem die Terroristen zur Konzerthalle Bataclan fuhren, und war ebenfalls als Selbstmordattentäter vorgesehen. Im Januar 2015 stürmten die Brüder Kouachi die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo.Die Anschläge auf den Boston-Marathon 2013 verübten die Brüder Zarnajew. Bei fast allen großen islamistischen Anschlägen im Westen in den vergangenen Jahren spielten Brüderpaare eine entscheidende Rolle. Oft ist der jüngere Bruder völlig abhängig vom älteren, der sein großes Vorbild ist Doch warum Brüder? Weshalb sind es nicht Schwestern oder Vater und Sohn oder Mutter und Tochter, die sich und andere in den Tod reißen? Man muss die ältesten brüderlichen Archetypen in Erinnerung rufen Kain und Abel, sagt Franz Joseph Freisleder, Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Heckscher-Klinikum München. Der eine ist stärker, der andere schwächer, der eine älter, der andere jünger, der eine dominanter, der andere zurückhaltender. Und dann will der eine dem anderen imponieren und ihm beweisen, dass er mithalten kann. Als Gutachter hat Freisleder jugendliche Straftäter beurteilt, die als Brüderpaar gemeinsam Banken ausgeraubt oder Taxifahrer überfallen hatten. Das waren über Jahre gewachsene asymmetrische Beziehungen, und immer ging es um Gewaltdelikte und Aggressionen, erinnert sich der Jugendpsychiater. Auf den ersten Blick wirkten die Brüder wie eine verschworene Gemeinschaft. Sah man genauer hin, gab es jedoch eine absolute Abhängigkeit des Jüngeren. Er folgte seinem großen Bruder willenlos, den er seit Langem als Vorbild hatte. Im arabischen Raum haben Brüder eine besondere enge Beziehung, Da gibt es zwar auch Rivalität zwischen Geschwistern, je nach Rangfolge in der Familie, aber wenn es drauf ankommt, ist die Kooperation der Brüder intensiv, sagt Karl Heinz Brisch, Bindungsforscher am Uniklinikum München. Das ist von einer anderen Dimension als bei uns. Die kulturelle Prägung spielt eine große Rolle. Die Dominanz des Mannes im Islam legt nahe, dass er es ist, der zur Tat schreitet und nicht die Schwester. Schaut man Jahrzehnte zurück sowie in ländlich geprägte Regionen, ist es aber auch in Deutschland nicht ungewöhnlich, dass Brüder trotz aller Konkurrenz im Ernstfall zusammenhalten, sagt Brisch, der die Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie am Haunerschen Kinderspital leitet. Wenn es darum geht, den Hof oder das Geschäft zu retten, entwickelt sich auch in unseren Breiten eine erstaunliche Dynamik. Dabei gilt die Beziehung unter Brüdern als zwiespältig. Da ist nicht nur Zuneigung, sondern das Verhältnis kann zu einer Hassliebe werden. Welche zwischenmenschliche Beziehung ist anfälliger für Abhängigkeiten und für diese ambivalente Konkurrenz als jene unter Brüdern?, fragt Freisleder. Dann kommt es irgendwann zur furchtbaren Tat, und der Kleinere will dem Größeren beweisen, dass er der Mutigere ist. werner bartens Rubrikenanzeigen In dieser Ausgabe auf folgenden Seiten: Kunst und Antiquitäten/ Verkäufe/Verschiedenes Seite 19 Wirtschaftsanzeigen/Geldmarkt/Baumarkt Seite 31 Bildungsmarkt/Seminare/ Heiraten/Bekanntschaften Seite 38 Reisemarkt Seite 44 Immobilien Kauf- und Mietmarkt Seite Stellenteil Seite Der Immobilien Kauf- und Mietmarkt erscheint in der Freitag-Ausgabe, Anzeigenschluss: Mittwoch, 17 Uhr Anzeigenschluss für Samstag: Stellenanzeigen: Donnerstag, 11 Uhr Übrige Rubriken: Donnerstag, 16 Uhr F

3 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 DIE SEITE DREI 3 Sturm der Liebe Noch mehr Deutsche als sonst reisen in diesem Sommer nach Spanien. Muss das Land wegen Überfüllung geschlossen werden? Eine so deprimierende Frage kann nur aus Deutschland kommen, finden die Spanier. Ein Besuch vor dem großen Ansturm, in Torremolinos und auf Mallorca von martin wittmann und alexander gorkow Torremolinos, ein Name wie ein Sonnenbrand. In diesen Märztagen rauscht das Meer in Andalusien, als hörte ihm schon jemand zu. Die Strandliegen sind leer, freie Parkplätze an der Promenade. Verschwenderisch schön ist es um die Hotels herum, man muss sich nur die Hotels wegdenken. Ein paar Rentner sind da, flexibel, auch physisch beweglich, anders als der Name ihres Hotels glauben lässt. Vor dem Haus der Kette Medplaya geht würstelbraun die fidele Generation der um die Stunde Null Geborenen spazieren. 19 Grad. Ruhe vor dem Sturm. Wenn der kommt, sind sie wieder daheim. Anderer Ort: Canyamel, Mallorca Nordost, benannt ist das Dorf nach dem Zuckerrohr, das hier einst, zu Zeiten von König Jaume I., an der Lagune geerntet wurde. Ein Wildbach, der sich ins Meer ergießt, Pinien und Felsen, viel Natur, nur ein paar Hotels, ein paar Apartmenthäuser, ein paar Kilometer im Landesinnern der Torre de Canyamel, ein gotischer Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert, daneben im Stall das zu Recht gerühmte Spanferkel-Restaurant Torre. In Canyamel selbst gibt es eine winzige Ladenstraße, durch die vom Meer her der Wind pfeift. Nach einem regenlosen Winter blühten die Mandeln auf Mallorca dieses Jahr schon im Januar, an den Bäumen der Ladenstraße gären die prallen Orangen vor sich hin. Bald werden hier knusprige Familien vom Strand zurück durch die vier winzigen Supermärkte schlurfen, die alle das Gleiche anbieten: Luftmatratze, Eimer mit Schaufel, und für den berühmten Urlaubsdurchfall die Monsterpackung Zwieback für einen Euro. Es ist ein aus der Zeit gefallener Urlaubsort, der sich wie viele Orte hier gerade doch auch neu erfindet. Mallorca arbeitet am großen Umbau: Umweltabgabe, sanfter Tourismus. In den kommenden Jahren wird alleine aus privater Hand fast eine Milliarde Euro in den Tourismus investiert und zwar nicht in mehr Quantität, sondern in Qualität, in die Renovierung. Und selbst an der Costa del Sol wollen sie keine neuen Hotels mehr bauen, sondern die alten aufbrezeln. Wo heute neben dem Medplaya-Hotel ein Minigolfplatz steht, werden bald Junior-Suiten gebaut. Die Sehnsucht nach exakt diesem Licht, dieser Wärme wird immer stärker. Es grenzt an Verzweiflung Daheim fand eben die Reise-Messe ITB statt, natürlich beriet die Branche in Berlin über den Sturm: Massentourismusmasse in den Ferien. Eng wird es dann an der Costa del Sol werden, auf Mallorca, in ganz Spanien. Voll wie nie die Prognose der Reiseveranstalter klingt nach einem Hit aus dem Ballermann, auf dessen Radaupotenzial deutsche Medien so pathologisch fixiert sind, dass sie darüber die sagenhafte Schönheit, Ruhe und Gastlichkeit der Insel Mallorca wie besessen unterschlagen. Vielleicht ist das gut so für Mallorca. Nicht, dass jetzt auch noch die kommen, denen die Toskana langsam zu abgezockt wird. Zwar fahren und fliegen die Deutschen schon immer gern nach Spanien, das Land ist seit Jahrzehnten mit Abstand das beliebteste Auslandreiseziel, allein 2015 waren es mehr als zehn Millionen. Doch diesmal ist die Sehnsucht noch stärker, sie grenzt an Verzweiflung. Die schon immer spanienverknallten Deutschen sind liebeskrank. Dieser Sturm ist ein Sturm der Liebe. Und die Geliebten erwarten ihn bereits, wie es ihre Art ist: lächelnd und umtriebig. Was waren das für Zeiten, als man aus der noch sorgenlosen Heimat nach Spanien reiste, um dort zu bewundern, wie unbesorgt die lustigen Einheimischen in ihrem Sorgenland lebten. Nicht so hochnäsig wie die Franzosen, nicht so verschlagen wie die Italiener. Geschäftstüchtig, dabei irgendwie ungierig. Wie sie da schafften und grillten und bauten und ihre Gäste umarmten, irre vor Glück in den trüben, hermetischen Jahren der ausklingenden Franco-Diktatur: Gäste aus dem Ausland! Über Spanien wird genau die miese Laune verbreitet, vor der die Leute nach Spanien flüchten Die Gäste, wir, waren trotzdem stets beruhigt, ins grauere, kältere, grundsätzlich pessimistische, dafür aber funktionierende Deutschland zurückzukehren, überzeugt von der letztlich halt nicht zu schlagenden Ordnung daheim. Spanien war bis in die 80er-Jahre ein Entwicklungsland. Danach erstarkte es, bevor es durch Großkrisen wieder in Verruf geriet. So waren die Rollen klar verteilt, wenn die deutschen Musterknaben ins südländische Kuddelmuddel fuhren. Die Spanier sind immer noch routiniert malad. Aber ungewohnt verunsichert sind neuerdings die Deutschen. Was wäre nur in ihrem politisch nach allen Seiten hysterischen Land los bei einer Jugendarbeitslosigkeit von fast 50 Prozent, wie in Spanien? Einem Land, in dem es zwar skurrile linke Parteien gibt, aber kein nennenswertes Problem mit einer Neo-Rechten und rassistischer Routine? Deutschland, Nation in Angst. Die Deutschen: traurig schauende Zugvögel. Türkei? Nicht landen. Tunesien? Nicht landen. Ägypten? Nicht landen. Spanien! Die Deutschen sind alle ein bisschen nervös, sagt Herr Alcantara, sie wollen zum Beispiel helfen, aber es sind einfach zu viele Flüchtlinge. Der Mann heißt vollständig Jacinto Martin Doimeadios Alcantara. Sein Deutsch ist akzentfrei. Der 54-Jährige ist in Deutschland aufgewachsen, als Sohn eines spanischen Gastarbeiters ist er in die Heimat seiner Eltern gegangen, seit 1997 arbeitet er im Medplaya-Hotel namens Pez Espada. Er versteht die Deutschen. Ihm schütten sie Jahr für Jahr ihre Teutonenherzen aus. Sorgen!, sagt er, im Lobby-Sessel sitzend. Den Wunsch seiner Gäste, dass die Flüchtlinge sich anpassen müssten, kann er absolut nachvollziehen: Meine Familie tat das damals auch, selbstverständlich. Wie viel den Deutschen Anpassung bedeute, zeige sich auch im Hotel: Die Briten glauben, dass eh jeder Englisch spricht. Die Deutschen versuchen, gleich nach der Ankunft spanisch zu reden. Weiter oben, vom Balkon des vierten Stocks aus betrachtet, wirkt das Relief von Torremolinos wie die Jahreskurve der Bettenauslastung: das Meer dank seines Wellengangs nie flach, dann die Küste mit den Canyamel, Mallorca, März Die Crew des Laguna trägt in der Saison Anzug, weißes Hemd, Fliege, tiptop und very old school. Aber jetzt ist nicht Saison, jetzt wird renoviert. Links Paco Valle, im Hauptberuf Restaurantchef, daneben Hoteldirektor Juan Massanet. Ganz rechts der Rezeptionschef Xisco Pico mit zwei Barkeepern des 52 Jahre alten Traditionshauses. FOTOS: AG, M. AMME/LAIF, D. RAMOS/GETTY obszön hohen Bettenburgen, dahinter das Land, das seinerseits nie eben ist. Übersetzt in Tourismusökonomie: ganzjährig Saison, mit Höhen wie jetzt zu Ostern; in der Mitte die Spitze, the summer of love. Genau hier habe der hiesige Tourismus seinen Anfang genommen, sagt Alcantara und deutet nach unten. Die Fliesen seien noch aus dem Jahr 1959, dem Baujahr des Hotels. Es war das erste Fünf-Sterne-Hotel an der Küste!, sagt er (und verschweigt, was deutsche Musterknaben hinterhergeschickt hätten, nämlich, dass es heute nur noch vier Sterne hat). Auf alten Fotos ist zu sehen, wie das Haus allein in der Landschaft steht, mondän. Andere Fotos zeigen Frank Sinatra, Sophia Loren und den König. Die Bilder sind schwarz-weiß. Das Pez Espada ist eine alte Schachtel. Die Schachtel arbeitet mit einem Reiseveranstalter aus Sachsen zusammen, wo der Eskapismusdruck ja noch mal höher ist als im Rest des Landes, ob man nun zu den Frustrierten gehört oder zu den wegen der Frustrierten Frustrierten. Der sächsisch-spanische Deal: An 35 Wochen im Jahr gesellen sich jeweils 48 meist ältere Deutsche zu den Briten im Hotel, im jeweils fliegenden Wechsel. Im Sommer kommen dann die Familien, da ziehen die Preise an, Herr Alcantara zeigt nun mit dem Finger nach oben. Der Grund für die Beliebtheit Spaniens ist aber nicht nur seine berühmte Liebenswürdigkeit. Ein Ausschlussverfahren kürt das Land im Jahr 2016 zum neuen, alten Paradies. Spanien ist für viele alternativlos. In Ländern wie der Türkei, Tunesien und Ägypten fühlen sich die Menschen nicht mehr sicher, um bis zu 40 Prozent ist der Markt dort eingebrochen, die Terroristen haben ihr Ziel also erreicht. Italien und Griechenland sind bislang verschont geblieben, aber diese Strände werden nicht mehr mit Rausch und Rauschen assoziiert, sondern mit angespülten Flüchtlingsbooten oder gar toten Passagieren. Die Deutschen suchen also auch notgedrungen nach Geborgenheit und Unbeschwertheit im Schoß der alten Liebe. Das kleine Canyamel auf Mallorca hat seit 2005 einen Teil-Relaunch hinter sich: Wo bis zur Jahrtausendwende alte Familienhotels im Sand standen oder eine alte Finca auf einem traumhaften Felsen, gibt es jetzt drei Fünf-Sterne-Betriebe. Am Geldautomaten in der noch mucksmäuschenstillen Ladenstraße fährt dir Todesangst in die Glieder, denn etwas berührt dich an der Wade. Es ist nur eine klagende Katze. Erst seit den Osterferien sind hier in Canyamel immerhin Rentner unterwegs. Am Strand fegt der Wind den Sand über die leeren Terrassen der zwei hübschen Cafés. Juan Massanet sitzt in seinem winzigen Direktorenzimmer. Sein Vater war Gründungsdirektor des traditionsreichen Familien-Hotels Laguna. Das war 1964, da war der kleine Juan vier Jahre. Sie nennen ihn hier in der Llevant den König von Canyamel. Seit Jahrzehnten leitet Massanet das Hotel selbst, seine Tochter wird ihm wohl folgen, die wiederum hat einen dreijährigen Sohn, der Juan heißt wie sein Großvater und sein Urgroßvater, der immer noch mit einem wissenden Lächeln durch das Hotel schleicht. Diese Familie hat die Liebe der Deutschen für Mallorca von der ersten Stunde an miterlebt, und sie hat sie in dem Badeort auch mit gestaltet. Massanet pafft an seiner Zigarre, er kommt gerade von der ITB aus Berlin zurück, er sagt: In den 80ern ging es ein wenig bergab. Dann begriffen die Mallorquiner: immer mehr? Iste Scheiß! Was haben wir jetzt? Fünf-Sterne-Häuser sogar an der Playa de Palma und in Magaluf! Das Laguna ist jeden Sommer voll mit Menschen, die hier teils seit 50 Jahren Urlaub machen. Oft kommen die Kinder, bis sie erwachsen sind, dann machen sie eine Pause und reisen durch die Welt, dann kommen sie wieder, wenn sie selber Kinder haben. Dieses Jahr ist das Laguna noch früher noch voller. Massanet zuckt mit den Schultern. Was soll er machen? Ist es nicht ein schönes Hotel, das ich da leite? Noch mal plus zwölf Prozent mehr als im vergangenen Jahr. In der Konzertbranche hieße das: nur noch Restplätze mit Sichtbehinderung. Wie alle klassischen Hoteliers seufzt Massanet über die Drei-Parteien-Linksregierung, die von Palma aus in einer Art Überbietungswettbewerb eine neue Idee nach der anderen auf die Branche niedergehen lässt. Mindestens Zimmer und Apartments, sagt er, würden inoffiziell an Touristen vermietet, und zwar ohne dass je ein Cent der in Mallorca am vergangenen Dienstag beschlossenen Touristensteuer abgeführt werde. Auf den einschlägigen Seiten im Netz zeigt er einem zig Ferienimmobilien im benachbarten Städtchen Arta. Er grinst beim Surfen über die Seiten, ruft: Ah, der Antonio, pro Nacht 100 Euro, nein, das ist nicht zu teuer, oder?! Er kennt diese Häuser und ihre Bewohner, seit er auf der Welt ist. Die Massanets leben hier seit Hunderten Jahren. Das Klischee vom Talent zum Lebenskünstlertum wird von Massanets Angestellten derweil im Laguna übererfüllt. Das Hotel eröffnet erst im Mai, aber statt dass Massanets Leute in den kühlen Monaten Arbeitslosengeld kassieren, führen sie in der Übergangszeit ein anderes Theaterstück auf: Renovierung. Neue Klimaanlage, neue Wände, neue Böden. Auf dem Dach des Laguna steht Paco Valle aus Capdepera, der bald wieder mit Fliege und Anzug den Restaurantchef und Galan hinter dem Buffet geben wird. Bis die schicke Rolle wieder frei wird, spielt er in einem anderen Fach. Er hat Farbe auf der Hose, seit Wochen pinselt er draußen die Balkone weiß. Der Chef der Rezeption, Xisco Pico, Großironiker, asterixhafte Frohnatur, streicht derweil mit den jungen Barkeepern die Zimmer. Und wenn es den Job hier im Laguna im Winter nicht gegeben hätte? Die Cousine hat ein Café in Arta. Dann hätte ich dort gearbeitet, sagt einer der Angestellten. Und wenn es den Job in dem Café in Arta nicht gegeben hätte? Mein Bruder arbeitet in einem Restaurant in Capdepera, dann hätte ich dort... In Deutschland saisonbedingt wieder in Mode: gewittrige Berichte vom endgültig überfüllten Spanien, von den üblichen nicht nur Sonnen-, sondern eben auch Gehirnverbrannten mit Sangría-Eimern, vögelnd am Strand, Mittagssonne auf dem rammelnden, roten Popo. Das ist nun ironischerweise genau das, was so viele nach Spanien treibt, diese ständige schlechte Laune daheim, dieses Beharren darauf, dass die Menschheit von Spanien, erst recht von Mallorca aus implodiert. Massanet: Mallorca ist nicht zu voll. Wenn es voll ist, ist es voll. Nein, mehr dürfen es nicht werden. Und ja, wir haben ein Wasserproblem nach diesem Winter. Aber keiner meiner Kunden ist so doof, sich mit einem Sangría-Eimer an den Strand zu legen. Arenal ist weit weg, es ist klein, was habt ihr Journalisten immer mit Arenal? Was, wenn noch mehr kommen wollen hierher nach Canyamel? Geht nicht: Parc Natural de Llevant. Naturschutz? Si! Completo! Nun nennt ein Veranstalter die Urlauber, die jetzt gerade nach Spanien ausweichen: die Ausgeliehenen. Sobald sich die Lage in den riskanten Ländern wieder beruhigt hat, reisen die Türkei-Freunde womöglich wieder in die Hotels der Koalition der Billigen. Deshalb arbeitet Mallorca daran, nicht mehr Urlaub anzubieten, sondern besseren. Einheimische Winzer erzielen Spitzenbewertungen, es gibt eine famose Restaurantszene, neue Boutique-Hotels in Palma, die Resorts an den Küsten und im Landesinneren... Das Can Simoneta auf einem Hochplateau über Canyamel hatte Vorbildfunktion. Das Resort basiert auf einem 200 Jahre alten Anwesen, es bietet einen spektakulären Blick über die Bucht, und: Ruhe. Einer der ersten Gäste nach der Eröffnung im Jahre 2005 war Helmut Schmidt, an den sie sich hier mild lächelnd erinnern. Schmidt war angetan von der Aussicht und der guten Luft. So rauchte er entspannt und regelwidrig seine Suite mit Reyno voll. Sie mussten drei Tage lang lüften, bis wieder Gäste hineinkonnten. Zurück aufs Festland, nach Andalusien, Costa del Sol. Málaga, ein Name wie eine Eissorte. Eine Frage an Herrn Bergua, Leiter des Fremdenverkehrsamtes: In Barcelona hängen sie Plakate aus den Fenstern, auf denen Tourist go home! steht. In Santiago de Compostela protestiert der Bürgermeister, weil der Jakobsweg von Pilgern überrannt wird. Gehen ihm die Touristen langsam auf den saco? Der stattliche Spanier schüttelt seinen stattlichen Kopf. Die Menschen hier profitieren, sagt Carlos Arturo Bernal Bergua. Der Tourismus macht in Spanien 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. 68 Millionen Urlauber aus aller Welt kamen vergangenes Jahr ins Land, fünf Prozent mehr als Allein die deutschen Touristen lassen dort jedes Jahr zehn Milliarden Euro. Das ist das zweite Wetter, das auf die Spanier im Sommer wartet: der Geldregen. Schließlich der Klassiker. Man sperrt sich auf dem Balkon selbst aus. Aber da, die Rettung naht! Bleibt noch die unbekannte Variable. Was, wenn der Terror auch nach Spanien kommt? Wir sind gut dagegen gewappnet, sagt Bergua, unsere Anti-Terror-Einheiten haben Erfahrung auf dem Gebiet. Tatsächlich ist in Spanien die schwindende Bedrohung der baskischen Eta nahtlos in die wachsende Gefahr eines islamistischen Attentats übergegangen. Da aber seit dem Anschlag in Madrid vor zwölf Jahren (und dem anschließenden Abzug der spanischen Truppen aus dem Irak) nichts mehr passiert ist, gilt das Land als wie immer: relativ sicher. Zumindest als sicher genug für die Deutschen. Über diese und andere Fragen möchte man am Abend auf dem Balkon sinnieren. Die frische Seeluft von Torremolinos! Schnapp, fällt die Balkontür ins Schloss. So steht man draußen vor der Tür. Ausgesperrt. Es ist dunkel, der Wind staucht unten in der Tiefe die Palmen zusammen, bis sie aussehen wie gerupfte Trauerweiden. Zaghaft, dann bestimmt: Hallooooo? Die Rufe verhallen in der Nacht. Kein Mensch, keine Hilfe, niemand weiß vom Malheur. Der Telefonakku, dieser mistige, chronische Schwächling, gibt den Geist auf, bevor der Notruf gelingt. Der Idiotensprung in den hell leuchtenden Pool? Nach Art der Briten? Hm. Vierter Stock. Auf den Nachbarbalkon geklettert, auf einen weiteren, dort zaghaft an eine Glastür geklopft. Ein verschlafener Rentner, der nicht vor Schreck gestorben ist, öffnet einen Spalt weit die Tür. Er verspricht dem sich viele Male entschuldigenden Balkongast, die Rezeption zu informieren. Dankbar klettert man auf seinen Balkon zurück. Nun schaut man von außen ins eigene Hotelzimmer. So nah und doch so fern. Dann, endlich, geht drinnen die eigene Eingangstüre auf. Herr Jacinto Martin Doimeadios Alcantara quert lächelnd das Zimmer, um seinen Gast zu retten. Seine gütigen, warmen Augen sagen: Willkommen zurück, Deutscher!

4 4 MEINUNG HBG Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Auferstehung 2016: Die Trauernden in Brüssel feiern das nicht. Auferstehung feiern auch nicht die Flüchtlinge, die im Dreck bei Idomeni liegen. Auferstehung feiert aber wieder und wieder der Terror. Die Worte von Licht und Hoffnung klingen die heuer nicht ein wenig schal? Die Parolen von der Freiheit, die siegen wird klingen sie nicht ein wenig kläglich? Man hätte es gern anders. Man sähe gern den österlich schmetternden Triumph des Guten. In der Ostergeschichte geht es um die Auferstehung des Jesus Christus von den Toten, um Hoffnung und Erlösung. Friedrich Nietzsche hat dazu eine Gegengeschichte geschrieben; sie handelt davon, dass Gott ein für allemal tot ist. Gott ist tot!, ruft der tolle Mensch, der diese Botschaft verkündet, Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Es ist auch dies keine triumphierende Geschichte, nicht die Ausrufung eines neuen Gottes; und auch nicht die Proklamation des Atheismus. Es ist dies vielmehr die Geschichte eines verzweifelten Menschen, der nach Gott sucht und doch weiß, dass er ihn nicht mehr findet. Die suchende Verzweiflung zeigt sich darin, dass er am helllichten Vormittag eine Laterne anzündet und sie schließlich frustriert auf dem Boden des Marktplatzes zerdeppert; das Licht erlischt. Ein trauriger Lucifer? Bei Nietzsche ist auch die Helle des Tages nur noch Finsternis. Bei genauem Hinsehen ist Nietzsches Geschichte von der christlichen nicht so weit weg schon gar nicht vom Markusevangelium, dem ältesten aller vier Evangelien. Alle vier Oster- Evangelien geben dem Zweifel und der Verzweiflung Raum. Beim Evangelisten Markus liest sich das so: Die Frauen, die den Leichnam Jesu salben wollen, finden ein leeres Grab vor und erschrecken; sie haben Angst, sie flüchten. Diese Erzählung endet daher nicht mit der Auferstehungsfreude (die wurde, als tröstlicher sekundärer Schluss, später hinzugefügt), sondern so: Schrecken und Entsetzen hatte sie erfasst. Und sie sagten niemandem irgendetwas, denn sie fürchteten sich. Das ist nahe bei Nietzsches Verzweiflung und nah bei der Verzweiflung, die der Terror 2016 auslöst. Ostern ist ein Anti-Verzweiflungsfest. Aber was vertreibt Verzweiflung? Notfalls das verzweifelte Festhalten an der Hoffnung. Die Christen zumal der frühen Jahrhunderte haben ihre Hoffnung darauf gesetzt, dass Christus wiederkommen und Gericht über die Welt halten wird: Er wird kommen zu richten die Lebenden und die Toten heißt es im Glaubensbekenntnis. Indes: Christus ließ und lässt auf sich warten. Der Glaube an das letzte Gericht ist trotzdem nicht erledigt, weil die Empörung über himmelschreiende Ungerechtigkeit nicht erledigt ist und das Verlangen nach Genugtuung für die, die um ihr Leben gebracht werden. Selbst wenn niemand mehr an ein göttliches Weltgericht glauben sollte: Diese Empörung, dieses Verlangen werden nie erledigt sein. Die Maler vieler Jahrhunderte haben das gewusst und zusammen mit der Auferstehung auch dieses letzte Gericht gemalt drastisch. Die Bilder erscheinen vielen OSTERN 2016 Wie tot ist Gott? von heribert prantl Was ihr dem Geringsten getan habt, habt ihr mir getan. Und was habt ihr getan in Idomeni zum Beispiel? Diese österliche Frage ist die Überlebensfrage für Gott aufgeklärten Christen als religiöse Altlast; sie sind kontaminiert durch Inquisition und Zwangsbekehrung; sie zeigen oft monströse Straf- und Vergeltungsfantasien, die einst dazu dienten, den Glauben mit aller Gewalt durchzusetzen. Heute muten diese Bilder an wie antiquierte Vorlagen für den modernen religiösen Terror. Die glühenden Eiferer aller Glaubensrichtungen irren jedoch gewaltig, wenn sie die Gerichtstexte der Heiligen Schriften als Legitimation missbrauchen, sich selbst zu Richtern und Rächern aufzuschwingen. Im Gegenteil, diese Texte sollten der Gewaltspirale Einhalt gebieten: Die göttliche Instanz soll richten, damit keiner auf die Idee kommt, sich selbst das Vergelten anzumaßen. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet bekräftigt das Matthäusevangelium. Im selben Evangelium wird erklärt, nach welchen Kriterien das Gericht am Ende der Weltzeit funktioniert: Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, ihr habt mich gekleidet. Als die Menschen nachfragen, wann sie denn Christus als Fremden aufgenommen hätten, da sagt er den Satz: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Das ist der Zentralsatz der christlichen Botschaft. Er ist mehr als ein Appell zu Hilfsbereitschaft; er ist ein Satz, der den Armen Recht gibt; ein Satz gegen das Ausspielen von Sicherheit gegen Humanität; er macht Menschlichkeit zur höchsten Instanz. Man kann den Matthäus-Text so fortschreiben: Ich lag mit meiner Familie im Dreck vor der Grenze. Die Frage lautet dann: Und was habt ihr getan? Diese österliche Frage ist die eigentliche Überlebensfrage für Gott. Nicht religiös formuliert: Welche Welt hat Zukunft? Das Höllenfeuer, mit dem der himmlische Richter droht, soll diese irdische Frage brennend machen; es soll Feuer unterm Hintern machen, sich zu entscheiden: für eine Welt der Solidarität oder für eine aus Zäunen und Mauern, in ewiger Angst vor dem fremden Nächsten und dem nächsten Fremden? Der Schriftsteller Max Frisch hat ein Drama geschrieben, das Die Chinesische Mauer heißt. Der Kaiser von China verkündet zur Friedenssicherung den Bau dieser Mauer. Sie soll, so sagt er, den Zweck erfüllen, die Zeit aufzuhalten und die Zukunft zu verhindern. Merkwürdig, dass dieser Kaiser in Europa heute so viele Kommissare hat. Gewiss: Politiker sollen, auch wenn sie einer C-Partei angehören, Politik nicht mit der Bibel in der Hand machen. Aber interessant ist es schon, dass diejenigen, die am lautesten vom christlichen Abendland reden, am wenigsten davon wissen wollen, dass die Bibel ein Buch für die Solidarität mit den Geringsten ist. Wer die Bilder von Idomeni sieht und die von Brüssel, der möchte es mit dem tollen Menschen bei Nietzsche halten und sein Osterlicht auf den Boden werfen. Papst Franziskus indes hat sich am Gründonnerstag selbst zu Boden geworfen: Er hat sich niedergekniet vor geflohenen Muslimen und ihnen die Füße gewaschen. Im zornigen Ostern steckt die Kraft der Veränderung; in der Demut noch mehr. Osterspaziergang KRIEGSVERBRECHEN Gerechte Richter von stefan ulrich Der Mann wird ein Rätsel bleiben, auch nach diesem sechseinhalb Jahre währenden Prozess vor dem Jugoslawien-Tribunal in Den Haag. Radovan Karadžić, um den es in dem Verfahren ging, schrieb einst Gedichte für Kinder, studierte Medizin und ließ sich zum Psychiater ausbilden, um Seelen in der Stadt Sarajevo zu heilen. Doch dann ließ er als Präsident und Oberbefehlshaber der bosnischen Serben diese alte, multiethnische Stadt vier Jahre lang belagern und beschießen, wobei Tausende Menschen starben, darunter viele Kinder. In Srebrenica ließ er seine Truppen einen Völkermord an bosnischen Muslimen verüben. Das Urteil des Gerichts, 40 Jahre Freiheitsstrafe, ist angesichts dieser Verbrechen nicht zu hart. Was machte den Heiler zum Mörder? Es lässt sich nur vermuten. Es war wohl die Droge des Nationalismus, die dieser Arzt seinen serbischen Anhängern verschrieb und an der er sich selbst berauschte: wir gegen die, Serben gegen Muslime. Karadžić nahm seine Opfer offenbar nicht mehr als leidende Menschen war, sondern nur noch als Feinde, die es zu vernichten galt. Die deutsche Geschichte kennt diese entsetzliche psychische Fehlleistung leider allzu gut. Nun hat das Haager Tribunal sein wichtigstes Urteil gesprochen, das allerdings noch in der Berufung überprüft wird. Karadžić reiht sich ein unter die vielen Serben, Bosniaken, Kroaten und Kosovaren, die von dem Gericht wegen schwerster Verbrechen während der Jugoslawienkriege zur Verantwortung gezogen wurden. Dabei urteilten Richter aus zahlreichen Staaten und Kulturen, aus China, Russland, den USA, Italien, Nigeria oder Malaysia. Die Rechte der Angeklagten und ihrer Verteidiger wurden so ernst genommen, dass sich die Prozesse zwangsläufig in die Länge zogen. Kritiker wie die russische Regierung, die von einem antiserbischen, vom Westen instrumentalisierten Gericht sprechen, liegen falsch. Wenn das Tribunal besonders viele Serben verurteilte, dann nicht, weil es parteiisch war, sondern, weil serbische Verbrecher im zersplitternden Jugoslawien mehr Machtmittel hatten als die Verbrecher anderer ethnischer Gruppen. Hat sich die Arbeit in Den Haag gelohnt? Diese Frage muss diskutiert werden, weil der Frieden auf dem Balkan längst noch nicht gesichert ist. Das Rauschgift des Nationalismus putscht viele Menschen noch immer gegeneinander auf. Sie bunkern sich in der Leidensgeschichte ihres Volkes ein und stilisieren Massenmörder wie Karadžić zu Helden. Die Arbeit des Haager Tribunals ist wertvoll, obwohl der Friede auf dem Balkan bedroht bleibt Dennoch war und ist die Arbeit der Haager Staatsanwälte und Richter wertvoll. Sie gibt den Opfern aller Seiten eine Stimme, erkennt ihre Leiden an und hilft so, Hass abzubauen. Sie hält die historische Wahrheit fest und wirkt damit langfristig nationalistischer Mythenbildung entgegen. Und sie verdeutlicht, dass nicht die Serben, die Kroaten oder die Bosniaken Schuld an Kriegsgräueln sind, sondern ganz bestimmte einzelne Menschen mit ihren individuellen Taten. Das sollte es den Völkern erleichtern, sich der Geschichte zu stellen. Die Gerechtigkeit sei die Nächstenliebe der Weisen, hat der deutsche Aufklärer Gottfried Wilhelm Leibniz gesagt. So gesehen war es weise, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dieses Jugoslawien-Tribunal geschaffen hat. sz-zeichnung: luis murschetz von christina berndt Eine Klarstellung vorneweg: Die Arbeit der Pharmaindustrie kann ein Segen für die Menschheit sein; Patienten erwarten sehnlichst neue Medikamente. Aber, auch das ist ein Faktum: Wenn neue Therapien entwickelt werden, dann muss es zwangsläufig Menschen geben, die sie als Erste erproben. Dass dies im Rahmen bestmöglich kontrollierter klinischer Studien und mit minimiertem Risiko zu geschehen hat, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Umso erschreckender ist es da, dass die neuesten Pläne der Bundesregierung die unabhängige Überprüfung solcher klinischen Studien torpedieren. Bislang haben hierzulande eigenständig handelnde Ethikkommissionen Sorge dafür getragen, dass Arzneimittelstudien an Menschen nicht nur im Sinne der auftraggebenden Pharmafirmen gestaltet sind, sondern vor allem im Sinne der Testpersonen und Patienten. Doch der Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften, der gerade vom Kabinett verabschiedet wurde, beschneidet Unabhängigkeit und Durchsetzungskraft dieser Ethikkommissionen empfindlich. Der Schutz der Menschen, die sich für solche Studien zur Verfügung stellen, wird damit aufgeweicht. Dem Entwurf zufolge kann sich das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm) über die Voten der Kommissionen hinwegsetzen und diese im Bedarfsfall sogar abberufen. Zugleich schwebt drohend die Möglichkeit im Hintergrund, dass das Bundesgesundheitsministerium mit der Einberufung einer Bundes-Ethik-Kommission direkt am Bfarm alle bisherigen Ethikkommissionen überflüssig machen kann und zwar am Bundesrat vorbei. Übersetzt heißt das: Sollten die Studien nicht im Sinne der Industrie AKTUELLES LEXIKON Emmaus Zweimal spielt der Ort Emmaus in der Bibel eine bedeutende Rolle. Zum einen findet dort 165 vor Christus eine Schlacht statt, in der die makkabäischen Streitkräfte ein seleukidisches Heer vernichtend schlagen. Zum anderen ist Emmaus das im Lukasevangelium (24,13 ff.) erwähnte Dorf, in das zwei Jünger Jesu nach dessen Tod von Jerusalem aus zurückgehen. Irgendwann gesellt sich der inzwischen vom Tod erstandene Jesus zu ihnen, jedoch so, dass sie ihn nicht erkennen. Es entspinnt sich ein Gespräch, das Jesus dazu nutzt, den heilsgeschichtlichen Sinn seines Leidens und Sterbens zu erläutern. Als er sich in Emmaus von ihnen trennen will, bitten sie ihn ins Haus, und zwar mit dem zum Zitat gewordenen und vielfach vertonten Satz: Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget. Beim Brotbrechen erkennen sie ihn schließlich. Es handelt sich bei diesem Text, nicht zuletzt wegen seines literarisch allemal höchst ergiebigen Inkognito-Musters, um eine der beliebtesten Geschichten der Heiligen Schrift. Diese Beliebtheit hat sich auch im Brauchtum niedergeschlagen. Der Ostermontag, an dem der Emmaus-Bericht in der Kirche gelesen wird, ist deswegen der Tag, an dem man Wanderungen von mehr oder minder frommer, jedenfalls aber biblisch gestützter Art unternimmt. us ARZNEIMITTEL Schneller forschen ohne Ethik beschieden werden, macht das eben das Bfarm. Das Gesetz hat offenbar wie die neue EU-Verordnung zu klinischen Studien an Menschen, in deren Folge das Gesetz nötig wurde, vor allem ein Ziel: Pharmastudien industrie- und forschungsfreundlich zu gestalten; das heißt nicht unbedingt menschenfreundlich. Klinische Studien sind unverzichtbar. Aber sie sind immer Experimente am Menschen, wie zuletzt der Todesfall bei einem Medikamententest in Frankreich zeigte. Eine stärkere Kontrolle ist nötig, nicht eine schwächere: Im Sinne aller Probanden und Patienten muss es ein Ethikvotum geben, das von der Arzneimittelbehörde komplett unabhängig ist. Schließlich ist diese Behörde auch für die Zulassung des Arzneimittels und für die Genehmigung der klinischen Prüfungen zuständig und ihre Arbeit diesbezüglich wird ebenso wie die klinische Studie selbst von der Pharmaindustrie bezahlt. Interessenkonflikte liegen auf der Hand. Natürlich möchte kein Unternehmen, dass ein Patient schwere Nebenwirkungen erleidet; aber die Firmen wollen ihre Medikamente möglichst schnell durch die klinische Prüfung bringen. Wie nötig ein genaues Hinsehen ist, zeigt die tägliche Erfahrung der Ethikkommissionen. Regelmäßig liegen dort Anträge für Studien vor, in denen Probanden unnötigen Risiken ausgesetzt werden. Fast nie geht ein Antrag durch, ohne dass die Kommissionen zum Schutze der Patienten Änderungen verlangen. Und nicht selten bedanken sich die Ärzte, welche die Studien im Auftrag der Industrie durchführen, am Ende, weil sie sich nur mit Hilfe der Ethikkommissionen gegen die Interessen der Geldgeber durchsetzen konnten. Bundesrat und Bundestag dürfen sich mit dem neuen Gesetz nicht zum Handlanger der Industrie machen. OBAMA IN ARGENTINIEN Zu spät von sebastian schoepp Nach der kubanischen Revolution von 1959 ging drei Jahrzehnte lang ein Gespenst um in Washington: die Angst vor einem zweiten Kuba, einer zweiten sozialistischen Revolution im Latino-Hinterhof. Diese Angst führte dazu, dass Washington Militärdiktaturen und Folterregime in Chile, Argentinien und anderswo unterstützte und in Nicaragua einen veritablen Stellvertreterkrieg führte. Alle Mittel waren recht, um einen weiteren Fidel Castro zu verhindern. Barack Obama hat sich nun von dieser Vergangenheit distanziert, wenn auch vorsichtiger, als Opferverbände gefordert hatten. Man habe zu spät die Stimme für die Verteidigung der Menschenrechte erhoben, sagte er auf seinem Staatsbesuch in Argentinien am 40. Jahrestag des Militärputsches. So weit wie in Guatemala, wo er sich für medizinische Menschenversuche ausdrücklich entschuldigt hatte, ging er nicht. Wahrscheinlich wollte Obama nach seinem Kuba-Besuch den Republikanern daheim nicht noch mehr zumuten. Er braucht sie für eine Lockerung des Embargos gegen Kuba, einem Relikt aus dunkler Zeit, das einer Versöhnung mit Lateinamerika im Wege steht. Der Zeitpunkt für eine solche ist günstig. Nach einer Phase linker Gringo-raus- Politik ist die US-freundlichere Rechte in Lateinamerika im Aufwind. Ein Grundmisstrauen jedoch bleibt. Zu oft haben die Latinos erlebt, wie Schmusephasen sich mit solchen abwechselten, in denen Washington jenseits des Rio Grande nur knallhart seine Interessen durchsetzte. ISRAEL Kopfschuss von peter münch Ein palästinensischer Angreifer liegt am Boden, verletzt, entwaffnet und wird von einem israelischen Soldaten mit einem Kopfschuss getötet. Die Menschenrechtsorganisation B Tselem, die diesen Vorfall aus Hebron gefilmt und verbreitet hat, spricht von einer Hinrichtung. Nun ist die Aufregung groß. Zu Recht. Und zu spät. Gewiss, die Verantwortlichen haben schnell gehandelt: Der Soldat wurde festgenommen, die Armee geißelt einen schweren Verstoß gegen militärische Werte, Verteidigungsminister und Premier haben den Vorfall scharf verurteilt. Doch die plötzliche Betroffenheit kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Kopfschuss auch Produkt eines Klimas ist, in dem die Kriegsrhetorik oft jedes Maß verloren hat. Selbst der sephardische Chefrabbiner hat es unlängst zu einer religiösen Pflicht erklärt, Angreifer an Ort und Stelle zu töten. Als der Generalstabschef zur Mäßigung aufrief und in Anspielung auf einen Vorfall erklärte, er wolle nicht, dass seine Soldaten ihre Magazine leerfeuerten, wenn sich ein 13-jähriges Mädchen mit einer Schere in der Hand nähere, kam er selbst aus dem Kabinett heraus unter verbalen Beschuss. Um den unheilvollen Kreislauf zu durchbrechen, ist mehr nötig als nur die schonungslose Aufklärung. Zur Gefahrenabwehr muss sich Israels Regierung auch mit den Ursachen der Gewalt befassen; eine davon liegt in der Perspektivlosigkeit der Palästinenser. Damit war nicht zu rechnen: Max Hollein, Museumsdirektor am Frankfurter Städel, wechselt an das Fine Arts Museum of San Francisco (FAMSF). Hatte Hollein, Sohn des Architekten Hans Hollein, nicht im vergangenen Jahr noch im Interview mit der Süddeutschen Zeitung kategorisch erklärt, ein anderes Kunsthaus reize ihn nicht? Wer ihn nach 15 Jahren aus der Mainmetropole weglocken wolle, müsse ihm schon einen anderen Job als den eines Museumsdirektors anbieten. Der 46-jährige Wiener wird international umworben, seit es ihm gelang, in Frankfurt eine renommierte, aber chronisch unterfinanzierte Bürgerstiftung wie das im 19. Jahrhundert gegründete Städelsche Kunstinstitut in eines der angesagtesten Museen Deutschlands zu verwandeln. Dabei war die Kunstöffentlichkeit höchst skeptisch, als Hollein, der seit 2001 die Ausstellungshalle Schirn geleitet hatte, fünf Jahre später noch das traditionsreiche Museum übergeben wurde, zu dessen Sammlung Gemälde von Holbein, Dürer und Cranach gehörten sowie, im Liebighaus, Skulpturen seit der Antike. Denn der Direktor hatte kunsthistorisch wenig vorzuweisen. Bekannt war Hollein damals vor allem als Manager, der nach einem Doppelstudium von Wirtschaftswissenschaften und Kunstgeschichte am Guggenheim-Museum in New York als Assistent des berüchtigten Thomas Krens die Filialisierung des amerikanischen Museumskonzerns in Berlin, Bilbao und Las Vegas vorangetrieben hatte. Doch setzte Max Hollein bald Maßstäbe für eine neue Museumskultur: einerseits mit seiner Begabung dafür, in der Bankenmetropole auch die Arbeitsmigranten der Finanzwelt für das Museum PROFIL Max Hollein Museumsverwandler, wechselt nun von Frankfurt nach San Francisco als Unterstützer zu gewinnen. Seinem Nachfolger wird er nicht nur ein renoviertes, sondern auch um Quadratmeter Ausstellungsfläche erweitertes Haus übergeben. Andererseits schätzen ihn seine Kuratoren dafür, dass er ihnen bei Ausstellungen freie Hand lässt. Weswegen am Städel nicht nur Botticelli als Blockbuster verbucht wurde, sondern auch sperrigere Themen wie Dürers Druckgraphik. Max Hollein, der vor seiner Karriere in der Kunst auch schon Erfahrungen in der Werbebranche gesammelt hatte, vermarktet Schirn und Städel im Internet und auf Twitter und scheut sich nicht, einen Kunstmarkt-Star wie Jeff Koons einzuladen, dessen bunt verchromte Balloon-Skulpturen zwischen antiken Skulpturen zu platzieren. Einzig sein Versuch, vorschnell ein relativ günstig eingekauftes Papst-Porträt zur Urversion von der Hand des Renaissance-Meisters Raffaels umzuetikettieren, brachte ihm Kritik ein. Dass erneut eine Mega-Institution mit mehr als 1,6 Millionen Besuchern im Jahr gilt das FAMSF als eines der meistfrequentierten Häuser der USA einen Museumsmann aus Deutschland engagiert, verwundert nicht. In den vergangenen Jahren hatten schon das erzbritische Victoria & Albert Martin Roth aus Dresden abgeworben, von wo jetzt gerade auch Hartwig Fischer nach London wechselt, ans British Museum. In der dichten Kulturlandschaft des Föderalstaats ist ein großes Reservoir an Wissen und Können vorhanden, sagt Max Hollein über die deutsche Szene. Hollein reizt am neuen Job vor allem das Umfeld. San Francisco, die multikulturelle Stadt an der West Coast, transformiert sich urban gerade vollkommen, sagt er. Das Potenzial des FAMSF (auch in Konkurrenz zu einem Museums-Giganten wie dem Ghetty in der südlich gelegenen Kunst-Stadt Los Angeles) weiterzuentwickeln, fordere ihn heraus. Allerdings wird sich der Wechsel in die US- Oberliga wohl nicht so schnell vollziehen, wie es sich die Amerikaner wünschen. Offiziell soll Hollein das Amt zum 1. Juni antreten, der Vater von drei Kindern wird im Sommer allerdings eine Zeit lang pendeln. Schließlich will er in Frankfurt noch die letzte vom ihm selbst kuratierte Baselitz-Ausstellung eröffnen. Ihr Titel: Die Helden. catrin lorch HERAUSGEGEBEN VOM SÜDDEUTSCHEN VERLAG VERTRETEN DURCH DEN HERAUSGEBERRAT CHEFREDAKTEURE: Kurt Kister, Wolfgang Krach MITGLIED DER CHEFREDAKTION, INNENPOLITIK: Dr. Heribert Prantl MITGLIED DER CHEFREDAKTION, DIGITALE PROJEKTE: Stefan Plöchinger AUSSENPOLITIK: Stefan Kornelius; INNENPOLITIK (STELLV.): Detlef Esslinger, Jan Heidtmann; SEITE DREI: Alexander Gorkow; Christiane Schlötzer; INVESTIGATIVE RECHERCHE: HansLeyendecker; KULTUR: Andrian Kreye, SonjaZekri; WIRTSCHAFT: Dr.MarcBeise, Ulrich Schäfer; SPORT: Klaus Hoeltzenbein; WISSEN: Dr. Patrick Illinger; GESELLSCHAFT UND WOCHENENDE: TanjaRest; Christian Mayer; MEDIEN: Claudia Fromme; BEILAGEN UND MOBILES LEBEN: Peter Fahrenholz; MÜNCHEN, REGION UND BAYERN: Nina Bovensiepen, Christian Krügel; Sebastian Beck, Frank Müller, Kassian Stroh ARTDIRECTOR: Christian Tönsmann; Stefan Dimitrov; BILD: Jörg Buschmann GESCHÄFTSFÜHRENDE REDAKTEURE: Marc Hoch, Dr. Hendrik Munsberg; CHEFS VOM DIENST: Dr.AlexandraBorchardt, Carsten Matthäus LEITENDE REDAKTEURE: Prof.Dr. JoachimKaiser, Nikolaus Piper, Evelyn Roll. 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5 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 MEINUNG 5 Alles schmerzt sich einmal durch bis auf den eignen Grund/ und die Angst vergeht, heißt es in einem Vers des Dichters Jan Skácel in dem Gedichtband Wundklee. Ich weiß nicht, wie weit es bis zum Grund ist, aber es hat sich noch nicht bis dahin geschmerzt. Zumindest nicht bei mir. Ich wünschte, ich könnte etwas anderes behaupten. Aber die Angst ist noch da. Sie ist unter die Haut gekrochen. Mit jedem neuen Anschlag durchfährt sie einen wieder. Ich würde gern versichern, diese menschenverachtenden Kriminellen bereiteten mir keinen Schrecken. Das Kalkül des Terrors, der Angst und Schrecken verbreiten will, ginge nicht auf. Aber das stimmt eben leider nicht. Dieses willkürliche Morden: jederzeit, an beliebigen Orten, am Strand, in einem Konzertsaal, einer Redaktion, in der Bahn, vor einer Moschee, in einem jüdischen Museum, wo auch immer, zu töten, diese apokalyptische Ideologie mit ihrem Opferkult, in dem sich Todessehnsucht und Mordlust überblenden, dieses ganze widerliche Amalgam der Gewalt jagt mir infernalische Angst ein. Zorn und Angst unterwandern unser Vertrauen in andere Zur Angst gesellt sich bald der Zorn. Aber das macht es nicht besser. Zorn auf die salafistischen Ideologen, die diese Erzählung aus Tod und Zerstörung so metaphysisch überhöht haben, dass junge Menschen an sie glauben (oder glauben wollen), auf die dschihadistischen Rekrutierer, die mit ihren Filmen, ihrer Poesie, ihrer Ansprache, ihrem Geld tatsächlich junge Europäer anlocken und aufs Töten programmieren, Zorn auf diejenigen, die ihnen folgen, die eine freie Gesellschaft offensichtlich überfordert, in der sie selbst darüber nachdenken müssen, wie sie leben wollen, die eine machistische Ordnung der Gewalt für einen Ausweg aus ihrem trostlosen und anscheinend sexfreien Leben halten, überhaupt: Zorn auf dieses ekelerregende Phantasma der wartenden Jungfrauen als Belohnung fürs Morden (als sei eine Frau ein militärischer Orden, der ans Revers geheftet wird), Zorn auch auf die hofierten Höfe in Saudi-Arabien oder Katar, die zugelassen haben, was sich nun weltweit entlädt, Zorn schließlich auch auf den Beitrag, den unsere eigenen Gesellschaften dazu geleistet haben, dass es im Leben dieser Menschen ein soziales Vakuum gibt, in das sich die Ideologen einnisten können. Aber im Zorn wie in der Angst erfüllt sich nur die Absicht des Terrors. Und wer will schon zu dem deformiert werden, was Terroristen wollen, das man sei? Zorn wie Angst Terroristische Gewalt wird nie normal werden, nicht in Bagdad und Istanbul, nicht in Brüssel oder Paris. Sie wird nur häufiger VON CAROLIN EMCKE Angst beschädigen jeden. Sie rauben einem die Mündigkeit, frei zu denken und zu leben. Im Zorn wie in der Angst werden wir den Terroristen nur ähnlicher. Zorn wie Angst unterwandern unser Vertrauen in andere, ohne das eine Gesellschaft nicht existieren kann. Es lässt sich nicht leben in einer Welt, in der permanent misstraut wird, in der permanent damit gerechnet wird, belogen oder verletzt zu werden. Wenn man sich nicht darauf verlassen kann, dass der andere einen nicht umbringt, schrieb der britische Philosoph Bernard Williams in Wahrheit und Wahrhaftigkeit, kann man sich erst recht nicht darauf verlassen, dass er sein Wort hält. Vielleicht ist es das, was ich mir am wenigsten nehmen lassen will: das Vertrauen in andere. Die grundsätzliche Unterstellung, dass mich der oder die andere nicht verachtet, nicht missbraucht, nicht verletzt. Vielleicht auch, weil ich es mir nur schwerlich abgewöhnen könnte: die offene Zugewandtheit anderen gegenüber, ganz gleich wie ähnlich oder verschieden sie zu mir sind. Bleiben also die Trauer und die düstere Einsicht, dass die privilegierten Zeiten vorbei sind, in denen die Gewalt anderswo, weit weg, stattfand, in denen Kriege immer ferne Kriege waren, in die höchstens Soldaten entsandt wurden, die sich ansonsten aber aus der Distanz der Abendnachrichten am Bildschirm betrachten ließen. Der Terror wird so schnell nicht aufhören. Die Gewalt wird andauern. Aber deswegen gewöhnt man sich doch nicht daran. Das wissen alle, die schon einmal jemanden durch einen Terroranschlag verloren haben. Terroristische Gewalt wird nie normal. Nicht in Bagdad oder Dhaka, nicht in Istanbul oder Beirut, nicht in Brüssel oder Paris. Sie wird nur häufiger. Es mag leicht sein, nun den belgischen Sicherheitsdiensten Inkompetenz nachzuweisen. Im Nachhinein erscheint immer offensichtlich, welche Spuren verfolgt, welche Personen überwacht, welche Wohnungen durchsucht hätten werden sollen. Aber es ist unrealistisch anzunehmen, jeder potenzielle Gefährder, jeder sich radikalisierende Kleinkriminelle, jeder Einoder Ausreisende ließe sich umfassend überwachen. Daten allein, vor allem in diesen gigantischen Mengen, reichen ja nicht aus. Daten müssen auch geordnet und gedeutet werden. Nein, alle Maßnahmen, die jetzt wieder eilig beschlossen werden, laufen nur Gefahr, eben die Werte zu unterwandern, die sie angeblich schützen wollen. Nicht der die Grundrechte aushebelnde Ausnahmezustand ist die souveränste Antwort auf den Terror, sondern der stoische Rechtsstaat, der die Freiheitsrechte auch dann garantiert, wenn es ungemütlich wird. Die historische Erfahrung des Terrors lehrt, dass die Gewalt erst dann nachlässt, wenn es keine Claqueure mehr gibt, wenn das geifernde, applaudierende Publikum verstummt. Erst wenn es keine Anerkennung mehr gibt für die Gewalt, keinen obszönen Ruhm, wenn der Terror nicht mehr als Eintrittskarte zu einer Gemeinschaft funktioniert, wird der Sog nachlassen. Erst wenn die Sympathisanten der Gewalt ihren Zuspruch verweigern, verliert sie auch ihre symbolische Macht. Dazu gehört auch, dass diejenigen, die von Muslimen nichts anderes als Terror erwarten, sich befragen, wozu ihr Generalverdacht führt. Die Missachtung von Muslimen im Kollektiv fördert eben jene soziale Ausgrenzung, derer sich die Radikalen anschließend bedienen. Insofern wird es auch darauf ankommen, ob wir in Europa es schaffen, die attraktivere Erzählung, die inklusivere Gemeinschaft, die sinnvollere Utopie, das gerechtere, gute Leben anzubieten. Wem sein eigenes Leben wertvoll ist, der wird es nicht mordend wegwerfen wollen. ausgewählt von jürgen schmieder Nein, in dieser Presseschau aus Amerika soll nicht von Donald Trump die Rede sein schon allein deshalb nicht, weil die New York Times diese Woche ausgerechnet hat, dass der republikanische Kandidat durch die Berichterstattung in Medien und auf sozialen Plattformen bislang kostenlose Wahlwerbung im Wert von knapp 1,9 Milliarden Dollar erhalten hat. Dennoch geht es hier um Medien und darum, was die zeigen dürfen: Ein Gericht in Florida hat das Promiportal Gawker zu einer Strafe von insgesamt 140 Millionen Dollar verurteilt, weil es ein intimes Video des ehemaligen Wrestlingstars Hulk Hogan veröffentlicht hatte. Die Strafe dürfte bei der Revision nach unten korrigiert werden, dennoch wird bereits heftig darüber debattiert, was so ein Urteil für die Pressefreiheit in den USA bedeuten könnte. MEINE PRESSESCHAU Das in der Unterhaltungsbranche viel gelesene Magazin Hollywood Reporter sieht darin einen Wegweiser für die Zukunft. Es gehe zwar nur um ein Sexvideo, doch seien auch das Recht auf Privatsphäre und die Pressefreiheit generell verhandelt worden: Im digitalen Zeitalter, mit Drohnen am Himmel und biometrischen Sammeleinrichtungen auf dem Boden, dürfte über die Grenzen beider Grundrechte künftig heftiger gestritten werden. Chefredakteure sollten sich von diesem Urteil, das Gawker durchaus in den Ruin treiben könnte, keinesfalls einschüchtern lassen. In einem Gerichtsverfahren über die Verletzung der Privatsphäre wie bei Hogan geht es nicht nur darum, was gezeigt wurde. Das betont die Los Angeles Times und verweist auf Nacktfotos von Berühmtheiten wie Jennifer Lawrence oder Justin Bieber, die nach Hackerangriffen veröffentlicht worden waren, ebenso wie auf private s im Zuge des Skandals um die Angriffe von Hackern auf Sony oder die Aussagen von Whistleblowern: In einer Zeit, in der die Privatsphäre ohnehin neu verhandelt wird von der Überwachung durch die NSA bis zum Streit zwischen dem FBI und Apple über den Quellcode eines iphones kann auch ein doofes Promivideo einen Sinneswandel bei der Bevölkerung bewirken. Die Washington Post glaubt dagegen nicht an weitreichende Konsequenzen: Selbst wenn das Urteil bestätigt wird, dürften die Auswirkungen gering sein. Durch das Veröffentlichen eines intimen Videos hat eine Klatsch-Internet-Seite das getan, was die meisten Medien noch nicht einmal in Erwägung ziehen würden. Das Urteil sei deshalb weniger eine Botschaft an seriöse Journalisten als vielmehr eine Warnung an Klatsch-Reporter und das Zeigen von Grenzen. Doch: Wo sind diese Grenzen zu ziehen? Genau diese Frage stellt die New York Times und regt an, jeden einzelnen Fall neu zu verhandeln und nicht jedes Urteil als möglichen Wegweiser zu interpretieren. Im Zeitalter, das von Sensationsgier geprägt ist, habe zuletzt ohnehin eine Selbstreinigung bei Internetportalen eingesetzt: Nachrichtenseiten, die etwas auf sich halten, verzichten auf schlüpfrige Inhalte. Die Leser hätten aufgrund ihres Verzichts auf Voyeurismus ein Umdenken bei den Portalen in Gang gesetzt: Es könnte sein, dass durch dieses Urteil kein Präzedenzfall geschaffen wird sondern dass es als kurioses Artefakt einer vergangenen Ära des Internet-Journalismus gelten wird. Die Times glaubt nicht, dass durch das Urteil gleich der erste Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung über die Meinungsfreiheit in Gefahr ist. Das ist er eher wegen Donald Trump. Der hat als Feind politischer Korrektheit bereits angekündigt, dass er die Pressefreiheit einschränken und Journalisten bei für ihn unangenehmen Artikeln verklagen will. Scheidung der Geister Was Angriffe auf ausländische Priester über den Wandel in der Kirche aussagen VON KARL GABRIEL Rassistische Angriffe gegen einen aus dem Kongo stammenden Priester der katholischen Kirche haben die Öffentlichkeit aufgeschreckt. Auch gegen den Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat es offenbar Drohbriefe wegen dessen Eintreten für Flüchtlinge gegeben. Schick ist in der Deutschen Bischofskonferenz für Weltkirche zuständig und damit von Amts wegen mit den Problemen der globalen Migration konfrontiert. Es fragt sich, ob der am Fall des Zornedinger Pfarrers Olivier Ndjimbi-Tshiende zu Tage getretene Rassismus gegenüber ausländischen Priestern eine Ausnahme darstellt, oder ob er auf eine breitere Strömung zurückgeht. Hinweise mag meine 2011 erschienene Studie Zur Situation ausländischer Priester in Deutschland geben. In der Untersuchung hatten wir im Auftrag der Bischofskonferenz einen Fragebogen an alle aktiven ausländischen Priester in Deutschland verschickt. Dieser fragte explizit auch nach Erfahrungen mit Rassismus und Vorurteilen. Insgesamt 16 Prozent der Priester hatten deutliche oder starke Erfahrungen mit rassistischem Verhalten gemacht, für 66 Prozent der Priester spielte dagegen der Rassismus keinerlei Rolle. Von den aus Polen und Indien stammenden Priestern sie machen die mit Abstand größten Gruppen aus berichteten 15 und 16 Prozent von deutlichen und starken Erfahrungen mit Rassismus. Anders bei den Afrikanern. Hier hatte beinahe jeder Dritte (28 Prozent) solche Erfahrungen gemacht, an der Spitze Priester aus dem Kongo und aus Nigeria. Bedenkt man, dass diese Zahlen aus einer Zeit stammen, in der das Flüchtlingsproblem noch eines unter vielen war, überrascht eher, dass Zorneding bisher ein Einzelfall geblieben ist. Wir hatten die Priester auch gefragt, ob es in den Gemeinden Vorurteile gegenüber ausländischen Priestern gebe. 11,5 Prozent bekundeten, dass sie ausgeprägten Vorurteilen begegnet seien. Es zeigte sich, dass es anders als beim Rassismus hinsichtlich der Vorurteile kaum Unterschiede zwischen den Herkunftsländern der Priester gab. Zur Gesamtstudie gehörten auch zehn qualitative Gemeindestudien mit ausländischen Priestern, darunter auch Afrikanern. Auf einen ausgeprägten Rassismus sind wir dabei nicht gestoßen; eher auf eine im Gegenteil positive öffentliche Wahrnehmung der Priester. Eine der Fallstudien mit einem afrikanischen Priester in einer ostdeutschen Gemeinde stellten wir unter den Titel: Afrika mit einem Gesicht verbinden. Die Studie und ihre Ergebnisse wurden seinerzeit nicht von allen in der deutschen Kirche freudig begrüßt. Hatte sie doch auf viele Probleme und Versäumnisse beim Einsatz der ausländischen Priester hingewiesen und die These starkgemacht, dass sich über ausländische Priester das Grundproblem einer Priesterkirche ohne Priester nicht nachhaltig lösen lasse. Seit 2011 haben die deutschen Diözesen große Anstrengungen und Fortschritte gemacht: die Vorbereitung und die Ausbildung der ausländischen Priester wurden verbessert und auch in die Begleitung wurde mehr investiert. Im Lichte der jüngsten Ereignisse möchte ich den Einsatz ausländischer Priester noch aus einer anderen Perspektive betrachten schrieb der Salzburger katholische Theologe Franz Gmainer- Pranzl: Das kreative Potenzial, das in der Zusammenarbeit mit einem,fremdländischen Priester entwickelt werden kann, besteht nicht zuletzt in der Kompetenz, mit dem Fremden umzugehen. Ich möchte noch hinzufügen: Der Einsatz ausländischer Priester trägt heute zu einer notwendigen Scheidung der Geister in den Gemeinden bei. An ihm wird eine neue Grenze manifest. Der Umgang mit den ausländischen Priestern scheidet ein neu im Entstehen begriffenes überkonfessionelles christliches Milieu vom wachsenden Milieu des Pegida- und AfD-Christentums (und Teilen des CSU-Christentums). Insofern repräsentieren ausländische Priester auf besondere Weise die starke weltkirchliche Einbindung der deutschen Kirche. Wenn Erzbischof Schick heute Drohbriefe erhält, so richten sie sich instinktiv gegen diese Internationalität der Kirche. Hans Joas hat vor einigen Jahren unter dem Stichwort Zukunft des Christentums die These entwickelt, ein überkonfessionelles christliches Milieu sei im Entstehen begriffen. Die Übereinstimmung beider Kirchen in der Flüchtlingspolitik wie die vielen ökumenischen Flüchtlingsinitiativen vor Ort können als Beleg dafür gelten, dass dieses neue christliche Milieu seine Identität nicht nur durch die Abgrenzung gegenüber der säkularen Umwelt und anderen Religionen, sondern inzwischen auch gegenüber einem fremdenfeindlichen Pegida-Christentum gewinnt. Karl Gabriel, 72, ist Senior Professor im Exzellenzcluster Religion und Politik der Universität Münster. Eine Frau ist in einer lieblosen Ehe gefangen, die ihr und ihrem Mann jedoch große wirtschaftliche Vorteile bringt. Ihr Mann arbeitet mit vielen seiner Verwandten in einem großen Familienunternehmen. Dort gibt es zwar viel Streit, aber auch stets die Suche nach gemeinsamer Identität. Die Frau möchte damit nichts zu tun haben und denkt darüber nach, ihren Mann zu verlassen. Das Problem: Er ist in der Lage, die Bedingungen einer Scheidung zu diktieren. Sie denkt sich, dass eine Scheidung drei mögliche Folgen haben könnte. Erstens: Ihr Mann rächt sich und stürzt beide ins Unglück. Zweitens: Es folgt zwar eine schwierige Zeit, aus der sie aber gestärkt hervorgehen wird. Drittens: Ihr Mann räumt ihr mehr Freiheiten ein, sodass sie weiter wirtschaftlich von der Ehe profitiert, ohne Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Die Frau ist Großbritannien, ihr Mann und seine Verwandten sind die EU und die Scheidung wäre der Brexit, für den Kommentatoren drei Szenarien entworfen haben: Großbritannien könnte wirtschaftlichen und politischen Schaden nehmen; dem Land könnte eine schwierige Phase bevorstehen, aus der es wettbewerbsfähiger hervorgeht; oder es bekäme gute Austrittsbedingungen von der EU, wäre von den Regulierungen befreit und würde florieren. Was sollten die Briten tun? Zunächst muss man zugeben, dass es sich in der Tat um eine lieblose Ehe handelt und dass es keine einfachen Lösungen gibt. Die Euro-Zone ist zu einer engeren politischen Verbindung geworden, was unvermeidlich war. Ein gemeinsamer Währungsraum wäre ohne signifikante Koordination der Fiskalpolitik und eine bessere Strukturpolitik nicht nachhaltig, weil die Mitglieder sonst Gefahr laufen, wirtschaftlich immer stärker auseinanderzudriften. Es wird daher eher noch mehr politische Integration geben müssen. Großbritannien sieht diese Entwicklung kritisch. Weil das Land der Euro-Zone nicht angehört, hat es auch kein Interesse an einer Ausweitung der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit. In absehbarer Zeit wird es auf beiden Seiten keinen kompletten Sinneswandel geben. In der EU zu bleiben wäre also weiterhin unerfreulich für viele Briten. Briten hoffen auf mehr Souveränität außerhalb der EU eine große Illusion Doch dass es drei Szenarien für den Fall eines Brexit geben würde, ist eine Selbsttäuschung der Briten: dass die EU Großbritannien ziehen lässt, dem Land aber weiter wirtschaftliche Vorteile gewähren würde, ist eine Illusion. Die EU müsste ein Exempel statuieren, um andere vom Verlassen der Union abzuschrecken. Und auch das zweite Szenario, dass Großbritannien zwar nach dem Brexit eine schwierige Phase durchlaufen müsste, aber gestärkt daraus hervorgehen würde, ist unrealistisch. Der politische und wirtschaftliche Schaden wäre unumkehrbar. Ab in die Paartherapie Szenen einer miesen Ehe: Großbritannien kann weder mit noch ohne Europa. Eine Scheidung wäre trotzdem keine Lösung VON DENNIS SNOWER ILLUSTRATION: BERND SCHIFFERDECKER Großbritannien würde zudem seine Souveränität außerhalb der EU gar nicht stärken. Etwa die Hälfte der britischen Exporte gehen in die EU, das Land ist somit auf den freien Zugang zum Binnenmarkt angewiesen. Das geht nur, wenn EU-Regulierungen akzeptiert und Beiträge zum EU- Budget geleistet werden. Das zeigen die Beispiele Norwegens und der Schweiz sehr eindrucksvoll Norwegens Pro-Kopf- Beitrag zum EU-Haushalt ist heute fast so hoch wie der Großbritanniens. Politisch würde der Brexit Großbritannien wie auch die EU schwächen: Schottlands Streben nach Unabhängigkeit bekäme Auftrieb, Finanzunternehmen würden London den Rücken kehren. Die EU würde ihre stärkste Militärmacht verlieren und wäre außenpolitisch wie auch innerhalb der Nato geschwächt. Kurz: Es wäre zwar unbequem für beide Seiten, wenn Großbritannien in der EU bleibt. Aber der Brexit wäre ein Desaster. Wo also ist der Ausweg? Die Antwort ist dieselbe wie in jeder lieblosen Ehe, in der die Partner untrennbar miteinander verbunden sind, aber widersprüchliche Ansichten haben: Beide müssen ihre Ansprüche verändern und Kompromisse eingehen, um eine sinnvollere Beziehung zu finden, von der beide profitieren. Die derzeitigen Visionen Europas Brüssels Ansatz einer engeren politischen Union und die britische Idee von der EU als bessere Freihandelszone sind unhaltbar. Die derzeitigen EU-Institutionen sind nicht nachhaltig, wie die Flüchtlingskrise zeigt. Die politische Integration funktioniert nicht, die wirtschaftliche ist ins Stocken geraten. So kann die EU nicht überleben. Zugleich hat Großbritanniens Vision von der EU als Freihandelszone nichts mit der Realitäten zu tun. Beide Seiten haben Fehler gemacht jetzt ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, was eigentlich der europäische Traum ist. Dabei sollte man sich an jenen Idealen orientieren, welche die Gründerväter des europäischen Projekts nach dem Zweiten Weltkrieg hatten: die Vision Europas als offene, tolerante Gemeinschaft, die ihren Bewohnern Frieden und Wohlstand bringt. Wie lässt sich das erreichen? Die jüngsten Konflikte in der EU um die Euro-Rettung oder die Flüchtlingspolitik haben gezeigt, dass politische Integration ohne vorherige soziale Integration unmöglich ist. Nur wenn die Europäer sich als ein Wir empfinden, ist mehr Integration möglich In der EU zu leben bedeutet, nationale Interessen zurückzustellen. Aber das werden die EU-Bürger nicht wollen, bevor sie einen größeren sozialen Zusammenhalt erreicht haben. Die Europäer müssen eine europäische Identität entwickeln, ohne dabei die nationalen und kulturellen Identitäten aufzugeben. Um diese Identität aufbauen zu können, muss es mehr Möglichkeiten für soziale Interaktion von Europäern unterschiedlichen nationalen, kulturellen und sozialen Hintergrunds geben. Die EU hat sich bislang vor allem der politischen Integration gewidmet. Jetzt ist es an der Zeit, durch gemeinsame Bildung, Arbeitsmarktpolitik und kulturellen Austausch für mehr sozialen Zusammenhalt zu sorgen. Sobald die Europäer sich wirklich als wir wahrnehmen, gibt es die Chance für eine gemeinsame Vision, welche die Erwartungen miteinander verknüpft und genügend sozialen Nutzen erzeugt, dass Europäer bereit sind, dafür weniger Souveränität zu akzeptieren. Eine weitergehende politische Integration muss auf die soziale Integration folgen nicht umgekehrt. Das kann nicht funktionieren, wenn Großbritannien auf Ausnahmeregelungen pocht. Es kann auch nicht funktionieren, wenn man Populisten vom rechten wie linken Ufer nachgibt und nationalistische oder protektionistische Forderungen erfüllt. Europa braucht die Bereitschaft, eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Das ist sicher ambitioniert aber auch nicht ambitionierter, als es jener Teil des Weges war, den Europa seit dem Zweiten Weltkrieg bereits gegangen ist. Dennis Snower, 65, ist Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel und des Global Economic Symposiums.

6 6 POLITIK HF3 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH In den Seilen Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt haben das Parteiengefüge erschüttert. Einige Spitzenkandidaten waren schon sehr hoch geklettert und sind dann vor zwei Wochen tief gestürzt. Manche von ihnen hängen noch über dem politischen Abgrund, andere sind schon dabei, sich wieder nach oben zu hangeln Der Gefangene Guido Wolf verkörpert eine CDU, die den Anschluss verpasst hat Die Unverzichtbare Den Christdemokraten gilt Julia Klöckner weiter als Glücksfall Der Seelenstreichler Bei Nils Schmid haben viele Genossen Beißhemmung Die Verantwortliche Katrin Budde fühlt sich von ihrer SPD gemeuchelt Die Erschütterte Eveline Lemke hat gerade noch ein grünes Scherbengericht vermieden Der Entspannte Wulf Gallert von der Linken bereitet schon länger seinen Rückzug vor Guido Wolf, 54, war bis 2011 Landrat von Tuttlingen, von 2011 bis 2015 Landtagspräsident in Baden-Württemberg. Im Mitgliederentscheid um die Spitzenkandidatur setzte er sich gegen CDU-Landeschef Thomas Strobl durch. FOTO: DPA Bis zum Wahltag hatte Guido Wolf immer wieder von Demut gesprochen. Hatte erklärt, die Niederlage der baden-württembergischen CDU im Jahr 2011 sei kein Zufall gewesen, kein unverdienter Schicksalsschlag. Doch seine Partei habe gelernt aus den Jahren ohne Bodenhaftung. Nah bei den Menschen lautete sein Slogan. Deshalb ist es eine fast tragische Wendung, dass Guido Wolf seit Schließung der Wahllokale am 13. März als ein Gefangener der alten Christdemokratischen Union gilt: Geht es ihnen am Ende doch nur um Macht? Guido Wolf ist ein besonnener, verträglicher, humorvoller Mensch. Selbst Grüne halten ihn für einen weltoffenen Christdemokraten. Was ihn geritten hat, am Wahlabend den Anspruch auf das Amt des Ministerpräsidenten als Chef einer schwarzrot-gelben Koalition zu vertreten, kann sich niemand so recht erklären. Allen musste doch klar sein: Die SPD, seit fünf Jahren Partner der Grünen, würde legitimerweise nur das Lager wechseln können, falls Wolf auf Rang eins landet. Doch auf Rang eins kam Kretschmann. Das war ein Volksentscheid für den Grünen. Bestimmt war es eine bittere Erfahrung für Wolf, gegen diesen Volkshelden Wahlkampf zu führen. Umfrage für Umfrage ergab niederschmetternde Werte im persönlichen Vergleich, fast irrational, andererseits auch wieder logisch. Denn Wolf führte eine Partei, die den Anschluss an den Zeitgeist verpasst hatte. Mit einem Rücktrittsangebot nach der Wahl hätte Wolf die Lage bereinigen können. Doch seine Verweigerung wirkte selbst auf Parteifreunde befremdend: Man habe sich geschämt für ihn. Er blende die Realität aus, verschanze sich in einer Wagenburg, sei beratungsresistent, so heißt es. Als Fraktionschef sondiert er nun ein Bündnis, das er so (Grün vor Schwarz) vor der Wahl für nicht akzeptabel erklärt hatte, in Konkurrenz zum Parteichef Strobl, mit steter Kritik aus der eigenen Partei konfrontiert: Repräsentant einer CDU, die ihre Mitte sucht. josef kelnberger Was macht man, wenn man sich schon als neue Regierungschefin ausgerufen hatte und dann die Wahl verliert, das zweite Mal in Folge? Mag sein, dass Julia Klöckner am Abend des für sie demütigenden 13. März überlegte, ob ein Rücktritt als rheinland-pfälzische CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende fällig wäre. Schließlich war die Kampagne ihr Werk, ganz auf sie zugeschnitten. Sollte sie Abgangsgedanken gehegt haben, bemerkten selbst enge Mitarbeiter davon nichts. Ihre vom Wahlergebnis ohnehin schwer enttäuschte Partei hätte ein Abschied in tiefste Verzweiflung gestürzt. Denn außer der 43-Jährigen gibt es in der heimischen Union weder einen starken Mann noch eine starke Frau. Noch am Wahlabend sagten die Leute aus der zweiten und dritten Reihe, dass man auf sie nicht verzichten könne. Nach einer kurzen Nacht erklärte Klöckner, dass sie an der Parteispitze bleibe. Tags darauf wurde sie einstimmig als Fraktionschefin wiedergewählt. Aufatmen in der Landes-CDU. Und auch mancher in der Bundespartei war erleichtert. Sie ist und bleibt ein Glücksfall für uns. So viele Frauen und übrigens auch Männer dieses Formats haben wir nicht, sagt ein Vorstandsmitglied. Ohne Klöckner, so die Sorge, wäre die CDU in Mainz wieder zerbröselt. Jahrzehntelang hatte sie sich in Affären und Kämpfe verstrickt bis Klöckner für Frieden sorgte. Julia Klöckner, 43, seit 2010 CDU-Landesvorsitzende in Rheinland-Pfalz, ist auch stellvertretende Bundesparteichefin. Von 2009 bis 2011 war sie parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium. FOTO: KRISZTIAN BOCSi Wer die Verantwortung für den verpassten Wahlsieg trägt Kanzlerin Angela Merkel mit ihrer Flüchtlingspolitik oder Klöckner mit ihren recht komplizierten Absatzbewegungen ist in der Partei noch zu diskutieren. Falls es in Mainz eine Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen gibt, wird Klöckner Oppositionschefin und muss zugleich der Regierung und der rechtspopulistischen AfD Paroli bieten. Falls es keine Ampel gibt, müsste die CDU in eine große Koalition mit den Sozialdemokraten und Ministerpräsidentin Malu Dreyer gehen und die Chefin neu nachdenken. susanne höll Nils Schmid, 42, wurde 2009 Nachfolger von Ute Vogt als Landesvorsitzender der SPD in Baden- Württemberg. Nach der Landtagswahl 2011 wurde er als Finanz- und Wirtschaftsminister stellvertretender Ministerpräsident. FOTO: DPA Wirft er doch noch hin? Es wird in Stuttgart viel gerätselt und geraunt über Nils Schmid, den Landesvorsitzenden der SPD, den immer noch amtierenden Wirtschafts- und Finanzminister, den Stellvertreter von Kretschmann. Dass er als einfacher Abgeordneter weitermacht, wollen viele nicht glauben. Seit 1997 ist er in der Landespolitik unterwegs, mit 42 Jahren wäre der Einser-Jurist immer noch jung genug für einen Neustart. Andererseits hat Schmid seit dem bitteren Wahlabend genau das getan: weitergemacht. In diesen Tagen tourt er von Kreisverband zu Kreisverband. Um die Seele der Partei zu streicheln, wie es heißt. Ob die SPD Baden-Württembergs sich weiter von Nils Schmid streicheln lassen will, ist noch nicht ausgemacht. 12,7 Prozent das Ergebnis hat die Partei in eine Schockstarre versetzt. Für den 30. April ist ein Basiskonvent anberaumt, danach wird man mehr wissen. In der Fraktion hat Schmid ein halbes Dutzend Gegner, schwer vorstellbar, dass er den Vorsitz übernimmt. Auch an der Basis gibt es Rufe nach Konsequenzen in der Parteiführung, doch bei Schmid haben viele eine Beißhemmung. Er hat ordentlich regiert, das wurde ihm in Umfragen bestätigt. Auch dank seiner Arbeit fand die grün-rote Regierung hohe Zustimmung. Dennoch hat die SPD geblutet. An Rücktritt verschwende er keinen Gedanken, sagte Schmid am Wahlabend. Die Gründe für das Debakel lägen tiefer: die Polarisierung zwischen Kretschmann und der CDU, der Hype um die AfD. Zwei Tage später formulierte er aber doch als Erkenntnis: Gutes Regieren reicht nicht. Er hätte wohl mehr Streit mit Kretschmann anzetteln müssen, um Profil zu gewinnen. So blieb er für die Öffentlichkeit immer der kleine Nils. Die Grünen rechnen ihm hoch an, dass er nach der Wahl nicht eine Sekunde lang erwog, mit CDU und FDP zu paktieren. Ob Nils Schmid demnächst Kretschmann aus der Opposition heraus angreift? Seltsame Vorstellung. josef kelnberger Zehn Jahre, sagt Katrin Budde, habe sie die Partei gezogen, zuletzt 15, 16 Stunden am Tag Wahlkampf. Zehn Jahre sei sie Motor gewesen, und nun? Hat sie nicht mal mehr ein Auto. Mit dem Fraktionsvorsitz der SPD verlor Katrin Budde auch ihr Handy, das Büro samt Schreibtisch ebenso. Ihr Gehalt? Halbiert. So viel zu den oberflächlichen Folgen des gewaltigen Einbruchs der SPD bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt. 10,9 Prozentpunkte verlor die Partei, 10,6 Prozent sind ihr geblieben. Katrin Budde war auch Spitzenkandidatin und Vorsitzende des Landesverbandes, mit anderen Worten: verantwortlich. Mehr noch als der Verlust ihrer Ämter aber bewegt Katrin Budde auch zwei Wochen nach der Wahl, wie ihr Rückzug vonstatten ging. Budde sagt: Nach so einem Abend war nicht die Frage, ob es Konsequenzen auch für mich geben muss. Aber mich hat schon überrascht, wie massiv sich Hass gegen mich entladen hat, aus der eigenen Partei. Katrin Budde ist im Unfrieden mit ihrer SPD, nach ihrer Wahrnehmung war es so, dass ranghohe Parteifreunde sie erst die ganze Arbeit machen ließen und dann sofort zu meucheln begannen, als die Niederlage sich abzeichnete. Nach der Wahrnehmung von Buddes Gegnern in der SPD wiederum war es so, dass die Spitzenkandidatin sich verrannt hatte. Budde positionierte die mit der CDU regierende Partei im Wahlkampf Richtung Katrin Budde, 50, steht seit 2009 an der Spitze des SPD-Landesverbandes in Sachsen-Anhalt, den Fraktionsvorsitz gab sie nach der Wahlniederlage auf. Von 2001 bis 2002 hatte sie als Wirtschaftsministerin amtiert. FOTO: GETTY IMAGES Rot-Rot-Grün und kündigte zugleich an, selbst für ein solches Bündnis nicht zur Verfügung zu stehen, sollte dieses von der Linken angeführt werden. Nicht nur Widersacher hielten diese Ausrichtung für einen strategischen Fehler. Solche Sachfragen aber spielen in der wackeligen SPD nun kaum eine Rolle. Budde hängen der Wahltag und ihr schnelles Ende an der Spitze noch nach: Davon erholt man sich nicht so schnell. Mehr als um ihre Person aber sorge sie sich um etwas ganz anderes: den gesellschaftlichen Ruck, den das Land erlebt habe. cornelius pollmer Für einen einigermaßen gelungenen politischen Rückzug gibt es ein paar Grundregeln. Der Zeitpunkt ist enorm wichtig. Wer nach einem wahrhaftigen Debakel zögert und finassiert, wird meistens aus dem Amt gefegt. Klare Worte, Selbstkritik inklusive, raten sich an, nicht aber der Satz, der Abschied diene dem Schutz der eigenen Familie. Und mit etwas Geschick hält man sich sogar eine Rückkehr in hohe und höhere Ämter offen. Eveline Lemke, 51, amtierte seit 2011 als Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Von 2006 bis 2011 war die gebürtige Hamburgerin Landesvorstandssprecherin der Grünen. FOTO: DPA Eveline Lemke, nun nur noch geschäftsführende Vize-Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und amtierende Landeswirtschaftsministerin, hat zumindest einige dieser ungeschriebenen Empfehlungen beachtet. Die Ko-Spitzenkandidatin der Grünen erklärte knapp eine Woche nach ihrem Wahldebakel den Abschied aus der aktuellen Führungsspitze. Hätte die 51-Jährige noch einen Tag länger gewartet, wäre ihr bei dem kleinen Parteitag am vergangenen Wochenende sicher ein Scherbengericht widerfahren. Lemke erlag nicht der Versuchung, sich von persönlicher Verantwortung für das miserable Ergebnis von nur 5,3 Prozent freizusprechen. Sichtlich erschüttert räumte sie persönliche Fehler ein: Die Grünen hatten im Wahlkampf mit dem Koalitionspartner SPD geschmust, statt für sich selbst zu werben. Sie ließen die Sozialdemokraten gewähren, die den Junior mit einer rabiaten Zweitstimmenkampagne fast aus dem Landtag kegelten. Diese ungespielte, mit Demut gepaarte Wahrhaftigkeit bescherte der ansonsten äußerst selbstgewissen Frau Applaus und Sympathie der Basis. An Koalitionsverhandlungen will sich Lemke nicht beteiligen. Ob sie tatsächlich aus der Spitze verschwindet, ist allerdings nicht ausgemacht. Zwar verzichtet sie auf Postenwünsche. Das aber ist keine Absage an einen neuen Topjob sei es in der Regierung oder der Fraktion. Die Grünen haben nur wenige erfahrene Führungsleute. Könnte sein, dass Lemke doch wieder gefragt wird. susanne höll Schon drei Monate vor der Wahl bereitete der Mann, der Ministerpräsident werden wollte, seinen Rückzug vor. Seit 2004 war Wulf Gallert Fraktionschef der Linken in Sachsen-Anhalt gewesen. Für den Wahltag gab es im Grunde zwei Optionen: Entweder würde Gallert endlich Regierungschef dann bräuchte die Fraktion ohnehin einen neuen Vorsitzenden. Oder er würde es wieder nicht schaffen dann wäre es fast genauso an der Zeit. Im Endeffekt war klar, dass ich eine neue Rolle finden muss, wenn ich drei Mal kandidiere und es drei Mal nix wird, sagt Gallert. Das war die Logik schon vor jener Wahl, bei der die Linke 16,3 Prozent erreichte minus 7,4 Prozentpunkte. Trotz dieser deutlichen Verluste wirkte Gallert am Wahlabend seltsam entspannt. Er stand zwar im Vollschatten des Erfolgs der AfD, die fast jede vierte gültige Stimme erhielt. Aber es gebe eben Momente, sagte Gallert, da sei eine grundsätzliche Haltung wichtiger als ein gutes Wahlergebnis. Ja, die Linke hatte besonders unter dem Erfolg der AfD zu leiden. Die Protestgeneigten gehören eigentlich zu ihrer Stammkundschaft, sie sind ein wesentlicher Grund für die größere Bedeutung der Linken im Osten und sie sind ein Faktor, welcher der Partei hier sogar das Regieren erlaubt. Wie kann die Linke es schaffen, diesen Protest wieder an sich zu binden? Darüber könnte ich jetzt spekulieren, aber das wäre sinnlos, sagt Gallert. Wulf Gallert, 52, war seit 2004 Fraktionschef der Linkspartei im Landtag von Sachsen-Anhalt. In den 90er-Jahren galt der gelernte Lehrer als PDS- Koordinator der von seiner Partei tolerierten rot-grünen Minderheitsregierung. FOTO: DPA Klar seien allerdings zwei Dinge: Man brauche nicht die Sprache der AfD zu imitieren und Ausländerfeindlichkeit verbiete sich für seine Partei grundsätzlich. Dass man sich mit dieser aber auseinandersetzen muss, merkte die Linke schon im Wahlkampf. Sie wurde belächelt für ein Plakat, das Gallert als Frauenversteher titulierte. Bemerkenswerter aber ist die Geschichte hinter einem anderen Plakat, das Gallert einen Brückenbauer nennt. Eigentlich hatte Flüchtlingsfreund darauf stehen sollen. Wegen der Stimmung im Land verzichtete die Linke lieber darauf. cornelius pollmer AfD löst Verband auf, Petry ohne Sprecher Saarbrücken/Magdeburg Der AfD- Bundesvorstand hat die Auflösung des saarländischen Landesverbandes beschlossen. Hintergrund sind Berichte über Kontakte der Saarbrücker Parteispitze zu Rechtsradikalen. Grund der Auflösung seien schwerwiegende Verstöße gegen die politische Zielsetzung und die innere Ordnung der Partei, teilte die AfD am Donnerstag mit. Vorausgegangen waren Recherchen des Magazins Stern über Kontakte von Saar-Landeschef Josef Dörr und seines Stellvertreters Lutz Hecker zu Rechtsradikalen. Denen zufolge standen Dörr und Hecker im Herbst in engem Kontakt mit dem früheren stellvertretenden rheinland-pfälzischen NPD- Vorsitzenden Sascha Wagner. Unterdessen hat AfD-Vorsitzende Frauke Petry ihre Zusammenarbeit mit AfD-Pressesprecher Christian Lüth aufgekündigt, wie der SZ bestätigt wurde. Die übrigen Bundesvorstände seien der Entscheidung nicht gefolgt, sagte Lüth der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Im Landtag von Sachsen-Anhalt erhält die AfD einen Sitz mehr als nach der Wahl vom 13. März berechnet, die Linkspartei einen weniger, teilte der Landeswahlausschuss mit. Dazu kommt es, weil bei der Ermittlung des Endergebnisses Fehler bei der Auszählung am Wahlabend behoben wurden. sz Abschied von anachronistischen Albernheiten Volker Wissing, FDP-Chef in Rheinland-Pfalz, erklärt, was ihn an den Grünen stört und warum er trotzdem über ein Ampel-Bündnis nachdenkt Mainz Volker Wissing hat seine ersten politischen Erfahrungen in Rheinland- Pfalz gemacht, später wurde er im Bundestag zum Finanzexperten der FDP. Nun führte der 45 Jahre alte Jurist seine Partei zurück in den Mainzer Landtag und könnte sie dort in die erste Ampelkoalition mit SPD und Grünen in einem Flächenland führen. Ein Gespräch über gelb-grüne Aversionen, Krisen und Wagnisse. SZ: Herr Wissing, sind Sie ein Grüner? Volker Wissing: Ich? Ich bin bekanntlich ein Freidemokrat. Freiheit liebe ich über alles. Die Individualität anderer Menschen respektiere ich, das ist liberal. Sie backen Brot selbst, machen eigene Würste, kaufen ein im Bio-Laden, schützen als Christ die Schöpfung, fürchten die Vorratsdatenspeicherung, wollen Kinder besser fördern. Wie die Grünen auch. Ach, meine Lebensgewohnheiten und der Besitz einer Getreidemühle sind doch keine politischen Aussagen. Grüne neigen dazu, ihre individuelle Lebensweise so zu wertschätzen, dass sie sie gern für allgemeinverbindlich erklären würden. Wir schreiben niemandem vor, wie er zu leben hat. Niemals würde ich verlangen, dass andere das Brot zu Hause backen. Woher stammen eigentlich die Aversionen etlicher Liberaler gegen die Grünen? Aus deren Gründungsjahren, glaube ich. Ihr Auftreten und ihre Forderungen mussten Liberale provozieren. Damals haben sie sich nicht klar zur sozialen Marktwirtschaft bekannt. Und der Hang zur Umerziehung stört uns heute noch. Dazu kommt, dass wir bislang kaum Erfahrung in der politischen Zusammenarbeit haben. Die Gründungszeiten liegen lange zurück. Stimmt, die Zeiten haben sich geändert und die Gesellschaft auch. Heute wählen Wohlstandsbildungsbürger Grün. Die Grünen wiederum beschäftigen sich nun mit den Themen Wirtschaft, Freiheit und Wohlstand. Das ist zweifellos ein Fortschritt. FDP und Grüne waren insbesondere vor und in der Zeit der schwarz-gelben Bundesregierung Lieblingsfeinde und trugen ihren Streit sehr rechthaberisch aus. Gut möglich, dass sich Grüne und Liberale damals gegenseitig hochgeschaukelt haben. Ich selbst habe meine Partei in jener Zeit vor Besserwisserei gewarnt. Es gab Feindbilder, die über ganze Politikergenerationen gepflegt worden waren. Auf beiden Seiten wohlgemerkt. Die FDP ist auch für ihr Auftreten bestraft worden. Sie flog aus dem Bundestag. Die FDP hat schmerzhafte Lehren gezogen. Wir sind unseren eigenen Ansprüchen in der Vergangenheit wahrlich nicht immer gerecht geworden. Sie können sich vorstellen, in Rheinland- Pfalz eine Ampel-Koalition zu verhandeln. Die FDP in Baden-Württemberg sagt, für sie käme das nicht infrage, obgleich die Grünen dort sehr pragmatisch sind. Wie kann man das einem Bürger erklären? Wir hier haben zumindest gemeinsame Regierungserfahrungen mit der SPD. Das ist in Stuttgart anders. Und für mich gehört es zum Wesen einer liberalen Partei, mit anderen Demokraten zu reden. Wir sind, wenn man von der AfD absieht, die größere der kleineren Parteien. Daraus wächst Der Hang zur Umerziehung stört uns heute noch, sagt Volker Wissing über die Grünen. FOTO: DPA Verantwortung, vernünftige Politik zu machen. Jeder Landesverband entscheidet selbst über den eigenen Weg. Ratschläge von außen verbieten sich. Sie könnten also aus Verantwortung in eine Koalition gehen, die für Sie alles andere als ein Wunschbündnis ist? Von einer Koalition sind wir weit entfernt. Nach Ostern entscheidet die FDP, ob es überhaupt Verhandlungen geben kann. Und wir zögen ganz sicher nicht mit wehenden Fahnen los. Uns geht es um Inhalte, und um die Frage, ob demokratische Parteien in der derzeit schwierigen Situation willens und bereit sind, zusammen vernünftige Politik zu machen. Welche schwierige Situation genau? Wir erleben gerade etliche schwere Krisen. Terrorismus bedroht uns, zugleich wackelt das Fundament des gemeinsamen Europas. Viele Länder schotten sich ab, gehen den Weg der Renationalisierung. Rechtspopulisten sind auf dem Vormarsch, jetzt auch bei uns. Die Bürger trauen den Parteien der politischen Mitte keine Lösungen mehr zu. Diese Herausforderung müssen die demokratisch orientierten Parteien bestehen. Sonst droht Unheil. Ein Konsens der vernünftigen Mitte ist dringend nötig. Die Zeiten des politischen Firlefanzes sind also vorerst vorbei? Ja. Es ist geradezu zwingend, aufeinander zuzugehen. Die Leute vom rechten Rand dürfen sich nicht festsetzen. Die sind bereit, viele unserer wertvollen Errungenschaften über Bord zu werfen: Europa, Demokratie, Weltoffenheit. Jetzt braucht es Gemeinsamkeit von Demokraten. Anachronistische politische Albernheiten können wir uns wirklich nicht mehr leisten. Die AfD zwingt die übrigen Parteien zum Umdenken? Richtig. Aber es ist nicht nur die AfD. Die Globalisierung und die Digitalisierung fordern Wandel von uns allen. Das müssen auch die Parteien im Umgang untereinander unter Beweis stellen. Das gilt wohlgemerkt für alle Kräfte der Mitte. In Ihrer Landespartei gibt es Vorbehalte gegen eine Koalition mit Rot-Grün, deren Ablösung Ihr Wahlkampfthema war. Sie müssen womöglich versuchen, Ihre Leute vom Gegenteil zu überzeugen. Ich bin mir sicher, dass die FDP Rheinland- Pfalz sich an politischen Inhalten orientiert bei jedweden Gesprächen. Falls wir dann die anderen von unseren politischen Inhalten überzeugen können, sehe ich keine großen Probleme. Es ist ein Risiko, sicher. Aber wenn alle Beteiligten mit Ernsthaftigkeit an diese Sache gehen, ernsthaft bemüht sind, würde ich sagen: Lasst es uns wagen. interview: susanne höll

7 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 HF2 POLITIK 7 INLAND CSU ohne Besinnungspause Berlin Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) hat der CSU zwar eine österliche Besinnungspause empfohlen und die Schwesterpartei darum gebeten, ihren Widerstand gegen die Visafreiheit für Türken aufzugeben. Aber die CSU scheint davon nicht viel davon zu halten. Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU) sagte der Süddeutschen Zeitung, seine Partei lehne die volle Visafreiheit ab, die brauchen wir nicht. Singhammer verwies dabei auf ein Schreiben von Außenminister Frank-Walter Steinmeier an ihn, das belege, dass es auch ohne volle Visafreiheit keine unbotmäßigen Härten gebe. Steinmeiers Schreiben zufolge wurden 2015 in den deutschen Visa- Stellen in der Türkei von beantragten Schengen-Visa nur abgelehnt. Singhammer wies außerdem darauf hin, dass es für türkische Geschäftsleute bereits jetzt die Möglichkeit gebe, problemlos Dauer-Visa mit bis zu fünf Jahren Gültigkeit zu beantragen. rro Straf-Ausnahmen bei Mord Hamburg Mörder sollen in Deutschland offenbar nicht mehr zwingend mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe bestraft werden. Das gehe aus einem Gesetzentwurf von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hervor, berichtete der Spiegel. Danach soll die Haftstrafe für Morde unter bestimmten Umständen auf bis zu fünf Jahre gesenkt werden können. Das soll dem Entwurf zufolge gelten, wenn der Täter aus Verzweiflung handelte, um sich oder einen ihm nahestehenden Menschen aus einer ausweglos erscheinenden Konfliktlage zu befreien. Die Neuregelung solle auch gelten, wenn der Täter durch eine schwere Beleidigung oder Misshandlung zum Zorn gereizt wurde oder von einer vergleichbar heftigen Gemütsbewegung betroffen war. Der Entwurf stößt auf Widerstand des bayerischen Justizministers Winfried Bausback (CSU). Der Entwurf bestätigt leider genau das, wovor ich immer gewarnt habe, nämlich dass bei einer im Grunde überflüssigen Reform die absolute Strafdrohung lebenslang für Mord zur Disposition gestellt wird, sagte Bausback dem Magazin. Über die Reform wird seit Monaten diskutiert. afp, sz Karfreitagsprozessionen Berlin Mit Gottesdiensten und Prozessionen haben am Karfreitag Gläubige in ganz Deutschland an das Leiden und den Tod von Jesus Christus erinnert. So zogen etwa 500 Christen durch die historische Stadtmitte von Berlin. An der Spitze der Prozession wurde ein 50 Kilogramm schweres und drei Meter hohes grünes Holzkreuz getragen (FOTO: GETTY). Außer Bischof Markus Dröge und dem katholischen Weihbischof Matthias Heinrich nahmen daran auch zahlreiche Geistliche anderer Konfessionen teil. Viele Priester gingen vor allem auf die jüngsten Terrorattentate in Brüssel ein und erinnerten zugleich an das Schicksal von Tausenden heimatlos geworden Flüchtlingen. sz von christoph neidhart Kitakyūshū Die Dōkai-Bucht war tot, das Meerwasser leuchtete orange. Seit 1956 durfte hier niemand mehr fischen. Bis in die Siebzigerjahre hinein lagerte sich eine zwei Meter dicke Schicht Giftschlamm auf dem Meeresgrund ab, der unter anderem Kadmium, Quecksilber, Blei und Arsen enthielt. Aus den Schloten der Hochöfen und Chemiefirmen stieg schwarzer, roter und lila Qualm auf, man nannte ihn Regenbogenrauch. Die Kinder litten an Asthma, hatten chronisch entzündete Augen und Hautausschläge. In den Sechzigerjahren war die Stadt im Norden der Insel Kyūshū der verschmutzteste Ort Japans, vielleicht der Welt. Heute ist Kitakyūshū, obwohl dort noch immer Stahl, Keramik und Chemie produziert werden, Japans grüne Vorzeigestadt. Im Mai kommen hier die G-7-Energieminister zusammen. Die Stadt sei energiepolitisch führend, sagte vergangenes Jahr Japans Wirtschaftsminister Yōichi Miyazawa, und ein angemessener Ort für das Treffen. Kitakyūshū verdankt diesen Wandel seinen Frauen, vor allem den Müttern im Stadtteil Tobata, bis 1963 eine eigenständige Gemeinde. Als Frauenverein kämpften sie seit den Fünfzigerjahren gegen die Verschmutzung der Luft durch Yawata Seitetsu, wie das Stahlwerk damals hieß, das heute zu Nippon Steel gehört. Wenn sie ihre Wäsche im Freien aufhängten, wurde sie grau, bevor sie trocken war. Um Argumente zu haben, begannen die Frauen von Tobata, Luft- und Wasserproben zu nehmen drehten sie einen Dokumentarfilm: Wir wollen wieder einen blauen Himmel. Die Westinsel Kyūshū verfügt über enorme Kohlevorräte, schon deshalb hat Japan seine ersten Hochöfen 1901 hier gebaut. Über Jahrzehnte produzierte das Yawata- Werk 80 Prozent des japanischen Stahls. Die Stahlwerke waren auch für die Armee so wichtig, dass die Amerikaner das heutige Kitakyūshū zu Beginn ihrer Luftangriffe im Juni 1944 zerstörten. Im August 1945 bestimmten sie Kokura, heute das Zentrum von Kitakyūshū, zum Ziel ihrer zweiten Atombombe. Doch die Piloten, die sie abwerfen sollten, konnten die Stadt nicht sehen. Wolken und Industrie-Smog schirmten sie gegen einen Sichtangriff ab. Nach dem dritten Versuch drehte die Crew in Richtung des Ersatzziels ab: Nagasaki. Dort war das Wetter besser und die Luftverschmutzung geringer. Gemäß einer Studie der japanischen Regierung aus dem Jahr 1970 senkten sich in den Sechzigern bis zu 98,5 Tonnen Ruß pro Tag und Quadratkilometer auf die Stadt ab. Im Dezember 1969 enthielt die Luft bis zu 830 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft, das Sechsfache des damaligen Grenzwertes in Japan, fast das Zwanzigfache der heutigen EU-Grenzwerte. Auch die Schwellen für Stick- und Schwefeloxide, Kupfer, Mangan, Zink wurden um ein Vielfaches überschritten. Im weniger belasteten Tokio mussten in einer einzigen Woche im Juli Menschen wegen smogbedingter Augen- und Atemwegsleiden ins Krankenhaus, viele Bäume starben. Für Kitakyūshū gibt es keine solchen Zahlen, sicher lägen sie höher. Der Wind trug den Giftsmog auch in ferne Provinzen und bedrohte dort die Landwirtschaft. Als der Regenbogenrauch verflog Smog, verseuchter Schlamm und Wäsche, die an der Luft ergraut: Kitakyūshū war einmal der giftigste Ort Japans. Doch wenn sich im Mai dort die G-7-Energieminister treffen, kommen sie in eine grüne Vorzeigestadt. Ein Wandel, für den vor allem die Frauen hart gekämpft haben Die Piloten, die Amerikas zweite Atombombe abwerfen sollten, konnten die Stadt nicht sehen Schwarzer Rauch über Kitakyūshū. Früher war das Alltag, heute qualmt es in der japanischen Industriestadt vor allem, wenn es brennt. 90 Prozent weniger Staubbelastung hat die Stadt Kitakyūshū, seit sie mehr als 170 Umweltverträge mit der Privatwirtschaft schloss. Das begann in den 1970er-Jahren. Die Stadt setzte so die strengsten Umweltvorschriften Japans durch. In der Dōkai- Bucht wurde der Giftschlamm gehoben, in den Folgejahren kehrten mehr als hundert Fisch- und Muschelarten dorthin zurück. Doch der japanischen Regierung ging es, schrieb die New York Times damals, nur um das Wachstum der Wirtschaft von jährlich zehn Prozent. Sie ignoriere das Wohl der Bevölkerung, so die Times; die Regierung von Eisaku Satō, dem Großonkel von Premier Shinzō Abe, habe im Juli 1970 nur widerwillig eine Zentrale für Maßnahmen gegen die Umweltzerstörung geschaffen. In Kitakyūshū erzählt man die Geschichte anders, vor allem die Männer. Als die Mütter von Tobata, entsetzt über die rußverschmierten, verschwärten Gesichtern ihrer Kinder mit ihren Messresultaten bei der Stadt und der Industrie vorstellig wurden, hätten sich Politik und Wirtschaft mit den Frauen zusammengetan, um das Leben hier gemeinsam zu verbessern, sagt Satoshi Nakasone, Direktor des Umweltmuseums. Frauen schlägt man nichts ab. Niemand habe in Kitakyūshū vor Gericht gehen müssen, fügt er hinzu und meint damit Minamata im Süden von Kyūshū. Dort vergiftete die chemische Fabrik Chisso von 1956 an mehr als Menschen mit Quecksilber, 2000 schwer. Einige Opfer mussten bis 2010 vor den Gerichten um Kompensation kämpften. Nicht erklären kann der Museumsdirektor allerdings, wieso es zwei Jahrzehnte dauerte, bis die Frauen Gehör fanden. Ein pensionierter Stahlwerks-Angestellter, der im Museum Kindern Recyclingprozesse erklärt, verrät unwillentlich, wie seine Bosse damals argumentierten: Die Verschmutzung kam auch von den Haushalten und vom Verkehr, sagt er. Bürgermeister Kenji Kitahashi sieht das anders: Nach jahrelangen Debatten hat die Industrie eingesehen, dass auch sie selber so nicht überleben kann. Er lobt die Frauen für ihren Mut und ihr Handeln. Von Mitte der Siebziger an zogen in Kitakyūshū tatsächlich alle am gleichen Strang. Die Stadt wurde zum Modell einer Umweltsanierung. Sie führte die strengsten Umweltvorschriften Japans ein und machte der Privatwirtschaft in 174 Verträgen scharfe Auflagen. Der Giftschlamm wurde aus der Dōkai-Bucht gehoben, im Umweltmuseum sind Proben des zähen rostbraunen Schleims zu sehen. Bis Ende der Achtzigerjahre konnte die Staubbelastung um 90 Prozent verringert werden. In den Neunzigern kehrten mehr als hundert Fisch- und Muschelarten in die Bucht zurück zeichnete die UNO-Konferenz für Umwelt, später auch die Weltbank und die OECD, Kitakyūshū für sein grünes Wachstum aus. Geholfen hat Kitakyūshū allerdings auch, dass 1972 die letzten Kohlegruben geschlossen wurden; nicht für die Umwelt, sondern weil Importkohle billiger ist. Die Industrie baute viele Arbeitsplätze ab, sie beschäftigt nur noch 20 Prozent aller Arbeitnehmer. Mit 3000 Stellen ist das Stahlwerk dennoch der größte Arbeitgeber. Als Bio-Idylle darf man sich die grüne Vorzeigestadt mit ihren Einwohnern dennoch nicht vorstellen. Autobahnen auf Stelzen durchschneiden die zur Stadt vereinten Gemeinden zwischen der Küste und steilen Waldhängen. Ihre Bauten sind gesichtslos grau. Noch immer steigen Dampf und Rauch aus Schloten. Doch die Stadt treibt den Umweltschutz voran. Sie hat früh mit Mülltrennung begonnen und baut eine Eco-Town, wo sie bereits PET-Flaschen recycelt und künftig Verpackungsmaterialien und Autoteile zu Rohstoffen verarbeiten wird. Wahrscheinlich bin ich der einzige Bürgermeister, der mit dem Sammeln von Müll berühmt geworden ist und daraus eine Industrie gemacht FOTO: KYODO/REUTERS hat, sagte Kitahashis Vorgänger Kōichi Sueyoshi. Die Stadt testet die Energieversorgung von Wohnhäusern mit Wasserstoff, der kleine Brennstoffzellen zur Stromproduktion antreibt. Dazu hat sie eine Wasserstoffleitung durch ein Viertel gelegt. Auf ihren Straßen verkehrt eine kleine Flotte Brennstoffzellen-Autos, die an der Zapfsäule Wasserstoff tanken, hier ein Nebenprodukt der Stahlproduktion. Davon überzeugt, dass Strom künftig lokal produziert wird, baut die Stadt vor der Küste eine Windfarm, aber auch zwei Gaswerke und ein Kohlekraftwerk. Der Umweltschutz ist zum Exportprodukt geworden: Kitakyūshū bietet verdreckten Industriestädten, Dalian in China zum Beispiel, Know-how und Unterstützung an. In Kitakyūshū waren es die Mütter, die den Kampf gegen die Umweltzerstörung anführten. Jetzt fordert die Mehrheit der Japanerinnen den Ausstieg aus der Kernenergie. Dabei ist ausgerechnet Kyūshū derzeit die einzige Region Japans mit Atomstrom. Sollten die Männer da nicht von der Erfahrung ihrer Frauen lernen? Bürgermeister Kitahashi betont, Kitakyūshū hänge nicht am Netz von Kyūshū Electric. Seine Stadt beziehe den Strom vom Stahlwerk. Die grüne Vorzeigestadt ist atomstromfrei. Dennoch scheut der Bürgermeister eine klare Stellungnahme gegen die Atompolitik der Regierung. Das ist ein schwieriges Dilemma. Aber als Bürgermeister fühle ich mit der Gesellschaft, vor allem mit den Müttern. Im Namen des Fernsehvolkes Justizminister Maas will TV-Übertragungen an den obersten Gerichten erlauben Berlin Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) will Fernsehübertragungen aus Gerichtssälen erlauben. Das sieht ein Referentenentwurf seines Hauses vor. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte am Freitag, dass der Entwurf praktisch fertig sei und bereits kurz vor der Ressortabstimmung mit den anderen Ministerien stehe. Maas will demnach die Übertragung von Urteilsverkündungen an allen obersten Gerichtshöfen zulassen. Dabei handelt es sich um den Bundesgerichtshof, das Bundessozialgericht, das Bundesverwaltungsgericht, den Bundesfinanzhof und das Bundesarbeitsgericht. Das Verfahren vor der Urteilsverkündung sollen die Kameras allerdings auch weiterhin nicht übertragen dürfen. In Deutschland wurden Übertragungen aus Gerichtssälen 1964 untersagt. Das Verbot ist seitdem in Paragraf 169 des Gerichtsverfassungsgesetzes (GVG) geregelt. Lediglich das Bundesverfassungsgericht macht für sich eine Ausnahme, seit 1998 dürfen dessen Urteilsverkündigungen übertragen werden. Über den Sinn des ansonsten geltenden Verbotes wird bereits seit Jahrzehnten gestritten. Im Jahr 2001 wies das Bundesverfassungsgericht eine Beschwerde des Senders n-tv gegen die Vorschrift zurück. Durch Fernsehübertragungen könnten Verfahrensbeteiligte beeinträchtigt werden, hieß es in dem Urteil. Außerdem bestehe das Risiko wirklichkeitsverzerrender Darstellungsweisen in den Medien. Das Aufkommen des Fernsehens habe den Gesetzgeber in den Sechzigerjahren veranlasst, durch das Übertragungsverbot die Öffentlichkeit auf die sogenannte Saalöffentlichkeit zu begrenzen, erklärten die Karlsruher Richter. Hierzu sei der Gesetzgeber zwar nicht von Verfassung wegen verpflichtet, wohl aber berechtigt gewesen. Bereits damals sprachen sich jedoch drei der acht Verfassungsrichter in einem Sondervotum dafür aus, das Filmverbot in bestimmten Fällen zu lockern. Heiko Maas will Urteilsverkündungen filmen lassen. FOTO: GETTY Seit dieser n-tv-entscheidung haben sich die technischen Übertragungsmöglichkeiten noch einmal deutlich verbessert, im Jahr 2001 gab es etwa noch keine Livestreams von öffentlichen Veranstaltungen im Internet. Auch im Ausland hat sich einiges verändert. In England wurden Übertragungen aus dem Gerichtssaal erlaubt; in Frankreich gibt es inzwischen die Möglichkeit, Prozesse von herausragender zeitgeschichtlicher Bedeutung durch Aufnahmen zu dokumentieren. In Ländern wie den USA oder Südafrika sind Fernsehübertragungen aus dem Gerichtssaal bereits seit Langem zulässig, wie die Verfahren gegen O. J. Simpson oder Oscar Pistorius gezeigt haben. Im Frühjahr 2013 löste dann der Münchner NSU-Prozess sogar eine bundesweite Debatte über das Übertragungsverbot aus. Anlass war der beschränkte Platz in dem Gerichtssaal. Nur ein Bruchteil der interessierten Journalisten bekam Zugang zu dem Verfahren, dies führte zu heftigen Protesten. Die Justizminister-Konferenz setzte deshalb im Juni 2013 eine Bund- Länder-Arbeitsgruppe zur zeitgemäßen Neufassung des Paragrafen 169 GVG ein. Mitte 2015 stellte diese Arbeitsgruppe ihren Abschlussbericht vor, die wesentlichen Ergebnisse finden sich jetzt im Gesetzentwurf von Heiko Maas wieder. Dazu gehören außer den Fernsehübertragungsrechten noch zwei weitere Neuerungen. Um Engpässe wie beim Münchner NSU-Prozess zu vermeiden, will Maas auch Arbeitsräume für Journalisten erlauben, in die der Ton aus der Gerichtsverhandlung übertragen wird. Außerdem sollen künftig Prozesse von besonderer zeitgeschichtlicher Bedeutung gefilmt werden dürfen. Diese Aufzeichnungen sollen allerdings ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken dienen und direkt an das jeweils zuständige Landes- oder Bundesarchiv übermittelt werden. Sie sind nicht für die Veröffentlichung bestimmt und sollen auch nicht für Wiederaufnahmeverfahren genutzt werden können. An den Bundesgerichten sorgt die geplante Reform für erheblichen Unmut. Deren Präsidenten haben sich bereits in einem Brief an Maas dagegen ausgesprochen. robert roßmann Die Umverteilungsfalle Karlsruhe könnte die Erbschaftsteuer kippen. Das wäre vielleicht gar nicht schlecht Karlsruhe Noch ist nicht klar, auf welche Details sich die Regierungskoalition bei der anstehenden Reform der Erbschaftsteuer einigt. Absehbar ist aber: Es wird wieder ein Modell sein, das einerseits hohe Steuersätze vorsieht und auf der anderen Seite komplizierte Regeln zur Verschonung vor allem von Familienunternehmen. So ist es im vorliegenden Gesetzentwurf angelegt; es könnte also wieder eine Erbschaftsteuer voller Schlupflöcher für Unternehmen kommen, die Normalerben benachteiligt. Allerdings hatte Ende 2014 das Bundesverfassungsgericht ein vergleichbares Gesetz einkassiert, weil es gegen das Gleichbehandlungsgebot verstieß. Dies könnte nun wieder passieren. Schon 1995 und 2006 hatte Karlsruhe die Erbschaftsteuer aus dem gleichen Grund beanstandet. Dabei ließe sich das Problem mit einem einfachen Modell beseitigen, das von der Wissenschaft überwiegend favorisiert wird: Die Ausnahmen werden gestrichen, die Steuersätze dramatisch gesenkt und die Freibeträge entweder beibehalten oder ebenfalls reduziert. Verfassungsrechtlich wäre eine niedrige Erbschaftsteuer bei breiter Bemessungslage die sicherste Lösung. Sie wäre zudem ein Instrument, um der wachsenden Vermögensungleichheit zu begegnen. Nach dem jüngsten Monatsbericht der Bundesbank hat sich die Kluft zwischen Arm und Reich verbreitert, vor allem wegen gestiegener Immobilienpreise, von denen fast nur die vermögenden Haushalte profitieren. Die reichsten zehn Prozent der Deutschen besitzen 60 Prozent des gesamten Vermögens eine im europäischen Vergleich ungünstige Verteilung. Dazu addieren sich geringe Aufstiegschancen sozial schwacher Bevölkerungsschichten. So schreibt Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), in seinem Buch Verteilungskampf : Kinder reicher Eltern dürfen also nicht nur auf große Erbschaften oder Schenkungen hoffen, sie haben auch deutlich bessere Chancen, selbst ein überdurchschnittliches Arbeitseinkommen zu erzielen. Niedrige Steuern, wenige Ausnahmen das ist politisch kaum durchzusetzen Betrachtet man die Erbschaftsteuer vor diesem Hintergrund, wird ihr eigentlicher Zweck deutlich. Sie ist, neben der Grundsteuer, die einzige Steuer, die auf die Substanz des Vermögens zugreift und dieses umverteilt; eine Vermögensteuer gibt es in Deutschland seit fast 20 Jahren nicht mehr. Im abweichenden Votum dreier Richter zum Erbschaftsteuerurteil von 2014 heißt es: Die Erbschaftsteuer sei ein Instrument des Sozialstaats, um zu verhindern, dass Reichtum in der Folge der Generationen in den Händen weniger kumuliert. Sie wirke damit der Gefahr entgegen, dass durch eine zunehmende Ungleichverteilung von Mitteln die Chancen auf gesellschaftliche wie politische Teilhabe auseinanderdriften und sich so letztlich Einfluss und Macht zunehmend unabhängig von individueller Leistung verfestigen und an Herkunft gebunden sind. Welches Umverteilungspotenzial in den auf 200 Milliarden Euro jährlich geschätzten Erbschaften in Deutschland steckt, lässt sich daran erkennen, dass die Steuer derzeit nur vier bis fünf Milliarden Euro einbringt, weniger als die Tabaksteuer. Nach einer Rechnung des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesfinanzministeriums ließe sich dieser Betrag auch mit einem einheitlichen Steuersatz von 12,5 Prozent erreichen, wenn dafür die Verschonungsregeln gestrichen, die großzügigen Freibeträge (für Kinder derzeit Euro) aber beibehalten werden. Halbierte man den Freibetrag, ließe sich das Aufkommen steigern oder der Steuersatz auf neun bis zehn Prozent senken. Wer eine Eigentumswohnung von Euro erbt, müsste dann rund Euro Steuern zahlen. Die große Mehrheit der Erbschaften bliebe nach wie vor unversteuert: Das Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen liegt bei Euro. Die Kölner Steuerrechtsprofessorin Johanna Hey hält das Niedrigsteuer-Modell für richtig, aber politisch kaum durchsetzbar. Denn die Steuer für den Unternehmenserben falls er wirklich Steuern zahlt würde von derzeit bis zu 50 Prozent auf eine Niedrigsteuer von vielleicht zehn Prozent fallen. Das sei den Wählern genauso wenig zu vermitteln wie die Senkung der Freibeträge; die Politik stecke hier in einer polit-ökonomischen Falle, sagt Hey. Der Ausweg: Karlsruhe müsste einmal ein Erbschaftsteuergesetz für nichtig erklären, statt wie bisher dem Gesetzgeber Übergangsfristen einzuräumen. Dann könnte eine Neuregelung bei null beginnen. Sollte die Koalition ihre Reform bis 30. Juni nicht hinbekommen, könnte dieser Punkt erreicht sein. wolfgang janisch

8 8 POLITIK HF3 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH AUSLAND Warnung vor Putsch Brasília In einem Rundschreiben an alle Botschaften im Ausland hat Brasiliens Außenministerium vor einem Putsch gewarnt. In dem Brief würden die Diplomaten darüber informiert, dass Medienkonzerne und Unternehmen versuchen würden, die gewählte Regierung von Dilma Rousseff zu Fall zu bringen, berichtete das regierungskritische Portal O Globo. Das Außenministerium erklärte, das Schreiben sei nicht autorisiert gewesen. Mitarbeiter der Botschaften sollten damit wohl ermutigt werden, in Gesprächen auf die Gefahr einer Destabilisierung Brasiliens hinzuweisen. Tausende Brasilianer demonstrierten am Donnerstagabend vor dem Sender Globo TV, dem sie vorwerfen, eine Kampagne gegen Rousseff zu fahren. dpa Mehr als 800 Geiseln befreit Lagos Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben 800 Geiseln aus den Händen der Islamistengruppe Boko Haram befreit. Allein in der Ortschaft Kusumma im nordöstlichen Bundesstaat Borno seien am Donnerstag nach Gefechten mit den Extremisten 520 Gefangene gerettet worden, teilte die Armee mit. Allerdings sind die Daten schwer zu prüfen. Bei den Kämpfen wurden den Angaben zufolge 22 Islamisten getötet. In elf weiteren Dörfern befreiten die Soldaten demnach 309 Geiseln, sie erschossen drei Boko-Haram- Leute. In Adamawa verschleppten Boko- Haram-Kämpfer derweil 16 weitere Frauen. Die Terrorgruppe kämpft für die Errichtung eines islamischen Staats im Nordosten Nigerias. afp Iranische Hacker angeklagt Washington Die USA haben sieben Iraner wegen Hackerangriffen auf Banken und Finanzinstitute angeklagt. Das teilte Justizministerin Loretta Lynch am Donnerstag in Washington mit. Die Angriffe ereigneten sich demnach zwischen 2011 und Betroffen waren 46 Finanzinstitute in den USA, darunter die New Yorker Börse. Nach Angaben des Justizministeriums hatten die Hacker Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden. Ihnen drohen bis zu zehn Jahren Gefängnis. Laut einem Bericht der Washington Post befinden sie sich aber in Iran. dpa Neuseeländer für Union Jack Wellington Die Neuseeländer wollen den britischen Union Jack auf ihrer Landesflagge behalten. Vorläufigen Ergebnissen eines Referendums zufolge stimmten 56,61 Prozent der Wähler gegen einen Alternativvorschlag mit dem landestypischen Silberfarn (FOTOS: DPA). Das Endergebnis soll kommende Woche bekannt gegeben werden. Sollte sich die Tendenz wie erwartet bestätigen, gilt dies als Niederlage für Neuseelands Premier John Key. Er hatte für einen Wandel geworben und die alte Landesflagge als Relikt der britischen Kolonialherrschaft bezeichnet. afp Entführer getötet Kairo Ägyptische Sicherheitskräfte haben vier Mitglieder einer Bande getötet, die für den Tod eines italienischen Studenten verantwortlich sein sollen. Das teilte das Innenministerium mit. Die Bande sei auf die Entführung von Ausländern spezialisiert gewesen. In der Wohnung der Schwester eines Verdächtigen seien persönliche Gegenstände des Italieners gefunden worden. Der Tod des Studenten hatte in Italien scharfe Kritik an der ägyptischen Regierung ausgelöst. Medien spekulierten, Sicherheitskräfte könnten den Studenten umgebracht haben, weil er in Verbindung mit oppositionellen Gruppen stand. dpa Soldat erschießt Verletzten Jerusalem Ein israelischer Soldat ist am Donnerstag unter dem Vorwurf festgenommen worden, einen verletzt am Boden liegenden palästinensischen Angreifer mit einen Kopfschuss getötet zu haben. Eine Armeesprecherin sprach von einem schweren Verstoß gegen militärische Werte. Zu dem Vorfall seien Ermittlungen eingeleitet worden. Ein im Internet verbreitetes Video zeigt, wie der Jugendliche, der offenbar zuvor mit einem anderen Palästinenser einen Messerangriff auf einen israelischen Soldaten verübte, angeschossen am Boden liegt. Dann ist zu sehen, wie der Soldat ihm in den Kopf schießt. Der Vorfall ereignete sich im israelisch besetzten Westjordanland. afp Seite 4 Dürfen wir vorstellen? An diesem Wochenende beginnt wieder die Sommerzeit. In der Nacht zum Sonntag werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Melatonin-Produktion stoppt Niedrigste Körpertemperatur Geschichte zur Sommerzeit 1784 Benjamin Franklin,einer der Gründerväter der USA, schlägt erstmals eine Sommerzeit vor Bestes Kurzzeitgedächtnis Höchste Testosteronausschüttung Hohe Tagesaktivität Blutdruck steigt 6:00 8:00 Bei zwei Bombenanschlägen in Brüssel werden am Dienstag, 22. März, 31 Menschen in den Tod gerissen, mehr als 300 werden verletzt. Einer der Attentäter sprengt sich in der Abflughalle des Flughafens in die Luft, sein Bruder in einer U-Bahn-Station in der Nähe der EU-Gebäude. Ein dritter Verdächtiger flieht. Der Islamische Staat bezichtigt sich der Morde. Bei der Fahndung finden die Ermittler Hinweise, dass die Anschläge von Paris im November 2015 und nun in Brüssel von derselben Gruppe verübt worden sein könnten. Einige der Täter standen im Kontakt zu Salah Abdeslam, der als einer der Drahtzieher des Pariser Terrors gilt und am Freitag, 18. März, in Brüssel festgenommen wurde. Kairo Die syrische Armee hat diezitadelle von Palmyra vom Islamischen Staat (IS) zurückerobert; das jedenfalls meldet das syrische Staatsfernsehen. Der IS hatte die symbolträchtige Stätte, die zum Weltkulturerbe gehört, im Mai 2015 erobert und die Weltöffentlichkeit schockiert, indem sie die antiken Gebäude teilweise zerstörte und Hunderte Menschen ermordete. Nun drangen nach offiziellen Angaben Regierungseinheiten mit Unterstützung russischer Luftangriffe und Eliteeinheiten in die Stadt Tadmur und das nahegelegene Palmyra vor. Der Kreml erklärte, dabei sei auch ein russischer Soldat gestorben. Die russisch-syrische Offensive ist eine der wenigen, die sich gegen die Dschihadisten richtet; sie sind von der weiter geltenden Waffenruhe in Syrien ausgenommen. Ebenfalls in Syrien haben die US-Streitkräfte Führungsmitglieder des IS getötet. Nach Angaben von Verteidigungsminister Ashton Carter ist darunter auch IS-Finanzchef Abdul Rahman Mustafa al-kaduli. Er sei die Nummer zwei der Miliz gewesen, meldete er am Freitag. Carter wertete das als weiteren Erfolg in der Strategie, die Führungsriege des IS zu eliminieren. Erst vor Kurzem hatten die USA den Tod von Omar al-schischani gemeldet, dem Kriegsminister des IS. Im November erklärte das Pentagon, bei einem Luftangriff in Libyen sei der IS-Kommandeur Abu Nabil ums Leben gekommen. Buenos Aires US-Präsident Barack Obama hat in Buenos Aires der Opfer der argentinischen Militärdiktatur gedacht. Auch die USA müssten ihre Rolle in den Jahren 1976 bis 1983 hinterfragen, räumte Obama ein. Er kündigte an, die Archive der US-Streitkräfte und des Auslandsgeheimdienstes CIA zu öffnen, um die Aufklärung der Verbrechen zu unterstützen. Washington hatte die Machtergreifung des Militärs seinerzeit gebilligt. Während der Militärdiktatur verschwanden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen Menschen, man geht davon aus, dass die überwiegende Zahl ermordet wurde. Obama war am Mittwoch im Anschluss an seinen historischen Besuch in Kuba in Argentinien eingetroffen. Bei einem Besuch der Gedenkstätte Parque de la Memoria erinnerte Obama an den 40. Jahrestag des Staatsstreichs. Der US-Präsident warf gemeinsam mit seinem argentinischen Kollegen Mauricio Macri Blumen in den Río de la Plata, an dessen Ufer die Gedenkstätte errichtet wurde. Die Militärdiktatur hatte viele ihrer Opfer aus Flugzeugen ins Wasser werfen lassen. 4:00 Tiefster Schlaf 10:00 2:00 1. Leistungsgipfel 12:00 0:00 Sommerzeit in Deutschland 1. Mai 1916 Das Deutsche Kaiserreich führte die Sommerzeit als erster Staat auf der Welt ein, zahlreiche Staaten folgen 1919 Rückkehr zur alten Zeit, einzig Großbritannien bleibt dabei Mittagstief Die Innere Uhr 14:00 22: Deutschland führt die Sommerzeit wieder ein Niedrigstes Schmerzempfinden Beste Koordination 16:00 20:00 Schnellste Reaktion 18:00 Sommerzeit ausgesetzt von 1945 an Je nach Besatzungszone herrschen unterschiedliche Zeiten von 1950 an einheitlich keine Sommerzeit in BRD und DDR Kreislauf und Muskeln am stärksten Höchster Blutdruck Höchste Körpertemperatur Melatonin-Produktion beginnt Schlafengehen wird vorbereitet Die Sommerzeit bringt die innere Uhr des Menschen durcheinander. Kontrolliert wird sie vom Nucleus suprachiasmaticus (SCN), einem Zellhaufen im Zwischenhirn. Dieser bringt je nach Lichtverhältnissen die Zirbeldrüse dazu, das Schlafhormon Melatonin zu produzieren. Wenn es morgens noch sehr dunkel ist, ist der Mensch entsprechend müde. 2. Leistungsgipfel Auch im Irak geht der Vormarsch gegen den IS nach Regierungsangaben weiter. Premier Haidar al-abadi gab bekannt, die Armee habe mit der ersten Phase einer Operation zur Rückeroberung der Provinz Ninive und deren Hauptstadt Mossul begonnen. Iraks zweitgrößte Metropole ist seit Juni 2014 in der Hand des IS. Irakische Truppen nahmen vier Dörfer kampflos ein, stehen aber noch 60 Kilometer südlich von Mossul. US-Verteidigungsminister Carter sagte, die Stadt könne mit Unterstützung binnen eines Jahres zurückerobert werden. Iraks Regierung hat schon mehrmals den Beginn der Offensive verkündet. Experten zweifeln aber, dass die Armee in der Lage ist, die einstige Millionenstadt einzunehmen. Der IS errichtet dort Befestigungen und hat Öl in Brand gesteckt. Kurdische Peschmerga haben Mossul von drei Seiten abgeriegelt, werden sich aber kaum an der Rückeroberung der überwiegend sunnitischen Stadt beteiligen. Einen Anschlag in einem Stadion am Freitag in Iskanderija 40 Kilometer südlich Bagdads mit 29 Toten schrieben irakische Sicherheitskreise dem IS zu. Dies ist eine Ehrung der Erinnerung an die Opfer, aber auch an den Mut und die Beständigkeit von denen, die sich weigerten, die Suche nach der Wahrheit und der Justiz aufzugeben, sagte Obama. Er erwähnte besonders die Großmütter der Plaza de Mayo, die seit fast 40 Jahren nach verschleppten Kindern suchen. Einige wurden von der Militärdiktatur unter falscher Identität zur Adoption gegeben. Präsident Macri nannte die Diktatur die dunkelste Etappe unserer Geschichte. Obama zitierte Nunca mas, Niemals mehr, den Leitspruch der Prozesse gegen die Folterer in den späten 1980er-Jahren. Obama ehrte auch US-Forensiker, die zur Identifizierung der Überreste der Opfer beitrugen, und die Diplomaten des State Departments, die unter der Präsidentschaft Jimmy Carters ( ) Daten über Menschenrechtsverletzungen in Argentinien sammelten. Carter habe die Menschenrechtsfrage erstmals als Grundstein der US-Außenpolitik verstanden, sagte Obama. Der Präsident bekräftigte, dass er die Freigabe von geheimen Dokumenten über die Militärdiktatur angeordnet seit 1980 Sommerzeit WOCHENCHRONIK VOM 19. BIS 25. MÄRZ Am Samstag, 19. März, erschüttert ein erneuter Terroranschlag die Türkei. Vor einem Einkaufszentrum in Istanbul sprengt sich ein Selbstmordattentäter in die Luft und reißt vier Touristen mit in den Tod, 39 Menschen werden verletzt. Laut türkischer Regierung handelt es sich um einen IS-Kämpfer. Mit einem Besuch in Kuba setzt Barack Obama am Montag, 21. März, einen historischen Schritt zur Annäherung der beiden Länder nach jahrzehntelanger Feindschaft. Es ist ein neuer Tag, sagt der US-Präsident nach seinem Treffen mit Kubas Staatschef Raúl Castro in Havanna. Auf der gemeinsamen Pressekonferenz fordert Castro erneut das Ende des US-Handelsembargos gegen den kommunistischen Karibikstaat. Obama erklärt, seine Regierung werde trotz der Fortschritte weiter darauf dringen, dass Kuba die Lage bei Demokratie und Menschenrechten verbessere. Ein russisches Gericht verurteilt am Montag, 21. März, in einem umstrittenen Prozess die ukrainische Kampfpilotin Nadja Sawtschenko zu 22 Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord. Sawtschenko wurde 2014 in der Ostukraine von prorussischen Separatisten gefangen genommen. Ihr wurde vorgeworfen, den Standort zweier Journalisten des russischen Staatsfernsehens, die durch Granatbeschuss getötet wurden, zuvor an ukrainische Streitkräfte übermittelt zu haben. Sie gilt in der Ukraine als Heldin. Militärische Erfolge gegen den IS Syriens Armee will die Terroristen aus Palmyra vertrieben haben, ein Milizenchef ist tot Iraks Regierung will Mossul bald zurückerobern. Experten halten das für schwierig Eine politische Lösung des Bürgerkriegs in Syrien, die als Voraussetzung gilt, um den IS wirksam zu bekämpfen, soll nach Vorstellungen der USA und Russlands bis Sommer konkrete Formen annehmen. Die jüngste Runde Genfer der Friedensgespräche, die am Donnerstagabend endeten, brachte keine Fortschritte. Die Gespräche sollen am 9. April in Genf fortgesetzt werden, sagte der UN- Sondergesandte Staffan de Mistura. Er hoffe, dass die Parteien sich dann auf den Übergang konzentrierten. Die Delegation des syrischen Regimes lehnt eine Übergangsregierung und den Rücktritt Präsident Baschar al-assads ab. Sie weigert sich auch, die Opposition zu treffen. Die USA und Russland wollen den Prozess beschleunigen, wie US-Außenminister John Kerry nach Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau sagte. Bis August soll ein Verfassungsentwurf erarbeitet werden. Doch wurde bei der Pressekonferenz im Kreml deutlich, dass Differenzen fortbestehen, vor allem über was Assads Zukunft. Westliche Diplomaten hoffen, dass Putin ihn unter Druck setzt, weil ihm der Erhalt des syrischen Staates wichtiger ist als die Zukunft des Diktators. Der Westen will Assad höchstens eine repräsentative Funktion in einer kurzen Übergangsperiode zugestehen. Die syrische Opposition lehnt auch das ab. paul-anton krüger Anzahl der Herzinfakte (Erhebung der DAK) Durchschnittliche Anzahl der Herzinfakte pro Tag Anzahl Herzinfakte drei Tage nach Umstellung auf Sommerzeit Alle Versicherten Männer Frauen Mit dem EU-Türkei-Deal soll der Flüchtlingsandrang in die Europäische Union gestoppt werden. Flüchtlinge, die vom 20. März an auf illegalen Wegen in die EU ankommen, werden demnach künftig in die Türkei zurückgeschickt. Allerdings klagt die griechische Regierung, dass ihr bei der Registrierung neu ankommender Flüchtlinge auf den Inseln bislang von der EU nicht geholfen werde. Die Fußballwelt trauert um Johan Cruyff: Die niederländische Fußball-Legende stirbt am Donnerstag, 24. März, im Alter von 68 Jahren an Krebs. König Johan führte die Topteams Ajax Amsterdam und FC Barcelona zu zahlreichen Titeln. Er gilt als einer der besten Fußballer aller Zeiten. nowo München Deutschlands Ethikkommissionen sind beunruhigt. In einem Brief an die Gesundheitsminister aller Bundesländer warnt der Arbeitskreis Medizinischer Ethik-Kommissionen vor einem Gesetzesentwurf, den die Bundesregierung Mitte März verabschiedet hat. Man sorge sich, dass künftig die Rechte, das Wohlergehen und die Sicherheit der Menschen, die an klinischen Studien teilnehmen, nicht mehr im gleichen Maße wie bisher gewährleistet seien, heißt es. Ohne das positive Votum der Ethikkommissionen waren in Deutschland bislang keine Medikamentenstudien an Menschen möglich. Doch das soll sich mit dem neuen Gesetz ändern: Demnach muss das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm), das klinische Studien genehmigt und für die Arzneimittelzulassung zuständig ist, die Meinung der an Universitäten und Landesärztekammern ansässigen Kommissionen nur noch maßgeblich berücksichtigen. Zudem soll es für die Registrierung der Ethikkommissionen zuständig sein und kann diese auch wieder aberkennen. Wir betrachten das als Maulkorb, sagt Michael Zenz, Vorsitzender der Ethikkommission der Uni Bochum. Wenn wir einen Studienaspekt problematisch finden, kann das Bfarm künftig sagen: Wir nehmen das zur Kenntnis, aber wir setzen uns darüber hinweg. Wolfgang Eisenmenger, Chef der Ethikkommission der Uni München, hält den Entwurf für gefährlich: Insgesamt geht es um eine Beschleunigung des Verfahrens, und die kann nicht im Sinne der Patienten sein. Georg Schmidt, Vorsitzender der Ethikkommission der TU München, betont, dass sich die Kommissionen stets als Gegenspieler zu den Industrieinteressen verstanden hätten. Zuletzt seien sie aber bereits steigendem Druck ausgesetzt gewesen, Studien schneller zu genehmigen. Deshalb sei es so wichtig, die Trennung der Arzneimittelzulassungsbehörde von den Ethikkommissionen beizubehalten. Besonders treibt die Kommissionsmitglieder um, dass sich das Bundesgesundheitsministerium vorbehält, eine Bundes- Ethik-Kommission einzurichten am Bfarm. Aus dem Ministerium heißt es, der Entwurf bekenne sich eindeutig dazu, dass die öffentlich-rechtlichen Ethik- Kommissionen weiterhin maßgeblich beteiligt sind. Eine Bundes-Ethik-Kommission werde nur eingerichtet, wenn dies zwingend erforderlich ist, um die Bearbeitung (der Anträge) sicherzustellen. christina berndt Seite 4 Wir waren zu langsam in der Verteidigung der Menschenrechte US-Präsident Obama distanziert sich bei seinem Argentinien-Besuch von der Lateinamerika-Politik seines Landes zu Zeiten des Militärputsches Sommerzeit weltweit Beliebte Eselsbrücken 25 Im Frühling stellt man die Gartenmöbel vor die Tür, im Winter kommen sie wieder zurück nach drinnen. Auf Englisch: Spring forward, fall back. (spring = Frühling, fall = Herbst) 30 SZ-Grafik: Unterhitzenberger, Hosse; Quellen: Pschyrembel, DLR, Encyclopedia Britannica, Royal Greenwhich Observatory, DAK, timeanddate.com, Servier Deutschland Gmbh Folgen Sie mir einfach!, sagte die Tänzerin, und so kam es, dass Barack Obama beim Staatsbankett in Buenos Aires einen Tango wagte. FOTO: CARLOS BARRIA/REUTERS RÄTSEL DER WOCHE Was passiert eigentlich bei Sondierungen? Es ist nicht leicht, einen Wunschpartner zu finden, wer wüsste das nicht. Wie im wahren Leben verhält es sich in den Parteien, die zum Regieren in Bund und Ländern fast immer einen oder gar mehrere Partner benötigen Letzteres gerade in den drei Bundesländern, in denen am 13. März gewählt wurde. Der Einzug der AfD in die Landtage von Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt hat die Regierungsbildung dort noch komplizierter gemacht, weil aus Sicht der jeweils stärksten Partei der Wunschpartner verschwand. Die Parteien führen, nach Erlaubnis durch ihre Gremien, daher Sondierungsgespräche mit weiteren möglichen Partnern. Die AfD gehört nicht dazu. Die CDU in Baden-Württemberg hat sich am Donnerstag mit den Grünen getroffen. Es erhöht die Chancen für kleinere Parteien nicht, wenn man mögliche Koalitionäre schon im Vorfeld als weltfremde Nichtsnutze geschmäht hat, wie die Südwest- FDP es mit den Grünen tat. In den Sondierungsgesprächen wird meist noch nicht um Kompromisse und Details gerungen. Die Parteien vergleichen ihre Positionen auf mögliche Vereinbarkeit. Baden-Württembergs CDU-Chef Thomas Strobl drückt das so aus: Jeder stellt dar, was ihm wichtig ist. Koalitionsverhandlungen erfolgen erst, wenn die Sondierung Erfolg verheißt. Sie werden von den Landesparteien beschlossen und sind wesentlich offizieller als das vorherige Abtasten. Erst jetzt geht es im Einzelnen darum, wer welche Ziele durchsetzt und zu welchen Zugeständnissen bereit ist. Im Fall einer Einigung schließen sie den Koalitionsvertrag. In Regierungsbündnissen wird es schwierig, wenn sich einer der Partner nachher partout nicht mehr an seine Versprechen während der Koalitionsverhandlungen erinnern will. Bei einem Bruch des Vertrages kann es dann passieren, dass die Partnersuche von vorn beginnt. joachim käppner Ethik und Experiment Mediziner rügen Gesetzentwurf zu Medikamentenstudien Das Ministerium versichert, man bekenne sich eindeutig zu den bisherigen Kommissionen habe, um durch die Beschäftigung mit der Vergangenheit eine bessere Zukunft aufzubauen. Auch die USA müssten ihre Beziehung zur Diktatur aufarbeiten. Wir waren zu langsam in der Verteidigung der Menschenrechte, das war der Fall in Argentinien. Der US-Präsident unterzeichnete außerdem in Buenos Aires mit Macri Verträge zur Förderung von US-Investitionen und zum Abbau der Handelsbarrieren. Obama sprach von einem Neuanfang der Beziehungen. Die Welt habe den Eifer des neuen Staatschefs zur Kenntnis genommen, Argentinien wieder in der internationalen Gemeinschaft integrieren wolle. Das Verhältnis zwischen den USA und Argentinien war während den Präsidentschaften von Néstor und Cristina Kirchner sehr schlecht gewesen. Néstor Kirchner hatte 2004 ein Freihandelsabkommen mit den USA blockiert. Macri hat auch eine Verständigung mit den Hegdefonds erreicht, die von Argentinien Milliardenbeträge fordern. Viele Oppositionelle kritisieren das und bezeichnen die Abmachung als Pakt der Geier. sz Seite 4

9 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 HF3 POLITIK 9 von florian hassel Kiew Nationalistische Serben reagierten schnell auf den Schuldspruch des Internationalen Jugoslawien-Tribunals (ICTY) gegen den ehemaligen bosnischen Serbenführer Radovan Karadžić. In Belgrad protestierten mehrere Tausend Serben dagegen, dass die Richter in Den Haag Karadžić, den obersten Kriegsherrn der bosnischen Serben im Bosnienkrieg von 1992 bis 1995, wegen Völkermord und Vertreibung, Mord und Vernichtung sowie sechs weiteren Punkten als Kriegsverbrecher zu 40 Jahren Gefängnis verurteilten. Karadžić wurde unschuldig verurteilt, sagte der Ultranationalist Vojislav Šešelj. Das Urteil gegen Karadžić ist ein Urteil gegen das ganze serbische Volk, die ganze serbische Nation. Šešelj arbeitete im Bosnienkrieg eng mit Karadžić zusammen. Am Donnerstag kommender Woche werden die Richter in Den Haag ihr Urteil gegen ihn verkünden. Dass Šešelj in Belgrad ungehindert auftritt, zeigt, dass die Verbrechen des Bosnienkrieges und ebenso des vorangegangenen Kriegs in Kroatien und des folgenden in Kosovo trotz jahrelanger Arbeit des von den Vereinten Nationen eingesetzten Tribunals in Den Haag weder als solche anerkannt sind noch aufgearbeitet werden schon gar nicht von Serbien, dem damaligen Hauptkriegstreiber. In der Serbien eng verbundenen Republika Srpska, dem von Karadžić durch Vertreibung und Mord aus Bosnien herausgebrochenen Gebiet der bosnischen Serben, das heute nur noch formell zu Bosnien und Herzegowina gehört, taufte Präsident Milorad Dodik erst am 20. März ein Studentenwohnheim auf den Namen Radovan Karadžić. Dieser sei ein Mann mit Stärke und Charakter. Das Urteil werde keine Gerechtigkeit, sondern Rache sein, erklärte Dodik und fügte nach dem Schuldspruch hinzu, dieser sei nur wegen des Drucks der internationalen Lobby zustande gekommen. Auch im offiziellen Belgrad fehlte jede Anerkennung des Urteils oder Worte des Bedauerns. Serbien kann und wird nicht zulassen, dass irgendjemand die Verurteilung Karadžićs nutze, um etwa die Republika Srpska anzugreifen, sagte Ministerpräsident Aleksandar Vučić. Präsident Tomislav Nikolić, der sich weigert, etwa den von Karadžić befohlenen Massenmord an Ohne Bedauern Der frühere Serbenführer Radovan Karadžić ist als Kriegsverbrecher zu 40 Jahren Haft verurteilt worden. Serbische Nationalisten sind über den Schuldspruch empört, Angehörigen der Opfer geht er nicht weit genug Radovan Karadžić in Den Haag. Die Richter hielten ihm sein gutes Betragen vor Gericht zugute. REUTERS/ROBIN VAN LONKHUIJSEN 8000 Männern und Jungen in Srebrenica als Völkermord anzuerkennen, rief alle politischen Vertreter des serbischen Volkes in Bosnien auf, gemeinsam für Republik, Volk und Schicksal zu kämpfen. Hinterbliebene der Opfer Karadžićs sind gleichfalls unzufrieden. Dieses Urteil kommt zu spät sagte im Dorf Potocari bei Srebrenica Bida Smajlović, die bei dem von Karadžić befohlenen Massenmord im Juli 1995 ihren Mann verlor, einem Reuters-Reporter. Wir haben unser Urteil 1995 bekommen. Es gibt keine Strafe, die für den Horror entschädigen würde, durch den wir gegangen sind. Ihre Schwägerin Vasva Smajlović, deren Mann ebenfalls ermordet wurde, ergänzte: Ich wünschte, es gäbe die Todesstrafe. Mein Mann ist seit 20 Jahren tot, Karadžić lebt. Ich hätte eine lebenslange Haftstrafe erwartet. Warum diese anders als in früheren Den Haager Urteilen nicht verhängt wurde, bleibt auch nach der Lektüre des Urteils offen. Die Richter verurteilten Karadžić in zehn von elf Anklagepunkten als Kriegsverbrecher und Verbrecher gegen die Menschlichkeit: Völkermord in Srebrenica, Verfolgung, Auslöschung, Mord, Deportation, erzwungene Umsiedlung, Terror, illegale Angriffe auf Zivilisten und Geiselnahme. Die Richter entlarvten auch den bis heute von Karadžić und anderen Apologeten des Krieges verbreiteten Mythos, es habe zwar einzelne Verbrechen, aber keinen grundlegenden Plan gegeben. Tatsächlich, stellen die Richter in dem 2615 Seiten langen Urteil fest, leitete Karadžić ein über vier Jahre planmäßig und gemeinsam ausgeführtes Verbrechen zur gewaltsamen Vertreibung von bosnischen Muslimen und Kroaten aus vorrangig serbischen Gebieten. Auch der Terror bei der Belagerung und Bombardierung von Sarajewo, beim Völkermord von Srebrenica und der Geiselnahme von UN-Friedenstruppen sei planvoll gewesen. Nur einen Punkt dass die Vertreibung aus etlichen Städten mit der Absicht des Völkermordes geschehen sei bezweifelten die Richter und sprachen Karadžić frei. Die Richter hielten Karadžić neben seiner bisherigen Straffreiheit und seinem guten Betragen vor Gericht zugute, dass dieser im Juli 1996 als Präsident der Republika Srpska zurückgetreten sei. Diese Entscheidung habe einen positiven Einfluss auf die Errichtung von Frieden und Stabilität in Bosnien und Herzegowina und der Region nach dem vorausgegangenen Friedensschluss im Vertrag von Dayton gehabt. Die Verurteilung zu 40 Jahren Gefängnis sei auch im Hinblick auf das Alter des Angeklagten von heute 70 Jahren eine angemessene Strafe. Da bei der Haftstrafe die knapp acht Jahre angerechnet werden, die Karadžić seit seiner Festnahme im Juli 2008 schon im Gefängnis sitzt, könnte er bei guter Führung und Anwendung der üblichen Regel, dass nach Verbüßung von zwei Dritteln die Reststrafe auf Bewährung ausgesetzt wird, in 20 Jahren freikommen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig; Karadžićs Anwalt hat Berufung angekündigt. Seite 4 Aufschub für den Frieden Gespräche zwischen Kolumbiens Regierung und Farc stocken Havanna/Bogotá Der 23. März 2016 hätte ein berühmter Tag in der Geschichte Kolumbiens werden sollen der Tag des Friedens. Es ist dann doch nur ein Mittwoch wie jeder andere geworden. Der 23. März wird nun allenfalls als der Tag in Erinnerung bleiben, an dem ein angekündigter Friedensvertrag doch nicht geschlossen wurde. Im Hotel Palco von Havanna, wo die Regierung seit drei Jahren mit den Anführern der Guerillagruppe Farc verhandelt, trat Kolumbiens Chefunterhändler Humberto de la Calle vor die versammelte Presse und verkündete: nichts. Keinen Durchbruch, nicht einmal wegweisenden Fortschritt. Es gibt weiter tief greifende Meinungsverschiedenheiten, sagte er. Dem Vernehmen nach hat sich die Stimmung am Verhandlungstisch zuletzt rapide verschlechtert. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos und Farc-Anführer Timoleón Jimenez hatten sich bei ihrem symbolträchtigen Handschlag vor sechs Monaten auf den 23. März verständigt. Inzwischen sagt Santos, er wolle keinen schlechte Frieden unterzeichnen, um eine Deadline einzuhalten. Nach fünf Jahrzehnten Bürgerkrieg mit offiziell Toten und 6,6 Millionen Binnenvertriebenen kommt es nicht auf ein paar Wochen an. Doch Santos braucht schnell sichtbare Erfolge, um sein zweifelndes Volk von den notwendigen, aber auch schmerzlichen Kompromissen mit der Farc zu überzeugen. Zuletzt hatte US-Außenminister Kerry am Rande der Kubareise von Barack Obama zu vermitteln versucht. Es war das erste Mal seit Jahrzehnten, dass sich ein hochrangiger Politiker aus Washington mit den Farc traf. Viel erreichen konnte Kerry allerdings nicht. In einem kurzen Statement forderte er die Konfliktparteien auf, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, um die ungelösten Fragen endlich zu lösen. Etwa diese: Wie wird aus einer bewaffneten Untergrundorganisation eine politische Partei? Vor allem aber: Wie soll die Entwaffnung der Farc-Kämpfer ablaufen? An diesem Punkt ist die Unterzeichnung eines Abkommens bislang gescheitert. Eine UN-Mission soll die Entwaffnung überwachen, so viel ist klar. Gestritten wird über den Ablauf. Die Guerilleros sind der Meinung, dass sie mit dem Friedensvertrag freie Bürger sind, die dann nach und nach ihre Waffen abgeben. Die Regierung drängt darauf, dass erst alle Waffen ausgehändigt werden und dann die Übergangsjustiz in Kraft tritt. Nun wird ein Kompromiss gesucht. De la Calle sagte, es werde ein Zeitplan bis Ende dieses Jahres ausgearbeitet. Wenn in Kuba irgendwann alles unterschrieben ist, wird es in Kolumbien erst richtig kompliziert. Präsident Santos schätzt, dass die Farc neben 7500 bewaffneten Kämpfern noch weitere unbewaffnete Anhänger habe. Die sollen nun alle irgendwo wohnen, arbeiten, studieren. Sein Land, sagt Santos, sei stark genug, um sie zu integrieren. Auch internationale Beobachter glauben weiterhin an den Frieden. Doch viele Menschen in Kolumbien, gerade in den besonders kriegsgeschädigten ländlichen Regionen, bezweifeln, dass alle Farc-Kämpfer auf ihre Anführer in Havanna hören. Tatsächlich könnte sich ein Teil von ihnen der zweitgrößten kolumbianischen Guerillagruppe ELN anschließen und weitermachen. Auch in den fünf größten Städten sind fast 40 Prozent der Menschen für eine militärische Lösung bomben statt verhandeln. Ein konservativer Senator nennt das, was Santos ausgehandelt hat, eine Beleidigung der Opfer Das fordert etwa Senator Alfredo Rangel vom Centro Democrático, der konservativen Partei von Ex-Präsident Álvaro Uribe. Für Rangel ist das, was Santos bislang mit der Farc ausgehandelt hat, eine Beleidigung der Opfer. Keiner der Guerillaführer würde auch nur einen Tag im Gefängnis verbringen, wettert er; sie kämen mit symbolischen Strafen davon, Salat anpflanzen und so. Tatsächlich sieht die Übergangsjustiz für geständige Untergrundkämpfer eine größtmögliche Amnestie vor ein alternativloser Kompromiss am Verhandlungstisch, ohne den die Guerilla niemals unterschreiben würde. Unabhängige Juristen sind dennoch der Meinung, dass falsch ist, was Rangel und Uribe sagen. Die Höchststrafe des bisher ausgehandelten Abkommens liegt bei 20 Jahren Gefängnis, auch für geständige Täter sind bis zu acht Jahre möglich. Uribe und Rangel bezeichnen die Verhandlungstaktik ihres früheren Mitstreiters Santos als Kniefall vor dem Terrorismus. Es sei effizienter, die Guerilla militärisch zu bekämpfen, bis sie die Konditionen des Staates akzeptiere. Doch genau bei diesem Vorgehen sind in den vergangenen Jahrzehnten Hunderttausende umgekommen. Präsident Santos findet, dass genug geschossen wurde. Jetzt muss er noch seine Verhandlungspartner und sein Volk überzeugen. boris hermann ANZEIGE Keine andere weiße Rebsorte verfügt über eine derartige Vielfalt an Fruchtaromen, kann den Boden so dezidiert im Wein abbilden und reift so lange und fein auf der Flasche wie Riesling. Nicht umsonst ist die Traube hierzulande die beliebteste weiße Rebsorte. Vor allem die Jahrgangsunterschiede bildet sie zuverlässig und deutlich ab: Nach dem schwierigen Jahrgang 2014, der den Winzern alles abverlangte, hat der sonnige Spitzensommer im letzten Jahr wahre Wunder gewirkt. Die ersten, frisch gefüllten Flaschen verführen Experten schon jetzt zu Superlativen. Der 2015er-Jahrgang wird bereits als Spitzenjahrgang gehandelt! Normalerweise warten die VICAMPO-Wein- experten mit ihrem Urteil, doch dieses Mal ist auch für sie schon nach den ersten 100 Proben klar: 2015 ist einer der besten Riesling-Jahrgänge der letzten Dekade. Besonders spannend ist, dass auch talentierten Newcomern wahre Kunststücke gelungen sind. Neben den zwei Top-Rieslingen der Weltspitze-Weingüter Bassermann-Jordan und Leitz (beide 5 von 5 Sternen Eichelmann) erwarten Sie vier hervorragende Aufsteiger-Weine: Gerd Faubel verfügt über drei rote Trauben von Gault&Millau, Stefan Raddeck war Bester Jungwinzer Deutschlands", Michael Schroth und Lukas Kesselring mischen die Pfälzer Weinszene auf und gelten wohl nicht mehr lange als Geheimtipp! SZ Bassermann-Jordan zählt mit der Maximalbewertung von 5 Feinschmecker- F zu den besten Rieslingerzeugern der Welt. Entstanden auf besten Pfälzer Spitzenlagen, zeigt der frisch gefüllte Edition Nr. 1 bereits jetzt enorme Fruchtdichte, Frische und Länge. Herkunft: Pfalz Preis/0,75 l: 9,50 statt 13,50 UVP Preis/Karton: 6 Flaschen 57,00 Preis/Liter: 12,67, 12 % vol. Abfüller: Dr. v. Bassermann-Jordan GmbH, Kirchgasse 10, Deidesheim SZ SZ Zitrusaromen, mineralisch, präzise und mit ausgezeichnetem Nachhall! Auf höchstem Niveau untermauert der Winzer des Jahres (Gault&Millau 2011) mit fünf Eichelmann-Sternen seinen Ausnahmestatus. Rheingau Riesling, wie ihn Kenner lieben. Herkunft: Rheingau Preis/0,75 l: 7,90 statt 11,50 UVP Preis/Karton: 6 Flaschen für 47,40 Preis/Liter: 10,53, 12,5 % vol. Abfüller: Weingut Leitz KG, Theodor-Heuss- Straße 5, Rüdesheim SZ SZ Parker gibt sagenhafte 93 Punkte und schwärmt: Ein Beispiel für die Brillanz des 2013er Jahrgangs im Roussillon. Vollmundig mit spannender Struktur und unglaublicher Klarheit der Frucht, lebendig und elegant. Unsere Premium-Empfehlung aus Frankreich! Herkunft: Frankreich, Languedoc Preis/0,75 l: 11,90 statt 17,90 UVP Preis/Karton: 6 Flaschen 71,40 Preis/Liter: 15,87, 15 % vol. Abfüller: Château Saint Roch, Maury SZ Senkrechtstarter Gerd Faubel steht mit drei roten Trauben vom Gault&Millau kurz vor dem Aufstieg an die Pfälzer Gebietsspitze was dieser Terroir-Riesling weiter befeuern dürfte: saftig, mineralisch, feinfruchtig und unglaublich spannend. Herkunft: Pfalz Preis/0,75 l: 7,50 statt 10,50 UVP Preis/Karton: 6 Flaschen 45,00 Preis/Liter: 10,00, 12,5 % vol. Abfüller: Weingut Faubel, Marktstraße 86, Maikammer Bereits am Anfang seiner Karriere wurde Stefan Raddeck zum Besten Jungwinzer Deutschlands gewählt. Sein frischer, saftiger und animierender Riesling Roterde kommt vom weltberühmten Roten Hang in Nierstein unsere Rheinhessen-Empfehlung Herkunft: Rheinhessen Preis/0,75 l: 6,90 statt 9,90 UVP Preis/Karton: 6 Flaschen 41,40 Preis/Liter: 9,20, 12,5 % vol. Abfüller: Weingut Raddeck, Am Hummertal 100, Nierstein Beerig, samtig, komplex und animierend mit langem Nachhall Maximalwertung von 3 Gläsern in Italiens wichtigstem Weinführer Gambero Rosso. Bei dieser hochwertigen Riserva mit 12 Monaten Reife im Eichenfass liest sich der Preis wie ein Druckfehler! Herkunft: Italien, Abruzzen Preis/0,75 l: 9,50 statt 13,90 UVP Preis/Karton: 6 Flaschen 57,00 Preis/Liter: 12,67, 13,5 % vol. Abfüller: Cantina Tollo, Viale Garibaldi, 68, Tollo (Ch) VICAMPO ist ein Marktplatz der Winzer mit einem Angebot von mehr als Weinen von über Weingütern renommierte Traditionsbetriebe, wie Aufsteiger. Unser Ziel ist es, Menschen aus ganz Deutschland für echte Winzerweine zu begeistern. Diese blieben bisher häufig unentdeckt, weil sie nicht im Handel, sondern nur beim Winzer vor Ort verfügbar waren. Durch unsere innovative Plattform erhalten SZ Für viele Experten bereits jetzt der beste Jahrgang seit langem: Die ersten, frisch gefüllten 2015er begeistern die Fachwelt und versprechen höchsten Genuss. Überzeugen Sie sich von einem Spitzenjahrgang mit den ersten sechs Top-Empfehlungen der VICAMPO-Weinexperten. Sie erhalten alle Rieslinge zum Premierenpreis nur solange der Vorrat reicht. 63,80 UVP (6 x 0,75L) pro Karton nur 8,87 /l auch kleinere Weingüter erstmals die Möglichkeit, ihre besten Weine in Kennenlern-Paketen einem breiten Publikum zu präsentieren. Wein vom Testsieger Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (dtgv.de, Test 12/2014) wählte in Kooperation mit N24 VICAMPO zum Test sieger unter den 12 größten Online-Weinhändlern Deutschlands. WIDERRUFSRECHT: Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beträgt vierzehn Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der Beförderer ist, die letzte Ware in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns (Vicampo.de GmbH, Taunusstraße 59 61, Mainz, Telefon: 06131/302930, Telefax: 06131/ , info@ vicampo.de) mittels einer eindeutigen Erklärung (z. B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder ) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren. Sie können dafür das beigefügte Muster-Widerrufsformular verwenden, das jedoch nicht vorgeschrieben ist. Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden. FOLGEN DES WIDERRUFS: Wenn Sie diesen Vertrag widerrufen, haben wir Ihnen alle Zahlungen, die wir von Ihnen erhalten haben, einschließlich der Lieferkosten (mit Ausnahme der zusätzlichen Kosten, die sich daraus ergeben, dass Sie eine andere Art der Lieferung als die von uns angebotene, günstigste Standardlieferung gewählt haben), unverzüglich und spätestens binnen vierzehn Tagen ab dem Tag zurückzuzahlen, an dem die Mitteilung über Ihren Widerruf dieses Vertrags bei uns eingegangen ist. Für diese Rückzahlung verwenden wir dasselbe Zahlungsmittel, das Sie bei der ursprünglichen Transaktion eingesetzt haben, es sei denn, mit Ihnen wurde ausdrücklich etwas anderes vereinbart; in keinem Fall werden Ihnen wegen dieser Rückzahlung Entgelte berechnet. Wir können die Rückzahlung verweigern, bis wir die Waren wieder zurückerhalten haben oder bis Sie den Nachweis erbracht haben, dass Sie die Waren zurückgesandt haben, je nachdem, welches der frühere Zeitpunkt ist. Wir holen die Waren auf unsere Kosten ab. Sie müssen für einen etwaigen Wertverlust der Waren nur aufkommen, wenn dieser Wertverlust auf einen zur Prüfung der Beschaffenheit, Eigenschaften und Funktionsweise der Waren nicht notwendigen Umgang mit ihnen zurückzuführen ist. Das Widerrufsrecht besteht nicht bei Fernabsatzverträgen zur Lieferung von Ton- oder Videoaufnahmen oder Computersoftware in einer versiegelten Packung, wenn die Versiegelung nach der Lieferung entfernt wurde. MUSTER-WIDERRUFSFORMULAR: Wenn Sie den Vertrag widerrufen wollen, dann füllen Sie bitte dieses Formular aus und senden Sie es zurück: An Vicampo.de GmbH, Taunusstraße 59 61, Mainz, Telefon: 06131/302930, Telefax: 06131/ , info@vicampo.de, Hiermit widerrufe(n) ich/wir(*) den von mir/uns(*) abgeschlossenen Vertrag über den Kauf der folgenden Waren (*) /die Erbringung der folgenden Dienstleistung(*), Bestellt am(*) /erhalten am(*), Verbraucher(s) (nur bei Mitteilung auf Papier), Datum (* Unzutreffendes streichen). SZ Von seiner Lehrzeit beim Spitzenweingut Bassermann-Jordan bringt Schroth geballte Riesling-Kompetenz mit. Diese zeigt sich aufs Wunderbarste im Riesling Handschrift: Frucht im Überfluss, dazu lebendige, gut eingebundene Säure und feinste Mineralität. Herkunft: Pfalz Preis/0,75 l: 6,65 statt 9,50 UVP Preis/Karton: 6 Flaschen 39,90 Preis/Liter: 8,87, 12,5 % vol. Abfüller: Weingut Michael Schroth, Eistalstraße 9, Grünstadt/Asselheim Ja, ich bestelle folgende Weine. Bitte ankreuzen und Stückzahl eintragen: SZ Kartons SZ Kartons Flaschen SZ Kartons Flaschen SZ Kartons Flaschen SZ Kartons Flaschen SZ Kartons Flaschen SZ Kartons Flaschen SZ Kartons Flaschen SZ Kartons Flaschen SZ-4365 Kartons Flaschen Vorname Name * Straße/Hausnummer PLZ/Ort Telefon * SZ Das unglaubliche Händchen des Jungwinzers erbringt geschliffene, nachdrückliche und quicklebendige Weine, lobt Weinexperte G. Scholz. Dafür ist der Signature ein Paradebeispiel: tolle Frucht, pure Spritzigkeit. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg nach oben! Herkunft: Pfalz Preis/0,75 l: 5,90 statt 8,90 UVP Preis/Karton: 6 Flaschen 35,40 Preis/Liter: 7,87, 12,5 % vol. Abfüller: Weingut Lukas Kesselring, Haardtstraße 12, Ellerstadt Datum Unterschrift * Die Angabe Ihrer Telefonnummer und/oder -Adresse ist für eine erfolgreiche Bearbeitung Ihrer Bestellung erforderlich. Bestellung SZ-4365 Feine Perlage, eleganter Charakter: Feuillattes Kreationen verzauberten schon Jackie Onassis und Shirley MacLaine. Der Brut Réserve überzeugt als einer der besten Non-Vintage-Champagner mit vollen Aromen von Brioche und Nuss. Spitzen-Bewertung (92 Punkte) von Wine Spectator! Herkunft: Frankreich, Champagne Preis/0,75 l: 20,00 statt 27,90 UVP Preis/Karton: 6 Flaschen 120,00 Preis/Liter: 26,67, 12 % vol. Abfüller: Centre Vinicole-Champagne Nicolas Feuillatte, Plumecoq CD 40 A, Chouilly per Post Vicampo.de GmbH Taunusstraße Mainz Telefon Telefax Online Oder ganz einfach: Ausfüllen, abfotografieren und per Mail an kundenservice@vicampo.de senden. Versandkosten 4,90 Euro, ab 12 Flaschen (zwei Kartons) versandkostenfrei innerhalb Deutschlands. Zahlung sicher und bequem per Rechnung. // Anbieter: Vicampo.de GmbH, Taunusstraße 59-61, Mainz. Nur solange der Vorrat reicht. Alle Preise inkl. MwSt. Alle Weine enthalten Sulfite. 92

10 10 PANORAMA HF2 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH GLAMORAMA Tue Gutes, lasse andere reden Wie ein Mensch wirklich ist, zeigt sich auch daran, wie er Leute behandelt, die er im Leben nicht zweimal sehen wird. Also Taxifahrer, Reinigungspersonal oder Servicekräfte. Insofern scheint die amerikanische Schauspielerin und Komikerin Amy Schumer eine wirklich nette Person zu sein. Als sie neulich in einer New Yorker Bar war, hat sie auf ihre Rechnung, die 77 Dollar betrug, 1000 Dollar draufgeschlagen. Trinkgeld, einfach so. Wir wissen das, weil die Tresenkraft, kaum dass Schumer Stimmt schon sagen konnte, ein Foto der Rechnung im Netz veröffentlichte. Damit war die Welt informiert. Auch das SZ-Panorama verbreitete die Meldung. Wobei das mit dem Trinkgeld an sich eine heikle Sache ist. Gibt man zu wenig, ist man geizig, gibt man zu viel, gilt man als herablassend. Bei Stars kommt hinzu, dass sie jeden Drink praktisch vor Publikum bezahlen, was dazu geführt hat, dass Trinkgeld-Geschichten berühmter Menschen mittlerweile eine eigene Textgattung sind. Dabei dominieren zwei Narrative: Die einen schmeißen mit Geld um sich, die andern geben keinen Cent. Zur ersten Gruppe gehören etwa die Moderatorin Ellen DeGeneres (600 Euro für den Pizzamann), Bruce Willis (800 Euro im Hotel), George Clooney (1000 Dollar im Café) oder Brad Pitt und Angelina Jolie. Letztere ließen, als sie mal bei einem Besuch der deutschen Hauptstadt Angelinas 38. Geburtstag feierten, in Berlin das Geld regnen, als kämen sie vom Länderfinanzausgleich. Noch interessanter ist allerdings, wer angeblich in die zweite Kategorie fällt. Etwa Jennifer Lopez, Paris Hilton oder Victoria Beckham. Kein Trinkgeld für niemanden, heißt es, nicht den Friseur, nicht den Kofferträger. Britney Spears wiederum soll nicht mal einen feuchten Händedruck für die Kellner übriggehabt haben, die ihr im Restaurant halfen, ihre verlorene Kamera wiederzufinden. Und von Harrison Ford heißt es, dass er beim Bezahlen sogar Seniorenrabatt verlangt. Da fragt man sich natürlich, was das über einen Schauspieler aussagt, der als draufgängerischer Abenteurer Indiana Jones in die Filmgeschichte einging. Ja, wer wird denn davon etwas mitbekommen? Amy Schumer hat 1000 Dollar Trinkgeld verschenkt. FOTO: CAPITAL PICTURES Leider sind die Geschichten von den Fieslingen klar in der Unterzahl. Wo man doch so gern wüsste, wie eigentlich der Darsteller von Lord Voldemort einen Kofferträger im Alltag behandelt. Oder was Christoph Waltz so als Trinkgeld im Hotelzimmer liegen lässt, seit er in die Oberliga der Hollywood-Bösewichte aufgestiegen ist. Vermutlich liegt das daran, dass eine Geschichte wie die von Amy Schumer nun mal plausibler ist: Man ist weltberühmt, also tut man Gutes und lässt das Personal im Sinne aller Beteiligten hinterher freundlich darüber reden. Zumal in einer Stadt wie New York, in der sich das Ganze zugetragen hat, der Unterschied fließend ist zwischen Schauspielern und Servierkräften. Man weiß nie, auf welcher Seite des Tresens man sich eines Tages wiedersieht. verena mayer von david pfeifer Kummer ist nicht verhandelbar, Betroffenheit kann man Menschen weder verordnen noch absprechen. Nur hat sich in den vergangenen Jahren eine neue Form der Traueräußerung etabliert, die, wie so vieles in der zwischenmenschlichen Kommunikation, von sozialen Medien beeinflusst wird. Als am Dienstag zwei Selbstmordattentate in Brüssel verübt wurden, schwappte bei jedem Menschen, der sich auf Facebook, Twitter oder ähnlichen Diensten herumtrieb, eine Welle der Betroffenheit aus dem Bildschirm in den Alltag. In atemberaubender Geschwindigkeit verbreitete sich die Nachricht und in kurzer Folge auch die Betroffenheit darüber. Die Ereignisse wurden quasi in Echtzeit kommentiert, manchmal glaubhaft aufrichtig und hilflos, häufig auch dumm und übereifrig. Soziale Netzwerke haben in solchen Momenten eine ungeheure Kraft, da sie das Gefühl herbeisimulieren, man sei als Nutzer beinahe dabei gewesen. Nur sind hastige Posts für aufrichtige Anteilnahme eher ungeeignet. Sie verflachen das für die Betroffenen unfassbare Ereignis zu einer Online-Kachel, die durch die Timeline rutscht. Die Katastrophe wird zu einer Meldung von vielen, die man zwischen Katzenvideos und Selbstporträts mit einem nach oben gereckten Daumen kommentieren kann. Private Gefühlsbekenntnisse ( Oh mein Gott, ich war erst vor zwei Monaten in Brüssel. Ich trauere mit den Menschen vor Ort! ) überlagern das echte Ereignis und die Nöte der tatsächlich Betroffenen. Es geht in erster Linie darum, wie man sich selbst bei der Nachricht fühlt. Man kennt das Phänomen von Beerdigungen, wo sich häufig diejenigen untröstlich in Tränen auflösen, die dem Toten nicht so nahe standen. Und die sozialen Netzwerke sind in diesen, wie in fast allen Lebenslagen, eben Brandbeschleuniger für Stimmungslagen. Die charakterliche Deformation, die einige Menschen erleiden, sobald sie sich Ich, einfach untröstlich virtuell präsentieren, ist schon viel belächelt worden. Manche Nutzer erfinden ihr Leben deutlich aufregender, als es in Wahrheit ist. Andere wollen vor allem belegen, wie schnell und gut sie über alles Bescheid wissen. Es gibt diejenigen, die endlich einen Kanal für ihre starken Meinungen gefunden haben. Und solche, die einfach nur Nähe zur Weltgemeinschaft suchen. Dagegen ist nichts einzuwenden, solange es darum geht, die lustige Oscar-Rede als Erster zu kommentieren oder seine Füße an exotischen Urlaubsorten abzulichten und das Bild zu teilen. Leider werden auf diese Weise aber auch Katastrophen auf schlichte Symbole reduziert, weil die sich in den sozialen Netzwerken am schnellsten begreifen und weiterverteilen lassen. Der Designer Joachim Roncin bündelte seinen Schrecken nach den Morden in der Charlie-Hebdo-Redaktion in der plakativen Formel Je suis Charlie die Texttafel wurde als Symbol der Betroffenheit immer wieder geteilt und geliked. Die Anschläge in Paris vom November inspirierten den Künstler Jean Jullien dazu, das Friedenszeichen mit einer Skizze des Eiffelturms zu verbinden. 1,4 Millionen Instagram-User mochten und verbreiteten das Bild. Es wurde auf T-Shirts gedruckt und an Hauswände gemalt. Andere färbten zumindest ihr Facebook-Profilfoto in den Farben der Trikolore. So wird Anteilnahme in den Lifestyle eingebunden. Für die Brüsseler Anschläge konkurrierten nun die trauernden Comic-Helden Tim und Struppi und Manneken Pis, der seinen Strahl auf Terroristen richtet, um die stärkere Symbolkraft. Roncin und Jullien hatten sicher nicht die eigene Berühmtheit im Sinn, als sie ihre Symbole entwarfen, doch in den sozialen Netzwerken sind Likes und Follower nun mal so etwas wie eine Währung. Und die neuen Regeln der Aufmerksamkeitsökonomie befeuern einen Wettbewerb auch dann, wenn es um Trauer und Entsetzen geht. Wer wird wie schnell und wie laut gehört, geliked, geteilt? Es entsteht ein Markt der Emotionen. Besonders gut kann man das an Personen ablesen, die diese eigentlich privaten Netzwerke für ihre öffentliche Darstellung nutzen Politikern. Bescheidwisserreflexe sind bei ihnen quasi berufsbedingt, sie unterliegen dem Zwang, sich zu weltverändernden Ereignissen äußern zu müssen. Gegen acht Uhr begann die Bombenexplosion in Brüssel, und bis elf Uhr hatten sich Peter Altmaier, Katrin Göring- Eckardt, Heiko Maas und andere Politiker bereits mit Solidaritätsadressen gemeldet. Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime in Deutschland verurteilte die Anschläge in Brüssel in einer Presseerklärung, die er auf Facebook teilte, aufs Schärfste. Er wiederholte dabei wortgleich seine Erklärung nach den Pariser Anschlägen vom 13. November Die Gedenkkultur ändert sich durch soziale Netzwerke rasant. Allerdings ist die mediale Inszenierung häufig wichtiger als echte Anteilnahme. Katholische Nachrichten-Agentur Wenn man bedenkt, wie schnell eine hastig getippte, persönliche Botschaft nach hinten losgehen kann, wird die Wiederholung aber auch verständlich. Die bereits notorische Beatrix von Storch von der AfD provozierte einen Shitstorm mit ihren Grüßen aus Brüssel, in denen sie twitterte: Hubschrauber kreisen. Militär rückt an. Sirenen überall. Offenbar viele Tote am Flughafen und am Zentralbahnhof. Hat aber alles nix mit nix zu tun. Da kann man sich nun lange über die widerwärtigen Kausalitäten aufregen, die Storch herzustellen versucht. Doch es funktioniert, denn es kämpfen eben alle Je suis... bitte Anlass eintragen : Im Netz werden tragische Ereignisse heute schnell auf solidarisch gemeinte Slogans reduziert. ILLUSTRATION: MARC HEROLD Nach den Anschlägen in Brüssel und Paris haben Tausende im Netz ihre Anteilnahme ausgedrückt. Aber ist das echtes Mitgefühl oder nur eine Ersatzhandlung fürs Ego? auf diesem Emotionsmarkt um Aufmerksamkeit. Mittlerweile gibt es sogar einen Begriff für die zwanghaften kollektiven Beileidsäußerungen: R.I.P.-Storms, abgeleitet von der englischen Formel für Ruhe in Frieden. Hier verbindet sich der Abkürzungszwang der Millennials ( OMG, LOL ) mit der schwer erträglichen Marotte, ohne Not englische Begriffe in die Rede einzustreuen, um sich irgendwie weltläufig zu geben. Einfach nur R.I.P. über eine Todesnachricht zu posten wirkt denk- und fast schon empathiefaul. Es ist Anteilnahme, auf die wirklich Betroffene verzichten können. Am vergangenen Mittwoch sah sich die Katholische Nachrichten-Agentur dazu aufgefordert, in einer Meldung darauf hinzuweisen, dass sich virtuelle Trauer ganz fundamental von der im echten Leben unterscheidet. Auf Twitter kursierten da längst die Hashtags #JeSuisBruxelles und #PrayForBelgium. Der Kultur- und Religionspsychologe Lars Allolio-Näcke hält solche Beileidsbekundungen für eine Entlastungsstrategie. Die Menschen spürten eine Ohnmacht, dass sie nichts machen können, sagt er. Deswegen sei die Trauerarbeit im Internet durchaus nützlich. Es entstehe dadurch ein Gefühl kollektiver Anteilnahme auch wenn es häufig die echte Partizipation ersetze. Denn natürlich dienen R.I.P. -Storms bei Katastrophen nicht dazu, sich über Ursachen und Folgen der Ereignisse Gedanken zu machen, sondern schüren vor allem Angst. Vor dem Bildschirm bleiben die Nutzer in einer Blase, in der die schrecklichen Ereignisse immer wieder nachgeklickt werden. Die meisten Menschen erinnern sich noch sehr genau, wo sie waren, als sie die Nachricht vom Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 erfahren haben. Wer bei ihnen war, womit sie sich gerade beschäftigten. Fragt man die Menschen in einigen Jahren, wo sie waren, als die Nachricht über die Bomben in Brüssel sie erreichte, wird die Antwort wohl häufig lauten: online. MELDUNGEN Flüchtiges Liebespaar gefasst Zürich Die Schweizer Gefängniswärterin Angela Magdici und der wegen Vergewaltigung verurteilte Syrer Hassan Kiko sind in der Nacht auf Freitag im italienischen Romano di Lombardia verhaftet worden. Auch das Fluchtauto wurde sichergestellt. Magdici, 32, und Kiko, 27, waren in der Nacht zum 9. Februar zusammen aus dem Gefängnis Limmattal bei Zürich geflohen. Der zweite Wärter schlief zu der Zeit und bemerkte den Ausbruch erst am Morgen. Dies hatte in der Schweiz eine Debatte über die Sicherheit in Gefängnissen ausgelöst. Familie und Freunde fürchteten nach der Flucht, das Paar könnte auf dem Weg nach Syrien sein oder tot. Vor einigen Tagen dann meldeten sich Magdici und Kiko per Video bei ihren Familien und der Öffentlichkeit. Auf dem Tisch vor ihnen lag eine Wachsdecke mit buntem Schmetterlingsmuster, an der Wand hing ein Marienkreuz. Magdici erklärte, Kiko sei der Mann ihres Lebens, Kiko sagte, Gott habe ihm die Wärterin geschickt. Außerdem beteuerte er, unschuldig zu sein. Beide ärgerten sich sichtlich über die Berichterstattung seit ihrer Flucht. Vor allem die Schweizer Boulevardmedien hatten etliche private Bilder von ihnen veröffentlicht. Ob die sogenannten Metadaten des Videos den Fahndern den Aufenthaltsort verraten haben, ist nicht bekannt. Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung des Filmchens wurden Magdici und Kiko von den italienischen Carabinieri verhaftet. Nach dem Willen der Zürcher Staatsanwaltschaft sollen sie an die Schweiz ausgeliefert werden. thei Stones in Kuba gelandet Havanna DieRolling Stones sind am Vorabend ihres historischen Konzerts in Kuba angekommen. Die britischen Musiker landeten auf dem internationalen Flughafen von Havanna und betraten damit den Boden eines Landes, in dem ihre Musik lange unerwünscht war. Ihr Auftritt in der Sportstadt Havannas am Freitagabend (Ortszeit) wird für die Kubaner kostenlos sein. Nach der Landung richtete Sänger Mick Jagger einen kurzen Gruß auf Spanisch an die Einwohner des Karibikstaates. Er sei froh, auf der Insel zu sein. Bereits vor der Ankunft teilte die Gruppe mit: Wir sind in unserer langen Karriere an vielen speziellen Orten aufgetreten, aber diese Show in Havanna wird ein Meilenstein für uns sein. Nach der kubanischen Revolution Ende der 1950er-Jahre galten ausländische Bands wie die Stones jahrzehntelang als umstürzlerisch und wurden deshalb nicht im Radio auf der Insel gespielt. ap Ersatz für zerrissenes Geld Kassel Eine alte Dame bekommt Geldscheine im Wert von Euro von der Bundesbank erstattet. Diese hatte sie zuvor selbst zerrissen hat aus Angst vor Einbrechern. Ihrem Anwalt zufolge entschied der Hessische Verwaltungsgerichtshof, dass so ein Verhalten nicht dem eines geistig gesunden Menschen entspreche. Daher sei es der 89-Jährigen aus Waldkraiburg in Bayern nicht anzulasten. Die Frau hatte insgesamt 37 Scheine im Wert von je 500 Euro in kleine Schnipsel gerissen und in einem Gefrierbeutel im Eisfach versteckt. dpa Zwölf Tote bei Busunglück Lyon Bei einem Busunglück in Frankreich sind in der Nacht zum Freitag zwölf Menschen ums Leben gekommen. Wie die Behörden mitteilten, kollidierte ein aus der Schweiz kommender Kleinbus im Département Allier mit einem Lkw. Die portugiesischen Passagiere des Busses seien dabei alle getötet worden. Ihr Kleinbus sei kurz vor Mitternacht aus bislang noch ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geraten. Ersten Ermittlungen zufolge stand der Fahrer nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Der Busfahrer und die zwei italienischen Insassen des Lkw wurden verletzt. Der betroffene Abschnitt der Landstraße gilt als Unfallschwerpunkt. Die Strecke sei ziemlich monoton, sagte ein Ermittler. Das Tempolimit von 90 Kilometer pro Stunde mache manche Fahrer ungeduldig, andere schliefen ein. afp

11 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 HF3 11 BUCH ZWEI Römisches Rätsel Franziskus führt die katholische Kirche seit drei Jahren wohin, das weiß keiner so genau. Ein Osterspaziergang rund um den Petersdom, Gespräche mit Prälaten, die anonym bleiben wollen, und ein Treffen mit dem Bodyguard des Papstes text: matthias drobinski und oliver meiler, fotos: stefano dal pozzolo Ein Papst, der die Kirche dorthin zurückführen will, wo sehr viele ihrer Gläubigen leben: an die Ränder der Gesellschaft, fern vom Reichtum des Vatikans und der unfrommen Prunksucht der 2000 Jahre alten Institution Kirche. Weshalb Papst Franziskus nach drei Jahren im Amt rund um den Petersdom ganz sicher nicht nur Freunde hat, sondern auch viele Feinde. Und die auch im Kreise seiner Kardinäle, die ihn im März 2013 zum Oberhaupt gewählt hatten. Unmittelbar danach ließ er seine Würdenträger wissen: Der Karneval ist vorüber. Da steht er, Jorge Mario Bergoglio. Ein leiser Wind bauscht das rote Messgewand. Er stützt sich auf das Kreuz in seiner Hand wie auf einen Wanderstab. Die Menschenmenge vor ihm füllt den Petersplatz; die letzten Verfrorenen tragen Schal, die ersten Lichtempfindlichen Sonnenbrille. Die Frommen schwenken Buchsbaumbüschel, Weidenkätzchensträuße, Oliven- und Stechpalmenzweige. Palmsonntag, die Karwoche beginnt. Drei Diakone tragen die Leidensgeschichte Jesu vor: den Einzug in Jerusalem, das Abendmahl, die Todesangst am Ölberg, Verrat und Verhaftung; die Geschichte vom erniedrigten Gottessohn, ausgeliefert den Mächten der Welt. Der Mann mit dem Kreuz schließt die Augen. Sein Kopf neigt sich nach vorn. Die Stirn berührt den Stab des Kreuzes. Es ist aus Olivenholz. Kein Gold ziert es, kein Silber. Es ist mannshoch; italienische Häftlinge haben es gefertigt. Ein Skandal ist das für alle, die finden, ein Papstkreuz müsse golden oder silbern sein, um der Tradition und um des ehrwürdigen Amtes willen. Meditiert der Papst? Konzentriert er sich? Oder ist er einfach erschöpft? Im Dezember wird Jorge Mario Bergoglio 80 Jahre alt. Die Falten links und rechts der Mundwinkel sind tiefer geworden. Drei Jahre ohne Pause hinterlassen Spuren. Seit drei Jahren nennt sich der Jesuit aus Buenos Aires Franziskus. Die Kardinäle haben ihn am 13. März 2013 zum Papst gewählt, weil sie einen suchten, der die katholische Kirche aus der Krise Päpstlicher Terminkalender 20. März, Palmsonntag Palmprozession 23. März, Mittwoch Generalaudienz am Petersplatz 24. März, Gründonnerstag Chrisammesse, Weihe der Öle führt. Der deutsche Papst Benedikt XVI. war zurückgetreten. Skandale erschütterten die Kurie wie die Vatikanbank. Die vielen Fälle von sexueller Gewalt durch Priester hatten das Vertrauen der Gläubigen erschüttert, die Starre der Lehre frustrierte viele Menschen. Die Kirche darf nicht länger um sich selber kreisen, sagte Kardinal Bergoglio seinen Mitbrüdern. Sie muss an die Ränder gehen, wo die Armen leben, die Zweifler und Verzweifelten. Sie muss bei den Leuten sein. Das klingt gut, dachten die meisten Kardinäle und wählten den Mann aus Argentinien, von dem einige nicht mehr wussten, als dass er von weit her kommt und mit den Skandalen in Rom nichts zu tun hat. Mancher Kardinal würde ihn heute nicht mehr wählen, heißt es. Viele wünschten sich einen Papst, der ein wenig aufräumt in der Kirche, aber keinen, der sie auf den Kopf stellt. Schon der Name war Provokation: Noch nie hatte ein Papst sich nach Franz von Assisi genannt, dem Patron der Armen. Doch es wundern sich nicht nur die Gegner dieses Unruhestifters über den Mann, der gleich nach der Wahl dem Zeremonienmeister gesagt haben soll: Der Karneval ist vorüber! als der ihm die päpstlichen Prunkgewänder reichen wollte. Er ist ein Rätsel, sagt auch einer, der dem Papst oft begegnet, um gleich hinzuzufügen: ein positives Rätsel. So reden selbst viele, die diesen Papst für einen Glücksfall halten, für eine ebenso schräge wie geniale Idee des Heiligen Geistes. Was will er? Was hat er bislang geändert? Was denkt er, wenn er einfach mal sagt, dass Katholiken sich nicht vermehren sollten wie die Karnickel? Und kann man das überhaupt: eine 2000 Jahre alte Institution umkrempeln, ohne dass sie auseinanderfliegt eine, in der unter den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. die Kräfte der Beharrung das Sagen hatten? Ein Annäherungsversuch also, in der Karwoche in Rom, wo die katholische Kirche den Höhepunkt des Kirchenjahrs lebt, in der sich die Pracht der Liturgie und die Macht der Tradition entfalten. Eine Woche, in der sich Altes und Neues begegnen. Seine Predigt beginnt er nuschelnd. Die Erniedrigung, die Jesus erleidet, geht bis zum Äußersten in der Passion, sagt er. Und schaut vom Manuskript auf und sagt: Ich denke an so viele Menschen an den Grenzen, so viele Flüchtlinge. Das steht so nicht im Manuskript. Von nun an wirkt der Papst konzentriert und heiter. Nach dem Segen geht er zu den Kardinälen hin, lacht, schüttelt Hände. Er weiß, dass mancher der von ihm Umarmten denkt: Hoffentlich ist dieses Pontifikat bald vorbei. Der Montag der Karwoche. Seit 4.30 Uhr ist Franziskus wach, wie an jedem Arbeitstag. Päpste wohnen im Apostolischen Palast, so war das seit Jahrhunderten. Sie lebten unter großen Gemälden und Lüstern, in Räumen mit vergoldetem Stuck an den Decken und Perserteppichen auf dem Boden, hoch über dem Petersplatz. Bis Franziskus kam. Nach dem Konklave blieb er einfach in der Casa Santa Marta wohnen, dem ockerfarbenen Gästehaus des Vatikans mit vier Stockwerken, hundert Zimmern, kleinen Fenstern ohne Läden. Er brauche Menschen um sich, hat der Papst gesagt. Vor dem Eingang von Santa Marta stehen nun ein Schweizergardist und ein vatikanischer Gendarm, früher waren sie Konkurrenten, heute salutieren sie synchron. Die Rezeption ist aus dunklem Holz, eine junge Frau steht dahinter. Ein Hotel nur dass fast alle Gäste Priesterkragen tragen und jederzeit der Papst die Lobby durchqueren könnte, etwa auf dem Weg zum Essen im Refektorium, wo es für ihn einen eigenen Bereich gibt. Morgens um sieben hält Franziskus dreimal die Woche Messe in der Kapelle am Ende des Korridors, geladen sind jeweils 50 Gläubige aus römischen Pfarreien. Der Papst wohnt im Zimmer 201 über dem Eingang; inzwischen hat er auch ein Empfangs- und ein Arbeitszimmer. Den Fernseher hat er entfernen lassen; der Papst informiert sich aus der Zeitung. Die Resultate des argentinischen Fußballvereins San Lorenzo, seinem Lieblingsclub, lässt er sich von einem Schweizergardisten hinterlegen, samt Tabelle. Er liest Mails, vor allem aber telefoniert er. Auch mit Leuten, die nie mit einem Anruf des Papstes rechnen würden und zunächst an einen schlechten Scherz denken. Termine macht er oft selber. Wer ihn morgens fragt, sitzt schon mal abends bei ihm auf dem grünen Sofa. Wen er nicht aus Protokollgründen im Apostolischen Palast empfangen muss, den trifft er in Santa Marta, unten im Saal unter dem Bild der Madonna, die Knoten aus einem weißen Band löst. Oder oben, wo auf dem Schreibtisch das Bild des schlafenden Joseph steht, dem der Engel im Traum sagt, was zu tun ist. Wenn er ein Problem habe, schreibe er einen Zettel und schiebe den unter das Bild, damit Joseph für ihn träume, hat Franziskus erzählt. Ferien macht er nicht. Papst Johannes Paul II. fuhr in die Natur, Benedikt XVI. liebte die Sommerresidenz Castel Gandolfo, Franziskus bleibt in Rom. Als ihn jemand fragte, was er im Urlaub mache, sagte er: eine Stunde länger schlafen bis halb sechs. Er kennt keine Pausen. Das ist Programm, wie die schwarzen Gesundheitsschuhe, die er statt der handgenähten roten Papstschuhe trägt, wie die Fiats und Fords, in denen er sich fahren lässt. Dieser Papst habe das Amt bereits unwiderruflich verändert, heißt es bei seinen Bewunderern. Aber genügt das dass auch ein künftiger Papst keinen Mercedes mehr fährt, sondern einen kleinen Ford? Es habe sich viel mehr verändert, sagt ein Monsignore, der vor 17 Jahren nach Rom kam. Johannes Paul II. fiel gerade in die Agonie, die Kirche erschien dem Priester erstarrt, die Kurie als höfische Welt, in der um Fragen wie die gestritten wurde, wie prachtvoll der Papstthron sein sollte, wie hoch. Fortsetzung auf Seite 12

12 12/13 BUCH ZWEI HF2 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Fortsetzung von Seite 11 Das gesamte Klima ist jetzt anders, sagt der Monsignore, es macht Spaß, katholisch zu sein. Das ist die optimistische Sicht: Es bewegt sich was. So sieht es auch ein älterer Mitbruder des Monsignore, nur dass er hinzufügt: Aber vieles ist sehr mühsam geworden. Gleich nach seiner Wahl hat der Papst die Reform der Kurie, der Kirchenzentrale in Rom, begonnen. Neun Kardinäle hat er zu seinen Beratern gemacht. Die haben die Finanzverwaltung neu geordnet; die Vatikanbank IOR erfüllt nun internationale Standards. Vor einem Jahr machte dieser Rat einige vorsichtige Vorschläge, unter anderem, dass ja auch ein Nicht-Priester eine Kurienbehörde leiten könne. Doch Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der Chef der mächtigen Glaubenskongregation, stellte sich quer. Seitdem stocken die Reformen, drehen sich die Beratungen der Kardinäle im Kreis: Der Münchner Kardinal Reinhard Marx will ein modernes Kabinett. Der australische Kurienkardinal und Finanzchef George Pell möchte das auf keinen Fall. Der Vorsitzende des Rats, Kardinal Óscar Rodríguez Maradiaga aus Honduras, legt sich nicht fest. Und Papst Franziskus sitzt dabei und hört zu. Viele Angestellte im Vatikan sind verunsichert, fürchten um ihre Jobs. Und keiner hat jene Weihnachtsansprache 2014 vergessen, in der Franziskus 15 Krankheiten der Kurie geißelte, darunter geistlichen Alzheimer. Das hört niemand gern vom Chef. Warum lässt er alles offen? Warum hält er an Kardinal George Pell fest, der in Australien einen Missbrauchsskandal vertuscht haben soll? Warum an dem skurrilen Kardinal Robert Sarah, dem Leiter der Gottesdienstkongregation, der überall des Teufels Schwefelschwaden riecht? Weil der Papst, ganz Jesuit, auch seine Kritiker einbindet, sagen die einen. Weil es keine Personalpolitik gibt, die anderen. Immer wieder spotte das Verhalten der Kurie den Idealen des Papstes Hohn, sagt Emiliano Fittipaldi, Reporter beim Nachrichtenmagazin L Espresso. Franziskus spreche von einer armen Kirche für die Armen doch dann findet man heraus, dass der Vatikan ein Vermögen von 17 Milliarden Euro verwaltet, vier Milliarden allein in Immobilien in Rom, Paris, London. In den Wohnungen lebten nicht Arme oder Flüchtlinge, sondern Kardinäle, Journalisten, Politiker, die ein Zehntel der marktüblichen Mieten bezahlen. Von den hundert Millionen Euro Reingewinn der Vatikanbank in zwei Jahren seien nur Euro in Hilfsprojekte geflossen. Fittipaldis Buch Avarizia (Geiz) beschreibt, wie die Kirche ihren Reichtum ethikfrei anlegt und wie Kirchenobere Geld verprasst haben, das für kranke Kinder bestimmt gewesen wäre. Das Buch zitiert aus vertraulichen Papieren. Viele der Dokumente gaben ihm zwei Priester; die Monsignori baten Fittipaldi, er möge mit dem Auto kommen mit dem Motorroller würde er alle diese Unterlagen nicht transportieren können. Avariza ist ebenso zum Bestseller geworden, wie Gianluigi Nuzzis Werk Alles muss ans Licht. Der Vatikan reagierte hart die beiden Journalisten müssen sich wegen Verbreitung illegitim erworbener Dokumente im Vatikan verantworten. Franziskus sprach von Diebstahl und Verbrechen, der kafkaeske Prozess, auf seinen Wunsch eingeleitet, läuft. Dabei wurde keine Zeile des Buchs dementiert. Der ehemalige Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone hat einen Teil des Geldes, das er für den Ausbau der Terrasse seiner Luxuswohnung ausgegeben hatte, inzwischen an das Kinderkrankenhaus überwiesen, dem es entzogen wurde. Doch noch immer seien seine Seilschaften mächtig im Vatikan, habe Bertone Einfluss, sagt Fittipaldi: Dem Wirken des Papstes mangelt es an Kohärenz. Ja, er versuche, die Kurie zu verändern, doch er ist ein Jesuit, kein zapatistischer Revolutionär. Schön, dass Franziskus am Rand des Petersplatzes Duschen für Obdachlose aufstellen ließ. Aber: Die Aktion hat Euro gekostet bei einem Vatikan-Vermögen von 17 Milliarden Euro. Dienstag. Kein Ablass ohne Einlasskarte. Wer seine Sünden bereut, sie gebeichtet hat und dann als Pilger im Heiligen Jahr die Heilige Pforte im Petersdom durchschreitet, der spart Zeit im Fegefeuer, sagt die katholische Kirche. Doch vor die Abkürzung zum Paradies hat die vatikanische Bürokratie diesmal einen Umweg gesetzt: Man braucht ein Ticket, das gibt es heute immerhin kostenlos; es soll die Pilgerströme lenken und die Sicherheit erhöhen. In Belgien haben an diesem Dienstagmorgen Terroristen mehr als 30 Menschen mit in den Tod gerissen, die Taschen der Pilger werden schärfer kontrolliert. Doch der Andrang vor der Heiligen Pforte bleibt ohnehin gering: Die religiöse Temperatur in Stadt und Erdkreis ist im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit nicht gestiegen. Die indischen Nonnen bekreuzigen sich, als sie durch die bronzene Tür treten. Die anderen Besucher haben die Videofunktion ihres Smartphones aktiviert, um den Moment zu verewigen. 24. März, Gründonnerstag Feier des letzten Abendmahls Fußwaschung 25. März, Karfreitag Feier des Leidens und Sterbens Jesu, Petersdom 25. März, Karfreitag Kreuzweg am Kolosseum 26. März, Karsamstag Auferstehungsfeier im Petersdom 27. März, Ostersonntag Ostergottesdienst auf dem Petersplatz 27. März, Ostersonntag Segen Urbi et orbi Vor bald einem Jahr hat Franziskus völlig überraschend dieses Heilige Jahr angekündigt. Der Papst füllt eine traditionelle Form, die vielen Katholiken fremd geworden ist, mit neuem Inhalt. Barmherzigkeit ist der zentrale theologische Begriff seines Pontifikats: Die Liebe Gottes setzt die kirchliche Lehre nicht außer Kraft die aber ist nicht mehr die letzte Instanz. Häufig sagt Franziskus, die Kirche sei ein Lazarett, das die Wunden der Menschen versorge. Für konservative Theologen ist das ein Affront. Sie fürchten um die Klarheit der Lehre und um die Macht der Kirche. Doch auch hier ist nicht klar, welche Folgen des Papstes unerhörte Gedanken haben. Zum Beispiel bei den Themen Ehe, Familie und Sexualität. Kurz nach seiner Wahl lud Franziskus die Bischöfe zur Beratung über diese für die Kirche schwierigen Fragen ein. Und er fragte nicht nur die Bischöfe, sondern über eine weltweite Umfrage auch die Gläubigen. Das Ergebnis: Die Katholiken schätzen Ehe, Familie und Kinder, zweifeln aber am Nein ihrer Kirche zu Pille und Kondom, zur Heirat nach der Scheidung, zur Ehe ohne Trauschein oder zur Homosexualität. Zweimal tagten der Papst und die Bischöfe drei Wochen lang. Doch an der Kluft zwischen Lehre und Gottesvolk hat sich wenig geändert. Eine Sperrminorität der Bischöfe vor allem aus Afrika, Osteuropa, aber auch aus den USA lehnte Änderungen ab. Die Abschlusserklärung ließ vieles offen. Im April wird nun Franziskus in einem Schreiben seine Schlüsse aus den Beratungen veröffentlichen. Es heißt, er betone darin die Bedeutung des Gewissens des einzelnen Christen. Doch wer weitergehende Reformen erwartet, dürfte enttäuscht werden. Mittwoch. Ein fieser, kalter Wind hat Wolken vor die Sonne getrieben. Keine Menschen drängen sich an den Absperrungen, um dem Papst nahe zu sein; bei gutem Wetter kommen auch Egal, Franziskus dreht im Papamobil zwei Runden, segnet, winkt, küsst weinende Kinder auf die Stirn und drückt die Hände ihrer strahlenden Eltern, umarmt Ehrengäste, nimmt Fußballtrikots und selbstgemalte Bilder entgegen. Die Ansprache bleibt schlicht: Die Karwoche beschreibe das Drama der Liebe bis in den Tod. Dann betet der Papst für die Terroropfer von Brüssel und für die Bekehrung der vom Fundamentalismus Verblendeten. Für Urs Breitenmoser ist der Mittwoch ein schwieriger Tag. Inmitten der drängenden Zuneigung trägt er nicht den Helm mit rotem Federbausch, sondern Anzug, Krawatte und einen Knopf im Ohr. Breitenmoser ist Wachtmeister der Schweizergarde, ein Kadermann mit durchgestrecktem Rücken. Er trainiert Nahkampf. 18 Jahre ist er dabei, drei Päpste hat er erlebt, er kann vergleichen. Mit Franziskus sei alles unmittelbar, dadurch auch gefährlicher geworden, sagt Breitenmoser: Er ist sehr, sehr spontan und speziell. Berühmt wurde die Episode, als der Papst mal schnell zum Optiker an der Spanischen Treppe gefahren werden wollte, ins Getümmel der Touristen, um sich neue Brillengläser zu besorgen. Die Garde erfuhr davon Minuten zuvor. Überhaupt fährt der Papst gern aus, mit einem Ford Focus in die Peripherie, wie in Buenos Aires, als er noch Kardinal war. Er möchte bei den Menschen sein. Und wir müssen dafür sorgen, dass nichts passiert, sagt Breitenmoser. Vier Stunden habe die erste Begegnung mit der Garde gedauert. Der Papst erklärte, was für ein Papst er zu sein gedenke; die Gardisten konnten Fragen stellen. Der Rest sei Learning by Doing. Das Papamobil hält nun viel öfter auf dem Petersplatz als zu Zeiten der Vorgänger. Bergoglio steigt das Treppchen am Heck herunter. Manchmal nimmt er Kinder mit für eine Runde um den Platz. Einige Eltern sind so aufgeregt, dass sie ihre Kinder vergessen. Dann steht Breitenmoser da mit einem Baby auf dem Arm. Er war auch dabei, als der Papst im November nach Zentralafrika fuhr. Es war eine gefährliche Reise. Nur der Papst war ruhig. Zum Piloten, der sich wegen der Landung in Bangui sorgte, sagte er: Dann springe ich halt mit dem Fallschirm ab. Gründonnerstag. Die sinkende Sonne taucht das triste Flüchtlingszentrum in Castelnuovo di Porto im Norden Roms in gnädiges Licht. 900 Menschen leben hier, meist sind sie übers Mittelmeer nach Italien geflohen. Auf dem Grünstreifen hinter dem Parkplatz steht unter dem provisorischen weißen Baldachin der Altar. Es ist windig, die Zuhörer des Papstes verkriechen sich frierend in Hoodies, Regen- und Daunenjacken. Hier gedenkt Franziskus des letzten Abendmahls, das Jesus mit den Jüngern feierte. Franziskus redet frei. Wir alle sind hier versammelt: Muslime, Hindus, Katholiken, Kopten, evangelische Christen. Wir sind alle Geschwister, Kinder desselben Gottes, sagt er, wir sind Brüder und wollen in Frieden zusammenleben. Er vergleicht die Anschläge in Brüssel mit dem Verrat des Judas, der Jesus für 30 Silberlinge Ja, er wäscht Armen, Gefangenen und Flüchtlingen die Füße, er tätschelt kleine Kinder. Aber von dem, was er angekündigt hat an Neuem, hat der argentinische Papst vieles noch nicht verwirklicht. Und manches, was er unternimmt, hat den schalen Beigeschmack einer werbewirksamen Geste. Da sind die Duschen für die Obdachlosen in Rom: Euro haben sie gekostet. Dabei sitzt die Kurie auf einem Vermögen von mindestens 17 Milliarden Euro. Und lässt es sich auch unter dem neuen Papst gutgehen. FOTOS: STEFANO DAL POZZOLO/LAIF; FOTO OBEN: AFP verkaufte; hinter dem Terror stünden auch die Waffenproduzenten, die wie Judas keinen Frieden wollten. Jesus hingegen habe seinen Jüngern demütig die Füße gewaschen, als Zeichen der Brüderlichkeit. Elf Flüchtlinge und eine Betreuerin nehmen vor dem Altar Platz, den rechten Fuß entblößt. Es sind Katholiken aus Nigeria, wo die Terrormiliz Boko Haram wütet. Muslime aus Mali, wo sich Islamisten, Tuareg und Regierungstruppen gegenseitig erschießen. Koptische Frauen aus Eritrea, eine hält ihr Baby auf dem Arm. Franziskus setzt den Pileolus ab, die weiße Papstkappe, kniet vor ihnen nieder, es kostet ihn Anstrengung. Er gießt aus einer Goldblechkanne Wasser über die Füße, frottiert sie sorgfältig trocken, küsst die Fußrücken. Einige der Flüchtlinge weinen gerührt. Jahr um Jahr wuschen am Gründonnerstag der Papst und die Bischöfe verdienten Priestern die Füße, so stand es im Kirchenrecht. Franziskus ist kurz nach seiner Wahl ins Jugendgefängnis Casal del Marmo gegangen und hat zwölf Häftlingen die Füße gewaschen, darunter zwei Frauen. Viele in- und außerhalb der Kirche waren beeindruckt. Einige Kirchenrechtler waren empört. Und der Papst? Er hat das Kirchenrecht geändert. Nun eilen am Gründonnerstag weltweit Bischöfe in Haftanstalten, Flüchtlingsheime, Sozialeinrichtungen, um Menschen die Füße zu waschen, auch Frauen und Muslime. Ein Zeichen hat die Wirklichkeit verändert. Es zeigt im Kleinen, was der Papst im Großen will. Seine erste Reise führte ihn auf die Flüchtlingsinsel Lampedusa, dort beklagte er die Globalisierung der Gleichgültigkeit. In seiner Programmschrift Evangelii Gaudium steht der provokante Satz: Diese Wirtschaft tötet wenn sie das Gewinnstreben über die Menschlichkeit stellt. In seiner Umwelt-Enzyklika Laudato si nennt er den Klimawandel eine Tatsache und fordert die Menschen in reichen Ländern auf, ihren Lebensstil zu ändern. Die katholische Kirche soll im großen Globalisierungsprozess das kritische Gegenüber von Politik und Wirtschaft sein, als Anwältin der Armen. Franziskus ist zum Weltpolitiker geworden. Er reiste in Konfliktgebiete, in den Nahen Osten, nach Afrika, an den Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA. Manchmal bleiben seine Bemühungen erfolglos, manchmal passiert Historisches. In der Zentralafrikanischen Republik führte der Besuch zu einem brüchigen Frieden. Das Kirchenoberhaupt hat die USA und Kuba einander nähergebracht. Er hat sich, nach tausendjähriger Konkurrenz der Kirchen, mit dem orthodoxen Patriarchen Kyrill aus Moskau getroffen. Er hat die Diplomatie entdeckt, heißt es im Vatikan. Manchmal ist es eine Diplomatie der undiplomatischen Formulierungen. Wenn Donald Trump fordere, eine Mauer zwischen den USA und Mexiko zu bauen, dann sei das unchristlich, hat Franziskus gesagt, zur geringen Freude des krawalligen Milliardärs, der einen so prominenten Kritiker im Wahlkampf nicht brauchen kann. Karfreitag. Der Tag des Kreuzwegs und des Todes. Der Tag des Zweifelns und Verzweifelns. Was, wenn das alles schiefgeht? Wenn dieser anarchische Franziskus aus Argentinien tatsächlich jene loose cannon ist, die seine Kritiker in ihm sehen, jene losgerissene, unkontrollierte Kanone, die auf dem Schiffsdeck hin und her rollt und zerschlägt, worauf sie trifft und am Ende das Schiff versenkt? Was, wenn dieser Papst seine Kirche in die Spaltung führt, sie beschädigt, gar zerstört? Signale und Symbole, aber kein Papstprojekt mit klarem Design Sandro Magister ist einer der bekanntesten Vatikan-Journalisten, ein eleganter, sanfter Mailänder, 73 Jahre alt. Er geht mit Franziskus kritisch um; das habe er auch mit dessen Vorgängern so gehalten, betont er. Als Magister vor der Familiensynode den Entwurf eines Schreibens veröffentlichte, das dreizehn konservative Kardinäle an den Papst gerichtet hatten, war der Ärger im Vatikan so groß, dass man ihn aus dem Pressezentrum warf. Nun ist er wieder zugelassen, sitzt dort im leeren Konferenzsaal und versucht, drei Jahre Pontifikat zu bilanzieren. Franziskus hat eine große Baustelle eröffnet, sagt Magister, zunächst riss er einige Mauern ein. Es ist aber nicht zu erkennen, wie das architektonische Konstrukt einmal aussehen soll. Es fehle ein Projekt. Trotz vieler Signale und Symbole bleibe der Eindruck der Unentschlossenheit. Ich denke, Franziskus will es so, sagt Magister, Er leitet Prozesse ein, statt Pfeiler zu setzen. Sein erstes Wort an die Kirche und die Welt, jenes Buona sera, das schlichte Guten Abend nach seiner Wahl, sei ein Schlüsselwort: Er zeigte, dass er Polarisierungen vermeiden will. Man habe oft das Gefühl, Franziskus rede spontan. Doch seine Worte seien durchdacht, selbst die spektakulären Sätze im Flugzeug vor den mitreisenden Journalisten. Er hat einen inner circle von Vertrauten, denen er zuhört: Doch er entscheidet allein. Das Widersprüchliche sei gewollt, sagt Magister, da sei für jeden etwas dabei. Das macht ihn populär unter Nichtkatholiken vielleicht noch mehr als unter den Katholiken. Ja. der Mann habe Ideen, sagt Magister doch deren Substanz ist fragil. Immerhin, die meisten Katholiken fühlten sich in diesem Pontifikat wohl. Deshalb drohe der Kirche auch nicht die Spaltung. Es beginne eine Differenzierung innerhalb der Kirche, in der mehrere Interpretationen möglich seien, fortschrittlichere und konservative. Das sei tatsächlich unumkehrbar. Franziskus, der Rätselhafte. Er ähnele Angela Merkel, der Kanzlerin, sagt ein Römer. Man sieht ihm nicht an, was er denkt, aber er zieht seine Sache durch. Und ein deutscher Kirchenmann sagt: Er geht davon aus, dass der Heilige Geist ihm weiterhilft, wenn er ihn schon zum Papst gemacht hat. Der Priester fügt an, dass er den Eindruck habe, dass dieser Papst sehr gerne Papst sei und er nicht mit dessen baldigem Rücktritt rechne. Besuch bei einer Papstdeuterin, einer der wenigen Frauen in dieser vatikanischen Männerwelt, die theologisch hoch gebildet und gut vernetzt ist, die mit vielen Bischöfen und Kardinälen spricht und anonym bleiben möchte. Ihre Analyse: Wir Europäer sagen: Da muss jetzt eine Struktur her. Franziskus aber sagt: Der Weg ist wichtiger. Und die Zeit, der Prozess, ist wichtiger als der Raum. Das sei schwierig für die Traditionalisten, aber auch für die Reformer, die wünschen, dass der Papst auf den Tisch haut und sagt: Jetzt wird alles anders gemacht. Die Frau lacht. Wissen Sie, was das Schwierigste ist? Und gibt sich selbst die Antwort, einen klugen Satz: Der Papst will, dass seine Kirche erwachsen wird. Ich brauche einfach Menschen um mich, sagt dieser Papst, geht unters Volk und verschmäht ein Leben im Apostolischen Palast, dem prunkvollen Wohnsitz seiner Vorgänger. Franziskus quartiert sich lieber dort ein, wo er nach Meinung vieler Kurienmänner nicht hingehört in der Casa Santa Marta, dem eher einfachen Gästehaus des Vatikans. Dennoch warnen Vatikan-Kenner vor allzu großen Erwartungen an dieses eigenwillige Kirchenoberhaupt: Er ist ein Jesuit, kein zapatistischer Revolutionär.

13 12/13 BUCH ZWEI HF2 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Fortsetzung von Seite 11 Das gesamte Klima ist jetzt anders, sagt der Monsignore, es macht Spaß, katholisch zu sein. Das ist die optimistische Sicht: Es bewegt sich was. So sieht es auch ein älterer Mitbruder des Monsignore, nur dass er hinzufügt: Aber vieles ist sehr mühsam geworden. Gleich nach seiner Wahl hat der Papst die Reform der Kurie, der Kirchenzentrale in Rom, begonnen. Neun Kardinäle hat er zu seinen Beratern gemacht. Die haben die Finanzverwaltung neu geordnet; die Vatikanbank IOR erfüllt nun internationale Standards. Vor einem Jahr machte dieser Rat einige vorsichtige Vorschläge, unter anderem, dass ja auch ein Nicht-Priester eine Kurienbehörde leiten könne. Doch Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der Chef der mächtigen Glaubenskongregation, stellte sich quer. Seitdem stocken die Reformen, drehen sich die Beratungen der Kardinäle im Kreis: Der Münchner Kardinal Reinhard Marx will ein modernes Kabinett. Der australische Kurienkardinal und Finanzchef George Pell möchte das auf keinen Fall. Der Vorsitzende des Rats, Kardinal Óscar Rodríguez Maradiaga aus Honduras, legt sich nicht fest. Und Papst Franziskus sitzt dabei und hört zu. Viele Angestellte im Vatikan sind verunsichert, fürchten um ihre Jobs. Und keiner hat jene Weihnachtsansprache 2014 vergessen, in der Franziskus 15 Krankheiten der Kurie geißelte, darunter geistlichen Alzheimer. Das hört niemand gern vom Chef. Warum lässt er alles offen? Warum hält er an Kardinal George Pell fest, der in Australien einen Missbrauchsskandal vertuscht haben soll? Warum an dem skurrilen Kardinal Robert Sarah, dem Leiter der Gottesdienstkongregation, der überall des Teufels Schwefelschwaden riecht? Weil der Papst, ganz Jesuit, auch seine Kritiker einbindet, sagen die einen. Weil es keine Personalpolitik gibt, die anderen. Immer wieder spotte das Verhalten der Kurie den Idealen des Papstes Hohn, sagt Emiliano Fittipaldi, Reporter beim Nachrichtenmagazin L Espresso. Franziskus spreche von einer armen Kirche für die Armen doch dann findet man heraus, dass der Vatikan ein Vermögen von 17 Milliarden Euro verwaltet, vier Milliarden allein in Immobilien in Rom, Paris, London. In den Wohnungen lebten nicht Arme oder Flüchtlinge, sondern Kardinäle, Journalisten, Politiker, die ein Zehntel der marktüblichen Mieten bezahlen. Von den hundert Millionen Euro Reingewinn der Vatikanbank in zwei Jahren seien nur Euro in Hilfsprojekte geflossen. Fittipaldis Buch Avarizia (Geiz) beschreibt, wie die Kirche ihren Reichtum ethikfrei anlegt und wie Kirchenobere Geld verprasst haben, das für kranke Kinder bestimmt gewesen wäre. Das Buch zitiert aus vertraulichen Papieren. Viele der Dokumente gaben ihm zwei Priester; die Monsignori baten Fittipaldi, er möge mit dem Auto kommen mit dem Motorroller würde er alle diese Unterlagen nicht transportieren können. Avariza ist ebenso zum Bestseller geworden, wie Gianluigi Nuzzis Werk Alles muss ans Licht. Der Vatikan reagierte hart die beiden Journalisten müssen sich wegen Verbreitung illegitim erworbener Dokumente im Vatikan verantworten. Franziskus sprach von Diebstahl und Verbrechen, der kafkaeske Prozess, auf seinen Wunsch eingeleitet, läuft. Dabei wurde keine Zeile des Buchs dementiert. Der ehemalige Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone hat einen Teil des Geldes, das er für den Ausbau der Terrasse seiner Luxuswohnung ausgegeben hatte, inzwischen an das Kinderkrankenhaus überwiesen, dem es entzogen wurde. Doch noch immer seien seine Seilschaften mächtig im Vatikan, habe Bertone Einfluss, sagt Fittipaldi: Dem Wirken des Papstes mangelt es an Kohärenz. Ja, er versuche, die Kurie zu verändern, doch er ist ein Jesuit, kein zapatistischer Revolutionär. Schön, dass Franziskus am Rand des Petersplatzes Duschen für Obdachlose aufstellen ließ. Aber: Die Aktion hat Euro gekostet bei einem Vatikan-Vermögen von 17 Milliarden Euro. Dienstag. Kein Ablass ohne Einlasskarte. Wer seine Sünden bereut, sie gebeichtet hat und dann als Pilger im Heiligen Jahr die Heilige Pforte im Petersdom durchschreitet, der spart Zeit im Fegefeuer, sagt die katholische Kirche. Doch vor die Abkürzung zum Paradies hat die vatikanische Bürokratie diesmal einen Umweg gesetzt: Man braucht ein Ticket, das gibt es heute immerhin kostenlos; es soll die Pilgerströme lenken und die Sicherheit erhöhen. In Belgien haben an diesem Dienstagmorgen Terroristen mehr als 30 Menschen mit in den Tod gerissen, die Taschen der Pilger werden schärfer kontrolliert. Doch der Andrang vor der Heiligen Pforte bleibt ohnehin gering: Die religiöse Temperatur in Stadt und Erdkreis ist im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit nicht gestiegen. Die indischen Nonnen bekreuzigen sich, als sie durch die bronzene Tür treten. Die anderen Besucher haben die Videofunktion ihres Smartphones aktiviert, um den Moment zu verewigen. 24. März, Gründonnerstag Feier des letzten Abendmahls Fußwaschung 25. März, Karfreitag Feier des Leidens und Sterbens Jesu, Petersdom 25. März, Karfreitag Kreuzweg am Kolosseum 26. März, Karsamstag Auferstehungsfeier im Petersdom 27. März, Ostersonntag Ostergottesdienst auf dem Petersplatz 27. März, Ostersonntag Segen Urbi et orbi Vor bald einem Jahr hat Franziskus völlig überraschend dieses Heilige Jahr angekündigt. Der Papst füllt eine traditionelle Form, die vielen Katholiken fremd geworden ist, mit neuem Inhalt. Barmherzigkeit ist der zentrale theologische Begriff seines Pontifikats: Die Liebe Gottes setzt die kirchliche Lehre nicht außer Kraft die aber ist nicht mehr die letzte Instanz. Häufig sagt Franziskus, die Kirche sei ein Lazarett, das die Wunden der Menschen versorge. Für konservative Theologen ist das ein Affront. Sie fürchten um die Klarheit der Lehre und um die Macht der Kirche. Doch auch hier ist nicht klar, welche Folgen des Papstes unerhörte Gedanken haben. Zum Beispiel bei den Themen Ehe, Familie und Sexualität. Kurz nach seiner Wahl lud Franziskus die Bischöfe zur Beratung über diese für die Kirche schwierigen Fragen ein. Und er fragte nicht nur die Bischöfe, sondern über eine weltweite Umfrage auch die Gläubigen. Das Ergebnis: Die Katholiken schätzen Ehe, Familie und Kinder, zweifeln aber am Nein ihrer Kirche zu Pille und Kondom, zur Heirat nach der Scheidung, zur Ehe ohne Trauschein oder zur Homosexualität. Zweimal tagten der Papst und die Bischöfe drei Wochen lang. Doch an der Kluft zwischen Lehre und Gottesvolk hat sich wenig geändert. Eine Sperrminorität der Bischöfe vor allem aus Afrika, Osteuropa, aber auch aus den USA lehnte Änderungen ab. Die Abschlusserklärung ließ vieles offen. Im April wird nun Franziskus in einem Schreiben seine Schlüsse aus den Beratungen veröffentlichen. Es heißt, er betone darin die Bedeutung des Gewissens des einzelnen Christen. Doch wer weitergehende Reformen erwartet, dürfte enttäuscht werden. Mittwoch. Ein fieser, kalter Wind hat Wolken vor die Sonne getrieben. Keine Menschen drängen sich an den Absperrungen, um dem Papst nahe zu sein; bei gutem Wetter kommen auch Egal, Franziskus dreht im Papamobil zwei Runden, segnet, winkt, küsst weinende Kinder auf die Stirn und drückt die Hände ihrer strahlenden Eltern, umarmt Ehrengäste, nimmt Fußballtrikots und selbstgemalte Bilder entgegen. Die Ansprache bleibt schlicht: Die Karwoche beschreibe das Drama der Liebe bis in den Tod. Dann betet der Papst für die Terroropfer von Brüssel und für die Bekehrung der vom Fundamentalismus Verblendeten. Für Urs Breitenmoser ist der Mittwoch ein schwieriger Tag. Inmitten der drängenden Zuneigung trägt er nicht den Helm mit rotem Federbausch, sondern Anzug, Krawatte und einen Knopf im Ohr. Breitenmoser ist Wachtmeister der Schweizergarde, ein Kadermann mit durchgestrecktem Rücken. Er trainiert Nahkampf. 18 Jahre ist er dabei, drei Päpste hat er erlebt, er kann vergleichen. Mit Franziskus sei alles unmittelbar, dadurch auch gefährlicher geworden, sagt Breitenmoser: Er ist sehr, sehr spontan und speziell. Berühmt wurde die Episode, als der Papst mal schnell zum Optiker an der Spanischen Treppe gefahren werden wollte, ins Getümmel der Touristen, um sich neue Brillengläser zu besorgen. Die Garde erfuhr davon Minuten zuvor. Überhaupt fährt der Papst gern aus, mit einem Ford Focus in die Peripherie, wie in Buenos Aires, als er noch Kardinal war. Er möchte bei den Menschen sein. Und wir müssen dafür sorgen, dass nichts passiert, sagt Breitenmoser. Vier Stunden habe die erste Begegnung mit der Garde gedauert. Der Papst erklärte, was für ein Papst er zu sein gedenke; die Gardisten konnten Fragen stellen. Der Rest sei Learning by Doing. Das Papamobil hält nun viel öfter auf dem Petersplatz als zu Zeiten der Vorgänger. Bergoglio steigt das Treppchen am Heck herunter. Manchmal nimmt er Kinder mit für eine Runde um den Platz. Einige Eltern sind so aufgeregt, dass sie ihre Kinder vergessen. Dann steht Breitenmoser da mit einem Baby auf dem Arm. Er war auch dabei, als der Papst im November nach Zentralafrika fuhr. Es war eine gefährliche Reise. Nur der Papst war ruhig. Zum Piloten, der sich wegen der Landung in Bangui sorgte, sagte er: Dann springe ich halt mit dem Fallschirm ab. Gründonnerstag. Die sinkende Sonne taucht das triste Flüchtlingszentrum in Castelnuovo di Porto im Norden Roms in gnädiges Licht. 900 Menschen leben hier, meist sind sie übers Mittelmeer nach Italien geflohen. Auf dem Grünstreifen hinter dem Parkplatz steht unter dem provisorischen weißen Baldachin der Altar. Es ist windig, die Zuhörer des Papstes verkriechen sich frierend in Hoodies, Regen- und Daunenjacken. Hier gedenkt Franziskus des letzten Abendmahls, das Jesus mit den Jüngern feierte. Franziskus redet frei. Wir alle sind hier versammelt: Muslime, Hindus, Katholiken, Kopten, evangelische Christen. Wir sind alle Geschwister, Kinder desselben Gottes, sagt er, wir sind Brüder und wollen in Frieden zusammenleben. Er vergleicht die Anschläge in Brüssel mit dem Verrat des Judas, der Jesus für 30 Silberlinge Ja, er wäscht Armen, Gefangenen und Flüchtlingen die Füße, er tätschelt kleine Kinder. Aber von dem, was er angekündigt hat an Neuem, hat der argentinische Papst vieles noch nicht verwirklicht. Und manches, was er unternimmt, hat den schalen Beigeschmack einer werbewirksamen Geste. Da sind die Duschen für die Obdachlosen in Rom: Euro haben sie gekostet. Dabei sitzt die Kurie auf einem Vermögen von mindestens 17 Milliarden Euro. Und lässt es sich auch unter dem neuen Papst gutgehen. FOTOS: STEFANO DAL POZZOLO/LAIF; FOTO OBEN: AFP verkaufte; hinter dem Terror stünden auch die Waffenproduzenten, die wie Judas keinen Frieden wollten. Jesus hingegen habe seinen Jüngern demütig die Füße gewaschen, als Zeichen der Brüderlichkeit. Elf Flüchtlinge und eine Betreuerin nehmen vor dem Altar Platz, den rechten Fuß entblößt. Es sind Katholiken aus Nigeria, wo die Terrormiliz Boko Haram wütet. Muslime aus Mali, wo sich Islamisten, Tuareg und Regierungstruppen gegenseitig erschießen. Koptische Frauen aus Eritrea, eine hält ihr Baby auf dem Arm. Franziskus setzt den Pileolus ab, die weiße Papstkappe, kniet vor ihnen nieder, es kostet ihn Anstrengung. Er gießt aus einer Goldblechkanne Wasser über die Füße, frottiert sie sorgfältig trocken, küsst die Fußrücken. Einige der Flüchtlinge weinen gerührt. Jahr um Jahr wuschen am Gründonnerstag der Papst und die Bischöfe verdienten Priestern die Füße, so stand es im Kirchenrecht. Franziskus ist kurz nach seiner Wahl ins Jugendgefängnis Casal del Marmo gegangen und hat zwölf Häftlingen die Füße gewaschen, darunter zwei Frauen. Viele in- und außerhalb der Kirche waren beeindruckt. Einige Kirchenrechtler waren empört. Und der Papst? Er hat das Kirchenrecht geändert. Nun eilen am Gründonnerstag weltweit Bischöfe in Haftanstalten, Flüchtlingsheime, Sozialeinrichtungen, um Menschen die Füße zu waschen, auch Frauen und Muslime. Ein Zeichen hat die Wirklichkeit verändert. Es zeigt im Kleinen, was der Papst im Großen will. Seine erste Reise führte ihn auf die Flüchtlingsinsel Lampedusa, dort beklagte er die Globalisierung der Gleichgültigkeit. In seiner Programmschrift Evangelii Gaudium steht der provokante Satz: Diese Wirtschaft tötet wenn sie das Gewinnstreben über die Menschlichkeit stellt. In seiner Umwelt-Enzyklika Laudato si nennt er den Klimawandel eine Tatsache und fordert die Menschen in reichen Ländern auf, ihren Lebensstil zu ändern. Die katholische Kirche soll im großen Globalisierungsprozess das kritische Gegenüber von Politik und Wirtschaft sein, als Anwältin der Armen. Franziskus ist zum Weltpolitiker geworden. Er reiste in Konfliktgebiete, in den Nahen Osten, nach Afrika, an den Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA. Manchmal bleiben seine Bemühungen erfolglos, manchmal passiert Historisches. In der Zentralafrikanischen Republik führte der Besuch zu einem brüchigen Frieden. Das Kirchenoberhaupt hat die USA und Kuba einander nähergebracht. Er hat sich, nach tausendjähriger Konkurrenz der Kirchen, mit dem orthodoxen Patriarchen Kyrill aus Moskau getroffen. Er hat die Diplomatie entdeckt, heißt es im Vatikan. Manchmal ist es eine Diplomatie der undiplomatischen Formulierungen. Wenn Donald Trump fordere, eine Mauer zwischen den USA und Mexiko zu bauen, dann sei das unchristlich, hat Franziskus gesagt, zur geringen Freude des krawalligen Milliardärs, der einen so prominenten Kritiker im Wahlkampf nicht brauchen kann. Karfreitag. Der Tag des Kreuzwegs und des Todes. Der Tag des Zweifelns und Verzweifelns. Was, wenn das alles schiefgeht? Wenn dieser anarchische Franziskus aus Argentinien tatsächlich jene loose cannon ist, die seine Kritiker in ihm sehen, jene losgerissene, unkontrollierte Kanone, die auf dem Schiffsdeck hin und her rollt und zerschlägt, worauf sie trifft und am Ende das Schiff versenkt? Was, wenn dieser Papst seine Kirche in die Spaltung führt, sie beschädigt, gar zerstört? Signale und Symbole, aber kein Papstprojekt mit klarem Design Sandro Magister ist einer der bekanntesten Vatikan-Journalisten, ein eleganter, sanfter Mailänder, 73 Jahre alt. Er geht mit Franziskus kritisch um; das habe er auch mit dessen Vorgängern so gehalten, betont er. Als Magister vor der Familiensynode den Entwurf eines Schreibens veröffentlichte, das dreizehn konservative Kardinäle an den Papst gerichtet hatten, war der Ärger im Vatikan so groß, dass man ihn aus dem Pressezentrum warf. Nun ist er wieder zugelassen, sitzt dort im leeren Konferenzsaal und versucht, drei Jahre Pontifikat zu bilanzieren. Franziskus hat eine große Baustelle eröffnet, sagt Magister, zunächst riss er einige Mauern ein. Es ist aber nicht zu erkennen, wie das architektonische Konstrukt einmal aussehen soll. Es fehle ein Projekt. Trotz vieler Signale und Symbole bleibe der Eindruck der Unentschlossenheit. Ich denke, Franziskus will es so, sagt Magister, Er leitet Prozesse ein, statt Pfeiler zu setzen. Sein erstes Wort an die Kirche und die Welt, jenes Buona sera, das schlichte Guten Abend nach seiner Wahl, sei ein Schlüsselwort: Er zeigte, dass er Polarisierungen vermeiden will. Man habe oft das Gefühl, Franziskus rede spontan. Doch seine Worte seien durchdacht, selbst die spektakulären Sätze im Flugzeug vor den mitreisenden Journalisten. Er hat einen inner circle von Vertrauten, denen er zuhört: Doch er entscheidet allein. Das Widersprüchliche sei gewollt, sagt Magister, da sei für jeden etwas dabei. Das macht ihn populär unter Nichtkatholiken vielleicht noch mehr als unter den Katholiken. Ja. der Mann habe Ideen, sagt Magister doch deren Substanz ist fragil. Immerhin, die meisten Katholiken fühlten sich in diesem Pontifikat wohl. Deshalb drohe der Kirche auch nicht die Spaltung. Es beginne eine Differenzierung innerhalb der Kirche, in der mehrere Interpretationen möglich seien, fortschrittlichere und konservative. Das sei tatsächlich unumkehrbar. Franziskus, der Rätselhafte. Er ähnele Angela Merkel, der Kanzlerin, sagt ein Römer. Man sieht ihm nicht an, was er denkt, aber er zieht seine Sache durch. Und ein deutscher Kirchenmann sagt: Er geht davon aus, dass der Heilige Geist ihm weiterhilft, wenn er ihn schon zum Papst gemacht hat. Der Priester fügt an, dass er den Eindruck habe, dass dieser Papst sehr gerne Papst sei und er nicht mit dessen baldigem Rücktritt rechne. Besuch bei einer Papstdeuterin, einer der wenigen Frauen in dieser vatikanischen Männerwelt, die theologisch hoch gebildet und gut vernetzt ist, die mit vielen Bischöfen und Kardinälen spricht und anonym bleiben möchte. Ihre Analyse: Wir Europäer sagen: Da muss jetzt eine Struktur her. Franziskus aber sagt: Der Weg ist wichtiger. Und die Zeit, der Prozess, ist wichtiger als der Raum. Das sei schwierig für die Traditionalisten, aber auch für die Reformer, die wünschen, dass der Papst auf den Tisch haut und sagt: Jetzt wird alles anders gemacht. Die Frau lacht. Wissen Sie, was das Schwierigste ist? Und gibt sich selbst die Antwort, einen klugen Satz: Der Papst will, dass seine Kirche erwachsen wird. Ich brauche einfach Menschen um mich, sagt dieser Papst, geht unters Volk und verschmäht ein Leben im Apostolischen Palast, dem prunkvollen Wohnsitz seiner Vorgänger. Franziskus quartiert sich lieber dort ein, wo er nach Meinung vieler Kurienmänner nicht hingehört in der Casa Santa Marta, dem eher einfachen Gästehaus des Vatikans. Dennoch warnen Vatikan-Kenner vor allzu großen Erwartungen an dieses eigenwillige Kirchenoberhaupt: Er ist ein Jesuit, kein zapatistischer Revolutionär.

14 14 FORUM & LESERBRIEFE HF3 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH SPRACHLABOR BEI MANCHEN PROBLEMEN empfiehlt es sich, ein wenig auszuholen. In Verfolg dieser Strategie wollen wir heute auf den Prozess zurückgreifen, der 56 vor Christus in Rom gegen L. Cornelius Balbus angestrengt wurde. Es ging um die Frage, ob Balbus das Bürgerrecht auf krummen Wegen erworben habe. Als Verteidiger wurde kein Geringerer als Cicero aufgeboten, und es versteht sich, dass er seinen Mandanten herauspaukte. Bei dieser Gelegenheit fiel auch ein Satz, der nicht nur in die Rechtsgeschichte eingegangen ist, sondern auch in die der Redensarten. Cicero sagte: Quod si exceptio facit ne liceat, ubi non sit exceptum, ibi necesse est licere. Auf Deutsch: Wenn eine Ausnahme eine Handlung illegal macht, so muss diese, wenn keine Ausnahme besteht, notwendigerweise erlaubt sein. Der Satz wird aus Ciceros Prozessreden (schöne Ausgabe in der Sammlung Tusculum) immer dann geholt, wenn es darum geht, die Redensart Ausnahmen bestätigen die Regel solid zu untermauern. Unser Leser W. hat den Spruch kürzlich angegriffen und behauptet, dass Ausnahmen die Regel nicht bestätigten, sondern im Gegenteil schwächten. Wie ernst es ihm damit war, mag dahingestellt bleiben. Vielleicht wollte er nur die oft gedankenlose Verwendung der Weisheit geißeln, eine Tat, für die es ja auch eine Redensart gibt, nämlich: Den Sack schlägt man, den Esel meint man. Was Herr W. wahrscheinlich im Auge hat, ist dies, dass Regeln im Sinn strenger und genauer Gesetze in der Tat keine Ausnahme vertragen. Darauf bezieht sich jedoch die Redensart ersichtlich nicht. In Lutz Röhrichs Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten wird die Sache mittels eines Zitats aus einem Aufsatz Ferdinand Elseners erläutert: Die Exceptio (Ausnahme) gibt der Regula als Topos des Rechtslebens erst das volle Relief; die Ausnahme erklärt die Regel, öffnet das Auge für ihren ursprünglichen Sinn und macht klar, von welchen Grundlagen her die Regel formuliert worden ist. Unseren Lesern ohne Ausnahme frohe Ostern! hermann unterstöger Abonnement: sz.de/abo Die Süddeutsche Zeitung wird als gedruckte Zeitung auf Papier undonlineauf dernachrichtenseite SZ.deundin den Appsfür Tablet und Smartphone vertrieben. Sie erscheint werktäglich, freitags mit SZ Magazin. Monatsbezugspreise inkl. Umsatzsteuer: Zeitung bei Zustellung frei Haus: in Bayern 57,40 Euro, außerhalb Bayerns 59,90 Euro, für Studierende 29,90 Euro (nach Vorlage einer Bescheinigung). Weitere Preise (z.b. im Ausland) und Bestellung online. SZ Plus (inkl. SZ E-Paper): 31,99 Euro, Vorzugspreis für tägliche Abonnenten 7,50 Euro, für Wochenend-Abonnenten 15,00 Euro. Bankkonto: Deutsche Bank (IBAN: DE , BIC: DEUTDEMMXXX). Das Abonnement kann schriftlich mit einer Frist von vier Wochen zum Monatsende bzw. zum Ende eines vorausberechneten Bezugszeitraumes gekündigt werden. Abonnenten- und Leserservice: Telefon(089) , Fax(089) , sz.de/abo(bestellung, Information, Service) SUEDDEUTSCHE ZEITUNG (USPS No ) is published daily exceptsunday and holidaysbysueddeutsche ZeitungGmbH. Subscription price for USA is $ 1000 per annum. K.O.P.: German LanguagePub., 153 SDean St, Englewood, NJ Periodicals postage ispaid atenglewood, NJ 07631and additional mailing offices. Postmaster: Send address changes to: SUEDDEUTSCHE ZEITUNG, GLP, POBox 9868, Englewood, NJ Die schwierigere Hälfte vom 22. März, Europas Flucht nach vorn und Europa lebt, die Krise auch vom 19./20. März sowie EU will Ausweich-Fluchtrouten sperren und Die Zeit läuft aus vom 11. März: Nur noch Geld für Zäune Ich war immer stolz, ein Europäer zu sein, noch lieber aber Weltenbürger, aber nun schäme ich mich: Europa denkt nur an sich und lässt Frauen und Kinder vor seiner Haustür verhungern oder ertrinken am liebsten weit weg in der Türkei oder im Mittelmeer. Wo bleiben die Friedensarmeen, die mit Logistik und Know-how die Menschen schützen, Menschen würdig unterbringen und gastlich in ganz Europa willkommen heißen? Die Einzigen, die etwas tun, sind NGOs wie Ärzte ohne Grenzen, Die Toten Hosen und Angela Merkel? Als Christ und Kinderarzt sorgt es mich vor allem um die ganz Kleinen, die Kranken, die Verzweifelten zum Glück gibt s da noch Menschen, die mithelfen. Die alte Dame aus Syrien, die ein etwa einjähriges Kind auf den erschossenen Eltern fand und auf ihrer Flucht mitnahm, die sich überschwänglich wegen einer ärztlichen Behandlung an eben diesem Kind bei mir bedankte, beschämte mich zutiefst: War ihre Tat nicht um so viel größer als meine? Rührt das Schicksal der Ausgebombten, der Ertrunkenen, der Gestrandeten wirklich kaum noch jemanden, der Entscheidungen zu treffen hat? Nur noch Geld für Zäune, Grenzschutz, Bankenrettung und VW-Abgas-Updates? Armes Europa! Michael Koster, Oberhausen Gespenst des Nationalismus Wie man den Gefahren trotzt vom 24./25. März, Terrorangriff auf Europas Hauptstadt vom 23. März und weitere Artikel zu den Anschlägen in Brüssel: Grenzkontrollen sind nötig Was viele wohl insgeheim befürchtet hatten, ist nun Realität geworden: Terroristen haben den Flüchtlingsstrom genutzt, um nach Europa einzudringen. Genau deshalb braucht es Grenzkontrollen, an den nationalen Grenzen, da ja Europas Außengrenzen anscheinend nicht richtig geschützt werden können. Das war vorherzusehen, darum war es ein unverantwortlicher sicherheitspolitischer Blindflug, jeden unkontrolliert ins Land zu lassen. Klaus Birkl, Weilheim FLÜCHTLINGSKRISE Ach, Europa Nationale Egoismen Immer wenn ein Anschlag stattgefunden hat, wissen Politiker ganz genau, was im Vorfeld der Anschläge hätte getan werden müssen und was jetzt sofort umgesetzt werden müsste. Diesmal hat Innenminister Thomas de Maizière Defizite bei der Zusammenarbeit europäischer Sicherheitsdienste ausgemacht und Verbesserungen angemahnt. Was hat ihn daran gehindert, die Vernetzung europäischer Polizeien und Geheimdienste voranzutreiben? Der Grund ist, dass Europa auch in der Bekämpfung des Terrorismus ebenso handlungsunfähig ist wie in der Flüchtlingsfrage und in beiden Fragen an nationalen Egoismen oder übertriebenen Hoheitsverlustängsten scheitert. Doch egal! Wenige SZ-ZEICHNUNG: DENIS METZ Wenn es wahr ist, dass die Toten sich im Grabe umdrehen, wenn ihr Erbe ruiniert wird, dann könnte man mit der Rotationsenergie, die Konrad Adenauer und Charles de Gaulle gerade erzeugen, die Stromversorgung halb Europas sicherstellen. Zur Erinnerung: Der Auftrag an das zu vereinigende Europa lautete zuallererst: Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus! Was ist daraus geworden? Portugal und Griechenland leiden unter der Arbeitslosigkeit, Griechenland und Italien unter dem Flüchtlingszustrom, Italien und Rumänien unter der organisierten Kriminalität, Rumänien und Polen unter der russischen Bedrohung... Aber statt Solidarität und der Einsicht, dass wir die Probleme der globalisierten Welt nur gemeinsam bewältigen können, taucht das verschwunden geglaubte Gespenst des Nationalismus wieder auf und mit ihm verantwortungslose Politiker, die uns versprechen, es werde alles wieder so, wie es nie war. Zwei Generationen, das sind rund 70 Jahre, braucht es bekanntlich, bis die guten wie die bösen Erinnerungen im kollektiven Gedächtnis verblassen. Welches Motto ist der EU heute geblieben? Bereichert euch! Raimund Poppinga, Hannover Lediglich eine Übergangslösung TERROR Jetzt: eine Diskussion über Sicherheit Wochen nach einem Anschlag ist sowieso alles wieder vergessen, außer man ist wie Frankreich clever genug und schränkt vor dem Hintergrund martialischer Kriegsrhetorik die Persönlichkeitsrechte der französischen Bürger ein, schließlich befände man sich ja im Krieg. Aber das, was getan werden könnte, unterbleibt, nämlich in Kerneuropa ein Terrorabwehrzentrum mit intensivem Datenaustausch einzurichten, wie Heribert Prantl richtig gefordert hat. Josef Geier, Eging Über den Tag hinausdenken Das Abkommen mit der Türkei kann nur eine Übergangslösung sein. Sie sollte umgehend abgelöst werden durch ein milliardenschweres Aufbauprogramm für das zerstörte Syrien, sodass die vielen jungen Leute aus Europa wieder in ihr Heimatland zurückkehren können, um am Wiederaufbau des Landes mitzuwirken. Glücklicherweise hat es die US-Regierung verstanden, dass es ein Fehler war, die Rebellen mit Waffen auszustatten, was den Bürgerkrieg erst richtig entfachte und in die Länge zog. Die nunmehr eingeleiteten Friedensverhandlungen mit Baschar al- Assad sind der einzige Weg, den Bürgerkrieg zu beenden, der eine halbe Million Menschenleben kostete und das Flüchtlingselend auslöste. Die Bekämpfung des IS, eine Bewegung, deren Entstehung im Wesentlichen auf das militärische Eingreifen der USA in den Irak zurückzuführen ist, bleibt auf der Tagesordnung. Um in der Zukunft ähnliche Katastrophen zu verhindern, sollte insbesondere die USA endlich damit aufhören, durch Unterstützung von Aufständischen ihren wirtschaftlichen Einfluss auf andere Länder auszudehnen. Die militärischen Interventionen haben bisher nur zu desaströsen Ergebnissen geführt, wie es vor allem die schrecklichen Ereignisse im Nahen Osten beweisen. Dr. Ingo Heinz, Schwerte Nichts abpressen lassen Den Bericht Europas Flucht nach vorn über das Abkommen der EU mit der Türkei ironisiert in derselben Ausgabe Stefan Ulrich mit vollem Recht, wenn er ausführt, der türkische Präsident, der sein Land gerade in eine Diktatur und in einen Bürgerkrieg steuere, solle also jetzt Wächter an der Schleuse nach Europa sein. In der Tat: Von einem derartigen Staat muss sich die EU weder den türkischen Beitritt noch eine Visafreiheit für türkische Bürger abpressen lassen und dies ausgerechnet in einer Flüchtlingskrise. Will die EU ihre politische Glaubwürdigkeit bewahren, so muss sie sich auf die beschlossene milliardenschwere Hilfe für die von der Türkei aufgenommenen syrischen Flüchtlinge beschränken. Die Türkei ist als Nato-Partner ohnehin aus humanitären Gründen gehalten, die lebensgefährliche Flucht auf die ägäischen Inseln Griechenlands zu unterbinden. Dr. Manfred Neumann, Bad Nenndorf Sogar in unserer schnelllebigen Zeit sollte man nach Attentaten innehalten und trauern dürfen, bevor reflexartig alle möglichen gesellschaftlichen Gruppen wieder ihre Patentrezepte anpreisen und damit zur Spaltung beitragen. Jeder Staat muss seine Bürger so gut wie möglich schützen, kann aber selbst unter Aufgabe aller rechtsstaatlichen Grundsätze keine absolute Sicherheit garantieren. Die EU-Staaten können globale Spannungen nicht national lösen. Die Außenpolitik ist gut beraten, über den Tag hinauszudenken und weltweite Konflikte nicht schwelen zu lassen. Wer die Tötung Unschuldiger religiös rechtfertigt, hat offenbar in Bibel oder Koran überlesen, dass die Propheten Barmherzigkeit fordern. Ebenso wenig scheinen die europäischen Menschenrechte im allgemeinen Bewusstsein Maßstab für ethisches Verhalten zu sein. Rolf Sintram, Lübeck SZ-WERKSTATT Man kann die Geschichte von Judas, dem Verräter, auch mal andersherum sehen: Ohne ihn hätte Jesus die Welt nicht erlösen können; der Verrat ist einer der Motoren der Geschichte. Im Vatikan allerdings gilt für Verräter, was über Judas in der Bibel steht: Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre. Den Journalisten Gianluigi Nuzzi und Emiliano Fittipaldi wird gerade ein skurriler Prozess gemacht, weil sie Dokumente aus dem Vatikan veröffentlicht haben, die Missmanagement und Korruption enthüllen auch auf den Wunsch von Papst Franziskus hin, der zwar Korruption nicht mag, aber anscheinend auch nicht, wenn Journalisten ihren Job machen. Das hat Folgen für alle Journalisten, die im Vatikan und über den Vatikan berichten. Man kann sich in Rom mit klugen Menschen verabreden, man kann mit ihnen offen diskutieren. Man kann dort Menschen treffen, die ihre katholische Kirche lieben und ihre Arbeit und doch viele Dinge kritisch sehen. Aber am Ende dieser Treffen sagen fast alle: Bitte keine Namen nennen. In der Politik wird man manchmal überrannt von Leuten, die dringend Zitate, Programme und Gesetzentwürfe in die Zeitung bringen wollen. In der katholischen Kirche gewinnen die Gesprächspartner immer noch umso weniger mit Offenheit, je näher sie an den Papst rücken. Umso bemerkenswerter ist, was dem Kollegen Oliver Meiler für unser gemeinsames Buch Zwei über den rätselhaften Papst Franziskus gelungen ist: Er hat Urs Breitenmoser getroffen, den Bodyguard des Papstes, und der hat offen über seinen schwierigen Job geredet, ohne zu sagen: Aber bitte keine Zitate. Und er war, nach drei Wochen freundlicher Hartnäckigkeit, sogar in der Casa Santa Marta, wo der Papst seit drei Jahren wohnt. matthias drobinski Matthias Drobinski, 52, ist seit 1997 innenpolitischer Redakteur und in der Süddeutschen Zeitung zuständig für Kirchen und Religionsgemeinschaften. FOTO: A. SCHELLNEGGER Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen. Es können nur Zuschriften veröffentlicht werden, die sich auf benannte Artikel der Süddeutschen Zeitung beziehen. Zuschriften ohne Angabe des vollen Namens und der vollständigen Adresse können wir leider nicht bearbeiten. Bitte geben Sie für Rückfragen auch immer Ihre Telefonnummer an. Fax: 089/ forum@sueddeutsche.de DAS WETTER Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen. Werde Teil spannender Projekte und hilf Menschen wie Aminata Compaoré, die Landwirtschaft in Burkina Faso zu revolutionieren. Ihre ganze Geschichte unter Südwind 40 km/h Genf Köln 16 7 Münster 16 9 Sonne und Mond Zürich Hamburg Frankfurt Stuttgart Kiel Rostock 12 2 München Innsbruck Sonntag Montag Dienstag 06:04 18:35 21:37 07:30 (Angaben für München) Wetterhistorie München Maximum 1936: 22,3 C / Minimum 1899: -7,5 C 13 6 Dresden Berlin 10 5 Salzburg Berlin Bremen Brocken Dortmund Dresden Düsseldorf Erfurt Essen Feldberg Feldberg/Ts. Frankfurt Freiburg Freudenstadt Garmisch Hamburg Hannover Ingolstadt Karlsruhe Kassel Kiel Koblenz über bis bis bis bis 15 5 bis 10 0 bis 5-5 bis 0-10 bis -5 unter -10 Westwind 15 km/h Nullgradgrenze: Deutschland Wien 2400 m wolkig 13 wolkig 13 wolkig 5 wolkig 15 wolkig 10 wolkig 16 wolkig 12 wolkig 15 wolkig 7 wolkig 11 wolkig 15 wolkig 16 wolkig 11 Schauer 12 wolkig 13 wolkig 13 wolkig 12 wolkig 15 wolkig 14 wolkig 14 wolkig 15 Überwiegend freundlich und verbreitet trocken Wetterlage Tiefdruckgebiete über dem Atlantik lenken etwas wärmere Luft nach Mitteleuropa. So steigen die Temperaturen gebietsweise wieder auf Werte um 15 Grad. Dazu gibt es im westlichen Mitteleuropa freundliches und meist trockenes Wetter. Frühlingshaft warm mit Temperaturen um oder über 20 Grad ist es im Südosten Spaniens, an der türkischen Riviera und auf Zypern. Der Winter hat sich dagegen weit nach Nordskandinavien zurückgezogen. Aussichten Im Südosten beginnt der Tag mit dichten Wolken, aus denen es hier und da noch etwas regnen kann. In den höheren Lagen fallen auch ein paar Schneeflocken. Auch sonst ist es anfangs zum Teil stärker bewölkt oder neblig-trüb, im Tagesverlauf kann sich aber immer häufiger die Sonne durchsetzen. Meist bleibt es trocken. Die Höchsttemperaturen bewegen sich zwischen 10 und 16 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus südlichen Richtungen. Köln Konstanz Leipzig Lindau List/Sylt Lübeck Magdeburg Mannheim München Nürnberg Oberstdorf Osnabrück Passau Rostock Saarbrücken Schleswig Schwerin Stuttgart Trier Wiesbaden Zugspitze wolkig 16 wolkig 15 wolkig 12 wolkig 15 wolkig 10 wolkig 12 wolkig 13 wolkig 15 Schauer 12 wolkig 12 Schauer 12 wolkig 14 Schauer 10 wolkig 12 wolkig 14 wolkig 12 wolkig 13 wolkig 15 wolkig 14 wolkig 15 Schn.sch. -4 Europa H T Hoch Tief Kanaren Nordamerika Denver Los Angeles Asien Chengdu Vancouver Hanoi Bangkok Warmfront Kaltfront Mischfront Kaltluft Warmluft Peking Madrid Singapur London Houston Shanghai Paris Hongkong München Tunis Toronto Chicago New York Washington Manila Rom Miami Havanna Tokio Stockholm Berlin Wien Athen Europa Amsterdam Athen Barcelona Belgrad Bordeaux Brüssel Bukarest Dublin Dubrovnik Helsinki Innsbruck Istanbul Kiew Lissabon London Madrid Mailand Moskau Nizza Paris Prag Rom Salzburg Sofia Stockholm Venedig Warschau Wien Zürich Warschau Helsinki Belgrad Moskau Kiew Istanbul wolkig 16 wolkig 16 heiter 20 wolkig 12 Schauer 21 wolkig 16 wolkig 12 Regen 11 bedeckt 12 Regen 4 Regen 14 wolkig 10 wolkig 6 Schauer 17 Schauer 14 wolkig 18 sonnig 17 Schnee 0 heiter 16 Schauer 15 Schauer 10 wolkig 17 Schauer 10 wolkig 14 wolkig 9 sonnig 15 Schauer 10 Schauer 11 wolkig 15 Urlaubsorte Helgoland Rügen Sylt Agadir Antalya Heraklion Malaga Palermo Rimini Tunis Las Palmas Zypern Mallorca Quelle: Weltwetter Abu Dhabi Bangkok Bogota Boston Buenos Aires Chicago Darwin Delhi Denver Dom. Republik Hongkong Houston Jakarta Jerusalem Johannesburg Kabul Kairo Kuwait La Paz/Bol. Lima Los Angeles Malediven Manila Mekka Mexiko-Stadt Miami Montreal Mumbai Nairobi New York Panama Peking Perth Riad Rio de Janeiro San Francisco Singapur Sydney Teheran Tel Aviv Tokio Vancouver Washington Luft Wasser Uhr UTC wolkig 25 Schauer 37 Schauer 18 wolkig 7 Schauer 24 wolkig 12 Schauer 35 wolkig 37 Schn.reg. 2 Schauer 31 sonnig 20 wolkig 26 Schauer 29 Schauer 19 Schauer 24 sonnig 13 Schauer 24 wolkig 33 wolkig 18 wolkig 27 sonnig 22 wolkig 32 Schauer 37 wolkig 40 wolkig 23 wolkig 32 heiter -1 wolkig 26 wolkig 34 wolkig 13 wolkig 33 sonnig 18 Schauer 25 sonnig 31 Gewitter 31 sonnig 21 wolkig 31 Schauer 27 wolkig 22 Schauer 25 wolkig 10 wolkig 12 sonnig 15

15 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März FEUILLETON Die erste Unterkunft Im Jahr 1992 kam die Autorin Lena Gorelik als Flüchtlingskind nach Deutschland Seite 17 FOTO: CATHERINA HESS Golem I taufte 1965 der Gelehrte Gershom Scholem einen Computer. Inzwischen ist der Golem in die Computerspiele eingewandert. FOTO: EA Der amerikanische Autor und Informatiker David Gelernter ist Professor für Computer Science an der Yale University. Sein neues Buch Gezeiten des Geistes. Die Vermessung unseres Bewusstseins ist eine scharfe Kritik an der Vorstellung, Computer ließen sich mit Intelligenz und Bewusstsein ausstatten. SZ: Mr Gelernter, Sie schreiben, die zerstörerischste Analogie der vergangenen hundert Jahre sei, das Gehirn als eine Art organischen Computer und den Geist als seine Software aufzufassen. Warum ist der Vergleich so verkehrt? David Gelernter: Weil er nahelegt, man könne den menschlichen Geist durch das Studium der Computer besser verstehen. Was entgeht einem denn dabei? Schlicht die Tiefe und der Reichtum des menschlichen Geistes. Er ist zu so viel mehr in der Lage als ein elektronisches System. Ein Computer hat keine Sprache. Ich kann zwar sagen: Ich schreibe ein Programm, und ich nenne das eine Computersprache, aber es wäre nur ein formales Set von Regeln, keine Sprache in dem Sinn, wie sie im menschlichen Geist und Bewusstsein existiert. Der Computer könnte zwar sagen: Ich habe ein Selbstbewusstsein. Aber er hätte es nicht. Die Analogie geht auf den britischen Informatiker und Computerpionier Alan Turing zurück. Haben Sie eine Vermutung, warum sie sich so hartnäckig hält? Als Turing den Vergleich ins Spiel brachte, war er erst mal vor allem eine gute Idee, um zu verstehen, wie der Geist in das Gehirn eingebettet ist. Software war damals etwas Neues, Turing reagierte auf diese Herausforderung. Es stellte sich nur schnell heraus, dass man es sich damit zu leicht machte. Als jemand, der viel von Software versteht, kann ich nur sagen: Der Geist ist kein formales System, das ich durch das Wissen über Software erklären kann. Der Geist enthält sehr viel mehr Unbekanntes als Bekanntes. Man denkt mit seinem Körper, nicht nur mit seinem Geist. Dann dürften Sie es auch eher für unwahrscheinlich halten, dass so etwas wie die Entwicklung einer künstlichen Intelligenz möglich ist, über die derzeit so heftig debattiert wird? Ja, ich glaube nicht, dass wir heute eine vollkommene Imitation des menschlichen Geistes aus Software herstellen können. Dafür wissen wir viel zu wenig über Geist und Bewusstsein, fassen sie noch viel zu sehr als statische Gebilde. Bewusstsein und Geist sind aber etwas, das sich fortwährend ändert, von Moment zu Moment. James Joyce und sein berühmter Bewusstseinsstrom im Roman Ulysses sind eine gute literarische Veranschaulichung dieser Überlegung. In Ihren Schriften erfährt man viel über Sie als Person. Dass Sie schon als Kind gezeichnet haben, dass Sie einer jüdischen Familie entstammen. Gehen diese Facetten Ihrer Persönlichkeit in Ihre Arbeit als Wissenschaftler ein? Ich versuche in möglichst konkreten Begriffen zu denken, und ich bin sehr visuell orientiert. Ob ich Zeitung lese, mich mit Software oder Mathematik befasse, überall habe ich eine Obsession für Bilder. Das gilt auch, wenn ich über die Kultur des Judentums schreibe. Vielen gilt das Judentum als Religion der Schrift und des Buches, die in Spannung zum Bild steht. Ich halte das für Vorurteile. Die visuelle Kultur des Judentums beginnt in der hebräischen Bibel, die in sehr anschaulicher, lebendiger Diktion geschrieben ist. Der Löwe, der beim Lamm liegt, der brennende Dornbusch, das Meer, das sich teilt die Bibel ist ein sehr visuelles Buch, sie erzählt Geschichten und spricht in Bildern, sie ist kein System von Gedanken. Mir kommt das entgegen, ich denke in Bildern und bin Maler, ich konnte zeichnen, bevor ich schreiben konnte. Warum arbeiten Sie nicht mit Experimenten, sondern suchen nach Metaphern und Analogien wie die Kunst und Literatur? Mein Ansatz geht auf Nietzsche und auf Freud zurück, in gewisser Weise auch auf Heidegger und Wittgenstein, den ich sehr bewundere, und natürlich auf Edmund Husserl. Der Grund dafür ist schlicht: Meines Erachtens steckt in ihren Schriften tieferes Wissen über Geist und Bewusstsein als in vielen Zeitschriften der wissenschaftlichen Psychologie oder in aktuellen Computertheorien des Geistes. Neurobiologen wissen natürlich sehr viel über die Zellstrukturen und Neurotransmitter und über die Struktur des Gehirns, aber sie können die Struktur von Geist und Bewusstsein nicht erklären. Darüber können wir von Dichtern und Romanautoren mehr erfahren. Sie betonen die Verbindung von Geist und Bewusstsein mit dem Körper. Was ist für Sie die Erkenntniskraft der körperlichen Erfahrung? Man denkt mit seinem Körper, nicht nur mit seinem Geist. Durch physische Gesten teilen wir Emotionen und Gefühle mit, durch den Ton, in dem wir sprechen, durch unsere Körperhaltung. Sprache ist dagegen viel indirekter. Eben. Wir können sagen, dass wir traurig sind, und versuchen, die Traurigkeit zu beschreiben, aber das ist sehr schwierig. Es gibt in der Wissenschaft aber vor allem die Ansicht, Geist und Bewusstsein seien besser zu verstehen, wenn wir uns auf das Gehirn konzentrieren, also nur auf einen kleinen Ausschnitt der menschlichen Physiologie. So kommt es dann zu Aussagen über Geist und Bewusstsein, in denen der Eindruck erweckt wird, allein das Gehirn erzeuge Geist und Bewusstsein. Damit macht man es sich jedoch viel zu leicht. Sehr visuell orientiert : David Gelernter. FOTO: GETTY Das Gehirn des Golem Der amerikanische Informatiker und Netzkritiker David Gelernter über künstliche Intelligenz, den menschlichen Geist und die Erkenntniskraft der Literatur Sie kritisieren die Überhöhung der Wissenschaft zu einer Art säkularer Religion. Zugleich verteidigen Sie die Religion gegen die These,sie würde durch die Wissenschaft widerlegt und im Zuge des technisch-zivilisatorischen Fortschritts verschwinden. Warum sind Sie da so rigoros? Weil es keine enge Beziehung zwischen Wissenschaft und Religion gibt. Die Wissenschaft will die Welt erklären, die Religion will sagen, wie man leben soll. Religion ist eher eine Art, auf die Welt zu blicken, als ein Set von Theoremen oder ein System von Glaubenswahrheiten. Für viele moderne wissenschaftliche Atheisten sind die Religionen etwas, das mit Gottesbeweisen beginnt und von ihnen abhängt. Aber man wird nicht Christ oder Jude durch die Überzeugungskraft von Argumenten für die Existenz Gottes. Die meisten Christen oder Juden, die ich kenne, haben nie über den ontologischen Gottesbeweis nachgedacht. Man kann ein grandioser Wissenschaftler und zugleich ein tief religiöser Mensch sein. Und Atheist sein und zugleich Wissenschaftler, ohne dass das Folgen für die wissenschaftliche Arbeit haben muss. Der Körper ist eine organische Maschine. Zu den aktuellen Vorstellungen der nächsten Entwicklungsstufe gehört, dass wir zu einem Zustand kommen könnten, in dem die Computer organisch werden, über implantierte Chips ein Teil unseres Körpers. Die alte Gegenüberstellung von Computer und Geist verschwände, es käme zu einer Verschmelzung von Computer und Mensch. Was halten Sie davon? Das halte ich nicht nur für eine fundamental falsche, sondern zugleich für eine extrem gefährliche Vorstellung und für eine existenzielle Bedrohung der Menschheit. Gerade durch die Wissenschaft, etwa die Biochemie, lernen wir ja derzeit, wie hochkomplex organisches Leben ist, wie stark es sich von der Silicon-Welt der elektronischen Welt unterscheidet. Wie auch immer sich die Computer also entwickeln werden, ihr Charakter als nicht-organische elektronische Maschinen wird sich nicht ändern? Nein. Man kann im Übrigen die Maschinenmetapher auf den menschlichen Körper anwenden, aber dann muss man sagen: Der Körper ist eine organische Maschine. Für das Implantieren von Chips, von Elektronik in ihn hinein sollten strenge ethische Grenzen gelten. Es kann dazu dienen, Krankheiten und physische Defekte zu heilen oder Schmerzen zu lindern. Um die Nerven- oder Muskelkontrolle zu verbessern interview: lothar müller und Wahrnehmungsausfälle und Blindheit zu kurieren, lässt sich Software entwickeln, und ich hoffe, dass das funktioniert. Geist und Bewusstsein operieren aber anders als Herz, Lunge, Haut, Muskeln und Nerven. Riskieren wir die Beschädigung der gesamten Menschheit, wenn wir damit beginnen, Elektronik zu implantieren, um unseren Geist und unser Bewusstsein mit neuen Fähigkeiten auszustatten? Ja. Wir haben kein Recht dazu, so gravierend in die Physiologie von Geist und Bewusstsein einzugreifen, ohne zu wissen, was die Effekte sind und welche Auswirkungen sie für künftige Generationen haben werden. Ich halte den sogenannten Transhumanismus, der immer höhere Gedächtnisleistungen und immer höhere Intelligenzquotienten verspricht, für eine antihumanistische Verirrung. Als 1965 am Weizmann-Institut in Rehovot in Israel ein neuer Computer gebaut wurde, schlug der jüdische Gelehrte Gershom Scholem vor, ihn Golem I zu nennen. Der Vergleich müsste Ihnen gefallen. Der Mythos eines Golem, der eine Art menschlicher Roboter wird, wenn ein Aleph oder die vier Buchstaben Gottes in seinen Mund eingeführt werden, erzählt von einem Wesen, das alles tun kann: die Juden vor Verfolgung in Prag retten oder auch die ganze Stadt niederbrennen. Es ist eine Parabel von der Art, wie es sie in der Bibel und im Talmud gibt. Scholems Essay war eine Mahnung an die Wissenschaftler, sehr vorsichtig mit ihrer Erfindung umzugehen. Die Transhumanisten veranstalten heute überall Konferenzen und singen Loblieder auf ihre Chips und die Erweiterung der Gedächtniskapazitäten. Danach, was das moralisch bedeutet, fragt keiner. Wir sind seit Scholems Zeit noch viel unvorsichtiger geworden, als er sich das je hätte vorstellen können. Sabine Bodes Suche nach den Gründen deutscher Ängste Sabine Bode: Kriegsspuren Die deutsche Krankheit German Angst 320 Seiten, broschiert, 9,95 (D) / 10,30 (A) ISBN »Ein Gespenst geht um in Deutschland, die German Angst. Die Kölner Autorin Sabine Bode hat diese spezielle Mischung diffuser Gefühle des Bedrohtseins, der Angst vor dem Rückfall in die Barbarei und der Verelendung sehr eingehend untersucht.«peer Steinbrück, Die Welt am Sonntag Design aus der DDR ist immer noch ein Geheimtipp Seite 19 Wie aus Dänemark Wie man die Kreativität nährt Ferran Adrià, der beste Koch der Welt, zeigt, wie er auf seine Ideen kommt Seite 24 Marijan Murat Alle Bücher: 320 Seiten, broschiert 9,95 (D) / 10,30 (A) FOTO: LARS WIEDEMANN

16 16 FEUILLETON HF2 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH SPURENSUCHE Die Welt verändert sich ständig nicht aber die großen Fragen, die die Menschen bewegen. Das Lamm gehört zum Osterfest, nicht erst seit Zurbaráns Malerei Francisco de Zurbarán hat diese Version des Agnus Dei wohl um 1639 gemalt. FOTO: REAL ACADEMIA DE BELLAS ARTES MADRID Schon der Evangelist Johannes hat Christus als Lamm Gottes bezeichnet und so den Opfertod des Erlösers in der Pessachwoche indirekt mit dem jüdischen Brauch, zum Pessachfest ein Lamm zu schlachten, in Verbindung gebracht. Seither dient das Lamm, diese Inkarnation still erduldeten Leidens, als zentrales Symbol des christlichen Glaubens. Die jüdische Tradition des Opferlamms aber ist in vielen christlichen Weltgegenden für das Osterfest übernommen worden. Der tiefgläubige spanische Maler Francisco de Zurbarán (1598 bis 1664) konnte sich in mystizistische Visionen frommer Männer hineinfantasieren, er konnte aber auch realen Alltagsgegenständen wie Früchten, Gefäßen und Gewändern eine fast anbetungswürdige Präsenz verleihen. Als er um 1635 dem Agnus Dei, dem Lamm Gottes, eine Gestalt gab, hat er auf alle traditionellen Attribute wie die Kreuzesfahne verzichtet und mit sichtlichem Mitgefühl ein junges Tier abgemalt, wie es vor Ostern auf Märkten im Mittelmeerraum überall zum Kauf angeboten wurde. Die Innigkeit, mit der er das wollige Fell des Tiers und den quasi immateriellen Heiligenschein vergegenwärtigt, teilt sich dem Betrachter unmittelbar mit. Bewegender ist Wehrlosigkeit wohl selten dargestellt worden. Ob Zurbarán mit seinem Opferlamm auch Kritik an den österlichen Massenschlachtungen formulieren wollte, wissen wir nicht. Aber die Zuneigung, die er diesem jungen Tier mit den zusammengebundenen Beinen entgegenbringt, bewegt uns Heutige wohl noch mehr als die Menschen der Barockzeit. gottfried knapp Blues der Hoffnung Der Pop-Produzent James Hinton alias The Range findet auf Youtube übersehene Gesangstalente von jan kedves Pro Minute werden bei Youtube 300 Stunden neues Videomaterial hochgeladen. Wer soll sich das alles ansehen? Die Frage ist irrelevant für diejenigen, die Videos von sich singend, tanzend, rappend auf die Plattform stellen. Jeder ist ja überzeugt davon, dass er Millionen Klicks verdient hat, und einige Pop-Karrieren haben so tatsächlich schon angefangen: Die Rockband OK Go ist berühmt, seit sie ihre ulkigen, auf Viralität optimierten Youtube-Videos dreht, zuletzt lud Alex Diehl aus Traunstein im Schock über die Pariser Terroranschläge vom November Nur ein Lied hoch und kam damit in den Vorentscheid zum Eurovision Song Contest. Dass das eigene Video, wie Milliarden andere, bei mickrigen 40 Plays herumdümpeln könnte, damit rechnet im Moment desuploads niemand. Youtube ist eine der größten Hoffnungs-Vernichtungs- Maschinen dieser Tage. Genau diese Hoffnungs-Vernichtungs- Maschine hat der aus Providence, Rhode Island, stammende Produzent James Hinton alias The Range nun genutzt, um an Sample-Material für sein gerade erschienenes, ausgezeichnetes Album Potential (Domino) zu kommen. Ein hipper amerikanischer Bassmusik-Tüftler sucht mit einem von ihm selbst entwickelten Algorithmus auf Youtube Gesangs- und Rap- Darbietungen, die besonders wenige Plays haben. Es wirkt, als wolle Hinton die Amateure und Halbprofis vorführen, deren Audiomaterial er zunächst ungefragt samplet und verarbeitet. Doch das Gegenteil ist der Fall. Es geht dem 28-Jährigen um den Blues enttäuschter Hoffnungen, einerseits. Andererseits will er das im Audiomaterial der Videos steckende Potenzial herausarbeiten. Es ist tatsächlich vorhanden, nur war es bislang unerkannt geblieben: Trugen die Performer das falsche Outfit? War die Auflösung zu schlecht? Der fein ziselierte Track Florida auf dem Album wird etwa getragen vom honigsüßen R&B-Gesang der Teenagerin Kai Mars aus Brooklyn, New York. Ihr Video hatte bislang 56 Plays, Hinton macht mit hyper- Bei der Platte Potential war s wie beim Casting. Doch die Sänger mussten sich nicht erniedrigen. nervösen Percussions und karibischen Steeldrum-Sounds einen kleinen Pophit daraus. Für 1804 nimmt er den Gesang von Damon Naturaliss Gordon, einem Gefängniswärter aus Kingston, Jamaika, der sich in hochspirituellem Patois Beistand und Segen erbittet. Seine Stimme wird jetzt von gut gelaunten Klavierakkorden und Breakbeats untermalt, was überraschend gut passt. Hinton kehrt auf seinem Album das Prinzip um, mit dem heute Mainstream-Pop Große Popgesten und düstere Bässe: Die Künstler, die James Hinton auf seinem Album zusammenbringt, fühlen sich geschmeichelt. FOTO: DOMINO produziert wird: In der Regel perfektionieren Produzenten im Studio zunächst einen instrumentalen Track, mit Harmonien und Beats, erst dann wird der Gesang eines möglichst berühmten Stars hinzugegeben. Hinton entscheidet sich erst für eine bereits existierende Vokalspur, dann ergänzt er Rhythmus und Sounds. Der Track soll zur Stimme passen, nicht andersherum. Das erfordert vom Produzenten viel mehr Einfühlungsvermögen. Auch das Prinzip von TV-Shows wie The Voice stellt Hinton auf den Kopf: Potential wirkt wie ein nachträgliches, ungleich sympathischeres Casting-Format. Die Vokalisten wurden erwählt, mussten sich aber nicht erst auf eine ermüdend dramatisierte Knock-out-Routine einlassen oder Songs singen, die ihnen nichts sagen. Dass sie sich nun auf einem Album versammelt finden, das elegant den Spagat schafft zwischen großen Popgesten und teils düsterer, gespenstisch anmutender Bassmusik, das scheint keiner von ihnen schlimm zu finden. Im Gegenteil: Sie fühlen sich geschmeichelt. Dieses Album ist ein Trostpflaster für das kreative Digitalprekariat Das ist zumindest der Eindruck, der sich in dem halbstündigen Film vermittelt, der Potential begleitet. Daniel Kaufman, ein Regisseur aus Los Angeles, hat für ihn unter anderem Kai Mars in Brooklyn, Damon Naturaliss Gordon in Kingston und den Rapper Ophqi in Brixton, London, besucht. Ophqi lud seine Raps, die von Hinton für den dystopischen Grime-Track Skeptical verwendet wurden, vor vier Jahren auf Youtube. Aus der Karriere wurde nichts. Erfreut darüber, dass seine Reime nun doch noch Beachtung finden, aber auch halb desillusioniert zuckt Ophqi im Interview mit den Schultern und sagt, er habe sich schon immer wie ein Underdog gefühlt. Sein Wunsch sei es aber immer gewesen, nicht einfach nur irgendwer, nicht einfach nur Kanonenfutter zu sein. Erfolglosigkeit, geplatzte Träume: Solche Themen sind im Pop sonst eher schwer zu vermitteln. James Hinton gelingt es, sie in ein Konzeptalbum zu gießen, das poppig ist, das andererseits aber auch nie den Eindruck erweckt, als verspreche es seinen Protagonisten nun die lang ersehnte, ganz große Pop-Karriere. Potential ist eher ein Trostpflaster für die unsung heroes des kreativen Digitalprekariats, für jene, die Youtube beständig mit ihren Hoffnungen befüllen. Und doch ist es auch viel mehr nämlich ein exzellentes Album, das man sich gerne anhört. Keine kleine Leistung. UND DREI WEITERE FAVORITEN DER WOCHE... Heart of a Dog Krieg und Frieden Der Vampyr «Dieses Buch ist eine Zumutung, eine große und zugleich humane Zumutung. Jedenfalls dann, wenn zu bedeutender Literatur gehört, den Blick von nichts abzuwenden.» Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung «Ein todtrauriges Leben in Suff und Unglück, ein großartiges Buch.» Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Dennis Dirksen Ihr aufwühlendes Filmpoem Heart of a Dog über Geburt und Sterben, Liebe und Tod hat Laurie Anderson ihrem Mann, dem Rocksänger Lou Reed, gewidmet, der 2013 gestorben ist. Der Singer/ Songwriter kommt nur im Abspann vor mit einem seiner schönsten Songs: What do you call love, fragt er da und findet selbst die Antwort: die Zeit umdrehen. Es gibt eine Einstellung, da der Ton und die Bilder rückwärts laufen, obgleich Laurie Anderson, New Yorker Performance-Künstlerin aus dem Kreis der Minimalisten mit widerständigem politischen Gewissen und 21 Jahre lang die Frau an Reeds Seite, nicht die Person ist, die Zeit sentimental zurückdrehen zu FOTO: ARSENAL FILMVERLEIH wollen. Sie leistet ein Stück heftigster Trauerarbeit in Gestalt eines filmischen Traums, mit sich selbst als Traumkörper darin aus der Perspektive eines Hundes. Lolabelle, heiß geliebte Terrierhündin im Hause Anderson/ Reed, ihre Wahrnehmung, ihr Leben und Sterben, ist ihr Medium auf der Suche nach der Verbindung zwischen Liebe und Tod. Anderson erzählt als Stimme aus dem Off Geschichten aus dem eigenen Leben, geht zurück in Super- 8-Filmen in die eigene Kindheit, erzählt vom Tod der Mutter, die sie nicht lieben konnte, aber auch von ihrem Land Amerika, an dessen politischen Verfehlungen sie sich zeitlebens abarbeitet. Mit Lolabelle also durchstreift sie die Natur. Über der Hündin kreisen Falken, eine bisher nicht gekannte Bedrohung aus der Luft, wie sie die Bewohner des West Village 9/11 erlebten: Der Tod kam von oben. Anderson erzählt von Lolabelles Erblindung und, mit einiger Selbstironie, davon, wie der Hund malen, bildhauern lernte und am Keyboard dieselben Samples bevorzugte wie Laurie. Sie nimmt einen mit nach Lolabelles Tod in den Bardo, das buddhistische Zwischenreich, wo sich das Bewusstsein eines Toten wandelt und erneuert. Der endgültige Sinn des Todes ist es, die Liebe loszulassen, sagt die glasklare Stimme Laurie Andersons gegen Schluss. Die Geschichtenerzählerin öffnet mit Heart of a Dog eine Tür ins Unbekannte. Man geht mit ihr, fasziniert und zutiefst berührt. eva-elisabeth fischer Die erste halbe Stunde hat einen Zauber. Die Gruppe Gob Squad bittet zum Salon ins Schauspielhaus der Münchner Kammerspiele, und tatsächlich ist alles reizend hier, man fühlt sich so angenehm animiert wie wohl noch nie, seit Matthias Lilienthal die Intendanz des Hauses übernommen hat. Die vier Gastgeber stellen einzelne Besucher vor, artig gibt es Applaus, aha, eine Dame aus Sendling, wie schön. Drei der Zuschauer werden an einen kleinen Tisch vor der Bühne gebeten, dort gibt es Wasser, Obst und Schnaps. Die drei Auserwählten zwei Damen, ein Herr werden charmiert und ins Gespräch eingebunden, man gibt sich interessiert an deren Meinung. Zumindest, solange sie nicht den Salon selbst kommentieren, sondern Konversation betreiben. Denn darum geht es schließlich auch bei Lew Tolstoi: um die hohe Kunst der Konversation. Die ersten hundert der mehr als 2000 Seiten seines Romans Krieg und Frieden widmet der Dichter der Schilderung des Salons der Anna Pawlowna, Grande Dame der russischen Gesellschaft, welche unter ihrem wachsamen Auge französisch plaudert, Intrigen entwirft und erotische Annäherungen ersinnt. Und, ach ja, der Krieg. Über den hat bei der Pawlowna jeder so seine Meinung, jeder weiß was, manche sagen dies auch. Die Pawlowna Münchens ist Johanna Freiburg, Teil von Gob Squad und eine wunderbare Gastgeberin. Vom Haus selbst sind an diesem Premierenabend sogar auch zwei geladen, Katja Bürkle, nicht minder charmant, und Damian Rebgetz, der schlägt die Leier. Viel mehr ist hier nicht zu tun, im Salon pflegt man die Kunst der Oberfläche, als Inhalt des Romans reicht die Präsentation des Figurenverzeichnisses. Auseinandersetzung würde da nur stören, weshalb jedoch wird sie versucht? Schnell weg damit, lieber zurück zum Anfang, dessen Glanz nie mehr wiederkehrt, aber wenigstens die Erinnerung daran, ans leichte Nichts, fernab eines ästhetischen Diskurses, der an den Kammerspielen eh der immer gleiche ist. egbert tholl DAMIAN REBGETZ ALS ORPHEUS DES SALONS. FOTO: BALTZER FOTO: IKO FREESE; DRAMA-BERLIN.DE Das Gespenstische, Dämonische seines Fliegenden Holländers musste Richard Wagner gar nicht selbst erfinden, er kannte die grausige Wolfsschlucht im Freischütz, dirigierte als junger Dresdner Kapellmeister Heinrich Marschners Vampyr, um sich von Klangbildern des Schreckens infizieren zu lassen. Marschners romantische Oper von 1828 wird nur noch selten gespielt, anders als das Polanski- Musical Tanz der Vampire. Für Marschners Geisteroper Hans Heiling hatte sich einst immerhin Christian Thielemann als Chefdirigent der Deutschen Oper Berlin starkgemacht. In Zeiten der Splatter Movies, der Horrorfilme blutiger Exzesse, muss eine Opernbühne ihre Ausdrucksmittel schon extrem aufrüsten, um Frankensteins und Draculas Vorgängern musikdramatisch auf die Sprünge zu helfen. Dass sich die Komische Oper des Intendanten und Trivialmystikers Barrie Kosky den bluttriefenden Leckerbissen nicht entgehen lässt, ist verständlich: Der Vampyr passt perfekt in seine vom Don Giovanni bis zum Ball im Savoy glitzernden Spielpläne. Für das Grusical hat Kosky den jungen Theaterregisseur Antú Romero Nunes ans Haus gelockt, der sich mit frechem Übermut des Stücks bemächtigt. Gleich nach der von Antony Hermus schrill aufgeheizten Ouvertüre lässt Nunes den Vampir Lord Ruthven zum Äußersten greifen: Aus der ersten Zuschauerreihe reißt er sich eine junge Frau auf die Bühne, um ihr das Gesicht abzuziehen und ihrem Körper die Innereien zu entreißen. Nunes, der 2014 im Münchner Nationaltheater Rossinis Guillaume Tell Witz und Schärfe verpasste, hat den Vampyr harsch gekürzt, die Dialoge gestrichen, Clusterflächen hinzukomponieren lassen und das Stück zur Gruselposse gemacht. Der Plot geht so: Vampir Ruthven (Heiko Trinsinger) muss, um seine Existenz zu retten, binnen 24 Stunden drei Jungfrauen ihr Blut aussaugen. Lord von Davenaut (Jens Larsen) und seine Tochter Malwina (Nicole Chevalier) geraten zwischen eine Lawine der Untoten permanent tobende, fratzenhafte Chorbrüllsänger. Opernkunst in brachialer Klamauknähe. wolfgang schreiber

17 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 FEUILLETON 17 Dieses Gefühl von Fieber Im Jahr 1992 kam sie als Flüchtlingskind nach Deutschland, heute zählt sie zu den bedeutendsten deutschen Autorinnen. Jetzt ist sie an den Ort zurückgekehrt, an dem sie damals mit ihrer Familie ihre erste Unterkunft zugewiesen bekam. Von Lena Gorelik Meinem Zuhause haben sie den Stacheldraht abgenommen. Seltsam: Er fehlt mir heute, obwohl er es mir doch so lange schwer machte, diesen Ort als das zu sehen, was er gegen meinen Wunsch war: mein Zuhause. Mein erstes, deutsches Zuhause. Meine Geschichte, die hier beginnt. Und möglicherweise bin ich es, die hier beginnt. Den Stacheldraht haben sie abgenommen, die Holzbaracken haben sie abgerissen, nun ist es ein einfacher Metallzaun, der das Gelände umgibt. Das Gelände ist kleiner als in meiner Erinnerung, das Weiß der zweistöckigen Häuser inzwischen ergraut, obwohl wir damals genau so unterschieden haben: Wer das Privileg hatte, in den weißen Häusern zu leben. Und wer zur Holzbaracke verdammt war. Verdammt. Da, wo sich unsere Baracke früher befand, wächst Gras, und im Gras stecken Holzpfeiler, die zeigen, wo diese Baracke früher einmal stand. Die Strecken zwischen den Holzpfeilern laufe ich ab, außen waren die Holzbretter dunkelbraun angemalt, innen aber, in den Zimmern sah das Holz aus wie Holz. Es sah aus wie Holz, es roch aber nicht nach Holz; es stank. Das Wohnheim stank; man stank. Wenn die Erinnerung in die Knochen kriecht, ist mir kalt, muss ich die Augen schließen. Die Strecken, die ich zwischen den Pfeilern ablaufe, sind kurz, so kurz, dass ich mir das nicht vorstellen kann: Hier, auf dieser Fläche, haben doch siebzig Menschen gelebt. Geschlafen, sich eine Küche, eine Dusche geteilt. Gelernt, gespielt, gestritten, wenig gelacht, und das Lieben möglicherweise vergessen. Wenn die Erinnerung in die Knochen kriecht, ist mir kalt, muss ich die Augen schließen. An der Kälte halte ich mich fest, sie ist konkret, und sie ist heute, und ich schaue an mir herunter, an dem teuren, grau-schwarz-melierten Mantel, der mir, wie so vieles in meinem Leben, beweisen soll, dass ich nicht von hier komme. Nicht von hier. Aber heute ist der Mantel nicht Beweis genug. Damals: Damals war ich ein Kind, elf Jahre alt, ein Flüchtlingskind, sie steckten uns hier herein, und hier blieben wir anderthalb Jahre: Meine Eltern, meine Großmutter, mein Bruder und ich. Russisch Zapp Zarapp, riefen die anderen, obwohl wir doch Juden waren, wenn auch aus Russland, die anderen, die kamen aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Afrika, ich hatte noch nie vorher schwarze Menschen gesehen. Ich hatte noch nie vorher Deutschland gesehen. Ich hatte noch nie vorher Stacheldraht gesehen. Sie steckten uns hier hinein, und hier blieben wir, zu fünft in ein Zimmer gedrängt, zwei Stockbetten aus braunem Metall, ein Tisch dazwischen, ein orangefarbener Schrank. Eine Matratze für meinen Bruder, die mein Vater jeden Morgen hinter den Schrank presste, und als mein Bruder später zum Studieren wegzog, das Gefühl von Freiheit: Das zwölf Quadratmeter große Zimmer schien mit einem Mal groß. Vom Sperrmüll schleppte ich eines Tages stolz einen grünen Sessel an, und mein Vater schickte mich wieder zurück, wohin damit, aber die rote Stoffmaus, die ich am selben Tag fand, die durfte ich behalten. Unsere Erinnerungen legen wir uns zurecht in erzählbare Geschichten. Ich hatte mir auch eine zurechtgelegt, und ich achtete darauf, sie so zu erzählen, dass man lachen durfte über mein Unglück: Wenn ich gefragt wurde, wie es war, neu in einem Land zu sein und die Sprache nicht zu verstehen, so erzählte ich, anfangs habe ich die Schulfächer anhand der verschiedenfarbigen Heftumschläge unterschieden: Wir legen uns unsere Geschichten zurecht..., schreibt die Schriftstellerin Lena Gorelik. Montags hatte ich Gelb, Blau, zwei Mal Rot und dann Grün, dienstags Blau, Gelb, Orange, Braun, Grün. Ich erzählte, wie ich die Sprache aufsog, wie ein hungriges Tier schnappte ich nach Worten, hielt sie mit aller Kraft fest, ließ sie auf der Zunge zergehen: Monatelang antwortete ich mit meinetwegen auf jede mir gestellte Frage. Ich wusste nicht, ob das Wort ja oder nein bedeutete, aber ich mochte den Klang. Als ich genug Worte gesammelt hatte, da schrieb ich ein Buch, in dem auch das Flüchtlingswohnheim eine Rolle spielte, und über das Wohnheim schrieb ich: Ein Zuhause, für das ich mich bis auf die Knochen schämte, und ich freute mich an der Sprache, die die meine geworden war. Meine Geschichte hatte ich mir zurecht gelegt und gefaltet, dass ich sie vorzeigen konnte. Nichts davon war gelogen, und nichts war erzählt. Das Flüchtlingswohnheim hatte ich, nachdem wir da anderthalb Jahre später ausgezogen waren, nie wieder besucht. In der neuen Wohnung liefen wir in den ersten Wochen alle die Wände entlang und streichelten diese im Dank dafür, dass sie kein Ende zu nehmen schienen, und meiner Mutter und meiner Großmutter liefen die Tränen herunter. Wenn ich mich meiner Familie schämte, so tat ich das inzwischen auf Deutsch. Ich litt unter schlimmen Nebenhöhlenentzündungen, die Holzbaracke wurde nicht beheizt, der HNO-Arzt stach mir wöchentlich Spritzen durch die Stirnhöhlen, während er in einer Sprache auf mich einredete, die ich nicht verstand, und vorher schlug ich auf meine Mutter ein, weil sie mich diesem Mann überließ. Abends kam das Fieber, und kam der Husten, meine Großmutter weinte immerzu, nicht aus Sorge um meine Gesundheit, sie weinte, weil sie dieses neue Leben nicht verstand. Meine Eltern weinten nie. Mir ist kalt, und das Flüchtlingswohnheim kriecht in mich und breitet sich aus wie ein Fieber. Am nächsten Morgen stehe ich auf, zu früh, von der Angst vor Erinnerungen aus dem Bett gejagt, und mir fehlt die Erkältung, mir fehlt die verstopfte Nase und der Halsschmerz beim Schlucken. Ich bin das Kind, das sich nachts in den Schlaf zu husten versucht, das von Geräuschen so vieler Fremder geweckt wird, sobald es den Schlaf mal findet. Das Fieberthermometer zeigt 36,9, Kopfschmerzen habe ich nicht, aber der Körper fühlt sich fiebrig, es schüttelt mich, ich setze mich auf den Boden mit dem Rücken an die Heizung. Ich wurde überfahren. Hör mir zu, sagt mir jemand, der mich sehr gut kennt, hör mir genau zu. Das war einmal. Das Flüchtlingswohnheim, das bist nicht du. Das sagt er, aber er behält nicht recht. Ich bin das Kind, das vor einem Lastwagen stand und Essenspakete entgegennahm, Dosen mit passierten Tomaten und Mais und Thunfisch, es trug sie ins Zimmer und stellte es auf das Fensterbrett, weil in der Küche wurden Lebensmittel ständig geklaut. Ich bin das Kind, das bis heute keine Dosen erträgt. Ich bin das Kind, das sich nachts in den Schlaf zu husten versucht, das von Geräuschen so vieler Fremder geweckt wird, sobald es den Schlaf mal findet. Das Kind liegt im oberen Stockbett und zählt die Löcher in der weißen Decke, und wenn es geweckt wird, so vergräbt es die Nase in der blau-karierten, unangenehm gestärkten Bettwäsche, die alle zwei Wochen beim Wohnheimchef, einem Bulgaren, den die Erwachsenen regelmäßig für verschiedene Zwecke zu bestechen versuchen, gewechselt werden kann. Das Kind ist zu einer Frau geworden, und die Frau hat in verschiedenen Ländern, Städten gelebt, in vielen Wohnungen, Häusern, Hotels, in Hunderten Betten geschlafen, aber jedes verlassen, sobald sie karierte Bettwäsche sah. Ich fühle mich fiebrig, auch zwei Tage nach diesem Besuch, auch, als meine Mutter mich fragt: Wie war es denn nun, im Wohnheim? Ich gebe keine Antwort darauf, weil die Antwort nur eine Frage sein kann: Warum hast du niemals geweint? Wir legen uns unsere Geschichten zurecht. Ich habe geweint, sagt meine Mutter, heimlich habe ich geweint, nachts habe ich geweint, immer nur um dich. Um mich, wundere ich mich und blicke sie endlich an, weil ich mich nicht an ihre streichelnden Hände erinnern kann, und auch nicht an beschützende Worte. Ja, immer nur um dich, weil ich dachte, dein Bruder FOTO: CHARLOTTE TROLL ist groß, deine Großmutter hat ihr Leben gelebt, dein Vater kommt schon zurecht, aber was wird mit dir, wenn mir etwas zustoßen sollte, was wird mit dir, du kennst keinen Menschen in diesem Land. Nachts, sagt meine Mutter, wenn du gehustet hast, damals, als du so krank warst, und ich unterbreche sie, ja, ich weiß, die Wände waren so dünn, sagt meine Mutter. Die Wände zwischen den Zimmern wie die Außenwände: dünne Holzbretter, aneinandergezimmert, und die lustigen Geschichten aus dem Wohnheim gehen so: Fragte einer in seinem Zimmer, wie das Wetter heute sei, so antwortete jemand, der drei Zimmer weiter lebt, die Sonne wird scheinen. Nachts, sagt meine Mutter, wenn du gehustet hast, damals, als du so krank warst, da schrie der Mann aus dem Zimmer nebenan, dessen viel jüngere Frau ihm immerzu drohte, ihn zu verlassen, warum nur habe er sie hergebracht: Tut das Kind weg! Bringt eure Tochter raus, so kann meine Frau nicht schlafen! Weißt du noch, sagt meine Mutter, nächtelang saß ich neben dir, habe deine Brust gestreichelt, damit der Husten aufhört, und deine Stirn glühte immerzu. Ich erinnere mich nicht, und ich sage nicht, aber ich habe doch oben im Stockbett geschlafen, wie willst du da neben mir gesessen haben. Ich weiß nichts, die Erinnerung betrügt mich, seit ich das Wohnheimgelände nach dreiundzwanzig Jahren wieder betreten habe. Was hat mein Vater gemacht, hat er den Mann zurück angebrüllt, frage ich, und meine Mutter, die nur mit den Schultern zuckt, das weiß ich nicht mehr, auch sie von der Erinnerung betrogen. Ich betrete das Haus, das einst mein Zuhause war, bevor wir degradiert wurden. Sie teilten uns plötzlich nach Nationen ein, um Konflikte zu vermeiden, und zu diesem Zweck wurden die Juden aus der ehemaligen Sowjetunion in die Holzbaracke gesteckt. Mein Vater zog unsere Sachen schweigend um, das Eingestehen einer Niederlage. Wer sind wir hier, in diesem Land. Nichts hat sich getan, dieselben braunen Türen, dieselbe abgenutzte Treppe, der Flur, scheinbar enger geworden, derselbe erstickende Gestank. Die Küche, ein paar Spülen, ein paar Herdplatten, keine Schränke oder Ablagemöglichkeiten, es kocht ein schwarzer Mann, er könnte von damals sein. Ich bin damals, und der Geruch, und die Decke ist auch dieselbe. Geht man die Treppe hoch, so findet man das untere Stockwerk oben noch einmal: Dieselbe Küche, dieselben Zimmertüren, dasselbe Bad, dieselben Menschen, die sich in Hast du niemals gezweifelt, frage ich meine Mutter, hast du dich nicht zurückgesehnt. der Enge und der Erniedrigung an einem Leben versuchen. Ich gehe die Treppe dennoch hoch, aufder Suche nach einer der wenigen guten Erinnerungen: Das ist die Küche, in der ich das Wunder von Scheibenkäse entdeckte. Gelbe Toast-Schmelzkäse- Scheiben, jede einzelne in Plastikfolie eingepackt. Damals: Wie ich an die Folie fasste und die Hand einmal um den Käse herum führte, bis er ausgepackt war, und wie ich mir den Käse in den Mund schob, ohne Brot, danke, danke, und wie ich dann die Treppe herunterrannte, Mama, die da oben, die haben so einen Käse, da ist jede Scheibe einzeln in Folie verpackt. In unserem Zimmer saß meine Großmutter auf dem unteren Stockbett und weinte. Zu Hause reiße ich mir den Mantel vom Leib, den grau-schwarz-melierten, den werde ich verbrennen, er hat diesen Geruch, die restlichen Klamotten stopfe ich alle in den Wäschekorb, bevor ich mich unter die Dusche stelle, heißes Wasser, mich der Vergangenheit entledigen wollen. Sich abwaschen von dem, was ich einmal war. Dieses Gefühl von Fieber. Hast du niemals gezweifelt, frage ich meine Mutter, hast du dich nicht zurückgesehnt. Wie konntest du, frage ich nicht, wie konntest du dein Kind da sehen, in diesem Wohnheim, in diesem Elend, hinter dem Stacheldraht. Vielleicht, erklärt meine Mutter, die ich nicht gefragt habe, vielleicht habe ich nichts infrage gestellt, weil ich wusste, wie schlimm es vorher gewesen war. Weil ich dir dort im Wohnheim etwas zu essen geben konnte, das konnte ich in Russland nicht immer. Das willst du dir nicht vorstellen, sagt meine Mutter, wie das ist, das eigene Kind nicht füttern zu können, das will ich mir nicht vorstellen, nicht, während meine satten Kinder nebenan in einem Meer von Kuscheltieren schlafen. Ich verlasse das Gelände schnellen Schrittes, der ein Versuch, nicht zu rennen, ist. Einer der wenigen Momente in meinem Leben, in dem ich wünschte, dass ich rauchen würde. Mich in meinem warmen, grau-schwarz-melierten Mantel an einen Baum lehnen, an einer Kippe ziehen, heute sein. Aber ich rauche nicht, meinem Zuhause haben sie den Stacheldraht abgenommen, und das, was ich meine zu sein, ist für nichts ein Beweis. Jedes Wort, das ich geschrieben habe in der Hoffnung, sich von dem Kind zu entfernen, das dort drüben gelebt hat, ist in Wahrheit ein Wort dieses Kindes. Wenn wir abstreifen, was wir einmal waren, dann sind wir nicht frei, und nicht nackt, dann sind wir eine einzige Lüge. Und deshalb ist mir heute so kalt. Von Lena Gorelik, Jahrgang 1981, erschien zuletzt der Roman Null bis unendlich. 256 Seiten 19,99 [D] ISBN Auch als E-Book erhältlich

18 18 FEUILLETON LITERATUR HF3 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Die Faust und die Leidenschaft Der Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa wird 80 Er hielt kurz die Luft an, die Fingernägel in die Handflächen gebohrt, und sagte, ganz schnell: Ich bin verliebt in dich. Er sah, wie sie gleich errötete, als hätte ihr jemand auf die Wangen geschlagen. So direkt und ungeschützt beginnt Sonntag, eine frühe Erzählung von Mario Vargas Llosa aus dem Jahr Gerade ist sie auf Deutsch herausgekommen, in der Insel-Bücherei, mit Illustrationen von Kat Menschik (Aus dem Spanischen von Thomas Brovot. Berlin 2016, 64 S., 16 Euro). Wer die junge Flora sieht, dem muss der Atem stocken. In diesem Innehalten liegt der Impuls für alles und nichts. Gleich ist alles gewonnen, gleich alles verloren. Am kommenden Montag feiert Vargas Llosa seinen 80. Geburtstag. Er hat viel gewonnen und viel verloren, obwohl er selbst die Gewinne hervorkehren würde. Dass er 1990 die Wahlen zum Präsidenten von Peru verloren hat, wird ihm heute nichts mehr anhaben. Dass sein literarisches Werk von großartigen frühen Büchern wie Das grüne Haus oder Gespräch in der Kathedrale zu immer weniger großartigen späteren führte, wird er höchstens vor sich selber zugeben. Der novela total, die er einstmals ausrief, dem totalen Roman also, der alles Erdenkliche als Material heranzieht und lustvoll den Plot zersplittern lässt, folgte das immer weniger Radikale, das zugänglich Gemachte und Verdauliche, Krimis zum Beispiel oder erotische Geschichten. Seine Leserschaft wuchs und wiegte ihn in der Gewissheit, das Richtige zu tun. Zu viel Beifall macht taub. 1959, da seine Sprache roh und zupackend war, mag Vargas Llosa von alldem geträumt haben. Noch ohne Bewusstsein dafür, dass die Kraft der jungen und halbjungen Jahre irgendwann erschöpft sein könnte. Geträumt hat er bestimmt auch schon vom Literaturnobelpreis, denn nur wer ganz jung ist oder ganz alt, träumt davon. Im Jahr 2010 nahm er ihn wie selbstverständlich in Empfang. Flora ist so zart und so schön, dass nicht nur Miguel sich Hals über Kopf verliebt. Auch Rubén ist an ihr dran. Beide gehören zur selben Bande, den Rabengeiern, was es nicht einfacher macht. Am Tisch ist die Stimmung verhalten aggressiv. Sie saufen um die Wette. Genau betrachtet, nicht das Schlechteste. Denn hätte Vargas Llosa seinen Kollegen und ständigen Konkurrenten Gabriel García Márquez zum Wetttrinken aufgefordert alles hätte sich in lallendes Wohlgefallen aufgelöst. Als die beiden Rivalen einander aber trafen, in einem mexikanischen Kino Ende der 1970er-Jahre, soll Vargas Llosa zugeschlagen haben, mit der Faust. von lothar müller Die Familie ist der Rubrik Volksfeind zugeschlagen und aus Budapest in ein nordungarisches Dorf zwangsausgesiedelt worden. Dort lebt sie bei einem Bauern, in einem einzigen großen Zimmer. Wenn sie draußen am Sumpf spielen, finden die Kinder schon mal einen Soldatenhelm. Es ist Nachkriegszeit. Und der Sozialismus ist an der Macht, die Großbauern heißen Kulaken, wenn von der Arbeit die Rede ist, taucht das Kürzel LPG auf, und die Frau des Großbauern hat das kostbare Kreuz aus Messing versteckt. Väterchen Stalin hat Gott geklaut, sagt Onkel Ágoston, denn Stalin ist gestorben und die Einweihung der wiederaufgebauten Kirche ausgefallen. Péter Esterházy: Die Markus-Version. Einfache Geschichte Komma hundert Seiten. Aus dem Ungarischen von Heike Flemming. Hanser Berlin im Carl Hanser Verlag, München Seiten, 16,90 Euro. E-Book 12,99 Euro. Mein Bruder meinte, am Golgatha wehte pausenlos der Wind. Alle hatten Kopfschmerzen, Christus, die Soldaten, die Gaffenden, natürlich auch die beiden Schächer, schreibt Esterházys Erzähler. Detail aus dem Bild Aufstieg zum Kalvarienberg (1564) von Pieter Bruegel dem Älteren. FOTO: BRIDGEMANART Der Riss im Kruzifix In Péter Esterházys neuem Buch Die Markus-Version wird Gott zum leibhaftigen Familienmitglied. Und ein Taubstummer will von ihm wissen, wie viele Sätze er erschaffen hat Zur Familie gehört derjenige, dessen Worte das Buch mitschreiben. Wenn er spricht, dann spricht er nur nach innen, die Sprache eines Taubstummen, der jedenfalls von außen so aussieht, als sei er einer. Einmal entfährt ihm ein Wort, aber meist bleibt er stumm, fühlt sich wohl in der Stille. Das Sprechen nach innen nennt er Beten, es ist seit und schon während der Geburt seine natürliche Sprache. Péter Esterházy, geboren 1950 in Budapest, hat schon in vielen Büchern am opulentesten in der Harmonia Caelestis (2000) aus Fragmenten der eigenen Herkunftsgeschichte immer neue Familien erfunden, Väter, die torkeln und Verrat begehen; Söhne, die mit ihren Müttern alt werden wollen, ihnen die Abseitsregel erklären und, wie in den Hilfsverben des Herzens (1985), auf schwarzumrandeten Seiten aufzeichnen, was die Stimme der toten Mutter zu sagen hat. Als nie ganz durchschaubare Gestalt gehörte Gott immer schon zur Familienwelt im Esterházy-Kosmos, in ihren Flüchen und Wünschen war er anwesend, und in Sottisen von Onkel Laci, der deshalb Atheist ist, weil er sich nur einem Glauben anschließen könnte, in dem der Schöpfer über seine Schöpfung lacht, als spottender Gott. In diesem schmalen neuen Buch von Péter Esterházy wird Gott zum leibhaftigen Familienmitglied. Und zwar im doppelten Sinne. Da ist zum einen das strahlende Jesuskind, auf das der taubstumme Erzähler von seinem Bett aus blickt, und ihm gegenüber der leidende Christus, über dessen Brust und Kopf auf dem alten hölzernen Familienkruzifix ein Riss läuft. Und da ist zum anderen das Wort Gott. Dieses Wort führt wie das Jesuskind in seinem Strahlenkranz, das im morgendlichen Sonnenlicht rosa anläuft, und die Gestalt am Kruzifix auf die Geschichte zurück, die hier noch einmal erzählt wird: auf das Markus- Evangelium. Und es führt hinein in die Labyrinthe der modernen Literatur, zu Jorge Luis Borges, der dem Erzählen, und zu Ludwig Wittgenstein, der der Sprache einen doppelten Boden gibt. Die Großmutter murmelt ständig Gebete vor sich hin. Irgendwann liegt sie, von einem Schlaganfall hingestreckt, im Blumenbeet und ist danach nicht mehr sie selbst. Der Vater trinkt und torkelt. Der Bruder ist stark und schreibt. Die Mutter schüttelt über den Kitsch der Heiligenbildchen der Großmutter den Kopf. Die Nachbarin zeigt dem Taubstummen ihre Brüste. Die andere Großmutter begeht Selbstmord. Der Großbauer wird von dem unglücklichen Polizisten verhaftet. Es sind einfache, knapp umrissene Geschichten, die einfache Geschichte aber, die diesem Buch den Untertitel gibt, die gibt es nicht. Eine fortlaufende Erzählung fällt aus. In 100 Abschnitten, von denen nicht jeder eine Seite umfasst, schreitet das Buch voran. Wie in der schönen Redewendung, in der ein Wort das andere gibt, nimmt oft ein Abschnitt eine Wendung aus dem letzten Satz des vorangehenden auf. Etwa, wenn es um die Großmutter geht, die ihren Sohn verloren hat: Gottes Rätselhaftigkeit ist nicht wie ein Mantel, den er anzieht und auszieht. Das Rätsel liegt in Gott beschlossen. Auch das ist nicht richtig. Gott ist auch das Rätsel. Beziehungsweise ohne Rätsel ist kein Gott. Wenn sie an diese Stelle kommt, zuckt Großmutters Gesicht immer, ich weiß, sie denkt dann an ihren Sohn, und ich sehe ihre knorrige Hand, wie sie sich zur Faust ballt. Dann wäre ich lieber nicht an Gottes Stelle. Auf Spott, Flüche und Obszönitäten verzichtet diese Markus-Version nicht. Der taubstumme Erzähler, ein Kind unbestimmten Alters, spielt im Blick auf das Jesuskind und den Christus am Kruzifix mit dem Wort Gottes, mit den Wörtern und Sätzen überhaupt: Wie viele Sätze gibt es wohl insgesamt auf der Welt?, das würde ich gern jemanden fragen. Gott eingeschlossen. Wie viele Sätze haben Sie geschaffen? Es ist ein unbefangenes, unerschrockenes Spiel. Die aus dem Markus-Evangelium kopierten Passagen entstammen vor allem der Leidensgeschichte. Denn die Welt dieses Buches besteht nicht nur aus Nachkriegszeit und Sozialismus. Sie ist auch eine Welt nach dem Holocaust. Das Echo der Tagebücher von Imre Kertész und der Schriften von Simone Weil ist im Text dieser Markus-Version hörbar. Ihr Kern ist die Unruhe, die in einem Satz des Philosophen Schelling durch das schmale Buch geistert: Damit also das Böse nicht wäre, müsste Gott selbst nicht sein. Es bleibt in diesem Buch beim Konjunktiv. Die Botschaft, Gott sei tot, verkündet es nicht. Fall tot um, Stadt! Garth Risk Hallbergs phantasmagorischer Roman von New York am absoluten Tiefpunkt: City on Fire Mario Vargas Llosa FOTO: DPA/DANIEL MORDZINSKI Es ist nicht wichtig, ob diese Anekdote wirklich stimmt. Denn sie erzählt, was hintergründig vor sich ging. García Márquez war immer ein Linker, noch dazu der große lateinamerikanische Gegenspieler, während Vargas Llosa von den Linken zu den Rechten ging. Für einen Neoliberalen hält er sich immer noch, auch wenn er in seinen Romanen zumeist mit den Schwachen und Unterdrückten sympathisiert. Über seine polemischen und erstaunlich einfältigen Kolumnen braucht man kein Wort zu verlieren. Sie werden schnell vergessen sein. In Ein diskreter Held, seinem bislang letzten Roman von 2013, maßvoll, ausgewogen und am Ende versöhnlich, ist vom Blut und Gestank des totalen Romans nichts mehr übrig. Es ist mehr als ein belangloses Detail, dass der Held Felícito jeden Morgen eine Qigong-Übung durchführt, langsam und konzentriert, so dass das Bemühen um Vollkommenheit in jeder einzelnen Bewegung sein ganzes Bewusstsein in Anspruch nahm. Beim Qigong geht es darum, dass Menschen ihre Mitte finden. Mit diesem Roman hat auch Vargas Llosa seine Mitte gefunden. Viel gewonnen, viel verloren. In der Erzählung Sonntag kommt Mitte nur insofern infrage, als alles auf der Kippe steht, nicht weniger als die Liebe und das Leben. Hier steigen Miguel und Rubén noch ins eiskalte Meer, für ein Wettschwimmen, wobei jeder weiß, dass er insgeheim für Flora schwimmt. Blaue Lippen, steife Muskeln, rasendes Herz. Weit draußen befällt Rubén ein Magenkrampf, sodass Miguel ihn retten muss. Miguel hat gewonnen, sagt Rubén zu seinen Kumpels am Strand. Um Handbreite. ralph hammerthaler Das Herzstück dieses weitläufigen, verschlungenen, auch zirkulären Romans über New York in den Siebzigern ist ein kleines Punk-Fanzine, Land of 1000 Dances, die dritte (und letzte) Ausgabe vom September Ein hektografiertes, punkig patziges Fan-Magazin, liebevoll zusammengeschrieben und -gebastelt vom Underground-Girl Samantha, die sich wirklich auskennt in der Szene, und ebenso liebevoll in den Text des Romans hineinreproduziert. Es geht um Erlebnisse mit ihren Kumpels von der gemeinsamen Band, um Streifzüge durch Clubs und Konzerte, und um die überwältigende Kraft der vielen neuen Graffiti an den New Yorker Hauswänden um die Angst auch, sie könnten schnell wieder verschwinden wie ein Polaroid, und den Wunsch, nach einem Beweis, dass für eine tolle Minute Leben und Kunst nah genug zusammengekommen waren. Irgendwie geht es um die ganz große politische Frage von Freiheit und Sicherheit, um jene Sicherheit, die man gewinnt, wenn man die Freiheit reduziert und aufgibt. Die Zelle, zu der Sam gehört, ist von Kant und seinem Imperativ inspiriert, aber auch von Nietzsche und Marx, sie nennen sich Posthumanisten, oder gleich PHP, Posthumanist Phalanx, und sie planen im Sommer 1977 Sam ist die Tochter eines italienischen Feuerwerk- Spezialisten einen Bombenanschlag. Sieben Jahre lang hat Garth Risk Hallberg an dem tausendseitigen Roman geschrieben, er ist Essayist und Kritiker und hat das Buch A Field Guide to the American Family veröffentlicht. Im Herbst 2013 wurde das Manuskript seines Romans in einer beispiellosen Auktion für etwa zwei Millionen Dollar vom Verlagshaus Alfred A. Knopf jr. ersteigert. Scott Rudin, der Hollywoodproduzent ( The Social Network, Steve Jobs ), hatte sich da bereits die Filmrechte gesichert. Man hat City on Fire immer wieder mit den großen Großstadtpanoramen von Charles Dickens und Tom Wolfe verglichen, und es hat den Segen der New Yorker Kritiker bekommen, die bewunderten, wie einer von einer Stadt so dicht und mit nur geringen Ausrutschern erzählen kann, der ihr damals Hallberg ist 34 so fern war. New York war damals, in den Siebzigern, an einem seiner tiefsten Punkte. Der Roman beginnt an Weihnachten 1976 und endet am 13. Juli 1977, der Nacht, als fast Garth Risk Hallberg, geboren in Baton Rouge, kennt die undurchdringliche Stadt New York besser als die meisten New Yorker. Der faustische Pakt, den sie 1977 einging, währt bis heute, in die Tage von Donald Trump. FOTO: S. FISCHER alle Stadtteile für Stunden ohne Strom waren. Der Blackout New Yorks heute wirkt er wie eine düstere Vorwegnahme der Katastrophe vom 11. September 2001, der die Stadt erschütterte. Damals gab es bereits eine erste ökonomische Krise, die Börse kämpfte mit Abstürzen, die Arbeitslosigkeit wuchs, es gab verfehlte Finanzspekulationen und Inflation, dazu Zunahme von Drogen und Kriminalität. Die Lage war hoffnungslos, der Präsident weigerte sich, die Stadt vor dem Exitus zu retten: Ford to City: Drop Dead, hatte im Oktober 1975 eine berüchtigte Schlagzeile der Daily News gelautet. Aber die Unsicherheit, die zerbröckelnde Sozialstruktur, der Verfall von Häusern und Straßen brachte dann eine neue Freiheit, eine virulente Subkultur, eine Mischung von Energie und Anarchie, ein Gefühl von Widerstand, spontane Experimente von Autoren und Musikern, Performances und Graffiti, amerikanischer Situationismus. Sie hatte sich gefühlt, heißt es von einer der Figuren in Hallbergs Roman, wie eine Passagierin auf der Titanic: Das Schiff war dem Untergang geweiht, aber die Erinnerung daran würde extravagant sein. Es sind die Jahre, in denen Donald Trump seine Karriere begann, als Immobilienhändler. New York verharrt die tausend Seiten des Buches über in einem komaähnlichen Zustand, von Hallberg in manisch kreisender Detailbesessenheit beschworen, phantasmagorisch und pathetisch, von den inneren Welten in die äußere Welt wechselnd. Ein Schuss im Central Park in der Silvesternacht 1976, eine Polizeiuntersuchung, das versuchte Bombenattentat das sind Reste einer dynamischen Erzählung. An Action ist Hallberg nicht sonderlich interessiert, mit halluzinatorischem Detailfetischismus vertieft er sich in die Geschichten seiner Figuren, in ihre Jugend, entwirft eine Topografie amerikanischer Ambitionen und Hoffnungen. Die ersten Jahre, da ich an dem Roman arbeitete, war nicht daran zu denken, dass man ihn je veröffentlichen könnte, erzählt der Autor. Man liest ihn, wie man einen Stadtplan liest, authentisch und intrikat, Hell s Kitchen, die Bowery, Central Park. Garth Risk Hallberg ist in Louisiana geboren, aufgewachsen in North Carolina, aber ich war nirgendwo wirklich drin, sagt er, war der reine Outsider. New York war eines der drei fantastischen Universen seiner Jugend, die anderen: Narnia und Mittelerde. Auch das New York der Siebziger hat in seinem Roman einen mythischen Unterbau und eine simple Oben-Unten- Struktur. Dem Punkreich um die Band Ex Post Festo und ihre jungen Nihilisten steht das Reich der Geschäftemacher und Hochfinanzjongleure gegenüber, das Hochhaus der legendären Familie Hamilton-Sweeney, in dem ein geheimnisvoller, mephistofelischer Dämonenbruder das Regiment führt. Den Punk repräsentiert der ominöse Nicky Chaos, der Nietzsche und Marx zitieren kann und der Band ein Comeback verschaffen will. Das Bindeglied zwischen beiden Welten ist William Hamilton-Sweeney III, der Ex Post Facto gegründet hatte, er hat sich von der Familie abgewandt und will ein Gesamtbild von der Stadt malen, Evidence I and II. Das System also gegen jene, die das System bekämpfen. Aber auch: die Gruppe, die Familie, das Kollektiv versus das Individuum. Es ist ein eigentümlicher Individualismus, der das ganze Buch über aufscheint, er ist existenzialistisch und sozialistisch getönt, aber durch und durch amerikanisch. So, als wäre das Kollektiv nicht etwas, das nach dem Individuum kommt, sondern das, was davor kommt. Das das Individuum erst ermöglicht. Das Ende des Imperialismus des Selbst. Garth Risk Hallberg liebt die großen europäischen Romane des 19. Jahrhunderts, aber er liebt auch die TV-Serien, die seit Jahren das Verständnis der populären amerikanischen Kultur prägen. Weil er sich selber das universelle Klischee vom armen Poeten kein Kabelfernsehen leisten konnte, ging er mit seiner Frau immer zum Nachbarn, um dort The Wire zu gucken. Er fand es großartig, aber ihm missfiel, dass dessen Triumph die Vorstellung vom großen literarischen Roman obsolet ANZEIGE JOHN IRVING 784 S., Leinen, (D) 26. Auch als ebook Ein unglaublicher Roman über Heimat, Flucht und Neubeginn. machen sollte. Dem wollte er mit seinem Projekt Wertigkeit und Würde zurückgeben. Inzwischen ist er nicht der Einzige, der so denkt, immer mehr Autoren in aller Welt versuchen sich nun an Tausendundmehrseitern, von Donna Tartt in den USA bis Frank Witzel in Deutschland. Auch unter den Figuren von City on Fire ist ein solcher Romanautor vertreten, Williams Lover, der Afroamerikaner Mercer Goodman, geboren in Louisiana, der in New York an der Wenceslas-Mockingbird- Schule für Mädchen unterrichtet. Balzacs Foto: Basso Cannarsa / Opale / Leemage / laif Verlorene Illusionen ist erklärtermaßen einer seiner Lieblingsromane. Darin kommt ein junger Dichter aus der Provinz nach Paris, um sein Glück zu machen, und muss schließlich in der Fülle der Zeit feststellen, dass er sich in allem geirrt hat. All die, die er für Genies gehalten hat, sind Idioten und umgekehrt. Balzac ist unheimlich präsent in Hallbergs Roman, sein großes Projekt der Comédie Humaine ist Vorbild für Hallbergs Projekt eines großen New-York-Romans. In seinem späten Werk Die Vorbereitung des Romans hat Roland Barthes die weitreichende Vorbildfunktion von Balzacs Projekt beschworen, Proust zitierend, der über Balzac schrieb: Seine Bücher gingen aus schönen Ideen hervor, aus Ideen von schönen Gemälden, wenn man so will; denn er begriff oft eine Kunst in der Gestalt einer anderen, aber dann als schönen malerischen Effekt, als große malerische Idee. Das ist in Frankreich ein altehrwürdiges Genre, erklärt der ambitionierte Mercer in lockerem Gespräch von Balzacs Verlorenen Illusionen : Ich habe sogar angefangen, an einer Neuadaption zu arbeiten... Im Original dient das zweite Kaiserreich als historischer Hintergrund, bei mir ist es Vietnam. In der Nacht ohne Strom und Licht und Sicherheit geht auch Mercer auf die Straße und verspürt die erregende Erfahrung des Identitätsverlusts. Aber nein. Jetzt nicht mehr anfangen. Als Ausrufezeichen nimmt er den Fungo-Schläger und knallt ihn gegen eine Parkuhr. Der Kopf bleibt dran, doch die kleine nierenförmige Scheibe zerbricht und spuckt Kleingeld auf die Straße. Die Männer um ihn herum jubeln. Sie sind inzwischen allesamt weiß Skinheads, wie es scheint, aber vielleicht ist er das auch. Die materielle Welt löst sich immer mehr in Dunkelheit auf, und die allerletzten Reste von Mercers Gefühl dafür, wer er ist, scheinen sich gleich mit zersetzt zu haben. Jetzt ist kein imaginärer Interviewer mehr da, der ihn fragt, wie es sich anfühlt, doch gäbe es noch einen Mercer, der antworten könnte, würde er es vielleicht Erleichterung nennen... fritz göttler Garth Risk Hallberg: City on Fire. Roman. Aus dem Amerikanischen von Tobias Schnettler. S. Fischer, Frankfurt a. M Seiten, 25 Euro. E-Book 21,99 Euro.

19 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 FEUILLETON KUNSTMARKT 19 von kathleen hildebrand Klar und robust Design aus der DDR ist immer noch ein Geheimtipp. Dabei gäbe es schöne Stücke zu entdecken, etwa von Erich Menzel oder Franz Ehrlich Sieht aus wie aus Dänemark, kommt aber aus der DDR: Der Schreibtisch ist das beliebteste Stück aus der Möbelreihe 602, die Franz Ehrlich als Einrichtung für den sozialistischen Wohnungsbau entworfen hat. FOTO: LARS WIEDEMANN Tiere gehen immer. Zum Beispiel die Schildkröten mit ihren Panzern aus roten, blauen und weißen Sechsecken, mit ihren Körpern aus grobem Jutestoff und ihren freundlichen Knopfaugen. Die kleinen Elefanten mit den roten Schlackerohren. Oder die Hocker in Nilpferd- und Walform, die so breit grinsen, als gäbe es keine Sorgen auf der Welt. Renate Müllers schlichte pädagogische Spielzeuge aus den Sechzigerjahren sind die Verkaufsschlager in einem Teil des Kunstmarkts, von dem man eher selten hört: dem DDR-Design. Sie ist ein DDR-Design-Star, sagt Arthur Floss. Er ist Experte für modernes Design im Münchner Auktionshaus Quittenbaum und verkauft die Tiere nicht nur gern, sondern hat sie auch selbst zu Hause: Wenn ich sie sehe, muss ich jedes Mal schmunzeln. Immer wieder erzielen die Spielzeuge gute Preise, auch international. In New York wurden sie im MoMA ausgestellt, Renate Müller wurde schon vorher von der New Yorker Galerie Rand Company vertreten. Dort entdeckte sie das MoMA und nahm einige in seine Sammlung auf. Ihre Tiere sind kleine Ikonen, die größeren kosten zwischen 1000 und 6000 Euro. Renate Müller stellt die Tiere bis heute her. Aber Arthur Floss sagt auch: Nach Renate Müller kommt lange nichts. Das Label DDR lockt offenbar nur wenige. Neunzig Prozent der Kaufinteressenten, die er bei Quittenbaum betreue, suchten nicht gezielt nach DDR-Design, sagt Floss. Woran das liegt? DDR-Design ist einfach zu unbekannt. Das Problem hat deutsches Design aber generell, nicht nur das ostdeutsche. Und: Die erste Kauflaune, die nach der Wende aufkam, sei befriedigt. Neuland ist durch. Dabei hat die DDR ein paar große Namen zu bieten: Hedwig Bollhagen, deren Keramik heute für Museumsshops nachgetöpfert wird, leitete jahrzehntelang die HB- Werkstätten. Der ohne Schrauben zusammengefügte Schichtholzstuhl von Erich Menzel aus den Fünfzigerjahren ist ein Musterbeispiel klarer, robuster Gestaltung in der Bauhaus-Nachfolge. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren war die Entwicklung in der Gestaltung noch ähnlich wie im Westen, der Materialmangel noch nicht so groß. Da ist exzellentes Design entstanden, sagt Floss. So wie das von Franz Ehrlich, ausgebildet am Bauhaus, der wie Menzel für die renommierten Dresdner Werkstätten Hellerau entwarf. Zum Beispiel die skandinavisch-streng anmutende Kasten-Möbel- Serie 602, zugeschnitten auf die Zimmergrößen des DDR-Wohnungsbaus in den späten Fünfzigerjahren. Die Schränke und Sideboards der Serie standen damals vor allem in den Wohnungen der Gebildeten: Lehrer, Kulturschaffende, Ingenieure erkannten ihre neuartige, moderne Schönheit als Erste. Der Zentralkomitee-Vorsitzende Walter Ulbricht hasste sie. Dass die Wohnzimmer der DDR trotzdem kein Hort des hohen Designs waren, lag auch daran, dass viele Möbel nie in die Läden kamen. Große Teile der Produktion wurden direkt in die Sowjetunion ausgeführt. Auch Renate Müllers Tiere gab es in der DDR nicht im Laden zu kaufen. Ihre kleine Manufaktur im südthüringischen Sonneberg belieferte direkt Kindergärten und therapeutische Einrichtungen. Und heute? Franz Ehrlichs 602-Möbel müssten sich mit ihrem freundlichen Midcentury-Minimalismus eigentlich nahtlos in moderne Wohnzimmerträume einfügen. Das Problem ist nur: Sie sind nicht aus Teak, sagt Floss. Und wer Midcentury- Stücke sucht, hat eben das rotbraune Tropenholz vor Augen. Der fragt nach Dänemark und nicht nach DDR. Arthur Floss findet das schade. Es gibt so tolle Stücke. Bei mir zu Hause habe ich einen Menzel-Stuhl und den Schreibtisch aus der 602-Serie von Franz Ehrlich stehen. Den Tisch mit den drei markanten Schubladen, aus denen breite Holzzungen als Griffe ragen, hat er bei Quittenbaum schon einige Male verkauft. Wir versuchen es immer mal wieder. Aber der Tisch ist das einzige Stück aus der Serie, dem wir Chancen geben. Liegt das vielleicht nur an München? Wo Italien schon immer so viel näher schien als Hellerau? Die Berliner Möbelgalerie Magasin liegt mitten in Prenzlauer Berg altes Ost-Berlin und neue Heimat der designinteressierten Gutverdiener. Fragen die Kunden hier nach DDR-Design? Niemals, sagt Inhaberin Dürthen Köckritz. Außer Hellerau-Möbeln, die man ausdrücklich als Bauhaus-Nachfolger bezeichnen kann, gibt es kaum etwas von Format. Ein Vitrinenschrank aus der 602-Serie stand monatelang auf ihrer Webseite zum Verkauf. Wir probieren es gerade mal wieder. Die Sideboards und der Schreibtisch von Ehrlich hingegen verkauften sich gut, sagt sie für 1000 bis 1200 Euro das Stück. Einmal habe sie den Tisch sogar für 6000 Euro auf der Seite eines Pariser Händlers gesehen. Dort ist ein Objekt aus DDR-Herstellung vielleicht exotisch. Aber in Berlin? Hier sei nach der Wende vieles im Sperrmüll gelandet, sagt Köckritz. Vor acht Jahren habe sie dann die ersten Franz-Ehrlich- Möbel aus dem Sumpf gefischt. Jetzt werden sie immer beliebter. Die Leute wollen nicht mehr nur Palisander. Das helle Holz wird wieder beliebter, sagt sie. Und: Es sind schöne Sachen, die Qualität stimmt. Mit Möbeln kauft man auch ein Lebensgefühl bei DDR-Möbeln ist das womöglich ein Problem Vielleicht ist das Problem mit dem DDR- Design, wenn man es denn eines nennen will, noch anders gelagert. Mit Möbeln kauft man auch ein Lebensgefühl. Den Aufbruchsgeist des Space Age, die Mischung aus Gemütlichkeit und Klarheit, die das skandinavische Midcentury vermittelt. Oder die repräsentative Üppigkeit eines Barock-Sofas. Wer aber will im Geist einer nach außen abgeschotteten Diktatur leben? Wer will ein Zimmer so einrichten, dass Skeptiker in ihm den ästhetischen Nachhall eines Stasi-Büros sehen könnten? Doch es gibt Hoffnung für das sozialistische Design. Die Neue Sammlung an der Pinakothek der Moderne hat vor Kurzem eine Sammlung von DDR-Design aufgekauft. Wenn die aufgearbeitet sei und regelmäßig in Ausstellungen anderem Design gegenübergestellt würde, glaubt Arthur Floss, dann könnte auch das Interesse der Käufer steigen. Und überhaupt: Gutes Design lohnt sich immer, sagt er. Ich würde sagen: Kauft euch den Menzel-Stuhl, kauft den Franz-Ehrlich-Tisch. Wer mit schönen Objekten leben möchte, wird genau das bei ihnen finden. Kunst und Antiquitäten Verkäufe Sonstiges Verkäufe Bastler- und Heimwerkerartikel Frühjahrsauktionen in Berlin 1. bis 4. 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Die Schaffensorte dieser und weiterer Künstler wie etwa Vincent van Gogh stehen daher im Mittepunkt der Ausflüge und Führungen dieser besonderen Kunst reise. Dem niederländischen Ausnahmemaler widmet übrigens die Fondation van Gogh in Arles in diesem Jahr eine vielfach beachtete Sonderausstellung: Van Gogh in der Provence mit 31 Originalgemälden des Künstlers. Reisehöhepunkte Aix-en-Provence: Der berühmteste Sohn der Stadt, Paul Cézanne, hinterließ zahlreiche Spuren in Aix, auf die Sie in seinem ehemaligen Atelier und Musée Granet stoßen werden. Arles: In der Stadt mit ihrem typisch französischen Flair entstanden u. a. Vincent van Goghs bekannte Ölgemälde Le café de nuit und Terrasse du café le soir. Avignon: Das geschichtsträchtigste Gebäude der Stadt ist der prachtvolle Papstpalast, in dem bis 1377 die Pontifexe und bis 1417 auch die sogenannten Gegenpäpste residierten. Eingeschlossene Leistungen - Flug von München nach Marseille und zurück - 5 Übernachtungen im 4-Sterne-Plus-Grand Hotel Roi René inklusive Frühstück - Führungen: Musée Granet, Fondation Vincent van Gogh, Musée Angladon, Musée des Beaux-Arts im Palais Longchamp und Papstpalast in Avignon - Alle Transfers, Ausflüge, Besichtigungen, Eintrittsgelder und Mahlzeiten laut Programm - Deutsch sprechende Reiseleitung vor Ort Reisetermin: 06. bis 11. September 2016 Reisepreis pro Person im Doppelzimmer Classic im Doppelzimmer Classic zur Alleinbenutzung Veranstalter: Hanseat Reisen GmbH, Langenstraße 16, Bremen Ein Angebot der TUI Leisure Travel Special Tours, eine Unternehmung der Hanseat Reisen GmbH, präsentiert von der Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, München Beratung und Prospekt: Telefon: 0421/ , Mo. Fr Uhr, Sa Uhr Fax: 0421/ , sz-leserreisen@tui-lt.de, Internet: Persönlicher Kontakt: Hapag-Lloyd Reisebüro, Theatinerstraße 32, München

20 Wir trauern um meinen lieben Ehemann, unseren guten Vater, Schwiegervater und Großvater Wir trauern um den Vorsitzenden unseres Aufsichtsrats VIKTOR DULGER * 18. Dezember März 2016 Prof. Dr. h.c. Viktor Dulger * Ich bin dankbar für 56 glückliche, lustige, stressige und harmonische Ehejahre. der im Alter von 80 Jahren verstorben ist. In tiefer Trauer Sigrid Dulger geb. Hohmann mit Andreas, Paulina und Laura Rainer, Christina, Julian und Philipp Viktor Dulger hat nicht nur den Erfolg unseres Unternehmens, sondern auch unsere Kultur maßgeblich mitgestaltet und bleibt vielen Kollegen und Mitarbeitern als umsichtiger, aufrichtiger Mensch und großes Vorbild in Erinnerung. Seine Leidenschaft für die Dosiertechnik und die Wasseraufbereitung begleitete ihn sein Leben lang. Für uns ist sein Tod ein unbeschreiblicher Verlust und wir werden seiner stets in tiefer Dankbarkeit gedenken Heidelberg, Ludolf-Krehl-Straße 8 Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seinen Angehörigen. Die Trauerfeier findet am Samstag, dem 2. April 2016, um 9.45 Uhr in der Peterskirche zu Heidelberg, Plöck 70, statt. Die Beisetzung erfolgt im engsten Familienkreis. Anstelle von Blumen bitten wir um eine Spende an die Viktor und Sigrid Dulger Stiftung, IBAN: DE , BIC: SOLADES1HDB. Aufsichtsrat der ProMinent GmbH, Heidelberg Prof. Dr.-Ing. Peter Kern, Norbert Gruber, Dipl.-Ing. Bernd M. Stütz Wir trauern um den Gründer unserer Unternehmensgruppe Prof. Dr. h.c. Viktor Dulger * Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, Träger der Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg, Träger der Verdienstmedaille der IHK Rhein-Neckar in Gold, Ehrensenator der Universität Heidelberg, Träger der Lorenz-Werthmann-Medaille des Deutschen Caritas-Verbandes, Honorargeneralkonsul der Republik Malta, Träger des National Order of Merit der Republik Malta, Ehrenbürger der Stadt Dalian, Prov. Liaoning, VR China, Ehrendoktor der Technischen Universität Dalian. Viktor Dulger hat uns mit seinen Visionen und seiner außerordentlichen Schaffenskraft angespornt und war uns immer ein Vorbild. Wir werden sein Lebenswerk fortführen. Er wird uns unvergessen bleiben. In tiefer Trauer ProMinent GmbH, Heidelberg Die Mitglieder der Geschäftsleitung der ProMinent GmbH, Prof. Dr. Andreas Dulger, Dr.-Ing. Rainer Dulger, Thomas Koetzing, Alexander Grund, Dr. Andreas Höhler, Ralf Kiermaier, Dr. Michael Benedikt Nagel, Nicole Schmolke, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

21 Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 SZ GEDENKEN 21 Wir trauern um Tief betroffen nehmen wir Abschied von Prof. Dr. h.c. Viktor Dulger * Prof. Dr. h.c. Viktor Dulger * Er war nicht nur unser Firmengründer, sondern auch Ideengeber unserer Arbeit. Sein Engagement, Technik zu entwickeln, werden wir als ehrenwerte Aufgabe weiterverfolgen und seine Vision wird uns dabei den richtigen Weg weisen. Wir trauern um einen großartigen Chef und einen wunderbaren Menschen. In tiefer Dankbarkeit nehmen wir Abschied. In großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von einem wunderbaren Menschen, dessen Begeisterungsfähigkeit uns immer wieder inspiriert hat. Wir werden weiter daran arbeiten, seine Ideen Realität werden zu lassen. Seine stete Inspiration wird uns fehlen. In Gedanken sind wir bei seiner Familie. Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Familie. ProMinent Deutschland GmbH, Heidelberg ProMinent GmbH, Heidelberg Betriebsrat, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Geschäftsleitung, Betriebsrat, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rottach -Egern Kreuth Nach einem langen und glücklichen Leben verstarb Betty Böck geb. Glinzler * München Hausham In stiller Trauer : im Namen aller Angehörigen und Freunde Trauergottesdienst am Mittwoch, den 30. März 2016, um Uhr in der Pfarrkirche Egern, anschließend Beerdigung im Gemeindefriedhof. Wo Glaube da Liebe wo Liebe da Friede wo Friede da Hoffnung wo Hoffnung da Glück. Unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter und Großmutter ist für immer von uns gegangen Ursula Klein * 14. November März 2016 In stiller Dankbarkeit Dr. Hanns-Georg Klein mit Julia und Sophie Dipl.-Mathematiker Herrn Rolf Teisinger von Tüllenburg * 10. Oktober März 2016 Im Meer des Lebens, Meer des Sterbens, in beiden müde geworden, sucht meine Seele den Berg, an dem alle Flut verebbt. Elisabeth Weidner * Neuried Hinter den Tränen der Trauer verbirgt sich das Lächeln der Erinnerung. In Liebe nehmen wir Abschied von meinem geliebten Mann, Freund und Weggefährten Elke Christine mit Norbert und Kinder Ilga, Jonathan und Ulli im Namen aller Verwandten und Freunde Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Dienstag, dem 29. März 2016, um Uhr im Naturfriedhof am Weinberg in Büchlberg-Tannöd, Adresse: Sommerberg, Büchlberg, statt. Statt Kränze und Blumen bitten wir um eine Spende zugunsten der Palliativstation des Klinikums Passau, Spendenkonto: Stadt Passau, IBAN: DE , BIC: BYLADEM1PAS, Verwendungszweck: Palliativ Herr Teisinger von Tüllenburg. Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Mittwoch, dem 30. März 2016, um Uhr auf dem Südfriedhof in Nürnberg statt. Viktor Dulger Mit großer Anteilnahme haben wir die Nachricht vom Tod unseres langjährigen Mitglieds Viktor Dulger aufgenommen. Er war würdiger Träger der Dieselmedaille in Gold. Sein Erfindergeist war beispielhaft und wir verneigen uns vor seiner Lebensleistung. Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. Deutsches Institut für Erfindungswesen e.v. Der Vorstand Dr. Heiner Pollert Prof. Dr. Alexander Wurzer Manfred Spaltenberger ANNIE HANUSCHIK geb. Kohlschmid Verlegerin ist am 12. März 2016 mit 87 Jahren in den ewigen Frieden heimgegangen und im Friedhof Unterhaching beigesetzt. Wir danken allen, die unseren Abschied begleiteten. Sohn Winfried Hanuschik mit Familie und Tochter Birgid Hanuschik-Venuto mit Familie. Tief bewegt nehmen wir Abschied von Herrn Dipl.-Kfm. Franz Schmitt Wir trauern um ein Mitglied, das sich durch persönliches Engagement als Aufsichtsrat und Vorstand auszeichnete, um einen Menschen, mit dem wir uns eng verbunden fühlten. Wir werden Franz Schmitt ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren. Vorstand Aufsichtsrat Verein für Volkswohnungen eg Thalkirchner Straße 41, München Paul Heinz Dörr In Liebe nehmen wir Abschied von ELLEN NECKER * 9. August März 2016 Alle ihre Freunde Du, der mir der Liebste war, Du ruhst nun schon so manches Jahr. So manches Jahr, da ich allein, getreues Herz gedenk ich Dein. Gedenk ich Dein von Schmerz umhüllt, dann tri zu mir Dein s lles Bild. Dein s lles Bild, was ich auch tu, es winkt mir ab, es winkt mir zu. Zur Erinnerung an Franz Josef Zils Unserer Mutter, Großmutter, Urgroßmutter Magdalena Wiedenmann * In tiefer Trauer: Sigrid Wiedenmann Adrian Wiedenmann mit Familie Marlies Wiedenmann mit Familie Achim Wiedenmann mit Familie Marianne Tretter mit Familie Die Trauerfeier und die Beerdigung finden am Mittwoch, den 30. März 2016, Uhr auf dem Neuen Friedhof in Stuttgart-Weilimdorf, Köstlinstr. 189, statt. Traueranschrift: Ursel Hosch, Eltinger Str. 66, Stuttgart Deine Helga Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag, dem 1. April 2016, um Uhr auf dem Friedhof in Pullach, Münchner Straße 42, statt.

22 22 HBG SZ GEDENKEN Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 Du warst der Beste und bleibst immer in unseren Herzen. Du fehlst! Carlo Rola * Schwiegersohn, Schwager und Onkel In tiefer Trauer: Eskinder und Nardos Zewdenesch Michael, Melanie und Darvin Oliver Berben im Namen aller Mitarbeiter Carlo Rola * 06. Oktober März 2016 Martin Moszkowicz, Hanns Beese, Fred Kogel und Franz Woodtli im Namen aller Mitarbeiter Berlin, 24. März 2016 Herr, Dir in die Hände sei Anfang und Ende, sei alles gelegt. Ruth Benzler geb. Burger geb gest In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied: Christof und Ingrid Benzler mit Markus und Sebastian Gabriele und Herbert Schüller Verena Benzler-Herz und Wilhelm Herz mit Ulrich und Thomas Raimund Benzler und Heike Büttner-Benzler mit Jonas und Simon und alle Verwandten Requiem: Donnerstag, den 31. März 2016, um Uhr in St. Ludwig, München. Beerdigung: Donnerstag, den 31. März 2016, um Uhr im Nordfriedhof, München. Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren. Johann Wolfgang von Goethe Carlo Rola * Unendlich tief ist der Schmerz. Uns bleibt die wunderbare Erinnerung an Dich und unsere gemeinsame schöne Zeit. Wir trauern um CARLO ROLA Er war ein großartiger Mensch, einzigartiger Freund und ein leidenschaftlicher Regisseur. Er fehlt uns. Viel zu früh hat uns meine liebe Schwester und Schwägerin Dr. Martina Fuchs im 54. Lebensjahr verlassen. In Liebe: Andreas und Renate Fuchs Familie Gerd Maurer Hertha Fuchs Dr. Claudia Bohn-Spector Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung im Friedhof Gräfelfing am Mittwoch, dem 30. März 2016, um Uhr. In Liebe Patricia Rola-Thaler, Mischa und Victor Ein erfülltes Leben ist zu Ende. Rudolf Permaneder Diplomingenieur * In Liebe und Dankbarkeit Wolfgang Permaneder mit Familie Christine Meinecke mit Familie NETWORK MOVIE Film- und Fernsehproduktion, Jutta Lieck-Klenke und alle Mitarbeiter Mein Bruder, unser Onkel, Schwager, Cousin, Neffe und Freund durfte seiner Ute in ein anderes Leben folgen. Fritz Schrödter * Es trauern: Familie Hendrix Familie Dauner alle Verwandte und Freunde Die Trauerfeier findet am Dienstag, den 29. März 2016, um Uhr auf dem Gemeindefriedhof in Sauerlach statt. Anstelle von Blumen- und Kranzgaben bitten wir um eine Spende an die Bergrettung Sparkasse Bad Tölz- Wolfratshausen, Konto: BLZ: Wenn es einen Himmel gibt, hast Du den besten Platz verdient. Lisa Thurner * 23. Juni Februar 2016 Wir vermissen Dich. Franz Thurner Thomas Thurner Rosemarie Braun Christian Braun mit Familie Die Beerdigung findet statt am Donnerstag, dem 31. März 2016, um Uhr im Nordfriedhof, Ungererstraße 130, München. Der Kunstverein München e.v. trauert um Dr. Martina Fuchs * Seit vielen Jahren engagierte sich Martina Fuchs mit großem Einsatz im Vorstand des Kunstvereins. Wir schätzten ihren kritischen, freien Geist und ihren großen Sachverstand sehr. Ihr kunsthistorisches Gespür, ihre wunderbaren Übersetzungen und ihr feiner Humor werden uns fehlen. Wir werden Martina Fuch als Kollegin und Freundin immer in liebevoller Erinnerung behalten. Vorstand und Team, Kunstverein München In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserem Vater, Schwiegervater und Opa Günter Häußler Sänger * In tiefer Trauer: Gerald und Helene mit Julian, Simon und Johannes im Namen aller Angehörigen Die Beerdigung findet am Dienstag, den 29. März 2016, um Uhr im Ostfriedhof, St.-Martins-Platz, München statt. Requiem um Uhr in der Kirche St. Maximilian, Auenstraße 1, München. Nach einem erfüllten und schaffensreichen Leben, verstarb Josef Kahlscheuer Kammermusiker * 3. Oktober März 2016 nach schwerer Krankheit. Sein Andenken wird in uns allen fortleben. Monika Forster mit Familie August Reff Beerdigung am Dienstag, 29. März 2016, um Uhr im Waldfriedhof München, Alter Teil. Unsere lieben Toten sind nicht gestorben, sie haben nur aufgehört, sterblich zu sein. Ottokar Kernstock. Die Beerdigung findet statt am Dienstag, dem , um Uhr im Waldfriedhof Alter Teil, Fürstenrieder Straße 288, München.

23 Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Psalm 91 In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meiner Mutter, unserer Schwester, Schwägerin und Tante Barbara Köberle-Schattenmann * 11. Juni 1929 in Schwochow/Pommern geb. von Roëll 21. März 2016 in München Burkhard Schattenmann Burkhard von Roëll und Ina von Roëll Wichart von Roëll und Anne Althoff-von Roëll und ihre Nichten und Neffen Gottesdienst am Dienstag, dem 5. April 2016, um Uhr in der Dreieinigkeitskirche, Wehrlestraße 8 in München-Bogenhausen. Die Beisetzung findet im Familienkreis statt. ZUM GEDENKEN AN Winny Hoffmann geb. Mitchell * 25. März April 2009 Du bist nicht mehr hier aber Du bist überall, wo ich bin. Für Deine Liebe, Deine Lebensfreude, Deine Leidenschaft für die schönen Dinge des Lebens, für Dein Lachen bin ich ewig dankbar. Du wirst mir immer fehlen. Manfred Hoffmann München Günther Wilhelm Steimle * 22. Dezember März 2016 In Liebe und Dankbarkeit Monika Steimle im Namen aller Freunde Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Montag, dem 4. April 2016, um Uhr im Westfriedhof München, Baldurstraße statt. Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr; sondern so viel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure Gedanken, Jesaja 55, 8-9 Dr. Hans Maier * 31. August März 2016 Nach kurzer, schwerer Krankheit musste unser lieber Hango Abschied nehmen. Wir trauern um ihn und behalten ihn liebevoll in Erinnerung. Katrin Maier Lore Maier und Stefan Birken Susanne und Georg Neuner mit Johanna, Matthias, Christoph Annette Maier und Guido Hafner Christian und Dorothee Maier Johanna Maier und Martin Widmann mit Paul, Marlene, Elias Hans Mayer Karl und Gerlinde Wallauer mit Familie Markus Wallauer und alle Verwandten Der Trauergottesdienst findet am Donnerstag, 31. März 2016, um Uhr in der Pfarrkirche St. Konrad in Burghausen statt, anschließend Beerdigung. Statt zugedachter Blumen bitten wir um eine Spende für die Kreisklinik Altötting-Burghausen, IBAN: DE , Kennwort: Palliativstation / Hans Maier Eines Morgens wachst Du nicht mehr auf. Die Vögel singen, wie sie gestern sangen. Nichts ändert diesen Tagesablauf. Nur Du bist fortgegangen. Du bist nun frei und unsere Tränen wünschen Dir Glück. Johann Wolfgang von Goethe In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Josef Reitberger * 2. Februar März 2016 In stiller Trauer: Andrea und Peter Krams mit Charlotte und Alexander IN MEMORIAM Hubert Müller * in Friedland (Oberschlesien) in Rjabowo (Udmurtien) REQUIESCAT IN PACE Nun will die Sonne so hell aufgehn, Als sei kein Unglück die Nacht geschehn. Das Unglück geschah auch mir allein, Die Sonne, sie scheinet allgemein. Du mußt die Nacht nicht in dir verschrenken, Mußt sie ins ewige Licht versenken. Ein Lämpchen verlosch in meinem Zelt, Heil sei dem Freudenlichte der Welt! Friedrich Rückert. Gottesdienst am Mittwoch, dem 30. März 2016, um Uhr in der neuen Pfarrkirche St. Nikolaus Neuried mit anschließender Trauerfeier im Neuen Friedhof Neuried, Lindenallee 59. München Wir nehmen Abschied von unserem Vater, Schwiegervater, Opa und Uropa Nach einem erfüllten Leben ist mein geliebter Mann, unser Vater, Opapa, Bruder, Onkel und Freund nach kurzer Krankheit von uns gegangen. Dr. Hermann Jürgen Heukamp 8. Januar März 2016 In Liebe: Kristina Merten-Heukamp Georg Heukamp Robert Heukamp und Caroline Filou-Heukamp mit Romeo, Salome und Amade Solveig Merten und Hazem Ramadan mit Jolanda und Olivia Jana Merten-Mörtl und Christian Mörtl mit Emilian und Laurin und seine große Familie Die Erdbestattung findet am 1. April 2016 um Uhr auf dem alten Dorffriedhof, Hauptstraße 6 in Pöcking, statt. Dr. phil. Heinrich Hüni Im Namen aller Angehörigen und Freunde Judith Genske Für die herzliche Anteilnahme am Tode meines lieben Mannes Gilching, im März 2016 Gerhard Dobner * 12. Juni März 2016 Roswitha und Franz Bogner Christian Bogner mit Katrin, Annika und Anton Simone und Michael Dienst mit Luisa, Jannis, Julian und Malene Thomas und Gabi Dobner mit Nicholas und Marina Helga De Marco mit Barbara, Helena und Domenico Die Trauerfeier findet am Mittwoch, dem 30. März 2016, um Uhr im Waldfriedhof, Alter Teil, Fürstenrieder Straße 288, München statt. Die Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis statt. Im Sinne des Verstorbenen bitten wir anstelle Blumen und Kranzschmuck eine Spende an das SOS-Kinderdorf zu kommen zu lassen. Und meine Seele reckt sich mächtig In Lust und Sehnsucht, stark und bleich, Und schafft sich stumm und mitternächtig Ein mondbeglänztes Heimwehreich. Hermann Hesse Begleitet von tiefer Liebe zur Kunst, zur Literatur und zu den Menschen, denen er großzügig mit einer außergewöhnlichen Begabung zur Freundschaft begegnete, war er ein Leben lang unterwegs zur Sprache. DANKSAGUNG Karl-Heinz Peschl Unser besonderer Dank gilt Herrn Diakon Balg, für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier und allen, die ihre Anteilnahme in Wort und Schrift oder in Form einer Spende an die Krebshilfe zum Ausdruck brachten. Dorothea Peschl mit Familie Und bin ich einmal müde, dann stell ein Licht mir aus. 0 Gott, in deiner Güte, dann finde ich nach Haus. Ruth Katharina Schrom geb. Ott * 13. Mai März 2016 Auf Wiedersehen: Dr. Hans Schrom Susanne und Hannes mit Viviane und Florence Alexander und Brigitte mit Korbinian und Katharina Felicitas und Gerhard Die Seelenmesse findet am Donnerstag, dem 31. März 2016, um Uhr in der Kirche St. Achaz in München, Fallstraße 11 A, statt. Die Erdbestattung findet am Donnerstag, dem 31. März 2016, um Uhr im Waldfriedhof München, Alter Teil, Fürstenrieder Straße 288, statt. Gröbenzell Maestro Hannes Beckmann * In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter Die J.I.M. sagt Danke Dein leidenschaftliches Engagement für den Münchner Jazz bleibt unvergessen. Jazzmusiker Initiative München & Friends Petra Windisch de Lates Andy Lutter Sunk Pöschl Michael Wüst Camilo Dornier denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Jesus ist der Herr und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Röm 10,9 Im Glauben an die Auferstehung hat Gott unseren lieben Mitbruder im 54. Priesterjahr zu sich gerufen. H. H. Alois Fuchs Pfarrer i. R. geb. am 15. Februar 1937 in Bad Reichenhall zum Priester geweiht am 29. Juni 1962 in Freising gest. am 22. März 2016 in Rosenheim In Dankbarkeit: Daniel Reichel, Dekan Sebastian Heindl, Stadtpfarrer Christel Weinzierl, Pfarrhausfrau Seelenandacht mit anschließender Eucharistiefeier am 28. März 2016 um Uhr in der Rosenkranzkirche Rosenheim-Fürstätt, Am Gangsteig 1. Requiem am 29. März 2016 um Uhr in der Rosenkranzkirche. Priester, Diakone und pastorale Mitarbeiter sind eingeladen, in Chorkleidung beziehungsweise Albe mitzufeiern. Anschließend Beisetzung im Priestergrab in Rosenheim-Fürstätt. Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Wir trauern um Oswald Heimbucher * Regensburg Würzburg Wir danken ihm für seinen Humor, seine Großherzigkeit und seine Freundlichkeit. Durch seine Hingabe an die Musik und die Literatur wird er vielen Menschen unvergesslich bleiben. Renate Heimbucher Gerhard Heimbucher Thomas Heimbucher Ulrike Ruppert Uschi Heimbucher mit Familien 'LH8UQHQEHLVHW]XQJ QGHWDP6DPVWDJ$SULOXP8KULP)ULHGZDOGDXIGHP6FKZDQ EHUJEHL.LW]LQJHQVWDWW6WDWW%OXPHQELWWHQZLUXP6SHQGHQI UGLH$&&(66,QWHJUDWLRQVEHJOHLWXQJ (UODQJHQ,%$1'( Ronald Steinbauer * 30. November März 2016 In stiller Trauer: Charlotte und Paul Hasenheit mit Kindern Trauerfeier am Dienstag, dem 5. April 2016, um Uhr in der Aussegnungshalle im Friedhof Gröbenzell. Gertrud Strobl * 2. August März 2016 Gertrud Strobl-Wildemann Monika und Werner Sporrer Ingrid und Sebastian Dominguez mit Maya Christoph Wildemann und Teresa Dorfner Wolfgang und Johannes Sporrer Clemens Wildemann Der Trauergottesdienst findet am Mittwoch, dem 30. März 2016, um Uhr in der Pfarrkirche St. Peter, Heiglhofstraße 8, München statt. Die Beerdigung ist anschließend um Uhr im Waldfriedhof, Alter Teil, Fürstenrieder Straße 288. Trauer einen Raum geben. Abschied nehmen von einem geliebten Menschen ist schmerzlich. Das Trauerportal der Süddeutschen Zeitung, SZ Gedenken, hilft Ihnen dabei und bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen. Alle Traueranzeigen aus der Zeitung erscheinen automatisch auf einer persönlichen Gedenkseite. Hier können Sie virtuelle Gedenkkerzen anzünden, kondolieren und persönliche Fotos und Erinnerungen mit Verwandten, Freunden und Bekannten teilen. Kontakt: beratung@sz-gedenken.de oder Besuchen Sie unsere virtuelle Gedenkhalle

24 24 FEUILLETON GROSSFORMAT HF2 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Wie wird man der beste Koch der Welt? Ganz einfach: Man muss nur immer wieder kreativer sein als die anderen. Der Katalane Ferran Adrià zeigt, wie er auf seine Ideen kommt Auf dieser Seite zeigen wir jede Woche neue, unbekannte oder verschollene Werke von Künstlern, Autoren, Architekten, Komponisten, Regisseuren und Designern. Sie sprechen für sich selbst, wir erzählen die Geschichte ihrer Entstehung. Naheliegend wäre ein Schriftstück aus dem El Bulli gewesen. Ein frühes Rezept, eine besondere Menükarte, ein Auszug aus der wahrscheinlich endlosen Einkaufsliste des legendären Restaurants an der Costa Brava, das zwischen 2002 und 2009 fünf Mal zum besten der Welt gekürt wurde. Aber Ferran Adrià hat es nicht so mit dem Erwartbaren. Das war schon bei seinen Gerichten so, der Artischocke aus Rosenblättern, den Oliven aus gefrorenem Orangensaft oder den berühmten Schäumen, die die Sterneküche auf den Kopf stellten. Außerdem hat er mit dem klassischen Restaurantbetrieb seit 2011 endgültig abgeschlossen, als er das El Bulli zumachte. Statt hungriger Gäste will er in seinem El-Bulli-Lab in Barcelona jetzt lieber die Kreativität nähren, wie er es ausdrückt. Also schickte er uns für das Großformat diese Zeichnung, eine Mind Map, wie es im Englischen heißt. Sie ist exemplarisch für seine Art, zu arbeiten. Man könnte auch sagen, seine Art, auf immer neue, mitunter verrückte Ideen zu kommen. Die meisten der 1846 Gerichte im El Bulli entstanden also nicht etwa am Herd sie entstanden erst einmal in seinem Kopf und in den Köpfen seines Teams. Der kreative Prozess wurde von Adrià mit diesem Gerüst gezielt in Gang gesetzt. Wer ist verantwortlich? Welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Wo setzen wir an? Kann man etwas Bekanntem eine neue Komponente geben? Es perfektionieren? Geschmack, Aussehen oder Geruch verändern? Wann wendet man die gewonnene Idee an gleich zu Beginn oder erst am Ende der Zubereitung? Allmählich versteht man, warum das El Bulli nur sechs Monate im Jahr geöffnet hatte. Die anderen sechs Monate wurde intensiv geforscht. Gelernt hat Adrià das nicht etwa auf einer Kochschule, die hat er nie besucht. Der Katalane stammt aus einem Vorort von Barcelona, L Hospitalet de Llobregat, eher das Pflaster für einfache Tortilla als für Spitzenküche. Durch Zufall landete er am Herd, weil er sich auf Ibiza irgendwie das Feiern finanzieren musste. Dass er kein professionelles Rüstzeug hatte, habe ihm im Endeffekt geholfen, alles zu hinterfragen, sagt Adrià. Warum kann ein Gemüse nicht flüssig, ein Eis denn nicht salzig sein? Regeln gab es für einen wie ihn ja nicht. Im El Bulli, das Adrià 1993 als Chefkoch übernahm, wurde irgendwann jeder Arbeitsschritt dokumentiert. Auf Basis seiner kreativen Karten entstanden Mapas del proceso gastronómico, Karten für den jeweiligen gastronomischen Prozess. Alles wurde akribisch festgehalten. Denn die größte Angst des Avantgardisten war: sich zu wiederholen. Vor allem deshalb habe er das Restaurant geschlossen, sagt Adrià, obwohl es zeitweise zwei Millionen Reservierungsanfragen gab. Stattdessen hat der 53-Jährige nun eine Stiftung gegründet, die El-Bulli- Foundation. Ein Teil davon ist das El-Bulli-Lab, eine Art gastronomischer Thinktank. Und was hängt dort an den Stellwänden aus Styropor inmitten dieser großen, weißen Loftetage? Zeichnungen, Pfeildiagramme, wild gekritzelte Notizen. Sie sind in gewisser Weise die Schnittstelle zwischen seinem früheren Schaffen und seinem jetzigen, seine Herangehensweise hat sich nicht geändert. Nur waren die Ergebnisse früher ein bisschen anschaulicher. Was das Bulli-Lab fabriziert? Geplant ist eine Bullipedia, eine Art Wikipedia der Haute Cuisine, die Entschlüsselung des kulinarischen Genoms, wie es Adrià ausdrückt. Vergangenes Jahr entstand eine Kooperation mit Disney, ein Buch, eine App und Website, um die gesunde Ernährung in Familien zu fördern. Vor allem wollen wir hier eine ganz eigene Sprache für Kreativität entwickeln, sagt Ferran Adrià. Was das bedeutet? Dieser Prozess ist noch in vollem Gange. silke wichert Karte der kreativen Methoden/Techniken SZ-Grafik personelle Ressourcen Möglichkeiten der Ideengewinnung (träumend, essend, etc) Disziplin, in der sich die Kreativität entfalten soll persönliche Ressourcen kreative Methoden rational / reflexiv emotionale Kapazität Allein oder im Team finanzielle Ressourcen kreative Methoden rational / reflexiv Antithese / das Gegenteil suchen Assoziation Kombination Änderung der organoleptischen Eigenschaften Kombination Zufügen neuer Elemente irrationale Vorgehensweise Erschaffen von Methoden Inspiration Werkzeuge zur Verfahrensoptimierung Karte des gastronomischen Prozesses (oder der jeweiligen Disziplin) durch Zufall Zufall emotional durch durch Sinneserfahrung Formen der Ideengewinnung Wesentlichkeit (Minimalismus, Gigantismus) Ideen geistige Kapazität physische Ressourcen kreative Methoden rational / reflexiv Perfektionierung Suche nach anderen Anwendungsformen Änderung der physischen Eigenschaften Dekontextualisierung Evolution Kombination kreative Methoden rational / reflexiv Formen der Ideengewinnung Angewandt in verschiedenen Phasen des Prozesses Räume, wo die Arbeitsweisen angewandt werden können organi - satorische Mittel Zeitplan Möglichkeiten, die Kreativität freizusetzen/ zu aktivieren Kalender Am Anfang Während der Herstellung Am Ende der Herstellung Bei der Verköstigung Karte Menú

25 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 HF2 25 WIRTSCHAFT Absturz Die deutsche Modebranche kämpft: Steilmann ist pleite, Escada baut um Seite 30 FOTO: DPA VERSICHERER Lebenslange Begleitung von herbert fromme Der Versicherer Generali gibt Kunden künftig Gutscheine und Rabatte, wenn sie sich gesundheitsbewusst verhalten. Wer läuft, im Fitnessstudio trainiert und Lebensmittel kauft, die Generali für gesund hält, zahlt weniger. Kernstück des neuen Angebots ist eine riesige Datensammlung, die von den Kunden selbst und angeschlossenen Supermärkten und Studios gefüllt wird. Gutscheine für mehr Fitness, das ist nicht wirklich neu. Krankenkassen machen das seit Jahren. Auch die Datensammlung an der Registrierkasse ist ein alter Hut. Für kleine Belohnungen geben Millionen Deutsche täglich freiwillig ihre Einkaufsdaten an Payback. Das Programm des Versicherungskonzerns ist dennoch an entscheidender Stelle neu: Er führt die Daten über das Verhalten seiner Kunden systematisch zusammen, und diese Daten beeinflussen irgendwann auch die Preise. Zunächst geht es um die Risiko-Lebensversicherung, später die private Krankenversicherung. Die Generali wehrt sich gegen den Vorwurf, Fitte und Unfitte zu sortieren. Es gehe nur darum, gesünderes Verhalten zu belohnen, nicht den Gesundheitszustand. Aber gerade die Versicherungsmanager wissen, dass eine Vergünstigung für eine große Gruppe langfristig zu höheren Preise für die anderen führt. Das Unternehmen hat schon bei der ersten Ankündigung 2014 heftige Prügel für seine Pläne bekommen. Dennoch hält es daran fest. Denn die Versicherer haben riesige Probleme mit ihrem alten Geschäftsmodell. Die Branche rechnet bisher mit den eigenen Schadenerfahrungen aus der Vergangenheit. Die Daten sind viel gröber und fehlerhafter als das, was Big Data und Internet heute zustande bringen. Zu Recht sorgen sich die Versicherer, dass Internet-Riesen wie Google ihr Wissen über die Kunden selbst nutzen und ins Versicherungsgeschäft einsteigen. Oder dass sich in den sozialen Netzen Gruppen bilden und die Versicherung nach dem Gegenseitigkeitsprinzip selbst in die Hand nehmen. Nur der Gesetzgeber kann die Gier nach Daten bremsen Nein, in diesen Zeiten reicht es nicht mehr, die Prämie abzubuchen und Schäden zu zahlen. Die Versicherer wollen Lebensbegleiter werden, die bei der Gesundheit ihrer Kunden, dem Autofahren und der Sicherheit der Wohnung zum unverzichtbaren Helfer werden und nebenbei unglaublich viel über sie erfahren. Der Einzelne kann sich kaum dagegen wehren. Viele wollen den Versicherern ihre Daten verweigern. Aber wenn die Systeme erst einmal gut funktionieren, sind die Prämien für die guten Risiken in Tarifen mit Datenweitergabe so viel niedriger als bislang, dass die betroffenen Kunden in Scharen dorthin wechseln. Bei traditionellen Anbietern bleiben die Kunden mit schlechtem Risiko zurück, die Prämien dort gehen hoch. Die Versicherer graben sich ihr eigenes Grab, wenn sie das Solidarprinzip aushöhlen, wird eingewandt. Da ist etwas dran. Doch den einzelnen Konzern muss das nicht interessieren. Big Data gibt den Gesellschaften ganz neue Möglichkeiten, die Risikoanalyse unendlich zu verfeinern. Wer das zuerst kann, gewinnt im Konkurrenzkampf. Wirklich bremsen kann den Datenhunger der Versicherer nur der Gesetzgeber. Als Zwischenschritt müssen die Gesellschaften Selbstverpflichtungen für den Umgang mit den neuen Kundendaten abgeben, deren Einhaltung unabhängig geprüft wird. Daten- und Verbraucherschützer müssen dafür sorgen, dass die Anbieter die Versprechen zur Datensicherheit und Nichtdiskriminierung Kranker einhalten. Und Kunden sollten wachsam sein. Nicht jede vorgeblich fürsorgliche Betreuung nutzt ihnen wirklich. Vergangene Fernseh-Magie: Die Lottofee Karin Tietze-Ludwig brachte 31 Jahre lang das Glück in deutsche Wohnzimmer. von jan willmroth Selbst im Angesicht des Todes hatte Gotthold Ephraim Lessing nichts Besseres zu tun, als Lotto zu spielen. Noch im Sterbebett liegend, wenige Stunden vor dem Ende seines Lebens im Februar 1781, diktierte er seinem Freund Alexander Daveson Nummern für Lotterielose. Die 52 war darunter, denn dieses Alter habe er jetzt erreicht und mit dieser Ziffer hoffe er zu gewinnen. Der größte deutsche Dichter der Aufklärung war ein notorischer Spieler, dem 5 aus 90 verfallen, er hatte sich mit dem ersten großen Lotto-Fieber angesteckt, wie so viele Bürger und Literaten zur damaligen Zeit. Nicht lange nach Lessings Tod sorgten die Bedenkenträger dafür, dass die Lotterie wieder aus dem öffentlichen Dasein der Deutschen verschwand. Madame Lotto, die aus Genua stammende Maitresse des Bürgers, habe sich in Teutschland häuslich niedergelassen, um vom Tagelöhner bis zum Fürsten alle Menschen in ihren Bann zu ziehen, heißt es in einem 1785 in Würzburg verfassten Pamphlet. Von 1800 an blieb Lotto nördlich des Mains für 150 Jahre verboten, zum Schutze des Volkes vor großen finanziellen Verlusten. Ob Professor oder Putzfrau: Vor den Zahlen sind alle Menschen gleich Lotto und die Deutschen, das ist eine innige Beziehung. Mit dem Wiederaufbau der Bundesrepublik legten seine Erfinder auch das Fundament für das System Lotto, wie man es heute kennt, mit 6 aus 49, den rosé-orangefarbenen Tippscheinen und den Rubbellosen, mit dem Zauber der plötzlichen Million. Ein System, mit dem die Bundesländer seit den Fünfzigerjahren sehr viel Geld verdienen. Geld, das in der Nachkriegszeit sonst gefehlt hätte. Vor allem für die Ausrichter ist Lotto nämlich ein überaus lukratives Geschäft: Die Hälfte der Einsätze bleibt bei ihnen. Jedes Land hat eine eigene Lottogesellschaft mit eigener Verwaltung, Preisen und eigenen Regeln für die Verwendung der Spieleinsätze. Diese Länder-Lotto-Symbiose hat die Zivilgesellschaft gestaltet, die Lottomilliarden haben Sportvereine finanziert, Museen und Kulturstiftungen unterstützt, sie haben Altenheime, Krankenhäuser und Wohlfahrtsvereine ausgestattet. In West- und Süddeutschland finden Sie kaum ein Denkmalschutzprojekt, in dem keine Lottogelder stecken, sagt Martin Stadelmaier, Leiter des Berliner Büros des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB). Spielgeld soll uns Gutes tun, das ist einer der Kerngedanken des staatlichen Lottomonopols: Bis auf wenige Ausnahmen darf nur der Staat Lotterien veranstalten; dafür verspricht er, mit dem zusätzlichen Geld das Gemeinwohl zu fördern. Lotto ist also so etwas wie eine Steuer auf den Traum vom Millionärsleben. Doch so glatt wie einst läuft es nicht mehr. Die Beziehung zwischen Bürger und Staatslotto ist gestört durch Spielhallen und Spielautomaten, deren Umsätze sich innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelten. Private Anbieter haben dem Lotto-Unternehmen Oddset das Geschäft mit den Sportwetten gestohlen. Online- Roulettetische, virtuelle Pokerrunden und einarmige Banditen auf Smartphones mischen heute kräftig mit. Und nicht zuletzt sind es private Vermittler, die aus dem Ausland Wetten auf deutsche Lottozahlen anbieten sogenannte Zweitlotterien, mit den gleichen Zahlen und Jackpots zu besseren Preisen. Das meiste davon ist illegal, wird aber nicht effektiv verfolgt. Annähernd 7,3 Milliarden Euro haben die Deutschen im vergangenen Jahr für 6 aus 49, Glücksspirale oder Super 6 ausgegeben, etwa 90 Euro pro Kopf. Zwei große Jackpots stärkten die Einnahmen, denn wenn mehr Geld im Topf liegt, fangen mehr Menschen an zu träumen. Vor zehn Jahren aber, als die Lottowelt noch weitgehend ungestört war und die Menschen sich erst allmählich ans Zocken im Internet gewöhnten, lagen die Umsätze im DLTB noch um mehr als ein Zehntel höher. 6 aus 49 hat seit 2005 mehr als 20 Prozent seiner Einsätze verloren. Wenn man alles addiert, auch Fernsehlotterien, Gewinnsparen und die Einnahmen der staatlichen Spielbanken, haben die Länder in dieser Dekade etwa 17 Milliarden Euro verloren. Geld, das jetzt in Turnvereinen und Museen fehlt. Wie passend, dass selbst die Lottofee nur noch ein Relikt der bundesdeutschen Ohne Gewähr Die Deutschen und ihr Lotto: eine innige Beziehung, viel älter als die Bundesrepublik. Der Traum von den plötzlichen Millionen finanziert bis heute gute Teile des Gemeinwesens. Doch die Symbiose ist gestört. Über das schleichende Ende einer alten Liebe Geschichte ist. Die Erinnerung an Karin Tietze-Ludwig, die den Deutschen 31 Jahre lang das Glück in die Wohnzimmer brachte, sie ist noch wach. Aber die Zeit, zu der die weißen Kugeln in der Trommel rauschten und die Menschen mit feuchten Fingern vor dem Fernseher saßen, ist seit 2013 endgültig vorbei. Im ZDF blendet seither eine Schautafel die Lottozahlen ein, in der ARD darf sie Franziska Reichenbacher samstags nach der Sportschau immerhin noch vortragen. Selbst die Fernseh-Magie von einst ist ins Internet abgewandert, nur dort gibt es die Ziehung noch live. 17,6 Millionen Menschen haben in Deutschland im vergangenen Jahr pro Woche an staatlichen Lotterien teilgenommen. Insgesamt sinkt das Interesse an Glücksspielen, ergab eine jüngst veröffentlichte Umfrage der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung. Das beliebteste Spiel bleibt der Klassiker 6 aus 49 : 22,7 Prozent der Befragten haben in den vergangenen 12 Monaten mindestens einmal getippt. Das sind allerdings 36 Prozent weniger als noch Nur noch etwas mehr als ein Drittel der Bevölkerung hat innerhalb eines Jahres an Glücksspielen teilgenommen, 2007 waren es noch 55 Prozent. Männer spielen deutlich häufiger als Frauen. Der Zauber des Zufalls verfängt deshalb so gut, weil man kein Spezialwissen braucht, um Lottomillionär zu werden. Bei Sport- oder Pferdewetten, Roulette oder Poker helfen Kenntnisse, um das Glück zu beeinflussen. Beim Lotto aber schaffen es selbst die klügsten Statistiker nur minimal, ihre Chancen zu erhöhen: eins zu einhundertvierzig Millionen, dabei bleibt es, ein Sechser ist seltener als ein Blitzschlag. Dem Lotto wohnt das Versprechen inne, dass es auch jene Menschen treffen kann, für die das Leben nicht die besten Voraussetzungen schuf. Vor den Lottozahlen sind alle gleich, es spielen Professoren und Arbeitslose, Handwerksgesellen und Beamte, Manager und Putzkräfte. Das Los ist nicht nur ein Stück Papier, schreibt der Soziologe Mark Lutter, es wird zum Trägermaterial sozial definierter Traumvorstellungen. Für Spieler ist dieses Eintauchen in imaginierte Welten und Erlebnisse eine ästhetische Praxis, die mit Genuss verbunden ist. Hinter diesem Genuss wird so mancher Kampf ausgetragen, aber das bekommt nur selten jemand mit. Glücksspielmilliarden wecken Begehrlichkeiten privater Unternehmen, denn der Veranstalter, so viel ist klar, gewinnt immer. Heute und in Zukunft mühen sich die Länder mit Gesetzen und vor Gerichten damit ab, ihr Monopol gegen diese Begehrlichkeiten zu verteidigen. Die Geschichte der bundesdeutschen Lotterien kann man nur verstehen, wenn man weiß, wie heilig das Lottomonopol ist. Jedes Jahr führt der Lottoblock etwa 2,8 Milliarden Euro an den Staat ab. 16,6 Prozent fließen über die Lotteriesteuer in die Landeshaushalte, 20 bis 22 Prozent werden zu Fördergeldern für Sport, Kunst und Kultur, Denkmäler und soziale Organisationen wie Caritas und Rotes Kreuz. Die Änderungen am glücksspielrechtlichen Rahmen waren stets und vor allem motiviert aus dem Bedarf des Staats, zusätzliche steuerähnliche Mittel zu generieren, sagt ein ehemaliger Lotto-Geschäftsführer. Es ist nur leider absehbar weniger Geld. Solche Gesetzesänderungen passieren immer nur dann, wenn der Staat zu ihnen gezwungen wird. Zum Beispiel vom Verfassungsgericht. Vor zehn Jahren urteilten die Karlsruher Richter, das damals geltende Wettmonopol sei verfassungswidrig. Sie stellten den Gesetzgeber vor die Wahl: Entweder liberalisiert er Veranstaltung und Vertrieb von Sportwetten, oder er bleibt beim Monopol dann aber mit einer Begründung, die auch vor dem höchsten Gericht standhält. Um das Monopol zu erhalten, müsse der Staat die Werbung für Glücksspiele deutlich einschränken und die Spielsucht stärker bekämpfen. FOTO: SCHNEIDER-PRESS/HR Weil sie keine Konkurrenz um das Lottogeld dulden, schrieben die Länder ein neues Gesetz, dessen erster Paragraf den Schutz der Bürger vor Sucht als Ziel definiert. So muss heute jedes Lotto-Werbeplakat von der Aufsicht genehmigt werden. Der Kardinalfehler war damals, harmlose Lotterien ohne Not auch unter das Paradigma der Suchtprävention zu stellen, sagt Magnus von Zitzewitz, Vorstand von Lotto24, einem der letzten in Deutschland verbliebenen privaten Lotterievermittler. Gleichzeitig hat der Bund die Regeln für Automatenspiele gelockert, das gemäß Suchtstatistiken gefährlichste Spiel. Das passt offensichtlich nicht zusammen. Im europäischen Ausland sind die Lotteriemärkte seit Jahren stark gewachsen Die Folge war ein Internetverbot sämtlicher Glücksspiele, zu einer Zeit, in der die ersten Smartphones verkauft wurden. Lotto im Netz, ein vielversprechender Markt, war bis 2012 als wieder das Gesetz geändert wurde fast vier Jahre lang verboten. Also spielten die Menschen einfach woanders, steckten ihr Geld in Spielautomaten anstatt in soziale Projekte. Während Tippscheine aus der Mode kommen, erholt sich der Onlineverkauf nur langsam. Der Blick ins Ausland zeigt, wie viel die Bundesländer verpassen: In Frankreich, Italien oder Großbritannien steigen die Lottoeinnahmen seit Jahren fast kontinuierlich. In Deutschland haben die Gesellschaften 2013 die Preise für 6 aus 49 erhöht, sie haben den Eurojackpot erfunden, das hat den Umsatz wenigstens stabilisiert. Aber es täuscht nicht darüber hinweg, dass die Lotto-Liebe der Deutschen einrostet. Nur wenn der Jackpot voll ist, packt sie das Lottofieber wie zu Zeiten Lessings. Der Dichter nutzte nicht nur in seinen Werken Glücksspiele als Motiv. Er wettete auch auf sein privates Liebesglück. Mit seiner Verlobten Eva König spielte er Lotto, um ihrer Ehe eine finanzielle Grundlage zu bereiten. Nach einem gemeinsamen Gewinn schrieb er ihr 1771: Ich komme auf unser gemeinsames Projekt, glücklich wollte ich sagen, reich zu werden. Wahrlich, Sie sind, sehe ich, eine Frau, mit der man schlechterdings nichts verlieren kann. FOTO: STUDIO WALDECK Ein Besuch im Adidas-Archiv: Dort lagern Zehntausende Schuhe, Trikots und Hosen von Stars Seite 31 Verschwitzte Schätze Galgenfrist VW hat noch einen Monat Zeit, um ein Konzept zur Lösung der Abgasprobleme vorzulegen. Das klingt wie eine gute Nachricht, ist aber keine Seite 28 FOTO: BLOOMBERG Die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels wird das Ereignis des Jahres in der Schweiz. Wer profitiert? Seite 34 Tunnelblick

26 26 WIRTSCHAFT HF2 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Die Zeitumstellung: Mit der haben wir in diesem Jahr ziemlich Glück, denn sie findet am langen Osterwochenende statt, weshalb die gewisse Stunde in der Nacht von Samstag auf Sonntag, die einfach verpufft, nicht zu sehr ins Gewicht fallen wird. Allerdings wissen Experten, dass manche Menschen, genetisch bedingt, über Wochen Schwierigkeiten mit dieser Umstellung haben. Weshalb das Ärgernis trotz Ostern ein Ärgernis bleibt. Die zwei Mal im Jahr stattfindende Verschiebung der Uhrzeit, vor genau 100 Jahren kriegsproduktionsbedingt eingeführt im Deutschen Reich sowie in Österreich-Ungarn und dann verschiedentlich abgeschafft und wieder eingeführt, hat heute keine wirklich gute Begründung, wird aber von den Menschen wie ein Naturereignis hingenommen merkwürdig! Die richtige Zeit ist ja die Winterzeit, nach der die Menschen jahrhundertelang gelebt haben. Und die geht, um auf den Kern des Themas zurückzukommen, an diesem Sonntag wieder einmal zu Ende. Von der Uhr zum Geld: Stefan Ingves lebt in einem Land, in dem die Menschen kaum noch bar bezahlen. Der schwedische Notenbankchef sagt im Interview, dass vor allem die jungen Skandinavier ihre Rechnungen lieber per Handy begleichen. Die deutsche Debatte, Bargeld (FOTO: DPA) unter der Matratze zu bunkern, gebe es in Schweden nicht. Dabei hat die älteste Zentralbank der Welt bereits 2009 den Negativzins eingeführt. Deutschland wird digital aber sind die Unternehmen wirklich bereit für die radikalen Veränderungen, die das mit sich bringt? Oder werden am Ende doch die smarten Typen aus dem Silicon Valley triumphieren? Beispielhaft betrachten wir dazu am Mittwoch den deutschen Software-Konzern SAP und seinen US-Konkurrenten Salesforce. Was macht eigentlich René Benko? Der österreichische Immobilienunternehmer, dem der Warenhauskonzern Karstadt gehört, zu seinem Leidwesen aber nicht Konkurrent Kaufhof (da verlor er den Bieterkampf gegen den kanadischen Konzern Hudson s Bay), spaltet mal wieder Belegschaft wie Bevölkerung mit einem Megakaufhaus-Konzept, diesmal in Bozen. Die Volksbefragung dazu läuft vom 29. März bis 4. April, die SZ wird berichten. Warum sind manche Standorte bei Konzernen beliebter als andere? Die Infrastruktur spielt eine Rolle, der Arbeitsmarkt, eine moderne Verwaltung. Karibische Inseln können hier praktisch nicht punkten sie haben einen anderen Vorteil. Unterföhring Die Gemeinde bei München ist eine Goldgrube für den Kämmerer. Beispielsweise sitzt der Dax- Konzern Pro Sieben Sat 1 dort. Die Firmen bringen der Gemeinde so viel Steuern, dass sie es nicht schafft, alles auszugeben. Paradiesische Zustände. WAS KOMMT Steuerparadies vs. Insel Caymans Zwar gründen internationale Konzerne gerne Briefkastenfirmen auf den Caymans oder anderen Inseln. Aber die Steuern sind so niedrig, dass für die Oasen selbst nur wenig hängen bleibt. Die meisten brauchen noch Entwicklungshilfe. Was noch? Vor 125 Jahren, am 2. April 1891, wurde in Brühl am Rhein der surrealistische Maler, Grafiker und Bildhauer Max Ernst geboren (er starb vor fast genau 40 Jahren, am 1. April 1976 in Paris). Neben vielen anderen bedeutenden Werken schuf er zwei von geradezu visionärer Bedeutung: Europa nach dem Regen I von 1933, dem Jahr der Machtergreifung durch die Nazis, zeigt die Landkarte Europas ohne Staatsgrenzen. Der Kontinent ist stark verändert, der italienische Stiefel ist ebenso verschwunden wie Teile von Frankreich und Spanien; das Mittelmeer hat keine Verbindung mehr zum Atlantik. Europa nach dem Regen II aus dem Jahr 1942 wurde im US-Exil fertiggestellt, das Bild zeigt eine zerstörte Landschaft mit erstarrten Menschen eine apokalyptische Anmutung. Es lohnt sich, die Bilder zu googeln, wenn mal wieder Europa zerredet wird. So weit sind wir noch nicht, auch nicht im übertragenen Sinne, und so wird es hoffentlich auch nie werden. marc beise von caspar busse Bald 60 Jahren ist es nun her, dass Ludwig Erhard sein Buch mit dem so schönen wie eingängigen Titel Wohlstand für alle veröffentlichte. Es wurde ein Bestseller. Der CDU-Politiker und Wirtschaftswissenschaftler entwarf darin das bis heute bewährte Modell der sozialen Marktwirtschaft. Das Ziel: Die breite Bevölkerung, nicht nur eine kleine Oberschicht, solle zu Wohlstand kommen. Der Weg: eine freie Wirtschaft, die vor staatlichen Eingriffen und vor Kartellen und Monopolen geschützt ist. Das sei wie beim Fußball, so Erhard: Wie dort der Schiedsrichter dürfe auch der Staat nicht in der Wirtschaft mitspielen. Die Bejahung des Wettbewerbs ist geeignet, dem Egoismus einen Riegel vorzuschieben, schrieb Erhard Und weiter: Nach meiner Auffassung beinhaltet die soziale Marktwirtschaft eben nicht die Freiheit der Unternehmer, durch Kartellabmachungen die Konkurrenz auszuschalten, sie beinhaltet vielmehr die Verpflichtung, sich durch eigene Leistung im Wettbewerb mit dem Konkurrenten die Gunst des Verbrauchers zu erdienen. Nicht der Staat habe zu entscheiden, wer im Markt obsiegen soll, auch kein Kartell, sondern ausschließlich der Verbraucher. Nur durch Wettbewerb erhalte die bessere Leistung den Vorrang vor der schlechteren. Erhards Glaube an den Segen des Wettbewerbs ist bis heute ein fester Bestandteil der wirtschaftlichen Grundordnung, nicht nur in Deutschland. Kaum jemand stellt dieses Prinzip ernsthaft infrage: So wie Sportler im Wettkampf zu fairen Bedingungen gegeneinander antreten, so sollen auch die Unternehmen miteinander ringen zum Wohle aller. Es gibt immer viele Unternehmen, die Konkurrenz lieber ausschalten wollen Im Büro von Andreas Mundt steht Wohlstand für alle in der ersten Reihe des Buchregals. Wettbewerbsschutz ist der beste Verbraucherschutz, sagt der Präsident des Bundeskartellamtes immer wieder. Die Behörde mit heute etwa 350 Mitarbeitern wurde 1958 gegen manchen Widerstand gegründet, ein Jahr nachdem Erhard sein Buch herausbrachte. Sie soll bis heute den Wettbewerb in Deutschland garantieren und ist inzwischen Vorbild auch für andere Länder geworden verhängten Mundt und seine Leute Bußgelder alleine von einer Milliarde Euro wegen der Bildung von Kartellen. Sie untersagen immer wieder Fusionen und Übernahmen, zuletzt die der Supermarktkette Tengelmann-Kaiser s durch Edeka. Aber ist das Prinzip des freien Wettbewerbs und der Nichteinmischung des Staates heute, 60 Jahren später, noch zeitgemäß? Ist das Kartellamt nicht zu streng, beharrt es auf alten Grundsätzen? Kritisiert wird die Behörde immer wieder, auch daran, dass die Verfahren so lange dauern. Trotzdem: Wettbewerb ist unverzichtbar. Gerade erst hat auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) per Ministererlaubnis die Übernahme von Tengelmann-Kaiser s durch Edeka ziemlich forsch durchgewinkt, wenn auch unter Auflagen. Er setzte sich damit nicht nur ungerührt über das Veto des Bundeskartellamts hinweg. Er hielt sich auch nicht an das Votum der Monopolkommission, die ihm nach gründlicher Prüfung dringend davon abgeraten hatte. So kam es zum Eklat: Der Vorsitzende der Monopolkommission, der angesehene Jura-Professor Daniel Zimmer, trat zurück. Gabriels Entscheidung sei äußerst problematisch und ein schwerer Fehler. Ist das eine Überreaktion eines abgehobenen Professors, der sich von der realen Wirtschaftswelt abgekoppelt hat? Gibt es in Zeiten von weltweitem Terror und massiven Flüchtlingsströmen keine anderen Probleme als die Übernahme von rund 450 Supermarkt-Filialen? Betroffen ist weniger als ein Prozent des deutschen Lebensmittel-Einzelhandels, es geht um knapp Jobs. Wozu die Aufregung? Gut ist zunächst mal, dass plötzlich wieder öffentlich über Wettbewerb und über den Sinn staatlicher Eingriffe diskutiert wird. Denn die Prinzipien Erhards sind Putsch gegen Marissa Marissa Mayer, 40, hat schon viele schwierige Situationen gemeistert. Doch diesmal scheint es für die Yahoo-Chefin ernst zu werden. Sie und das Management des angeschlagenen Internet- Pioniers werden vom Aktionär Starboard angegriffen; der Hedgefonds fordert in einem Brief an die Anteilseigner, das oberste Führungsgremium auszutauschen. Starboard hält etwa 1,7 Prozent an Yahoo und begründet sein Vorgehen mit der trostlosen finanziellen Entwicklung, der schwachen Führung und den hohen Management-Gehältern. Der Hedgefonds geht auch gleich noch einen Schritt weiter und macht Personalvorschläge für das neue Management. Darunter: Starboard-Chef Jeffrey Smith. Sollte der Investor Erfolg haben, müsste Marissa Mayer gehen (FOTO: BLOOMBERG).Siewarim Jahr 2012 von Google zu Yahoo gewechselt, verbunden mit großen Hoffnungen. Doch viele sind von ihr enttäuscht; sie schaffte es nicht, das Unternehmen aus der Krise zu führen. sz/reuters Die Chance: Die bessere Leistung erhält Vorrang vor der schlechteren Das Problem: Immer öfter mischt sich der Staat in die Wirtschaft ein Die Gefahr: Wirtschaftsminister Gabriel setzt sich über alle Bedenken hinweg alles andere als obsolet geworden, sie sind gerade heute wichtiger denn je. Es gibt immer noch viele Unternehmen, die Konkurrenz lieber ausschalten wollen und es sich als Monopolist oder Teil eines mächtigen Kartells bequem machen wollen zum Schaden der Allgemeinheit, die dann überhöhte Preise zahlen oder schlechtere Qualität hinnehmen muss. Über die jüngste Entscheidung Gabriels wurde viel diskutiert. Eine Ministererlaubnis, so heißt es im Gesetz, kann dann erteilt werden, wenn gesamtwirtschaftliche Vorteile des Zusammenschlusses die Wettbewerbsbeschränkung aufwiegen oder ein überragendes Interesse der Allgemeinheit den Zusammenschluss rechtfertigt. Beides ist bei der Supermarkt-Fusion klar nicht der Fall. Im Gegenteil: Die Tidjane Thiam aus der Elfenbeinküste ist als Chef der Credit Suisse jetzt der bestverdienende Manager in der Schweiz. FOTO: BLOOMBERG Thiam und das viele Geld Tidjane Thiam, 53, verzichtet auf den Großteil seines Bonus. Dennoch streicht der Chef von Credit Suisse für sein erstes halbes Jahr an der Spitze der Schweizer Großbank 18,9 Millionen Franken ein. Der Ivorer, der 2015 einen Milliardenverlust präsentierte, ist damit der bestverdienende Manager in der Schweiz. Mit 14,3 Millionen Franken machen Ersatzzahlungen für verfallene Vergütungen seines früheren Arbeitgebers Prudential den SAMSTAGSESSAY Erhards Erbe Ein Plädoyer für Wettbewerb: Nur mit Konkurrenz funktioniert die soziale Marktwirtschaft, das gilt auch heute noch angesichts der Digitalisierung und des rasanten technologischen Wandels Konzentration im Lebensmittel-Einzelhandel nimmt noch zu, Edeka kann seine führende Rolle sogar noch ausbauen. Schon jetzt beherrschen in Deutschland nur vier Ketten Edeka/Netto, Aldi, Rewe/Penny und Lidl/Kaufland den Markt, mit einem gemeinsamen Anteil von mehr als 80 Prozent. Das hat nicht zuletzt negative Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter sowie auf Lieferanten und die Landwirtschaft, die noch stärker im Preis gedrückt werden. Da muss man auch dem Bundeskartellamt einen Vorwurf machen, denn die Behörde genehmigte Ende 2008 die Übernahme von Netto (damals noch Plus) durch Edeka und heizte die Konzentration noch an. Warum aber schlägt Gabriel alle Bedenken aus, setzt so leichtfertig das PERSONALIEN Löwenanteil von Thiams Einkünften aus, geht aus dem Geschäftsbericht hervor. Dazu kommt ein Fixsalär von 1,7 Millionen Franken und ein Bonus von 2,9 Millionen Franken. Thiam habe angesichts der Ergebnisse des Konzerns angeboten, auf 40 Prozent seines Bonus zu verzichten. Trotz seiner ausgezeichneten Leistung habe der Verwaltungsrat diesem Vorschlag zugestimmt. Thiam habe die Kapitalbasis gestärkt und die Geschäftsbereiche der Bank neu ausgerichtet. Weniger gut sind hingegen die Aktionäre gefahren. Seit seinem Amtsantritt im Juli hat sich der Börsenkurs fast halbiert. Abschreibungen auf eine überteuerte Übernahme in den USA sowie schleppende Geschäfte im Investmentbanking hatten Credit Suisse im vergangenen Jahr einen Verlust von fast drei Milliarden Franken eingebrockt. Jetzt kündigte Thiam auch für das erste Quartal 2016 rote Zahlen an und den geplanten Abbau von insgesamt 6000 Stellen. Der Chef der größten Schweizer Bank UBS, Sergio Ermotti, konnte sich über einen Gehaltssprung auf 14,3 Millionen Franken freuen. Die Bankmanager ziehen damit wieder an den Chefs der viel rentableren Pharmakonzerne Roche und Novartis vorbei, die vorübergehend die dicksten Lohntüten hatten. sz /reuters Instrument der Ministererlaubnis ein? Immerhin wurde diese seit ihrer Einführung im Jahr 1973 kaum genutzt. Nur in neun Fällen wurden die Fusionen von der Politik durchgewinkt. Der SPD-Chef begründete seine Entscheidung vor allem mit der Sorge um die Arbeitsplätze. Ob diese aber nun langfristig gesichert sind, ist durchaus zweifelhaft. Wahrscheinlicher ist doch, dass nach Ablauf der Garantien und der Fünfjahresfrist Filialen, die nicht mehr rentabel oder an Doppelstandorten schlicht überflüssig sind, geschlossen werden. Nach einer Übernahme durch Edeka ist mit einem größeren Stellenabbau zu rechnen als in jedem anderen Szenario, kritisiert Zimmer. Da wird er wohl recht haben: Andere potenzielle Käufer der Tengelmann-Kaiser s- HENNEN sind unsere Mitarbeiter der Woche. Gut 300 Eier legt eine Hochleistungshenne pro Jahr. Die deutschen Hühner kommen so auf eine Gesamtleistung von 14 Milliarden Eiern. Nach 12 bis 15 Monaten kommen die meisten Tiere zum Schlachter. ILLUSTRATION: STEFAN DIMITROV ILLUSTRATION: SEAD MUJIĆ Filialen, etwa aus dem Ausland, hätten deutlich mehr Interesse an einem Ausbau des Geschäftes und an der Schaffung neuer Jobs als der Marktführer Edeka. Dazu kommt: Die Arbeitsplätze finden sich größtenteils in Regionen mit guter Beschäftigungslage. Jobsicherung durch staatliche Eingriffe dieses Vorgehen, so dachten viele, würde schon lange der Vergangenheit angehören. Der Wirtschaftsminister darf kein Interessensvertreter sein, heißt es übrigens im sechsten Kapitel von Wohlstand für alle. Seit dem Erscheinen des Buches hat sich die Welt rapide geändert, die Digitalisierung und der rasche technologische Wandel lassen inzwischen keinen Wirtschaftszweig mehr unberührt. Plötzlich tauchen Disrupter auf, die traditionelle Geschäftsmodelle einfach zerstören. Der Mitfahrdienst Uber aus San Francisco ist so ein Beispiel, der der Taxibranche mit ihren Tausenden Arbeitsplätzen zusetzt. Ist das noch fairer Wettbewerb? An eine solche Entwicklung hat Erhard damals nicht mal im Traum gedacht. Die großen US-Konzerne wie Google, Amazon oder Facebook setzen zudem ganz neue Regeln. Die Wirtschaft im Internet hat, das wird immer deutlicher, eine verhängnisvolle Tendenz zu Monopolen. Wettbewerb zu schaffen, ist hier schwierig. Wer über die meisten Daten verfügt, hat schnell die größte Macht, alle anderen aber haben das Nachsehen nach dem Motto: The winner takes it all. Viele fürchten zudem, dass gerade in Zeiten der Globalisierung weltweiter Konkurrenzkampf zu sinkenden Löhnen und schlechteren Lebensstandards in westlichen Industrieländern führen wird. Facebook, Amazon, DFB: Das Kartellamt sucht sich keine kleinen Gegner aus Die einzig richtige Antwort auf all das kann sein, den Wettbewerb zu stärken und möglichst für faire Bedingungen zu sorgen. Soziale Marktwirtschaft Digitalisierung hin oder her kann nur mit Wettbewerb funktionieren, das ist das Erbe Erhards. Das Kartellamt geht zu Recht nicht nur gegen die Anbieter von Bier, Zucker oder Wurst vor, sondern sucht sich auch mächtige Gegner, schritt schon gegen den US-Internethändler Amazon oder das Hotelbuchungsportal Booking ein. Gerade erst wurde ein Verfahren gegen Facebook eröffnet. Das soziale Netzwerk beachte Datenschutzregelungen nicht und missbrauche damit möglicherweise seine beherrschende Marktposition. Gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) wird ermittelt wegen der Vergabe der Eintrittskarten zur Fußball-Europameisterschaft im Sommer. Auch beim Verkauf der Fernsehrechte der Fußball-Bundesliga spricht die Wettbewerbsbehörde ein gewichtiges Wort mit, bilden die Vereine und die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit der gemeinsamen Vermarktung doch eine Art Kartell, das nur unter Auflagen genehmigt werden kann. Auch das ist zwar für die Beteiligten unbequem, aber richtig. Das Kartellamt ist alles andere als untätig, und doch wirkt es manchmal seltsam machtlos. Der Grund: Die Wirtschaft ist längst global, die Wettbewerbsaufsicht aber lokal (Deutschland) oder regional (Europa). Das zeigte sich gerade wieder bei den Hotelbuchungsportalen, deren Beurteilung in europäischen Ländern mit unterschiedlichem Maß gemessen wurde. Oder beim Kampf gegen die Macht von Google, bei dem die EU-Kommission alleine wohl wenig ausrichten kann gegen den US-Superkonzern. Einige Firmen, so der Eindruck, stehen heute über den Kartellbehörden, das aber darf nicht sein. Die Schaffung eines Welt-Kartellamts ist derzeit sicherlich unrealistisch, wollen doch zu viele Staaten wichtige Kompetenzen nicht abgeben. Mehr internationale Zusammenarbeit der Behörden wäre sehr sinnvoll. Die Idee des funktionierenden Wettbewerbs ist heute doch aktueller denn je. Auf dem Wege über den Wettbewerb wird im besten Sinne des Wortes eine Sozialisierung des Fortschritts und des Gewinns bewirkt und dazu noch das persönliche Leistungsstreben wachgehalten, schrieb einst Ludwig Erhard. Er hat noch immer recht. Weber-Rey geht Daniela Weber-Rey, 58, gilt als Vorkämpferin für weibliche Führungskräfte. Als solche wurde sie vor drei Jahren auch bei der Deutschen Bank willkommen geheißen, als sie den Bereich Corporate Governance gute Unternehmensführung bekam. Doch Weber-Rey, die den vom damaligen Vorstand ausgerufenen Kulturwechsel mittragen sollte, verlässt das Institut wieder, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen (FOTO: AFP). Das ist bereits der zweite Schlag für die Bank. Vor Kurzem hatte sich Compliance-Expertin Nadine Faruque verabschiedet, nach nur gut einem Jahr. Die Schweizerin war 2014 vom Konkurrenten Unicredit abgeworben worden und als zweite Frau in den vergrößerten Vorstand der Deutschen Bank eingezogen. Weber- Reys Nachfolger wird ein Mann: Florian Drinhausen wird von April an die Leitung einer dann erweiterten Einheit für Corporate Governance übernehmen. Er war 2014 von der Wirtschaftskanzlei Linklaters zur Deutschen Bank gekommen. sz

27 Es geht um mehr als ein Auto. Es geht darum, wohin es dich führt.

28 28 WIRTSCHAFT HBG Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH ZWISCHEN DEN ZAHLEN Überschätzt Fast jeder hält sich für besser, als er ist. Amerikaner übertreiben dabei schon mal Gute alte Zeiten: VW-Bus aus dem Jahr Der Wagen gilt vielen als Symbol des deutschen Wirtschaftswunders. Heute hat der Konzern mit vielen Problemen zu kämpfen. von claus hulverscheidt New York Vielleicht hatte Charles Breyer auf die Vorlage nur gewartet. Als sie kam, nutzte er sie jedenfalls, um die jüngste Hiobsbotschaft für den VW-Konzern mit feiner Ironie unters Volk zu bringen. Er habe gehört, so der Bundesrichter bei der turnusmäßigen Anhörung aller Konfliktparteien in San Francisco, dass bei Volkswagen außer den Technikern auch die Anwälte fieberhaft an einer Überwindung des Skandals um manipulierte Abgastests arbeiteten. Das sei in der Tat so, bestätigte VW- Rechtsbeistand Robert Giuffra, er selbst arbeite rund um die Uhr und habe von seinem achtjährigen Sohn schon zu hören bekommen, dass Papa nie zu Hause sei. In einem Monat wird Ihre Familie Sie wiederhaben, entgegnete Breyer. Dann können sie alle einen ökologisch-korrekten Urlaub in San Francisco verbringen. Ein Monat also. So lange läuft die Galgenfrist, die VW bleibt, um endlich ein Konzept zur Lösung der Probleme auf den Tisch zu legen. Oder wie Breyer es ausdrückte: Um diese die Umwelt verpestenden Fahrzeuge von der Straße zu holen. Die Spanne entspricht rein von der Dauer her exakt jener, die am Donnerstag abgelaufen war insofern könnte man auf den Gedanken kommen, die Fristverlängerung bis zum 21. April sei für VW eine gute Nachricht. Tatsächlich jedoch hat Breyer mit seiner Entscheidung den Druck auf Volkswagen weiter massiv erhöht: Erstmals machte er deutlich, was passieren wird, sollte der Konzern in vier Wochen erneut ohne Konzept dastehen. Dann nämlich wird das Gericht noch am selben Tag einen Zeitplan aufstellen, der es ermöglicht, binnen weniger Monate über die Schadenersatzforderungen gegen VW zu entscheiden. Mit anderen Worten, so Breyer, das Gericht würde ernsthaft eine Hauptverhandlung noch in diesem Sommer in Betracht ziehen. Was nach einer juristischen Formalie klingt, wäre für Volkswagen der größte anzunehmende Unfall. Denn die Strategie des Konzerns zielt bisher darauf ab, die laufende sogenannte vorprozessuale Phase Teure Lösung 9,5 Milliarden Dollar könnte der Rückkauf der VW-Autos in den USA kosten. Galgenfrist Volkswagen bekommt von einem Gericht in Amerika einen weiteren Monat Zeit, um endlich ein Konzept zur Beseitigung der Abgas-Probleme auf den Tisch zu legen. Das klingt nach einer guten Nachricht, ist aber keine dazu zu nutzen, um sich mit den Kunden, den klagenden Wettbewerbern und vor allem mit der US-Regierung auf einen außergerichtlichen Vergleich zu verständigen. Bisher waren Experten davon ausgegangen, dass mit einer Hauptverhandlung, wenn überhaupt, frühestens im Laufe des Jahres 2017, vielleicht gar erst 2018, zu rechnen ist. Nun könnte sich die Spanne für Vergleichsverhandlungen dramatisch verkürzen, im Zweifel auf wenige Wochen. Techniker des Wolfsburger Konzerns hatten über Jahre die Emissionen von Diesel-Pkw mithilfe einer Software manipuliert, weil sie sich nicht in der Lage sahen, die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte sowie die Kostenvorgaben der Firmenspitze auf anderem Wege einzuhalten. Die Software sorgt dafür, dass die eigentlich zu hohen Abgaswerte der Pkw heruntergeregelt werden, sobald das Auto auf einem Prüfstand steht. Der Skandal war im September vergangenen Jahres in den USA aufgeflogen. Weltweit sind elf Millionen Fahrzeuge der Marken VW, Audi und Porsche betroffen, in den Vereinigten Staaten, wo besonders strenge Emissionsschutzbestimmungen gelten, Weil die VW-Kunden nichts für den Gesetzesverstoß können, dürfen sie auch in den USA ihre Autos vorerst weiter nutzen. Breyer deutete jedoch an, dass dies nicht so bleiben wird, sollte VW am 21. April immer noch kein Lösungskonzept vorlegen. Im Extremfall könnten die Wagen stillgelegt werden was die Wut der Kunden auf Volkswagen wohl massiv erhöhen würde. Breyer riet VW deshalb eindringlich dazu, rasch spezifische und detaillierte Vorschläge für eine Beseitigung des Problems auszuarbeiten und mit der US-Umweltbehörde EPA abzustimmen. Denkbar, so der Richter, seien ein Rückkaufplan, ein Reparaturkonzept und andere Maßnahmen oder eine Kombination aus alledem. Volkswagen hat bereits angedeutet, dass eine Reparatur das Unternehmen in vielen Fällen so teuer käme, dass ein teilweiser Austausch der Wagen wohl die bessere Lösung wäre. Nach Schätzung von Experten würde ein Rückkauf aller Pkw VW etwa 9,5 Milliarden Dollar kosten. Defekte Pedale Mitten im VW-Abgasskandal rufen Volkswagen und die Konzerntochter Porsche weitere Fahrzeuge zurück, davon etwa in Deutschland. Die baugleichen Modelle der Typen VW Touareg und Porsche Cayenne würden wegen eines möglicherweise gelösten Sicherungsrings am Lagerbock der Pedale in die Werkstätten geordert, teilten die Unternehmen mit. Betroffen seien weltweit Touareg und Cayenne der Baujahre 2011 bis DPA FOTO: JOE RAEDLE/GETTY IMAGES/AFP Wegen des Verstoßes gegen Umweltgesetze, Irreführung der Behörden und Gefährdung der öffentlichen Gesundheit drohen dem VW-Konzern zudem Entschädigungszahlungen an die US-Regierung von bis zu 46 Milliarden Dollar (40 Milliarden Euro). Zwar gehen Fachleute davon aus, dass die Summe am Ende deutlich niedriger ausfallen wird. Käme es jedoch bereits in diesem Sommer zum Prozess, verlöre Volkswagen auch in dieser Frage jede Einflussmöglichkeit. Dass Breyer willens und in der Lage ist, noch vor Ablauf der Vier-Wochen-Frist einen Plan B vorzubereiten, zeigt die Tatsache, dass er die Konfliktparteien dazu verpflichtete, ihn von sofort an im Wochenrhythmus über den Verhandlungsstand zu unterrichten. Adam Levitt, einer der führenden Klägeranwälte, erklärte nach der Anhörung, das Gericht habe mit der Fristverlängerung zwar honoriert, dass Volkswagen substantielle Fortschritte bei der Lösung der Probleme erzielt habe. Es wolle dem Konzern jedoch ganz offensichtlich weiter Feuer unter den Füßen machen. In der Tat Breyer ließ daran schon bei seinem Wortwechsel mit VW-Anwalt Giuffra wenig Zweifel aufkommen. Der vergangene Monat, so Giuffra, sei vermutlich der härteste in seiner 25-jährigen Berufslaufbahn gewesen. Ich bin ziemlich zuversichtlich, entgegnete der Richter, dass Sie es schaffen werden, diesen Rekord im kommenden Monat noch zu brechen. Zu blöd, dass es Lake Wobegon gar nicht gibt, zumindest nicht außerhalb der Vorstellungen des amerikanischen Moderators und Schriftstellers Garrison Keillor. Denn die kleine Fantasiestadt im Mittleren Westen der USA klingt wie eine ziemlich perfekte Welt. Dort sind alle Frauen stark, alle Männer schön und alle Kinder hochbegabt, erzählt Keillor. Zumindest inden Augen der Einwohner von Lake Wobegon. Ganz anders sieht das die Psychologie, die den Namen der Stadt entlehnt hat und vom Lake-Wobegon-Effekt spricht. Sie meint damit, flapsig übersetzt, Größenwahn. Oder: selbstwertdienliche Verzerrung. Dass Selbstüberschätzung den Namen einer fiktiven Kleinstadt in Amerika bekommt, ist gar nicht so abwegig. Man verletzt keine Gefühle. Und außerdem ist der Lake-Wobegon-Effekt typisch amerikanisch, wie eine Studie der Umfrageplattform Qualtrics zeigt: Dort glauben besonders viele Menschen, viel produktiver zu arbeiten als ihre Kollegen selbst wenn das gar nicht stimmt. Woher kommt diese Selbstüberschätzung? Vielleicht steckt ein bisschen amerikanischer Traum dahinter, vielleicht auch ein wenig Weltmachtbewusstsein. Wie würden sich Amerikaner erst im Vergleich zu anderen Ländern einschätzen? Etwa zu Deutschland? Das hängt davon ab, welches Bild sie von den Deutschen haben. Denn in Amerika gibt es ganz unterschiedliche Vorstellung davon, was typical german ist. Da ist zum einen der fußballsüchtige, bierbäuchige Deutsche, der seine Tage völlig unproduktiv mit Sauerkraut und Bratwurst im Wirtshaus zubringt, oder seinen Rausch auf der Bierbank unter dem Maibaum aussitzt. Da ist aber auch das Bild vom unnahbaren, ordnungsversessenen und überpünktlichen Deutschen, der nichts anderes tut, als ultraproduktiv seine Pflicht zu erfüllen. Ein bisschen Wahrheit steckt in beidem: Spätestens seit der WM 2014 ist Deutschland fußballvernarrt. Und das mit der Pünktlichkeit nimmt man hierzulande auch sehr ernst. Aber was es mit Bier, Ordnungsliebe und Gemütlichkeit so auf sich hat, das sollten die Amerikaner lieber nicht von den Deutschen erfahren. Denn auch die haben nicht immer das treffendste Selbstbild. So glaubte man hierzulande lange, viel mehr zu schuften als in Griechenland, obwohl Griechen jedes Jahr über sechshundert Stunden mehr arbeiten als Deutsche, wie OECD-Zahlen zeigen. Wie produktiv die Griechen dabei sind, ist eine andere Frage. Denn laut Qualtrics-Studie ist der Lake-Wobegon- Effekt bei den Griechen auch ganz schön groß. Denn die Hellenen halten sich für deutlich produktiver als sie eigentlich sind. aloysius widmann Schneller als die Concorde Der Plan: in dreieinhalb Stunden über den Atlantik Ein Flug mit Boom (hier ein Modell) soll 5000 Euro kosten. Es ist knapp 30 Jahre her, dass der britische Unternehmer Richard Branson auf dem Atlantik einen Rekord brach: Mit seiner Yacht raste er im Rekordtempo über den Ozean. Es war die schnellste Atlantiküberquerung mit einem Schiff in der Geschichte. Die Jagd nach Geschwindigkeitsrekorden lässt den Airline-Besitzer auch heute nicht los. Mit seiner Fluggesellschaft Virgin Atlantic will Branson dabei helfen, wieder einen Überschallflieger in den Himmel zu bringen, der Passagiere in wenigen Stunden über den Atlantik bringt. Das Ziel: von London nach New York in dreieinhalb Stunden. Er kooperiert dafür mit einer US-Firma. Boom soll der Flieger heißen, an dem der Pilot und ehemalige Amazon-Manager Blake Scholl im US-Bundesstaat Colorado tüftelt. Scholls Prototyp soll günstiger sein als die Projekte der etablierten Flugzeughersteller Boeing und Lockheed Martin, die sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigen. Der Boom-Jet soll wesentlich kleiner ausfallen als die Concorde. Mehr als 40 Sitzplätze wird es wohl nicht geben. Branson ist bei dem Projekt optimistisch er unterschrieb gleich eine Kaufoption über zehn Jets. Der Prototyp soll Ende nächsten Jahres getestet werden, kommerzielle Flüge könnten in wenigen Jahren abheben. Scholl verspricht, dass der Überschallflug über den Atlantik vergleichsweise günstig sein wird Dollar für den Hin- und Rückflug setzt er an nicht mehr, als heute ein Business-Class-Ticket koste, sagt Scholl. Er betont die vergleichsweise günstigen Kosten nicht ohne Grund. Ausschlaggebend für die Einstellung des kommerziellen Überschalljets Concorde war zwar ein verheerender Absturz in der französischen Hauptstadt Paris, bei dem 113 Menschen ums Leben kamen. Neben den Sicherheitsbedenken gab es aber auch ein anderes Problem: Die Flüge rechneten sich kaum. Auch bei Airbus tüftelt man an einem neuen Überschall-Jet. Der europäische Luft-und Raumfahrtkonzern hat sich 2014 mit der Aerion Corporation auf eine FOTO: OH weitreichende Zusammenarbeit geeinigt. Aerion und Airbus wollen gemeinsam einen Überschall-Geschäftsreisejet entwickeln, der schneller als der Schall fliegen kann und circa acht bis zwölf Sitzplätze bieten soll. AS2 heißt das Projekt. Wenn alles nach Plan laufe, sollen im Jahr 2023 die ersten Passagiere befördert werden. Vielleicht ist der Traum vom Fliegen in Überschallgeschwindigkeit ja doch noch nicht zu Ende. jan schmidbauer Gift für die Bienen Die Bundesregierung will das Verbot schädlicher Pflanzenschutzmittel aufweichen. Das empört die Imker München Bienen liefern nicht nur Honig. Vor allem leisten sie wertvolle Dienste in der Landwirtschaft, quasi als kostenlose Bestäubungsmaschinen. Drei Viertel aller Nutz- und Nahrungspflanzen sind auf ihre Hilfe angewiesen, wenn der Ernteertrag stimmen soll. Doch die Bienenbestände sind bedroht. Das anhaltende Sterben der vergangenen Jahren bereitet nicht nur Imkern und Naturschützern Sorgen. Giftige Pestizide, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden, gelten neben Krankheiten und Parasiten als Hauptursache dafür. Besonders umstritten sind in diesem Zusammenhang Stoffe, die zur Gruppe der sogenannten Neonicotinoide gehören, deren Einsatz in Deutschland seit vergangenem Sommer nicht mehr erlaubt ist. Doch dieses Verbot will die Bundesregierung nun offenbar aufweichen. Das zeigt eine geplante Verordnung, deren Entwurf der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Das Papier aus dem Haus von Agrarminister Christian Schmidt (CSU) sieht Ausnahmen für den Einsatz der verbotenen Insektizide bei verschiedenen Getreidesorten vor, etwa Winterweizen, Winterroggen oder Wintergerste. Dabei hatte Schmidt im vergangenen Sommer noch per Eilverordnung ein Einsatzverbot dieser Mittel verhängt. Mit der Verordnung schützen wir die Bienen vor insektizidhaltigem Staub. Das nützt sowohl den Bienen als wichtigem Teil der Natur als auch den Bauern, die auf die Bestäubung ihrer Pflanzen durch die Bienen angewiesen sind, ließ der Minister im Juli mitteilen. Auch der Handel mit den Pflanzenschutzmitteln wurde untersagt, weil zu befürchten sei, dass aus anderen Ländern derart behandeltes Saatgut importiert werde, hieß es damals. Dieses Handelsverbot will der Minister aber nun offenbar aufweichen. Saatgut, das bis zu einem bestimmten Grenzwert mit dem Stoff behandelt ist, soll demnach wieder erlaubt sein. Neonicotinoide werden unter anderem beim Beizen von Saatgut eingesetzt. Die Körner werden vor der Aussaat mit dem Insektengift behandelt. Damit sollen später beim Keimen mögliche Schädlinge abgehalten werden. Deren Nervensystem wird durch das Gift geschädigt. Die Mittel stehen auch im Verdacht, Vögeln zu schaden. Hergestellt werden sie etwa von Bayer und dem Schweizer Konzern Syngenta. Bei Imkerverbänden und den Grünen im Bundestag stößt das Vorhaben auf vehemente Ablehnung. Wir erwarten vom Wissenschaftler haben festgestellt, dass die umstrittenen Neonicotinoide die Bienenkönigin schwächen. Damit ist das ganze Volk bedroht. FOTO: NICOLAS AMER/DPA Landwirtschaftsministerium, dass der Verordnungsentwurf umgehend zurückgezogen wird, sagt Walter Haefeker vom deutschen Berufsimkerverband DBIB. Der Vorschlag ignoriere den Stand der Wissenschaft, der deutlich zeige, wie schädlich Neonicotinoide seien, kritisiert Haefeker. Minister Schmidt riskiert mit dem Vorhaben fahrlässig den Schutz von Bestäubern, moniert Harald Ebner, Agrarexperte und Bundestagsabgeordneter der Grünen. Während die Hersteller selbst andere Gründe für das Bienensterben verantwortlich machen etwa Parasiten, die Krankheiten übertragen, gibt es immer mehr wissenschaftliche Studien, in denen die umstrittenen Insektizide als eine der Hauptursachen genannt werden. Dazu gehört die Studie einer Forschergruppe der Universität Bern aus dem Jahr Die Ergebnisse zeigen, dass diese Chemikalien Königinnen schädigen und dadurch für die Verluste von Bienenvölkern mitverantwortlich sein können, meint Geoffrey Williams, einer der Autoren der Studie. In der EU ist der Einsatz der umstrittenen Mittel von 2013 an eingeschränkt Die Risiken der Stoffe werden derzeit von der europäischen Lebensmittelbehörde Efsa neubewertet. Ein Ergebnis wird für 2017 erwartet. EU-weit ist die Verwendung der drei neonicotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam seit 2013 stark eingeschränkt. Das sind jene drei Stoffe, für die das Agrarministerium eine Ausnahme machen will. Das Ministerium bestätigt, dass eine Vorlage in Arbeit sei, in der die Nutzung der Stoffe neu geregelt werden soll: Der Verordnungsentwurf legt für Deutschland konkrete zusätzliche Risikominderungsmaßnahmen für den Einsatz von Getreidesaatgut fest, das außerhalb Deutschlands mit Neonicotinoiden behandelt wurde. Dies sei notwendig, weil die Eilverordnung vom vergangenen Sommer nur sechs Monate gültig sei. Die zunächst verbotenen Stoffe hält das Ministerium nun doch für vertretbar, solange bestimmte Grenzwerte nicht überschritten werden. Wissenschaftliche Daten des Julius-Kühn- Instituts hätten gezeigt, dass eine Gefährdung der Bienen dann ausgeschlossen werden könne, heißt es. silvia liebrich

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30 30 WIRTSCHAFT HBG Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Die deutsche Modebranche kämpft Steilmann geht in die Pleite, Escada baut um von caspar busse München Mode ist eine immer fortwährende Reise, sehr dynamisch, sehr fordernd, sagte Megha Mittal vor ein paar Jahren. Damals hatte sie gerade die Münchner Traditionsfirma Escada übernommen. Dass die Fahrt aber so lange dauern würde, hatte die Investorin aus London, eine ehemalige Investmentbankerin, die aus der Eigentümerfamilie des Stahlkonzerns Arcelor-Mittal stammt, wohl nicht erwartet. Bis Escada wieder floriert, wird es noch dauern. Und Megha Mittal wird weiteres Kapital dazugeben müssen. Wir brauchen Aufbruchstimmung. Es ist meine Aufgabe, das Unternehmen wieder profitabel und effizienter zu machen, sagt Jörg Wahlers, 52, der Süddeutschen Zeitung. Der Finanzmann, der die Firma schon seit sieben Monaten übergangsweise führt, hatte im Oktober ein hartes Sanierungsprogramm aufgelegt, das den hoffnungsvollen Namen Journey to excellence trägt. Ein Viertel des Weges ist bereits geschafft, so Wahlers heute. Jörg Wahlers, 52, ist seit 2014 bei Escada und seit August 2015 Interims-Chef. Er arbeitete vorher bei Villeroy & Boch, bei Jacobs Suchard und beim Mischkonzern Reckitt Benckiser. FOTO: ESCADA Escada-Modenschau in Japan: Dort laufen die Geschäfte vergleichsweise gut. Probleme gibt es in anderen Regionen, vor allem in Europa. Dazu gehören Investitionen, Wahlers kündigt einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag an. Finanziert werden kann das aber nur zum Teil aus eigener Kraft, also aus den laufenden Erlösen. Eigentümerin Mittal selbst gibt deshalb derzeit Kapital dazu, berichtet Wahlers und fügt an: Megha Mittal ist sehr engagiert und präsent. Sie investiert weiter in das Geschäft. Zuletzt waren immer wieder Spekulationen aufgekommen, Megha Mittal könnte sich zurückziehen und einen Käufer für Escada suchen. Dazu stellt Wahlers nun klar: Megha Mittal steht voll und ganz hinter Escada. Sie hat ein sehr langfristiges Interesse an dem Unternehmen. Zum Umbau bei Escada gehört aber auch ein deutlicher Abbau von Arbeitsplätzen. Insgesamt sollen 200 Stellen wegfallen, davon allein 150 in der Escada-Hauptverwaltung in Aschheim bei München. Künftig werden dann dort noch 200 Mitarbeiter tätig sein, von weltweit insgesamt Es ist ein Kahlschlag am Konzernsitz, fällt doch hier fast jede zweite Stelle weg. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan laufen. Wir machen sehr gute Fortschritte und wollen schnell Klarheit für alle schaffen bei diesem schwierigen Thema, sagt Wahlers. Betriebsbedingte Kündigungen sind aber offenbar nicht ausgeschlossen. Escada ist kein Einzelfall: Viele deutsche Modefirmen sind seit Längerem in einer tiefen Krise. Gerade stellt Steilmann Hilfe kommt aus London Escada-Eigentümerin Megha Mittal steckt weitere Mittel in Escada und sucht noch immer einen neuen Chef. Interims-Boss Jörg Wahlers saniert derweil und streicht kräftig Jobs Insolvenzantrag (siehe unten). Hugo Boss musste vor wenigen Wochen nach einem rasanten Expansionskurs Filialschließungen bekannt geben, der Aktienkurs ist in den vergangenen Monaten gefallen, die Prognosen konnten nicht eingehalten werden, in China bleiben die Kunden aus. Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs verließ den Konzern überraschend Ende Februar, ein Nachfolger wird gesucht. Schlecht sieht es auch bei Gerry Weber aus, das Unternehmen baut 700 Jobs ab und will hundert Filialen im In- und Ausland schließen. Auch die Hamburger Modekette Tom Tailor überprüft Standorte. Rena Lange und Strenesse sind bereits pleite. Internationale Modeketten wie H&M, Zara oder Primark, die auf ein jüngeres Publikum zielen, melden dagegen Erfolge. Escada, 1976 von Margaretha und Wolfgang Ley gegründet, wurde schnell eine der bekanntesten Luxus-Modemarken FOTO: OH aus Deutschland, die Firma war dann aber schon länger in der Krise, auch aufgrund von Managementfehlern musste das ehemals börsennotierte Unternehmen schließlich Insolvenz anmelden, nachdem es sich nicht mit Gläubigern einigen konnte. Megha Mittal stieg ein und rettete die Marke. Damals führte Bruno Sälzer, der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Hugo Boss, die Geschäfte, er organisierte die Rettung und modernisierte das Image. Vor mehr als zwei Jahren, im Februar 2014, verkündete Sälzer seinen Abschied und ging später zur Jugendmarke Bench. Seitdem ist der Chefposten praktisch vakant. Nach langer Suche engagierte Megha Mittal Anfang 2015 den Amerikaner Glenn McMahon. Der sollte das US-Geschäft, einer der wichtigsten Märkte für Escada, ankurbeln; er pendelte zunächst zwischen New York und München, gab aber nach nur sechs Monaten wieder auf aus persönlichen Gründen, wie es hieß. Wie schon einmal nach dem Abgang von Sälzer übernahm wieder Finanzmann Wahlers die Geschäfte, übergangsweise, wie er betonte. Wir suchen nach wie vor mit Hochdruck einen neuen Vorstandsvorsitzenden, sagt Wahlers. Der Betriebswirt war 2014 vom Keramikproduzenten Villeroy & Boch gekommen. Auch dort war er Finanzchef. Bei Escada ist er für Finanzen, die operativen Geschäfte, Logistik und Personal zuständig. Ein klangvoller Name: Die Marke soll jetzt auch vom Onlinehandel profitieren Schon Ende 2015 hatte Wahlers von einer negativen Geschäftsentwicklung und einer problematischen Umsatzsituation gesprochen. Escada hat unter anderem mit der Flaute in Russland zu kämpfen. Auch die Wirtschaftsprobleme in China machen sich bemerkbar. In den USA und in Japan laufe es dagegen gut lag der Escada- Umsatz noch bei 300 Millionen Euro, Ex- Chef Sälzer hatte sogar mal 500 Millionen Euro als Ziel ausgegeben. Dem Vernehmen nach dürften die Erlöse heute bei 275 Millionen Euro liegen, weit von der einstigen Zielgröße entfernt. Offenbar werden 2016 vor allem wegen der Kosten für den Personalabbau unter dem Strich Verluste erwartet. Escada unterhält derzeit weltweit 180 eigene Geschäfte, davon 16 in Deutschland. Demnächst soll in Düsseldorf ein neuer Standort an der Königsallee in einem veränderten Lounge- Design eröffnet werden. Die Hoffnungen von Escada ruhen jetzt unter anderem auf einem Ausbau des Onlinegeschäftes und einer Verbesserung der IT-Systeme. Der Name Escada ist klangvoll, und die Marke hat nach wie vor eine große Bekanntheit. Wir gehören weltweit zu den zehn größten Herstellern von Damen-Konfektionsmode, sagt Wahlers. Er glaubt, dass die Münchner Modefirma sich auch in der sich rasant ändernden Branche behaupten werde. Fit werden. Gesund bleiben. Aus nach 58 Jahren Steilmann beantragt kurz nach dem Börsengang die Insolvenz Jobs sind in Gefahr Düsseldorf In der Geschichte vom Niedergang einer deutschen Marke könnte dies das Ende sein: Der Textilhändler Steilmann hat Insolvenzantrag gestellt, gerade 141 Tage nach einem verpatzten Börsengang. Nun soll Frank Kebekus, einer der erfahrensten deutschen Insolvenzverwalter, retten, was zu retten ist. Es geht um eine Zukunft für die weltweit 8300 Mitarbeiter von Steilmann, aber auch um die Adler- Modemärkte, an denen Steilmann gemeinsam mit einem Finanzinvestor die Mehrheit hält, und um die Aktionäre, die sich im vergangenen November noch vom schillernden Namen verführen ließen. Die Geschichte von Klaus Steilmann illustriert wie kaum eine andere das deutsche Wirtschaftswunder: Mit 40 Näherinnen begann er 1958 in Wattenscheid mit der Produktion von Damenmänteln. Aus der kleinen Fabrik machte er binnen 30 Jahren Europas größten Bekleidungshersteller, mit weltweit mehr als hundert Werken, mehr als Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,8 Milliarden Mark. Es gab Zeiten, da hatte jede zweite deutsche Frau ein Kleid von Steilmann im Schrank. Karl Lagerfeld entwarf Ende der Achtzigerjahre eine Kollektion. Mode für Millionen, nicht für Millionäre, das war Steilmanns Motto. Sogar dem Fußballclub Wattenscheid 09 verhalf er als Präsident und Mäzen in die Bundesliga. Doch die Modewelt hat sich stark gewandelt und Steilmann zu spät darauf reagiert. Heute sind Ketten wie H&M aus Schweden oder die spanische Inditex- Gruppe mit Marken wie Zara, Pull & Bear oder Massimo Dutti erfolgreich rettete die italienische Mode-Gruppe Miro Radici aus Bergamo Steilmann vor der Pleite. Vorstandschef Michele Puller sah keinen Ausweg mehr. Bislang Erfolg versprechende Sanierungsverhandlungen hätten nicht zum Ziel geführt, heißt es in der Begründung zum Insolvenzantrag. Die Banken seien nicht bereit gewesen, weiteres Geld zu geben; auch Gespräche mit möglichen Investoren hätten nichts gebracht, so eine Sprecherin. Zuletzt setzte Steilmann mit 8300 Mitarbeitern in 18 Ländern etwa 900 Millionen Euro um. Mehr als die Hälfte seiner Leute beschäftigt das Unternehmen in Deutschland. Die Zielgruppe sind Frauen im Alter von 45 Jahren und älter, die sich Insolvenzverwalter Frank Kebekus. FOTO: DPA schick, aber auch nicht allzu teuer einkleiden möchten. Zu dem Unternehmen gehören auch die Marken Apanage und Kapalua sowie die vor allem in Nordrhein-Westfalen angesiedelten Boecker-Modehäuser. An der börsennotierten Modekette Adler hält Steilmann mit dem Investor Equinox knapp 53 Prozent. Wie schlecht es um den Modehersteller aus dem Ruhrgebiet steht, hatte sich bereits seit November abgezeichnet: Beim Börsengang wollte Vorstandschef Puller ursprünglich 100 Millionen Euro einnehmen, um das Wachstum zu finanzieren und die Mehrheit an Adler zu übernehmen. Doch das Interesse an Steilmann-Aktien war gering; Puller musste sich mit 8,8 Millionen Euro begnügen. Er zog die Börsennotiz dennoch durch. Mitte Dezember gab es weitere schlechte Nachrichten; das milde Winterwetter, so die Begründung, habe die Geschäfte erschwert. Nach Bekanntwerden der Insolvenz fielen am Donnerstag die Adler-Aktien, um mehr als fünf Prozent. Analysten gehen davon aus, dass die Pleite des Großaktionärs zunächst keine allzu großen Konsequenzen für das alltägliche Geschäft haben dürfte. Adler habe keinen Beherrschungsoder Gewinnabführungsvertrag mit Steilmann und verfüge unverändert über eine mehr als ausreichende Liquidität, stellte das Unternehmen aus Haibach bei Aschaffenburg klar. Adler betreibt mit etwa 4000 Mitarbeitern mehr als 170 Modemärkte, die meisten davon in Deutschland. Unklar ist allerdings, was mit den Adler-Aktien passiert, die von der Steilmann-Gruppe gehalten werden. Sie könnten von einem Insolvenzverwalter womöglich herangezogen werden, um die Schuldner auszuzahlen. Die Nachricht vom Insolvenzantrag ließ die Steilmann-Aktie dramatisch einbrechen: Das Anfang November mit 3,50 Euro erstmals notierte Papier sank am Donnerstag um 90 Prozent auf 21 Cent. Die Aktionäre werden ihr investiertes Kapital wohl nicht wiedersehen. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) bezeichnete die Insolvenz als eine pure Katastrophe für die Anleger. Sie will nun prüfen, ob das ein Fall für die Staatsanwaltschaft ist. Möglicherweise war die Lage ja bei dem Börsengang schon viel schlechter, als kommuniziert wurde, sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. varinia bernau Auch als E-Paper erhältlich: Reich mit Zara Amancio Ortega hat mit Mode Milliarden Euro gemacht Madrid Krise in der Modeindustrie? An manchen Tagen wird Amancio Ortega mit einem Schlag um mehrere Millionen Euro reicher. Der Gründer der spanischen Modekette Zara, der am Ostermontag 80 Jahre alt wird, ist der Mehrheitsaktionär des Mutterkonzerns Inditex. Mit jedem Anstieg des Aktienkurses, mit jeder Dividende nimmt das Vermögen des Multimilliardärs weiter zu. Laut Forbes ist der Spanier der reichste Europäer und der zweitreichste Mann der Welt, hinter Microsoft-Mitbegründer Bill Gates. Das Blatt schätzt sein Vermögen auf 59 Milliarden Euro. Ortega hatte Inditex binnen weniger Jahrzehnte zu einem der weltweit größten Textilkonzerne gemacht, mit mehr als 7000 Läden in aller Welt und Mitarbeitern. Neben Zara gehören Ketten wie Bershka, Pull and Bear oder Massimo Dutti zu Inditex. Vor fünf Jahren gab der Gründer die Führung des Konzerns ab. Ortega scheut die Öffentlichkeit wie kaum ein anderer. Er gibt keine Interviews, bis in die 1990er-Jahre ließ er nicht einmal ein Foto von sich verbreiten. So war Inditex lange Zeit ein Unternehmen ohne Gesicht, denn kaum jemand wusste, wer sich hinter dem rasanten Aufstieg verbarg. Der Eisenbahnersohn begann seine Karriere mit 14 Jahren als Bote eines Hemdengeschäfts und eröffnete 1975 seinen ersten Kleiderladen mit dem Namen Zara. dpa Mittwoch-Lotto 6 aus 49 (23. März) Lottozahlen: Superzahl: 0 1. Rang (6 Treffer und Superzahl) ,30 Euro, 2. Rang (6 Treffer) ,80 Euro, 3. Rang (5 Treffer mit Superzahl) ,50 Euro, 4. Rang (5 Treffer) 3964,70 Euro, 5. Rang (4 Treffer mit Superzahl) 278,80 Euro, 6. Rang (4 Treffer) 45,20 Euro, 7. Rang (3 Treffer mit Superzahl) 26,30 Euro, 8. Rang (3 Treffer) 10,30 Euro, 9. Rang (2 Treffer mit Superzahl) 5,00 Euro. Spiel 77: Gewinnklasse 1 (Super 7): unbesetzt, im Jackpot ,90 Euro, Gewinnklasse 2: ,00 Euro, Gewinnklasse 3: 7777,00 Euro, Gewinnklasse4: 777,00 Euro, Gewinnklasse 5: 77,00 Euro, Gewinnklasse 6: 17,00 Euro, Gewinnklasse 7: 5,00 Euro. Super 6: (Ohne Gewähr)

31 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 HF3 WIRTSCHAFT 31 UNTERNEHMEN Diebold schafft es gerade so Düsseldorf Der Paderborner Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf wird amerikanisch. Der US-Konkurrent Diebold musste aber buchstäblich bis zur letzten Minute um den Erfolg seines 1,7 Milliarden Euro schweren Übernahmeangebots für die Nummer drei der angeschlagenen Branche bangen. Letztlich dienten 68,9 Prozent der Wincor-Aktionäre dem fast gleich großen Rivalen ihre Anteile zum Kauf an, wie Diebold mitteilte. Nötig waren 67,6 Prozent. Die Wincor- Aktie schnellte um 20 Prozent auf 52,75 Euro und lag zwischenzeitlich auf einem Zwei-Jahres-Hoch. Die Diebold-Aktie legte zunächst um 6,5 Prozent zu. Hedgefonds und andere spekulative Anleger hoffen nun, dass sie eine höhere Abfindung erhalten, wenn Diebold Wincor von der Börse nimmt. reuters Lidl-Mitarbeiter streiken Paris Mitarbeiter des Lebensmitteldiscounters Lidl in Frankreich haben am Donnerstag für höhere Löhne gestreikt. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich je nach Region ein Viertel bis drei Viertel der Beschäftigten an dem Ausstand. Lidl dagegen erklärte, in ganz Frankreich hätten maximal fünf Prozent der Belegschaft gestreikt. Sechs Verteilzentren seien blockiert worden; die Gewerkschaften gaben diese Zahl mit rund einem Dutzend an. In der Region um Paris hätten zudem mehrere Filialen streikbedingt schließen müssen. Nach drei Verhandlungsrunden seit Jahresbeginn will die Firmenleitung die Gehälter um 0,2 Prozent erhöhen und am Jahresende eine Prämie zahlen. Die Gewerkschaften verlangen 1,0 Prozent mehr allein über eine Lohnerhöhung. afp SAP-Chef verlängert Walldorf Europas größter Softwarekonzern SAP wird bis zum Jahr 2021 weiter von Bill McDermott geführt. Das Unternehmen habe den Vertrag mit dem Vorstandschef entsprechend verlängert, bestätigte eine Firmensprecherin. Auch die Kontrakte des Finanzvorstands Luka Mucic und weiterer Manager seien verlängert worden. Der 54-Jährige US-Amerikaner führt den Dax-Konzern seit 2014 allein, zuvor war er vier Jahre lang Co- Chef. McDermott hatte im vergangenen Juli in den USA einen schweren Unfall. Er konnte aufgrund seiner Verletzung für einige Wochen nicht in die deutsche SAP-Zentrale in Walldorf zurückkehren. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass während seiner Abwesenheit andere Manager an Einfluss gewonnen hätten und Bill McDermott zurücktreten könnte. dpa Hilfe für Kliniken erlaubt Karlsruhe Die übliche Bezuschussung finanziell klammer kommunaler Kliniken durch Städte und Kreise ist nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) grundsätzlich zulässig. Voraussetzung sei aber, dass zuvor festgelegt wurde, für welche Leistungen Zuschüsse erteilt werden. Wenn das transparent genug erfolge, müssten die Zuschüsse nicht bei der EU angemeldet werden, entschied der BGH am Donnerstag (Az.:I ZR 263/14). Dem Rechtsstreit lag eine Klage des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken (BDPK) gegen den Landkreis Calw zugrunde. Er sah in den kommunalen Zuschüssen verbotene Subventionen. Der BDPK bewertete das Urteil positiv. Der BGH habe deutlich gemacht, dass Beihilfen nicht schrankenlos zulässig seien. dpa Druckkontrollelement der SV Zeitungsdruck GmbH von uwe ritzer Herzogenaurach Bei Angelique Kerber kamen sie zu spät. Gleich nach ihrem Sieg bei den Australian Open Ende Januar fragten die Leute von Adidas bei ihr an, ob sie nicht das türkisfarbene Tank-Top, den knallroten Rock und die weißen Schuhe haben könnten, in denen Kerber das Finale gegen Favoritin Serena Williams sensationell gewonnen hatte. Und zwar möglichst im verschwitzten Originalzustand. Kerber lehnte ab. Die Klamotten seien schon in der Wäsche und außerdem wolle sie sie selbst behalten, als Erinnerung an ihren bislang größten Triumph: den ersten Grand-Slam-Sieg einer deutschen Tennisspielerin seit 17 Jahren. Andernfalls wären Tank-Top und Rock sicher hier gelandet, in elektronisch besonders gesicherten Räumen im Untergeschoss des größten Gebäudes der Adidas- Zentrale in Herzogenaurach. Martin Gebhardt oder einer seiner Kolleginnen und Kollegen hätten eigens weiße Handschuhe angezogen, Angelique Kerbers im Idealfall verschwitztes Sieger-Dress abfotografiert, registriert, akkurat auf einen Bügel gehängt und zum Schutz eine weiße Husse darübergezogen. Dann hätten sie die Textilien in einen fensterlosen Raum mit schwarzen Wänden gebracht. Wie alle anderen Schätze der Sportgeschichte, die der hinter Nike zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt hier lagert. Bei permanent 18 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von exakt 55 Prozent. Für die Öffentlichkeit ist das Firmenarchiv von Adidas nicht zugänglich. Es erfüllt gleich mehrere Zwecke. Es ist das Gedächtnis und die mentale Ladestation des Unternehmens, wenn es um die eigene Marke, deren Design und Image geht. Und es ist eine spektakuläre Reliquiensammlung des Weltsports. Adidas war jahrzehntelang der größte Sportausrüster der Welt. Entsprechend wurden unzählige Athleten aus vielen Ländern in Trikots, Hosen, Wettkampfanzügen und Schuhen mit den drei Streifen Weltmeister oder Olympiasieger, holten Meisterschaften und wichtige Pokale. Zigtausende dieser Teile lagern in diesem vollklimatisierten Depot. Martin Gebhardt führt in einen mit raumhohen grauen Archivschränken, abgedeckten Kleiderständern und zahllosen Kartons gefüllten Raum. Schon Adi Dassler hat von Sportlern Produkte nach Wettkämpfen zurückgefordert, um daran zu lernen und zu sehen, was man besser machen kann, sagt Gebhardt. Jahrzehntelang kümmerte sich ein anderer Adidas- Enthusiast quasi nebenbei um die historischen Bestände des Unternehmens Der Bruch In der Waschküche ihrer Mutter in Herzogenaurach bei Nürnberg begannen die Brüder Adolf und Rudolf Dassler in den 1920er- Jahren damit, Sportschuhe zu schustern. Sie gründeten eine Firma, verkrachten sich und gingen von 1948 an getrennte Wege. Adi gründete Adidas, Rudolf Puma. Verschwitzte Schätze Im für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Adidas-Archiv lagern Zehntausende Schuhe, Trikots und Hosen, in denen Athleten Medaillen und Titel gewannen. Ein Besuch im Reliquienschrein des Weltsports Sie traten mit Adidas-Schuhen im Madison Square Garden an: Joe Frazier gegen Muhammad Ali (rechts) im März Darunter der Fußball der Weltmeisterschaft 1974 und ein Fußballschuh von der WM FOTO: AP, STUDIO WALDECK (2) Karl-Heinz Lang, mittlerweile pensioniert, hatte als junger Mann Firmengründer Adi Dassler zugearbeitet. Und stets fleißig gesammelt, was zum Grundstock des Archivs wurde. Die Spikes, in denen US- Weitspringer Bob Beamon 1968 in Mexiko zu seinem legendären Weltrekord flog. Die Riesenschlappen einer russischen Basketball-Olympiasiegerin oder die Schläppchen, in denen die rumänische Turnlegende Nadia Comăneci 1976 Gold gewann. Die Siegertrikots von Steffi Graf. Fußballschuhe aus großen Spielen von Fritz Walter, Franz Beckenbauer oder Uwe Seeler, von David Beckham oder Zinedine Zidane. Im Adidas-Werk in Scheinfeld füllte Lang damit Regalmeter um Regalmeter. Das ist unsere Bibliothek, erklärte er Besuchern. Auch Puma, die andere große Sportartikelmarke aus Herzogenaurach, hat ihren Karl-Heinz Lang. Nur heißt er dort Helmut Fischer. Auch er arbeitete noch mit dem Firmengründer zusammen, Adis Bruder Rudolf. Bekanntlich starteten beide Dassler-Brüder ihre Sportschuhfabrik gemeinsam, ehe sie sich 1948 trennten, fortan spinnefeind waren und leidenschaftlich bekämpften. Fischer kennt die Geschichte von Puma wie kein Zweiter. Auch er sammelt bis heute, was Sportgrößen in Puma-Hemden und -Schuhen ihm überlassen. Athleten wie Lothar Matthäus, Boris Becker, Diego Maradona, Usain Bolt. Bei Adidas entschloss man sich 2009 dazu, die Sammlerei zu systematisieren und zu professionalisieren. So kam es zum Archiv, in das Martin Gebhardt erst vor wenigen Tagen einen Tennisschläger mit Holzrahmen und gerissenen Saiten hereinbekommen hat. Angeblich hat Ivan Lendl mit ihm gespielt. Am braunen Ledergriff des Rackets steht mit schwarzem Filzstift sein Autogramm geschrieben, daneben French Open und die Jahreszahl In jenem Jahr gewann der tschechisch-amerikanische Star das Turnier. Unter anderem mit diesem Schläger? Sind dessen Saiten womöglich erst im Finale gerissen? Wir müssen erst recherchieren, ob die Angaben stimmen, sagt Gebhardt vorsichtig. Der 38-Jährige spielte früher in der Bayernliga Basketball, und eigentlich wollte er Lehrer werden. Dann promovierte er über ein museumshistorisches Thema und landete 2012 bei Adidas. Dort ist Gebhardt Teil eines sechsköpfigen Teams, das Produkte und insgesamt doppelt so viele Objekte für die Nachwelt sichert. Dazu gehören nicht nur die Schuhe, Trikots und andere Wettkampfklamotten prominenter Sportler. Sondern auch Kataloge, Filme, Bilder und wichtige Produkte aus Adidas-Kollektionen. Wie jene etwa tausend Bälle, viele davon aus großen Endspielen, die nun immer wieder aufgepumpt werden müssen. Mehr denn je werden ebenso Unterlagen gesammelt. Briefe, Verträge, Designerentwürfe oder andere Dokumente. Wir wollen nicht nur jedes wichtige Produkt sichern, sondern auch jede wichtige Entscheidung in der Unternehmensgeschichte dokumentieren, sagt Gebhardt. Vor allem für die Leute im eigenen Haus. Designer, Produktmanager, Marketing- und PR-Leute holen sich Inspirationen im Firmenarchiv. Lassen sich von Schuhen oder Textilien inspirieren, die in ihrer Zeit besonders populär waren. Vergleichen alte Entwürfe mit ihren neuen, informieren sich über Materialien, Konstruktion und Formen. Manchmal werden Einzelstücke bei Public-Relations-Aktionen präsentiert. Es geht sehr oft um Authentizität und Identität, sagt Gebhardt. Neben Innovation und dem Blick in die Zukunft ist das ein Urmarkenthema. Im benachbarten Gebäude gibt es einen verschlossenen Raum. Man öffne ihn nur zu besonderen Anlässen, behaupten sie bei Adidas. Ein bisschen Personenkult soll schließlich sein. Denn wer den Raum betritt, steht vor der mit perfektem Licht in Szene gesetzten, abgenutzten Werkbank, an der einst Adi Dassler getüftelt hat.es böte sich an, dieses und andere Exponate aus der Adidas-Geschichte in einem Museum auch öffentlich zu zeigen. Ein Konzept dafür gibt es dem Vernehmen nach seit Jahren; eine Umsetzung ist aber nicht in Sicht. Nur online ist ein Einblick in die Bestände möglich ( Im Depot zieht Martin Gebhardt einen der vielen weißen Schuhkartons hervor. Außen steht F-173 a/b. Innen liegen Fußballschuhe von Max Morlock, dem Nürnberger WM-Torschützen von Abgetretene Kickstiefel aus schwarzem Leder aus dem Jahr 1957; zwischen den Stollen haften noch Dreck und Grasreste. Oder Karton F-1420 a/b. Er enthält die Schuhe, in denen Mesut Özil die komplette WM 2014 durchgespielt hat. Die Dreckspuren vom Endspiel im Maracanã- Stadion von Rio haften noch daran, ebenso der Name von Özils Ex-Freundin Grace, den er auf die Schuhferse hatte drucken lassen. Die leichten Kunststoffschuhe sind Hightechprodukte im Vergleich zu Morlocks schweren Lederschuhen. Auch in den Spikes, mit denen der farbige US-Sprinter Jesse Owens 1936 zum Ärger der NS-Machthaber zum Superstar der Olympischen Spiele in Berlin sprintete, würde heute niemand mehr einen Wettkampf gewinnen. Diese Schuhe sind sogar älter als Adidas. Sie stammen aus der Zeit, in der Adolf und Rudolf Dassler gemeinsam eine Sportschuhfabrik betrieben. Bekanntmachungen Glückwünsche München, den Amtsgericht Amtsgericht 201r UR II 36/ Aufgebot Herr Florian Trautbeck, Birkenweg 1, Haag-Rosenberg, Frau Gerda Trautbeck, Birkenweg 1, Haag-Rosenberg, Herr Siegfried Trautbeck, St. Martin- Weg 3 a, Grafing, Frau Ingrid Trautbeck, Kreuzstraße 9, Albaching, Herr Friedrich Trautbeck, Baumgarten 4, Albaching, Frau Anna Trautbeck, Baumgarten 4, Albaching, Frau Katharina Schuster, Birkenweg 1 d, Haag-Rosenberg, Frau Karolina Kemetmüller, Wasserburger Straße 8, Albaching, Herr Franz Ganslmeier, Angersberg 2, Pfaffing, Frau Elfriede Ganslmeier, Angersberg 2, Pfaffing, Herr Alfred Trautbeck, Kreuzstraße 9, Albaching und Frau Claudia Trautbeck, Amselweg 7, Albaching-Kalteneck haben den Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um den Grundschuldbrief, Briefnummer , über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Solln, Blatt 5867 und 5881, jeweils in Abteilung III Nr. 3 eingetragene Grundschuld zu ,00 DM (11.146,16 EUR) 8 % Zinsen jährlich. Es handelt sich hierbei um ein Gesamtrecht. Eingetragener Berechtigter: Bausparkasse der Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Ludwigsburg. Der Inhaber des Grundschuldbriefs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung des Briefes erfolgen wird. Amtsgericht München, den 206r UR II 7/ Aufgebot Frau Josefine Heilmaier, Lauinger Straße 23, München hat den Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um das Sparbuch der Hypo- Vereinsbank Member of UniCredit, ausgestellt für das Konto Nr Das Sparbuch lautet auf: Frau Josefine Heilmaier, München. Der Inhaber des Sparbuchs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung des Sparbuches erfolgen wird. München, den Amtsgericht 201r UR II 301/ Aufgebot Frau Berta Schäfer, Wilhelm-Behr-Str. 3, Sulheim hat den Antrag auf Kraftloserklärung mehrerer abhanden gekommener Urkunden bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um den Grundschuldbrief, Gruppe 2, Briefnummer , über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Unterschleißheim, Blatt 9122, in Abteilung III Nr. 3 eingetragene Grundschuld zu ,00 DM (25.564,59 EUR) 14 % Zinsen jährlich. Eingetragener Berechtigter: Raiffeisenbank Unterschleißheim-Lohhof e. G., Lohhof. Desweiteren handelt es sich um den Grundschuldbrief, Gruppe 4, Briefnummer , über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Unterschleißheim, Blatt 9122, in Abteilung III Nr. 2 eingetragene Grundschuld zu ,00 DM 10 % Zinsen jährlich. Eingetragener Berechtigter: Raiffeisenbank Unterschleißheim-Lohhof e. G., Lohhof. Desweiteren handelt es sich um den Grundschuldbrief über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Unterschleißheim, Blatt 9122, in Abteilung III Nr. 1 eingetragene Grundschuld zu 9.000,00 DM (4.601,63 EUR) 5 % Zinsen jährlich. Eingetragener Berechtigter: Raiffeisenbank Unterschleißheim-Lohhof e.g., Lohhof. Der Inhaber der Grundschuldbriefe wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunden vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung der Briefe erfolgen wird. Amtsgericht München, den Amtsgericht 103 UR II 21/ Aufgebot Die UniCredit Bank AG, Kardinal-Faulhaber-Straße 1, München, hat den Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um den Grundschuldbrief über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Allach, Blatt 4724, in Abteilung III Nr. 3a eingetragene Grundschuld zu ,00 DM. Eingetragener Berechtigter: Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank AG, München. Der Inhaber des Grundschuldbriefs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung des Briefes erfolgen wird. München, den Amtsgericht 208r UR II 14/ Aufgebot Herr Johann Froschmeier, Schönecker Straße 15, Siegsdorf hat den Antrag auf Kraftloserklärung mehrerer abhanden gekommener Urkunden bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um den Gesamt- Grundschuldbrief, Gruppe 02, Briefnummer , über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Schwabing, Blatt und 15692, jeweils in Abteilung III Nr. 6 eingetragene Grundschuld zu ,00 DM 18 % Zinsen jährlich. Es handelt sich hierbei um ein Gesamtrecht. Eingetragener Berechtigter: Herr Johann Froschmeier, geb Desweiteren handelt es sich um den Gesamt-Grundschuldbrief, Gruppe 02, Briefnummer , über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Schwabing, Blatt und 15692, jeweils in Abteilung III Nr. 7 eingetragene Grundschuld zu ,00 DM 18 % Zinsen jährlich. Es handelt sich hierbei um ein weiteres Gesamtrecht. Eingetragener Berechtigter: Herr Johann Froschmeier, geb Der Inhaber der Grundschuldbriefe wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunden vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung der Briefe erfolgen wird. München, den 208r UR II 9/ Aufgebot Die SIEMENS AG, HR IE DE CON-SBY CH, Otto-Hahn-Ring 6, München hat den Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um den Grundschuldbrief, Gruppe 4, Briefnummer , über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Neuried, Blatt 1145, in Abteilung III Nr. 3 eingetragene Grundschuld zu ,00 DM 8 % Zinsen jährlich. Eingetragener Berechtigter: Siemens Aktiengesellschaft, Sitz München und Berlin. Der Inhaber des Grundschuldbriefs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung des Briefes erfolgen wird. München, den Amtsgericht 107 UR II 185/ Aufgebot Herr Siegfried Nutz, Leberstraße 43, Unterhaching und Frau Karin Nutz, Leberstraße 43, Unterhaching haben den Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um den Grundschuldbrief über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Unterhaching, Blatt 7931, in Abteilung III Nr. 3 eingetragene Grundschuld zu ,00 DM. Eingetragener Berechtigter: Bausparkasse Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Ludwigsburg. Der Inhaber des Grundschuldbriefs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung des Briefes erfolgen wird. Amtsgericht München, den 208r UR II 278/ Aufgebot Herr Albert Koller, Luise-Kiesselbach-Platz 2, München, vertreten durch die Betreuerin Förster Claudia, Betreuungsverein Kath. Jugendsozialwerk München e.v., Ebenböckstraße 12, München hat den Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um das Sparbuch der HypoVereinsbank, Member of UniCredit, Sparbuchnummer ausgestellt für das Konto Das Sparbuch lautet auf: Herr Albert Koller, Luise-Kiesselbach-Platz 2, München. Der Inhaber des Sparbuchs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung des Sparbuches erfolgen wird. Landgericht München I Die öffentliche Zustellung des Beschlusses vom an den Beklagten Zinke Gert, letzte bekannte Adresse Offheimer Weg 46, Limburg, derzeit unbekannten Aufenthalts, wird angeordnet. München, den Amtsgericht 110 UR II 296/ Aufgebot Herr Walter Meister, Hugo-von-Hofmannsthal-Straße 5, München hat den Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um das Sparbuch der HypoVereinsbank Member of UniCredit, Konto-Nr. des Sparbuchs Das Sparbuch lautet auf: Frau Evi Doris Hentschel-Meister, verst Der Inhaber des Sparbuchs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung des Sparbuches erfolgen wird. Amtsgericht München, den 102 UR II 20/ Aufgebot Frau Bärbel Pöllmann, Augsburger Straße 33, Germering hat den Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um das Sparbuch der Hypo- Vereinsbank, ausgestellt für das Konto Das Sparbuch lautet auf: Frau Bärbel Pöllmann, Augsburger Straße 33, Germering. Der Inhaber des Sparbuchs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung des Sparbuches erfolgen wird. Amtsgericht 102 UR II 17/ Aufgebot Herr Alfred Heiß, Habichstraße 4, Grasbrunn hat den Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um den Grundschuldbrief über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Garching, Blatt 3151, in Abteilung III Nr. 2 eingetragene Grundschuld zu ,00 DM. Eingetragener Berechtigter: a) Heiß Alfred, geb , 8011 Neukeferloh, - zu 60/100, b) Heiß Rudolf, geb , 8 München, - zu 40/100. Der Inhaber des Grundschuldbriefs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung des Briefes erfolgen wird. München, den Amtsgericht München, den 206r UR II 6/ Aufgebot Herr Richard Vielberth, Sudetenstraße 109, Bruckmühl hat den Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um den Grundschuldbrief über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Aubing, Blatt 4429, in Abteilung III Nr. 1 eingetragene Grundschuld zu ,00 DM mit 8 % Zinsen jährlich. Eingetragener Berechtigter: Bausparkasse Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot gemeinn. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Ludwigsburg. Der Inhaber des Grundschuldbriefs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung des Briefes erfolgen wird. Amtsgericht München, den 201r UR II 192/ Ausschließungsbeschluss Der Grundschuldbrief, Briefnummer , über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Untersendling, Blatt 15010, in Abteilung III Nr. 19 eingetragene Grundschuld zu ,00 DM (29.654,93 EUR) 15 % Zinsen jährlich wird für kraftlos erklärt. München, den 107 UR II 27/ Aufgebot Frau Karin Freifrau Voith von Voithenberg, Große Brunnenstraße 37, Hamburg hat den Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um den Grundschuldbrief über die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Max-Vorstadt, Blatt 8904, in Abteilung III Nr. 3 eingetragene Grundschuld zu ,00 DM. Eingetragener Berechtigter: Max Josef Pongratz geb , 8033 Planegg. Der Inhaber des Grundschuldbriefs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem vor dem Amtsgericht München anzumelden und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten die Kraftloserklärung des Briefes erfolgen wird. E Emil und Luis Friedel geb. 20. März 2016, in München. Von Oma Ulla Baumarkt Poln. Renovierungsfirma Wasser/Strom/ Maler/Fliesenleger/Geländer/Zäune und Schmiedearbeiten. Firma Marek, 10-jährige Erfahrung, marek.dziubek@gmx.de / oder Fax 089/ Fitness/Gesundheit Therapeut für Sanfte Manuelle Therapie, Osteopathie u. 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32 Dax 30 (* = Euro Stoxx 50 Werte) Divi- Schluss Schluss Tagesveränderung Tages- 52-Wochen- KGV Gesamt- Marktdende in% Hoch/Tief Hoch/Tief 2016 umsatz wert Dax 9851, ,93-1, / / Adidas 1,50 102,45 103,15-0,68 103/ /63, ,43 Allianz* 6,85 142,60 145,50-1,99 145/ / ,17 BASF* 2,80 66,04 67,34-1,93 67,01/65,80 96,72/56, ,66 Bayer* 2,25 102,50 104,20-1,63 104/ /92, ,76 Beiersdorf 0,70 79,52 81,48-2,41 80,38/79,26 89,13/69, ,04 BMW* 2,90 79,58 81,06-1,83 80,98/79,24 118/67, ,91 Commerzbank 0,00 7,76 7,92-2,03 7,90/7,72 13,29/6, ,72 Continental 3,25 193,45 197,60-2,10 198/ / ,69 Daimler* 2,45 65,86 67,28-2,11 67,20/65,74 90,86/58, ,46 Deutsche Bank* 0,75 15,62 16,23-3,76 16,20/15,53 33,20/13, ,54 Deutsche Börse 2,10 73,92 73,62 +0,41 74,59/73,36 87,27/69, ,27 Deutsche Post* 0,85 24,26 24,60-1,38 24,58/24,19 31,08/19, ,38 Dt. Telekom* 0,50 15,48 15,80-1,99 15,73/15,45 17,60/14, ,31 Eon* 0,50 8,12 8,25-1,62 8,22/8,07 14,74/7, ,25 Fres.Med.Care 0,78 75,98 77,10-1,45 76,93/75,94 83,13/65, ,74 Fresenius SE* 0,44 61,77 62,87-1,75 62,49/61,69 69,75/51, ,67 Heidelb.Cement 0,75 73,79 75,03-1,65 74,44/73,21 77,04/60, ,87 Henkel Vz 1,31 96,80 97,75-0,97 97,70/96,59 115/87, ,25 Infineon 0,20 12,25 12,44-1,49 12,40/12,19 14,03/8, ,83 Linde 3,15 128,20 130,45-1,72 130/ / ,81 Lufthansa 0,00 14,02 14,32-2,10 14,31/13,98 15,29/10, ,51 Merck KGaA 1,00 74,08 75,52-1,91 75,41/73,84 111/71, ,57 Münchener Rück* 7,75 176,65 180,25-2,00 180/ / ,47 ProSiebenSat1 1,60 44,66 45,41-1,65 45,28/44,66 50,70/39, ,77 RWE 1,00 10,85 10,78 +0,70 10,92/10,67 25,12/9, ,25 SAP* 1,10 70,84 71,45-0,85 71,30/70,66 74,85/55, ,03 Siemens* 3,50 90,90 92,42-1,64 92,15/90,78 104/78, ,08 Thyssen-Krupp 0,15 16,89 17,23-1,94 17,11/16,52 26,30/12, ,56 Volkswagen Vz* 4,86 114,85 117,20-2,01 117/ /92, ,75 Vonovia 0,74 30,70 31,31-1,93 31,27/30,70 32,35/24, ,31 MDax Divi- Schluss Schluss Tagesveränderung Tages- 52-Wochen- KGV Gesamt- Marktdende in% Hoch/Tief Hoch/Tief 2016 umsatz wert MDax 19982, ,87-1, / / Aareal Bank 1,20 28,31 28,80-1,72 28,81/28,14 40,91/21, ,69 Airbus* 1,20 59,95 61,45-2,44 60,41/59,08 68,42/49, ,23 Alstria Office 0,50 12,52 12,60-0,60 12,60/12,49 13,85/10, ,90 Aurubis 1,35 43,18 43,73-1,27 43,49/42,42 61,68/37, ,94 Bilfinger 2,00 36,33 36,40-0,21 36,46/35,92 59,67/31, ,67 Boss 3,62 54,02 55,84-3,26 55,53/53,81 120/51, ,80 Brenntag 0,90 48,17 48,95-1,59 48,79/48,01 58,91/40, ,44 Covestro 0,00 31,75 32,25-1,55 32,36/31,16 34,90/24, ,43 CTS Eventim 0,40 31,40 31,94-1,68 31,99/31,27 37,22/29, ,01 DMG Mori Seiki 0,55 40,27 40,47-0,51 40,56/40,06 40,52/30, ,17 Dt. Euroshop 0,65+0,65 39,93 40,46-1,31 40,67/39,93 48,00/35, ,15 Dt. Pfandbriefbank 0,00 9,11 9,37-2,78 9,36/9,06 12,03/7, ,22 Dt. Wohnen 0,44 26,63 26,90-1,02 27,02/26,56 26,90/20, ,98 Dürr 1,65 67,11 69,55-3,51 69,62/66,25 109/51, ,32 Evonik 1,00 26,48 27,13-2,40 26,98/26,37 37,73/24, ,34 Fielmann 1,60 65,74 66,51-1,16 66,66/65,61 69,91/55, ,52 Fraport 1,35 52,78 52,97-0,36 52,93/52,05 62,30/49, ,88 Fuchs Petrol. Vz 0,77 38,95 39,85-2,26 39,80/38,95 45,00/33, ,71 Gea Group 0,70 42,02 42,43-0,95 42,35/41,85 46,82/31, ,09 Gerresheimer 0,75 67,50 68,41-1,33 68,25/67,29 76,32/49, ,12 Hannover Rück 4,25 100,80 102,55-1,71 102/ /84, ,16 Hella 0,77 36,52 36,90-1,03 36,89/36,19 46,32/31, ,06 Hochtief 1,90 107,15 107,20-0,05 109/ /66, ,43 Jungheinrich Vz 1,04 77,13 77,38-0,32 78,85/76,54 77,61/57, ,23 K+S 0,90 20,76 21,12-1,70 21,18/20,51 38,81/17, ,97 Kion Group 0,55 50,36 50,53-0,34 50,49/50,00 50,53/36, ,98 Krones 1,25 104,05 104,75-0,67 105/ /90, ,29 KUKA 0,40 89,43 90,62-1,31 89,88/87,73 90,62/63, ,26 Lanxess 0,50 41,10 42,48-3,24 42,30/40,48 55,59/33, ,76 LEG Immobilien 1,96 79,48 80,61-1,40 80,78/79,44 80,61/61, ,63 Leoni 1,20 28,04 29,25-4,14 29,38/27,80 62,81/23, ,92 Metro 1,00 24,61 25,12-2,05 25,04/24,52 34,56/21, ,97 MTUAeroEngines 1,45 83,42 84,40-1,16 84,01/83,01 95,55/74, ,34 Norma Group 0,75 47,36 48,72-2,79 48,51/45,80 52,62/40, ,51 Osram Licht 0,90 44,69 45,66-2,12 45,63/44,56 54,88/35, ,68 Rheinmetall 0,30 68,64 68,12 +0,76 69,68/67,67 69,92/44, ,72 Rhön-Klinikum 0,80 27,25 27,41-0,57 27,49/27,20 27,82/22, ,82 RTL Group 4,50 74,08 75,66-2,09 75,79/73,80 96,85/69, ,47 Salzgitter 0,20 24,02 24,68-2,65 24,37/23,39 35,59/17, ,44 Springer 1,80 47,10 47,84-1,55 47,67/46,94 59,04/42, ,66 Stada Arznei 0,66 33,74 34,08-1,01 34,15/33,70 37,34/28, ,10 Steinhoff Intern. Hlds. 0,11 5,48 5,54-0,99 5,54/5,43 5,65/3, ,24 Ströer 0,40 54,00 52,86 +2,16 54,22/52,67 63,40/31, ,99 Südzucker 0,25 15,16 15,23-0,43 15,30/14,96 18,82/11, ,10 Symrise 0,75 58,84 59,42-0,98 59,63/58,84 64,06/51, ,64 TAG Immobilien 0,50 11,69 11,86-1,48 11,87/11,68 13,05/9, ,60 Talanx 1,25 29,00 28,86 +0,50 29,27/28,83 30,90/23, ,33 Wacker Chemie 1,50 73,90 75,53-2,16 75,35/73,21 115/58, ,85 Wincor Nixdorf 0,00 52,67 43,95 +19,84 54,80/43,60 52,67/32, ,74 Zalando 0,00 28,46 29,36-3,07 29,25/28,34 36,40/22, ,02 TecDax Divi- Schluss Schluss Tagesveränderung Tages- 52-Wochen- KGV Gesamt- Marktdende in% Hoch/Tief Hoch/Tief 2016 umsatz wert TecDax 1599, ,21-1, / / Adva Opt. Netw. 0,00 10,02 10,25-2,24 10,29/9,97 11,80/4, ,49 Aixtron 0,00 3,81 4,14-7,99 4,08/3,78 7,56/2, ,43 Bechtle 1,20 88,63 88,06 +0,65 89,42/87,51 92,64/64, ,86 Cancom 0,50 46,35 47,69-2,80 47,95/46,00 48,38/29, ,69 Carl Zeiss Med. 0,40 26,99 27,35-1,32 27,33/26,88 29,55/21, ,19 CompuGroup 0,35 37,59 37,20 +1,03 37,90/36,52 37,59/25, ,00 Dialog Semicon. 0,00 32,52 33,72-3,54 33,71/32,40 53,09/24, ,53 Drägerwerk Vz 1,39 58,13 59,40-2,14 59,33/58,11 122/52, ,44 Drillisch 1,14+0,56 38,95 40,29-3,31 39,50/36,76 49,10/33, ,13 Evotec 0,00 3,21 3,31-2,87 3,31/3,18 4,25/2, ,43 Freenet 1,50 26,09 26,00 +0,35 26,19/25,81 33,01/26, ,34 GFT Technologies 0,25 22,43 22,70-1,19 23,01/22,37 32,07/16, ,59 Jenoptik 0,20 13,61 13,64-0,22 13,67/13,37 15,01/10, ,78 Morphosys 0,00 41,61 42,48-2,06 42,76/40,92 76,28/35, ,10 Nemetschek 0,40 42,08 42,28-0,47 42,79/41,81 46,03/26, ,62 Nordex 0,00 22,78 22,74 +0,18 22,90/22,34 33,30/18, ,84 Pfeiffer Vac 2,65 102,80 100,95 +1,83 103/98,82 115/75, ,01 Qiagen 0,00 19,39 19,63-1,20 19,62/19,35 25,97/17, ,50 RIB Software 0,16 9,65 9,57 +0,84 9,65/9,49 16,80/8, ,45 Sartorius Vz 1,08 218,60 220,95-1,06 222/ / ,05 Siltronic 0,00 15,50 15,51-0,03 15,65/15,29 36,04/12, ,47 SLM Solutions 0,00 19,39 20,00-3,05 19,98/19,39 20,60/14, ,35 SMA SolarTechn. 0,00 41,18 42,15-2,30 42,19/40,60 55,89/11, ,43 Software AG 0,50 33,26 33,84-1,71 33,81/33,26 33,84/23, ,63 Stratec Bio. 0,70 43,30 42,90 +0,93 43,56/42,45 62,17/41, ,51 Süss MicroTec 0,00 9,62 9,21 +4,50 9,64/9,26 9,62/4, ,18 Telefonica Deutschland 0,24 4,77 4,85-1,63 4,86/4,75 5,86/4, ,18 United Internet 0,60 43,13 43,76-1,45 43,53/43,03 51,35/38, ,84 Wirecard 0,13 32,54 32,11 +1,35 32,90/31,80 47,38/31, ,02 Xing 0,92 155,25 155,90-0,42 157/ / ,87 SDax Divi- Schluss Schluss Tagesveränderung Tages- 52-Wochen- KGV Gesamt- Marktdende in% Hoch/Tief Hoch/Tief 2016 umsatz wert SDax 8737, ,70-1, / / AdlerReal Estate 0,00 11,30 10,91 +3,62 11,30/10,90 16,24/10, ,52 ADO Properties 29,00 29,00-29,39/28,80 29,90/19, ,02 Amadeus Fire 3,37 65,95 67,50-2,30 67,74/65,95 90,83/57, ,34 Baywa vink. Na 0,80 31,46 31,45 +0,05 31,50/30,90 38,75/25, ,06 Bertrandt 2,45 98,58 99,24-0,67 99,26/96,16 137/87, ,00 Biotest Vz. 0,22 14,33 13,58 +5,56 14,50/13,35 34,85/10, ,28 Borussia Dortmund 0,05 4,01 4,00 +0,30 4,02/3,98 4,20/3, ,37 Braas Monier 0,30 23,70 23,63 +0,30 23,70/23,61 26,56/18, ,93 Capital Stage 0,15 7,41 7,42-0,20 7,45/7,25 9,20/6, ,56 CEWE Stiftung 1,55 56,41 54,90 +2,75 56,87/54,80 62,18/44, ,42 Comdirect 0,40 9,85 9,90-0,53 9,96/9,85 11,25/8, ,39 Deutz 0,07 3,79 3,90-2,79 3,85/3,77 5,59/2, ,46 DIC Asset 0,35 8,23 8,23-8,34/8,21 9,89/7, ,56 Dt. Beteilig. 1,00 27,61 27,70-0,31 27,75/27,34 31,97/23, ,38 Elring-Klinger 0,55 23,19 23,83-2,71 23,88/22,73 29,01/16, ,47 Ferratum OYJ 0,05 23,35 24,67-5,35 24,60/23,15 30,15/20, ,51 Gerry Weber 0,75 12,88 13,42-4,06 13,74/12,56 33,75/10, ,59 GfK SE 0,65 31,50 31,78-0,88 32,01/31,15 41,48/25, ,15 Grammer 0,75 33,80 34,18-1,11 34,11/33,07 37,86/18, ,39 Grenkeleasing 1,10 187,50 189,75-1,19 190/ / ,77 Hamborner Reit 0,39 9,45 9,56-1,16 9,60/9,45 11,41/8, ,59 Hamburger Hafen 0,52 13,62 13,99-2,65 13,87/13,62 20,87/11, ,95 Hapag-Lloyd 0,00 17,21 17,53-1,80 17,45/16,92 21,80/14, ,03 Heidelb.Druck 0,00 1,94 1,99-2,81 1,98/1,93 2,78/1, ,50 Hornbach 0,80 57,15 58,00-1,47 58,00/56,90 82,10/50, ,91 Hypoport 0,00 62,87 63,54-1,05 64,40/62,44 80,50/19, ,39 Indus Hld. 1,20 43,46 43,65-0,42 43,77/43,15 50,12/36, ,06 Klöckner & Co 0,20 8,55 8,74-2,23 8,69/8,46 9,87/7, ,85 Koenig & Bauer 0,00 30,40 30,35 +0,16 31,30/28,97 35,75/17, ,50 KWS Saat 3,00 286,15 289,25-1,07 288/ / ,89 Patrizia Immo. 0,00 23,47 24,11-2,65 24,25/23,47 27,97/15, ,79 Puma 0,50 192,05 194,25-1,13 194/ / ,90 Rational 6,80 464,55 472,40-1,66 473/ / ,28 SAF Holland 0,32 10,60 10,97-3,33 11,00/10,50 15,76/9, ,48 Schaeffler 0,00 14,10 14,25-1,05 14,35/14,03 17,10/11, ,34 Scout24 0,00 31,31 31,75-1,40 31,50/30,81 33,46/24, ,37 SGL Carbon 0,00 9,14 9,29-1,61 9,27/8,76 17,08/8, ,84 Sixt 1,20 47,52 47,41 +0,23 48,21/46,79 50,98/34, ,48 Stabilus 0,00 42,00 42,13-0,30 42,51/41,05 44,68/28, ,87 Takkt 0,32 16,99 17,00-0,06 17,20/16,81 18,45/14, ,11 Tele Columbus 0,00 8,72 8,89-1,96 8,89/8,72 10,23/7, ,11 TLG Immobilien 0,25 18,97 19,20-1,20 19,25/18,92 19,23/14, ,16 Vossloh 0,00 56,52 57,04-0,91 57,18/56,16 69,49/46, ,75 VTG 0,45 27,44 28,31-3,06 28,40/27,31 29,75/19, ,79 Wacker Neuson 0,50 13,25 13,39-1,05 13,39/13,07 24,60/11, ,93 WashTec 1,65 36,12 36,47-0,96 37,15/36,12 36,47/17, ,50 WCM Bet. u. Grund. 0,00 3,21 3,28-2,13 3,30/3,21 3,28/1, ,39 Wüstenrot & Württemb. 0,50 19,25 19,92-3,34 19,76/19,17 20,05/15, ,80 ZEAL Network 2,80 41,26 41,31-0,13 41,49/40,62 53,22/30, ,35 Zooplus 0,00 119,85 121,75-1,56 122/ /85, ,84 Wechselkurse Euro-Referenzpreis öffentl. Banken: 1,1154 Dollar Sorten* Sorten* Devisen Devisen Land W Verk. Ank. Geld Brief Australien AUD 1,4109 1,5753 1,4837 1,4847 Brasilien BRL 3,4862 4,7629 4,1126 4,1206 China CNY 6,4330 8,1224 7,2734 7,2934 Dänemark DKK 7,1202 7,8687 7,4528 7,4560 Großbritann. GBP 0,7550 0,8339 0,7892 0,7898 Hongkong HKD 8,0488 9,4089 8,6637 8,6650 Japan JPY 119,76 132,92 126,19 126,22 Kanada CAD 1,4097 1,5686 1,4773 1,4776 Neuseeland NZD 1,5781 1,7701 1,6652 1,6671 Norwegen NOK 8, ,129 9,4653 9,4692 Sorten* Sorten* Devisen Devisen Land W Verk. Ank. Geld Brief Polen PLN 3,9862 4,6263 4,2617 4,2642 Russland RUB 70,858 89,675 75,964 76,046 Schweden SEK 8,8464 9,7869 9,2630 9,2677 Schweiz CHF 1,0412 1,1528 1,0907 1,0913 Singapur SGD 1,4367 1,6446 1,5298 1,5304 Südafrika ZAR 15,796 18,914 17,250 17,297 Tschechien CZK 25,379 29,224 27,042 27,055 Türkei TRY 2,9993 3,4683 3,2128 3,2142 Ungarn HUF 288,64 355,63 313,26 313,45 USA USD 1,0675 1,1789 1,1166 1,1171 Schluss Börse Frankfurt 52-Wochen-Heimat- Div. W Hoch/Tief börse 3D Systems 12,81 13,01 30,50/6,06 14,76 0,00 USD 3U Holding 0,58 0,59 0,70/0,52 0,00 4SC 4,03 4,10 7,50/2,39 0,00 A A.S. Creation 27,72 28,24 33,70/23,00 0,00 AAP Impl. 1,56 1,65 2,71/1,07 0,00 Accentro RE 4,95 4,78 4,95/2,29 0,00 Acciona 67,98 67,98 79,64/61,00 2,00 Accor 37,03 37,35 51,29/30,33 1,00 AD Pepper 1,81 1,78 1,81/0,73 0,00 Adecco 56,18 56,00 79,64/48,92 2,40 CHF Adler Modemärkte 8,53 8,60 13,02/7,74 0,50 ADV VisionTech 10,31 10,31 11,98/7,91 0,69 Aegon 4,91 5,05 7,61/4,08 0,22 Aeroflot 4,71 4,78 4,80/2,23 USD Ageas 35,20 35,45 43,12/31,63 1,20 Agfa Gevaert 3,89 3,82 5,37/2,05 0,00 Ahlers 7,61 7,61 11,10/7,30 0,40 Ahlers Vz 7,28 7,35 11,50/7,20 0,50 Ahold 20,01 20,20 21,10/15,87 0,47 Air Berlin 0,80 0,79 1,33/0,66 0,00 Air France KLM 8,11 8,16 8,68/5,61 0,00 Akamai 49,16 50,94 70,90/36,34 54,84 0,00 USD Akastor 0,83 0,79 2,12/0,58 0,00 NOK Akzo Nobel 59,07 59,55 74,75/50,07 1,55 Alcatel Lucent 3,22 3,23 4,64/2,82 0,00 Alibaba 67,52 68,32 85,01/51,67 75,86 0,00 USD All for One Steeb 58,63 56,94 76,38/38,93 1,00 Alstom 23,08 22,70 33,00/19,99 0,00 AMD 2,49 2,40 2,77/1,48 2,79 0,00 USD Andritz 47,00 48,60 57,29/38,60 1,35 Anglo American 6,32 6,52 16,11/2,96 55,67 GBp AngloPlatinum 20,32 22,79 26,01/9,40 0,00 ZAR AnglogoldAsh. 11,70 12,18 12,43/5,14 0,00 ZAR Apollo Group 7,34 7,36 17,42/5,92 8,25 0,00 USD Arcam AB 19,35 19,00 20,73/9,92 0,00 SEK Arcelor-Mittal 3,78 3,80 8,08/2,09 0,20 Archer Daniels 32,23 32,91 48,83/27,86 36,47 1,20 USD Artnet 1,94 1,91 2,52/1,41 0,00 AT & S 13,10 13,15 16,48/10,29 0,36 Atlantia 24,21 24,59 25,65/21,14 0,88 Atoss Softw. 63,03 62,73 69,70/37,90 0,88 Atresmedia 9,79 10,06 15,67/7,67 0,28 Avon Products 3,69 3,95 8,54/2,18 4,28 0,00 USD B Baader Bank 2,27 2,21 2,97/2,01 0,01 Baker Hughes 39,88 40,78 64,23/34,87 44,68 0,68 USD Balda 2,47 2,51 3,50/2,20 1,10 Ballard Power 1,19 1,22 2,35/1,02 0,00 CAD Baloise Hold. 112,52 116,77 126/101 5,20 CHF Bank of East Asia 3,09 3,21 4,15/2,43 0,88 HKD Bank of Ireland 0,26 0,26 0,39/0,25 0,00 Barrick Gold 12,00 12,16 13,31/5,38 0,11 CAD Basler 47,44 47,17 61,00/36,82 0,70 Bastei Lübbe 7,37 7,28 8,51/6,65 0,30 Bauer 14,42 15,02 19,19/13,21 0,00 BayWa Na 30,70 30,67 41,00/27,50 0,80 BB Biotech 212,51 208,80 310/187 10,92 BDI BioEnergy 13,06 13,06 13,85/9,69 0,00 Beate Uhse 0,22 0,23 0,66/0,16 0,00 BHP Billiton 10,11 10,12 22,26/7,85 51,37 GBp Biotest 15,66 15,98 32,83/12,00 0,57 Blackstone 24,63 24,74 41,05/20,29 26,45 3,50 USD BMP konv. 0,82 0,82 0,92/0,56 0,00 BMW Vz 67,60 68,51 88,00/58,73 2,92 BOCHK 2,63 2,64 3,91/2,10 1,12 HKD Bombardier b 0,87 0,86 2,10/0,50 0,00 CAD Bouygues 36,88 36,76 39,00/30,69 1,60 Brain 9,77 9,70 10,35/9,00 0,00 Bridgestone 32,86 32,57 40,20/27,80 4.2t 140,0 JPY Broadcom Ltd. 135,82 136,86 137/96,89 153,0 0,56 USD Brüd. Mannesmann 0,60 0,50 0,80/0,29 0,00 BYD Co. 4,93 4,94 6,65/3,40 0,00 HKD C C-Quadrat Invest 58,75 58,51 58,98/37,20 3,00 Cameco 11,33 11,55 16,00/9,28 0,40 CAD Canon 26,01 26,44 35,63/23,56 3.4t150,0 JPY Cap Gemini 81,04 81,11 90,01/67,77 1,35 Cathay Pacific 1,48 1,50 2,44/1,26 0,53 HKD Catoil 7,58 7,68 13,20/5,16 0,12 Cenit Syst. 18,35 18,01 22,50/14,79 0,90 Centrotec 13,98 14,00 15,23/11,50 0,20 Ceotronics 1,90 2,05 2,29/1,00 0,00 CEZ 15,07 15,15 24,10/13,41 40,00 Chalco 0,28 0,28 0,63/0,25 0,00 HKD Check Point 73,71 73,74 82,06/58,29 82,83 0,00 USD ChinaLife 2,14 2,18 4,92/1,85 0,50 HKD ChinaMobile 9,58 9,58 13,79/9,09 2,72 HKD ChinaNat. Build. 0,41 0,42 1,15/0,32 0,21 HKD ChinaPetroleum 0,54 0,58 0,90/0,44 0,24 HKD ChinaRes. Enter. 1,63 1,65 2,95/1,32 0,00 HKD China Unicom 11,17 11,41 17,80/9,07 HKD Chorus Clean Energ. 8,67 8,62 10,15/7,70 0,00 CKH Holdings 11,46 11,57 20,94/10,29 2,55 HKD Clariant 15,77 15,75 20,28/13,87 0,43 CHF CNOOC 1,02 1,05 1,61/0,76 0,57 HKD Constantin Med. 1,99 1,99 2,05/1,48 0,00 Corning 17,87 18,06 21,43/13,83 20,25 0,54 USD CPI PropertyGr. 0,67 0,64 0,70/0,55 0,00 Credit Agricole 9,65 9,85 14,37/7,71 0,60 CRH Plc 25,10 24,93 28,40/21,05 0,63 Crocs 8,27 8,57 14,47/7,49 9,21 0,00 USD Cropenergies 3,61 3,64 6,01/2,78 0,00 D Danaher Corp. 84,48 84,50 91,69/72,79 94,78 0,64 USD Data Modul 38,55 38,20 38,55/27,75 0,12 Deag 3,43 3,47 6,96/2,48 0,00 Delticom 15,54 15,29 25,10/14,19 0,50 Devon Energy 23,50 23,27 63,14/16,94 26,47 0,24 USD DF Dt. Forfait 0,24 0,23 1,42/0,10 0,00 DO Dt. Office 3,89 3,78 4,83/3,46 0,15 Dr. Hönle 23,33 23,16 28,18/19,01 0,55 Drägerwerk 50,98 52,13 88,50/45,13 1,33 E Eckert & Ziegler 19,48 18,96 24,50/17,20 0,60 Ecotel Comm. 9,10 9,30 11,61/7,38 0,00 Edag 18,95 19,00 22,57/18,62 EDF 9,91 10,29 23,43/9,24 1,25 Einhell Germany 32,59 31,85 36,90/27,30 0,40 Electronic Arts 57,77 56,99 69,66/49,49 64,24 0,00 USD Eli Lilly 63,90 64,04 81,91/60,96 71,12 2,04 USD Elmos Semicon. 12,17 12,47 19,84/10,18 0,33 Elumeo 18,06 17,71 25,16/15,08 0,00 Endesa 17,35 17,35 20,51/15,77 1,03 Enerxy 0,02 0,02 0,25/0,02 0,00 Epigenomics 5,30 5,30 6,23/1,78 0,00 Ericsson 8,47 8,63 12,21/7,52 3,70 SEK Erste Bank 24,06 25,00 29,07/22,12 0,00 Euromicron 6,06 5,95 11,48/5,63 0,00 Exceet Group 3,61 3,55 5,30/2,70 0,00 F Fabasoft 5,15 5,09 5,44/3,13 0,22 Fair Val. Reit 7,10 7,10 8,93/6,50 0,25 Fanuc 135,56 137,94 218/ t JPY Fiat Chrysler 6,81 7,14 15,65/5,30 0,00 First Sensor 11,20 10,82 12,54/9,59 0,00 Firstextile 0,11 0,11 7,66/0,10 Forsys Metals 0,05 0,05 0,21/0,04 0,00 CAD Fortec Elektr. 14,33 14,45 15,00/12,77 0,50 Fortum 12,76 13,03 19,84/11,01 1,10 Francotyp-Post. 4,07 4,15 4,83/3,94 0,16 Freeport-McM. 8,91 8,78 21,16/3,40 10,11 0,00 USD Fuchs Petrol. 34,10 34,04 39,20/29,69 0,81 Schluss Börse Frankfurt 52-Wochen-Heimat- Div. W Hoch/Tief börse Fujitsu 3,16 3,27 6,85/2,76 417,0 8,00 JPY G Gamesa 17,12 17,34 17,93/11,02 0,08 Gas Natural 17,76 17,70 22,70/15,18 1,00 Gazprom ADR 3,71 3,78 5,65/2,75 0,29 USD Geberit N 323,70 332,23 358/266 CHF Gen. Dynamics 115,14 120,03 139/ ,0 3,04 USD General Motors 27,80 28,31 35,00/24,19 30,96 USD Geratherm 11,81 11,47 13,10/8,76 0,50 Gesco 73,56 73,98 77,48/63,32 1,75 Gigaset 0,54 0,49 0,99/0,48 0,00 Givaudan 1.7t 1.7t 1.8t/1.4t 54,00 CHF GK Software 44,87 44,40 44,87/28,72 0,00 Glencore 1,90 1,92 4,40/0,94 0,00 GBp Gold Fields 3,26 3,24 4,12/1,98 0,40 ZAR Goldcorp 13,92 13,95 18,56/8,90 15,78 0,08 USD Goodyear 28,72 29,18 33,15/23,07 32,18 0,28 USD Gopro 11,00 11,00 59,18/8,75 12,42 0,00 USD Grand City Porperty 19,95 19,74 21,50/14,50 0,20 Groupon 3,40 3,41 6,96/1,93 3,93 0,00 USD GSW Immobilien 71,50 74,88 75,50/50,00 1,40 GWB Immobilien 0,02 0,02 0,04/0,01 0,00 H H&R 9,08 9,13 9,80/5,91 0,00 HangLung 1,66 1,68 3,08/1,46 0,75 HKD Harley Davidson 42,78 44,57 59,00/33,77 47,86 1,40 USD Harmony Gold 3,33 3,43 3,55/0,54 0,00 ZAR Hawesko 38,97 39,41 44,30/37,55 1,30 Headwaters 16,56 16,83 19,44/13,04 18,71 0,00 USD Heineken 78,95 79,75 85,56/66,81 1,30 Heliad 6,15 6,15 6,28/4,22 0,15 Heliocentris En. Sol. 2,05 2,02 7,66/1,74 0,00 Henkel 85,87 85,29 99,60/75,81 1,29 Hennes&Mauritz 28,94 29,40 38,56/27,70 SEK Highlight 5,90 5,65 5,91/3,92 0,19 Hilton Worldw. 19,52 19,69 29,24/15,28 22,07 0,28 USD Homag 36,15 36,20 36,50/34,01 0,40 Honda Motor 23,68 24,33 33,60/21,87 88,00 JPY Hongkong Ex. 20,77 21,08 36,50/17,81 5,95 HKD Hornbach Baumarkt 26,86 26,16 38,44/24,62 0,60 Hyundai GDR 40,79 41,03 53,75/33,37 153t 4tKRW I ICBC 0,48 0,48 0,84/0,44 4,27 0,26 CNY ICICI Bank 6,10 6,16 10,09/4,75 5,00 INR Identive 1,92 1,90 11,45/1,39 2,25 USD ImpalaPlatinum 2,64 2,41 5,30/1,24 0,00 ZAR Infosys ADR 16,66 15,85 17,49/13,10 0,00 INR Init Innovation 15,20 15,20 27,90/12,30 0,80 Intern. Paper 36,20 36,56 53,01/29,13 40,79 1,76 USD Intershop konv. 1,33 1,30 1,44/0,96 0,00 Intica 4,75 4,75 5,40/3,90 0,00 Invision Softw. 41,11 41,12 56,00/37,51 1,00 Isaria Wohnbau 3,60 3,64 4,66/3,43 0,00 Isra Vision 60,89 62,19 66,05/44,52 0,41 ITN Nanovation 0,77 0,79 1,76/0,59 0,00 IVU Traffic Tech. 3,71 3,75 4,62/3,40 0,00 J Jinkosolar 18,25 18,40 28,37/14,35 20,30 0,00 USD Joy Global 13,57 15,00 40,00/7,70 15,62 0,04 USD Jubii Europe 0,07 0,07 0,08/0,04 0,00 Jul. Baer 37,26 38,49 51,90/33,40 1,10 CHF Juniper Netw. 22,75 22,95 29,52/19,10 25,36 0,40 USD K Kabel Deutschland 114,22 114,76 125/105 3,17 Kering 157,28 157,47 185/139 4,00 KHD Humb. Wed. 2,15 2,04 4,00/2,04 0,00 Komatsu 14,88 15,02 19,98/12,32 1.9t58,00 JPY Kontron 3,10 3,13 6,00/2,47 0,00 KPN 3,55 3,64 3,66/3,06 0,11 Kromi Logistik 9,21 9,10 10,17/9,00 0,00 Kyocera 39,07 39,38 55,92/34,41 5t100,0 JPY L LafargeHolcim 39,18 40,44 73,31/30,67 1,50 CHF LDK Solar 0,03 0,05 0,15/0,03 0,00 USD Leifheit 50,44 49,99 58,92/39,15 1,80 Lenovo 0,72 0,73 1,62/0,71 0,26 Lloyd Fonds 1,38 1,41 2,69/1,30 0,00 Logitech 13,99 14,11 14,81/11,17 0,51 CHF Logwin 1,92 1,97 2,15/1,50 0,00 Lonza Group 146,37 145,24 150/116 2,50 CHF Lowe s Corp. 66,65 67,09 73,47/55,90 74,77 1,12 USD LPKF Laser & Electronics6,85 6,85 11,20/5,80 0,12 Ludwig Beck 31,21 30,77 36,25/26,99 0,75 Lukoil ADR 33,94 35,29 48,63/24,00 0,91 USD M Man Group 1,90 1,91 3,04/1,75 GBp MAN St. 94,76 95,24 99,05/89,92 3,07 MAN Vz 93,77 93,65 97,89/89,35 3,07 Manz 35,76 36,38 95,00/23,53 0,00 Mastercard 82,04 82,36 94,84/72,17 91,91 0,76 USD Masterflex 5,41 5,49 7,49/5,41 0,00 Mattel 29,07 28,67 30,64/17,60 32,35 1,52 USD MBB SE 24,44 25,00 27,29/19,06 0,57 Mediaset 3,66 3,76 4,91/2,82 0,02 MediClin 4,76 4,60 4,76/3,40 0,00 Medigene 7,45 7,67 14,44/5,20 0,00 Mediobanca 6,53 6,72 10,06/5,65 0,25 Medion 16,91 16,91 17,25/16,00 0,69 MetLife 38,81 53,15/31,20 42,30 1,50 USD Metric 1,78 1,80 2,10/1,37 0,00 Metro Vz 21,01 21,00 24,35/19,85 1,06 Metso Corp 20,25 20,97 28,59/17,55 1,05 Mevis Med. Sol. 24,39 24,38 24,85/18,62 0,00 Michelin 89,04 89,70 103/77,51 2,85 Mitsubishi Fin. 4,16 4,35 6,93/3,47 536,018,00 JPY MLP 2,82 2,83 4,28/2,57 0,17 Mobile Teles 6,83 7,10 11,23/4,80 237,0 1,70 RUR Moduslink 1,43 1,44 3,64/1,43 1,61 0,00 USD Mol Magyar 50,65 51,53 53,08/37,77 485,0 HUF Mologen 3,94 3,92 5,87/3,40 0,00 Monsanto 80,50 80,83 113/73,54 90,10 2,16 USD Moody s 84,07 85,42 105/69,17 92,95 1,48 USD Mosenergo ADR 0,76 0,77 0,89/0,48 0,01 USD Motorola Sol. 65,09 64,93 68,82/50,53 72,59 USD Msg Life 2,12 2,14 2,33/1,18 0,00 Mühlbauer 34,70 34,49 34,70/17,06 1,00 MVV Energie 20,60 20,57 24,47/19,60 0,90 MWB Fairtrade 1,40 1,40 1,93/1,28 0,00 Mybet Holding 0,89 0,91 1,20/0,65 0,00 N Newcrest Mining 10,85 10,95 11,95/6,65 0,00 AUD Nexus 16,61 16,58 19,01/15,11 0,13 Nikon 13,95 13,95 14,50/10,20 1.8t16,00 JPY Nintendo 131,31 129,00 180/ ,0 JPY Nippon Steel 16,88 17,32 25,25/14,23 2.2t45,00 JPY Nomura Holding 4,00 4,02 6,66/3,68 516,015,00 JPY Nordea 8,36 8,60 12,10/8,29 SEK Norilsk.N ADR 11,73 12,38 19,09/9,26 USD Norsk Hydro 3,48 3,48 5,31/2,70 1,00 NOK Novatek GDR 75,87 77,68 95,50/61,93 2,14 USD NTT Com Security 7,23 7,49 7,66/5,39 0,00 NXP Semiconductor 72,36 73,16 103/55,84 81,25 0,00 USD O OHB 18,94 18,85 21,68/17,00 0,37 OMV 24,73 25,23 30,41/20,83 1,25 Orkla 7,82 7,93 7,94/6,14 2,50 NOK OTP Bank 21,19 21,53 22,12/16,53 147,0 HUF OVB Holding 14,08 14,06 18,40/13,24 0,60 P Paion 2,21 2,20 2,88/1,15 0,00 Paragon 25,53 25,67 36,50/14,81 0,25 Parmalat 2,41 2,41 2,51/2,20 0,02 Paychex 48,01 48,32 51,42/37,08 53,99 1,68 USD Pernod-Ricard 100,37 100,72 117/88,42 1,80 Schluss Börse Frankfurt 52-Wochen-Heimat- Div. W Hoch/Tief börse Petrobras 3,81 3,84 8,49/1,81 4,21 0,89 USD Petrochina 0,59 0,60 1,25/0,49 0,20 HKD Peugeot 15,06 15,52 19,49/11,90 0,00 Pharol 0,13 0,14 0,63/0,12 0,00 Phoenix Solar 4,45 4,28 5,75/2,05 0,00 PNE Wind 1,73 1,79 2,42/1,55 0,15 Porsche Vz 45,79 47,20 93,59/36,18 2,01 Posco ADR 39,80 40,79 55,35/28, t 8tKRW PostNL 3,68 3,70 4,73/2,92 0,00 Potash Sask. 15,32 15,80 31,19/13,69 17,08 1,00 USD Progress 33,13 33,20 46,40/29,59 1,45 PSI 13,50 13,99 14,42/10,32 0,00 PVA Tepla 2,81 2,82 3,11/1,61 0,00 QSC 1,15 1,16 2,26/1,15 0,10 R R.Stahl 31,13 31,50 43,95/27,81 0,80 Raiffeisen Int. 13,31 13,63 15,45/10,15 0,00 Rambus 12,00 12,19 14,09/8,89 13,51 0,00 USD Randstad 46,40 46,74 64,72/42,22 1,68 Red Hat 65,25 65,22 78,00/53,96 73,24 0,00 USD Reliance GDR 26,80 27,20 30,24/22,00 10,50 INR Relx 15,18 15,28 16,61/13,17 0,59 Renault 85,18 87,82 98,93/61,36 2,40 Renewable Energy 0,15 0,15 0,29/0,08 0,00 NOK Repsol 9,97 10,11 18,55/8,00 1,47 RHI 17,00 18,21 28,41/14,69 0,75 Richter Gedeon 16,72 16,83 18,56/12,52 33,00 HUF Roche Inh. 219,21 220,33 268/217 8,10 CHF Rofin Sinar 28,48 28,50 28,50/17,19 31,90 0,00 USD Rosneft ADR 3,91 4,01 4,77/2,61 0,14 USD Rostelecom ADR 7,35 7,49 9,50/5,31 0,35 USD Royal Bank Scot. 2,85 2,91 5,20/2,84 GBp RWE Vz 8,22 8,10 19,69/7,30 1,00 Ryanair Holding 13,69 13,67 15,42/10,87 1,00 S Saipem 0,36 0,36 1,60/0,28 0,00 Samsung El. 485,53 485,49 638/386 21tKRW Samsung El. Vz 407,50 409,00 498/ tKRW Sandvik 8,95 9,01 11,32/6,89 2,50 SEK Sartorius 278,52 277,50 345/119 1,06 Sasol 25,93 27,34 37,80/19,15 21,50 ZAR Sberbank ADR 5,87 6,00 6,77/3,65 0,03 USD SBM Offshore 11,41 11,84 13,61/9,13 0,00 Schaltbau 46,20 45,63 54,35/43,70 1,00 SEB 8,69 8,98 11,94/8,22 5,25 SEK Secunet 23,53 23,99 24,35/18,00 0,27 Securitas 14,17 14,10 14,58/10,58 3,50 SEK Severstal GDR 9,06 9,19 11,25/7,01 0,50 USD SFC 3,76 3,91 5,40/3,30 0,00 Sharp 1,01 1,03 2,20/0,85 126,0 0,00 JPY SHS Viveon 5,81 5,74 9,01/5,00 0,15 SHW 23,01 23,35 46,50/18,53 1,00 Silver Wheaton 15,34 15,49 18,78/9,48 0,26 CAD Singulus 0,22 0,24 1,45/0,16 0,00 SinnerSchrader 4,43 4,38 4,70/2,76 0,12 Sixt Leasing 17,47 17,33 22,38/14,24 Sixt Vz 37,48 37,91 39,52/29,10 1,22 SKW Stahl 3,39 3,25 6,90/3,10 0,00 SMT Scharf 12,13 12,19 16,65/8,14 0,25 Softbank 44,39 44,14 61,10/33,90 40,00 Softing 13,96 14,78 15,36/9,50 0,35 Solar Fabrik 0,18 0,18 0,47/0,06 0,00 Solarworld 8,85 9,02 17,10/5,30 0,00 Sony 22,49 23,08 30,15/17,74 2.9t20,00 JPY South. Copper 24,39 25,02 29,53/19,90 27,97 0,37 USD Stand. Chartered 5,69 6,22 15,67/4,92 0,86 GBp State Bk of India 25,75 26,02 44,00/19,60 3,50 INR Statoil 13,40 13,57 18,90/10,00 7,65 NOK Steilmann 0,31 2,24 3,55/0,31 0,00 STMicroelectron 4,89 4,93 9,12/4,72 0,37 Stryker 93,95 94,33 95,08/80,73 105,0 1,52 USD Suez Env. 15,77 15,86 18,93/15,42 0,65 Sunpower 19,73 20,89 32,09/16,72 21,95 USD Sunwin 0,13 0,13 0,34/0,10 0,00 USD Surgutn. ADR 4,98 5,15 7,20/3,63 0,12 USD Surteco 20,96 20,89 27,92/17,03 0,65 Svenska Hdlsbk. 11,13 11,55 14,51/10,39 SEK Swatch Group 300,00 308,91 430/285 7,50 CHF Swiss Life 235,87 237,48 253/196 6,50 CHF Swiss Re 81,66 82,69 93,98/73,28 4,60 CHF Swisscom 474,24 474,68 550/417 22,00 CHF Sygnis 1,98 1,88 6,15/1,61 0,00 Syngenta 365,82 365,18 419/275 11,00 CHF Syzygy 9,03 9,11 9,85/7,52 0,35 T Takeda Pharma 42,85 42,65 49,12/37,89 5.4t180,0 JPY Tata MotorsADR 24,42 24,90 42,69/18,11 0,00 INR Tatneft GDR 27,67 27,91 34,00/19,48 USD Technotrans 16,26 16,41 19,65/12,67 0,33 Telecom Italia 0,98 1,03 1,29/0,81 0,03 Telegate 1,10 1,06 2,77/0,98 0,40 Telekom Austria 5,40 5,52 6,70/4,71 0,05 Telenor 14,15 14,20 21,58/12,41 7,50 NOK Teles 0,12 0,12 0,23/0,10 0,00 Teliasonera 4,54 4,67 5,95/3,95 3,00 SEK Tesco 2,45 2,50 3,47/1,86 0,00 GBp Teva Pharm. 48,80 48,57 65,73/46,56 54,29 1,36 USD Thomps.Creek 0,20 0,22 1,34/0,10 0,00 CAD Thomson Reuters 35,17 35,18 39,59/30,51 1,82 CAD Tom Tailor 4,45 4,63 12,17/3,34 0,00 Tomorrow Foc. 2,83 3,03 5,50/2,73 0,00 Tomra Systems 8,96 9,27 10,27/7,21 1,75 NOK TomTom 8,48 8,54 12,35/7,07 0,00 Toshiba 1,58 1,68 3,91/1,26 208,0 0,00 JPY Toyota Motor 47,90 48,52 66,00/45,60 6.2t215,0 JPY Twitter 13,99 14,40 49,13/12,74 15,91 USD U UMS Internat. 3,31 3,30 10,50/3,10 7,53 Unipetrol 6,38 6,51 7,00/4,49 0,00 CZK United Labels 4,18 4,27 4,68/1,38 0,00 United Power 0,57 0,57 1,69/0,57 0,00 UPM Kymmene 16,29 16,08 19,10/13,27 0,75 UPS 93,73 93,84 98,97/79,80 105,0 3,12 USD USU Soft.konv. 17,20 17,57 20,81/14,32 0,30 V Vale 2,67 2,55 5,80/1,53 0,19 BRL Vallourec 5,57 6,18 25,77/3,44 0,00 Veolia Envir. 20,41 20,60 22,68/17,55 0,73 Verbio 7,44 7,43 7,60/1,85 0,00 Verisign 78,04 78,36 86,81/53,34 89,25 0,00 USD Vestas Wind 62,34 62,23 65,10/38,40 6,82 DKK Viavi Solutions 5,98 6,03 12,64/4,36 6,77 USD Villeroy & Boch 13,81 13,95 14,99/11,00 0,42 Viscom 13,63 14,00 17,23/12,27 1,00 Vita 34 4,98 5,10 7,19/3,98 0,15 VMware 46,60 46,70 83,98/38,51 51,08 0,00 USD Voestalpine 28,11 28,71 41,57/22,50 1,00 Volkswagen 126,79 130,00 244/103 4,00 Volvo B 9,25 9,60 12,84/7,79 3,00 SEK VTB Bank GDR 1,86 1,87 2,88/1,39 0,04 USD Vtion Wireless 0,55 0,55 3,13/0,51 0,05 W Westag & Get. 17,10 17,10 20,44/16,83 0,94 Westag & Get. Vz 17,52 17,52 20,80/17,20 1,00 Westgrund 3,71 3,86 5,83/3,09 0,00 Wienerberger 16,76 16,99 17,69/12,36 0,15 Wilex 1,83 1,82 5,55/1,63 windeln.de 9,90 9,70 15,65/8,92 0,00 XYZ Xerox 9,42 9,42 12,50/7,54 10,63 USD Yara 34,69 35,10 51,72/32,39 15,00 NOK Yingli Green ADR 4,00 4,12 19,60/2,70 4,52 USD Yoc 2,70 2,69 3,65/1,69 0,00 Zhongde 1,49 1,56 2,60/1,44 Stoxx 50 / Euro Stoxx 50 (ohne Dax-Werte) Schluss Heimatbörse Tagesveränderung 52-Wochen- KGV Markt- Frankfurt Dividende W in % Hoch/Tief 2016 wert Euro Stoxx , ,42-1, /2680 Stoxx , ,35-1, /2566 ABB 0,72 18,44 18,76 CHF -1,71 21,77/16, ,18 16,93 17,15 Air Liquide 2,55 98,12 99,90-1,78 123,65/91, ,92 98,60 100,05 Anh.-Busch Inb. 3,00 108,10 109,45-1,23 123,25/91, ,93 108,15 109,89 ASML 86,49 88,11-1,84 103,80/71, ,29 86,06 87,67 Astrazeneca 189,0 3907, ,00 GBp -1,14 4,9t/3,9t 15 63,91 50,57 50,15 Axa 0,95 20,64 21,15-2,41 25,81/18, ,80 20,78 21,00 Banco Bilbao (BBVA) 0,37 6,01 6,14-2,12 9,72/5, ,15 5,99 6,10 Banco Santander 0,60 3,99 4,08-2,21 7,15/3, ,27 4,00 4,05 Barclays 6,50 152,60 156,45 GBp -2,46 288,95/147, ,95 1,96 2,00 BNP Paribas 1,50 43,42 44,39-2,17 60,68/37, ,34 43,60 44,19 BP 27,00 353,35 356,10 GBp -0,77 484,15/310, ,54 4,56 4,55 Brit.Amer. Tobacco 148,0 3995, ,00 GBp -1,20 4,1t/3,4t 18 95,90 51,44 51,26 BT Group 10,90 432,95 442,40 GBp -2,14 499,80/404, ,37 5,54 5,58 Carrefour 0,68 23,51 23,93-1,76 32,80/22, ,37 23,52 24,12 Crédit Suisse 0,70 13,95 14,45 CHF -3,46 27,89/12, ,87 12,74 13,30 Danone 1,50 62,01 63,10-1,73 67,48/53, ,77 62,25 63,31 Diageo 57, , ,00 GBp -1,11 2t/1,6t 21 60,85 24,19 24,44 Enel 0,14 3,91 3,89 +0,51 4,46/3, ,22 3,85 3,90 Engie 1,00 13,43 13,73-2,18 19,51/13, ,74 13,44 13,69 ENI 1,10 13,15 13,47-2,38 17,43/10, ,15 13,25 13,50 Essilor Int. 1,02 105,55 108,55-2,76 123,55/100, ,99 106,36 108,28 Generali 0,60 12,95 13,24-2,19 18,69/10, ,13 12,93 13,41 Glaxosmithkline 88, , ,50 GBp -0,50 1,6t/1,2t 16 86,19 17,71 17,72 HSBC Holding 0,51 438,30 448,10 GBp -2,19 649,30/420, ,86 5,61 5,67 Iberdrola 0,27 5,99-6,67/5, ,96 5,99 5,97 Imperial Brands 141,0 3770, ,00 GBp -1,15 3,8t/3t 16 46,19 48,18 48,39 Inditex 0,44 29,55 30,14-1,96 34,59/26, ,93 29,50 30,00 ING 0,12 10,88 11,08-1,76 15,90/9, ,37 10,95 10,97 IntesaSan Paolo 0,07 2,41 2,45-1,63 3,60/2, ,48 2,43 2,43 L Oreal 2,70 156,70 158,00-0,82 179,25/143, ,98 158,45 157,37 Lloyds Bank 0,75 68,05 68,90 GBp -1,23 89,00/56, ,88 0,87 0,88 LVMH 3,20 147,20 150,15-1,96 175,60/134, ,30 148,20 151,30 National Grid 42,03 980,80 983,50 GBp -0,27 989,70/817, ,46 12,68 12,46 Nestlé 2,20 70,65 71,60 CHF -1,33 76,75/67, ,98 65,23 66,06 Nokia 0,14 5,20 5,32-2,26 7,77/5, ,15 5,21 5,30 Novartis 2,70 71,45 72,55 CHF -1,52 102,30/69, ,53 65,57 66,32 Novo Nordisk 5,00 360,30 DKK - 410,70/306, ,66 48,80 48,10 Orange 0,60 15,42 15,71-1,85 16,85/12, ,77 15,39 15,70 Philips 0,80 24,47 24,86-1,55 27,65/20, ,37 24,54 24,81 Prudential 36, , ,00 GBp -5,24 1,7t/1,1t 11 42,27 16,44 16,90 Reckitt Benckiser 6695, ,00 GBp -0,16 6,7t/5,5t 26 60,67 85,61 86,74 Richemont 1,40 61,30 62,95 CHF -2,62 86,85/60, ,30 56,13 57,55 Rio Tinto 143,0 1937, ,00 GBp -1,60 3t/1,6t 13 34,29 24,80 24,99 Roche Hold. Gen. 8,00 235,20 238,20 CHF -1,26 282,50/234, ,61 218,64 218,91 Royal DutchShell A 1,89 21,33 21,47-0,65 29,44/16, ,96 21,30 21,34 Safran 1,20 61,06 61,71-1,05 71,75/49, ,45 61,02 61,40 Saint Gobain 1,24 36,82 37,69-2,30 44,48/32, ,82 36,86 37,79 Sanofi 2,85 69,02 70,68-2,35 100,65/67, ,48 69,31 71,00 Schneider Electric 1,92 53,56 55,21-2,99 74,99/45, ,88 54,25 55,46 Societe Generale 1,20 32,88 34,24-3,99 48,33/27, ,48 32,84 34,06 Telefonica 0,73 9,72 9,88-1,62 14,21/8, ,42 9,75 9,97 Total 2,44 40,16 40,86-1,70 49,74/35, ,45 40,37 40,82 UBS 0,50 15,80 16,06 CHF -1,62 22,50/13, ,00 14,55 14,73 Unibail 9,60 237,85 242,00-1,71 256,80/212, ,67 239,94 244,37 Unicredit 0,12 3,48 3,58-2,79 6,55/2, ,28 3,57 3,58 Unilever NV 1,21 39,46 39,82-0,89 42,48/33, ,75 39,51 39,89 Vinci 2,22 65,00 65,44-0,67 65,44/50, ,93 64,90 65,53 Vivendi 1,00 18,65 19,19-2,81 24,60/16, ,58 18,70 19,18 Vodafone 10,19 218,35 220,75 GBp -1,09 255,35/200, ,43 2,80 2,88 Zurich Ins. 17,00 220,90 225,50 CHF -2,04 330,70/199, ,79 204,72 206,17 Dow Jones Schluss New York(in USD) Tagesveränderung 52-Wochen- KGV Markt- Frankfurt Dividende in % Hoch/Tief 2016 wert Dow Jones 17515, ,59 +0, / M 4,44 164,46 164,27 +0,12 167/ ,26 146,18 146,50 American Express 1,16 60,47 60,63-0,26 81,36/51, ,52 53,75 54,30 Apple 2,08 105,67 106,13-0,43 133/93, ,15 94,34 95,00 Boeing 4,36 132,12 132,86-0,56 154/ ,52 117,56 119,17 Caterpillar 3,08 75,29 73,68 +2,19 89,33/57, ,84 67,25 66,33 Chevron 4,28 94,85 93,59 +1,35 112/70, ,51 83,36 85,04 Cisco Systems 1,04 27,96 27,83 +0,47 29,76/22, ,24 25,01 25,07 Coca-Cola 1,40 45,58 45,46 +0,26 45,77/37, ,23 40,72 40,75 Du Pont 1,52 63,95 63,75 +0,31 75,40/47, ,05 56,92 57,26 Exxon Mobil 2,92 83,98 83,75 +0,27 89,11/68, ,60 74,76 75,03 General Electric 0,92 31,11 31,07 +0,13 31,28/23, ,50 27,70 27,80 Goldman Sachs 2,60 153,00 154,08-0,70 218/ ,26 135,48 138,06 Home Depot 2,76 130,46 130,22 +0,18 135/ ,52 116,26 116,43 IBM 5,20 147,95 145,40 +1,75 174/ ,53 131,76 130,71 Intel 1,04 31,88 32,00-0,38 35,44/25, ,44 28,48 28,71 Johnson&Johnson 3,00 108,31 108,50-0,18 109/90, ,69 96,50 96,76 JP Morgan Chase 1,76 59,48 59,94-0,77 70,08/53, ,95 53,08 53,72 McDonald s 3,56 123,29 124,19-0,72 125/91, ,21 110,24 110,93 Merck & Co. 1,84 53,07 53,08-0,02 60,89/48, ,25 47,43 47,69 Microsoft 1,44 54,21 53,97 +0,44 56,55/40, ,02 48,43 48,23 Nike 0,64 61,65 62,44-1,27 67,17/49, ,60 55,10 55,96 Pfizer 1,20 30,08 30,19-0,36 36,15/28, ,68 26,78 27,06 Procter & Gamble 2,65 82,89 82,82 +0,08 83,60/68, ,51 74,12 74,08 Travelers Cos. 2,44 115,39 115,89-0,43 116/96, ,10 103,30 103,01 United Tech 2,56 99,06 99,11-0,05 119/84, ,87 88,35 88,36 UnitedHealth 2,00 128,59 129,79-0,92 130/ ,56 114,24 115,89 Verizon Comm. 2,26 53,56 52,91 +1,23 53,63/42, ,93 47,39 47,54 Visa 0,56 74,14 73,91 +0,31 80,46/64, ,68 66,17 65,90 Wal-Mart 2,00 68,00 67,46 +0,80 82,53/56, ,00 60,40 60,59 Walt Disney 1,42 97,22 96,83 +0,40 122/88, ,09 86,45 87,28 weitere US-Aktien Schluss New York(in USD) Tagesveränderung 52-Wochen- KGV Markt- Frankfurt Dividende in % Hoch/Tief 2016 wert Nasdaq 4773, ,86 +0, /4267 Adobe Systems 0,00 92,52 92,16 +0,39 95,56/73, ,15 82,45 82,34 Amazon 0,00 582,95 569,63 +2,34 694/ ,26 518,98 509,85 Applied Mats 0,40 20,15 20,28-0,64 22,83/14, ,19 18,25 18,46 Baidu 0,00 184,86 183,84 +0,55 220/ ,04 162,98 164,50 Biogen Idec 0,00 254,69 255,24-0,22 432/ ,77 227,30 228,79 Blackberry 0,00 7,59 7,69-1,30 10,48/6,02 3,99 6,75 6,85 Celgene 0,00 100,54 99,92 +0,62 139/96, ,99 88,57 89,77 Citrix Sys. 0,00 76,68 76,65 +0,04 84,17/62, ,80 68,21 68,65 Comcast 1,10 60,01 59,25 +1,28 64,50/53, ,05 52,48 53,05 EBay 0,00 24,33 24,17 +0,66 29,59/22, ,21 21,67 21,45 Expedia 107,69 108,99-1,19 137/91, ,25 97,09 97,59 Facebook 0,00 113,05 112,54 +0,45 115/77, ,68 100,45 101,00 First Solar 0,00 68,46 68,23 +0,34 73,21/40, ,91 61,26 61,42 Garmin 38,97 39,33-0,92 48,13/32, ,42 34,37 35,26 Gilead Sciences 1,72 91,32 90,08 +1,38 122/82, ,61 81,86 80,81 Intuitive Surgical 0,00 583,31 586,33-0,52 593/ ,80 517,44 529,68 Kraft Heinz 76,46 76,81-0,46 80,48/69, ,78 68,35 68,50 Microchip Tech. 1,44 48,12 47,96 +0,33 50,41/39, ,01 42,74 43,00 Netflix 0,00 98,36 99,59-1,24 131/59, ,04 88,02 89,50 Network Appl. 0,72 26,34 26,38-0,15 36,80/21, ,77 23,38 24,09 Nvidia 0,46 34,48 34,43 +0,15 34,48/19, ,58 30,76 30,85 Paypal 0,00 38,92 40,52-3,95 41,32/30, ,55 34,84 36,02 Priceline.com 0, , ,11-0, / , , ,74 Qualcomm 1,92 50,86 50,99-0,25 71,06/42, ,45 44,79 46,05 Sandisk 1,20 75,66 76,41-0,98 78,37/46, ,18 67,53 68,28 Starbucks 0,80 58,36 58,83-0,80 63,51/46, ,62 52,35 52,91 Symantec 0,60 18,71 18,64 +0,38 25,90/16, ,64 16,51 16,93 Tesla Motors 0,00 227,75 222,58 +2,32 282/ ,82 204,29 201,80 Vertex Pharms 0,00 80,58 80,15 +0,54 141/79, ,80 70,80 74,43 Wynn Resorts 2,00 93,47 91,76 +1,86 137/51, ,49 83,50 84,50 Yahoo 0,00 34,86 34,80 +0,17 45,78/26, ,92 30,87 31,40 S & P , ,71-0, /1829 Abbott Labs 1,04 40,75 40,78-0,07 51,20/36, ,28 36,37 36,52 AIG 1,28 52,98 53,44-0,86 64,54/50, ,17 47,33 47,89 Alcoa 0,12 9,57 9,32 +2,68 14,15/6, ,01 8,32 8,41 Alphabet 0,00 754,84 757,56-0,36 794/ ,91 673,50 679,46 Altria 2,26 60,88 61,41-0,86 63,00/47, ,37 54,27 55,03 Amgen 4,00 149,24 148,76 +0,32 177/ ,16 134,17 133,81 AT & T 1,92 38,88 38,54 +0,88 39,12/31, ,19 34,53 34,60 Bank of America 0,20 13,68 13,62 +0,44 18,45/11, ,44 12,00 12,28 Berkshire Hath. B 0,00 140,11 140,96-0,60 148/ ,91 125,23 126,88 Bristol Myers 1,52 62,52 62,34 +0,29 70,71/57, ,30 56,13 55,92 Citigroup 0,20 41,94 42,37-1,01 60,34/34, ,94 37,80 38,05 Colgate 1,52 69,91 69,80 +0,16 70,48/60, ,70 62,31 62,63 Conoco Philips 1,00 40,04 39,85 +0,48 69,40/31, ,44 34,53 37,31 Deere 2,40 80,24 80,84-0,74 97,33/71, ,33 71,94 73,26 Dow Chemicals 1,84 51,32 51,18 +0,27 56,97/39, ,46 45,86 46,00 EMC 0,46 26,48 26,50-0,08 28,35/22, ,36 23,72 23,62 Fedex 1,00 162,65 162,63 +0,01 185/ ,93 145,36 145,04 Ford Motor 0,60 13,06 13,26-1,51 16,16/11, ,90 11,69 12,03 Halliburton 0,72 35,22 35,03 +0,54 49,21/28, ,14 31,37 31,44 Honeywell 2,38 111,32 112,21-0,79 113/91, ,79 100,18 100,24 HP Inc. 0,64 12,07 12,02 +0,42 17,38/9, ,67 10,64 10,81 Lockheed Martin 6,60 218,00 221,26-1,47 226/ ,99 195,00 197,98 Medtronic 73,97 74,50-0,71 78,79/64, ,57 65,65 67,15 Mondelez 0,68 39,51 39,94-1,08 46,94/35, ,79 35,54 35,45 Morgan Stanley 0,60 24,93 25,27-1,35 40,54/21, ,27 22,49 23,01 Newmont Mining 0,10 25,40 24,98 +1,68 27,79/15, ,44 22,60 22,65 Occidental Pet. 3,00 68,51 68,29 +0,32 81,51/59, ,32 60,96 61,37 Oracle 0,60 40,97 40,75 +0,54 44,91/33, ,72 36,50 36,74 Pepsico 2,81 100,68 100,81-0,13 103/89, ,68 89,94 90,38 Philip Morris 4,08 97,57 97,07 +0,52 98,90/75, ,16 87,19 87,02 Schlumberger 2,00 72,58 72,96-0,52 94,61/61, ,53 64,94 64,99 Texas Instruments 1,52 56,70 56,60 +0,18 58,98/43, ,52 50,50 50,64 Time Warner 1,61 70,01 70,69-0,96 91,01/60, ,97 62,88 63,29 Wells Fargo 1,50 48,90 49,76-1,73 58,52/45, ,77 43,60 44,78 Weltindizes Schluss Tagesveränderung Tages- 52-Wochenin % Hoch/Tief Hoch/Tief MSCI World (berechnet in US-$) 1622,21 * ,21/1622, ,84/1468,90 AEX All Shares Amsterdam 437,49 443,36-1,32 440,98/435,85 509,24/382,61 BUX Budapest 25446, ,58-0, ,07/25446, ,65/19654,63 OMX H25 Helsinki 3149, ,70-1, ,48/3147, ,13/2858,41 HangSeng Hongkong 20345, ,23-1, ,40/20268, ,75/18319,58 BIST Nat. 100 Istanbul geschl. - / 88651,88/68567,89 JSE Top 40 Johannesburg 46349, ,13-0, ,01/46349, ,01/41543,66 FTSE 100 London 6106, ,11-1, ,11/6090, ,98/5536,97 IBEX 35 Madrid 8789, ,10-1, ,80/8781, ,40/7746,30 MIB Mailand 18165, ,88-1, ,78/18140, ,19/15773,00 RTS 1 Moskau 864,83 865,40-0,07 864,83/864, ,47/628,41 Sensex Mumbai geschl ,56 - / 29044,44/22924,37 CAC 40 Paris 4329, ,98-2, ,81/4323, ,91/3896,71 PX SE Ind. Prag 888,93 890,47-0,17 888,93/888, ,44/845,92 Bovespa Sao Paolo 49657, ,05-0, ,04/48777, ,61/37497,48 Shanghai Co Shanghai 2960, ,96-1, ,97/2960, ,35/2657,48 Straits Times Singapur 2847, ,98-1, ,33/2840, ,95/2532,70 All Ordinaries Sydney 5151, ,30-1, ,90/5137, ,80/4816,60 Nikkei 225 Tokio 16892, ,98-0, ,16/16843, ,03/14952,61 S & P/TSE 300 Toronto 13358, ,48-0, ,11/13255, ,87/11545,29 VDax Volatil.-Dax 24,66 22,42 +9,98 24,90/23,42 38,29/17,62 WIG Warschau 47778, ,48 +0, ,01/47778, ,45/42152,70 Austrian Tr. Wien 2221, ,61-2, ,36/2218, ,44/1957,05 Swiss Market Zürich 7775, ,36-1, ,31/7765, ,79/7496,62 ERLÄUTERUNGEN: Kursangaben: Notierungen in Deutschland verstehen sich in Euro und basieren auf Kursen des Xetra-und Spezialisten-Handels. In den Spalten mit der Bezeichnung Heimatbörse wird die Notierung und die Dividendenangabe in der jeweiligen Landeswährung (W) dargestellt. Ausnahme: Bei Aktien aus dem Euro-Raum erfolgt keine Währungsangabe. t nach dem Kurs: Darstellung in Tausend. * zuletzt verfügbarer Kurs. Notierungen von Dax, MDax, TecDax und SDax basieren auf Xetra-Kursen. Alle deutschen Werte sind mit Ausnahme von Porsche im Prime Standard notiert. Dividendenangaben gelten für das abgelaufene Geschäftsjahr. Bei US-Werten wird die letzte Quartalsdividende auf das Jahr hochgerechnet. D: Titel mit Dividendenabschlag gehandelt. KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis (Ibes-Schätzungen). Umsätze: Gesamtumsätze in Tausend Euro. Marktkapitalisierung: Angaben in Milliarden Euro. Aktienarten: ADR = American Depositary Receipts, GDR = Global Depositary Receipts, Vz=Vorzugsaktien. Währungskürzel: AUD=austral. Dollar, BRL=brasil. Real, CAD=kanad. Dollar, CHF=Schweizer Franken, CNY=chines. Yuan, CZK=tschech.Krone, DKK=dänische Krone, GBP=brit. Pfund, HKD=Hongkong Dollar, HUF=ungar. Forint, INR=Ind. Rupie, JPY=japan. Yen, KRW=kor. Won, NOK=norweg. Krone, NZD=neuseel. Dollar, PLN=poln. Zloty, RUR=russ. Rubel, SEK=schwed. Krone, SGD=Singapur Dollar, TRY=türk. Lira, USD=US-Dollar, ZAR=südafrik. Rand; *Sortenkurse: Mitgeteilt von der Reisebank Frankfurt, Darstellung aus Sicht des Bankkunden. Kursgrafik: smallcharts, Quelle: GOYAX.de, AID Hannover, Morningstar Alle Angaben im Kursteil der SZ erfolgen ohne Gewähr Vor der Osterpause haben sich die europäischen Anleger von den Aktienmärkten zurückgezogen. Der Dax fiel am Gründonnerstag um 1,7Prozent auf 9851 Punkte zurück, nachdem er zur Wochenmitte erstmals seit Anfang Januar über der Punkte-Marke geschlossen hatte. Die Unsicherheit über die künftige Geldpolitik der Fed lässt keine echte Feiertagslaune aufkommen, sagte ein Händler. Viele Anleger scheuten das Risiko und machten Kasse. Auf Wochensicht gab der Dax rund ein Prozent nach. Im Wochenverlauf hatten gleich mehrere Mitglieder der US-Notenbank Fed rasche Zinsanhebungen ins Gespräch gebracht, was an den Finanzmärkten für Überraschung sorgte. Nicht nur Anleger sind ob des Schlingerkurses verwirrt, auch Fachleute sind zunehmend verunsichert. Im Dax setzten die Aktien der Deutschen Bank mit einem Abschlag von 3,8 Prozent ihre Talfahrt fort. Am Dienstag hatte Deutschlands größtes Geldhaus die Anleger auf ein schlechtes Quartal eingestimmt. Die Titel der Schweizer Credit Suisse verloren 3,5 Prozent. Analysten sprachen von großer Verunsicherung nach den Zahlen. Im Sog von Kursverlusten bei Arcelor-Mittal fielen europäische Stahlaktien: Die Titel des Branchenführers rutschten in Amsterdam um 2,8 Prozent ab. Thyssen-Krupp verloren hierzulande knapp zwei Prozent, Salzgitter 2,6 Prozent. Die Insolvenz der Modefirma Steilmann sorgte für lange Gesichter: Die Aktien der in keinem großen Index notierten Firma, die erst seit Herbst an der Börse sind, stürzten um 87 Prozent auf 31 Cent. Die Aktien von Steilmann-Großaktionär Adler brachen um 5,2 Prozent ein. In Sippenhaft genommen wurden die im SDax notierten Titel von Gerry Weber, die vier Prozent verloren. Ein glückliches Ende gab es dagegen bei der Übernahme des Geldautomatenherstellers Wincor Nixdorf durch den US-Konkurrenten Diebold. Am Ende der Annahmefrist erreichten die Amerikaner die erforderliche Annahmequote für ihr Angebot. Das katapultierte Wincor-Aktien um knapp zwanzig Prozent nach oben. Die Anteile von Diebold gewannen in New York mehr als acht Prozent. An der Wall Street hielten sich die Anleger vor Ostern zurück. Händler machten dafür den stärkeren Dollar und den wieder fallenden Ölpreis verantwortlich. Außerdem sind der US-Industrie im Februar die Aufträge weggebrochen, wenn auch nicht ganz so stark, wie von Ökonomen erwartet. sz/reuters/dpa Kursverluste vor Ostern 32 WIRTSCHAFT HF2 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Dax Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz (Angaben in Punkten) 1 Jahr: -17,0% Vortag: -1,7% Schluss: 9851,35 MDax Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz (Angaben in Punkten) 1 Jahr: -3,4% Vortag: -1,4% Schluss: 19982,77 Euro Stoxx Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz (Angaben in Punkten) 1 Jahr: -18,9% Vortag: -1,8% Schluss: 2986,73 Dow Jones Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz (Angaben in Punkten) 1 Jahr: -1,1% Vortag: +0,1% Schluss: 17515,73

33 Leitzinsen Basiszins gemäß Bürgerlichem Gesetzbuch seit ,83% Leitzins EZB seit ,00% Leitzins FED seit ,25-0,50% Indizes/Renditen Kupon Bund-Future 163,04 162,85 Rex Perf. Dt.Renten-Idx 483,44 482,42 Umlaufrendite 0,07 0,12 10j. Bundesanleihe 0,19 0,21 10j. Staatsanleihe USA 1,86 1,93 10j. Staatsanleihe Großbrit. 1,41 1,47 10j. Staatsanleihe Japan 0,00 0,00 Euribor in % Laufzeit Monate -0,241-0,239 6 Monate -0,133-0,132 9 Monate -0,071-0, Monate -0,003-0,002 Dollar-Libor in % Laufzeit Monate 0,630 0,628 6 Monate 0,913 0,905 9 Monate 12 Monate 1,237 1,224 Eurogeldmarkt Tagesgeld 1 Monat 6 Monate 1 Jahr Euro -0,40 0,38-0,35 0,18-0,23 0,08-0,05 0,00 US-$ 0,43 0,51 0,64 0,72 1,04 1,12 1,31 1,39 brit- 0,30 0,45 0,45 0,55 0,71 0,83 0,90 1,00 sfr -0,88 0,80-1,10 0,90-0,62 0,54-0,59 0,43 Yen -0,30 0,10-0,85 0,70-0,15 0,05-0,35 0,08 Bundespapiere(sortiertnach Restlaufzeit) Kupon Anleihe Rend. 2,75 BO S. 160 v. 11/16 100,06 100,07 1,5 BA v. 06/16 Infl. 100,04 100,00 0,52 0,25 BS 14/16 II 100,15 100,15 6 BA v. 86/16 II 101,46 101,48 4 BA v. 06/16 101,18 101,19 0 BS 14/16 III 100,23 100,24 5,63 BA v. 86/16 102,85 102,89 1,25 BO S. 161 v. 11/16 100,95 100,95 0 BS 14/16 IV 100,34 100,35 3,75 BA v. 06/17 103,29 103,30 0,75 BO S. 162 v. 12/17 101,12 101,13 0 BS v. 15/17 I 100,47 100,47 0,5 BO S. 163 v. 12/17 101,01 101,01 0 BS v. 15/17 II 100,59 100,59 4,25 BA v. 07/17 II 106,01 106,02 0 BS v. 15/17 III 100,71 100,71 0,5 BO S. 164 v. 12/17 101,52 101,52 0 BS v. 15/17 IV 100,82 100,83 4 BA v. 07/18 107,97 107,99 0,5 BO S. 165 v. 13/18 101,86 101,87 0 BS v. 16/18 100,96 100,96 0,25 BO S. 166 v. 13/18 101,52 101,51 0,75 BO v. 11/18 Inflat. 103,55 103,65 4,25 BA v. 08/18 110,81 110,80 1 BO S. 167 v. 13/18 103,79 103,80 3,75 BA v. 08/19 111,76 111,78 1 BO S. 168 v. 14/19 104,32 104,30 0,5 BO S. 169 v. 14/19 102,96 102,96 3,5 BA v. 09/19 113,00 113,00 0 BO S. 170 v. 14/19 102,53 102,49 3,25 BA v. 09/20 114,05 113,98 1,75 BA v. 09/20 Infl. 111,07 111,19 0 BO S. 171 v. 15/20 101,67 101,60 3 BA v. 10/20 114,59 114,60 1,5 BA v. 13/20 107,04 106,97 2,25 BA v. 10/20 111,88 111,81 0,25 BO v. 15/20 102,88 102,75 2,5 BA v.10/21 113,80 113,65 0 BO S. 173 v. 16/21 101,63 101,50 3,25 BA v.11/21 118,94 118,94 2,25 BA v.11/21 114,05 114,02 2 BA v. 11/22 113,23 113,18 1,75 BA 12/22 112,59 112,52 1,5 BA 12/22 111,22 111,15 1,5 BA 13/23 111,68 111,59 0,1 BA v. 12/23 Inflat. 107,04 107,11 1,5 BA 13/23 111,97 111,88 2 BA 13/23 115,93 115,83 6,25 BA v. 94/24 149,62 149,51 1,75 BA v. 14/24 114,53 114,36 1,5 BA v. 14/24 112,71 112,52 1 BA v. 14/24 108,57 108,37 0,5 BA v. 15/25 103,97 103,73 0,05 1 BA v. 15/25 108,23 107,98 0,12 0,5 BA v. 16/26 103,17 102,96 0,18 6,5 BA v. 97/27 169,85 169,45 0,21 5,63 BA v. 98/28 162,17 161,79 0,26 4,75 BA v. 98/28 II 153,58 153,14 0,29 6,25 BA v. 00/30 178,70 178,12 0,38 0,5 BA v. 14/30 Infl. 115,97 115,65 5,5 BA v. 00/31 171,39 170,85 0,48 4,75 BA v. 03/34 171,16 170,39 0,62 4 BA v. 05/37 163,07 162,08 0,72 4,25 BA v. 07/39 I 174,00 172,79 0,76 4,75 BA v. 08/40 188,08 185,95 0,76 3,25 BA v. 10/42 157,49 156,21 0,81 2,5 BA v. 12/44 141,81 140,62 0,83 0,1 BA 15/46 Inflat. 116,30 114,85 2,5 BA v. 14/46 143,29 141,92 0,87 Ausländische Staatsanleihen Kupon Anleihe Rend. Bonit. 0 Argent.GDP-Lnkr 05/35 11,00 NR v.2,26 Argentinien 05/38 58,15 5,54 NR 4 Belgien 12/32 144,16 1,00 AA+ 3,5 Canada 10/20 113,95 AAA 2 Finnland 14/23 114,12 0,23 AAA 3,25 Frankreich O.A.T. 118,82 AAA 4,75 Griechenland 14/19 87,25 9,73 B- 5,9 Irland 09/19 121,10 A 4,6 Irland 99/16 100,20 0,31 A 3,38 Luxemburg 10/20 115,23 AAA 2 Niederlande 14/24 115,38 0,13 AAA 3,2 Österreich 10/17 103,23 AAA 6,5 Österreich 94/24 144,15 0,66 AAA 3 Polen 14/24 113,70 1,15 BBB+ 4,2 Polen 05/20 116,30 0,15 BBB+ 3,85 Portugal 05/21 109,04 1,94 BB+ 3,37 Slowakei 12/24 125,34 0,38 A+ 4,9 Spanien 07/40 141,95 2,56 BBB 5,5 Spanien 11/21 124,98 0,51 BBB 3,88 Tschechien 12/22 122,03 0,26 A+ Unternehmensanleihen Kupon Anleihe Rend. Bonit. 1,25 Adidas 14/21 102,70 0,75 8,25 AirBerlin 11/18 97,54 9,91 5,38 Allianz Fin.perp. 06/ 104,51 A- 1 BMW 13/17 101,04 0,20 A 3,25 BMW Fin. 12/19 108,81 0,10 A 3,875 Commerzbank 10/17 103,76 0,07 BBB+ 3,5 Dt. Bahn Fin. 10/20 114,47 0,05 AA+ 1,125 Dt. Börse 13/18 102,13 0,41 AA 2,75 Dt. Post 13/23 114,06 0,82 A- 5,5 Eon 07/17 108,07 0,15 BBB+ 4 Gazprom-Bank 14/19 98,81 4,38 BB 4,75 Goldman Sachs 06/21 115,73 1,74 BBB- 7,5 Heid.Cem. 10/20 122,12 1,77 BB+ 4,75 Linde 07/17 105,10 A 6,5 Lufthansa 09/16 101,72 0,10 BB+ 1,125 Lufthansa 14/19 101,29 0,74 BBB- 3,5 SAP 10/17 103,61 4,375 Shell 09/19 109,34 AA+ 5,13 Siemens Fin. 09/17 104,59 0,04 A 7,75 Singulus 12/17 35,00 4,12 Sixt 10/16 102,08 0,48 2,38 Toyota Mot. Cred. 13/23 111,91 0,59 AA- 3,25 Volkswagen 12/19 107,15 0,68 A Genussscheine Unternehmen Bertelsmann 01 ff. 15% 332,10 331,50 Bertelsmann 92 ff. 5,93% 184,00 182,00 Magnum 03/50 12% 87,01 87,01 Pongs&Zahn 06/50 8,5% 0,31 0,30 Salvator Grund. 04/50 9,5% 37,50 37,50 Münzen und Barren Münzen London Gold (16:00) $/Uz. 1221, ,60 London Silber (14:00) US-cts/Uz 1528, ,00 London Palladium (14:00) $/Uz 580,00 London Platin (14:00) $/Uz 960,00 Kupfer (DEL) 450,33 453,20 461,24 464,10 Münzen 2 Ankauf Verkauf Ankauf Verkauf Münzen Uz Am.Eagle 1093, , , ,00 1 Uz Platin Noble 792,50 936,00 797,00 940,50 1 Uz Maple Leaf 1093, , , ,50 1/2 Uz Am. Eagle 546,50 586,50 549,00 586,50 1/2 Uz Philharm. 546,50 586,50 549,00 586,50 1/4 Maple Leaf 273,50 300,50 275,00 300,50 1/4 Uz Philharm. 273,50 300,50 275,00 300,50 1/10 Uz Am.Eagle 110,00 124,00 110,50 124,00 1 Uz Krüger Rand 1093, , , ,50 1 Uz Britannia 1093, , , ,50 1 UZ W. Philh. Silber 13,35 15,95 13,60 15,75 1 Uz Platin Koala 801,00 927,00 805,00 932,00 1/10 Uz Platin Koala 83,00 114,00 83,00 114,50 2 Rand Südafrika 250,00 264,00 251,00 264, österr. Kronen 1034, , , ,50 4 österr. Dukaten 476,50 519,00 478,50 519,00 1/2 Uz Känguruh 546,50 586,50 549,00 586,50 1/10 Uz Känguruh 110,00 124,00 110,50 124,00 10 Rubel (Tscherwonetz) 263,00 312,50 264,00 312,50 20 sfr (Vreneli) 204,50 220,50 205,50 220,50 20 Goldmark (Wilh.II) 252,00 279,00 253,00 279,00 Barren 2 Ankauf Verkauf Ankauf Verkauf Barren Gold, 1 kg 34785, , , ,00 Gold, 100 g 3478, , , ,00 Gold, 10 g 350,00 368,00 351,00 368,00 Silber, 1 kg 405,00 477,00 412,00 469,00 Platin, 1 kg 25216, , , ,00 Platin, 100 g 2547, , , ,00 Für Industrieabnehmer 3 Ankauf Verkauf Ankauf Verkauf Metall Feingold Feingold, 1 kg 34410, , , ,00 verarbeitet, 1 kg 38830, ,00 Feinsilber Feinsilber, 1 kg 427,76 471,97 431,23 475,80 verarbeitet, 1 kg 494,03 498,04 Platin / Palladium Platin (per Gramm) 26,59 28,59 26,83 28,85 Palladium (per Gramm) 15,99 17,38 16,37 17,79 Rohstoffe Energie Rohöl (Ldn.) Mai 40,45 40,47 Brent Jun 41,05 41,09 ICE $/Brl Jul 41,44 41,49 Rohöl (NY) Mai 39,59 39,79 WTI Jun 40,69 40,87 Nymex $/Brl Jul 41,44 41, Benzin (RBO) Apr 1,47 1,45 Nymex $/gal Mai 1,50 1,48 Heizöl (NY) Apr 1,20 1,20 Nymex $/gal Mai 1,21 1,22 Gasöl (Ldn) Apr 359,3 363,0 ICE $/t Mai 362,5 367,3 Edelmetalle Gold (NY) Mär Comex $/oz Apr Jun Platin (NY) Apr Nymex $/oz Mai Silber (NY) Mär 15,18 15,26 Comex $/oz Apr 15,19 15,26 Jul 15,22 15,31 Palladi. (NY) Mär 573,8 582,8 Nymex $/oz Sep 575,2 583,2 Basismetalle Kupfer (Ldn) Kse LME $/t 3-Mt Nickel (Ldn) Kse LME $/t 3-Mt Zink (Ldn) Kse LME $/t 3-Mt Blei (Ldn) Kse LME $/t 3-Mt Zinn (Ldn) Kse LME $/t 3-Mt Alumini. (Ldn) Kse LME $/t 3-Mt Agrarprodukte Weizen (Pa) Mai 156,5 155,0 Matif Euro/t Sep 164,8 163,8 Sojaboh. (Ch) Mai CME cts/bu Jul Mais (Chi.) Mai 369,8 368,5 CME cts/bu Jul 374,3 373, Kaffee (NY) Mai 127,7 131,1 ICE cts/lb. Jul 129,6 133,0 Kakao (NY) Jul ICE $/t Sep Zucker (NY) Mai 15,76 16,71 ICE cts/lb. Jul 15,77 16,59 Rentenmarkt ERLÄUTERUNGEN: Anleihen: Kurse in Prozent; BA=Bundesanleihe; BO=Bundesobligationen; BS=Bundesschatzanweisung; PfB=Pfandbrief; Laufzeit (Emissionsjahre/Fälligkeit) hinter dem Namen; alle Bundespapiere besitzen Bonität AAA; Bonitätseinstufungen soweit verfügbar von S&P: AAA=exzellent, AA=sehr gut bis gut, A=gut bis befriedigend, BBB=befriedigend bis ausreichend, BB=mangelhaft, B=mangelhaft, CCC bis C=ungenügend, Insolvenz absehbar, D=zahlungsunfähig; Euribor=Zinssatz f. Termingelder in Euro unter Banken; Dollar-Libor=Zinssatz f. Termingelder auf Dollarbasis; 1) Bloomberg, Münzen und Barren; 2) pro aurum, Schalterpreise München, Angaben in Euro 3) W.C.Heraeus, Basis Londoner Fixing; Rohstoffe: CME=Chicago Mercantile Exchange, Comex=Commodity Exch., ICE=Intercontinental Exch., LME=London Metal Exch., Matif=Marché à termeinternat. de France, Nymex=New York MercantileEchange Kursgrafik: smallcharts, Quelle: GOYAX.de, AID Hannover, Morningstar Weitere Kursinformationen finden Sie unter: DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 HF2 WIRTSCHAFT 33 USA Deutschland 0,0 0,5 1, Gold Öl Euro leicht im Minus Rohöl wieder billiger Der Euro-Kurs hat kurz vor den Osterfeiertagen leicht nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung notierte am späten Donnerstagabend bei 1,1170 Dollar und damit etwas tiefer als am Mittwoch. Für den Aufwärtstrend beim Dollar sorgte die US-Notenbank. Nachdem in der vorigen Woche die Fed noch behutsame Zinserhöhungen angekündigt hatte, mehrten sich die Stimmen der Notenbanker, die die Märkte schon im April auf eine Zinserhöhung vorbereiten. Die Aussicht auf ein anhaltendes Überangebot setzte den Ölpreisen zu. Die europäische Sorte Brent verbilligte sich knapp ein Prozent auf 40,40 Dollar je Fass, die US-Sorte WTI kostete wieder weniger als 40 Dollar. Daten des US-Energieministeriums (EIA) hatten gezeigt, dass die US-Öllagerbestände in der vergangenen Woche auf ein neues Rekordhoch gestiegen sind. Zuletzt hatten Spekulationen auf eine baldige Förderbegrenzung der Opec- und Nicht- Opec-Staaten die Ölpreise wieder etwas stabilisiert. sz/reuters In Deutschland zugelassene Qualitätsfonds tägliche Veröffentlichung mitgeteilt von vwd group Name Währung Ausg. Rücknahme Aktiengewinn ATE ZWG EStG 1) KStG 2) Name Währung Ausg. Rücknahme Aktiengewinn ATE ZWG EStG 1) KStG 2) Name Währung Ausg. Rücknahme Aktiengewinn ATE ZWG EStG 1) KStG 2) Name Währung Ausg. Rücknahme Aktiengewinn ATE ZWG EStG 1) KStG 2) Name Währung Ausg. Rücknahme Aktiengewinn ATE ZWG EStG 1) KStG 2) Name Währung Ausg. Rücknahme Aktiengewinn ATE ZWG EStG 1) KStG 2) Aberdeen Asset Management Deutschland AG Asia Pacific Equ T* $ - 60,57 60,68 53, ,00 Asian Bond T* $ - 151,65 152,04 0, ,52 Asian Small Comp T* $ - 38,35 38,47 72, ,00 Emerg Mkts Equ T* $ - 56,67 56,56 59, ,00 EmerMkts Sm Comp T* $ - 16,29 16,23 43, ,00 Euro Corp Bond T* - 11,08 11,07 0, ,05 Japanese Equity T* - 418,34 419,93 34, ,00 Multi Asset Inc A* - 9,93 9,93-1, ,01 Sel Em Mkts Bond T* $ - 38,65 38,66 0, ,08 Sel Eur HighYieldT* - 20,56 20,55 0, ,43 World Equity T* $ - 15,82 15,83 43, ,00 World Gov Bond T* $ - 10,01 10,04 0, ,08 Allianz Global Investors KAG mbh Adifonds A* 109,65 104,43 105,75 17,03 16,57 0,00 0,00 Aktien Europa A* 87,29 83,13 84,26 2,59 2,11 0,00 0,01 Concentra A* 104,87 99,88 101,15 51,13 51,14 0,00 0,00 Europazins A* 57,94 56,25 56,28 0,00-0,00 0,37 Flexi Rentenf. A* 92,23 89,11 89,33 7,81 7,74 0,00 2,35 Fondak A* 151,91 144,68 146,56 44,24 44,38 0,00 0,00 Global Eq.Divid A* 102,39 97,51 98,68-26,89-28,49 0,00 0,00 Industria A* 103,44 98,51 99,75 2,69 0,30 0,00 0,00 Interglobal A* 235,41 224,20 225,75 0,90 0,65 0,00 0,00 Kapital Plus A* 63,78 61,92 62,12 18,43 18,28 0,00 0,46 Mobil-Fonds A* 52,21 51,19 51,19-0,01-0,01 0,00 0,65 Nebw. Deutschl.A* 260,48 248,08 250,66 76,16 76,04 0,00 0,00 Rentenfonds A* 90,22 88,02 88,00 0,00-0,00 1,09 Rohstofffonds A* 43,69 41,61 44,00-6,52-6,79 0,00 0,00 Strategief.Stab.A2* 55,49 53,87 53,89 1,23 1,40-0,31 Thesaurus AT* 836,25 796,43 806,49 56,79 56,90 0,00 0,00 Verm. Deutschl. A* 161,36 153,68 156,24 47,88 47,82 0,00 0,00 Wachstum Eurol A* 101,04 96,23 97,33 25,94 26,49 0,00 0,00 Wachstum Europa A* 108,85 103,67 104,87 45,38 44,81 0,00 0,00 Allianz Global Investors GmbH, Luxembourg Branch Best Sty Eur Eq AT* 116,77 111,21 112,85 9,10 8,25 3,01 0,00 Best Sty US Eq AT* 155,03 147,65 149,23 18,69 17,83 4,19 0,00 Dyn Mu Ass Str15 A* 104,71 101,66 101,67-0,20-0,19 0,00 0,66 Dyn Mu Ass Str50 A* 117,24 112,73 112,88-2,32-2,53 0,00 0,76 Dyn Mu Ass Str75 I* 1080, , ,56 0,03 0,01 0,00 5,81 Enh ShTerm Euro AT* 108,57 108,57 108,58 0,00-10,66 0,00 Euro Bond A* 12,11 11,76 11,75 0,02 0,02 0,00 0,13 Europe SmCap Eq A* 182,93 174,22 175,93 41,69 40,99 0,00 0,00 European Eq Div AT* 251,38 239,41 242,70 39,27 37,79 48,42 0,00 Fl Rate NoPl-VZi A* 99,24 99,24 99,24 0,00-0,00 0,38 Flex Bond Strat A* 103,55 101,02 101,12 0,02 0,02 0,00 1,85 Glb Agricult Tr. A* 162,02 154,30 154,50 15,91 15,33 0,00 0,00 Glb SmCap Eq AT* $ 10,66 10,15 10,28 2,28 2,76 0,00 0,00 Income & Gro A USD* $ 9,90 9,52 9,57 4,33 3,79 0,00 0,02 Income Gr A-H2-EUR* 109,03 104,84 105,37 14,68 14,16 0,00 0,15 Allianz Global Investors Ireland Ltd. Emerging Mrkt Bd A* 55,32 53,71 53,52 0,00-0,00 0,41 Alte Leipziger Trust uro Short Term* 45,30 44,85 44,85 0,00-0,00 0,27 Aktien Deutschland* 105,99 100,94 102,60 11,13 10,96 0,00 0,00 AL Trust uro Relax* 53,81 52,24 52,38 6,42 6,19 0,00 0,28 Trust uro Cash* 46,17 46,17 46,17 0,00-0,00 0,02 Trust uro Renten* 47,11 45,74 45,70 0,00-0,00 0,30 Trust Akt Europa* 47,92 45,64 46,58-48,63-49,11 0,00 0,00 Trust Glbl Invest* 78,65 74,90 74,75-19,57-19,33 0,00 0,00 Ampega Investment GmbH Amp Euro Star 50* 42,85 42,85 42,96 24,32 23,76-0,00 Amp Europa Meth* 180,86 172,25 173,33-7,62-7,79-0,00 Amp Global Aktien* 10,82 10,35 10,36-89,54-90,48-0,00 Amp Global Renten* 18,50 17,83 17,81 0, ,11 Amp Pf Mu ETF St* 23,81 23,12 23,14 22,74 25,75-0,14 Amp Real Estate Pl* 107,97 102,83 102,81 4,00 3,60-1,14 Amp Rendite Renten* 21,56 20,93 20,91 0, ,10 Amp Reserve Renten* 51,02 50,51 50,50 0, ,14 Amp Substanz Pt* 108,23 104,07 104,27 11,34 11,12-0,00 Amp UnternAnl.fds* 25,25 24,51 24,48 0, ,92 CQUAD.Flex Ass AMI* 36,18 34,54 34,48-27,12-26,65-0,12 Glob.ETF Aktien Pa* 13,34 12,95 12,99 16,58 33,99-0,00 terrass Akt I AMI* 25,22 24,13 24,13-1,52-1,89-0,00 terrass Rent I AMI* 97,58 97,09 97,08 0, ,24 Zan.Eu.Cor.B.AMI P* 113,97 111,74 111,55 0, ,32 Zantke Eu.HY AMI Pa* 120,04 117,69 117,53 0, ,11 Axxion S.A. M-AXX InCap Taurus* 68,70 65,43 65,28 56,99 55,53 0,00 0,00 BNY Mellon Service KAG PB Balanced* 59,84 56,99 57,29 22,70 22,42-0,00 PB Europa* 43,08 41,03 41,08-45,42-45,66-0,00 PB Eurorent* 58,80 57,09 57,06 0, ,32 PB Megatrend* 75,33 71,74 73,11 57,76 57,71-0,00 PB Triselect* 45,32 43,16 43,44 4,07 4,02-0,00 Commerz Real Investment hausinvest* 43,45 41,38 41,38 2,15 2,20-0,10 Precious Metal* $ 80,60 80,60 86,14-340,47-369,40 0,00 0,00 Credit Suisse CS Euroreal A CHF* CHF 35,98 35,98 35,97-1, ,02 CSAM Immobilien KAG mbh CS EUROREAL* 23,73 23,73 23,73-2,02-0,00 0,02 Deka BW Portfolio 20* 45,79 44,89 44,84-0,58-0,80-0,77 BW Portfolio 40* 47,36 46,43 46,37-1,28-1,97-0,74 BW Portfolio 75* 45,62 44,73 44,66 4,94 1,09-0,33 BW Zielfonds 2020* 38,05 37,30 37,28-11,00-11,25-0,58 BW Zielfonds 2025* 40,36 39,57 39,51-5,12-6,46-0,30 BW Zielfonds 2030* 42,35 41,52 41,49 2,43-1,53-0,24 DekaFonds CF* 95,04 90,29 92,17 33,81 33,69-0,00 DekaFonds TF* 227,64 227,64 232,38 49,43 49,34-0,00 Deka-MegaTrends CF* 61,29 59,07 59,64 25,18 24,49-0,00 DekaRent-Intern. CF* 20,52 19,92 19,90 0, ,10 DekaRent-intern.TF* 126,40 126,40 126,28 0, ,56 DekaRSHY2/2018CF* 107,11 105,53 105,58 0, ,29 EuropaBond CF* 121,84 118,29 118,23 0, ,59 EuropaBond TF* 43,41 43,41 43,39 0, ,54 GlobalChampions CF* 138,44 133,44 134,82 18,41 17,88-0,00 GlobalChampions TF* 125,43 125,43 126,73 17,34 16,94-0,00 LBBW Exportstrat.* 66,31 63,66 64,94 6,89 7,03-0,00 LBBW-Rentenf.Euro* 42,26 41,03 40,99 0, ,35 Mainfr. Strategiekonz.* 148,72 148,72 148,89 41,16 39,59-0,00 Mainfr. Wertkonz. ausg.* 98,74 98,74 98,78-0,80-0,84-0,00 Mainfr. Wertkonz. kons.* 98,10 98,10 98,10-0,27-0,29-0,00 RenditDeka* 24,24 23,53 23,49 0, ,08 RenditDeka TF* 30,49 30,49 30,44 0, ,10 S-BayRent-Deka* 56,23 54,26 54,15 0, ,49 UmweltInvest CF* 102,01 98,32 99,37-3,50-3,87-0,00 UmweltInvest TF* 92,09 92,09 93,07-8,96-10,85-0,00 Deka Immobilien Investment Deka Immob Europa* 48,03 45,63 45,62 3,54 3,52-0,03 Deka Immob Global* 57,67 54,79 54,80 9,99 9,93-0,11 Deka International (Lux.) Corp.Bd. Euro CF* 55,20 53,59 53,52 0,00-0,00 0,38 Corp.Bd. Euro TF* 53,23 53,23 53,15 0,00-0,00 0,29 Deka-Conv.Akt CF* 124,19 119,70 123,25 33,48 33,54 0,29 0,00 Deka-Conv.Akt. TF* 111,74 111,74 115,06 36,27 36,67 0,45 0,00 Deka-Conv.Rent CF* 52,58 50,68 50,72 0,00-0,28 0,43 Deka-Conv.Rent. TF* 50,38 50,38 50,42 0,00-0,25 0,35 Deka-Gl.Conv.Re.TF* 39,03 39,03 39,30 0,00-0,00 1,24 Deka-GlbConRent CF* 40,89 39,41 39,69 0,00-0,00 1,51 DekaLux-BioTech CF* 357,40 344,48 355,91 65,03 63,81 0,15 0,00 DekaLux-BioTech TF* 325,98 325,98 336,80 64,78 63,57 0,00 0,00 DekaLux-MidCapTF A* 65,73 65,73 66,19 68,49 64,28 0,00 0,00 GlobalResources CF* 56,59 54,54 56,56-64,51-66,49 0,22 0,00 GlobalResources TF* 53,65 53,65 55,63-114,21-115,64 0,09 0,00 Wandelanleihen CF* 64,87 62,98 63,26-1,18-1,20 0,02 0,00 Wandelanleihen TF* 60,41 60,41 60,68-1,24-1,24 0,03 0,00 Deutsche Asset Management Investmentfonds Telefon Telefax info@dws.de ARERO - Der Weltfo* 163,14 163,14 163,95 0, ,00 ArgentosSauren Dyn* 132,25 125,95 125,82 15,38 14,63-0,03 Astra-Fonds* 232,67 221,59 224,15 33,54 33,08 0,00 0,00 Basler-Aktienf DWS* 60,89 58,14 59,29 32,96 32,95 0,00 0,00 Bethmann Nachhalt.* 133,62 133,62 134,50 21,09 20,79-0,05 Convertibles Lc* 169,24 164,16 164,75 3,52 3,51 0,00 0,17 DB Glbl Equity Inc* 117,65 117,65 118,08 23,27 22,53-0,00 DB Z&D O* 106,07 102,97 103,10 5,40 5,09-0,21 De. Nom.Japan G LC* 48,85 46,96 47,11-72,79-73,46 0,00 0,00 Deu Q Eq LV Eur LC* 116,57 111,02 111,87 10,04 9,19-0,00 DI II GConStr LC* 108,06 102,66 103,46 0,19-0,48-0,00 Dt Float R.Nts LC* 84,51 83,67 83,67 0,08 0,08 1,07 0,05 DWS Akkumula* 910,44 867,08 876,35 29,82 29,15 0,00 0,03 DWS Akt.Strat.D* - 315,02 320,12 52,44 52,49 0,00 2,06 DWS ALPHA Rent.Gl.* 119,81 117,45 117,99 10,52 10,47 8,53 0,84 DWS Co.Kaldemorgen* 134,60 127,87 128,36 14,92 14,57-0,00 DWS Conc ARTS Bal* 195,87 188,33 188,60 31,42 31,86 10,25 1,03 DWS Conc ARTS Con* 209,50 203,40 203,63 15,50 15,62 14,86 3,20 DWS Conc ARTS Dyn* 166,10 158,19 158,60 31,90 33,19 5,45 0,00 DWS Cov Bond Fd LD* 56,38 55,00 54,91 0,02 0,02 0,00 0,29 DWS Deutschland* 185,75 176,90 181,16 35,24 35,21 0,00 0,00 DWS Eurol Strat R* 35,01 34,15 34,17-0,01-0,01 0,00 0,25 DWS Europ. Opp* 275,22 262,11 265,12 37,40 37,18 0,00 0,04 DWS Eurorenta* 58,81 57,10 57,00 0,07 0,07 0,00 0,23 DWS Eurovesta* 114,82 109,35 111,08-6,74-7,23 0,00 0,02 DWS Glbl Growth* 95,89 91,32 92,37 42,47 42,15-0,00 DWS Glbl Value LD* 230,43 219,45 221,29 56,73 54,67 9,82 0,05 DWS Hybrid Bond LD* 38,90 37,76 37,77 4,98 4,98 0,00 0,68 DWS I-EO H.YLD C.* 135,62 131,56 131,68-0,23-0,23-1,36 DWS Inst. Money+* 14197, , ,14 0, ,38 DWS Inv. China Bds* 117,13 113,61 113,93 0, ,14 DWS Inv. EMC A2* $ 134,97 130,92 131,29-1,02-1,02-1,41 DWS Inv.As.SM LC* 198,87 188,93 189,30 48,53 47,17-0,00 DWS Inv.EmMk.T.Di+* 100,41 95,39 96,04-8,56-8,66-0,00 DWS Inv.EmMkt Sat.* 96,45 91,63 91,75-10,97-11,16-0,00 DWS Inv.EurBd S LC* 150,95 146,42 146,42 0,00-0,00 0,75 DWS Inv.Ger.Eq. LC* 160,11 152,11 153,99 25,21 24,63-0,00 DWS Inv.Gl Grow LC* 138,82 131,88 132,78 24,94 24,78-0,00 DWS Inv.II As.T.Di* 128,75 122,32 123,06 13,44 12,98-0,00 DWS Inv.II China H* 126,66 122,86 123,11-0,02-0,02-1,51 DWS Inv.II Eu.T.Di* 147,17 139,81 140,83 23,31 22,67-0,00 DWS Inv.II US T.Di* 173,86 165,17 165,72 37,48 36,81-0,00 DWS Inv.Top Div* 190,12 180,61 180,99 37,05 36,55-0,04 DWS Inv.Top Eurol.* 177,01 168,16 169,82 57,87 57,78 0,00 0,00 DWS Investa* 154,50 147,14 149,98 22,17 22,16 0,00 3,21 DWS Multi Oppor FC* 235,65 235,65 237,78 16,96 16,84 0,00 1,76 DWS Multi Oppor LD* 117,22 112,71 113,73 3,09 3,00-0,00 DWS Rend.Opt.4 S* 102,54 102,54 102,54 0, ,00 DWS Stiftungsf.* 47,75 46,36 46,43 0,79 0,76 0,00 0,13 DWS Top Asien* 131,71 126,64 127,46 50,20 49,94 0,00 0,00 DWS Top Dividen LD* 120,98 115,21 115,52 56,57 55,61 0,00 0,04 DWS Top Europe* 129,78 124,79 126,70 24,38 23,96 0,00 0,00 DWS Top World* 86,37 83,04 83,95 12,14 11,43 0,00 0,00 DWS TRC Deutschl.* 156,39 148,93 151,05 44,53 42,53-0,00 DWS TRC Glbl Growt* 111,64 106,32 106,90 20,64 19,95-0,00 DWS TRC TOP DIVIDE* 119,73 114,03 114,04 34,42 32,12-0,05 DWS US Dollar Res* $ 184,05 184,05 184,03-0,02-0,02 10,34 0,29 DWS Vermbf.I LD* 131,78 125,50 127,00 11,39 10,70 0,00 0,00 DWS Vermbf.R* 19,92 19,33 19,30 0,00-0,00 0,17 DWS VermMan-Bal* 116,56 112,07 112,64-1,26-1,41-0,76 DWS VermMan-Def* 106,92 103,81 103,83-3,20-3,32-0,68 DWS VermMan-Dyn* 120,23 114,50 115,23 6,53 6,37-0,53 DWS Zinseinkommen* 107,58 104,44 104,47 0, ,38 E.ON Aktienfonds* 41,38 39,78 40,26 6,27 5,56 0,00 0,00 Eur Corp Bds Lc* 155,25 150,60 150,45 0,01 0,01-0,52 FOS Rend.u.Nachh.* 115,27 111,91 112,21 8,89 9,17-0,28 Glbl Agri Lc* 123,85 117,66 119,31 3,11-1,55-0,00 Glbl EmMa Eq LC* 183,19 174,03 175,29 42,92 42,38 0,00 0,00 Inv I Gl. B. LDH P* 100,80 97,77 97,81 0,01 0,01-0,36 Multi Opport. III* 200,78 191,21 192,34 37,47 37,14 0,00 0,34 OP Dyn Europe Bal* 66,75 64,17 64,43 11,16 10,96-0,23 OP Food* 327,12 311,54 312,01 66,61 65,49 0,00 0,00 OP Solid Plus* 61290, , ,61-0,61-0, Südwestbank V Eq* 913,45 869,95 886,94 27,28 27,25-0,00 TOP TREND OP A* 54,15 51,57 51,59 3,25 3,22-0,44 Offene Immobilienfonds grundb. europa RC* 42,61 40,57 40,57 0,03 0,03-0,03 grundb. Fokus D.RC* 53,19 50,65 50,65 0, ,55 UI Local EMBonds* 72,16 71,44 71,69 0,00-0,00 1,41 UIGl.High.YieldBds* 43,43 43,00 43,04 0,00-0,00 0,84 UnGa95ChViel2019II* - 96,33 96,40 0,00-0,00 0,00 Uni.Eur. M&S.Caps* 46,32 44,54 44,32 56,36 56,13 0,17 0,00 UniAbsoluterEnet-A* 48,98 48,98 48,88-1,18-2,03 0,00 0,05 UniAbsoluterErt. A* 49,10 48,14 48,05-1,09-1,98 0,00 0,05 UniAsia* 57,31 54,58 54,60 49,11 46,96 6,30 0,00 UniAsia Pac.net* 104,73 104,73 104,86 55,00 53,89 0,28 0,00 UniAsia Pacific A* 106,22 102,13 102,25 54,97 53,92 0,55 0,00 UniDividAss net A* 55,01 55,01 54,86 12,44 10,44 0,00 0,00 UniDividendenAss A* 56,88 54,69 54,54 14,43 12,38 0,00 0,00 UniDyn.Eur-net A* 46,45 46,45 46,11 47,70 46,81 0,08 0,00 UniDyn.Europa A* 78,04 75,04 74,50 49,78 48,69 0,00 0,00 UniDyn.Gl.-net- A* 30,36 30,36 30,32 49,04 48,28 0,00 0,00 UniDynamic Gl. A* 48,99 47,11 47,05 51,11 49,92 0,04 0,00 UniEM Fernost* 1484, , ,48 59,81 58,30 35,29 0,00 UniEM Osteuropa* 1690, , ,35-14,61-15,62 0,00 0,00 UniEMGlobal* 70,35 67,00 67,26 39,08 38,17 0,47 0,02 UniEuRe 5J* 53,31 51,24 51,42-0,01-0,01 0,00 0,06 UniEuRe Co 2016* 42,91 42,49 42,49 0,00-0,00 1,22 UniEuRe Co 2017* 43,67 43,24 43,24 0,00-0,00 1,20 UniEuRe Co 2018* 41,62 40,80 40,80 0,00-0,00 1,10 UniEuRe CoDeu19nA* - 101,73 101,68 0,00-0,00 2,32 UniEuRe CorDeut19A* - 102,04 101,99 0,00-0,00 2,62 UniEuRe Corp A* 51,06 49,57 49,54 0,00-0,00 0,66 UniEuRe EM 2021* 100,76 97,79 97,75 0,00-0,00 3,29 UniEuRe EM2021netA* 98,48 97,50 97,47 0,00-0,00 3,00 UniEuRe Real Zins* 60,61 58,84 58,87 0,00-0,00 5,71 UniEuRe RealZins n* 60,37 60,37 60,40 0,00-0,00 5,78 UniEuRe Unan A* 100,03 97,09 97,07 0,00-0,00 2,62 UniEuRe Unan-net-A* 97,78 96,80 96,78 0,00-0,00 2,33 UniEuroAnleihen* 56,61 54,96 54,96 0,00-0,00 0,31 UniEuroAspirant* 45,98 44,64 44,73 0,00-0,00 1,43 UniEuroKapital* 68,37 67,03 67,04 0,00-30,56 0,35 UniEuroKapital-net* 43,32 43,32 43,33 0,00-0,00 0,23 UniEuropa* 1826, , ,15 38,71 37,79 82,32 0,00 UniEuropaRenta* 52,26 50,74 50,78-0,01-0,00 0,49 UniEuroSt.50 A* 45,08 43,35 43,43 15,07 15,86 0,00 0,00 UniEuroSt.50-net* 36,63 36,63 36,70 12,77 14,26 0,00 0,00 UniFavorit: Renten* 26,63 26,11 26,11-0,02-0,02 0,00 0,37 UniGa:Er.Ener2018* - 113,40 113,59 0,00-3,69 1,61 UniGaExt:D 2019 II* - 115,22 115,15 0,00-1,33 0,92 UniGar: Deut.2017* - 109,83 109,80 0,00-6,38 0,99 UniGar: Deut.2019* - 110,31 110,27 0,00-1,07 0,24 UniGar: Dtl.2019 II* - 108,61 108,59 0,00-1,47 0,19 UniGar: EM 2020 II* - 101,03 101,06 0,00-1,25 1,64 UniGar: EmMkt 2018* - 102,65 102,66 0,00-7,07 0,94 UniGarant:Nord2021* - 103,31 103,42 0,00-0,52 1,63 UniGarant * - 94,82 94,86 0,00-0,34 0,13 UniGarant95:N2019* - 99,21 99,38 0,00-0,76 0,32 UniGarExt: Deut.2019* - 113,14 113,13 0,00-2,91 1,03 UniGarPl: Eur.2018* - 122,54 122,57 0,00-5,19 0,79 UniGarTop: Eur.IV* 129,60 124,62 124,63-4,43-4,43 21,92 2,82 UniGlobal II A* 80,89 77,04 77,09 32,26 30,88 0,00 0,00 UniKonzept: Divi.A* 47,59 45,76 45,71 12,36 10,12 0,00 0,00 UniKonzept: Port A* 44,12 42,42 42,51-0,02-0,01 0,00 0,00 UniKonzept:D.net A* 47,31 47,31 47,25 11,84 9,73 0,00 0,00 UniKonzept:Po.netA* 43,86 43,86 43,95-0,03-0,02 0,00 0,00 UniMarktf. A* 37,39 35,95 35,97 32,26 31,46 0,00 0,00 UniMarktf. -net- A* 36,62 36,62 36,64 31,87 30,84 0,00 0,00 UniOptima* 758,99 751,48 751,47 0,00-0,00 10,13 UniOptimus-net-* 713,80 713,80 713,85 0,00-0,00 7,22 UniProt.Europa II* 114,04 110,72 110,73 4,71 4,56 17,20 0,00 UniProtect:Europa* 116,86 113,46 113,49-0,74-1,28 17,15 0,15 UniRak Nachh.A net* 65,27 65,27 65,30 23,40 23,71 0,00 0,11 UniRak NachhaltigA* 68,08 66,10 66,14 23,88 23,70 0,00 0,29 UniRenta Corp A* 96,02 93,22 92,69 0,00-45,06 1,67 UniReserve: Euro A* 502,73 502,73 502,72 0,00-0,00 2,21 UniReserve: USD* $ 983,15 983,15 983,12 0,00-0,00 0,00 UniSec. Bas. Ind.* 89,56 86,12 86,66 40,62 38,51 0,00 0,00 UniSec. BioPha.* 99,49 95,66 95,83 55,17 53,86 0,00 0,00 UniSec. High Tech.* 68,98 66,33 66,28 59,79 59,33 0,00 0,00 UniVa. Europa A* 48,66 46,79 46,91 21,13 20,06 0,00 0,00 UniVa. Global A* 86,17 82,86 83,11 51,42 50,74 0,00 0,03 UniVa.Euro.-net-A* 47,33 47,33 47,46 21,12 19,59 0,00 0,00 UniVa.Glb-net-A* 82,96 82,96 83,22 51,09 50,33 0,03 0,03 UniVorsorge 1 ASP* 49,47 48,03 48,03 0,00-0,01 0,00 UniVorsorge 1 AZP* 49,39 47,95 47,95 0,00-0,00 0,00 UniVorsorge 2 ASP* 49,42 47,98 47,98 0,00-3,23 0,19 UniVorsorge 2 AZP* 49,59 48,15 48,16 0,00-4,15 0,19 UniVorsorge 3 ASP* 51,52 50,02 50,02 0,00-3,19 0,28 UniVorsorge 3 AZP* 52,75 51,21 51,21 0,00-3,94 0,28 UniVorsorge 4 ASP* 55,69 54,07 54,07 0,00-3,61 0,41 UniVorsorge 4 AZP* 58,22 56,52 56,52 0,00-4,54 0,43 UniVorsorge 5 ASP* 61,99 60,18 60,13 0,00-4,66 0,46 UniVorsorge 5 AZP* 67,89 65,91 65,86 0,00-5,98 0,51 UniVorsorge 6 ASP* 64,76 62,87 62,80 0,00-3,78 0,40 UniVorsorge 6 AZP* 74,14 71,98 71,90 0,00-5,15 0,46 UniVorsorge 7 ASP* 66,70 64,76 64,71 0,00-3,33 0,47 UniVorsorge 7 AZP* 79,34 77,03 76,97 0,00-4,57 0,56 VBMH VermögenBasis* 71,87 71,16 71,15 2,76 2,90 0,00 0,34 Union-Investment Real Estate UniImmo:Dt.* 96,59 91,99 91,98 1,42 1,32 0,00 0,14 UniImmo:Europa* 57,54 54,80 54,80 2,75 2,76 0,00 0,02 UniImmo:Global* 54,00 51,43 51,42-1,83-2,17 0,00 0,06 Universal-Investment FPM FdStpGerm AC* 318,67 306,41 306,18 71,21 71,15 0,00 0,00 FPM FdStpGerm SMC* 292,48 281,23 282,42 71,53 72,04 0,00 0,00 FPMFdLadonEuroVal* 192,05 184,66 185,98 49,46 49,50-0,00 H&A-Uni-Kurzinvest* 46,35 46,35 46,35 0, ,44 Stkp Ger All Cap I* 15033, , ,06 34,39 32,66-0,00 Stkp Ger S/M Cap I* 1165, , ,17 13,43 13,37-0,00 Sydbank VV Dyn* 50,04 47,66 47,54 29,16 29,52 0,00 0,25 Sydbank VV Klass* 49,46 47,10 47,09 11,15 11,25 0,00 0,14 grundb. global RC* 55,13 52,50 52,52-3,72-6,42-0,13 Deutsche Postbank Fonds Best Inv.Wachst.* 58,16 56,19 56,30-7,86-8,18 0,28 0,19 Europaf. Aktien* 62,31 59,91 59,81-49,83-50,41 0,00 0,10 Europaf. Plus EUR* 61,54 59,75 59,72-5,57-5,73 1,27 0,65 Europaf. Renten* 62,47 60,65 60,64-0,02-0,02 1,43 0,94 Global Player EUR* 39,89 38,36 38,39-146,37-147,28 0,00 0,00 Protekt Plus* 127,50 122,89 122,92-4,01-4,01 21,17 0,73 VL Invest EUR* 42,32 40,69 40,76-50,08-50,41 0,25 0,19 DJE Investment S.A. info@dje.lu Telefon DJE Ag&Ernährung I* 151,47 151,47 153,06 44,32 43,40 0,00 0,00 DJE Alpha Glob PA* 200,10 192,40 194,13 35,85 35,02 0,00 0,00 DJE Alpha Global I* 210,06 210,06 211,94 33,93 33,45 0,00 0,00 DJE Asia High D PA* 167,04 159,09 159,49 44,43 42,74 0,27 0,00 DJE Asia High D XP* 182,67 182,67 183,13 41,42 39,53-0,00 DJE Asia High Div* 174,95 174,95 175,39 42,17 40,38 0,00 0,00 DJE Concept I* 233,84 233,84 235,83 37,00 36,48-1,24 DJE Concept PA* 116,28 110,74 111,69 11,51 11,42-0,00 DJE Div&Sub I* 367,01 367,01 369,64 51,93 51,18 0,00 0,00 DJE Div&Sub P* 352,18 335,41 337,81 53,05 52,17 0,00 0,00 DJE Div&Sub XP* 224,59 224,59 226,20 40,25 39,39-0,00 DJE Div&Sub.IH-CHF*CHF 158,54 158,54 159,68 27,93 27,22 0,00 0,00 DJE Europa PA EUR* 288,57 274,83 277,11 40,55 40,25 0,00 0,00 DJE Europa XP* 128,65 128,65 129,71 10,66 10,39-0,00 DJE Gold&Ressou PA* 114,24 108,80 114,29-4,25-4,33 0,00 0,00 DJE Gold&Ressour I* 114,55 114,55 120,32-2,23-3,53 0,00 0,00 DJE InterCash I* 139,03 139,03 139,06 0,00-0,00 2,26 DJE InterCash PA* 122,96 121,74 121,77 0,00-5,49 1,74 DJE Inv.Karitativ* 1399, , ,15 19,10 18,84 23,84 18,37 DJE Inv.Lux Select* 187,10 178,19 179,33 1,71 1,33 1,00 0,49 DJE Inv.Primus* 2220, , ,02 31,91 31,73 6,57 11,12 DJE INVEST-StiftRI* 10,65 10,39 10,38 0, ,21 DJE INVEST-Vario P* 1076, , ,98-12,76-13,22-1,12 DJE Mittelst&In I* 98,19 98,19 98,92-0,04 0,46-0,00 DJE Mittelst&In PA* 102,87 97,97 98,70-0,24 0,37-0,00 DJE Mittelst&In XP* 98,68 98,68 99,42 0,40 0,69-0,00 DJE Real Estate I* 265,79 263,16 263,13-2,86-2,46 0,00 0,00 DJE Real Estate P* 2,66 2,53 2,53-11,03-10,63 0,00 0,00 DJE Renten Glob I* 172,58 172,58 172,49 0,48 0,44 0,00 3,14 DJE Renten Glob PA* 151,47 148,50 148,43 0,49 0,45 5,01 2,49 DJE Renten Glob XP* 148,86 148,86 148,78-0,12-0,15-3,48 DJE Zins&Divid I* 141,43 141,43 142,03 19,05 18,48-1,37 DJE Zins&Divid PA* 139,04 133,69 134,26 19,15 18,39 0,22 1,24 DJE Zins&Divid XP* 146,85 146,85 147,48 19,25 18,75-1,77 DJE-Europa I* 302,14 302,14 304,64 38,84 38,61 0,00 0,00 GoldPort StabFd.IA* CHF 114,47 113,34 114,88 14,68 14,62-0,00 GoldPort StabFd.PA* CHF 114,40 108,95 110,42 14,81 14,50-0,00 LuxPro-Euro Rent I* 1018,95 994,10 993,20 0,00-34,70 15,75 LuxPro-Euro Renten P* 103,57 101,04 100,95 0,00-3,38 1,49 LuxTop-Bk.Sch PA* 18,04 17,18 17,21 24,34 24,08 0,18 0,13 LuxTop-DJE Co PA* 185,43 176,60 177,98 29,10 28,27 2,00 1,04 LuxTopic-Akt.Eu A* 21,84 20,80 20,82 7,55 7,10-0,00 LuxTopic-Akt.Eu B* 1063, , ,02-0,66-0,89 0,00 0,00 LuxTopic-Flex* 183,09 174,37 174,63 17,88 18,53 0,00 0,00 LuxTopic-Pacific P* 22,46 21,39 21,39 39,64 35,26 0,00 0,00 Ethenea Telefon Ethna-AKTIV A* 130,08 126,29 126,10 24,49 24,23 1,96 2,11 Ethna-AKTIV T* 132,60 128,74 128,55 5,23 4,99 6,40 0,24 Ethna-DEFENSIV A* 143,55 140,05 140,23 1,31 1,20 1,29 3,47 Ethna-DEFENSIV T* 162,91 158,94 159,15 0,92 0,91 20,35 0,72 Ethna-DYNAMISCH A* 77,03 73,36 73,55 30,54 29,78 0,00 0,00 Ethna-DYNAMISCH T* 77,91 74,20 74,39 30,70 30,02 1,46 0,00 First Private Investment Management KAG mbh FP Aktien Global A* 83,67 79,69 79,89 40,27 38,41-0,00 FP Dyn.Eq.Alloc. A* 64,61 61,53 61,56 18,38 18,19-0,00 FP EuroAkt.Staufer* 85,22 81,16 81,35 17,14 16,71-0,00 FP Europa Akt.ULM* 77,25 73,57 73,52 16,62 16,20-0,00 FP Wealth B* 74,54 70,99 70,97 8,12 8,01-0,22 FRANKFURT-TRUST Basis-Fonds I* 139,98 139,98 139,98 0,00 0,00 0,00 0,94 BHF Tot. Return FT* 64,78 62,89 63,09 10,69 10,60 0,00 0,22 FMM-Fonds* 457,42 435,64 439,32 23,54 23,46 0,00 0,00 FT AccuGeld PT* 71,08 71,08 71,09 0,00-0,00 0,18 FT AccuZins* 303,77 294,92 294,96 0,00-0,00 6,27 FT EuropaDynamik P* 266,03 253,36 257,35 30,80 28,08 0,00 0,00 FT Frankfurt-Effek* 194,48 185,22 189,46 12,04 11,99 0,00 0,00 FRANKFURT-TRUST Invest Luxemburg AG BHF Flex. Alloc.FT* 70,54 67,18 67,08 43,22 42,90 0,00 0,00 BHF Value Balan FT* 66,75 64,81 64,72 16,67 16,33 0,00 0,18 Hauck & Aufhäuser Asset Alloca Fds* 106,78 103,67 103,69-1,47-1,41-1,15 HAIG Sel Form 100* 87,65 83,48 83,44 38,80 38,58-0,02 HAIG Sel Form 25* 64,83 61,74 61,72 31,25 31,22-0,46 Lux Eq.A.Sm.Ca.EMU* 93,77 89,30 89,17 47,65 47,76 0,00 0,00 Lux Unternehmer* 123,05 117,19 116,61 17,27 17,15 0,00 0,00 MMT Glbl Select* 42,87 40,83 40,71 33,47 32,89-0,16 MMT Glbl Value* 62,95 59,95 60,67 9,36 9,20-0,00 Rendite CI* 113,34 109,51 109,51-1,73-1,79-0,59 Rendite CII* 125,47 121,23 121,23 1,05 0,99-0,61 Stabilitätswähr* 81,62 80,02 80,19 0, ,00 Wandelan Europa A* 79,09 76,79 76,73 11,09 10,94 0,00 0,00 International Fund Mgmt. S.A. Favo-Invest Gar1* 119,03 115,00 115,29 0,00-0,00 0,00 Favorit-Inv Gar 2* - 111,60 111,87 0,00-0,24 0,00 LBBW Bal. CR 20* 43,46 42,61 42,56 13,17 11,19 0,00 0,64 LBBW Bal. CR 40* 46,43 45,52 45,45 22,03 20,98 0,00 0,56 LBBW Bal. CR 75* 51,14 50,14 50,07 38,33 33,08 0,00 0,36 IPConcept (Luxembourg) S.A. ME Fonds PERGAMONF* 593,68 565,41 586,94-149,58-148,87 0,22 0,00 ME Fonds Special V* 2322, , ,53 31,39 33,69 13,87 0,00 Stabilit.Gold&ResP* 31,09 29,61 31,03-253,72-244,80 0,00 0,00 Stabilit.Sil&WeißP* 22,92 21,83 22,91-337,04-329,01 0,00 0,00 KanAm Grund Kapitalanlagegesellschaft mbh grundinvest Fd.* - 31,32 31,31-4,39-4,39-0,00 Leading Cities Inv* 112,68 106,81 106,81 0, ,00 MEAG MUNICH ERGO KAG mbh Telefon 089/ EmergingMarkets R.* 51,00 49,04 49,01 0, ,55 EuroBalance* 55,50 53,37 53,24-9,71-11,08-0,23 EuroErtrag* 66,72 64,46 64,53-2,52-3,04-0,94 EuroFlex* 47,77 47,30 47,31 0, ,83 EuroInvest A* 76,63 72,98 73,05 26,68 23,98-0,00 EuroKapital* 46,86 44,63 44,51-38,69-41,07-0,18 EuroRent A* 32,24 31,15 31,15 0, ,61 FairReturn A* 58,51 56,81 56,87 1,87 1,84-0,45 GlobalBalance DF* 56,74 54,56 54,48 33,16 32,43-0,34 GlobalChance DF* 49,89 47,51 47,41 38,43 38,37-0,00 GlobalRent* 48,81 47,16 47,15 0, ,40 Nachhaltigkeit A* 79,49 75,70 76,08 31,99 30,16-0,00 Osteuropa A* 28,88 27,50 28,05-79,13-80,27-0,07 ProInvest* 147,77 140,73 140,19 16,33 16,40-0,00 RealReturn A* 51,77 50,02 50,10 0, ,60 VermAnlage Komfort* 59,46 57,45 57,62-6,15-6,27-0,00 VermAnlage Ret A* 62,17 59,78 59,98-7,05-7,15-0,00 BHF Value Lead FT* 66,79 64,84 64,73 20,25 19,60 0,00 0,00 FT Em.Cons.Dem. PT* 66,84 63,66 63,59 15,25 12,73 0,00 0,00 FT EuroCorporates* 62,51 60,69 60,62 0,00-0,00 0,00 Grand Cru* 138,99 137,61 137,29 35,34 35,78 0,00 0,00 Grand Cru Swiss* CHF 102,09 101,08 100,85-2,74-2,84-0,00 Generali Fund Management S.A. Generali FondsStrategie FdStratAktienGlDyn* 61,37 61,37 61,43-9,27 0,10 1,73 3,01 Generali Komfort Komf. Balance* 65,53 65,53 65,51 5,08 12,07 3,69 0,00 Komf. Dyn. Europa* 58,31 58,31 58,13-6,08 4,80 2,36 0,00 Komf. Dyn. Global* 57,38 57,38 57,23 9,26 21,61 0,75 0,16 Komf. Wachstum* 63,16 63,16 63,14 8,82 19,35 3,28 0,00 HansaInvest Lux S.A. D&R MAS-Balanced P* 8,22 7,90 7,90 8,69 8,65-0,03 D&R MAS-Growth P* 6,48 6,17 6,18 26,58 25,70-0,00 D&R MAS-Income P* 8,51 8,26 8,27 0,56 0,59-0,07 Hellerich Telefon: info@hellerich.de Global-Flexibel A* 682,42 649,92 649,64 18,68 18,79 0,47 0,00 PrinceStreet EM Fl* 131,55 131,55 132,67 7,31 6,41 0,00 0,61 WM SachwertaktienA* 192,36 183,20 182,59 59,29 59,05-0,00 MK Luxinvest Telefon IAM - Top Mix Welt* 13,36 12,69 12,67 21,75 23,58-0,06 Nomura Asset Management Telefon Internet Asia Pacific* 112,97 107,59 107,86 31,62 28,09 0,00 0,00 Asian Bonds* 68,37 66,38 66,10 0,00-0,00 3,96 Real Protect* 100,97 98,99 99,02 0,00-0,00 9,88 Real Protect R* 100,06 98,10 98,13 0, ,00 Real Return* 578,34 567,00 565,79 0,00-0,00 99,49 Oppenheim Asset Management MedBioHealth EUR* 308,41 293,72 300,84 66,86 65,31 0,00 0,00 Special Opp.* 40,37 38,45 38,36 42,16 48,34 0,00 0,00 Top Ten Balanced* 62,63 60,51 60,45 30,30 30,22 0,00 0,00 Top Ten Classic* 79,83 76,03 75,86 21,53 20,68 0,00 0,00 Ökoworld AG Growing Mkts 2.0* 132,23 125,93 126,73 29,81 29,84 0,00 0,00 Klima* 49,32 46,97 47,07 0,00-1,12 0,00 0,00 New Energy Fund* 5,48 5,17 5,22 0, ,00 ÖkoTrust* 119,19 113,51 113,43 12,43 12,31 0,00 0,42 ÖkoVision Classic* 144,67 137,78 137,58 78,85 78,56 0,00 0,00 ÖkoVision Gar.20* 116,71 111,15 111,13 0,00-5,29 0,00 0,37 Water For Life C* 141,14 134,42 134,78 35,10 34,97 0,00 0,00 Sarasin Multi Label SICAV New Energy Fund* 5,48 5,17 5,22 0, ,00 Star Capital SC Argos* 141,49 137,37 137,50-0,02-0,02-0,00 SC Huber-Strategy1* 126,94 123,24 124,75 12,68 12,54-0,37 SC Priamos* 152,19 144,94 146,27 24,96 24,56 0,00 0,00 SC Starpoint A-EUR* 178,06 169,58 172,51 5,45 5,36 1,75 0,00 SC Winbonds plus A* 158,25 153,64 154,27 0,06 0,03 3,65 0,30 Union-Investment Telefon Internet Union-Investment Privatfonds BBBank Kont.Uni.* 70,50 69,12 69,14 10,02 9,81 0,00 2,53 BBBank Wach.Uni.* 55,97 54,60 54,60 23,07 22,53 0,00 1,50 BBV-Fonds-Union* 54,74 53,15 53,16 0,00-0,00 0,58 BBV-Invest-Union* 120,14 114,42 115,14 32,09 32,09 0,00 0,00 Geno AS:1* 67,67 65,70 65,73 15,53 14,98 0,00 0,20 Invest Euroland* 52,80 51,26 51,12-11,71-11,83 0,00 0,00 Invest Global* 76,56 74,33 74,37 25,84 25,26 0,00 0,00 KCD Uni. Aktien* 46,70 46,70 46,71-0,19-1,09 0,00 0,00 KCD Uni.Renten+* 53,48 53,48 53,47 0,00-0,00 0,51 KCD-Uni Nachh.Mix* 56,30 54,66 54,69 1,35 1,01 0,00 0,75 LIGA-Pax-Aktien-U.* 36,79 36,79 36,78 3,10 1,09 0,00 0,00 LIGA-Pax-K-Union* 38,29 37,72 37,70 0,00-0,00 0,59 LIGA-Pax-Rent-Unio* 26,90 26,12 26,10 0,00-0,00 0,39 Priv.Fonds:Flex.* 109,37 109,37 109,17 5,42 4,65 0,00 1,23 Priv.Fonds:FlexPro* 128,21 128,21 128,27 13,31 13,22 0,00 0,25 Priv.Fonds:Kontr.p* 137,40 137,40 137,32 9,48 10,46 0,00 2,10 PrivFd:Kontrolliert* 124,08 124,08 123,97 6,27 6,63 0,00 1,99 Stuttg.Bk.Rentinv.* 40,69 39,50 39,51 0,00-0,00 0,84 SüdwBk.Interselect* 55,89 54,26 54,19 18,00 17,19 0,00 1,01 Südwestbk.-Inter.* 43,01 41,76 41,80 0,01 0,02 0,00 0,84 Uni21.Jahrh.-net-* 27,70 27,70 27,85-18,59-19,79 0,00 0,00 UniDeutschl. XS* 130,35 125,34 124,62 70,10 70,18 0,00 0,00 UniDeutschland* 181,95 174,95 174,17 28,17 26,41 0,00 0,17 UniEu.Renta-net-* 56,66 56,66 56,70 0,00-0,00 0,60 UniEuroAktien* 61,78 58,84 58,70-5,09-5,16 0,00 0,00 UniEuropa-net-* 58,49 58,49 58,25 15,41 14,13 0,00 0,00 UniEuroRenta* 69,95 67,91 67,91 0,00-0,00 0,33 UniEuroRentaHigh Y* 35,52 34,49 34,44 0,00-0,00 0,76 UniFonds* 46,78 44,55 44,28 39,72 39,55 0,00 0,00 UniFonds-net-* 67,88 67,88 67,48 25,01 24,87 0,00 0,18 UniGlobal* 185,98 177,12 177,22 37,52 36,85 0,00 0,00 UniGlobal Vorsorge* 182,15 173,48 173,44-7,82-7,90 0,00 0,00 UniGlobal-net-* 107,00 107,00 107,05 32,91 32,33 0,00 0,00 UniJapan* 44,24 42,13 42,45-21,45-21,94 0,00 0,00 UniKapital* 113,75 111,52 111,54 0,00-0,00 0,64 UniKapital-net-* 42,05 42,05 42,06-0,01-0,00 0,25 UniNachhaltig A Gl* 82,08 78,17 78,10 44,52 43,99 0,00 0,00 UniNordamerika* 227,22 216,40 216,71 38,09 37,43 0,00 0,00 UnionGeldmarktfds* 49,13 49,13 49,13 0,00-0,00 0,13 UniRak* 112,98 109,69 109,28 41,73 40,85 0,00 0,92 UniRak Kons.-net-A* 109,12 109,12 109,00 5,50 5,53 0,00 0,38 UniRak Konserva A* 111,74 109,55 109,43 5,76 5,67 0,00 0,45 UniRak -net-* 59,62 59,62 59,40 19,17 18,38 0,00 0,44 UniRenta* 21,68 21,05 21,03-0,01-0,00 0,17 UniStrat: Ausgew.* 56,72 55,07 55,05 9,35 8,48 0,00 0,64 UniStrat: Dynam.* 46,00 44,66 44,62 13,59 14,21 0,00 0,26 UniStrat: Flex net* 50,12 50,12 50,08-3,15-3,60 0,00 0,67 UniStrat: Konserv.* 67,04 65,09 65,11 10,25 10,03 0,00 0,60 UniStrat:Flexibel* 51,40 49,90 49,85-2,26-2,84 0,00 0,80 UniStrat:Offensiv* 42,47 41,23 41,22 14,62 12,81 0,00 0,11 Union-Investment (Lux) BBBank Konz Divid* 44,23 43,36 43,27 3,45 2,65 0,85 0,00 Ch.Vielfalt2020 II* - 106,04 106,20 0,00-1,15 0,46 Chanc.Vielfalt2020* - 105,11 105,42 0,00-0,83 0,46 ChancenVielfalt 21* - 99,64 99,66 0,00-0,10 0,00 Deutschl III* - 114,70 114,70 0,00-3,92 0,61 Ern. Ener. (2018)* - 110,77 110,95 0,00-5,10 0,75 LIGA Portfolio Con* 42,75 41,71 41,70-2,13-2,49 0,00 0,52 LIGA-Pax-Cattol.-U* 153,91 151,26 150,89 37,23 35,43 0,00 0,08 LIGA-Pax-Corp.-U.* 43,99 42,71 42,68 0,00-0,00 0,73 LIGA-Pax-La.-U2022* 101,37 99,38 99,27 0,00-0,00 2,33 SpardaRentenPlus P* 105,38 102,31 102,35-1,78-1,71 0,00 3,48 UGaTop: Europa III* 122,70 116,80 116,78-4,19-4,19 25,13 0,14 UGTEuropa* 135,58 129,07 129,12 0,09 0,09 29,15 2,12 UGTEuropa II* 123,14 117,22 117,22-2,81-2,81 24,76 1,27 Währung: = Euro, $ = US-Dollar, = Yen, = Brit. Pfund, CHF = Schweizer Franken. Ausg.: Ausgabepreis eines Fondsanteils zum angegebenen Tag. Rücknahme: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen Tag. Aktiengewinn: Tägliche Veröffentlichung in Prozent mit Ausnahme der Montagsausgaben. 1) Aktiengewinn EStG = Aktiengewinn für natürliche Personen (Betriebsvermögen). 2) Aktiengewinn KStG = Aktiengewinn für Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen (Betriebsvermögen). ATE: Akkumulierte Thesaurierte Erträge ausländischer Fonds seit nach Auslandsinvestmentgesetz (AIG). ISIN: Die Internationale Wertpapierkennummer eines Fonds wird ausschließlich in den Montagsausgaben veröffentlicht. ZWG: Zwischengewinn seit 1. Januar 2005 ZWG fett abgedruckt: für diesen Fonds wird Ertragsausgleichsverfahren angewendet *: Fondspreise etc. vom Vortag oder letzt verfügbar. Alle Fondspreise etc. ohne Gewähr - keine Anlageberatung und -empfehlung Weitere Fonds-Infos unter Alle dargestellten Investmentfonds sind Teilnehmer am vwd funds service, sortiert nach 3-Jahresperformance, berechnet nach BVI (Bundesverband Investment und Asset Management) Methode. TER % = Kennzahl des Anteils der Verwaltungskosten eines Fonds, hohe TER = hoher Kostenanteil. Erscheinungstäglich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten- Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und Garantiefonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. * = Preis vom Vortag oder letzt verfügbar. Preis Performance in % Titel ISIN M. 6 M. 1 J. 3 J. 5 J. TER % Die besten Aktienfonds im Vergleich Deka Lux-BioTech CF* LU ,48 1,81 22,06 31,96 89,37 212,81 1,52 SEB Conc. Biotech.* LU ,25 4,08 20,14 31,27 88,67 216,78 1,70 Mainfirst Germany Fund A* LU ,45 7,83 3,81 2,48 84,13 107,40 4,20 GAM(Lux) JB EF Health Inn B* LU ,40 $ 0,83 17,39 21,49 78,45 179,79 1,81 SEB Euro.Eq.Sm.Cap* LU ,99 4,32 2,28 5,01 77,90 109,08 1,61 Henderson PanEuro Prop Eq A2* LU ,61 6,23 1,30 0,68 77,44 98,15 1,84 Fidelity Gl. Technology* LU ,41 6,86 9,80 0,89 76,91 112,84 1,91 UBS Fund Asian Solar&Wind A1* LU ,56 1,10 3,76 27,11 76,13 33,85 2,29 OPAM MedBioHealth EUR* LU ,72 1,90 16,44 20,93 70,16 136,38 2,11 Lupus Alpha Sm. German Champ.* LU ,47 4,73 4,33 3,40 67,52 97,08 2,05 Fidelity America EUR* LU ,88 4,25 3,81 5,01 65,36 116,62 1,88 Union UniDeutschl. XS* DE ,34 2,82 2,14 0,55 65,23 72,85 1,85 Fidelity Gl.Health Care* LU ,08 0,11 5,15 13,86 62,92 125,00 1,91 BNYMService PB Megatrend* DE ,74 2,48 6,23 10,78 62,65 65,07 1,69 Frank.Temp. FRK Technology A* LU ,75 6,30 1,14 7,38 62,09 90,47 1,82

34 34 WIRTSCHAFT REPORT Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Schutzhelme und Sicherheitsausrüstung: Wer den Gotthard-Basistunnel vor der Eröffnung Anfang Juni betritt, muss Baustellen-Vorschriften beachten, so wie oben beim Durchstich im Jahr Heute sieht der Tunnel innen aus wie ein futuristisches Krankenhaus mit Weltraumtechnik. FOTOS: CHRISTIAN HARTMANN/REUTERS (OBEN), ARND WIEGMANN/REUTERS (MITTE), PHILIPP SCHMIDLI/BLOOMBERG (UNTEN) Erstfeld Bevor der Zug mit 200 Kilometern die Stunde in den Tunnel hineinrast, muss man ein Dokument unterschreiben. Wer soll im Fall eines Unfalls als erstes informiert werden? Dann Helm, Sauerstoffgerät, Warnweste. Leuchtstreifen am rechten Bein. Dieses gigantische Loch, das sich vor den Besuchern im Berg auftut, ist immer noch eine Baustelle. Eine Baustelle mit perfektem Datenempfang, weit ausgeleuchteten Stollen, ausgeklügeltem Soundsystem und Lkw-Parkplätzen. Auch die Sicherheitsvorkehrungen sind Teil der Show. Die Schweiz ist präzise. Selbst Tunnelbauer erlauben sich nur 0,00014 Prozent Abweichung so wirbt das Land in diesen Tagen auf gottardo2016.ch. Ist 2016 das Jahr des Gotthards? Mindestens. Eigentlich geht es um mehr, viel mehr. Wenn die Schweiz Anfang Juni in einer feierlichen Zeremonie den längsten Eisenbahntunnel der Welt einweiht, wird die erste Skizze fast 70 Jahre alt sein. Jahrzehntelang stritten sich die Experten über die richtige Bauweise. Tunnel, das kann man ganz ohne Ironie feststellen, sind der Stolz der Schweizer Ingenieurskunst. Das Alpenmassiv zwischen Erstfeld im innerschweizerischen Kanton Uri und Bodio in der Tessiner Leventina zu überwinden, bis zu 2300 Meter unter dem Felsen, tiefer als jeder andere Eisenbahntunnel der Welt dieser Sieg über die Naturgewalt Berg wird den Schweizern im Gedächtnis bleiben. Was aber wird sich verändern, wenn die Verkehrsminister und Staatschefs wieder nach Berlin, Wien und Rom zurückgekehrt sind? Wie viel schneller kommen Güter und Personen in Zukunft durch die Schweiz? Wer profitiert? Wer verliert? Als es im Ruhrgebiet mit der Steinkohle vorbei war, musste ich mir etwas Neues suchen. Einer der Effekte für die Schweiz ist der bessere Anschluss des Kantons Tessin, sagt Olivia Ebinger, Sprecherin des Schweizerischen Bundesamtes für Verkehr. Wenn im Jahr 2020 alle Bauarbeiten abgeschlossen sind, werde man für die Strecke Zürich Lugano 45 Minuten weniger brauchen als jetzt. Von zwei Stunden und 41 Minuten auf weniger als zwei Stunden. Daraus ergibt sich eine neue Situation für den Arbeitsmarkt, glaubt Ebinger. Die Zentralschweiz und der Raum Zürich sind fast in Pendlerdistanz zum Tessin. Das heißt: Das Einzugsgebiet der Firmen kann sich bis ins Tessin erstrecken. Ebinger betont noch einen weiteren Effekt: Touristen können das Tessin in Zukunft schneller erreichen, Tagestrips oder Wochenendausflüge werden attraktiver. Einige Hotels fürchten bereits, dass die Strecke so kurz und bequem werden könnte, dass die Reisenden abends wieder zurückfahren. Tatsächlich ist im Gotthard-Basistunnel alles auf Geschwindigkeit ausgelegt. In einem weißen Containerhäuschen vor dem Tunnel zeigen Videos, wie der ICE S der Deutschen Bahn durch den Tunnel braust, Höchstgeschwindigkeit 276 Kilometer pro Stunde, zehn Prozent mehr als das, was die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) dort in einigen Jahren fahren wollen. Fürs Erste sollen die Personenzüge mit maximal 200, die Güterzüge mit 160 Kilometern pro Stunde fahren. Trotz dieser hohen Geschwindigkeit wird es eine ganze Zeit lang dunkel: Für den 57 Kilometer langen Tunnel braucht der Zug zwanzig Minuten. Insgesamt hat der Bau des Basistunnels zwölf Milliarden Euro gekostet. Er ist länger als der Eurotunnel, der Frankreich und Großbritannien verbindet, länger als der Seikan-Tunnel in Japan. Wenn alles nach Plan läuft werden Österreicher und Italiener Ende 2026 alle mit 64 Kilometern Brenner Basistunnel übertrumpfen. Bis dahin halten die Schweizer also mindestens zehn Jahre den Eisenbahn-Rekord. An diesem Donnerstag im März, knapp zwölf Wochen vor der großen Eröffnungsfeier, hält der Zug schon nach wenigen Minuten. Die Multifunktionsstelle Sedrun kommt etwa nach einem Drittel der Strecke. Die Tunnelbauer hatten gewarnt: Im Berg sei es heiß, zum Teil über 30 Grad. Die Vorbereitungen waren einmal mehr ein bisschen zu perfekt: Als die Besucher eintreffen, weht ihnen eiskalter Wind ins Gesicht. Das ist natürlich genauso gedacht, sagt einer der Ingenieure mit ernster Mine. Stellen Sie sich vor, es brennt. Dann wünschen Sie sich kalte Luft, die die Flammen hinter Sie zurückdrängt. In diesen Tagen im März laufen die letzten Rettungsübungen, die letzten Genehmigungen werden eingeholt. Bis fahrplanmäßig Personenverkehr durch den Tunnel rollt, werden noch einige Monate vergehen: Vom 11. Dezember an gehört die neue Route zum Fahrplan der SBB. Die Organisation Ticino Turismo in Bellinzona beschäftigt sich seit Jahren mit den Reisenden, die durch den neuen Eisenbahntunnel in den italienischsprachigen Teil der Schweiz kommen werden. Die Marktforschung habe gezeigt, dass sich vor allem Touristen aus der Schweiz angezogen fühlen, sagt Sprecherin Jutta Ulrich m 2000 m 1000 m Tunnelblick Die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels wird das Ereignis des Jahres in der Schweiz. Mindestens. Wer profitiert? Wer verliert? Touristen reisen künftig schneller mit der Eisenbahn ins Tessin. Übernachten? Lohnt sich fast nicht mehr 0 m Der Gotthard-Basistunnel Erstfeld Nord Tunnelsystem Gotthard Basistunnel Amsteg Zugangsstollen Aar-Massiv Tavetscher Zwischenmassiv von charlotte theile Sedrun Länge: 57 km Abluftstollen Urseren- Garvera- Zone Granit Gotthard- Massiv Pioramulde gefüllt mit Penninische zuckerkörnigem Gneiszone Dolomit Zugangsstollen Zwischenangriff Amsteg Nothaltestelle Nothaltestelle Zugangsstollen Faido Erstfeld alte Bahnstrecke Zürich Bodio Lugano Schwyz SCHWEIZ Tunnel- Neubau Biasca 20 km Zwischenangriff Faido Bodio Süd SZ-Graphik; Quelle: Alptransit Sportlich aktive Mittdreißiger, die für ein verlängertes Wochenende anreisen, traditionelle Familien mit zwei Kindern, gut bezahlte Expats um die 30 Jahre, die von einem weltumspannenden Unternehmen nach Zürich gespült wurden und sich nun das Land anschauen, in das es sie verschlagen hat. Und natürlich: Best-Ager, die etwas Ruhe suchen. Das Tessin ist das Naherholungsgebiet der Schweiz, sagt Ulrich. Sie lobt, was Tourismus-Werbeleute immer loben: das südliche Flair, das es mit der ein oder anderen Fernreisedestination aufnehmen könnte, die kurzen Distanzen, so einige unerschlossene Ecken. Auch in Deutschland macht das Tessin Werbung schließlich bezieht die Fußballnationalmannschaft für die Europameisterschaft ihr Trainingslager in Ascona am Lago Maggiore. Für das Tourismusbüro in Bellinzona steht der Tunnel in der Tradition vorheriger Infrastruktur-Projekte, mit dem Ziel, das Tessin näher an den Rest der Schweiz zu binden. Allen voran: der erste Eisenbahntunnel, eröffnet im Jahr Dieser 15 Kilometer lange Tunnel verbindet bis heute Göschenen im Kanton Uri mit Airolo, einem der nördlichsten Orte des Tessins. Wer sich die historischen Dokumente anschaut, bekommt eine Ahnung von dem, was Tunnelbau einst bedeutete: Ein blutig niedergeschlagener Arbeiteraufstand, Hunderte Tote, Typhus, giftige Dämpfe, Dynamitunfälle. Auch 120 Jahre später nimmt der Tunnelbau Bezug auf die früheren Siege gegen die Alpen. Die Abkürzung NEAT steht für: Neue Eisenbahn-Alpentransversale. Dieses Mal verliefen die Bauarbeiten um ein Vielfaches sicherer. In Spitzenzeiten waren 2400 Bauarbeiter täglich in dem Tunnel beschäftigt. Und trotzdem. Neun Menschen starben während der Bauarbeiten. Renzo Simoni, CEO der Alptransit Gotthard AG, verlangsamt seine Schritte durch den ausgeleuchteten Rettungsweg. Die Mineure haben hier unten einen harten Job verrichtet, sagt er ernst. Acht Stunden täglich im Berg, oft bei hohen Temperaturen hinter dem wohl modernsten Tunnel der Welt steht auch heute noch Schwerstarbeit. An die neun Todesopfer wird eine Gedenkstätte erinnern, die Familien sind zur Zeremonie Anfang Juni eingeladen. Matthias Wisnieswski, 53, weiß, wie es ist, hier unten zu arbeiten. Der Bergbauingenieur kam 2003 von Gelsenkirchen in die Schweiz. Als es mit der Steinkohle vorbei war, musste ich mir etwas Neues suchen. Inzwischen habe ich ein Drittel meines Berufslebens mit dem Gotthard verbracht, sagt er, und klopft nachdenklich gegen eine der mit Glaswolle gepolsterten Wände. Die mussten wir nachträglich einbauen, damit es nicht so hallt, wenn die Durchsagen im Rettungsweg erklingen. Im Lötschbergtunnel gab es die Tendenz, dass Personenzüge alle attraktiven Fahr-Slots bekamen. So wie Wisnieswki haben es viele Kollegen aus dem Ruhrgebiet gemacht. Der Bergbauingenieur war dabei, als sie hier unten das Gestein wegsprengten, als sie mit Jeeps durch die nasse, dreckige, bröcklige Hitze fuhren. Heute sieht der Tunnel an vielen Stellen aus wie der Flur eines futuristischen Krankenhauses, bald kommen die ersten Güter- und Personenzüge. Die Alptransit Gotthard AG ist fast fertig, vom 1. Juni an übernimmt die SBB. Matthias Wisniewski bleibt dem Gotthard auch nach der Eröffnung treu, er kümmert sich inzwischen um die Arbeitssicherheit. Hinter der Entscheidung für den Tunnel steht die Politik der 1980er- und 1990er- Jahre. Wachsendes Umweltbewusstsein, steigende Bevölkerungszahlen und vollere Straßen ließen in diesen Jahren nur einen Schluss zu: Der Güterverkehr sollte von der Straße auf die Schiene verlagert werden. In langwierigen Verhandlungen überzeugte die Schweiz die europäischen Nachbarländer, die zunächst lieber einen Korridor für Lastwagen gehabt hätten stimmen 64 Prozent der Schweizer für das Jahrhundertprojekt der nächste Paukenschlag. Eine knappe Mehrheit der Schweizer stimmte für die Alpenschutz-Initiative sie forderte einmal mehr, den Verkehr auf die Schiene zu verlagern und auf einen Ausbau der Transitstraßen zu verzichten. Ein direkter Gegensatz zur Liberalisierungspolitik der Europäischen Union. Aus der Vergangenheit haben wir gelernt, dass es Maßnahmen braucht, damit der Eisenbahntunnel für den Güterverkehr zur Verfügung steht, sagt Olivia Ebinger, die Sprecherin des Verkehrsamtes. Die Erfahrungen am 2007 in Betrieb genommenen Lötschbergtunnel hätten gezeigt, dass zusätzliche Züge für den Personenverkehr auf Kosten des Güterverkehrs gegangen seien. Es gab die Tendenz, dass die Personenzüge alle attraktiven Fahr-Slots bekamen und die Güterzüge an den Rand gedrängt wurden. Das soll jetzt nicht mehr der Fall sein: Im Gotthard werden fünf von sieben Zugpaaren, die den Tunnel durchqueren, Güterzüge sein. Wenn 2020 der Anschlusstunnel Ceneri fertig ist, sollen sechs von acht Paaren für den Gütertransport reserviert sein. Damit unterstützen wir die für die Verlagerung wichtige Pünktlichkeit des Güterverkehrs. Wenn die Güterzüge ewig am Bahnhof stehen und dem Personenverkehr den Vortritt lassen müssen, ist die Attraktivität gegenüber der Straße nicht groß, sagt Ebinger. Michail Stahlhut, CEO der SBB Cargo International, kann sich über solche Absichtserklärungen freuen. Der deutsche Manager setzt große Hoffnungen in den Tunnel. So was Gutes wie diese Arbeit habe ich auf der ganzen Welt nicht gesehen schwärmt er. Die SBB Cargo International hat jede Woche 700 Züge im Einsatz, fährt von den Niederlanden bis Italien. Die Strecke Duisburg Mailand etwa könnte künftig in Rekordzeit auf der Schiene zurückgelegt werden, sagt Stahlhut. Wenn der Verkehr Ende 2016 kommerziell losgeht und erst recht, wenn 2020 der Ceneri fertig ist, könnten bis zu einer halben Million Lastwagen im Jahr ersetzt werden. 740 Meter lange Züge, bis zu 2000 Tonnen schwere Güterzüge die Pläne der SBB sind gigantisch. Auf der Schiene könnten wir pünktlicher liefern als die Lkw, die stundenlang im Stau stehen. Denken Sie zum Beispiel an die Ford- Werke bei Köln, die ihre Zulieferer in Italien haben. Da läuft das Fließband, es gibt viele zeitkritische Momente. Auf der Schiene könnten wir pünktlicher liefern als die Lastwagen, die stundenlang im Stau stehen, sagt Stahlhut. Das Gleiche gelte für die Chemie-Industrie. Wer sich auf die Bahn verlassen kann, braucht weniger Lagerkapazitäten. Noch allerdings gibt es bei der Vernetzung Europas überall Baustellen. Das technische Design der Lokomotiven ist in jedem Land anders, mal blinken die Lichter zehn Zentimeter höher, mal unterscheiden sich die Formen. Wer sich an Vorschriften halten muss, stößt an Grenzen. Stahlhut ist überzeugt: Der Transport auf der Straße werde von den Regulierungen bevorteilt. Der Lkw-Fahrer fährt einfach irgendwie durch Europa. Unsere Lokführer müssen in jedem Land, das sie durchqueren, die Landessprache in fortgeschrittenem Niveau sprechen. Stahlhut seufzt ins Telefon. Die komplizierten europäischen Nationalstaaten! In China sind die meisten Fabriken vor wenigen Jahren gebaut worden, der Zulieferer ist direkt neben dem Hauptwerk. Wenn Europa mit seinen weit verstreuten Industrien da mithalten will, müssen wir uns bewegen. Auf der Mikro-Ebene, da wo der Tunnel direkt zu sehen ist, sind die Sorgen andere. Franzsepp Arnold, Geschäftsleiter der Sand- und Kieswerke in Flüelen, wenige Kilometer von Erstfeld entfernt, sieht nun bald wieder viel Arbeit auf sich zukommen: Die Schweizer haben vor einigen Wochen für einen weiteren Tunnel gestimmt: Eine zweite Auto-Röhre durch den Gotthard. Bald geht es also wieder los mit dem Sprengen, Material-aus-dem-Berg-Schaffen. Lokale Unternehmer wie Arnold haben an den Bautätigkeiten in den vergangenen Jahren gut verdient. Er war beteiligt, als Anfang der 2000er-Jahre mehr als zwei Millionen Tonnen Aushubmaterial nach Flüelen in den Urnersee transportiert wurden. Berge aus Kies und Gestein, die die Arbeiter dem Berg abgetrotzt hatten und die heute von Enten, Vögeln, Fischen und Badegästen genutzt werden. Ob der Familienbetrieb von Franzsepp Arnold nun auch sein Einzugsgebiet erweitern kann? Große Aufträge im Tessin oder Italien anwerben? Arnold klingt skeptisch. Ja, doch. Der ein oder andere Auftrag im Tessin, das sei vielleicht schon möglich. Aber in Italien? Da könne man preislich ohnehin nicht mithalten. Von daher: nein. Der wichtigste Impuls geht für ihn und viele andere lokale Unternehmen von der Bautätigkeit aus: Arbeiter, die übernachten, im Supermarkt einkaufen, ins Schwimmbad gehen. Kies, der abtransportiert werden muss. Jetzt, wo der Tunnel da ist, scheint das fürs Erste vorüber zu sein. In der Leventina, der nördlichen, strukturschwachen Region des Tessins, ist der Tunnel eher ein Standortnachteil. Airolo, der Ort, in dem der Eisenbahntunnel von 1882 endet, ist jetzt ein Ort, an dem man vorbei fährt. Der nächste Halt ist in Biasca, 38 Kilometer weiter südlich, viele Schnellzüge halten erst in Bellinzona. Die Bergbahnen Airolos sind marode, die Einwohner alt. Vom Glanz früherer Zeiten ist nicht mehr viel übrig. Airolos Gemeindepräsident beruft sich auf ein Versprechen der SBB: Auch in Zukunft sollen Züge in Airolo halten. Er ahnt allerdings schon selbst, welche das sein könnten: Vielleicht bekommen wir eine historische Eisenbahnstrecke sagte er vor einigen Wochen dem Magazin des Zürcher Tages-Anzeigers. Andererseits sei das Abgeschnittensein ja vielleicht auch ganz attraktiv. Jutta Ulrich vom Tessiner Tourismus ist längst auf diesen Zug aufgesprungen. Die Leventina sei nun mehr denn je ein Rückzugsort, zum Wandern, zum Entschleunigen. Eine solche Ruhe finden Sie selten.

35 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März WISSEN Sie sind über uns Drohnen erobern den Luftraum über den Köpfen und verändern die Sicht auf die Welt. Seite 36/37 PSYCHOLOGIE Trügerisches Glück von astrid viciano Ostern sei inzwischen fast wie ein zweites Weihnachten, frohlockte einmal eine Sprecherin des deutschen Einzelhandelsverbands. Zum zweitgrößten Konsumfest erkoren, streben die kaufwilligen Kunden im Frühjahr nach zunehmend größeren Geschenken. Und lechzen danach, sich über ihre Errungenschaften neu zu definieren, ein süßliches Wohlgefühl zu erleben wie imaginäre Zuckerwatte. Mit dem Kauf des besonders schnellen Handys. Des ausgefallenen Designer-Shirts. Der dicken, goldenen Armbanduhr. Dann geht es nicht allein ums Kaufen. Dann geht es fast zwangsläufig darum, anderes wegzuwerfen. Der alte Computer hat ebenso ausgedient wie die Mode aus dem vergangenen Sommer und die ausrangierte Armbanduhr. Dieser Hang zum steten Konsum sei das größte Hindernis, an Ressourcen zu sparen und weniger Müll zu produzieren, klagt der britische Entwicklungspsychologe Bruce Hood von der University of Bristol im Fachjournal Nature. Daher fordert er eine Abkehr von Materialismus und Besitzstreben. Völlig zurecht. Schon ziemlich klein sind diese einzelligen Glockentierchen. Und doch noch viel größer und komplexer als jene synthetischen Zellen (kleines Bild unten), die Biotechnologen jetzt gezüchtet haben. FOTO: BLICKWINKEL Das kaputte Handy in die Werkstatt gebracht, das alte T-Shirt eingetauscht So werden für die Herstellung eines neuen Handys 60 verschiedene Metalle benötigt, manche davon aus Krisengebieten Liter Wasser sind nötig, bis zu 30 Kilogramm Kohlendioxid werden frei, berichtet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Für ein Baumwoll-T- Shirt braucht es sogar 2700 Liter Wasser. Gegen den Mainstream schwimmen zunehmend junge Menschen, die auf Second-Hand-Produkte setzen, die reparieren, tauschen, teilen, wo sie nur können. Das kaputte Handy wird in einer Werkstatt in Stand gebracht, das alte T-Shirt gegen ein ebensolches eingetauscht. Doch kann das im großen Stil funktionieren? Der Konsum hat den Menschen bislang ein stetiges Wirtschaftswachstum beschert. Immer besser, einfacher, bequemer sollte das Leben werden. Wie soll das mit einer Geisteshaltung zusammenpassen, die das Beständige preist? Vielleicht liegt die Lösung darin, den Ehrgeiz neu zu kanalisieren. In wohldurchdachte industrielle Kreisläufe zum Beispiel, in denen Güteram Ende ihres Lebens als Ressourcen für andere Produkte dienen, schlägt ein weiterer Nature-Autor vor. Um wieder zu verwenden, was dafür tauglich ist, zu recyclen, was anderweitig genutzt werden kann. Und zu reparieren, was sich instand bringen lässt. Damit möglichst wenig Müll entsteht. Zusätzlich bedarf es aber auch an Strategien, weniger Besitztum gesellschaftlich erstrebenswert zu machen. Zumal Studien ergeben haben, dass Materialisten weniger glücklich sind als jene Menschen, denen teure Handys oder dicke Armbanduhren gleichgültig sind. Top 3 Die größten Ameisenkolonien der Welt in km Länge Europäische Mittelmeerküste USA, Küste Kaliforniens in km 2 Fläche Japans, Ishikari Küste 6000 km 900 km 2,7 km 2 SZ-Grafik: Lisa Bucher; Quelle: Cawardine: Animal Records, 2013; Wilson, 2013 von hanno charisius und kai kupferschmidt Mehr als 70 Seiten umfasst die Anleitung, mit der man das Lebewesen mit dem kleinsten Genom der Welt erschaffen kann. Eine Gruppe von Biotechnologen um Craig Venter, Amerikaner und Enfant terrible der Wissenschaft, veröffentlichte am Freitag diese Gebrauchsanweisung im Fachblatt Science. Die Forscher hatten die Erbanlagen eines Bakteriums am Computer auf das Wesentliche zusammengekürzt, dann schalteten sie Maschinen ein, die das künstliche Genom produzierten, und schleusten es in Bakterienzellen ein. Dort übernahmen die neuen Gene die Kontrolle, der biologische Neustart einer seit Jahren angekündigten Minimalmikrobe ist geglückt. Venter nennt die Kleinstkreatur aus dem Labor Syn 3.0. Es geht ihm um nicht weniger als die Vermessung des Lebens. Unser Ziel, heißt es in der Studie, ist eine Zelle, die so simpel ist, dass wir die molekulare und biologische Funktion jedes einzelnen Gens bestimmen können. Doch mit Zielen ist es so eine Sache. Schon lange hatte die Fachwelt auf Venters Mikrobe gewartet. Spätestens seit er 2010 die Erschaffung der ersten synthetischen Zelle veröffentlicht hatte. Die Nachricht sorgte damals für Schlagzeilen. Im Grunde handelte es sich um eine leicht abgewandelte Kopie des natürlichen Bakteriums Mycoplasma mycoides, eines Parasiten, der Wiederkäuer befällt. Doch war es tatsächlich das erste Bakterium, dessen Erbgut vollständig am Computer entworfen und dann im Labor von Maschinen aus vier biochemischen Grundbausteinen zusammengesetzt worden war. Auf dem Weg zum Minimalorganismus musste Syn 1.0 eigentlich nur noch verbessert und vor allem genetisch entrümpelt werden. Jeder Organismus schleppt in seinen Zellen Erbanlagen herum, die keine Funktion mehr haben. Dieser genetische Ballast hat sich im Lauf der Evolution angesammelt. Manche dieser Altlasten waren vielleicht einmal überlebenswichtig, wurden dann aber durch Mutationen unbrauchbar oder unter veränderten Lebensbedingungen nutzlos. Andere Gene sind zwar in der freien Wildbahn wichtig, aber nicht in der Petrischale im Labor. Viele vitale Funktionen einer Zelle werden zudem Es lebt! Der Bio-Visionär Craig Venter hat ein Bakterium mit künstlichem Erbgut erschaffen. Es kommt mit den notwendigsten Genen aus. Doch ist die Minimalmikrobe vitaler als manch natürlicher Organismus. Wie kann das funktionieren? Es dauerte sechs Jahre. Die Schrumpfung des Erbguts war weit schwieriger als gedacht von mehreren Genen übernommen. Manche dieser Redundanzen sind wichtig, andere verzichtbar. Doch sechs Jahre nach den Schlagzeilen um künstliches Leben aus Venters Labor ist klar, dass die Schrumpfung eines Genoms alles andere als einfach ist. Die Veröffentlichung in Science liest sich über Seiten auch als ein Dokument des Scheiterns, eine neue Erfahrung für den erfolgsverwöhnten Multimillionär Venter. So hatten die Forscher zunächst gedacht, ihr genetisches Wissen reiche aus, um ein kürzeres Erbgut einfach am Computer zu entwerfen. Doch das Leben vom Reißbrett war eine Totgeburt. Also begannen die Forscher von vorne. In jahrelanger Kleinarbeit untersuchte Venters Team noch einmal, welche Gene von Syn 1.0 überflüssig erschienen und entwarfen mit diesen Erkenntnissen ein neues Erbgut. Sie teilten es in acht Segmente und kombinierten jedes davon mit sieben unbearbeiteten Abschnitten des Bakteriums. Tatsächlich überlebten die Zellen, die nur ein Segment des neuen Erbguts enthielten. Doch als die Forscher alle acht zusammenfügten, entstand erneut keine lebende Zelle. Offenbar gab es Gene, auf die das Bakterium nur dann verzichten konnte, wenn andere Gene vorhanden waren, um den Verlust auszugleichen. Nach weiteren Untersuchungen fügten die Forscher daher wieder 26 Gene ein. So entstand nach einigen Hundert Fehlversuchen eine erste lebende Zelle mit verkleinertem Erbgut, Syn 2.0. In einem weiteren Schritt entfernten die Forscher dann noch einmal 42 Gene und gelangten so zu Syn 3.0. Von über 900 Mycoplasma-Genen blieben am Ende 473 übrig. Die Erbanlagen ordneten die Forscher zudem säuberlich nach ähnlichen Funktionen, das soll zukünftige Experimente mit den Mikroben einfacher machen. Wir hätten die Zahl weiter drücken können, sagt Clyde Hutchison, der an der Entwicklung der Designermikrobe beteiligt war, doch der Preis wäre ein langsameres Wachstum gewesen. Vor dem Hintergrund, dass diese Mikroben einmal wertvolle Substanzen für den Menschen produzieren sollen, war das für Venters Team keine Option. Dass Venter trotz der Hindernisse an dem Projekt festhält, hat schließlich weniger mit Entdeckerdrang als mit dem möglichen kommerziellen Nutzen der Arbeit zu tun: Genetisch optimierte Einzeller, die durch ein paar Ergänzungen in ihrem Erbgut im Labor und in der Biotech-Industrie wie mikroskopische Roboter alles erledigen, was man ihnen per DNA-Code einprogrammiert. Wie in einem Baukastensystem mit Zusatzgenen ausgestattet, könnten sie zum Beispiel Medikamente herstellen, Kunststoff oder andere Chemikalien wie Biosprit, und dabei gleich noch das Treibhausgas CO2 aus der Atmosphäre holen. Oder sie verwandeln Umweltgifte in harmlose Stoffe. Craig Venter sieht einen Milliardenmarkt für synthetische Biologie heranwachsen. Um die Konkurrenz auf Abstand zu halten, hat er bereits 2007 Patentanträge für seine damals noch hypothetischen Minimalmikroben gestellt. Die zwar für das reine Überleben der Bakterien entbehrlichen, aber für die Ziele des Forscherteams notwendigen Erbinformationen bezeichnen Hutchison und seine Kollegen als quasi-essenziell. Joachim Boldt vom Institut für Ethik und 473 Gene umfasst das nunmehr kleinste Genom eines Lebewesens. Das Bakterium mit dem Namen Syn 3.0 wurde im Labor von Craig Venter erschaffen und enthält 57 Gene weniger als das Bakterium mit dem kleinsten bekannten Erbgut, Mycoplasma genitalium, das im menschlichen Genitaltrakt lebt. Es braucht nicht viele Gene, um sich in diesem Lebensraum gut einzurichten. Syn 3.0 kann mit seinem Minierbgut nur im Labor überleben und stellt hohe Ansprüche zum Beispiel an die Versorgung mit Nährstoffen. Dennoch vermehrt es sich schneller als sein natürlicher Verwandter M. genitalium. Die Schaffung von Minimalgenomen ist eine Chance, um zu ergründen, welche Basiszutaten notwendig sind, damit Leben entsteht. FOTO: SCIENCEMAG.ORG Geschichte der Medizin an der Universität Freiburg, der die ethische Bewertung der synthetischen Biologie erforscht, sieht in dieser Inkonsequenz einen Hinweis darauf, dass es keine Grundlagenforschung ist, was Venter und Co. antreibt, sondern zweckgebundene Forschung, und zwar viel deutlicher, als ich bisher angenommen hatte. Das Geschaffene sei kein Minimalleben, in der Natur würde es nicht überstehen. Es ist für ein Dasein im Labor entwickelt worden, und so produktiv, wie es die Biotechnologen für nötig halten. Martin Fussenegger, Professor für Biotechnologie an der ETH Zürich, sieht auch keine herausragende intellektuelle Leistung hinter der Schöpfung von Syn 3.0. Jeder Mensch in diesem Berufsfeld, dem ich 40 Millionen Dollar in die Hand drücke, kann diese Arbeit erledigen. Es sei mehr Fleißarbeit als Pioniertat. Dennoch ist Fussenegger begeistert. Es ist doch spannend, mit so wenigen Genen eine lebende Struktur hinzukriegen. Auch wenn es eher ein Weltrekord für das Guinnessbuch ist als für die Wissenschaft. Auch Joachim Boldt fand die Veröffentlichung von Venters Team vor sechs Jahren aufregender. Für Syn 1.0 hatten sie damals zwar noch kein geschrumpftes Genom, aber doch ein vollständig künstlich hergestelltes zum Leben erwecken können. Erstmals war es gelungen, aus einfachen Bausteinen das gesamte Erbgut einer Zelle nachzubauen und dieses dann die Kontrolle einer lebenden Zelle übernehmen zu lassen. Für Venter hat das nichts von göttlicher Schöpfung oder Frankenstein-Wahn, sondern ist nur die Fortsetzung von drei Milliarden Jahren Evolution. Wir schaffen Leben nicht von Grund auf neu, erklärte er schon damals. Wir nehmen das Material des Lebens und setzen es neu zusammen. Und am Ende brauchte sein Team auch für den jüngsten Entwicklungsschritt Starthilfe aus der Natur. Zwar produzierten die Gen-Ingenieure das Miniatur-Erbgut komplett im Labor, doch diesen knapp zwei Millimeter langen DNA- Fussel aus Genbausteinen mussten sie noch immer in lebendige Zellen der mit M. mycoides verwandten Bakterienart M. capricolum einschleusen. Der Grund ist, dass bislang kein Mensch im Labor Zellhüllen nachbauen konnte. Oder die molekulare Maschinerie, über die selbst einfachste Einzeller verfügen, sowie die richtige Nährstofflösung in der Zelle. Ohne das Verpflanzen eines Genoms in eine bereits funktionierende Zellinfrastruktur geht es bislang nicht. Und deshalb könne man auch nicht von künstlichem Leben sprechen, sagt Boldt. Erst wenn alle notwendigen Bestandteile des Lebens im Labor nachgebaut werden können, wäre seiner Auffassung nach der große Schritt getan. Andere Forscher versuchen sich dem Ziel künstliches Leben aus der entgegengesetzten Richtung zu nähern. Statt wie Venter von lebenden Zellen Teile zu entfernen, versuchen sie Minimalzellen aus einfachen Grundbausteinen zusammenzusetzen. Petra Schwille zum Beispiel, Direktorin am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, konzentriert ihre Arbeit auf die Hülle der Zellen, und bereits das ist eine sehr schwierige Aufgabe. Wieder anders geht Nediljko Budisa mit einer Arbeitsgruppe an der TU Berlin vor: Wir habe nicht das Geld, um künstliche Genome herzustellen, wie Craig Venter. Wir setzen deshalb Zellen gezielt unter evolutionären Druck, sodass sie so die gewünschten Eigenschaften entwickeln. Er Von wegen volle Kontrolle: Von jedem dritten Gen kennen die Forscher die Funktion nicht freut sich aber über Venters Minimalzellen, die ihm die Arbeit erleichtern könnten. Die Technologie ist da. Wir können heute nicht nur DNA sehr genau studieren, sondern auch in großem Maßstab künstlich herstellen. Die hohen Kosten sind auch für Harvard-Forscher George Church ein entscheidendes Argument gegen Venters Vorgehen. Er hält es für einfacher, natürliche Erbanlagen gentechnisch anzupassen, als alles künstlich herzustellen. Und wie steht es um die Vermessung des Lebens? Trotz Computerdesign samt Komplettsynthese enthält auch das Genom von Syn3.0 noch immer Rätsel. Von etwa einem Drittel der Gene, die sie in das Schrumpfgenom eingebaut haben, kennen Venters Leute die Funktion nicht genau. Immerhin sei die Quote niedriger als bei allen anderen bekannten Genomen, sagt Clyde Hutchison. Und bei den meisten könnten sie die Aufgabe zumindest erahnen. Wir wissen zum Beispiel, wenn ein Gen am Transport eines Moleküls durch die Zellmembran beteiligt ist, aber wir wissen noch nicht, welches Molekül. Langfristig wollen die Forscher aber auch die Aufgaben der restlichen Gene entschlüsseln und so das Phänomen Leben komplett beschreiben. Wenn wir die Funktion jedes Gens verstehen, sollte es möglich sein, ein Computermodell der Zelle zu bauen, das vorhersagt, wie sich die Zelle in verschiedenen Umwelten verhält oder wenn neue Gene hinzugefügt werden, sagt Hutchison. Das ist dann wieder das, was man von Venter gewohnt ist: ein höchst ehrgeiziges Ziel.

36 36/37 WISSEN Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Über allem Die Silhouetten der häufigsten militärischen Drohnen, maßstabsgerecht abgebildet auf einem Kunstwerk des niederländischen Designers Ruben Pater. Sie töten Menschen und sie retten Leben. Mit ihnen lassen sich Nachbarn ausspähen und spektakuläre Filme drehen. Drohnen und Quadrocopter erobern derzeit den Luftraum über den Köpfen der Menschheit. Nebenbei verändern sie die Sicht auf die Welt Maschinentanz Hundert Quadrocopter, ausgerüstet mit LEDs, tanzten an einem Abend im November 2015 ein koordiniertes Ballett am Himmel über Schleswig- Holstein: Weltrekord. Nur vier Bodenpiloten überwachten den Schwarm. Das Beispiel zeigt, wie Drohen den Luftraum erobern. FOTO: INTEL von christian weber Die Öffentlichkeit war nicht eingeladen, als am 5. November 2015 auf dem eigentlich zu Recht vergessenen Flugplatz Ahrenlohe bei Tornesch in Schleswig-Holstein die Zukunft des Himmels vorgestellt wurde. Die Öffentlichkeit hat etwas Imposantes verpasst. Nur auf Internet-Videos kann man noch das Spektakel nachvollziehen, das sich hier in der Abenddämmerung abspielte. Bizarr genug wirken bereits die Lichter, die in strenger Ordnung das Feld bedecken und im Bodennebel glühen. Plötzlich eine blecherne Stimme All drones are ready. All drones will start. Und auf einmal schrauben sich hundert leuchtende Quadrocopter in die Höhe, zeichnen einen filigranen, roten Lichtdom in den Nachthimmel, der zum gewaltigen 3-D-Kino wird. Dann fangen sie an, ein Ballett zu tanzen, blinken grün, weiß, rot, blau. Sie fächern sich auf, bilden mal geometrische Muster, mal organische Formen, umkreisen sich spielerisch. Völlig losgelöst. Dazu spielt ein Orchester am Boden Beethovens 5. Symphonie. Hart an der Kitschgrenze. Aber dieses Gemeinschaftswerk von Ingenieuren, Software-Experten und Choreografen des Ars Electronica Futurelabs aus Linz und des Chip-Herstellers Intel aus den USA muss ja auch nicht strengsten ästhetischen Ansprüchen genügen. Vor allem zeigt es, was relativ simple, im Elektronik-Discounter erhältliche Drohnen mittlerweile können. Wobei auf dem kleinen norddeutschen Flugplatz durchaus etwas Besonderes gelungen ist: die Koordination von 100 Drohnen in einem Schwarm, überwacht von nur vier Bodenpiloten. Das war ein Weltrekord, der in der nächsten Ausgabe des Guinness Buchs der Rekorde erscheinen wird. Der Drohnenkrieg hat einen Raum umgedeutet, der für Frieden und Heiterkeit stand: Er hat dem blauen Himmel die Unschuld genommen Der Krieg ist eben nicht der Vater aller Drohnen, auch wenn es in den Medien der vergangenen Jahre manchmal so klang. Klar, unbemannte Luftfahrzeuge, manche so klein wie Kolibris, andere so groß wie eine Boeing 737, ausgerüstet mit Kameras, einige bewaffnet mit Hellfire-Raketen, werden immer wichtiger für die Luftwaffen vieler Länder. Sie könnten die Natur der militärischen Auseinandersetzung verändern. Doch der technische Fortschritt vor allem bei den sogenannten Quadrocoptern wird auch einiges im zivilen Bereich aufrütteln, neue Chancen und Risiken produzieren, juristische und ethische Probleme aufwerfen. Schon jetzt übernehmen Drohnen viele Aufgaben, für die man bislang teure Hubschrauber brauchte. Sie dienen den Nerds und den Narzissten als willkommene neue Spielzeuge. Attentäter, Schmuggler und Voyeure könnten in ihnen neue Hilfsmittel finden. Doch es geht nicht nur um den praktischen Nutzen der Fluggeräte. Mit den ferngesteuerten Drohnen erobern die Menschen auf eine neuartige Weise den von Natur aus nicht zugänglichen Luftraum. Sie verändern dabei seine Bedeutung und seine Wahrnehmung. Es ist deshalb an der Zeit, den Himmel neu zu denken, und das nicht nur über dem Flugplatz Ahrenlohe. Schon länger wissen das die Einwohner mancher Regionen in Pakistan oder in Jemen, wo bereits seit Jahren rund um die Uhr die großen US-Militärdrohnen kreisen und manchmal auch zuschlagen. Ein ironisch gemeinter Kommentar ist da der Drohnen-Überlebensführer des dänischen Designers Ruben Pater, der ein Faltplakat mit den Silhouetten der gängigsten Späh- und Kampfdrohnen entworfen hat (siehe große Grafik), auf dass bedrohte Menschen rechtzeitig die Silhouetten erkennen und sich in Sicherheit bringen. Groß sind die Chancen aber nicht. Militärische Drohnen sind eben mehr als aufgemotzte Techno-Raubvögel, die sich im Sturzflug auf ihr Opfer stürzen. Ihre Augen sind im Gegenteil so gut, dass manche von ihnen sogar aus 5000 Metern Höhe erkennen können, ob jemand gerade eine Tasse Tee in der Hand hält, selbst durch die Wolken und in der Nacht. Aus dieser Position kann auch der Pilot im Kontrollzentrum im Kilometer entfernten US-Bundesstaat Nevada beziehungsweise ein Vorgesetzter entscheiden, ob er den Knopf drückt, der die Rakete in Gang setzt. Das Opfer hingegen realisiert meist kaum, dass gerade die letzten Millisekunden seines Lebens angebrochen sind. Man kann lange darüber diskutieren, ob ein solch ungleicher Kampf ethisch zu rechtfertigen ist, ob er politisch klug ist. Unbestritten ist, dass drohnengestützte Angriffe in den betroffenen Ländern als feige und niederträchtig wahrgenommen werden. Der Politikwissenschaftler Peter Singer von der Brookings Institution etwa berichtet, dass in der pakistanischen Rocklyrik das Urdu-Wort für Drohne zum Schimpfwort für amerikanische Feiglinge geworden ist. Dies wird dort selbst von den Menschen so gesehen, die hinter den militärischen Zielen der USA stehen. Vielleicht geht es aber auch nicht nur um die Feigheit, die man den Piloten unterstellt, sondern darum, dass der Drohnenkrieg eine existenziell neue Situation geschaffen hat. Er hat einen Naturraum umgedeutet, der für Frieden und Heiterkeit steht. Er hat dem blauen Himmel seine Unschuld genommen. Fliegerbomben gab es bereits im Ersten Weltkrieg, und die Flächenbombardements des Zweiten Weltkriegs und in Vietnam forderten unendlich mehr zivile Opfer als die Drohnen heute. Dennoch haben letztere eine neue Qualität der Bedrohung geschaffen. Bombenangriffe waren in der Regel vorübergehende Attacken, die von Alarmsirenen angekündigt und vom dem Gedröhne sichtbarer Flugzeuge begleitet waren. Die Drohnen hingegen sieht man in aller Regel nicht, sie sind aber in manchen Landstrichen immerzu da, fortgeschrittene Modelle können sich bereits 36 Stunden und länger in der Luft halten. Somit kann auch der Angriff jederzeit aus dem Nichts erfolgen. Dies schafft ein zermürbendes, allgegenwärtiges Gefühl der Bedrohung. Die Menschen leben in einem unendlichen Horrorfilm, in dem bekanntlich die nicht sichtbare Gefahr am meisten Angst macht. Dabei herrscht eine extreme Asymmetrie der Wahrnehmung. Während die Beobachteten selbst nur abstrakt von ihrer Bedrohung wissen, verfügt der Drohnenpilot über eine fast gottgleiche Allwissenheit. Mit seiner hochauflösenden Kamera verfolgt er eine Zielperson über Tage, Wochen, Monate. Niemand hat das besser beschrieben als der ehemalige Drohnenpilot Brandon Bryant am 1. April 2014 auf einer Podiumsdiskussion in Berlin: Wir sahen Väter, die nach Hause kamen und von ihren Kindern umarmt wurden. Wir beobachteten Hochzeiten und Beerdigungen. Einmal sah ich ein Paar, das auf dem Dach eines Hauses in Afghanistan miteinander schlief. Es ist eine Art voyeuristische Intimität, bei der man versteht, dass es sich um Menschen handelt. Echte Menschen. Menschen, deren Existenz beendet wird, so erzählt Bryant, wenn bei einem von ihnen ein Gewehr gesichtet wird. Das ist ein wenig beachteter Aspekt des Drohnenkrieges. Er ist eben nicht in jeder Hinsicht eine Steigerung des klassischen, luftgestützten Bombenkrieges, wo ein Soldat eine Bombe abwirft. Durch die visuelle Nähe zum Opfer, wie sie Bryant beschreibt, gewinnt der Tötungsakt eine Intimität ILLUSTRATION: DRONE SURVIVAL GUIDE, RUBEN PATER 2012 Kameradrohnen gleichen Augen, die sich vom Kopf gelöst haben und nun fliegen. Überallhin zurück, wie man sie aus Zeiten kannte, als noch mit Schwertern gekämpft wurde. Das stresst. Und erklärt wohl auch, weshalb viele Drohnenpiloten, so wie Bryant selbst, an posttraumatischen Belastungsstörungen erkranken. Womöglich wird sich dies erneut ändern, wenn Kampfdrohnen und -roboter autonom über einen Angriff entscheiden. Trotz aller politischen Kampagnen dagegen ist das nämlich gar nicht so unwahrscheinlich. Über kurz oder lang werden nur teilweise oder vollständig automatisierte Systeme die Datenflut aus den Aufklärungsdrohnen bewältigen. Das neueste fliegende Überwachungssystem der US- Streitkräfte, das Gorgon Stare, verfügt über 368 Kameras, die simultan eine Fläche von 100 Quadratkilometern, also eine ganze Großstadt, in Teetassen-Auflösung überwachen kann. Sie produzieren dabei in jeder Minute mehrere Terabyte an Daten, mehr als ein handelsüblicher PC auf seine Festplatte packen kann. Schon jetzt suchen Algorithmen im Videomaterial nach verdächtigen Bewegungsmustern, filtern und legen ihre Ergebnisse noch menschlichen Controllern zur Entscheidung vor. Die Computer lernen das Sehen, damit der Mensch es sich ersparen kann. Das entlastet auch das Gewissen. So weit ist man im zivilen Bereich noch nicht, hier dominiert noch die Lust auf die neue Sicht der Welt. Das gilt insbesondere für die auch Quadrocopter genannten Drohnen, die derzeit die Geschäftsbedingungen am Himmel verändern. Anders als die meisten militärischen Drohnen, die im Grunde nur ferngesteuerte Flugzeuge sind, basieren sie auf einem ganz eigenen Flugsystem. Sie sind ausgerüstet mit Gyroskop, Magnetometer, GPS, Beschleunigungsmesser und meist vier (oder mehr) einzeln ansteuerbaren Rotoren. Vor allem aber garantieren moderne Mikroprozessoren und ausgefeilte Software, dass selbst Laien die Maschinen problemlos in der Luft bewegen können. Bereits für wenige Hundert Euro bekommt man im Elektrofachhandel brauchbare, mit HD-Kameras ausgerüstete Freizeitdrohnen, die Hunderte Meter hoch und mit weit mehr als 5o Kilometern pro Stunde schnell fliegen können, allerdings selten viel länger als 20 Minuten. Wer im vierbis fünfstelligen Bereich investiert, erhält deutlich leistungsfähigere Maschinen, die so die aktuelle Rekordliste bis zu 50 Kilometer weit und 6000 Meter hoch fliegen, 170 Kilometer pro Stunde Spitzengeschwindigkeit erreichen und bis zu 15 Kilogramm Ladung tragen können. Die kleinsten sind nur noch drei Zentimeter groß, die größten messen 1,4 Meter. Ein erster Prototyp schafft es, bis zu vier Stunden in der Luft zu verharren. Schon träumen Start-ups und etablierte Firmen von einem Milliardenmarkt: Autonom fliegende Drohnen sollen für DHL und Amazon Pakete transportieren oder Medikamente im Auftrag der Ärzte ohne Grenzen in Bhutan. Sie können für Landwirte präzise vermessen, wo das Gras wächst und für Zoologen ermitteln, wo die Papageientaucher wohnen. Sie inspizieren bereits Stromleitungen und Offshore- Windparks und suchen für die Bergwacht nach Vermissten Zahlreiche Pilotprojekte laufen wohl auch in den dunklen Zonen der Gesellschaft: Schließlich können Drohnen auch Sprengstoff, Drogen oder Waffen an Gefängnisfenstern abliefern. Oder selbst zur Waffe werden: Auf Youtube lassen sich bereits Videos finden, in denen Bastler Quadrocopter vorführen, die sie mit Pistolen, Flammenwerfern oder Maschinengewehren ausgerüstet haben. Das stimmt etwas bedenklich, wenn man weiß, dass es bereits vor drei Jahren eine Hobbydrohne bei einer Wahlkampfveranstaltung in Dresden in unmittelbare Nähe der Bundeskanzlerin geschafft hat. So schafft die Eroberung des Luftraums durch das Fußvolk am Boden auch einen neuen Bedarf an Abwehrmaßnahmen. Das Start-up Dedrone bietet bereits Sensoren an, die vor dem Anflug surrender Plagegeister warnen. Im US-Bundesstaat Kentucky sprach vor wenigen Wochen eine Richterin den 47-jährigen Familienvater William Meredith frei, der mit einer Schrotflinte eine Drohne über seinem Grundstück abgeschossen hatte. Grund: Verletzung der Privatsphäre. Juristen können sich nun streiten, wie weit diese reichen soll: 20 Meter, 50 Meter? Aber wenn nun eine Kamera- Drohne aus 100 Metern Höhe mit dem Teleobjektiv Nacktbilder vom Sonnenbaden im Privatgarten schießt, dürfte man sie dann auch noch mit robusten Mitteln beseitigen angenommen, man lebte in den Stabiler Hochflieger Quadrocopter verfügen über vier senkrecht nach unten gerichtete Rotoren, die den Auftrieb und den Vortrieb erzeugen. Dabei drehen sich je zwei Rotoren im und gegen den Uhrzeigersinn. Über ihre Drehzahlen lassen sich Steighöhe und Richtung der Drohne regulieren. Wichtig ist das sogenannte Gyroskop, ein ursprünglich mechanischer, rasch rotierender Kreisel in einem beweglichen Lager, der sich Lageänderungen widersetzt. Heute sind meist elektronische Sensoren mit gleicher Funktion im Einsatz. Deren Signale stabilisieren die Drohne. SZ-Grafik Gyroskop Kamera Aufbau eines Gyroskops Statischer Rahmen Lagerachse Rotationsachse Rotor waffentoleranten USA? So zeigt sich auch im zivilen Bereich, dass derzeit ganz neue Sehmöglichkeiten entstehen, mit der sich die Gesellschaft erst mal arrangieren muss. Kamera-Drohnen gleichen Augen, die sich vom Kopf gelöst haben und nun fliegen. Überallhin. Ein 1599-Euro-High-End-Quadrocopter leistet in vielen Bereichen das Gleiche wie ein Helikopter, der das gleiche Geld kostet allerdings pro Flugstunde. Und manchmal kann er noch mehr, weil er so klein und so wendig ist. Ein Blick auf die Webseite etwa des New York City Drone Film Festivals zeigt die Möglichkeiten der modernen Kameradrohnen im Spiel- und Dokumentarfilm. Dort finden sich Filme, gedreht von fliegenden Augen, die problemlos binnen Sekunden jede Position und jeden Blickwinkel in drei Dimensionen einnehmen können. Sie können selbst in engen Räumen, etwa in einer Höhle, den Raum erkunden, wo kein Helikopter Platz hätte. Oder ein schauspielerndes Paar so umfliegen, wie es kein Kameramann hinbekäme. Es ist schon eine Sensation: Derzeit entstehen neue, ungesehene Bilder von dieser vermeintlich längst durchfotografierten Welt. Faszinierend, aber auch ein bisschen beunruhigend. So arbeiten die Nerds bereits an einer Art Google Street View der Lüfte, womöglich wird man sich schon bald per Maus durch den Luftraum über den Städten bewegen können. Erwartbar ist, dass all die Helmkamera-Narzissten auf eine Begleitdrohne upgraden werden. Mit sogenannter Active-Tracking-Funktion verfolgen diese einen Jogger, Rad- oder Skifahrer in kurzem Abstand bei seinen Heldentaten. Der Film lässt sich dann als sogenanntes Dronie ins Netz stellen. Und irgendwie bizarr sind auch jene jungen, meist männlichen Menschen, die sich an Drohnen-Rennen beteiligen, einer neuartigen Mischung aus Formel 1 und Videogame. Gerade fand in Dubai der World Drone Prix statt, Preisgeld: eine Million Dollar. Die Piloten mussten ihre Fluggeräte mit 100 Kilometern pro Stunde durch einen Hindernis-Parcours lenken. Dabei saßen sie mit dem Joystick im Sessel, eine Videobrille übertrug ihnen die Sicht ihrer Drohne. Man fragt sich, wieso sie denn nicht gleich durch einen virtuellen Digitalhimmel fliegen. Gefahrenabwehr Drohnen können den Luftverkehr gefährden und empfindliche Ziele angreifen. Die niederländische Polizei testet deshalb derzeit trainierte Adler, die verdächtige Quadrocopter abfangen sollen. Ein Problem: Wie verhindert man, dass sich die Vögel die Krallen verletzen. FOTO: DPA Paketbote Bereits jetzt versorgt ein autonom fliegender DHL-Paketkopter eine Apotheke auf der Insel Juist mit dringend benötigten Medikamenten. Dass Drohnen bald in Städten Pakete ausliefern, gilt derzeit als unwahrscheinlich. Dem stehen rechtliche Probleme im Weg. FOTO: DPA Rehe-Zählen Zoologen setzen auf Drohnen, um auf günstige und effiziente Weise auch versteckte Tiere zu zählen und zu beobachten. Mit Wärmebildkameras können sie auch in der Nacht Rehe im Wald problemlos aufspüren. Angeblich irritieren moderne Drohnen die Tiere nicht. FOTO: FLIR Beinaheunfall Kamera-Drohnen, die Skirennfahrern hinterher fliegen, liefern spektakuläre Bilder. Doof nur, wenn sie abstürzen und Sportler gefährden, wie hier am 22. Dezember 2015 beim Nachtslalom in Madonna di Campiglio beim Lauf von Marcel Hirscher. FOTO: DPA Dronie-Selfie Das Selfie mit dem Smartphone am Stock ist von gestern. Der digitale Hipster hält sich eine Drohne, die ihn bei seinen Freizeitaktivitäten fliegend begleitet und filmt. Allerdings hält diese nicht lange durch, die Akkus reichen meist nur für gut 20 Minuten. FOTO: DJI

37 36/37 WISSEN Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Über allem Die Silhouetten der häufigsten militärischen Drohnen, maßstabsgerecht abgebildet auf einem Kunstwerk des niederländischen Designers Ruben Pater. Sie töten Menschen und sie retten Leben. Mit ihnen lassen sich Nachbarn ausspähen und spektakuläre Filme drehen. Drohnen und Quadrocopter erobern derzeit den Luftraum über den Köpfen der Menschheit. Nebenbei verändern sie die Sicht auf die Welt Maschinentanz Hundert Quadrocopter, ausgerüstet mit LEDs, tanzten an einem Abend im November 2015 ein koordiniertes Ballett am Himmel über Schleswig- Holstein: Weltrekord. Nur vier Bodenpiloten überwachten den Schwarm. Das Beispiel zeigt, wie Drohen den Luftraum erobern. FOTO: INTEL von christian weber Die Öffentlichkeit war nicht eingeladen, als am 5. November 2015 auf dem eigentlich zu Recht vergessenen Flugplatz Ahrenlohe bei Tornesch in Schleswig-Holstein die Zukunft des Himmels vorgestellt wurde. Die Öffentlichkeit hat etwas Imposantes verpasst. Nur auf Internet-Videos kann man noch das Spektakel nachvollziehen, das sich hier in der Abenddämmerung abspielte. Bizarr genug wirken bereits die Lichter, die in strenger Ordnung das Feld bedecken und im Bodennebel glühen. Plötzlich eine blecherne Stimme All drones are ready. All drones will start. Und auf einmal schrauben sich hundert leuchtende Quadrocopter in die Höhe, zeichnen einen filigranen, roten Lichtdom in den Nachthimmel, der zum gewaltigen 3-D-Kino wird. Dann fangen sie an, ein Ballett zu tanzen, blinken grün, weiß, rot, blau. Sie fächern sich auf, bilden mal geometrische Muster, mal organische Formen, umkreisen sich spielerisch. Völlig losgelöst. Dazu spielt ein Orchester am Boden Beethovens 5. Symphonie. Hart an der Kitschgrenze. Aber dieses Gemeinschaftswerk von Ingenieuren, Software-Experten und Choreografen des Ars Electronica Futurelabs aus Linz und des Chip-Herstellers Intel aus den USA muss ja auch nicht strengsten ästhetischen Ansprüchen genügen. Vor allem zeigt es, was relativ simple, im Elektronik-Discounter erhältliche Drohnen mittlerweile können. Wobei auf dem kleinen norddeutschen Flugplatz durchaus etwas Besonderes gelungen ist: die Koordination von 100 Drohnen in einem Schwarm, überwacht von nur vier Bodenpiloten. Das war ein Weltrekord, der in der nächsten Ausgabe des Guinness Buchs der Rekorde erscheinen wird. Der Drohnenkrieg hat einen Raum umgedeutet, der für Frieden und Heiterkeit stand: Er hat dem blauen Himmel die Unschuld genommen Der Krieg ist eben nicht der Vater aller Drohnen, auch wenn es in den Medien der vergangenen Jahre manchmal so klang. Klar, unbemannte Luftfahrzeuge, manche so klein wie Kolibris, andere so groß wie eine Boeing 737, ausgerüstet mit Kameras, einige bewaffnet mit Hellfire-Raketen, werden immer wichtiger für die Luftwaffen vieler Länder. Sie könnten die Natur der militärischen Auseinandersetzung verändern. Doch der technische Fortschritt vor allem bei den sogenannten Quadrocoptern wird auch einiges im zivilen Bereich aufrütteln, neue Chancen und Risiken produzieren, juristische und ethische Probleme aufwerfen. Schon jetzt übernehmen Drohnen viele Aufgaben, für die man bislang teure Hubschrauber brauchte. Sie dienen den Nerds und den Narzissten als willkommene neue Spielzeuge. Attentäter, Schmuggler und Voyeure könnten in ihnen neue Hilfsmittel finden. Doch es geht nicht nur um den praktischen Nutzen der Fluggeräte. Mit den ferngesteuerten Drohnen erobern die Menschen auf eine neuartige Weise den von Natur aus nicht zugänglichen Luftraum. Sie verändern dabei seine Bedeutung und seine Wahrnehmung. Es ist deshalb an der Zeit, den Himmel neu zu denken, und das nicht nur über dem Flugplatz Ahrenlohe. Schon länger wissen das die Einwohner mancher Regionen in Pakistan oder in Jemen, wo bereits seit Jahren rund um die Uhr die großen US-Militärdrohnen kreisen und manchmal auch zuschlagen. Ein ironisch gemeinter Kommentar ist da der Drohnen-Überlebensführer des dänischen Designers Ruben Pater, der ein Faltplakat mit den Silhouetten der gängigsten Späh- und Kampfdrohnen entworfen hat (siehe große Grafik), auf dass bedrohte Menschen rechtzeitig die Silhouetten erkennen und sich in Sicherheit bringen. Groß sind die Chancen aber nicht. Militärische Drohnen sind eben mehr als aufgemotzte Techno-Raubvögel, die sich im Sturzflug auf ihr Opfer stürzen. Ihre Augen sind im Gegenteil so gut, dass manche von ihnen sogar aus 5000 Metern Höhe erkennen können, ob jemand gerade eine Tasse Tee in der Hand hält, selbst durch die Wolken und in der Nacht. Aus dieser Position kann auch der Pilot im Kontrollzentrum im Kilometer entfernten US-Bundesstaat Nevada beziehungsweise ein Vorgesetzter entscheiden, ob er den Knopf drückt, der die Rakete in Gang setzt. Das Opfer hingegen realisiert meist kaum, dass gerade die letzten Millisekunden seines Lebens angebrochen sind. Man kann lange darüber diskutieren, ob ein solch ungleicher Kampf ethisch zu rechtfertigen ist, ob er politisch klug ist. Unbestritten ist, dass drohnengestützte Angriffe in den betroffenen Ländern als feige und niederträchtig wahrgenommen werden. Der Politikwissenschaftler Peter Singer von der Brookings Institution etwa berichtet, dass in der pakistanischen Rocklyrik das Urdu-Wort für Drohne zum Schimpfwort für amerikanische Feiglinge geworden ist. Dies wird dort selbst von den Menschen so gesehen, die hinter den militärischen Zielen der USA stehen. Vielleicht geht es aber auch nicht nur um die Feigheit, die man den Piloten unterstellt, sondern darum, dass der Drohnenkrieg eine existenziell neue Situation geschaffen hat. Er hat einen Naturraum umgedeutet, der für Frieden und Heiterkeit steht. Er hat dem blauen Himmel seine Unschuld genommen. Fliegerbomben gab es bereits im Ersten Weltkrieg, und die Flächenbombardements des Zweiten Weltkriegs und in Vietnam forderten unendlich mehr zivile Opfer als die Drohnen heute. Dennoch haben letztere eine neue Qualität der Bedrohung geschaffen. Bombenangriffe waren in der Regel vorübergehende Attacken, die von Alarmsirenen angekündigt und vom dem Gedröhne sichtbarer Flugzeuge begleitet waren. Die Drohnen hingegen sieht man in aller Regel nicht, sie sind aber in manchen Landstrichen immerzu da, fortgeschrittene Modelle können sich bereits 36 Stunden und länger in der Luft halten. Somit kann auch der Angriff jederzeit aus dem Nichts erfolgen. Dies schafft ein zermürbendes, allgegenwärtiges Gefühl der Bedrohung. Die Menschen leben in einem unendlichen Horrorfilm, in dem bekanntlich die nicht sichtbare Gefahr am meisten Angst macht. Dabei herrscht eine extreme Asymmetrie der Wahrnehmung. Während die Beobachteten selbst nur abstrakt von ihrer Bedrohung wissen, verfügt der Drohnenpilot über eine fast gottgleiche Allwissenheit. Mit seiner hochauflösenden Kamera verfolgt er eine Zielperson über Tage, Wochen, Monate. Niemand hat das besser beschrieben als der ehemalige Drohnenpilot Brandon Bryant am 1. April 2014 auf einer Podiumsdiskussion in Berlin: Wir sahen Väter, die nach Hause kamen und von ihren Kindern umarmt wurden. Wir beobachteten Hochzeiten und Beerdigungen. Einmal sah ich ein Paar, das auf dem Dach eines Hauses in Afghanistan miteinander schlief. Es ist eine Art voyeuristische Intimität, bei der man versteht, dass es sich um Menschen handelt. Echte Menschen. Menschen, deren Existenz beendet wird, so erzählt Bryant, wenn bei einem von ihnen ein Gewehr gesichtet wird. Das ist ein wenig beachteter Aspekt des Drohnenkrieges. Er ist eben nicht in jeder Hinsicht eine Steigerung des klassischen, luftgestützten Bombenkrieges, wo ein Soldat eine Bombe abwirft. Durch die visuelle Nähe zum Opfer, wie sie Bryant beschreibt, gewinnt der Tötungsakt eine Intimität ILLUSTRATION: DRONE SURVIVAL GUIDE, RUBEN PATER 2012 Kameradrohnen gleichen Augen, die sich vom Kopf gelöst haben und nun fliegen. Überallhin zurück, wie man sie aus Zeiten kannte, als noch mit Schwertern gekämpft wurde. Das stresst. Und erklärt wohl auch, weshalb viele Drohnenpiloten, so wie Bryant selbst, an posttraumatischen Belastungsstörungen erkranken. Womöglich wird sich dies erneut ändern, wenn Kampfdrohnen und -roboter autonom über einen Angriff entscheiden. Trotz aller politischen Kampagnen dagegen ist das nämlich gar nicht so unwahrscheinlich. Über kurz oder lang werden nur teilweise oder vollständig automatisierte Systeme die Datenflut aus den Aufklärungsdrohnen bewältigen. Das neueste fliegende Überwachungssystem der US- Streitkräfte, das Gorgon Stare, verfügt über 368 Kameras, die simultan eine Fläche von 100 Quadratkilometern, also eine ganze Großstadt, in Teetassen-Auflösung überwachen kann. Sie produzieren dabei in jeder Minute mehrere Terabyte an Daten, mehr als ein handelsüblicher PC auf seine Festplatte packen kann. Schon jetzt suchen Algorithmen im Videomaterial nach verdächtigen Bewegungsmustern, filtern und legen ihre Ergebnisse noch menschlichen Controllern zur Entscheidung vor. Die Computer lernen das Sehen, damit der Mensch es sich ersparen kann. Das entlastet auch das Gewissen. So weit ist man im zivilen Bereich noch nicht, hier dominiert noch die Lust auf die neue Sicht der Welt. Das gilt insbesondere für die auch Quadrocopter genannten Drohnen, die derzeit die Geschäftsbedingungen am Himmel verändern. Anders als die meisten militärischen Drohnen, die im Grunde nur ferngesteuerte Flugzeuge sind, basieren sie auf einem ganz eigenen Flugsystem. Sie sind ausgerüstet mit Gyroskop, Magnetometer, GPS, Beschleunigungsmesser und meist vier (oder mehr) einzeln ansteuerbaren Rotoren. Vor allem aber garantieren moderne Mikroprozessoren und ausgefeilte Software, dass selbst Laien die Maschinen problemlos in der Luft bewegen können. Bereits für wenige Hundert Euro bekommt man im Elektrofachhandel brauchbare, mit HD-Kameras ausgerüstete Freizeitdrohnen, die Hunderte Meter hoch und mit weit mehr als 5o Kilometern pro Stunde schnell fliegen können, allerdings selten viel länger als 20 Minuten. Wer im vierbis fünfstelligen Bereich investiert, erhält deutlich leistungsfähigere Maschinen, die so die aktuelle Rekordliste bis zu 50 Kilometer weit und 6000 Meter hoch fliegen, 170 Kilometer pro Stunde Spitzengeschwindigkeit erreichen und bis zu 15 Kilogramm Ladung tragen können. Die kleinsten sind nur noch drei Zentimeter groß, die größten messen 1,4 Meter. Ein erster Prototyp schafft es, bis zu vier Stunden in der Luft zu verharren. Schon träumen Start-ups und etablierte Firmen von einem Milliardenmarkt: Autonom fliegende Drohnen sollen für DHL und Amazon Pakete transportieren oder Medikamente im Auftrag der Ärzte ohne Grenzen in Bhutan. Sie können für Landwirte präzise vermessen, wo das Gras wächst und für Zoologen ermitteln, wo die Papageientaucher wohnen. Sie inspizieren bereits Stromleitungen und Offshore- Windparks und suchen für die Bergwacht nach Vermissten Zahlreiche Pilotprojekte laufen wohl auch in den dunklen Zonen der Gesellschaft: Schließlich können Drohnen auch Sprengstoff, Drogen oder Waffen an Gefängnisfenstern abliefern. Oder selbst zur Waffe werden: Auf Youtube lassen sich bereits Videos finden, in denen Bastler Quadrocopter vorführen, die sie mit Pistolen, Flammenwerfern oder Maschinengewehren ausgerüstet haben. Das stimmt etwas bedenklich, wenn man weiß, dass es bereits vor drei Jahren eine Hobbydrohne bei einer Wahlkampfveranstaltung in Dresden in unmittelbare Nähe der Bundeskanzlerin geschafft hat. So schafft die Eroberung des Luftraums durch das Fußvolk am Boden auch einen neuen Bedarf an Abwehrmaßnahmen. Das Start-up Dedrone bietet bereits Sensoren an, die vor dem Anflug surrender Plagegeister warnen. Im US-Bundesstaat Kentucky sprach vor wenigen Wochen eine Richterin den 47-jährigen Familienvater William Meredith frei, der mit einer Schrotflinte eine Drohne über seinem Grundstück abgeschossen hatte. Grund: Verletzung der Privatsphäre. Juristen können sich nun streiten, wie weit diese reichen soll: 20 Meter, 50 Meter? Aber wenn nun eine Kamera- Drohne aus 100 Metern Höhe mit dem Teleobjektiv Nacktbilder vom Sonnenbaden im Privatgarten schießt, dürfte man sie dann auch noch mit robusten Mitteln beseitigen angenommen, man lebte in den Stabiler Hochflieger Quadrocopter verfügen über vier senkrecht nach unten gerichtete Rotoren, die den Auftrieb und den Vortrieb erzeugen. Dabei drehen sich je zwei Rotoren im und gegen den Uhrzeigersinn. Über ihre Drehzahlen lassen sich Steighöhe und Richtung der Drohne regulieren. Wichtig ist das sogenannte Gyroskop, ein ursprünglich mechanischer, rasch rotierender Kreisel in einem beweglichen Lager, der sich Lageänderungen widersetzt. Heute sind meist elektronische Sensoren mit gleicher Funktion im Einsatz. Deren Signale stabilisieren die Drohne. SZ-Grafik Gyroskop Kamera Aufbau eines Gyroskops Statischer Rahmen Lagerachse Rotationsachse Rotor waffentoleranten USA? So zeigt sich auch im zivilen Bereich, dass derzeit ganz neue Sehmöglichkeiten entstehen, mit der sich die Gesellschaft erst mal arrangieren muss. Kamera-Drohnen gleichen Augen, die sich vom Kopf gelöst haben und nun fliegen. Überallhin. Ein 1599-Euro-High-End-Quadrocopter leistet in vielen Bereichen das Gleiche wie ein Helikopter, der das gleiche Geld kostet allerdings pro Flugstunde. Und manchmal kann er noch mehr, weil er so klein und so wendig ist. Ein Blick auf die Webseite etwa des New York City Drone Film Festivals zeigt die Möglichkeiten der modernen Kameradrohnen im Spiel- und Dokumentarfilm. Dort finden sich Filme, gedreht von fliegenden Augen, die problemlos binnen Sekunden jede Position und jeden Blickwinkel in drei Dimensionen einnehmen können. Sie können selbst in engen Räumen, etwa in einer Höhle, den Raum erkunden, wo kein Helikopter Platz hätte. Oder ein schauspielerndes Paar so umfliegen, wie es kein Kameramann hinbekäme. Es ist schon eine Sensation: Derzeit entstehen neue, ungesehene Bilder von dieser vermeintlich längst durchfotografierten Welt. Faszinierend, aber auch ein bisschen beunruhigend. So arbeiten die Nerds bereits an einer Art Google Street View der Lüfte, womöglich wird man sich schon bald per Maus durch den Luftraum über den Städten bewegen können. Erwartbar ist, dass all die Helmkamera-Narzissten auf eine Begleitdrohne upgraden werden. Mit sogenannter Active-Tracking-Funktion verfolgen diese einen Jogger, Rad- oder Skifahrer in kurzem Abstand bei seinen Heldentaten. Der Film lässt sich dann als sogenanntes Dronie ins Netz stellen. Und irgendwie bizarr sind auch jene jungen, meist männlichen Menschen, die sich an Drohnen-Rennen beteiligen, einer neuartigen Mischung aus Formel 1 und Videogame. Gerade fand in Dubai der World Drone Prix statt, Preisgeld: eine Million Dollar. Die Piloten mussten ihre Fluggeräte mit 100 Kilometern pro Stunde durch einen Hindernis-Parcours lenken. Dabei saßen sie mit dem Joystick im Sessel, eine Videobrille übertrug ihnen die Sicht ihrer Drohne. Man fragt sich, wieso sie denn nicht gleich durch einen virtuellen Digitalhimmel fliegen. Gefahrenabwehr Drohnen können den Luftverkehr gefährden und empfindliche Ziele angreifen. Die niederländische Polizei testet deshalb derzeit trainierte Adler, die verdächtige Quadrocopter abfangen sollen. Ein Problem: Wie verhindert man, dass sich die Vögel die Krallen verletzen. FOTO: DPA Paketbote Bereits jetzt versorgt ein autonom fliegender DHL-Paketkopter eine Apotheke auf der Insel Juist mit dringend benötigten Medikamenten. Dass Drohnen bald in Städten Pakete ausliefern, gilt derzeit als unwahrscheinlich. Dem stehen rechtliche Probleme im Weg. FOTO: DPA Rehe-Zählen Zoologen setzen auf Drohnen, um auf günstige und effiziente Weise auch versteckte Tiere zu zählen und zu beobachten. Mit Wärmebildkameras können sie auch in der Nacht Rehe im Wald problemlos aufspüren. Angeblich irritieren moderne Drohnen die Tiere nicht. FOTO: FLIR Beinaheunfall Kamera-Drohnen, die Skirennfahrern hinterher fliegen, liefern spektakuläre Bilder. Doof nur, wenn sie abstürzen und Sportler gefährden, wie hier am 22. Dezember 2015 beim Nachtslalom in Madonna di Campiglio beim Lauf von Marcel Hirscher. FOTO: DPA Dronie-Selfie Das Selfie mit dem Smartphone am Stock ist von gestern. Der digitale Hipster hält sich eine Drohne, die ihn bei seinen Freizeitaktivitäten fliegend begleitet und filmt. Allerdings hält diese nicht lange durch, die Akkus reichen meist nur für gut 20 Minuten. FOTO: DJI

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Ich bin werte- und auch vielseitig interessiert, naturverbunden, liebe die klassische Musik und Museumsbesuche. Aber auch die körperliche Fitness ist mir wichtig. Ich wünsche mir einen gebildeten, willensstarken, authentischen, lebensfrohen und weltoffenen Partner. Vielleicht können wir ja gemeinsam den South West Coast Path in England erwandern oder die wunderbare Farbenvielfalt des Indian Summer in Neuengland gemeinsam genießen. Über deine/ihre Antwort mit Bild freue ich mich sehr! Die Antwort erreicht mich in Bayern. Zuschriften unter?zs Frau sucht Mann der Frau sucht, die Mann sucht......nicht irgendeinen - sondern den Besonderen - einen Mann ± 60 J./175 plus, klug, gebildet u. lebenserfahren - der weiß was er will - mit wachem Verstand und großer Neugierde auf Neues. Den Mann, der im Leben einiges erreicht hat und entspannt leben kann, der genauso gerne lacht wie sie, der die Berge liebt, die Sonne, den Süden und das Meer. Wir sind offen für eine lebendige Beziehung mit gegenseitigem Vertrauen und Toleranz, schätzen gute Gespräche, lieben Musik, Theater, Kunst und Reisen. ER wird gesucht von Frau, schlank, sportlich, attraktiv, mit viel Kreativität und positiver Lebenseinstellung. Zuschriften b.m.b unter?as an SZ. Attraktive lässige humorvolle blonde Lektorin jugendl. Typ m. langen Haaren gepflegt, gute Figur 60,173, 64 kg in besten Verhältnissen in MUC lebend, würde gerne einen ungebundenen gebildeten Gentleman an der Seite wissen. Nur Bildzuschrift! Zuschriften unter?zs Um den schönsten Lebensabschnitt zu geniessen, fehlt mir der richtige Partner. Bin 60+/165 lebe in München. Reisen, Tanzen, Wandern, Kultur aber auch Herz und Kuscheln, sollte nicht zu kurz kommen. Wenn du dir Deinen Lebensabschnitt auch so vorstellst und nicht älter als 65 Jahre bist, dann freue ich mich auf Deine Zuschrift, gerne mit Bild. 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Zukunft. MUC/Umgeb. springtime@yahoo.de Zuschr. u.?zs Ärztin 176cm, schlank, sportlich, unabhängig, sucht wohlhabenden 65+ mit Schulter zum Anlehnen. Zuschrift u.?zs Ein lieber Mensch sucht sein Pendant, zu gerne möchte ich, eine 37-jährige Kinderkrankenschwester mit Abitur, ledig, 170 groß, meinen Wunsch, eine Bilderbuchfamilie zu gründen, in Erfüllung gehen sehen und hoffe auf einen herzlichen, gebildeten Mann, dem auch noch christliche Werte wichtig sind und der sich darüber freut, wenn seine Frau das Zuhause managt und für die Kinder da ist, damit er seinen Beruf erfolgreich ausüben kann. Spannend diesen Weg zu gehen, ich freue mit auf ihre Zuschrift mit Bild unter?zs an SZ. meine G-Punkte: Gesang Giggerl Gedanken Gipfelglück GeorgeGershwin Gumpenspringen Götterdämmerung Gewandschneidern Gebäudegestaltung Gemeinschaftswohnen Gerade Gewürzgurke gegessen...& geilertiefschnee grün gesund gelenkig großzügig gut gebaut genug geerbt genussfreudig gut aussehend gerne glücklich grau-meliert-gelockt generationenumsorgend...& gerne Tango W 55,Gegenstück gerne gesucht, gruftige Greise gestrichen, bmb... Zuschriften unter?zs Außergewöhnlich Eine außergewöhnliche, selbstbewusste Frau, 59, Lehrerin, sucht keinen junggebliebenen, schlanken, Rotwein ohne Altlasten trinkenden Mann, sondern einen gestandenen Partner mit Lebenserfahrung, der mit Intelligenz und Humor seinen Weg durch Land, Stadt, Berge, Wiesen, zu Fuß, mit Rad oder Schlitten schreitet. Bodenhaftung und Höhenflüge in entsprechenden Situationen wünschenswert. BmB an: aikuinen.nainen.gmx.de oder Zuschriften unter?zs an die SZ. Take me to church Hamburgerin in München, Mitte 60, 173, Akad. mit sozialer Ader, Sinn für Ästhetik und guten Lebensstil, möchte mit klugem, humorvollen Mann bei erwiderter Herzensliebe in neue verbindliche Lebensphase gehen, wo Respekt u. Werte zählen. hamburgmunich@aol.com und (Bild) Zuschriften unter?zs Bildhübsches Geschöpf aus Norddeutschland, attraktiv, 39 J., top Figur, intelligent, warmherzig, 1,77 m, brünette, lockige Haare, rehbraune Augen: Sie sind ein Herr mit Herz & Verstand? - Aufrichtig, gehobener Lebensstil, großzügig im Denken und Handeln - zum Reden, Lachen und Lieben, Aussehen nicht entscheidend (nur die Liebe zählt). Du darfst gerne bis Ende 60 sein. Bitte nur ernstgemeinte Bildzuschrift mit Tel.-Nr. erb. unt.?zs Sie, 45 J., (1,72/65 ), NR, dunkelblond und braunäugig, natürlich-sportlicher Typ, humorvoll, kreativ, empathisch, kinder,- tier,- naturliebend... sucht nettaussehenden, liebevollen Freund bis ca. 50 J., NR, für gemeinsame Unternehmungen... - zum Anlehnen, Liebhaben, Lustigsein - zum "gemeinsam nie erwachsen werden" und... zum Behalten! -)) (Raum München-Süd!) Bildzuschr. bitte an: scooter-13@web.de oder?zs Versuch: Bin 48/168, NR, schlank, attraktiv, naturverb., sportlich (Ski, wandern, reiten, radeln), finanz. unabhängig, mit 2 erw. Kindern (bereits aus dem Haus). Würde mich über die Zuschrift eines entpr. Partners mit gutem Beruf, gerne auch mit erw. Kindern, freuen (mögl. Raum Mü, bitte mit Bild). Ostertraum@web.de oder Zuschriften unter?zs Glücksfall. Freundschaft wird zu Liebe. Schöne Frau, Künstlerin, 61, sucht Mann mit Geistes- & Herzensbildung.?ZS Zusammen ist die Welt doppelt so schön, doppelt so groß und doppelt so aufregend. Sie, 52, will das spüren! BmB?ZS Vermisst Du sie auch, die unerträgliche Leichtigkeit des Seins? Du hast Humor & Stil, bist U55, sportlich, tierlieb... und willst den Sommer nicht allein genießen? Wie schön, geht mir (45 / 1,74 / 61) genauso. Worauf warten wir noch? Zuschriften unter?zs Ü50 - na und! Bin selbst echt zufrieden mit meinem Leben - nur eines fehlt: gerne würde ich mich wieder verlieben! Münchnerin sympathisch, jugendlich, 164 cm, d blond, sportl., schwungvoll, lässig, sensibel, schlank, natur-/tierlieb. Bist Du im S/O v. München daheim!? Freu mich auf Deine Zeilen unter?zs an SZ. Liebevolles, hübsches Herz zu verschenken an liebenswertes Pendant für heitere, belebende und erfüllte Partnerschaft. Bin 59 J., 168 cm, schlank, sportlich, sinnlich. Bildzuschriften bitte an herz-zu-verschenken@ .de oder Zuschriften unter?zs Junge Lady, 31 Jahre, 178 cm, herzlich, humorvoll, liebevoll, mit Verstand gesegnet, sportlich vielseitig aktiv, schlank, attraktiv, kulturell interessiert, gesellig, wünscht sich einen liebevollen, zuverlässigen, gebildeten, vielseitig interessierten, gut situierten Partner. Zuschr. unter?zs Don t worry, be happy! Frau, 57, 1,72m, schlank, sportl. Figur, NR, mit Herz und Hirn sucht: reisefreudigen, kulturinteressierten Mann passenden Alters, mit dem sie gemeinsam zu neuen Ufern aufbrechen kann. Zuschriften unter?zs Sie 65 J., kein Oma-Typ mit Haus im Grünen, unternehmungslustig sucht vielseitig interessierten Mann, mit Verstand und Herz. Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit zählen mehr als gesundheitliche Fitness. Zuschriften unter?zs an SZ. Golf ist meine Leidenschaft und ich (MUC/NR/44/165/ schlank) bin auf der Suche nach einem Pendant und Lebenspartner. Libra.16@web.de Zuschriften unter?zs Freude, Lachen, Dankbarkeit, liebevoller Umgang, den Weg gemeinsam gehen... Akademikerin (51 J., 1,84 m) sucht einen Wegbegleiter im Raum Regensburg. Zuschr. bitte mit Bild u.?zs Attraktive 75jährige stattliche Erscheinung, blonde, weltgewandte, dynamische Dame mit Ausstrahlung, sucht einen ungebundenen Partner mit Niveau, ab 1,75 m, Raum Bayern. Zuschr. unter?zs Lebensfrohe Jung-Seniorin, 70 J./1,70m, verw., schlank, weltoffen, su. netten kulturinteressierten, liebevollen Partner (NR, ab 1,80 m), 68 bis 75 J., im Raum München. Zuschriften bmb unter?zs an SZ Fun-loving, easy-going 40 y/o black female. 5.4 tall, 64 kg. Love going out, balancing career & getting the most out of life. Looking for someone who is in love with life, loves to travel and open to adventure. ngalamuv@gmail.com Frau, Mitte 50, Berlinerin, m. Int. f. u.a. Kultur, Natur u. gute Gespräche, wünscht sich entsprechenden Partner f. gemeinsames Älter werden.?zs an SZ DU FINDEST MICH. 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Bitte nur mit akutellem Bild an: amarel1112@gmail.com Zuschriften unter?zs Attraktive Akademikerin, blond, 50+, vielseitig interessiert (Reisen, Kultur, Sport) sucht humorvollen, gut situierten Freund/Partner mit positiven Charaktereigenschaften in B.W./Bayern. BmB an mail.grss@gmail.com Zuschriften unter?zs Nette Sie (45/165/56) sucht netten und attraktiven Ihn. Du solltest zwischen 35 und 60 Jahren sein. Charakterstark, einfühlsam und ein Familienmensch. Bitte nur mit Bild an tattischi@gmail.com oder Zuschriften unter?zs Im Tale grünet Hoffnungsglück.... Hübsche, liebevolle, kluge Frau (60, promoviert), sucht warmherzigen Fels in der Brandung für Wald, Berg und Konzert, Tisch und Bett, Herz und Scherz. Zuschriften unter?zs an SZ. Frühlingsgefühle? Leidenschaftliche Sie, dkl.haarig, Mitte 40, sucht humorvollen, begeisterungsfähigen Mann bis Mitte 40 für eine herzliche, sinnliche Beziehung, in der Lebensfreude u. Kommunikation uns beide erfüllen. 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39 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 HF3 39 SPORT Sport digital Deutschland gegen England. Am Samstag um 23 Uhr im Sport am Wochenende #SpoamWE sz.de/sport-we JOACHIM LÖW Alles regelt das Tessin Planspiele in der alten Heimat Anzeichen für Götze-Rückkehr zum BVB verdichten sich von klaus hoeltzenbein Joachim Löw scheint nicht nachtragend, nicht abergläubisch zu sein, jedenfalls nicht mehr. Anders als viele seiner Vorgänger, die so manchen Länderspielort mit einem Bann belegten, wenn dort etwas schief gegangen war. Aber Löw hat nicht nur eine Wohnung in der Hauptstadt, er preist auch offensiv jene Spielfläche an, auf der für ihn alles einmal schon fast zu Ende war. Berlin, so befand er vor dem Oster-Test gegen England, biete seinen Profis eine tolle Bühne, um sich für die Europameisterschaft im Juni in Frankreich zu empfehlen. Vier Jahre war die Nationalelf nicht mehr im ach so tollen Olympiastadion; seit dem 16. Oktober 2012, an dem gegen die Schweden einer der kuriosesten Betriebsunfälle der Länderspiel-Historie zu bestaunen war. Im Zeitraffer: 1:0 Klose, 2:0 Klose, 3:0 Mertesacker, 4:0 Özil; aber dann: 1:4 Ibrahimovic, 2:4 Lustig, 3:4 Elmander, 4:4 Elm. Das Echo aus dem Volk, das Löw damals entgegen schallte: Mit dem wirste nix. Mit dem gewinnste nix. Der Weltmeistertrainer mit 56: Armin-Veh-Rhetorik aber immer noch Innovationsfreude Vier Jahre später ist alles anders. Das Volk hat sich ein bisschen geändert, Löw hat sich geändert, und alle führen ihre fußballsportlichen Debatten jetzt auf der soliden Grundlage, dass die Söhne des Landes in Brasilien Weltmeister wurden. Das extreme Viervier gegen Schweden war nicht das Ende, es war ein Anfang. Unter dem Eindruck des Berlin-Schocks (und der kurz zuvor von Betriebsunfällen geprägten EM 2012) hat der Bundestrainer seine Methodik komplett reformiert. Er will den Fußball heute nicht mehr neu erfinden, er sucht keine Revolution der Spiel-Systeme, er will für die Nation keinen neuen Rechtsverteidiger entdecken, das Über-Akademische ist raus. Löw nimmt das, was die Bundesliga, was die Vereine ihm zur Verfügung stellen. Und dann baut er daraus seine Turnier-Elf. Später, wozu die Eile? Nicht am Samstag in Berlin gegen England oder am Dienstag in München gegen Italien wird er seine Stammelf finden, das kommt frühestens Ende Mai, im Tessin. Löw setzt voll auf die Heilkräfte der finalen Vorbereitungswochen, so wie es vor der WM 2014 war, als er mit mehr Maladen (Neuer, Lahm, Schweinsteiger, Khedira, etc.) als Fitten in Südtirol begann. Die dann aber alle spätestens im Verlauf des Turniers in Brasilien als genesen eingesetzt wurden. Fragen nach der Fitness perlen deshalb am Bundestrainer ab, er nutzt gerade eine Art Armin-Veh-Rhetorik: Alles schon erlebt; alles schon mal da gewesen; er wisse doch genau, was zu tun ist. Anders als Veh aber, dessen Trainer- Laufbahn jüngst mit seiner Entlassung in Frankfurt im Alter von 55 Jahren womöglich schon zu Ende ging, scheint den dunkelhaarigsten 56-Jährigen des Landes die Innovationsfreude längst nicht verlassen zu haben. Nur eben alles zu seiner Zeit. Löw wirkt dabei wie ein Grüner, der sich seit 2012 vom Idealisten zum Realo gewandelt hat. Er hat gelernt, dass man seine Energien auch zu früh verschwenden kann. Der Rauswurf des Wolfsburgers Max Kruse war jüngst ein erstes pädagogisches Signal, dass langsam die Schrauben angezogen werden, der Rest folgt, im Tessin oder doch erst im Turnier. Es ist fast zehn Jahre her, dass Löw von Klinsmann übernahm. Die EM wird sein fünftes Turnier, das er alleinverantwortlich coacht, doch keines war wie dieses. Durch die Aufstockung von 16 auf 24Teams wird die Vorrunde mit der Ukraine, Polen, Nordirland zur Warmlaufphase, die ersten Drei kommen wohl weiter. Dass Löw der vierte Bundestrainer sein könnte, der nach Derwall (EM 1984), Ribbeck (EM 2000) und Völler (EM 2004) eine Vorrunde vercoacht, scheint ausgeschlossen zu sein. Löw, der Bundes-Jogi, arbeitet gerade auf Autopilot. Er ist sich völlig sicher, dass das jetzt so richtig ist. Johan Cruyff als Kapitän der niederländischen Nationalelf hier, 1970, noch mit der Nummer 9. Später machte er die 14 weltberühmt. FOTO: IMAGO von javier cáceres Die Ikonografie des Fußballs ist voller Bilder von Johan Cruyff. Doch es gibt kaum Fotos, die so definitorisch wären wie jene aus seiner Zeit als Trainer des FC Barcelona. Sie zeigen Cruyff, wie er seinen Spielern beim Training zusah, auf einem Ball sitzend: Das ist mein Büro, pflegte er zu sagen und das war schon die Quintessenz dessen, was ihn zu einem Revolutionär des Rasens werden ließ. Nichts von dem, was wir jetzt auf einem Fußballfeld sehen oder in den letzten 15 oder 20 Jahren gesehen haben, wäre ohne die Präsenz, das Charisma, das nicht zu übertreffende Talent Johans möglich gewesen, sagte der heutige Bayern-Trainer Pep Guardiola einmal, der als Barça-Profi wie kein Zweiter die Ideen Cruyffs aufsog und das umwälzende Werk des Niederländers, den Cruyffismus, am Leben hält. König Johan nannten sie ihn, obwohl er 1947 in einem kriegsruinierten Arbeiterviertel im Osten Amsterdams geboren wurde, als Hendrik Johannes Cruijff. Sein Vater starb an einem Herzleiden, als er gerade einmal zwölf Jahre alt war. Die Mutter musste die Gemüsehandlung der Familie aufgeben und sich als Putzfrau verdingen. Im Stadion von Ajax Amsterdam, nahe der Wohnung gelegen, reinigte sie die Kabinen, die deshalb bald zu Cruyffs zweitem Zuhause wurden. Er, der auch als Erwachsener noch so papieren wirkte, dass ihn der argentinische Fußballphilosoph und Weltmeister Jorge Valdano eine Postkarte des Fußballs nannte, freundete sich mit den älteren Spielern an und erzwang kraft seines überbordenden Talents das Recht, mit 17 Jahren in der ersten Liga zu debütieren. Der Ball war das Werkzeug, mit dem er seinen körperlichen Nachteil ausglich, und das ihn zum Apostel einer Ajax-Elf werden ließ, die dreimal in Serie den Europapokal der Landesmeister gewann. Wenn jemand fußballerisch je ein Land auf die Weltkarte gesetzt hat, dann Cruyff die Niederlande. Doch nichts rief eine nachhaltigere Veränderung des Fußballs hervor als 1973 sein Wechsel nach Spanien. Eigentlich hatte sich Ajax mit Real Madrid auf einen Wechsel geeinigt. Doch Cruyff machte gern das Gegenteil von Sie nannten ihn Gott Wie kein Zweiter hat Johan Cruyff den Fußball revolutioniert: erst als Spieler im Team der Niederlande, dann als Trainer des FC Barcelona. Nun ist der Regisseur mit 68 Jahren einem Krebsleiden erlegen dem, was man ihm sagte, er verkörperte die Rebellion mit der Ästhetik eines Popstars. Er wechselte zu Reals Erzrivalen Barcelona, als dessen letzter Meistertitel 14 Jahre zurücklag. Für Barça, das eigentlich Gerd Müller vom FC Bayern holen wollte, geriet der Transfer zum Big Bang. Cruyff stillte nicht nur den Durst Barcelonas nach neuer Inspiration. Er führte das unbewaffnete Heer Kataloniens, wie der Schriftsteller Manuel Vázquez Montalbán Barça taufte, zu einem 5:0 bei Real Madrid. Ein Triumph, der als Symbol der Auflehnung der Katalanen gegen die Franco-Diktatur gedeutet wurde; sie lag damals in ihren letzten Zügen. Sogar die New York Times berichtete in großer Aufmachung. Der Rest der Welt horchte aber vor allem auf, als die niederländische Nationalelf bei der WM in Deutschland 1974 Cruyff baute die Kathedrale. Wir halten sie nur instand. Pep Guardiola den voetbal totaal vorführte, den totalen und bedingungslos offensiv ausgerichteten Fußball, der alle vorherigen Konzepte und Begriffe pulverisierte. Die Holländer hatten ihr Team in ein sphärisches, unfassbares Gebilde verwandelt. Alle Spieler griffen gemeinsam an und verteidigten gemeinsam, füllten unterschiedliche taktische Rollen aus, prägten den Begriff des polyvalenten Fußballers und funktionierten wie ein Uhrwerk: Clockwork Orange. Ja, Deutschland holte trotzdem den WM-Pokal. Durch den 2:1-Finalsieg von München gegen Cruyffs Holländer. Unter dem Kommando von Franz Beckenbauer, den Cruyff als privilegierten Kopf bewunderte, der selbst dann die richtige Lösung fand, wenn er trotz seines Talents den Ball ins Amphitheater drosch. In Wahrheit obsiegte seinerzeit aber eine faszinierende Fußball-Idee, die Cruyff gewissermaßen in den Olymp des Fußballs katapultierte. Er residiert dort sehr exklusiv, mit Di Stéfano, Pelé und Maradona. Nach drei Jahren bei Barça zog Cruyff in die USA weiter, spielte in der zweiten Liga bei UD Levante in Italien, kehrte schließlich nach Amsterdam zurück und beendete nach einem Streit mit der Ajax- Klubführung seine aktive Karriere 1984 beim verhassten Erzrivalen Feyenoord Rotterdam. Doch das hielt ihn nicht davon ab, wenig später bei Ajax seine Trainerkarriere zu beginnen. Im Januar 1988 holte ihn der FC Barcelona, der damals im Chaos zu versinken drohte; Spieler und Trainer Luis Aragonés hatten gegen den Präsidenten Josep Lluis Núñez gemeutert. Und Cruyff begründete eine neue Zeitrechnung. Denn er veränderte alles: den Blick eines Landes auf den Fußball, der spektakulär zu sein hatte ( ich muss mir alle Spiele anschauen, da will ich wenigstens Spaß haben ), und vor allem die Psychologie eines Klubs, dessen Präsident damals keine Finals spielen wollte: Wir verlieren da nur. Cruyff nahm der Elf, dem Klub, der Stadt die Angst. Für immer. Vor 1988 hatte Barça in 90 Jahren 44 Titel geholt, seither sind in nur 27 Jahren noch einmal genauso viele Trophäen in die Vitrinen gewandert. Darunter vor allem der erste von nunmehr fünf Henkelpötten. Cruyffs Dream Team holte den Landesmeister-Pokal 1992 im Wembley-Stadion gegen Sampdoria Genua, nachdem er den Spielern in der Kabine einen mythischen Befehl erteilt hatte. Einen Satz, den nur ein Mann sprechen kann, der einen geheimen Pakt mit dem Triumph hat und deshalb die Herausforderung als Vergnügen begreift, wie der Schriftsteller Juan Villoro staunt. Er lautete: Geht raus und genießt. Er lag in der fast schon infantilen, erschlagenden Logik Cruyffs. Fußball sei ein einfaches Spiel, aber einfach Fußball zu spielen sei das Schwierigste, was es gibt, lautete einer seiner vielen Aphorismen, wenn ich den Ball habe, kann mir der Gegner nichts tun, ein anderer. Es ist die Quintessenz des ballbesitzorientierten Spiels, das über Barça in Spaniens Nationalelf sickerte. Die Erkenntnis, dass man den Fußball mit den Augen Cruyffs betrachten müsse, wie der brasilianische Stürmer Romário sagte, ist längst universal. Sie ruht auf einem schlichten Fundament: Der Fußball besteht im Grunde aus zwei Dingen. Erstens: Wenn du den Ball hast, muss du imstande sein, ihn korrekt zu passen. Zweitens: Wenn man dir den Ball gibt, musst du die Fähigkeit haben, ihn zu kontrollieren. Denn wenn du den Ball nicht kontrollierst, kannst du ihn nicht weitergeben. Also sprach Cruyff. Deshalb wurde ein banales Spiel, das Rondo, eine Art Fünf gegen Zwei, bei dem nur eine Ballberührung erlaubt ist, bei Barça zur kardinalen Trainingsform. Er gab uns die Werkzeuge, um ein Spiel zu beherrschen, das nicht dechiffrierbar ist, wenn du nicht gerade Messi heißt, sagte Guardiola am Freitag in einem Interview, er hat uns eine Grammatik gegeben. In der Kabine nannten ihn seine Spieler nicht umsonst: Gott. Er konnte aber auch schneidend sein: Wenn ich gewollt hätte, dass du mich verstehst, hätte ich mich besser erklärt, warf er mal einer Journalistin zu. Als 1996 seine Trainerkarriere bei Barça zu Ende ging, flogen Flüche und, wie ein früherer Barça- Präsident, Joan Gaspart, verriet: auch Stühle. Doch an der grundlegenden Bedeutung seiner Doktrin wurde nie gedeutelt. Wenn ich zweifle, frage ich mich immer: Was würde er tun?, sagt Pep Guardiola. Zuletzt sei das in der Champions League so gewesen, als er im Rückspiel des Achtelfinales die Schlinge am Hals spürte, weil der FCBayern 0:2 gegen Juventus zurücklag. Endstand: 4:2. Cruyff selbst hatte im vergangenen Oktober bekannt gemacht, dass er an Lungenkrebs erkrankt war. Dem Tod war er schon einmal von der Schippe gesprungen, Mitte der 90er, als ein Kardiologe nicht bloß das Herz des großen Holländers in seinen Händen hielt und mit Bypässen rettete. Es war das Herz einer ganzen Stadt. Danach ließ Cruyff, der es auf bis zu 80 Zigaretten am Tag brachte und als Spieler sogar in Halbzeitpausen gequalmt hatte, das Rauchen sein. Ich habe das Gefühl, dass ich im Kampf gegen den Krebs mit 2:0 in Führung liege, sagte Cruyff noch im Februar. Heute stellt sich die Frage, ob das nicht wieder eine dieser Finten war wie jene, die ihn, den Meister des Rhythmuswechsels, als Spieler so einzigartig machten. Denn die Nachricht, dass Cruyff am Donnerstag verstorben war, der Krebs also zwischenzeitlich ausgeglichen und gesiegt hatte, erwischte alle auf dem falschen Fuß. Johan Cruyff wurde 68 Jahre alt, er ging umweht von einer Aura der Unsterblichkeit. Dortmund Im Profifußball gilt es als Spekulation, wenn Spieler und Manager nichts dementieren oder bestätigen wollen um am Ende nicht als Lügner dazustehen, wenn alles so gekommen ist, wie spekuliert worden war. Spekulation ist ein Börsen-Begriff, und keine Fußballer-Aktie hat zuletzt so gelitten wie die von Nationalspieler Mario Götze. Über seine Rückkehr nach Dortmund gibt es vielsagende Fakten, Spekulationen, Geraune aus dem Umfeld, beredtes Schweigen. Aber es gibt: kein Dementi. Schon gar nicht vom BVB oder vom FC Bayern. Götze wurde vor drei Jahren als der deutsche Messi gehandelt, als Jahrhunderttalent, für das eine Ablöse von 37 Millionen Euro bereits vertraglich fixiert war, als noch nicht mal feststand, ob Götze Stammspieler bei Borussia Dortmund wird. Geschweige denn, dass die Bayern diese Summe später zahlen würden. Götze war 2013 das Versprechen einer großen Karriere, eine Wachstumsphantasie. Knapp drei Jahre später kann Götze froh und dankbar sein, dass Bundestrainer Löw ihm in den Testpartien an diesem Samstag in Berlin gegen England (20.45 Uhr/ZDF) und nächsten Dienstag gegen Italien zu etwas Spielpraxis verhilft. Für das Spiel in München gegen die Italiener gab ihm Löw am Freitag sogar eine Startelf-Garantie. Sein Münchner Trainer Pep Guardiola hat ihn hingegen selbst beim Rotieren nicht mehr auf dem Zettel. In Dortmund wissen Freunde von Götze daher schon länger zu berichten, dass der noch immer erst 23-Jährige keine Illusionen mehr für einen Karriere- Turnaround in München habe. Hätten nicht die Ablöse-Vorstellungen der Bayern einen Riegel vorgeschoben, der Schütze des WM-Siegtores wäre angeblich schon 2015 am liebsten heimgekehrt. Löw lässt Götze mitspielen und empfiehlt ein rasches Gespräch mit Carlo Ancelotti Inzwischen hat sich die Faktenlage verdichtet: Gefühlt spielt Götze keine Rolle mehr in München. Löw gab ihm nun bei einem längeren Gespräch im DFB- Hotel den Ratschlag, sich rasch mit dem neuen Trainer Carlo Ancelotti über die Perspektiven auszutauschen: Das sollte das Allererste sein, was er tut. Götzes Vertrag läuft 2017 aus, weder Klub noch Spieler machen Anstalten, zu verlängern. Ohne Verlängerung aber würde ein Neubeginn unter Ancelotti auch für die Bayern wenig Sinn ergeben: Denn nicht einmal die reichen Münchner haben Lust, einen Spieler mit dem Marktwert des WM- Finalhelden 2017 ablösefrei abzugeben. In Götzes Umfeld heißt es, der BVB sei längst das erklärte Ziel. Eine Heimkehr wäre die berechenbarste Chance, die havarierte Karriere in Schwung zu bringen. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hatte bisher keine Lust, sich öffentlich am Theater der Länderspielpause zu beteiligen. Typischer Fall von Dementi-Verweigerung. Stattdessen schilderte Watzke der Sportbild seine emotionale Bindung zum netten Kerl Mario: Er kenne ihn schon als kleinen Steppke, Götze habe ja alle BVB-Jugendteams durchlaufen. Dem Vernehmen nach soll die Rückholaktion Anfang März beim Bankett der Klubbosse, als die Bayern in Dortmund spielten, bereits diplomatisch angeklungen sein. Finanziell wäre die Aktion Rettet Mario für Dortmund dieses Mal machbar. Die Bayern würden Götze wohl gehen lassen, im Notfall auch zum BVB, 20 Millionen Euro Ablöse klingen marktrealistisch. Ausländische Klubs würden vielleicht mehr zahlen, aber die ganz großen, von denen Götze vor zwei, drei Jahren träumte, sind nicht interessiert. Und Götze sucht Stabilität und Sicherheit. Der FC Liverpool mit seinem Ex-Trainer Jürgen Klopp käme theoretisch in Frage, kann aber wohl keine Champions League anbieten. Realistisch betrachtet ergibt für Götze also nur Dortmund Sinn. Dort könnte er mit Aubameyang, Mkhitaryan und Kumpel Marco Reus (selbe Berater-Firma) eine Super-Offensive formen. Das einzige Risiko für Götze ist der Widerstand etlicher Hardcorefans. Dem Dortmunder Jungen wird der Weggang nach München noch immer merkwürdig übel genommen, doch Befriedungsaktionen haben begonnen. In Fan-Foren regt sich inzwischen das Pro-Götze-Lager, und Watzke betont: Auf Mario lasse ich nix kommen. freddie röckenhaus FOTO: SOUTHAMPTON FC/OH Ralph Krueger vom FC Southampton ist der einzige deutsche Vorstandschef eines Premier-League-Klubs Seite 40 Der Herausforderer Die Ausgestoßene Julia Stepanowa half, das russische Dopingsystem in der Leichtathletik aufzudecken. Sie würde gerne in Rio laufen. Aber bisher erlauben das die Funktionäre nicht Seite 41 FOTO: SEAN M. HAFFEY/GETTY Bei der March Madness versetzen die US-Colleges ihre Nation in den Ausnahmezustand Seite 42 Der Wahnsinn

40 40 SPORT HF3 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH interview: sven haist und klaus hoeltzenbein Als sich Ralph Krueger im Frühjahr 2014 in Southampton vorstellte, kam er direkt von den Olympischen Spielen in Sotschi. Und die Menschen in Southampton fragten sich: Was soll das? Wie soll ein Eishockeytrainer unseren Fußballklub retten? Wieder einmal war dieser 1885 gegründete Klub in eine schwierige Phase geraten die halbe Mannschaft war im Sommer 2014 begehrt und wurde von der Premier- League-Konkurrenz abgeworben. Das ergab zwar einen aufsehenerregenden Transferrekord von mehr als 90 Millionen Pfund, forcierte aber in der Hafenstadt im Süden Englands, in der 1912 die Titanic auf ihre erste und letzte Fahrt ging, eine Angst vor dem Untergang. Die Sache mit dem Eishockey hat Krueger, 56, den Einstieg als Vorstandschef, als Statthalter der Klub- Eigentümerin Katharina Liebherr, dann aber doch erleichtert: Als Assistenzcoach von Team Canada konnte er eine Goldmedaille präsentieren. Im Interview, das in dem im Stadion eingelagerten Hauptquartier des Klubs stattfindet, präsentiert der Deutsch-Kanadier nach wenigen Minuten eine Papptafel, darauf das rot-weiße Klubwappen der Saints (der Heiligen), und darin eingebaut ein paar Begriffe, die motivieren sollen... Ralph Krueger:... Man kann sagen das sind nur Worte: Respect, Unity, Aspiration, Creativity, Accountability, Potential into Excellence, aber was dahinter steht, ist viel mehr als Worte. Das ist: The Southampton Way. Unser Ziel ist, dass wir das Potenzial von jedem im Klub in eine ausgezeichnete Ausführung übersetzen. Dass jeder in Prozesse einsteigen kann, in denen er sein Limit finden kann. SZ: Klingt klassisch amerikanisch. Diese Idee, die Leute mitzunehmen, ist sicher eher amerikanisch. Aber ich bin europäisierter Nordamerikaner, ich glaube, ich bin sehr deutsch in meinem Führungsstil: direkt, offen, gerade. Es hat mir in meiner Zeit als Spieler in der Bundesliga, in Düsseldorf, Schwenningen, Krefeld, immer ein wenig gefehlt, dass wir nicht immer ein Team waren, wie ich es mir vorstellte. Wichtig ist: Das wurde nicht an meinem Schreibtisch gemacht, das hat der Staff, das haben alle hier entwickelt. Auch die Spieler wissen, wie die Werte im Klub funktionieren, was wir erwarten. Ich sage immer: Club culture is so important! Heben Sie sich mit dieser Betonung der Klubkultur von der Konkurrenz ab? Ich habe das Gefühl, unsere Werte sind klarer, wir sind transparenter als andere. Man sieht dieses Manifesto auf allen unseren Marketing-Plattformen. Und wir haben kein Problem, das zu leben. Das macht uns schon anders: We march on we are the Saints! We march on ist unser Hashtag geworden im Sommer 2014, in der Krise, im Großverkauf. Auf ihrem Marsch sind die Saints aktuell auf Platz sieben der Tabelle angekommen, gleich hinter Manchester United, aber vor Großklubs wie Liverpool, Chelsea oder Everton. Zufrieden? Wir kommen aus einer Kleinstadt mit knapp über Einwohnern, mit einem Einzugsgebiet von maximal einer Million Engländern, mir geht es hier ein wenig wie in meinen 13 Jahren als Trainer mit dem Schweizer Eishockey-Nationalteam. Ziel war es dort immer: The best of the rest zu sein. Dass wir Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Norwegen, Weißrussland und Lettland hinter uns lassen können. Um dann zu sagen, wir müssen in eine Position kommen, in der wir immer mal Kanada oder die USA an einem schwachen Tag erwischen können. Als ich nach Southampton kam, hatte ich genau dieses Gefühl: Die anderen Klubs haben Umsätze mal drei, mal vier von uns, also ging es darum, ein realistisches Ziel zu finden und trotzdem zu träumen. Gerne auf die amerikanische Art: To dream for the big thing... Andere der vermeintlich Kleinen in der Premier League träumen gerade noch intensiver: Leicester City ist Erster, steht vor dem Gewinn der Meisterschaft und schreibt die Cinderella-Story des globalen Sports. West Ham United ist vor Southampton, Stoke City nebendran. Auch das Stadion gehört der Familie: Klubeigentümerin Katharina Liebherr und ihr Statthalter Ralph Krueger. Die Angst kann ich verstehen Wir sind ja auch nicht richtig glücklich mit unserer Position. The best of the rest war unser Ziel in der vorigen Saison und wir sind Siebter geworden. Jetzt hatten wir eine schwierige Phase rund um den Dezember, gewannen nur ein Spiel von acht, aber wir sind ruhig geblieben, und wir sind sehr glücklich mit der Reaktion, besonders mit dem 3:2 zuletzt gegen Liverpool. Man darf nicht vergessen: Wir waren vor vier Jahren noch Zweitligist, und heute glauben wir, dass wir eine Mannschaft haben, die die Europa League auf Dauer gewinnen kann. Aber zu schnelles Wachstum, das wissen wir alle, ist sehr gefährlich. Wie reagieren die Großklubs auf solche Ambitionen? Spüren Sie Ablehnung? Nein, das nicht, aber auch für sie wird es schwierig, sie haben ja lange unter sich ausgemacht, wer in der Champions League spielt. Dass Leicester jetzt da oben thront, stört manchen, aber auch die Großen wissen, dass sie von der Ausgeglichenheit profitieren. Die Weltmarktführerposition der Premier League scheint nur noch zu wachsen, im Umsatz überholt Manchester United in der kommenden Saison, auch durch den neuen Fernsehvertrag, das ist ja bekannt, erstmals Real Madrid als Nummer eins. In Deutschland heißt es dazu: Gutes Marketing-Modell auf der Insel, aber dass jeder jeden schlagen kann, ist noch lange kein Beweis für Qualität. Wie reagieren Sie auf die aus der Bundesliga erhobenen Vorwürfe? Konkret: Mogelpackung! Jeder soll seine Meinung haben. Ich bin kein Fußball-Experte, ich fokussiere mich auf Southampton, versuche hier, eine Marke zu entwickeln, aber ich liebe diesen Sport. Und ich muss sagen: Es gibt keine langweiligen Spiele in England, jeder spielt offensiv, und jeder glaubt jeden Tag, dass er, egal, gegen wen, drei Punkte holen kann. Nirgendwo sonst in Europa kann man zehn Spiele an einem Wochenende sehen, und man weiß nicht, ob die Großen als Sieger nach Hause spazieren. Ich erlebe hautnah, wie schwierig diese Liga ist. Sie als Marketing-Mann würden also sagen: Qualität hin oder her, das können eh nur Experten bewerten? Sie fürchten sogar eine Situation wie in Deutschland, wo ein Klub wie der FC Bayern über Jahre extrem überlegen ist. Was wir zu bieten haben, ist: Unscripted Drama. At it s best. Das ist dann wieder der Nordamerikaner in mir... Es interessiert mich als Chairman Southamptons nicht, wie die Außenwelt uns fußballtechnisch bewertet.... der als einziger Trainer mit deutschem Pass jemals ein Team der Eishockey-Liga NHL gecoacht hat. In der Saison 2012/13 waren Sie Chef der Edmonton Oilers... Ja, und dort ist es im Sport durch das Drafting-System und die Aufteilung der Fernsehgelder fast unmöglich geworden, dass einer zwei Jahre hintereinander Meister wird. Es gibt schon Spitzenklubs, die sich wie die New England Patriots im Football über Jahre oben halten, aber diese Dynastie-artige Sache, die es ja mal gab, funktioniert dort beinahe gar nicht mehr. Wenn die Besitzer ein Meeting haben, sagen sie: We want parity! Chancengleichheit, wir wollen, dass theoretisch jeder binnen fünf Jahren Meister werden kann. Und das ist ein Businessmodell, das für Entertainment funktioniert. Gutes Entertainment kann auch eine Qualitätsfrage sein. Ich verstehe ja Ihre Frage. Waren wir enttäuscht, dass wir in dieser Saison in der Europa League in der ersten Runde ausgeschieden sind (gegen den dänischen Meister FC Midtjylland; Anm. d. Red)? Total, das hätte nicht passieren dürfen. Warum aber die englischen Topklubs nicht ins Finale kommen, anders als Bayern, Juventus, Barcelona? Mir fehlen dazu die konkreten Informationen, aber wissen Sie was: Es interessiert mich auch nicht. Es interessiert mich als Chairman von Southampton nicht, wie die Außenwelt uns fußballtechnisch bewertet. Ich bin hier hauptsächlich ein Geschäftsmann, der das Eigentum der Besitzerin in eine gute Zukunft überführen muss. Das ist wie damals, als ich in der Eishockey-Bundesliga gespielt habe. Da habe ich auch nur mit einem Auge auf die NHL geschaut, denn die NHL war nicht meine Welt. Ich war nicht der beste Schlittschuhläufer, ich war nicht der beste Techniker, aber ich konnte Tore schießen. Hätte ich das in Düsseldorf nicht getan, hätte ich keinen Vertrag bekommen. Das Gleiche mache ich hier: Ich fixiere mich auf die Welt von Southampton. Stars können diese Welt noch attraktiver machen. In der Premier League spielen zwar nicht Messi und Ronaldo, aber in Jürgen Klopp wurde jüngst ein schillernder Trainer nach Liverpool importiert. Hilft das weiter? FOTO: SOUTHAMPTON FC/OH Der ehemalige Eishockey-Nationalspieler Ralph Krueger ist der einzige deutsche Vorstandschef eines Premier-League-Klubs. Mit dem FC Southampton versucht er erfolgreich, der Finanzkraft der Großklubs zu trotzen. Ein Gespräch auch über die Furcht der Bundesliga vor dem Ausverkauf Natürlich, er trägt seine Emotionen auf dem Arm, er legt seine Meinung auf den Tisch, er bringt Farbe in die Liga. Aber auch er sieht, wie schwierig es ist, hier zu arbeiten, da die Konkurrenz groß ist. Und nur über längere Zeit wird man sein Engagement richtig werten können. Im Sommer zieht dann Pep Guardiola vom FC Bayern zu Manchester City nach. Das sind Weltstars, nicht von Hollywood, aber vom Sport. Dass diese Trainer nach England kommen, ist für uns hier als Marketing-Produkt sicher gut. Wir sind eine Brand, und ich bin ein Brand-Builder. Deshalb kommen in unserem Exekutiv-Board auch nur zwei vom Fußball. Eine Frau kommt von Apple, einer kommt von Virgin Holidays, einer kommt von Aerospace, ich wollte unbedingt Commercial Marketing. Ich wollte unser Produkt anders positionieren als das klassische Fußballbild. Was ändert sich dadurch? Es ist moderner, es ist eine neue Denkweise. Ich bin aufgewachsen in Klubs, in denen der Präsident noch in die Kabine reingestürmt ist, rumschrie und dann die Spieler rausgeschmissen hat. Sie tun das nicht? Der Vorteil für Ronald ist, dass ich 25 Jahre selbst ein Ronald war (Trainer Koeman, einst niederländischer Nationalspieler). Ich weiß genau, wo meine Grenze ist. Und wo sind die Möglichkeiten für einen Kleinstadtklub, der expandieren will? Outside of England! China, Indien, USA. Hier an der Südküste geht nicht mehr viel, da haben wir den Zweitligisten FC Portsmouth auf der einen und Premier-League- Aufsteiger AFC Bournemouth auf der anderen Seite. Und im Norden ist London, da gibt es genügend Klubs. Wie wächst man dann? Wir haben in der Mannschaft eine Wirbelsäule mit britischen Profis, aber auch Profis aus 15 Ländern, zum Beispiel Japans Nationalspieler Maya Yoshida. Durch Ronald Koeman sind wir eine Marke in den Niederlanden. Um aber Best of the rest zu werden, um die Finanzlücke zu den Großklubs zu schließen, müssen wir mit eigenen Methoden wachsen, indem wir andere Quellen erschließen. Wir hatten im letzten Jahrzehnt die erfolgreichste Nachwuchsarbeit in England, und unsere beste Idee ist es, unser Akademie-Konzept zu exportieren. In den USA haben wir uns damit schon klar positioniert, man sieht uns langfristig als einen erfolgreichen Premier-League- Klub. Von dort haben wir die ersten 20 Anfragen, nur Fußballklubs, die direkt mit uns arbeiten wollen. Wir haben unsere besten Leute in dieses Programm gesteckt, wir wollen als Dienstleister arbeiten. Wie eine Wirtschaftsberatungsfirma? Sie werben sehr offensiv damit, dass Gareth Bale aus dieser Akademie kam, ehe er bei Tottenham und dann bei Real Madrid seine Weltkarriere startete. Man muss es so sehen: Sogar der AFC Bournemouth wird nächstes Jahr im Umsatz unter den Top 30 der Welt sein. Aber auch Alex Oxlade-Chamberlain, Theo Walcott, Luke Shaw, Lallana oder Morgan Schneiderlin, der Franzose, der vorige Saison unser bester Spieler war, ehe er zu Manchester United ging, der aber schon mit 16 in unseren Klub kam. Was mir hier sofort gefiel, war die Arbeit in der Akademie, die ist unser Fundament. ManUnited oder Chelsea würden auch gerne viele Nationalspieler produzieren, aber sie haben nicht die Not wie wir. Sie können groß hinzukaufen. Bei uns ist das ein Überlebensprojekt. Und es ist der Kern unserer Kultur. Wir brauchen diese Einnahmen, um das Recht zu haben, zu sagen: Wir wollen in die Champions League! Dazu müssen auch Sie das Team verstärken. In der Bundesliga grassiert die Angst vor dem Ausverkauf auf die Insel. Kann ich verstehen. Also ist diese Angst berechtigt? Wir würden auch gerne einen Spitzenspieler aus Deutschland haben, Katharina ist deutsch vom Ursprung, jetzt ist sie Schweizerin; ich bin deutsch, meine Kinder kämpfen für Deutschland in ihren Sportarten. Ihr Sohn ist Eishockey-Nationalspieler und Geena hat die Bronzemedaille gewonnen bei der WM im Wasserskifahren, im Slalom, sie ist in Krefeld geboren. Dann gibt es ja keinen besseren Zeugen für die aktuelle Situation, die German Angst. Die wächst, obwohl die Bundesliga im vorigen Sommerbis auf die zu den Manchester-Klubs transferierten Bastian Schweinsteiger (United) und Kevin De Bruyne (City) keine Prominenz verlor. Man muss es so sehen: Sogar Bournemouth wird kommende Saison im Umsatz unter den Top 30 weltweit sein. Wir waren, als ich kam, ungefähr Nummer 50. Am Ende der ersten Saison waren wir 36, vorigen Sommer 22, nächste Saison 14. Southampton! Wir haben hier jetzt 120 Millionen Pfund, nur an Fernseheinnahmen, die gehen im Sommer hoch auf 170, 180 Millionen Pfund. Borussia Dortmund wird nicht mehr so weit vor uns bleiben. Und mit den Millionen kaufen Sie ein? Keine Sorge, wir haben im Moment kein Bedürfnis. Es wird wohl immer so sein, dass wir eher Spieler aus Holland oder Portugal holen, aus Ligen, die nicht so groß sind. Die Bundesliga zahlt ja immer noch gut. Wir sind da momentan nicht im Rennen. Weil Sie Ihre Ziele auch so erreichen? Wir waren hier immer ein Familien- und Ausbildungsverein, das wollen wir bleiben. Aber wir haben einen unheimlichen Hunger, zu gewinnen. Dieser Klub hat keine große Gewinnergeschichte. Und diese Geschichte wollen wir ändern. FC Southampton Eigentümer der Premier-League-Klubs Standorte Wer einen Premier-League-Klub besitzt, wie Katharina Liebherr den FC Southampton, der hat das große Los gezogen. Auch wenn er das im Augenblick des Kaufs noch nicht begriffen hatte. Als Michael Liebherr, der Vater Katharinas, den Klub 2009 erwarb, war dies ein Drittligist in der Insolvenz. Liebherr zahlte 20 Millionen Euro, obendrauf ein paar ausstehende Gehälter, doch die Phase, in der sich sein Risiko-Investment in ein Renommierprojekt verwandelte, hat er nicht mehr erlebt. Der Vater starb im August 2010, die Tochter erbte neben Anteilen an der global operierenden Liebherr AG, einem Spezialisten für Kräne, Baufahrzeuge, Werkzeugmaschinen, auch diesen maroden Traditionsklub. Die englischen Medien nannten die anfangs öffentlichkeitsscheue Schweizerin bald eine Phantom-Lady und spekulierten über den schnellen Verkauf. Und die Zuschauer dachten, man gibt auf, steigt ab, sagt Ralph Krueger, aber das war gar nicht ihr Plan. Stattdessen kam Krueger, in der Schweiz bestens bekannt und vernetzt, weil er 13 Jahre lang die Eishockey-Nationalmannschaft trainierte. Als er im Frühsommer 2014 als Vorstandschef begann, tat er dies mit dem Auftrag, den Klub unabhängig zu machen von Finanzspritzen der Liebherr-Familie. Dies gelang schon im Transfer-Sommer 2014, in dem die Großklubs in Southampton die Talente teuer abwarben. Als Ronald Koeman, 53, Europameister mit den Niederlanden 1988, zeitgleich das Traineramt übernahm, flüchtete er in Ironie und twitterte am ersten Arbeitstag ein Foto: ein menschenleerer Platz, verstreut ein paar Bälle: Ready for Training! Längst steht Koeman wieder ein attraktiver Kader zur Verfügung, Torwart Fraser Forster und Außenverteidiger Ryan Bertrand zählten zu Englands Aufgebot für das Berliner Länderspiel am Ostersamstag gegen Deutschland, Offensivkräfte wie Shane Long (Irland), Graziano Pelle (Italien) oder Sadio Mané (Senegal) haben Marktwert. Inzwischen gilt der Klub als Vorzeigeprojekt, saturiert in der oberen Mitte der Tabelle, ohne jede Angst, abzusteigen und damit nicht mehr im Verteiler zu sein, wenn die Premier League ab Sommer ihren Jackpot knackt. Wirksam wird ein Rekord-Fernsehvertrag, der Milliarden in die Liga spült, und der auch die Erben aus der Liebherr-Familie von ihrem Losglück überzeugt. HOE Tabellenplatz (aktuell) Klubname Besitzer und Herkunftsland Leicester City Tottenham Hotspur FC Arsenal Manchester City West Ham United Manchester United FC Southampton Stoke City FC Liverpool FC Chelsea West Bromwich Albion FC Everton AFC Bournemouth FC Watford Swansea City Crystal Palace Norwich City AFC Sunderland Newcastle United Aston Villa Vichai Srivaddhanaprabha und Familie; u.a.: Eigentümer der King-Power-Duty-Free-Shops in Thailand Joe Lewis (70,6 %) Daniel Levy (29,4 %) Stan Kroenke (66,64%) Alisher Usmanov (30,05 %); u.a.: noch drei Aktien beim Arsenal Supporters Club Mansour bin Zayed Al Nahyan (87 %) seit 2008 Government of China (13%) seit 2015 David Sullivan (51,1 %) David Gold (35,1 %) Straumur Investment Bank (10%); andere 3,8% Familie Glazer; Malcolm Glazer, verstorben 2014, kaufte 2003 erste Anteile Katharina Liebherr; Vater Markus, verstorben 2010, kaufte den angeschlagenen Klub 2009 Familie Coates; u.a.: Eigentürmer des Wettanbieters Bet365 John W. Henry, kaufte den Klub 2010 für 300 Mio. Pfund; gehört auch das Baseball-Team der Boston Red Sox Roman Abramovich; kaufte den Klub 2003 für einen Gesamtpreis von circa 140 Millionen Pfund Jermey Peace; ehemaliger Investment-Banker, erwarb 87,8 % der Anteile seit 2002 Farhad Moshiri (49,9%) Bill Kenwright Jon Woods Maxim Demin; verkaufte 2015 Anteile von 25 Prozent an Peak 6 Investments/Chicago Gino Pozzo; Vater Giampaolo Pozzo gehört Udinese Calcio/ITA und Granada CF/SPA Steve Parish Martin Long Stephen Browett Jeremy Hosking Nordirland M. Morgan (22,5 %) B. Katzen (20 %) Swansea City Supporters Trust (20 %) H. Jenkins (12,5 %) R. Davies (10 %) Delia Smith und Michael Wynn-Jones (53 %) Michael Foulger (15 %) Ellis Short; Alleineigentümer seit 2009 Mike Ashley; auch Anteilseigner bei den Glasgow Rangers Randy Lerner; seit 2006 Schottland Wales England SZ-Grafik: Mainka; Quelle: eigene Recherche 17

41 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 HF2 SPORT 41 von johannes knuth Ihr altes Leben holt Julia und Witali Stepanow immer mal wieder ein. Etwa neulich, als Wjatscheslaw Sinew starb, der ehemalige Generaldirektor der russischen Anti- Doping-Agentur Rusada. Und kurz darauf Nikita Kamajew, dessen Nachfolger an der Spitze der Organisation. Zwei Herztode binnen elf Tagen, obwohl beide nie von Herzproblemen berichtet hatten. Witali Stepanow kannte Sinew, sie arbeiteten früher zusammen bei der Rusada. Ich hätte nie gedacht, dass es auch Leute im Sport erwischt, sagt Stepanow. Mord? Er umfährt dieses Wort, nur so viel: Es sieht sehr, sehr verdächtig aus. Die Toten wussten viel, Kamaew wollte ein Buch schreiben, auspacken. So wie die Stepanows. Deshalb muss jetzt, in ihrem neuen Leben, vieles geheim bleiben: wo sie wohnen, was sie tun, wer ihnen hilft. Man kann sie anrufen, per Videotelefonie, sie berichten dann, dass sie gerade zum achten Mal umgezogen sind, ins achte Versteck. Weil sie damals in einer ARD-Dokumentation erzählten, was Russlands Leichtathletik antrieb: Doping nach System. Witali und Julia Stepanow sind jetzt, eineinhalb Jahre später, gefangen zwischen den Welten. Er, der ehemalige Mitarbeiter der Rusada, sie, eine 800-Meter-Läuferin, die im Systemdoping eingebettet war ehe sie aufflog, vom System ausgespuckt wurde und den Betrug freilegte. In Russland beschimpfen sie die Stepanows seitdem als Verräter, wahlweise als Lügner. Sie können nicht zurück, vermutlich nie mehr, zu gefährlich. In ihrem neuen Leben sind sie aber auch noch nicht angekommen. Sie hoffen, sich bald dort niederlassen zu können, wo sie sich gerade verstecken. Einmal im Monat telefonieren sie mit den Eltern, auch die Familien dürfen nicht wissen, wo sie wohnen. Sie vermuten ihre Kinder in Kanada. Neulich kam im russischen Fernsehen, die Stepanows hätten beantragt, dort bleiben zu dürfen, und was das Staatsfernsehen sagt, muss ja stimmen, oder? Sie wäre vielleicht die einzige russische Leichtathletin in Rio, alle anderen sind noch gesperrt ILLUSTRATION: STEFAN DIMITROV, FOTO: DPA Die Ausgestoßene Julia Stepanowa und ihr Mann Witali halfen maßgeblich, das russische Dopingsystem in der Leichtathletik aufzudecken. Jetzt will die 800-Meter-Läuferin bei den Sommerspielen in Rio starten. Aber bisher erlauben das die Funktionäre nicht Julia Stepanowa sagt, dass sie sich damals zwei Ziele in den Kopf gesetzt habe: Ich wollte den Betrug zeigen. Und ich will einen Beitrag zum sauberen Sport leisten. Den ersten Teil hat sie erfüllt, den zweiten noch nicht. Sie will dafür laufen, am liebsten bei den Sommerspielen im August in Rio de Janeiro. Und was irgendwie selbstverständlich klingt, ist doch nicht ganz so selbstverständlich. Stepanowa ist vor einem Jahr wieder gelaufen, kurz nach der ersten ARD-Dokumentation, bei kleineren Meetings und Landesmeisterschaften in Deutschland. Mittlerweile kann sie nicht mehr antreten (und Preisgelder verdienen), Deutschland war zu unsicher, und überhaupt: Stepanowa startet ja für Russland. Russland ist seit vergangenem November aber vom Leichtathletik-Weltverband von allen internationalen Wettkämpfen ausgesperrt, wegen der Beweise, die die Stepanows und eine Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada zusammentrugen. Russische Athleten dürfen seitdem nur bei Wettkämpfen in Russland starten, das wäre für Stepanowa zu gefährlich. Und selbst wenn Russland vor den Sommerspielen in Rio begnadigt würde der Verband würde sie kaum nominieren. Julia Stepanowa hat also beim Weltverband beantragt, wieder starten zu dürfen, für Rio und überhaupt. Wegen ihrer Anstrengungen als Kronzeugin. IAAF-Präsident Sebastian Coe hat die Kommission, die derzeit Russlands Reformen im Anti- Doping-Kampf überwacht, beauftragt, ein Startrecht zu prüfen; im Mai, bei der nächsten Zusammenkunft des Präsidiums, wollen sie darüber richten. Bis dahin trainiert Julia Stepanowa im Ungewissen. Es ist nicht immer einfach, sich im Training zu motivieren, sagt sie. Sie suchte lange nach einem neuen Trainer, viele wollten nicht mit ihr zusammenarbeiten, wegen ihrer Vergangenheit. Sie schreibt derzeit ihre eigenen Pläne, Witali betreut sie. Er hofft, dass er bald wieder arbeiten kann. Bis dahin sind sie auf Freunde angewiesen; einige wenige Mitglieder der Anti-Doping-Community unterstützen sie finanziell. Life is life, sagt Witali, er lacht, es ist so ein ruhiges Lachen. Ihr Sohn ist mittlerweile zwei Jahre alt, und wenn du einen zweijährigen Sohn hast, hast du ständig Herausforderungen. Egal, wo du bist. IOC-Chef Bach lobt auffallend die Anstrengungen der Russen obwohl weiter manipuliert wird Nur einmal mischt sich Unverständnis in seine Stimme, wenn er über Julias Situation spricht: Wenn Julia das System nicht entblößt hätte, wäre der russische Verband nie suspendiert worden. Man hätte sie vielleicht weiter gedopt, und sie wäre in Rio wieder am Start gewesen. Wenn du aber gegen das System kämpfst, wenn du das Richtige tust, hast du keine Chance. Zumindest im Moment. Stepanowas Antrag könnte leicht zum Spielball der Interessen werden. Da ist Craig Reedie, der Wada-Präsident, der Stepanowas Anliegen zuletzt unterstützte, sie für ihre Verdienste lobte. Allerdings schrieb Reedie im vergangenen Sommer pikante s an Witali Mutko, Russlands Sportminister, während seine Wada- Kommission gerade das Ausmaß des russischen Dopingsumpfes untersuchte: Es werde schon nichts passieren, so Reedie, was ihre Freundschaft gefährden würde. Seitdem ist das Vertrauen vieler nationaler Anti-Doping-Agenturen in ihren Vorgesetzten erodiert. Die Wada-Kommission beschuldigte Mutko dann übrigens, das russische Dopingnetzwerk gestützt zu haben (was Mutko abstreitet). Neben Reedie gibt es auch noch Thomas Bach, den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, bestens vernetzt mit Russlands Staatschef Putin. Zuletzt lobte Bach ausdauernd die russischen Anti-Doping-Reformen ( das sind starke Botschaften ), während eine weitere ARD- Dokumentation zeigte, dass in Russlands Leichtathletik weiter munter gedopt wird. Und mittendrin steckt Coe, der bei seiner Krönungsmesse im vergangenen August beteuerte, er werde das zertrümmerte Ansehen seines Sports wiederherstellen. Dafür kann er Stepanowas Antrag freilich kaum ausschlagen. Und Russlands Verband wohl kaum für Rio zulassen. Die Sportlerin, die Russlands System offenlegte, wäre dann Stand jetzt die einzige russische Leichtathletin in Rio. Was Bachs russische Freunde in der Sportpolitik kaum begeistern dürfte. 123 Mal Meldonium Nach Angaben des russischen Sportministers Witali Mutko sind seit Januar 27 Sportler des Landes positiv auf Meldonium getestet worden. Weltweit gibt es bisher 123 Fälle. Zuletzt waren mehrere prominente russische Sportler, etwa Tennisspielerin Maria Scharapowa und Schwimm-Weltmeisterin Julia Jefimowa, wegen Meldonium gesperrt worden. Der Wirkstoff ist von der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada seit 2016 verboten. Die vor allem in Osteuropa vertriebene Substanz soll die Durchblutung fördern und als Medikament unter anderem für Herzerkrankungen geeignet sein. Witali Stepanow ist skeptisch, wenn er die Elogen hört, die viele Sportoberen in diesen Tagen Kronzeugen wie ihm widmen, während sich die Stepanows weiter verstecken müssen. Viele Funktionäre hätten insgeheim wohl doch Angst vor Whistleblowern, glaubt er, weil der Sport ein Problem kriegen könnte, das er nicht mehr kontrollieren kann. Auf der anderen Seite sind nicht alle Sportler glücklich über Stepanowas Antrag, wegen ihrer Vergangenheit, sie brach ja erst mit dem System, als das System sie wegwarf. Andererseits riskierte sie ihre Existenz, als sie auspackte, ohne zu wissen, ob sich etwas ändern würde. Wir hatten keine politische Motivation, wie in Russland ständig behauptet wird, es gab kein Geld, nichts. Wir wollten endlich das Richtige tun, sagt ihr Mann. Er hofft, dass Julia nicht nur in Rio wieder starten darf, sondern bei allen Wettkämpfen, es geht um ihr zweites Leben als Berufssportlerin. Auch wenn einem Auftritt bei den Spielen eine besondere Symbolkraft innewohnen würde. Selbst wenn ich Letzte werde, sagt Julia Stepanowa, es wäre ein sauberer letzter Platz. Wie Brot und Wasser Neue Doping-Enthüllungen aus Russland und China Russlands Spitzenfußballer waren dieser Tage in freudiger Erwartung: Vor ihrem Länderspiel-Doppelpack gegen Litauen und Frankreich rechneten sie beim Trainingscamp in Nowogorsk mit dem Besuch des Dopingkontrolleurs. Blut- und Urintests seien beim ganzen Kader fällig, tat der Mannschaftsarzt kund. Gut, das vorher zu wissen. Man will ja nicht dumm erwischt werden in diesen Zeiten, in denen gerade Autokratien wie Russland oder China wieder in der alten Verdachtsfalle stecken: dass auf breiter Linie und mit staatlicher Hilfe gedopt wird. Die Nachrichten von der östlichen Dopingfront sind derzeit mal wieder bemerkenswert dicht und vielfältig. Bei den russischen Gehern Sergej Kirdjapkin und Olga Kaniskina sollen gemäß eines Urteils des Internationalen Sportgerichtshofes (Cas) die nächsten Goldmedaillen der Londoner Sommerspiele 2012 einkassiert werden. Die Sünderzahl mit dem seit Jahresanfang verbotenen und vor allem in Russlands Spitzensport weit verbreiteten Herzmittel Meldonium kletterte auf 123. Und nach Recherchen der Times soll Sergej Portugalow, offenkundig einer der medizinischen Drahtzieher im flächendeckenden Skandal um die russischen Leichtathleten, auch im Fachbereich Schwimmen tätig gewesen sein. Gedopt wird ja nicht drei Tage vor den Spielen : Andrea Gotzmann, Vorstands-Chefin der deutschen Nada, kritisiert Augenwischerei im Anti- Doping-Kampf. FOTO: DPA Die Chinesen befinden sich derweil noch im Stadium schwer empörter Dementis. Ja, es gibt die von Medien enthüllten Positivfälle bei den nationalen Schwimmern, jeweils drei mit Clenbuterol und mit einem Verschleierungsmittel. Aber höchst unangemessen sei die Behauptung, diese seien vertuscht worden, um Unruhe vor der Olympia-Qualifikation zu vermeiden. Es sei vielmehr alles in Übereinstimmung mit den Vorschriften abgelaufen, ließen die Verantwortlichen verlautbaren. Das Gesamtbild ist aber so entlarvend, dass sich nur noch eine Instanz beharrlich den Kräften der Vernunft entgegenwirft: das vom Deutschen Thomas Bach angeführte Internationale Olympische Komitee. Klar, im Sommer startet Olympia in Rio de Janeiro, und den Eindruck globaler Schummel-Spiele kann das IOC nicht brauchen. Nicht wegen des Dopings, das gehört vielerorts dazu wie Brot und Wasser zum täglichen Leben. Der Sport wird argwöhnischer beäugt als früher, aber nicht alle Geldgeber macht das zittrig Aber der Sport wird insgesamt immer argwöhnischer beäugt, und nun zeigt der Pharmabetrug im olympischen Kernsport so gewaltige Ausmaße wie die Korruption im Fußball das könnte die Geldgeber zittrig machen. Doch auch diese konzentrieren sich, zum Glück der Funktionäre, im Fußball wie bei Olympia ja zunehmend in jener Weltregion, die als Finanzier der Zukunft gilt: im rohstoffreichen Osten. Und eingedenk westlicher Ermüdungstendenzen verlagert sich mit dem Sponsoring auch das Sportgeschehen dorthin. Nach diesem Sommer finden die Olympischen Spiele in Korea, Japan und China statt, die Fußball- Weltmeisterschaften in Russland und Katar und danach wohl in China. Bös, wer Böses dabei denkt. Wie beispielsweise Andrea Gotzmann. Die Chefin der deutschen Anti-Doping-Agentur (Nada) kritisiert die Augenwischerei, die das IOC nun für das Publikum betreibt: Es setzt eine Task Force ein und beschwört effizientere Tests. Gotzmann sagt offen, dass der Zug längst abgefahren ist. Gedopt werde ja nicht drei Tage vor den Spielen, jetzt ist die Zeit, wo man sich vorbereitet und den Benefit hat jetzt müssen die Systeme lückenlos laufen. Das tun sie. Nur halt nicht die Testsysteme. Tatsächlich ist die Sache einfach so: Die Schlacht gegen Doping ist nicht verloren. Denn sie hat nie richtig stattgefunden. thomas kistner Zwei Münchner auf einem Bewirtungsbeleg Freundschaftsspiele, Warner-Vertrag, Flughafen-Treffen: Der FC Bayern taucht öfter im Kontext der WM-Affäre auf München Es war kein angenehmer Gesprächstermin für die erfolgsverwöhnten Bayern. Aber er musste sein. Mehrere Monate gingen die Anwälte der Kanzlei Freshfields im Auftrag des Deutschen Fußball- Bundes (DFB) den vielen Merkwürdigkeiten rund um die Sommermärchen-Affäre nach, mehr als zwei Dutzend Interviews führten sie dabei. Fast alle Befragten hatten direkte Bezüge zum DFB, von den Protagonisten des damaligen WM-Organisationskomitees um Franz Beckenbauer bis zur aktuellen Archivleiterin. Aber es gab einen zentralen Akteur rund um die WM- Bewerbung, der mit dem Verband unmittelbar nichts zu schaffen hat: der FC Bayern. Und so hatten die Abgesandten der Kanzlei Freshfields heikle Fragen im Gepäck, als sie sich zum Gespräch nach München aufmachten, zum Vereinspräsidenten Karl Hopfner. Die Bayern und die Vergabe der WM 2006, das ist ein langes, in der aktuellen Aufarbeitung erstaunlich weit umdribbeltes Kapitel. Dabei erschienen den deutschen Bewerbern schon damals, kurz vor der Vergabe am 6. Juli 2000, Ruf und Dienste des Rekordmeisters als unverzichtbar. Zum 100-jährigen Vereinsjubiläum im Februar 2000 flog fast ein Dutzend Wahlmänner des Weltverbandes Fifa ein, auf deutsche Kosten. Später wurden Testspiele des Klubs in Ländern von Fifa-Vorständen vereinbart, an denen lokale Würdenträger dank marktunüblicher Rechteverträgen mitverdienten: Malta, Thailand, Tunesien. Und als das vom damaligen Bayern-Chef Beckenbauer angeführte Bewerberkomitee vier Tage vor der WM-Vergabe noch einen von der heutigen DFB-Spitze als Bestechungsversuch eingestuften Vertrag mit Fifa-Skandalfunktionär Jack Warner schloss, beinhaltete das millionenschwere Leistungspaket auch dieses Versprechen: Jedes Jahr dürfe ein Klub aus Warners Nord-/Mittelamerikaverband Concacaf ein dreiwöchiges Trainingscamp mit dem FC Bayern bestreiten. Auch sonst gab es in jenen Jahren eine Anbindung der Münchner an diverse Protagonisten, die Bedeutung für die WM- Akquise hatten: an Adidas, das 2001 sogar Anteile am Klub erwarb. An den damaligen Adidas-Eigner Robert Louis-Dreyfus persönlich, der Uli Hoeneß Geld zum Zocken lieh. Und auch an die TV-Rechte- Firma Kirch. Nach deren Zerschlagung flog sogar ein Geheimvertrag auf; vereinbart war, dass die Bayern auf Lobbyarbeit gegen die zentrale Fernsehvermarktung der Bundesliga verzichten und dafür von Kirch diskret mit zirka 40 Millionen Mark entschädigt werden sollten. Und dann gab es da noch eine seltsame Verbindung. Viele Jahre nach der WM, als Insider die Furcht beschlich, dass das Sommermärchen ein heikles Thema werden könnte, kam es zu einem diskreten Treffen, in dessen Kontext auch zwei Münchner Spitzenkräfte auftauchen: Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Klubpräsident Karl Hopfner. Am 24. September 2012 traf am Frankfurter Flughafen eine prominente Runde zusammen aufgeschreckt von einer Entscheidung des Schweizer Bundesgerichts. Die oberste Instanz hatte geurteilt, dass die sogenannte Einstellungsverfügung zum ISL-Prozess in teilweise anonymisierter Form veröffentlicht werden müsse also das Schlussdokument zum Strafprozess um jene Sportrechteagentur, die über ein Jahrzehnt in der Sportwelt mindestens 142 Millionen Franken Schmiergeld verteilt hatte. Das Papier nährte nun den Verdacht, die ISL habe auch an der WM-Vergabe nach Deutschland mitgedreht. Immerhin gingen am Tag vor dem Entscheid im Juli 2000 von einem ISL-Konto Dollar ab. Hartnäckig hält sich das Gerücht, es sei an den Neuseeländer Charles Dempsey gegangen, dessen merkwürdige Enthaltung anderntags im Fifa-Wahlgremium in der Schlussrunde Deutschlands 12:11-Sieg über Südafrika sicherte. Nun, im Herbst 2012, saßen die deutschen Fußball-Granden nach übereinstimmender Auskunft aus der Runde im Airport-Club beisammen: Beckenbauer, der damalige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, Strippenzieher Fedor Radmann, Horst R. Schmidt und Theo Zwanziger, also alle Mitglieder des früheren OK-Präsidiums. Anlass des Treffens laut Bewirtungsbeleg: OK der WM 2006 Finanzen. Das ist erstaunlich, gut sechs Jahre nach dem Turnier. Noch erstaunlicher ist der zweite Sachverhalt, den das Papier offenbart: Vermerkt sind dort die Namen von Rummenigge und Hopfner. Aber sie wurden durchgestrichen. Vorstands-Chef Rummenigge. FOTO: GETTY Bayern-Präsident Hopfner. FOTO: DPA Ein rätselhafter, weil unüblicher Fund. Was hätten die Bayern im Kontext einer brisanten ISL-Nachbesprechung zu suchen gehabt? Beim FC Bayern heißt es auf Anfrage, Rummenigge und Hopfner hätten keine Einladung bekommen. Nach SZ-Informationen wurden auf dem Beleg alle Teilnehmer-Namen, auch die beiden durchgestrichenen Namen, handschriftlich notiert, mutmaßlich durch Niersbach. Einen Reim auf den ungewöhnlichen Fund mag sich niemand machen. Schreibt man Bewirtungsbelege im Voraus? Wie oft kommt es vor, dass man in einem so überschaubaren Kreis versehentlich zwei zusätzliche Teilnehmer draufschreibt, die es gar nie gab? Diese Fragen stellten sich auch den Freshfields-Ermittlern, weil es ja um ein heikles Thema ging. Wer mit Mitgliedern aus dem Teilnehmerkreis spricht, muss feststellen, dass ihr nachlassendes Erinnerungsvermögen nicht mehr nur die Jahre 2002 und 2005 betrifft, als die mysteriösen Geldflüsse rund um das deutsche WM-OK einsetzten sondern auch ein so kurz zurückliegendes Ereignis wie das Treffen am Frankfurter Flughafen im Herbst So genau weiß niemand mehr, was da mit den Bayern gewesen sein könnte. Einer meint sich zu erinnern, Niersbach habe das Thema womöglich auf einer breiteren Ebene besprechen wollen. Dazu könnte passen, dass die Freshfields-Ermittler Niersbach in ihrem Bericht mit der Aussage zitieren, es sei bei dem Treffen auch darum gegangen, ob da in Bezug auf die WM 2006 wegen der Spiele in Malta oder Tunesien etwas zu befürchten sei. Es hätten aber alle gesagt, da sei nichts gewesen. Aber daran, wie die Namen Rummenigge und Hopfner auf den Bewirtungsbeleg kamen, kann er sich nicht erinnern. Damit bleiben hier, wie so oft in der Sommermärchen-Causa, wichtige Fragen offen. Warum schrieb Ex-DFB-Chef Niersbach (oder wer auch immer) die Namen zweier Spitzenkräfte auf einen Bewirtungszettel, wenn diese nicht einmal eingeladen waren? Warum tauchten in diesem Kontext als Vertreter des FC Bayern überhaupt Hopfner und Rummenigge auf, und nicht Uli Hoeneß, 2012 noch der starke Mann im Klub und von der Steueraffäre noch weit entfernt? Aus dem Bayern-Duo erwählten die Freshfields-Leute jedenfalls Hopfner als Gesprächspartner. Der sei der Finanzexperte gewesen. Ergiebig seien seine Antworten nicht gewesen weder zum Bewirtungsbeleg noch zum Warner-Vertrag und auch nicht zu den generösen Freundschaftsspielen. Als Freshfields den Report Anfang März präsentierte, war das Gespräch mit dem Münchner Klubpräsidenten noch nicht autorisiert; im Abschlussbericht taucht nichts davon auf. Ursprünglich, erfuhr die SZ, seien die Nicht- Erkenntnisse aus der Hopfner-Befragung als Schlusskapitel geplant gewesen. Aber dann gab es kurz vor der Veröffentlichung des Reports ja doch noch handfeste Sachverhalte: Der Geldfluss der mysteriösen 6,7 Millionen Euro konnte offengelegt werden. Und die Bayern-Passage flog raus. j. aumüller, t. kistner

42 42 SPORT Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Djilobodjis Einsicht Werder-Profi entschuldigt sich für Geste Bremen Werder Bremens Bundesligaspieler Papy Djilobodji hat für seine nachträglich mit einer Sperre geahndete Kopf-ab-Geste um Entschuldigung gebeten: So etwas sollte weder auf noch neben dem Fußballplatz passieren, so Djilobodji. Er wolle sich beim Mainzer Gegenspieler Pablo De Blasis und allen Fans entschuldigen. Das DFB-Sportgericht hatte den Werder-Profi für sein krass sportwidriges Verhalten für zwei Spiele gesperrt. Zudem muss Djilobodji eine Geldstrafe von Euro zahlen. Der Spieler und Werder haben die Strafe akzeptiert. dpa Bayer-Garantie Trainer Schmidt soll definitiv bleiben Leverkusen Roger Schmidt soll auch in der kommenden Saison Trainer von Bayer Leverkusen sein, auch wenn der Fußball-Bundesligist eine Europacup-Qualifikation verpasst: Trennung war nie ein Thema, sagte Manager Jonas Boldt der Rheinischen Post: Wir müssen nicht diskutieren, dass Roger Fehler gemacht hat. Doch wenn man sieht, wie er Tag für Tag Leidenschaft vorlebt und Spieler besser macht, dann sehen wir uns bestätigt. Leverkusen ist im DFB-Pokal und Europapokal bereits ausgeschieden und in der Bundesliga derzeit nur Sechster. sid Festnahme Trainer von Tennisprofi Haase verhaftet Schiphol Schock für den niederländischen Tennisprofi Robin Haase: Der Coach des Weltranglisten-59., Mark de Jong, wurde in Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod des Millionärs und Tennissponsors Koen Everink am Donnerstag auf dem Amsterdamer Flughafen festgenommen. De Jong war gerade mit Haase vom Turnier in Indian Wells zurückgekehrt. Haase, der wegen einer Knieverletzung beim derzeit laufenden ATP-Masters in Miami fehlt, hatte von der Festnahme seines Trainers gar nichts mitbekommen. De Jong soll sich am 3. März mit Freunden in Everinks Haus in Bilthoven das Fußballspiel Feyenoord Rotterdam gegen AZ Alkmaar (3:1) im Fernsehen angeschaut haben. Geschäftsmann Everink war einen Tag später auf seinem Anwesen erstochen aufgefunden worden. sid von jürgen schmieder Los Angeles Steve sieht aus wie eine Ente, die Urlaub macht. Er geht nicht über den Parkplatz der Sportarena in Anaheim, in den Flossenschuhen an seinen Füßen ist nur watscheln möglich. Hinter ihm laufen wie Küken ein paar Freunde, sie tragen wie Steve grüne Hawaiihemden mit goldenen Blumen darauf und grüne Mützen, auf denen in gelben Buchstaben Quack steht. Steve findet die Beschreibung mit der Ente im Urlaub ein tolles Kompliment. Er ist ein Absolvent der University of Oregon, Abschlussjahrgang 1997, die Sportteams werden Ducks genannt. Die Enten. Die Basketballmannschaft tritt gleich im Achtelfinale der amerikanischen Universitäts-Meisterschaft gegen die Duke University an. Die heißen Blue Devils, weshalb auf diesem Parkplatz Menschen zu sehen sind, die nur eine blaue Badehose oder einen blauen Bikini tragen. Körper und Gesicht sind mit blauer Farbe eingerieben. Auf die Köpfe haben sie sich Hörner gesetzt. Steve kontert auf Frotzeleien mit einer Aussage zu den akademischen Fähigkeiten von Duke-Studenten. Bereits am Nachmittag siegten in dieser Halle vor Zuschauern die Sooners (Oklahoma University) mit 77:63 gegen die Aggies (Texas A&M University), nun spielen die Ducks gegen die Blue Devils. Die billigste Karte für beide Spiele kostet 110 Dollar, auf dem Parkplatz werden bis zu 400 Dollar ausgerufen. Das Viertelfinale wird am Samstag ebenfalls in Anaheim ausgetragen, der Sieger darf Anfang April zum Final-Four-Turnier mit Halbfinale und Endspiel nach Houston fahren. Die Ausschlussrunde im College-Basketball wird in den Vereinigten Staaten March Madness genannt, der Wahnsinn im März, was eine gewaltige Untertreibung ist. In Anaheim geht es an diesem Donnerstagnachmittag verrückter zu als im nur wenige Kilometer entfernten Disneyland. Ach was: Es ist die Hölle los. Da laufen Menschen als Enten und Teufel verkleidet über Parkplätze, eine Frau aus Oklahoma hat oberhalb ihrer weitgehend Wahnsinn im März Einmal im Jahr versetzen die US-Colleges bei der March Madness ihre Nation in den Ausnahmezustand. Offiziell treten nur Amateurteams an, aber längst hat die Ausschlussrunde Dimensionen wie im Profisport erreicht selbst Präsident Barack Obama fiebert mit Die komplette Sportabteilung der Oregon University setzt pro Jahr 196 Millionen Dollar um Eine Etage zu hoch: Oklahomas Isaiah Cousins (mit Ball) zeigt den verteidigenden Spielern der Texas A&M University ihre Grenzen auf und Zuschauer sehen zu. FOTO: RICHARD MACKSON/REUTERS entblößten Brüste vermerkt, dass Jesus ein Fan der Sooners sei. Natürlich klingt Uni-Meisterschaft nach Amateur-Turnier, offiziell ist es das auch. Alle Athleten sind laut Reglement Amateure, einer Studie aus dem Jahr 2014 zufolge allerdings erhält ein Basketballspieler an einer amerikanischen Uni über Stipendien, Mietnachlass, Essen und Tutorenprogramme in den vier Jahren bis zum Abschluss insgesamt Zuschüsse im Wert von durchschnittlich Dollar. Für die Unis ist das kein Problem, die komplette Sportabteilung der Oregon University, vom an diesem Abend natürlich anwesenden Nike-Gründer und Oregon-Absolventen Phil Knight großzügig gefördert, setzt pro Jahr 196 Millionen Dollar um. Das sind Summen wie im Profi-Sport. Mike Krzyzewski, der Trainer von Duke, verdient 9,6 Millionen Dollar im Jahr. Er hält das nicht für übertrieben: Für einen Monat im Jahr vereint der Uni-Basketball eine komplette Nation, weil es so verdammt großartig ist. Die Amerikaner sind beim Uni-Sport emotionaler involviert als bei den Profis. Wer eine Uni besucht hat, der hat das Logo für immer auf seinem Herzen tätowiert. Die Wahl der Uni ist die erste wichtige Entscheidung im Leben, die man selbst und ganz alleine trifft, sagt Steve: Und dann sitzt der Typ, der gestern 24 Punkte erzielt hat, im Soziologie-Kurs neben einem. Nach dem Abschluss, da beginnt das Leben und damit auch der Ernst, Steve leitet heute eine Werbeagentur. Athleten müssen als Profis auf persönliche Statistiken achten, eine Marke verkörpern und Sätze in Mikrofone diktieren. Am College, da dürfen sie einfach nur Sportler sein. Dennis Clifford von der Boston University etwa wurde in diesem Jahr berühmt, weil er nach der schlimmen Niederlage in der ersten Runde gefragt wurde, was seine beste Erinnerung an die vier Jahre im College sei. Clifford sagt 20 Sekunden lang nichts, er starrt zu Boden, er weint. Er sagt, und das ist wohl die traurigste Antwort, die jemals ein Student auf diese Frage gegeben hat: Essen gehen. Seit 1939 gibt es dieses Turnier, die Vereinigung der amerikanischen Basketballtrainer hat es initiiert, der College-Verband NCAA ein Jahr später übernommen. Zunächst durften acht Mannschaften teilnehmen, mittlerweile sind es inklusive einer Mini-Vorrunde 68 Universitäten. Gespielt wird im K.o.-Format: Wer verliert, scheidet aus. Die Amerikaner analysieren die Setzliste wie Aktienkurse, dann wird das komplette Tableau bis zum Finale getippt. Vor zwei Jahren hat der Unternehmer Warren Buffet eine Milliarde Dollar ausgelobt für den, der alle 67 Spiele richtig tippt keiner schaffte es. Insgesamt wetten die Amerikaner pro Jahr etwa 1,3 Milliarden Dollar auf den Ausgang der Spiele während des Wahnsinns im März. Steve wird wieder wie eine Ente im Urlaub aussehen und seine Frau keine Unterwäsche tragen Präsident Barack Obama hat auch so ein Tableau ausgefüllt, er setzt auf Kansas als Meister, das am Donnerstag gegen Maryland gewann. Der Reiz dieses Turniers besteht darin, dass es jederzeit vorbei sein kann. Dass eine unbekannte Uni wie Middle Tennessee in diesem Jahr den haushohen Favoriten Michigan State in der ersten Runde aus dem Turnier kegelt. Oder dass die North Carolina State University mit dem herrlichen Spitznamen Wolfpack im Jahr 1983 in den ersten beiden Runden beinahe ausscheidet und später sogar das Finale gegen die favorisierte University of Houston gewinnt. Ich würde jedes meiner Lieblings-Profiteams aufgeben, nur damit Oregon ein Spiel im Jahr mehr gewinnt, sagt Steve. Es gibt ein paar Rituale in seinem Haushalt wie etwa jenes, dass seine Frau bei Spielen keine Unterwäsche mehr tragen darf, seit Oregon deshalb vor Jahren eine wichtige Partie gewonnen hat. Steve trägt an diesem Abend eine grüne Unterhose, wie immer. Es hilft: Die Ducks gewinnen 82:68. Ich rede mir ein, dass ich durch mein Anfeuern und durch gezielte Spitzen gegen die Duke-Fans meinen Teil zu diesem Sieg beigetragen habe, sagt er: Wichtiger ist jedoch, dass ich das mit meinen Freunden aus der Unizeit erlebt habe, die für mich fast so wichtig sind wie meine Ehefrau. Am Samstag wird Steve wieder nach Anaheim kommen, er wird wieder wie eine Ente im Urlaub aussehen, seine Frau wird keine Unterwäsche tragen. Er will das Spiel gegen Oklahoma live sehen, auch wenn er deshalb das Baseballspiel seines Sohnes verpasst. Er versteht das, sagt Steve. Die Bedeutung der March Madness kennen schon fünfjährige Jungs. AKTUELLES IN ZAHLEN golf spielen liegt als Supplement der Gesamtauflage Inland und Teilen der Auslandsauflage der Süddeutschen Zeitung bei. Das Magazin am Mittwoch, 30. März 2016 in Ihrer Süddeutschen Zeitung. 100 Seiten Golf! Basketball Euroleague, Top-16-Runde, Gruppe F BB Bamberg ZSKA Moskau 91:83 (43:39) Melli 17, Zisis 14, Radosevic 14, Wanamaker 11, Strelnieks 10 De Colo 21, Teodosic 19, Woronzewitsch 17. Zuschauer: ZSKA Moskau :4 2 Laboral Vitoria :4 3 Real Madrid :5 4 FC Barcelona :6 5 Brose B. Bamberg :6 6 Khimki Moskau :6 7 Olympiakos Piräus :6 8 Zalgiris Kaunas :9 Männer, Bundesliga Ludwigsburg Mitteldeuts. BC 97:73 (55:36) 1 BB Bamberg : :4 2 FC Bayern : :12 3 Oldenburg : :12 4 Ludwigsburg : :16 5 Frankfurt : :16 6 Alba Berlin : :18 7 Ulm : :20 8 Würzburg : :24 9 Gießen : :26 10 Braunschweig : :28 11 Hagen : :30 12 Bayreuth : :32 13 Bonn : :32 14 Bremerhaven : :38 15 Tübingen : :38 16 Göttingen : :40 17 Mitteldt. BC : :42 18 Crailsheim : :42 NBA Indiana New Orleans 92:84, Brooklyn Cleveland 104:95, New York Knicks Chicago Bulls 106:94, Oklahoma Utah 113:91, Los Angeles Clippers Portland 96:94. Curling Frauen, WM, Vorrunde Russland Deutschland 8:3, Deutschland - Dänemark 4:8, USA Japan 5:7, Schweiz Russland 3:6, Kanada Finnland 7:1, Dänemark - Italien 7:5, Finnland Schweden 3:10, Italien Südkorea 5:7, Japan Schottland 10:4, Schweiz Italien 5:4, USA Finnland 8:3, Dänemark Russland nee 7:10, Kanada Japan 2:11, Schottland Kanada 4:9, Südkorea Schweiz 5:7, Schweden USA nee 4:5. 1. Schweiz, Japan 9:2, 3. Russland, Kanada 8:3, 5. Schottland 7:4, 6. USA 6:5, 7. Dänemark, Südkorea 5:6, 9. Schweden 4:7, 10.Deutschland 3:8, 11. Finnland, Italien 1:10. Eishockey DEL, Playoff-Viertelfinale (Best of 7, Spiel 5) Iserlohn Nürnberg 4:2 (2:1, 0:0, 2:1) 1:0 B. Dupont (10:18), 2:0 York (11:24), 2:1 Ehliz (19:26), 3.1 Blank (42:41), 3:2 Reinprecht (55:28), 4:2 Caporusso (59:59). Zuschauer: Stand: 2:3. Wolfsburg Düsseldorf 4:1 (0:1, 3:0, 1:0) 0:1 Ebner (9:14), 1:1 Likens (23:31), 2.1 Fauser (24:44), 3.1 Likens (26:51), 4.1 Voakes (40:19). Zuschauer: Endstand: 4:1 München Straubing 2:1 (0:0, 0:1, 2:0) 0:1 Down (29:17), 1:1 M. Wolf (41:06), 2:1 M. Wolf (49:39). Z.: Endstand: 4:1 Eisbären Berlin Köln 4:1 (1:1, 1:0, 2:0) 1:0 Rankel (0:37), 1:1 Latta (1:17), 2:1 D. Olver (36:26), 3:1 Busch (41:38), 4:1 Noebels (46:26). Zuschauer: Stand: 3.2. DEL 2, Playoff-Viertelfinale (Spiel 7) Bremerhaven Dresdner Eislöwen 1:6 (1:4, 0:1, 0.1). Endstand: 3:4, Dresden weiter. NHL Boston Florida 1:4, Pittsburgh New Jersey 0:3, Columbus Carolina 2:3, Toronto Anaheim n.v. 6:5, Detroit Montreal 4:3, Nashville Vancouver n.p. 3:2, Minnesota Calgary 6:2, Winnipeg Los Angeles Kings 4:1, Colorado Philadelphia 2:4, Arizona Dallas 3:1, San Jose Edmonton 3:6. Fußball Test-Länderspiele Italien Spanien 1:1 (0:0) 1:0 Insigne (68.), 1:1 Aduriz (70.). Griechenland Montenegro 2:1 (0:0) Ukraine Zypern 1:0 (1:0) Dänemark Island 2:1 (0:0) Malta Moldau 0:0 Estland Norwegen 0:0 Wales Nordirland 1:1 (0:0) Tschechien Schottland 0.1 (0:1) Polen Serbien 1:0 (1:0) Slowenien Mazedonien 1:0 (0:0) Kroatien Israel 2:0 (2:0) Rumänien Litauen 1:0 (0:0) WM-Qualifikation (2018), Südamerika Chile Argentinien 1:2 (1:2) Peru Venezuela 2:2 (0:1) Bolivien Kolumbien 2:3 (0:2) Ecuador Paraguay 2:2 (1:1) Tabelle: 1. Ecuador 5 Spiele/13 Punkte, 2. Uruguay 4/9, 3. Paraguay 5/8, 4. Argentinien 5/8, 5. Brasilien 4/7, 6. Chile 5/7, 7. Kolumbien 5/7, 8. Peru 5/4, 9. Bolivien 5/3, 10. Venezuela 5/1. U21, EM-Qualifikation, Gruppe 7 Deutschland Färöer 4:1 (1.1) DFB: Wellenreuther (RCD Mallorca) Toljan (Hoffenheim), Süle (Hoffenheim), Klostermann (Leipzig), Gerhardt (1. FC Köln) Brandt (Leverkusen) ab 84. Öztunali (Bremen), Weigl (Dortmund) ab 80. Christiansen (Ingolstadt), Stark (Hertha BSC) ab 46. Dahoud (Mönchengladbach), Sané (Schalke) Meyer (Schalke) Selke (Leipzig). Tore: 1:0 Sané (17.), 1:1 Bogason Dam (43.), 2:1 Nattestad (59./Eigentor), 3:1 Meyer (63./Foulelfmeter), 4:1 Brandt (74.). Zuschauer (in Frankfurt): Russland Aserbaidschan 2:2 (0:0) 1 Deutschland 6 24: Österreich 5 17: Finnland 5 6:6 9 4 Aserbaidschan 8 7: Russland 5 7: Färöer 5 1:16 0 Di.: Russland Deutschland. Gruppensieger erreicht EM. U18, Test-Länderspiel in Konz Deutschland Frankreich 0:0 U17, EM-Qualifikation, Gruppe 4 (1. Spiele) Deutschland Slowakei 5:1 (2:1) Niederlande Bulgarien 0:0 Testspiele Mönchengladbach Arm. Bielefeld 2:1 (0:0) FSV Mainz 05 Karlsruher SC 2:2 (1:1) Hannover 96 FC St. Pauli 4:1 (2.1) Holstein Kiel Hamburger SV 1:2 (0:2) SC Freiburg FC Schaffhausen 1:1 (0:0) 3. Liga, Nachholspiel Chemnitzer FC Energie Cottbus 4:0 (1:0) 1:0 A. Fink (26.), 2:0 Frahn (54.), 3:0 Baumgart (61.), 4:0 Frahn (86.). Zuschauer: Dyn. Dresden : Erzgebirge Aue : VfL Osnabrück : Kick. Würzburg : Großaspach : FC Magdeburg : Mainz 05 II : Preuß. Münster : VfR Aalen : Holstein Kiel : Fortuna Köln : Hallescher FC : Chemnitzer FC : Hansa Rostock : RW Erfurt : Energie Cottbus : Werd. Bremen II : Stuttgarter Kick : SV Wehen : VfB Stuttgart II :50 30 Regionalliga Nord Hannover 96 II SV Meppen 3:1 (1:1), TSV Havelse Goslarer SC 1:0 (0:0). Tabellenspitze: 1. VfB Oldenburg 24/57, 2. VfL Wolfsburg II 25/52, 3. ETSV Weiche Flensburg 24/49, 4. SV Drochtersen/Assel 23/41, 5. Meppen 24/40, 6. Eintracht Braunschweig II 26/39. Regionalliga Nordost TSG Neustrelitz Berliner AK 0:2 (0:0) Tabellenspitze: 1. FSV Zwickau 24/55, 2. Wacker Nordhausen 25/50, 3. Berliner AK 24/49, 4. BFC Dynamo 24/44, 5. FC Carl-Zeiss Jena 24/44, 6. FC Oberlausitz Neugersdorf 24/42. Regionalliga West TuS Erndtebrück Alemannia Aachen 1:2 (0:2), FC Wegberg Beeck SF Lotte 0:2 (0:0), 1. FC Köln II FC Kray 4:2 (2:1), SV Rödinghausen Rot-Weiß Oberhausen 1:1 (0:1), Rot- Weiß Essen SC Verl 1:0 (0:0), SSVg Velbert Viktoria Köln 0:1 (0:1), Wattenscheid 09 Rot- Weiß Ahlen 1:3 (1:2), SC Wiedenbrück Borussia Dortmund II 0:0. Tabellenspitze: 1. Borussia Mönchengladbach II 28/60, 2. SF Lotte 26/57, 3. Viktoria Köln 27/48, 4. Wattenscheid 27/46, 5. Oberhausen 27/43, 6. Fortuna Düsseldorf II 26/42. Regionalliga Bayern 1. FC Schweinfurt SpVgg Bayreuth 2:0 (0:0), Jahn Regensburg 1860 München II 1:1 (0:1), FC Memmingen FC Bayern München II 0:0, FC Ingolstadt II TSV Buchbach 2:0 (0:0). Tabelle: 1. Jahn Regensburg 25/48, 2. Wacker Burghausen 25/47, FC Nürnberg II 25/44, 4. SpVgg Unterhaching 24/40, 5. FC Bayern II 26/39, 6. FV Illertissen 25/39, 7. Ingolstadt II 26/38, München II 26/36, 9. Bayreuth 26/ Fürth II 25/34, 11. Buchbach 25/32, 12. Schweinfurt 26/29, 13. Memmingen 24/29, 14. FC Amberg 24/26, 15. Schalding-Heining 23/24, 16. Augsburg II 25/23, 17. Aschaffenburg 25/21, 18. TSV Rain 23/19. Golf US-Tour in Rio Grande/Puerto Rico (3 Mio. $/Par 72) Nach der 1. Runde: 1. Campos (Puerto Rico) 64 Schläge, 2. McNeill (USA) 65, 3. Cejka (München) 66, Baddeley (Australien) 66, Lickliter (USA) 66 und MacKenzie (USA) 66. Tennis Männer, Miami (7 Mio. Dollar/Hart) 1. Runde: Baghdatis (Zypern) Becker (Mettlach) 6:3, 6:4, Dzumhur (Bosnien) Mayer (Argentinien) 4:6, 6:3, 6:4, Stachowski (Ukraine) Jarry (Chile) 7:6 (7), 7:5, Kudla (USA) Hyeon (Südkorea) 6:3, 3:6, 6:1, Herbert (Frankreich) Rosol (Tschechien) 7:5, 6:4, Giraldo (Kolumbien) Mathieu (Frankreich) 6:2, 2:6, 6:3, Delbonis (Argentinien) Ymer (Schweden) 6:1, 4:6, 6:3, Seppi (Italien) Young (USA) 6:3, 6:1, Millman (Australien) Carreno Busta (Spanien) 6:3, 6:2, Bedene (GB) Baena (Spanien) 4:6, 6:2, 6:3, Mannarino (Frankreich) Martschenko (Ukraine) 2:6, 6.2, 6:3, Kusnezow (Russland) Dutra Silva (Brasilien) 6:2, 6:3, Smyczek (USA) Paul (USA) 6:4, 5:7, 7:5, Istomin (Usbekistan) Coric (Kroatien) 4:6, 7:5, 7:5, Kukuschkin (Kasachstan) Baker (USA) 6:4, 6:2, Ito (Japan) Mahut (Frankreich) 7:6 (3), 6:2. Frauen, Turnier in Miami (6,134 Mio. Dollar) 2. Runde: Görges (Bad Oldesloe) Stosur (Australien/26) 3:6, 6:1, 6:3, Garcia (Frankreich) Petkovic (Darmstadt/21) 7:6 (5), 3:6, 7:6 (2), Kusnezowa (Russland/15) Witthöft (Hamburg) 6.3, 4:6, 6:4., S. Williams (USA/1) McHale (USA) 6:3, 5:7, 6:2, A. Radwanska (Polen/3) Cornet (Frankreich) 6:0, 6:1, Halep (Rumänien/5) Kassatkina (Russland) 6:3, 7:5, Kvitova (Tschechien/8) Falconi (USA) 6:1, 6:4, Wickmayer (Belgien) Safarova (Tschechien/11) 6:2, 6:3, Switolina (Ukraine/12) Zh. Shuai (China) 6:3, 6:0, Ivanovic (Serbien/16) Pereira (Brasilien) 6:3, 6:0, Bacsinszky (Schweiz/19) Gasparjan (Russland) 6:3, 6.1, Watson (GB) Stephens (USA/20) 6:3, 6:0, Wozniacki (Dänemark/23) King (USA) 7:5, 6:2, Brengle (USA) Schmiedlova (Slowakei/28) 7:5, 6:4, Makarowa (Russland/30) Zurenko (Ukraine) 3:6, 6:4, 6.3, Dijas (Kasachstan) Gavrilova (Australien/31) 7:5, 6:3. Wasserball Frauen, Olympia-Qualifikation Vorrunde, Gruppe B Deutschland Niederlande 3:16, Frankreich Russland 2:10, Italien Neuseeland 12:3. Tabelle: 1. Russland 4/7, 2. Italien 4/7, 3. Niederlande 4/6, 4. Frankreich 4/2, 5. Deutschland 4/2, 6. Neuseeland 4/0. Live-Sport im TV Samstag, 26. März Uhr, Eurosport: Fußball, Bundesliga Frauen, SC Freiburg FC Bayern Uhr, SWR 3: Fußball, Regionalliga Südwest, Saarbrücken Waldhof Mannheim Uhr, MDR 3: Fußball, Landespokal, Viertelfinale, ZFC Meuselwitz RW Erfurt, VfL Halle 1. FC Magdeburg und BSC Halle Hallescher FC sowie Halbfinale, SV Kamenz FSV Zwickau (Konferenz) Uhr, Eurosport: Rad, Katalonien- Rundfahrt, 6. Etappe Uhr, Servus TV: Eishockey, DEL, Playoff, Viertelfinale (Spiel 6), Köln Berlin und Nürnberg Iserlohn (Konferenz) Uhr, Eurosport: Snooker, Grand Final in Manchester, Halbfinale Uhr, ZDF: Fußball, Testländerspiel in Berlin, Deutschland England; anschl. Zusammenfassungen anderer Spiele. Sonntag, 27. März Uhr, Sport 1: Fußball, Sachsenpokal, Halbfinale, Dynamo Dresden Aue Uhr, Eurosport: Rad, Katalonien- Rundfahrt, letzte Etappe in Barcelona Uhr, Sport 1: Handball, Bundesliga Männer, Hannover-Burgdorf THW Kiel Uhr, Eurosport: Rad, Criterium International auf Korsika, letzte Etappe und Uhr, Eurosport: Snooker, Grand Final in Manchester, Finale Uhr, Sport 1: Basketball, Bundesliga Männer, Alba Berlin Hagen. Montag, 28., März Uhr, Sport 1: Fußball, Regionalliga West, Alemannia Aachen SG Wattenscheid Uhr, Sport 1: Basketball, Bundesliga Männer, Braunschweig Oldenburg Uhr, Sport 1: Fußball, Regionalliga Südwest, Kickers Offenbach Elversberg und Uhr, Eurosport: Snooker, China Open in Peking, 1. Runde.

43 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 HF2 MÜNCHEN BAYERN 43 UNTER BAYERN Ein Hoch auf den Schlepplift von sebastian beck Das Skifahren in Bayern gewinnt seinen besonderen Reiz dadurch, dass meistens kein Schnee liegt. Der Winter hat in diesem Jahr ja erst im März richtig angefangen, an Ostern kann man sich ein letztes Mal vom altehrwürdigen Sessellift von Bayrischzell aufs Sudelfeld hochhelfen lassen, wo die Kunstschneepisten ausapern und sich in der Nachmittagssonne eine angenehme Wurstigkeit aufs Gemüt legt. Es ist eine Art Bleischwere, ein sehr spezielles Frühjahrsgefühl, das sich beim Blick aufs grüne Tal einstellt. Ein Zustand ohne jegliche Ambitionen, weder im Sport oder Beruf noch im Privatleben. Selbst der letzte Rest von Ehrgeiz und Zweifeln verdampft im Liegestuhl vor der Speckhütte. Die Bibel erwähnt das Frühlingsskifahren übrigens im 1. Buch Mose: Und Gott sah, dass es gut war. Und ja, es wäre sogar noch besser, wenn man nicht zu faul wäre, um sich einen Jagertee zu holen. Dann müsste man aber aufstehen, was das innere Gleichgewicht gefährden könnte. Überhaupt, die Schlepplifte auf dem Sudelfeld: Sie sind so lang und langsam, dass man sich für die Fahrt Proviant mitnehmen sollte oder lieber gleich mit Tourenski aufsteigt, wenn man es eilig hat. Es soll ja Menschen geben, die glauben, sie müssten den Bügel zwischen die Zähne nehmen, weil sie noch nie zuvor mit einem Schlepper gefahren sind. In den Industriegebieten des Wintersports sind Schlepplifte längst ausrangiert worden, weil sie es zu gemütlich angehen lassen. Schlepplifte sind Leistungsverweigerer und Müßiggänger, sie passen deshalb zum Frühlingsskifahren in Bayern. Langläufern sei der Bretterschachten im Bayerischen Wald empfohlen. Die Loipen führen durch eine Gegend, die so abgelegen ist, dass sie bei der Schneeschmelze vergessen wird. Das Beste am Bretterschachten aber ist das Après-Ski: Das gibt es hier nicht, es sei denn, man rechnet eine Brotzeit mit roten Presssack und Blutwurz dazu. Oder das Weißwurstseminar bei der Metzgerei Einsle in Bodenmais, das aber schon wieder mehr zum Kulturprogramm zählt. Die Skigebiete in Bayern leben davon, dass sie im Gegensatz zu Österreich oder Südtirol unperfekt wirken. Es quietscht und schaukelt und selbst für die Schneekanonen ist es hier oft zu warm. Aber an diesem Wochenende wird es wieder, nun ja, zum Dahinschmelzen. Polizei lässt drei Kosovaren wieder frei Rosenheim Drei zunächst unter Terrorverdacht in Bayern festgenommene Kosovaren sind aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen worden. Es habe keine Hinweise auf einen Bezug zu den Anschlägen von Brüssel gegeben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I. Die Polizei hatte am Montag einen Hinweis auf das Auto der drei erhalten. Schleierfahnder der Rosenheimer Polizei konnten daraufhin den Wagen mit zwei Brüdern und einem Begleiter im Alter zwischen 36 und 46 Jahren ausfindig machen und stoppen. Die Männer gaben an, Arbeiter einer belgischen Baufirma zu sein. Die in ihrem Wagen gefundenen Baupläne sollen von einer von ihnen betreuten Baustelle stammen. dpa Mann provoziert mit Koffer Terroralarm Nürnberg Mit einem abgestellten Koffer hat ein Mann im Nürnberger Hauptbahnhof absichtlich einen Polizei-Einsatz provoziert. Bis zur Entwarnung hatten die Beamten Passanten zu dem herrenlosen Koffer befragt und die Osthalle gesperrt. Kurz darauf gab sich ein 51-Jähriger als Besitzer zu erkennen: Er habe testen wollen, wie lange die Polizei brauche, um den Koffer zu finden. Über seinen,scherz amüsierte sich der Mann köstlich. Die Beamten konnten die Heiterkeit des,testers nicht teilen, heißt es im Bericht der Bundespolizei. Gegen den Münchner wird nun wegen Belästigung der Allgemeinheit ermittelt. dpa Kleintransporter überfährt Luchs Philippsreut Ein Luchs ist auf der B12 bei Philippsreut (Kreis Freyung-Grafenau) nahe der tschechischen Grenze am Donnerstagabend von einem Transporter überfahren worden. Das Tier sei mit einemsenderausgestattet gewesen, dieumweltbehörden seien verständigt, teilte die Polizei mit. Wo genau der Luchs sich zuvor bewegt hatte, ist noch nicht bekannt. dpa Da wusste Stefan Hartmann noch nichts von der Einsamkeit: Als Bischof Josef Spital ihn 1982 im Trierer Dom zum Priester weihte, versprach er, ehelos zu leben. von katja auer Bamberg Stefan Hartmann verfasst gerade seine Biografie, auf dem kleinen Wohnzimmertisch steht der aufgeklappte Laptop. Von 33 Jahren als Priester wird sie erzählen; 33 Jahre, so lange wie Jesus gelebt habt, sagt Hartmann. Am letzten Kapitel schreibt er noch. Das Leben schreibt noch daran. Es wird davon handeln, wie aus dem katholischen Priester Stefan Hartmann ein verheirateter Mann wurde. Eine heimliche Liebe war keine Option, sagt er und greift nach der Hand von Sandra Dorn. Er drückt sie fest. In diesem Jahr wollen die beiden heiraten. Da ist er nun nicht der erste, immer wieder teilen Bistümer in dürren Worten mit, dass der Herr Pfarrer Soundso den priesterlichen Dienst aus privaten Gründen quittiert. Meistens sind es jüngere Männer, die nach wenigen Jahren erkennen, dass sie doch nicht ehelos und keusch leben können, wie sie es bei ihrer Priesterweihe versprochen haben. Hartmann ist jetzt 61 Jahre alt. 33 Jahre hat er sich an den Zölibat gehalten, zumindest offiziell, dazu später, und seine alte Mutter meinte, dass er doch die paar Jahre bis zur Rente noch durchhalten solle. Wollte er nicht. Ich war überreif, sagt er, der Zölibat längst erledigt für ihn. Als er Sandra Dorn traf, wollte er lieben. Ganz offen. Der Pfarrer und seine Braut Seine greise Mutter sagt: Bis zur Rente hättest du noch durchhalten können. Er selbst sagt: Heimlichkeit war keine Option. Stefan Hartmann war 33 Jahre lang Priester. Dann traf er die Frau seines Lebens, verzichtete auf Amt und Gehalt. Die Geschichte einer Liebe, die allem standhält Wegen Sex muss kein Pfarrer seinen Beruf aufgeben, sagt sie. Wegen der Ehe aber schon Aus seinem alten Leben stammt die Pieta an der Wand. In Stefan Hartmanns neuem Leben ist Sandra Dorn die wichtigste Frau. Finden Sie Ihren Traumpartner mit Zeitzuzweit. Werden Sie Premium-Mitglied im SZ-Partnerportal! Als Dankeschön schenken wir Ihnen 15 Euro! Lösen Sie jetzt Ihren Gutscheincode Zuzweit-Ostern2016 ein unter * Ihr Gutscheincode ist einlösbar bis 17. April 2016 So offen, dass er mit ihr im Fernsehen aufgetreten ist. Auch auf Facebook teilt er gerne sein Glück. Da bekommen die beiden viel Zuspruch. Es gefällt ihm, das öffentliche Verständnis, ganz offensichtlich. Vor ein paar Wochen ist Hartmann aus dem großen Pfarrhaus in Oberhaid im Landkreis Bamberg ausgezogen, 14 Jahre war er dort Gemeindepfarrer. Den wuchtigen Jugendstil-Schrank hat er verkauft, drei Viertel seiner Bibliothek eingelagert. In der neuen Wohnung, auf 60 Quadratmetern, ist kein Platz für die Jean-Paul-Gesamtausgabe und die katholische Dogmatik, obwohl die Bücherregale bis unter die Decke reichen. Auf dem Tisch ein siebenarmiger Leuchter, eine Engelsfigur, ein paar Tulpen in welkender Schönheit. Das Bild an der Wand hat er mitgenommen in sein neues Leben. Die Muttergottes mit dem toten Jesus auf dem Schoß hat er mal günstig auf Ebay ersteigert. Noch viel früher hing sie in der Oberhaider Kirche. Ich muss jetzt halt ein bisschen kürzer treten, sagt Hartmann. Als er seine Beziehung im Oktober öffentlich machte, suspendierte ihn der Bamberger Erzbischof tags darauf vom Dienst, seiner Bitte um Dispens kam der Papst im Januar nach. Ein scheußliches Gefühl sei das gewesen, sagt er, als ihm der Erzbischof das päpstliche Schreiben überreicht habe. Damit ist Hartmann kein Kleriker mehr, er darf keine kirchlichen Amtshandlungen vornehmen. Nicht einmal solche, die sonst Laien verrichten, als Kommunionhelfer zum Beispiel oder als Lektor. Die Priesterweihe selbst lässt sich nach kirchlicher Lehre nicht aufheben, als Sakrament wurde sie wie die Taufe unwiderruflich gespendet. Mit dem Amt verlor Hartmann seine Bezüge und seinen Versorgungsanspruch. Zwar bekommt er eine Rente, wenn er alt genug ist, dafür hat die Erzdiözese Bamberg einen sechsstelligen Betrag in die Rentenkasse nachgezahlt. Aber jetzt gerade kriegt er nichts. Arbeitslosigkeit ist bei katholischen Priestern nicht vorgesehen, sie zahlen nicht in die Arbeitslosenversicherung ein. Ich lebe jetzt vom Ersparten, sagt Hartmann. Er hat lange gehofft, dass er weiter für die Kirche arbeiten könnte, als Pastoralassistent vielleicht, irgendsowas. Aber er bekam kein Angebot. Geht gar nicht, sagt ein Bistumssprecher, ein laisierter Priester dürfe der Dispens zufolge nicht dort beschäftigt werden, wo er bekannt ist. Und Hartmann ist sehr bekannt. Wenn der 61-Jährige über seinen früheren Chef spricht, klingt er bitter. Er möge der Kirche keinen Schaden zufügen, habe ihn der Erzbischof beim letzten Gespräch gebeten. Dabei will er das gar nicht. Er hätte gerne etwas Positives zum Abschied gehört. Nun macht er sich selbständig. Er bietet sich als Redner an für Trauerfeiern und freudige Anlässe und er sieht sich nach einer Stelle als Dozent an einer Hochschule um. Keiner katholischen, das darf er ja nicht. Es ist ein kompletter Neuanfang. Das Positive ist stärker, sagt Hartmann und sucht wieder die Hand seiner Partnerin. Die greift beherzt zu und strahlt ihn an. Sandra Dorn, 49, ist eine selbstbewusste Frau, sie hat Sprachen und Tourismus studiert, leitete ein Hotel und arbeitet als Dozentin und Autorin. Der Lippenstift ist rot, ihr Lachen hell. Kein unscheinbares Mäuschen, das immer schon heimlich für den Pfarrer schwärmte. Sie ist gläubige Katholikin, war im Pfarrgemeinderat, betreute Ministranten, hielt Wortgottesdienste. Sie trägt Kreuz und Perlenkette um den Hals, auf den rechten Unterarm ist ein stilisierter Fisch tätowiert, ein Symbol für das Christentum. Das linke Handgelenk umrundet ein lateinischer Spruch: Amor vincit omnia. Liebe besiegt alles. Das stand da schon lange bevor sie Stefan Hartmann kennenlernte. Aber auch noch nicht so lange, dass man es eine Jugendsünde nennen sollte. Es ist ihr Lebensmotto. Es ist niemandes Schuld, wenn eine Ehe oder ein Zölibat in die Brüche geht, sagt sie. Deswegen hat sie auch keine Schuldgefühle, weil sie ihren künftigen Mann der Kirche ausgespannt hat. Wenn es eine glückliche Beziehung gewesen wäre, dann hätte ich Schuldgefühle, sagt sie. War es aber nicht. Sie weiß, wie das ist, ihre erste Ehe scheiterte. Vor gut anderthalb Jahren suchte sie Hartmann in seinem Pfarrhaus auf, sie wollte ihn für ein Buch interviewen, in dem sie bekannte Bamberger Persönlichkeiten vorstellt. Es war der Jahrestag seiner Priesterweihe, das ist ihnen später aufgefallen. Heute meinen sie, dass das kein Zufall war. Er war charmant, sagt Sandra Dorn, aber seriös charmant. Das betont sie, schließlich habe sie da schon gewusst, dass der Pfarrer Frauen nicht gänzlich abgeneigt sei. Immerhin hat er eine Tochter. Vor zwei Jahren hat er sich öffentlich zu ihr bekannt, in einer Fernsehsendung, da war Katharina 22 Jahre alt. In seiner Gemeinde wussten sie längst davon, am Bamberger Domberg sowieso, ebenso wie in seinem Heimatbistum Trier. Aber auf einmal war er deutschlandweit bekannt als der katholische Pfarrer mit der Tochter und Hartmann nutzte seine Prominenz für harte Kritik am Zölibat. Da wusste er längst, dass er so nicht mehr leben wollte. Bei zwei evangelischen Landeskirchen hatte er sich beworben, vergebens, außerdem schrieb er einen Brief an den Papst und bat darum, ihn vom Zölibat auszunehmen. Schließlich verbot ihm der Generalvikar, sich weiter öffentlich zu äußern. Seinen Fehler sieht er heute darin, dass er sich nicht früher zu seinem Kind bekannte. Er war junger Priester, die Weihe erst ein paar Jahre her. Die Mutter wollte es nicht, sein Bischof sowieso. Also verband ihn mit der Tochter viele Jahre lang nicht mehr als die monatliche Überweisung. Er wurde versetzt; sein Ausrutscher, das Kind, ganz unten in die Personalakte geschrieben, sagt er. Hartmann war keiner, dem schon als Ministrant klar geworden wäre, dass er mal Pfarrer wird. Eher im Gegenteil. Ich war ein ganz normaler Jugendlicher, sagt er, 68er, Hippie, Aktivist, was man halt so war. Beinahe Marxist sei er gewesen, bis er Kierkegaard las und Newman und mit 22 Jahren zum christlichen Glauben fand. Und dann war es die Wahl von Johannes Paul II. zum Papst, die den Ausschlag gab. Er war mein Idol, sagt Hartmann, einen beinahe romantischen Glauben habe er damals gelebt wurde er in Trier zum Priester geweiht. Die Fotos hat er in ein Album geklebt, ein junger Mann, noch schwarzhaarig, kniet da im weißen Gewand vor dem Bischof. Er könne sich die Bilder ohne Wehmut ansehen, sagt Hartmann, auch wenn er heute weiß, dass er das Versprechen damals voreilig gegeben Jetzt 15 Euro sichern! Kinder erleben die Natur Für 7 Briefmarken à 0,55 a erhalten Sie das Heft Naturerfahrungsspiele aus der Reihe Natürlich lernen. Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.v. Eisvogelweg Hilpoltstein Tel.: 09174/ Veranstaltungen FOTOS: MATTHIAS HOCH habe.da wusste er noch nichts von der Einsamkeit. Frühstück alleine, Mittagessen alleine, am Abend alleine. Er wisse von Pfarrern, die zu trinken anfangen, andere gehen in den Puff, wieder andere leben ehegleich mit ihrer Haushälterin zusammen. Er und die Mutter seiner Tochter waren kein Paar, auch deswegen wollte er Priester bleiben. Beinahe fundamentalistisch habe er sich damals in sein Priesteramt gestürzt, sagt er. Vielleicht, weil er es besonders gut machen wollte. Als Sandra Dorn das zweite Mal vorbeikam im Pfarrhaus, da hat es gefunkt. Da begann das immer sicherer werdende Gefühl, dass sie die Richtige ist, sagt Hartmann. Sie besuchten Konzerte und Lesungen, sie teilen die Liebe zur Kultur. Sie gehen auch in die Kirche, mit dem Glauben haben wir ja kein Problem, sagt sie. Diese Gemeinsamkeit, das sei das entscheidende, sagt Dorn. Wegen Sex muss kein Pfarrer seinen Beruf aufgeben. Verstecken wollten sie sich nicht, also gingen sie an die Öffentlichkeit. Hartmann sagte es seiner Gemeinde, wieder Facebook, wieder Fernsehen. Sie traten zusammen mit dem suspendierten polnischen Priester Krzysztof Charamsa auf, der sich im vergangenen Jahr als erster Mitarbeiter des Vatikan zu seiner Homosexualität und zu seinem Partner bekannt hatte. Sie wirkten entschlossen. Und verliebt. Zu dem Foto, mit dem sie im Internet ihre Verlobung bekannt gaben, haben sie ein paar Zeilen aus dem Bonhoeffer-Lied dazu geschrieben: Von guten Mächten treu und still umgeben, erwarten wir getrost, was kommen mag. Ein neues Kapitel. Lass dich entführen! Juli 2016

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Dennoch kommt es in den Kämpfen nur ganz selten zu Verletzungen. Denn das stärkere Tier stellt seine Attacken ein, sobald die schwächere Kuh die Überlegenheit ihrer Gegnerin durch Zurückweichen oder Abwenden anerkennt. Diejenige, die unbesiegt aus allen Rangeleien hervorgeht, führt als Leitkuh den ganzen Sommer die Herde an. Sobald die Hackordnungen geklärt sind, grasen übrigens alle Tiere wieder einträchtig nebeneinander. Welterbe: Der Große Aletschgletscher ist 23 Kilometer lang. Die Alpwirtschaft (hier: Lapisa) gehört zur Schweiz wie die Berge. Alpbestoßung nennen das die Bauern im Wallis und haben aus den Hierarchiekämpfen der Tiere ein Volksfest gemacht: Die Ringkuhkämpfe werden seit 1922 ausgetragen. Mittlerweile sind die Spektakel auch weit über die Grenzen des Kantons hinaus bekannt und ziehen viele Züchter und Zuschauer an. Neben den offiziellen Ringkuhkämpfen ab Ende März, bei denen sich die Kühe für das nationale Finale qualifizieren können, werden viele kleinere Stechfeste veranstaltet, die bei Einheimischen wie Feriengästen gleichermaßen beliebt sind. Zum Finale in Aproz, das 2016 vom 30. April bis 1. Mai stattfindet, werden mehr als Zuschauer erwartet. Dort treffen in der Arena die Siegerinnen der Regionalausscheidungen aufeinander, um La Reine des Reines die Königin der Königinnen zu ermitteln. Damit es fair zugeht, werden die Tiere in Alters- und Gewichtsklassen eingeteilt und Rabatteure Treiber überwachen die Kämpfe. Sie greifen zum Beispiel ein, wenn zwei Kühe auf einmal eine Konkurrentin angreifen. Weitere Infos: Eisgigant im Wallis Naturphänomen Großer Aletschgletscher Der Große Aletschgletscher im Wallis ist von ursprünglicher Schönheit. Der Anblick des uralten Eisstromes, der mit beständiger Kraft die Landschaft formt, flößt einem einfach Ehrfurcht vor der Natur ein. Eine View Point Tour zu den drei Aussichtspunkten der Aletsch Arena Moosfluh/Hohfluh, Bettmerhorn oder Eggishorn macht einem diese Gewalten besonders bewusst. Seinen Anfang nimmt der Aletsch in der Region um die Jungfrau. Hier vereinen sich drei mächtige Firnströme zu dem 900 Meter dicken Eisstrom, der sich etwa 200 Meter pro Jahr talwärts schiebt und dabei eine langgezogene Kurve beschreibt. Mit einer Länge von 23 Kilometern ist der Aletsch der längste Gletscher der Alpen. Fotos: Wallis Promotion/Christian Perret; Etat du Valais/Francois Perraudin Naviserhütte in den Tiroler Bergen DZ mit Wiesenfrühstück um 69, (0) Mittel-/Osteuropa Kur an der Polnischen Ostseeküste in Bad Kolberg 14 Tage ab 399,- E MIT Hausabholung / Italien HOTEL ARISTON MOLINO BUJA Das 4-Sterne-Hotel für Genießer 4 Thermalpools, Massagesprudel Park-Liegewiese mit alten Bäumen Hervorragende Küche, herzlicher Service Attraktive Inclusivpauschalen für FANGO * WELLNESS * GOLF * QIGONG z.b. 6 Tage Fango & Wellness All Inkl.VP ab Persönliche Beratung: Touristik Service 089 / Tel. (0761) , Fax (0761) Freiburg, Postfach 5420 ITALIEN Mehr als 8000 Ferienhäuser und Ferienwohnungen in den schönsten Ferienlandschaften. Italien-Katalog 2016 kostenlos in Ihrem Reisebüro. interchalet.de TT Sardinien Ostküste Private Villa mit gr. Garten am Sandstrand Kleinere Häuser auf Anfrage (2-8 Personen) www. sardain.de TT / Sardinien. 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Wer Lust auf etwas mehr Erlebnis hat, lernt die Hauptstadt Victoria näher kennen oder schwingt sich bei einer Canopy-Tour* durch die Baumkronen von Plattform zu Plattform. Auf Praslin lohnt ein Besuch im Vallée de Mai*. Dieser Urwald zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe und beherbergt die endemische Meereskokosnuss. Ebenso verlockend ist eine Katamarantour* vor Coco Island und Félicité Island. In den idyllischen Buchten von La Digue ist der Alltag sehr weit weg. Wenn dann am Abend der Sternenhimmel funkelt und die EUROPA ruhig vor diesem kleinen Garten Eden liegt, ist dies ein wahrer Sommernachtstraum im November. Nach zwei Tagen purer Entspannung auf See kommt der Inselstaat der Malediven mit seinen etwa Inseln und Atollen in Sicht. Der Zauber dieses Fleckchens Erde zeigt sich besonders schön aus der Luft, bei einem Rundflug mit dem Wasserflugzeug* über Atolle, Sandbänke und Korallenriffe oder mit der Schnorchelbrille: Die artenreiche Unterwasserwelt der Malediven gehört zu den beeindruckendsten der Welt. Die Skyline von Mumbai wird dann zum Abschlusshighlight einer Reise, die Ihnen mitten im Winter sonnenverwöhnte Tage auf der schönsten Yacht der Welt schenkt. Highlights Reisen auf höchstem Niveau: Die EUROPA (max. 400 Gäste) wurde mit dem Prädikat 5-Sterne-plus ausgezeichnet** UNESCO-Weltkulturerbe: Der prähistorische Naturpark Vallée de Mai* Unberührte Natur: Beeindruckende Flora und Fauna auf Madagaskar Traumstrände: Entspannte Strandstunden auf den Seychellen und den Malediven Neue Häfen: Die Premierenziele Nosy Lakandava/Madagaskar und Nosy Be/Madagaskar * Die Landaktivitäten sind nicht im Reisepreis enthalten und in Planung. Änderungen vorbehalten. ** Lt. Berlitz Cruise Guide ¹ Kontingent limitiert. Einzelne Teilleistungen sind nicht buchbar. Persönliche Beratung und Buchung: Hamburg Süd Reiseagentur G.m.b.H. Domstr Hamburg Tel kreuzfahrt@kommanbord.de Genießerpaket für Getränke p. P. bei Buchung in diesem Reisebüro! Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH Ballindamm Hamburg /hl.cruises

45 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 HF2 MEDIEN 45 TATORTKOLUMNE von katharina riehl Bäuchlein Folge 13/2016 Kommissarin: Ellen Berlinger Als wären das Klassenkameraden von mir : Uwe Mundlos (Albrecht Schuch, l.), Beate Zschäpe (Anna Maria Mühe) und Uwe Böhnhardt (Sebastian Urzendowsky). von cornelius pollmer Der Plan lautet, Christian Schwochow und die Entstehung seines NSU-Films eineinhalb Jahre lang zu begleiten, aber schon nach einem Tag fragt man sich als Begleitender sehr ernsthaft, ob das überhaupt durchzustehen ist. Ein Berliner Gewerbehof, August Auf dem Sperrholzboden der Casting- Agentur liegen rote Sitzwürfel, schöne junge Menschen lungern herum, die Grundstimmung: heiter. Aus dem Nichts aber kippt alles um, von null auf Nazi in drei Sekunden, Uwe I greift Beates Kopf, knallt ihn gegen eine Scheibe, Beate schluchzt. Hör auf zu heulen, ein deutsches Mädchen heult nicht, sagt Uwe II. Kurz darauf einigen sich die drei auf ein Versöhnungs- Sieg-Heil und, das bitte nicht vergessen: Hass! Hass! Hass! So also beginnt jener Tag, an dessen Ende man zwei Beates und neun Uwes gesehen hat, man hat alle Bewerber für die Rollen schreien gehört und hassen gespürt gelenkt und befehligt von Christian Schwochow, 37, der als wohltemperierter Kavalier zwischen den Würfeln sitzt und sich auch für das grässlichste Sieg Heil noch höflich und leise bedankt. Wie, bitte, wird das alles nun auszuhalten sein? Die Antwort gibt es in Jena, Februar 2015, fünf Uhr früh, im warum auch nicht Kleiderschrank eines Hotelzimmers. Wie empathisch darf man sich dem Trio nähern? Kann es funktionieren? Die Nacht hat Jena schon vor Stunden verstummen lassen, aber Schwochows Crew klimpert und rangelt weiter fröhlich durch die Hotelbar. In preußischer Dienstbarkeit stiefelt die komplett bedauernswerte Nachtwächterin alle halbe Stunde in den Keller und schafft neuen Wein heran. Thüringen ist bald ausgetrunken, Sachsen- Anhalt wird knapp, und, bitte, meine Herren, um vier Uhr kommt das Reinigungspersonal. Also ab nach oben, irgendein Zimmer, Led Zeppelin an. Ein besonders lustiger Vogel versteckt sich im Schrank, und als Schwochow etwas nachzüglerisch ins Zimmer schlurft, kommt das Vögelchen mit großem Showbühnen-Hallo aus der furnierten Flügeltür. Schwochow, angemessen spöttisch: So geht also Film? Mit so einem Effekthaschmich geht Film bei Schwochow natürlich nicht. Aber man hat nun, zwischen Casting und Kleiderschrank, etwas mehr von einem handlungsleitenden Prinzip verstanden, mit dem der Regisseur Christian Schwochow seine Filme erarbeitet. Das Prinzip lautet mit schönen Grüßen in den Weinkeller des Hotels Schwarzer Bär : volle Pulle. Alle Energie einbringen, alle Gedanken denken, alles erst mal zulassen, die Schwere des Stoffs genauso wie den Ausgleich nach Dienstschluss schneiden und schlafen können wir dann ja immer noch. Die ARD hat eine Trilogie zum NSU in Auftrag gegeben, jener terroristischen Vereinigung, die jahrelang mordend durchs Land gezogen ist. Christian Schwochow erforscht in seinem ersten Teil das Zusammenfinden und Abgleiten von Zschäpe- Mundlos-Böhnhardt. Die Täter Heute ist nicht alle Tage heißt der Film, bei dessen Entstehen zwei Fragen unausweichlich immer wieder auftauchen: Wie empathisch darf man sich dem Trio nähern? Und kann es überhaupt funktionieren, Geschichte zu verfilmen, die nicht nur juristisch noch gar nicht aufgeklärt und abgeschlossen ist? Schon beim Casting für die Hauptrollen sagt Christian Schwochow: Ich muss versuchen, eine Annäherung zu finden, als wären das Klassenkameraden von mir. Er wolle kein Biopic machen, die Biografien der drei stünden doch für so viel mehr als nur sich selbst etwa für eine Gesellschaft, in der auch Christian Schwochow groß geworden ist. Ihn und Zschäpe trennen nur drei Jahre, er wuchs in Leipzig und Ostberlin auf. Als Schwochow ein paar Jahre nach dem Mauerfall das erste Mal Buchenwald besuchte, schrieb er hinterher ein Gedicht: Appellplatz. Schwochow hätte es sich als Filmrichter nun ziemlich bequem machen können in der Distanz zu den Angeklagten. Er hätte das Zusammenrotten des NSU als irgendwie zwangsläufig beschreiben können, ein logisch wachsendes Böses. Er hat stattdessen nicht nur die Distanz definiert, sondern auch nach Leben und Liebe und Gefühl in der Zeit vor dem Terror gefragt. Christian Schwochow sagt, er habe zunächst gezweifelt, ob dieser Weg funktionieren könne, doch dann sei er das erste Mal beim Prozess gewesen, Beate Zschäpe habe eine Protokollantin angelächelt, und das war so warm, da hatte ich keine Fragen mehr, da war klar: Die muss auch mal ein fröhliches Mädchen gewesen sein. Ein Regisseur bezieht zwangsläufig Position, Schwochow tut dies in Heute ist nicht alle Tage eher als vorsichtiger Jugendrichter. Recht und Moral bleiben unverhandelbar, aber man wird sich ja wohl noch interessieren dürfen für die Frage, warum Menschen beides so gewaltig missachten. Empathie ohne Verharmlosung, das ist in diesem Projekt schon die frühe Versuchsanordnung. Sie führt zum Schreien und Hassen beim Casting wie auch in späten Stunden zur Hotelbar, wo für einen Moment auch der verwegene Gedanke erlaubt ist: Wäre man dem Mädchen Beate begegnet, hätte man knutschen wollen? Spiel das mal Die ARD nähert sich in drei Fernsehfilmen dem NSU-Komplex. Den ersten und vielleicht schwierigsten Teil Täter drehte Regisseur Christian Schwochow. Wie macht man das? Beobachtungen bei der Arbeit am deutschen Terror Die Opfer Vergesst mich nicht Enver Şimşek war im Jahr 2000 das erste Opfer des NSU, der Blumenhändler wurde erschossen. Die Geschichte seiner Familie ist der emotionalste Teil der Trilogie (Regie: Züli Aladag, Buch: Laila Stieler). Aus der Perspektive von Tochter Semiya (großartig: Almila Bagriacik) wird von den Ermittlungen erzählt, die zur Demütigung wurden. Şimşeks Familie wurde nicht nur erzählt, dass der Vater wegen seiner Drogengeschäfte den Tod gefunden habe, sondern auch, dass er eine Zweitfamilie gehabt habe. Ermittlungstaktik, hieß es später lapidar. 4. April, Uhr. In Heute ist nicht alle Tage gibt es nicht die Schlüsselszene oder den Moment, der einem vorgaukelt, alles Folgende zu erklären. Es ist vielmehr ein Schlüsselfilm geworden, er erzählt viel Alltägliches in der berechtigten Hoffnung, dass es einen als Zuschauer gerade deswegen am Ende besonders heftig schüttelt. Insofern kommt man womöglich doch gerade richtig, als Christian Schwochow einen im April 2015 mit dem Hinweis am Set begrüßt, gleich werde die wohl unspektakulärste Szene des gesamten Films gedreht. 15 Komparsen sind als triste Kostümparty aus der Maske gekommen, Motto: arbeitslose Ossis. Anna Maria Mühe trottet als Beate Zschäpe hinzu, sie wartet ein wenig mit den Verlorenen im Arbeitsamt, Cut. Schon in dieser kleinen, leisen Tristesse und in dem ziemlich überzeugenden Fickdich-Blick der wartenden Mühe/Zschäpe Die Ermittler Nur für den Dienstgebrauch Teil drei beginnt mit dem Ende des NSU, mit dem ausgebrannten Camper von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Und erzählt in Rückblenden davon, warum die Ermittler in all den Jahren das Trio nicht finden konnten. Hauptfigur ist der Zielfahnder Paul Winter (Florian Lukas), der aus dramaturgischen Gründen möglicherweise noch etwas heldenhafter ermittelt als seine realen Vorbilder. Trotzdem gibt der Film (Regie: Florian Cossen, Buch u.a. Rolf Basedow) einen guten und nicht allzu verschwörungstheoretischen Einblick in den Behördenwahnsinn. kar 6. April, Uhr. liegt eine Grundstimmung des Films, sie schwillt noch an in der Szene darauf. Zschäpe kommt als Kundin in den Raum einer Sachbearbeiterin, Vorname Sandra. Sandra ist Beates Weggefährtin aus wilden Das-Leben-beginnt-Tagen, sie hat eine Ausbildung beim Amt begonnen und damit eine Ausbildung in Normalität. Mit Beate steht nun auch die absolute Beklemmung im Raum, ein einerseits schuldhaftes Bewusstsein für eigene Fehler, das eigene Zurückbleiben. Andererseits: Arbeitsamt, Ausbildung, das kann es doch irgendwie auch nicht sein, oder? Diese Berührungspunkte mit Normalität entfalten in Heute ist nicht alle Tage eine ganz besondere Wirkung und sie führen immer wieder zur zweiten großen Frage dieser Dreharbeiten: Diese noch junge und verworrene Geschichte des NSU zu verfilmen, geht das überhaupt? Ein grauer Mittwoch im Mai, Jena-Lobeda, letzter Drehtag. Es wird langsam schwer, Realität und Film, Vergangenheit und Gegenwart auseinanderzuhalten und das liegt an allen Beteiligten. Das Silbenwort Pegida gehört ja inzwischen zum Standardvokabular des Landes und bald wird es im Internet Karten von Anschlägen geben, als grafischen Versuch, die steigende Zahl von Angriffen auf Asylbewerberunterkünfte irgendwie adäquat abzubilden. In der Binswangerstraße in Jena sammeln sich an diesem Tag Rechtsradikale in vollem Ornat, noch eine rauchen, dann zieht der Treck los und brüllt: Nationalismus raus aus den Köpfen! Eine Demonstrations-Szene soll gedreht werden, die Film-Rechten dafür wurden hauptsächlich in echt-linken Kreisen rekrutiert. Schwierige Scouting-Frage an die Linken: Wollt ihr die harten Schläger spielen? Antwort: Ey, nehmt bloß keine Nazis dafür, da machen wir das lieber selbst. Die Bezüge vermischen sich weiter, als einer der Komparsen Sebastian Urzendowsky anspricht. Hier, du spielst doch den Böhnhardt, oder? Urzendowsky: Ja. Komparse: Der hat mir früher mal auf die Fresse gehaun. Die Bezüge vermischen sich auch am Straßenrand, echte Anwohner stehen neben Anwohner-Komparsen, aus den Fenstern schauen Menschen ungerührt und trüb auf den radikalen Treck da unten und an der nächsten Ecke wartet schon ein kleines Mädchen mit einer Frage. Es trägt sie vor mit dieser zum Ende lang gezogenen Kinderstimme: Wo geht ihr denn hi-in? Ein Film-Rechter antwortet: Wissen wir selber nicht! Alles kommt einem vor wie eine Parabel auf das sich gerade aufladende Land, die Pointe liegt als Schaumstoffklumpen am Wegesrand. In der Szene soll ein Pflasterstein auf einen Balkon geworfen werden, und als sich bei den ersten Versuchen auf dem Balkon niemand so recht davor gruselt, unterbricht Christian Schwochow und ruft nach oben: Duckt euch, nehmt den Stein bitte mal ernst! Während der Prozess gegen Beate Zschäpe noch läuft, muss der Film fertig werden FOTO: STEPHAN RABOLD/SWR Mühe, Urzendowsky und Albrecht Schuch, der Uwe Mundlos spielt, berichten in den Drehpausen von verqueren Träumen, die sich in ihre Nächte geschlichen haben. Christian Schwochow erzählt, wie in kleiner Gruppe für ein zu filmendes Rechtsrock-Konzert eigens Musik komponiert wurde. Der Song eines Liedermachers, Taten statt Worte, ging bald auf gespitzten Lippen am Set spazieren, Ohrwurmgefahr, und als die Szene abgedreht war, brüllten die Clubkomparsen immer wieder: Nazis raus eine kollektive Austreibung der aus professionellen Gründen gerufenen Teufel. Sebastian Urzendowsky hat diese Teufel sehr konkret erfahren, er sagt, nach den Takes sei alles immer viel gruseliger. Wenn du drinnen stehst, in der Gruppe, dann geht s, da machst du Witzchen und es fühlt sich nicht so schlimm an. Wenn du zu grölen anfängst, dann ist der Kopf eh aus. Daran wird man sich erinnern, wenn man in den Monaten danach die kleinen Schlachtfelder bereist, die sich im vergangenen Jahr in Deutschland gebildet haben, in Freital oder Heidenau, wo die Steine nicht mehr aus Schaumstoff waren und die Grölenden keine Komparsen. Der Film gerät auf diese Weise in Gleichzeitigkeiten, Parallelen, Artverwandtschaften. Während der Prozess gegen Beate Zschäpe noch läuft, während die Zahl rechter Übergriffe weiter steigt, muss Heute ist nicht alle Tage fertig werden. Christian Schwochow sagt, er habe sich gar nicht so sehr um Überraschungen im NSU-Prozess gesorgt. Dass es in eine ganz andere Richtung geht, das mussten wir eigentlich nicht befürchten, dafür wissen wir schon zu viel über die Vorgeschichte. Eher noch plagten ihn juristische Fragen, was darf man sagen, zeigen, insinuieren, was nicht? Heute ist nicht alle Tage erzählt oft dokumentarisch von den jungen Tagen des Trios, die sanft dauerlaufende Kamera Die verfugten Leerstellen ergeben dann gerade das Bild einer Gesellschaft von Frank Lamm will es so. Und nun beruhe der Film zwar auf unfassbar viel Recherche und damit auf Fakten, sagt Schwochow, aber er beruht eben auch auf Annahmen und Interpretationen. So wurde bei der Erarbeitung des Drehbuchs diskutiert, ob Beate Zschäpe im Film selbst eine Bombe bauen solle sie tut es nun nicht. Einzelfallentscheidung. Grundsätzlich aber gelte: Es ist zu Morden gekommen, und wenn man über Radikalisierung redet, dann muss man sie benennen und zeigen und dann müssen wir auch Leerstellen füllen dürfen. Mit den verfugten Leerstellen ergibt sich das Bild einer Gesellschaft, in der Rassismus zu einem oft ungeahndeten Alltagsphänomen heranwächst. Das galt nicht nur in dem Jahrzehnt, in dem der Wartburg tuckerte, Jeans verwaschen waren und Diddl-Mäuse an Rucksäcken baumelten. Die gegenwärtige Radikalisierung von Sprache und Straße bringt, kalt betrachtet, erst einmal auch Aufmerksamkeit für den Film. Christian Schwochow will mit Heute ist nicht alle Tage auch Botschaften in diese Gegenwart senden. Eine davon lautet, die sanfte Radikalisierung, die der Film nachzeichnet, nicht allein als ostdeutsches Randphänomen abzutun und auch nicht als zufällige Einmaligkeit. Gerade weil dieser erste Teil auch empathisch ist, kann diese Botschaft durchdringen. Und wer darin nun trotz der Umsichtigkeit Schwochows eine Feierstunde für rechte Schläger und zukünftige Mörder sehen sollte, der macht es sich ein wenig zu einfach. Denn, Gegenfrage: Wäre eine knallkonsequente Dämonisierung der bessere Weg, sich dem NSU-Komplex filmisch zu nähern? Christian Schwochow sagt: Die Nazis feiern sowieso alles, was man macht, und sie feiern am meisten, wenn man sie kritisiert für ihr Denken, ihr Außenseitertum. Am gefährlichsten wird es für sie, wenn man sie ernst nimmt. Die Selbstzensur hat Schwochow jedenfalls unterlassen, sie wurde dann eher kurz zur Aufgabe der Darsteller. Noch einmal zum letzten Drehtag, letzte Klappe, eine letzte Zweitaktergemischwolke aus dem Auspuff des Wartburgs. Es gibt Applaus für die Hauptdarsteller und dann, endlich, Nudeln! Geil, Schlitzaugen-Essen!, sagt Sebastian Urzendowsky, er stiefelt los und erschrickt im Gehen dann über sich. Teller, Gabel, erster Bissen, kurzes Schütteln. Urzendowsky: Ab morgen darf ich so was bitte nicht mehr sagen, überhaupt nicht mehr. Mitten in Deutschland: NSU. Teil eins: Die Täter Heute ist nicht alle Tage. ARD, 30. März, Uhr Es gibt heute keinen Rattanmöbelverkäufer und keinen Vorortkindergarten, bei dem nicht schon einmal ein sogenanntes Event (auch: sogenannter Event) stattgefunden hätte. Ein Event ist ein Ereignis, das man früher Sommerfest mit Sackhüpfen oder Neueröffnung mit Grillwürsteln genannt hätte. Die ARD, der Rattanmöbelverkäufer unter den deutschen Fernsehsendern, will da nicht hintanstehen und hat deshalb vor etwa drei Jahren die Idee des Event-Tatorts geboren, einer Tatort-Episode, die nicht einfach als Kriminalfilm, sondern per definitionem als Ereignis zu betrachten ist. Nach zwei Ereignissen in Weimar mit Nora Tschirner und Christian Ulmen, die jeweils an Weihnachten und Neujahr ausgestrahlt wurden, folgt nun ein Oster- Event mit Heike Makatsch, die wegen (auch internationaler!) Kinoerfolge bei der ARD auf der Liste möglicher TV-Attraktionen offenbar weit oben geführt wird. Makatsch ermittelt, zunächst nur einmalig, unter dem Namen Ellen Berlinger in Freiburg, und eine Voraussetzung für Ereignis-Kommissarinnen scheint eine bevorstehende Niederkunft zu sein. Nora Tschirners Kommissarin Dorn war schwanger im ersten Weimar-Tatort,Ellen Berlinger schiebt nun ebenfalls ein kleines Kugelbäuchlein durchs Breisgau. Auch sonst trägt die Kommissarin so einiges mit sich herum, ihre Teenie-Tochter hat sie als kleines Mädchen bei der Großmutter zurückgelassen, sie selbst ging fürs BKA nach London. Jetzt ist sie wieder da, will sich mit Tochter und Mutter versöhnen. Klar ist: Zu viele Handlungsstränge werden in Freiburg geknüpft, als dass man beim SWR nicht ganz offensichtlich mit ein paar weiteren Makatsch-Auftritten rechnen würde. In Fünf Minuten Himmel (Buch: Thomas Wendrich, Regie: Katrin Gebbe) ist ein Angestellter im Jobcenter mit einem Kabelbinder erwürgt worden, verdächtig sind diverse Familien, die mit ihm in Kontakt standen und (seinetwegen?) aus ihren Wohnungen fliegen. Es geht um Gentrifizierung, um skrupellose Immobilienfuzzis und um Teenager, die sich zum Spaß gegenseitig so lange die Luft abdrücken, bis sie ohnmächtig werden, was mit der eigentlichen Geschichte am Ende atemberaubend wenig zu tun hat. Überflüssig zu erwähnen, dass der Kommissarin große Tochter zu jener Teenie-Clique gehört; der Zufall war immer der beste Freund des deutschen Drehbuchautors. Ellen Berlingers Einstand ist ein durchschnittlicher Krimi, der nicht so recht einen Sound findet, wenn man davon absieht, dass außer Makatsch fast alle Badisch sprechen. Aber das ist in Freiburg vermutlich auch kein echtes Ereignis. ARD, Ostermontag, Uhr NACHRICHTEN RBB: Drei Kandidaten Der ZDF-Studioleiter in Paris Theo Koll, Patricia Schlesinger, Leiterin Kultur und Dokumentation im NDR, und ARD- Programmchef Volker Herres werden sich am 7. April als Konkurrenten um die Nachfolge von RBB-Intendantin Dagmar Reim zur Wahl stellen. Das teilte die Findungskommission nach einer entscheidenden Sitzung am Donnerstag dem Rundfunkrat mit. jsc Garry Shandling ist tot Der amerikanische Komiker Garry Shandling ist im Alter von 66 Jahren in Los Angeles gestorben. Shandling wurde vor allem mit The Larry Sanders Show berühmt, die das amerikanische Talkshow-Gewese aufs Korn nahm, wobei der Witz war, dass dort Stars wie Billy Crystal, Sharon Stone oder David Duchovny sich selbst spielten. Shandling beeinflusste als Künstler und Freund wichtige Hollywood-Komiker, Judd Apatow erklärte, er habe von ihm fast alles gelernt. Als Schauspieler trat Shandling zuletzt im Superhelden-Film Return of the First Avenger auf. sz Playboy vor Verkauf? Playboy Enterprises, die Muttergesellschaft des amerikanischen Playboy, soll einen Verkauf des Magazins prüfen. Laut Wall Street Journal sondiert eine Investmentbank derzeit die Möglichkeiten. Der Verkaufswert des Magazins, das in den USA seit kurzem keine nackten Frauen mehr zeigt, soll auf 500 Millionen Dollar angesetzt sein. sz

46 46 PROGRAMM SAMSTAG Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH ARD ZDF BR RTL Pro Sieben Sat 1 Arte 3sat 5.55 Kinder-TV 7.10 Paula und die wilden Tiere 7.35 motzgurke.tv 8.00 Checker Tobi 8.25 neuneinhalb 8.35 Tiere bis unters Dach 9.00 Tiere bis unters Dach 9.30 Tiere bis unters Dach Alinas Traum. TV- Familienfilm, D Quarks im Ersten Tagesschau Blutsbrüder teilen alles. Drama, A/D/RUM Die Schwarzen Brüder. Historienfilm, D/CH Tagesschau Das Geheimnis der Hebamme Sportschau Am Borsigplatz geboren. Dokumentarfilm, D Beste Feinde Wetter 5.20 Gibraltar im Dienst der Krone 5.35 Kinder-TV , 2 oder Bibi 9.00 Bibi 9.25 Mia and me 9.50 Mia and me Mako Mako Die Küchenschlacht heute Xpress Forsthaus Falkenau Forsthaus Falkenau Rosamunde Pilcher: Lichterspiele. TV-Melodram, D Lafer! Lichter! Lecker! heute Xpress Länderspiegel Menschen das Magazin ML Mona Lisa hallo deutschland hautnah heute Wetter Sibel & Max. Komm zurück! Familienserie 8.30 Das tierische Wettrennen Hase gegen Schildkröte. TV-Animationsfilm, USA Wochenend-Papa. Drama, DK Kalvarienberge Hanuman Im Königreich der Affen. Abenteuerfilm, F/IND Polizeiinspektion Utta Danella: Das Geheimnis unserer Liebe Was glaubt Nashorn, Zebra & Co Wenn Höfe sterben Früher oder später Rundschau Blickpunkt Sport Zwischen Spessart und Karwendel Rundschau Wildes Nordamerika Kunst und Krempel 5.20 Betrugsfälle 5.45 Betrugsfälle 6.10 Verdachtsfälle. Doku-Soap 7.10 Verdachtsfälle 8.15 Familien im Brennpunkt 9.15 Yolo 9.45 Yolo Exclusiv Das Star-Magazin Explosiv Das Magazin Der Blaulicht-Report Der Blaulicht-Report Der Blaulicht-Report Der Blaulicht-Report Verdachtsfälle Die 10 überraschendsten Ideen, die unter die Haut gehen. Show Upps! Die Superpannenshow Best of...! Deutschlands schnellste Rankingshow RTL aktuell Explosiv Weekend 5.10 Scrubs 5.30 Mike & Molly 6.10 Chuck Broke Girls 8.45 Two and a Half Men The Big Bang Theory Family Guy Futurama Die Simpsons The Middle Mike & Molly Two and a Half Men. Stinktier, Ketchup und Hundekacke / Der menschliche Vulkan. Comedyserie Broke Girls. Soft Opening / Das Herzensprojekt The Big Bang Theory. Die neutrale Zone / Ein Traum von Bollywood Newstime Die Simpsons. Der Berg des Wahnsinns / Homer ist Poochie der Wunderhund Galileo 5.15 Die dreisten drei Die Comedy-WG 5.20 Schicksale 5.40 Richter Alexander Hold 6.35 Richter Alexander Hold 7.35 Auf Streife 8.35 Auf Streife 9.35 Auf Streife Auf Streife Auf Streife Auf Streife. Reportagereihe Im Namen der Gerechtigkeit Im Namen der Gerechtigkeit Anwälte im Einsatz Anwälte im Einsatz K 11. Geschwisterliebe K 11. Tod in der Blüte K 11. Verblendung K 11. Falsche Liebe K 11. Mord im Hartz IV-Ghetto K 11. Die Schwarze Witwe Sat.1 Nachrichten 5.00 Augenschmaus 5.25 Square für Künstler 5.55 Abgedreht! 6.35 Reisen für Genießer 7.00 X:enius 7.30 X:enius Geo Reportage Geo Reportage Geo Reportage Belle France Belle France Belle France Belle France Belle France Bell' Italia. Die Pontinischen Inseln Bell' Italia Bell' Italia Bell' Italia Bell' Italia Zu Tisch ARTE Reportage. Frankreich im Ausnahmezustand Journal Geo Reportage. Peru: Ein Alpaka für Christobal 9.00 ZIB 9.05 Kulturplatz 9.35 Ausflug ins Gestern 9.45 Geschaffen für die Kunst Universum Der Hofrat Geiger. Komödie, A Bilder aus Südtirol ZIB Notizen aus dem Ausland Ostern in Ostpreußen Diesseits von Eden (1/4) Diesseits von Eden (2/4) Der veruntreute Himmel. Drama, D Das fliegende Klassenzimmer. Jugendfilm, D heute Xpress Kulturpalast. Fachmagazin für E- und U-Kultur. Kann Kunst die Welt retten? Moderation: Nina Fiva Sonnenberg Tagesschau Dämmerung über Burma TV-Drama, A Mit Maria Ehrich, Daweerit Chullasapya, Pauline Knof. Regie: Sabine Derflinger. Die Förstertochter Inge lernt in den 1950er Jahren in den USA den Bergbau-Studenten Sao Kya Seng aus Burma kennen. Nach ihrer Hochzeit erfährt sie, dass ihr Mann das Oberhaupt des Shan-Staates ist Mankells Wallander: Verrat TV-Kriminalfilm, S/D Mit Krister Henriksson, Charlotta Jonsson, Leonard Terfelt Regie: Leif Magnusson Fußball Testspiel. Deutschland England Live aus dem Olympiastadion in Berlin. Kommentar: Béla Réthy Experte: Simon Rolfes. Moderation: Katrin Müller-Hohenstein Deutschland gegen England ist ein Klassiker. Heute treffen die beiden Nationalteams zum 34. Mal aufeinander Das aktuelle Sportstudio Magazin. Jeden Samstag gibt es in der legendären Sportsendung des ZDF Berichte über die Fußball-Bundesliga, interessante Gäste aus allen Sportarten und das Torwandschießen Bauernprinzessin TV-Heimatfilm, A 2004 Mit Sissi Wolf, Roman Knizka, Krista Posch. Nach dem Tod des Pichlerbauern erbt dessen jüngste Tochter Anna den Hof. Sie will das Erbe des Vaters erhalten und engagiert den bosnischen Gastarbeiter Bogdan als Knecht. Das sorgt für Ärger im Dorf Rundschau Magazin Evangelische Osternacht Live aus der Kreuzkirche in München. Nach alter biblischer Tradition wird die Oster-Nacht bei Sonnenuntergang mit dem Anzünden des Osterlichts gefeiert Die 100 witzigsten Tiere vor laufender Kamera Show. Unter den Highlights heute ist ein Frettchen, das Rudi Carrell in seiner "Hundeshow" ins Hosenbein flutscht und ein Orang-Utan, der das T-Shirt eines Zoobesuchers klaut und es selber anzieht Mario Barth live! Männer sind schuld, sagen die Frauen Show. Wer braucht schon einen Eheberater? Der siebenfache Comedypreis-Gewinner gilt als Heilsbringer in Sachen Geschlechteranalyse. Er verspricht die ultimative Lösung für eine glückliche Beziehung Galileo Big Pictures Extreme Welt. Show Moderation: Aiman Abdallah Aiman Abdallah zeigt 50 Bilder, die Grenzen überschreiten, extrem gefährlich, extrem genial, oder extrem verblüffend sind. Kann ein Mensch "abfallfrei" leben? Die New Yorkerin Lauren Singer behauptet: Ja! Auf ihrem Blog postete sie das Bild eines Einmachglases voller Krimskrams angeblich der Müll von zwei Jahren. Und sie schafft es sogar, ihren Lebensstil unternehmerisch zu nutzen Salt Actionthriller, USA Mit Angelina Jolie, Liev Schreiber, Chiwetel Ejiofor. Als der russische Überläufer Orlov den US-Behörden erklärt, die CIA-Top-Agentin Evelyn Salt sei eine russische Schläferin, sieht das zunächst nach einer Rufmordkampagne aus. Salt taucht dennoch ab Lara Croft: Tomb Raider Die Wiege des Lebens Actionfilm, USA/D/J/GB Mit Angelina Jolie, Gerard Butler, Noah Taylor. Lara Croft muss einen Wissenschaftler daran hindern, mit Hilfe der Büchse der Pandora die Menschheit zu zerstören Die Romanows Glanz und Untergang des Zarenreichs Dokumentarfilm, D Regie: Eva Gerberding, André Schäfer. Historiker und Kulturschaffende wie der Filmregisseur Alexander Sokurow und der Schriftsteller Viktor Jerofejew erklären den Einfluss der Familie Romanow, der bis in die Gegenwart reicht Iwan der Schreckliche Dokumentarfilm, D Iwan der Schreckliche galt als extrem grausam. Ein Profiler und eine Forensikerin haben seine Psyche analysiert Soul Power! The Golden Years Dokumentationsreihe Tagesschau Otello Lyrisches Drama in vier Akten von Giuseppe Verdi Oper. Mit José Cura, Dorothea Röschmann, Carlos Álvarez Shakespeare in Love Liebeskomödie, USA 1998 Mit Joseph Fiennes, Gwyneth Paltrow, Geoffrey Rush. Regie: John Madden. London im 16. Jahrhundert: Der junge Autor William Shakespeare leidet an einer Schreibblockade. Dann beflügelt die schöne Adelige Viola, die für ihn aus Standesgründen tabu ist, seine Fantasie Tagesthemen Das Wort zum Sonntag Mit Lissy Eichert (Berlin) Kommissar Beck (3) Auge um Auge. TV-Kriminalfilm, S Mit Peter Haber, Mikael Persbrandt, Stina Rautelin 1.20 Tagesschau 1.25 Brothers Drama, USA Mit Tobey Maguire, Natalie Portman 4.05 Katarina Witt heute Xpress Hostage Entführt Actionfilm, USA/D Mit Bruce Willis, Kevin Pollak, Jimmy Bennett. Regie: Florent Siri 1.35 Die Kammer der toten Kinder Thriller, F Mit Mélanie Laurent, Eric Caravaca, Gilles Lellouche. Regie: Alfred Lot 4.25 Sibel & Max Komm zurück! Familienserie. Mit Idil Üner Anna Karenina Romanze, USA Mit Sophie Marceau, Sean Bean, Alfred Molina. Ihr einsames Eheleben voller unerfüllter Träume nimmt ein Ende, als sich Anna Karenina in einen Offizier verliebt Sodom und Gomorrha Bibelfilm, USA/I/F 1962 Mit Stewart Granger 4.30 Mit den Augen der Seele Karfreitag. Reportagereihe 4.35 Space Night Die 100 witzigsten Tiere vor laufender Kamera Show 1.30 Mario Barth live! Männer sind schuld, sagen die Frauen Show. Der Comedypreis- Gewinner verspricht in seinem Programm die ultimative Lösung für eine glückliche Beziehung Betrugsfälle Doku-Soap 4.50 Verdachtsfälle Doku-Soap Galileo Big Pictures 50 unglaubliche Bilder Moderation: Aiman Abdallah 1.40 Wrong Turn Horrorfilm, USA/D 2003 Mit Desmond Harrington, Eliza Dushku, Emmanuelle Chriqui. Regie: Rob Schmidt 3.55 Hostel 3 Horrorfilm, USA Mit Kip Pardue, Brian Hallisay, John Hensley. Regie: Scott Spiegel 0.15 Taking Lives Thriller, USA/AUS Mit Angelina Jolie, Ethan Hawke, Kiefer Sutherland. Regie: D.J. Caruso 3.05 Breakdown Thriller, USA Mit Kurt Russell, J. T. Walsh, Kathleen Quinlan. Regie: Jonathan Mostow 4.30 Ein Schatz zum Verlieben Abenteuerfilm, USA 2008 Mit Matthew McConaughey Regie: Andy Tennant Soul Power! 0.25 Tracks U.a.:. Afrotrap: Zurück in die Zukunft des Rap! / Hou Hsiao-Hsien:Ddie Kunst, die Zeit zu töten / Jeff Monson: Captain Anti-America / Mafia-Krimis: Tinte an den Händen / Michael Oblowitz: Surfing the No Wave / Aucan: Italo-disto 1.10 Berlin Live Vonda Shepard 3.05 Reisen für Genießer 0.35 lebens.art 1.35 Das aktuelle Sportstudio Mag Das Brot der frühen Jahre Literaturverfilmung, D 1962 Mit Christian Doermer, Karen Blanguernon. Als er seine Jugendfreundin Hedwig wiedertrifft, bricht die Liebe in das gesicherte Leben des Elektromonteurs Walter ein. Bedenkenlos gibt er alles auf, was ihm wichtig war, auch seine Verlobte Ulla. Phoenix ARD-alpha RTL 2 Vox Kabel 1 Deutschlandfunk Mein Ausland In den Bergen Darjeelings Das Bibelrätsel (1/2) Das Bibelrätsel (2/2) Thema Der Friedensweg Der Olavsweg Der große Himalaya-Trail Risiko Mount Everest Sing Your Song Das bewegte Leben des Harry Belafonte. Dokumentarfilm, USA Hamburg 1945 Wie die Stadt gerettet wurde Tagesschau Der Schatz der Nibelungen (1/2). Auf den Spuren Siegfrieds Der Schatz der Nibelungen (2/2) ZDF-History. Die zwei Leben der Hannelore Kohl Die Kathedrale 0.00 Historische Ereignisse Weltweit Das war Hey Uni alpha-campus Slam alpha- Campus Auditorium alpha-campus Cinema Stolperstein Deutschland Deine Dörfer Querbeet Welt der Tiere Bob Ross The Joy of Painting Schätze der Welt Odysso Tagesschau Der Unbequeme Joseph Ratzinger, der Glaube und die Welt von heute Schätze der Welt Kunst und Krempel Denkzeit Die Tagesschau vor 25 Jahren 0.00 Der Staat ist für den Menschen da: Der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee. TV-Drama, D Ein Fall für die Borger. Fantasykomödie, GB/USA Die neuen Abenteuer von Pippi Langstrumpf. Kinderfilm, S/ USA Heidi. TV-Familienfilm, USA Mit Noley Thornton. Regie: Michael Rhodes Sieben Jahre in Tibet. Drama, USA Die Insel der Abenteuer. Abenteuerfilm, USA RTL II News Elizabeth. Drama, GB Mit Cate Blanchett, Geoffrey Rush, Christopher Eccleston Ironclad 2 Bis aufs Blut. Actionfilm, GB Mit Michelle Fairley 0.55 Ironclad. Abenteuerfilm, GB/USA/D Mit James Purefoy, Brian Cox u.a Criminal Intent Verbrechen im Visier 7.30 Criminal Intent Verbrechen im Visier 8.25 Criminal Intent 9.15 Criminal Intent. Sein letzter Wein Criminal Intent. Leichentausch Criminal Intent. Ikarus Criminal Intent. Zwillingsmord Shopping Queen Shopping Queen Shopping Queen Shopping Queen Shopping Queen hundkatzemaus Die Pferdeprofis Eragon Das Vermächtnis der Drachenreiter. Fantasyfilm, USA/GB/H Mit Ed Speleers Medical Detectives 0.10 Criminal Intent 1.05 Criminal Intent NDR WDR Tele 5 ORF 2 Sky Cinema die nordstory Die Lümmel von der ersten Bank. Komödie, D Der XXL-Ostfriese Alles Klara Tim Mälzer kocht! Nordtour DAS! Norddeutschland und die Welt. Magazin. Zu Gast: Nina Deißler (Dating-Coach) Regional Tagesschau Ohnsorg-Theater. Mensch sein muss der Mensch. Schauspiel, D Mit Werner Riepel, Edgar Bessen, Heini Kaufeld Ohnsorg-Theater. Unsere Mutter wird ne Diva. Schauspiel, D Mit Ursula Hinrichs Die NDR 90,3 Kultnacht 1.20 Grönemeyer live in Wien Konzert SWR HR Kinderkanal N24 n-tv Die schönsten Naturparadiese im Südwesten. Dokumentarfilm, D Ostern auf dem Land Im Bann der Jahreszeiten Höchste Eisenbahn! Eisenbahn-Romantik SWR Landesschau aktuell Grünzeug Landesschau Mobil Der Wanderschäfer von der Alb SWR Landesschau aktuell Tagesschau André Rieu Das Sommernachtskonzert Die großen Hits aus dem Südwesten Schlagerstars und ihre Hits 1.15 Völlig losgelöst Hits in deutscher Sprache 4.30 Die großen Hits aus dem Südwesten Die beliebtesten Reiseziele der Hessen Lecker essen in der Rhön Kein schöner Land Kein schöner Land Horizonte heimspiel! am Samstag Der maintower Hessencamper So war das alte Hessen Herrliches Hessen hessenschau Tagesschau Internationales Zirkusfestival Monte Carlo. Höhepunkte und Preisträger Chorfest der Evergreens. Mitwirkende: Jazzchor O-Töne (Frankfurt), hessen vokal (Marburg), PopChor21 u.a Karl-Heinz und Hiltrud Best of 0.30 Bodo Bach live: Und... wie war ich?. Show 8.40 Die Stoffis Im Königreich der Sonne. Animationsfilm, E Ene Mene Bu Anna und die Haustiere Sing- Alarm TanzAlarm Tigerenten- Club Schmatzo. Neue Folgen Der Duft der Karotte. Animationsfilm, F/B/CH Peter Pan Neue Abenteuer Käpt n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama. Abenteuerfilm, N/GB Tashi fußball HELDEN comic Kann es Johannes? Pole Position Timster Ritter Rost Der kleine Drache Kokosnuss Die Abenteuer des kleinen Hasen Unser Sandmännchen N24 Zeitreise N24 Zeitreise Superschiffe Superschiffe SEK M Die Seals von der Förde Erdbebensicher Die neue Bay Bridge von San Francisco Welt der Wunder Dashcam Die schlimmsten Autofahrer der Welt (1) Dashcam Die schlimmsten Autofahrer der Welt (2) Hell Roads Die gefährlichsten Straßen der Welt. Doku Superschiffe Superschiffe 0.30 Erdbebensicher Die neue Bay Bridge von San Francisco. Die neue Bay Bridge von San Francisco 1.15 Dashcam Die schlimmsten Autofahrer der Welt (1) MDR RBB Super RTL Eurosport 1 Sport MDR Garten Die Maya-Route. Guatemala Ostern am Atitlan-See Elefant, Tiger und Co. Extra Fußball MDR aktuell Fußball. Landespokal. Viertelfinale: VfL Halle FC Magdeburg. Live aus Halle MDR vor Ort Unsere köstliche Heimat Unterwegs in Sachsen-Anhalt Glaubwürdig Sandmännchen Regional MDR aktuell Quickie Frühlingshits & Spaß. Musik und Humor nonstop MDR aktuell Charlotte Link Das andere Kind (1/2). TV-Kriminalfilm, D MDR vor Ort. Magazin Victoria, die junge Königin. Historienfilm, GB/USA Adelsdynastien in NRW Mission Garten: Ein deutschniederländisches Team im Einsatz (1) Mission Garten: Ein deutsch-niederländisches Team im Einsatz (2) Polettos Kochschule Kochen mit Martina und Moritz Der Vorkoster Aktuelle Stunde Lokalzeit Tagesschau Internationales Zirkusfestival von Monte Carlo Mitternachtsspitzen Wilfried Schmickler Das Letzte (1) Jürgen von der Lippe XXL 3.30 Liebe im Zeichen des Drachen. TV-Drama, D rbb aktuell Frühlingserwachen mit Panda, Gorilla & Co. 2/2) Sandmännchen Halt in Jamlitz ein Bahnhof für Straßenkinder Die rbb Reporter Heimatjournal Abendschau / Brandenburg aktuell Tagesschau Eins ist nicht von dir. TV-Komödie, D rbb aktuell Inspector Mathias Mord in Wales. Blut und Boden. TV-Kriminalfilm, GB Inspector Mathias Mord in Wales. Stille Wasser. TV-Kriminalfilm, GB Angélique Eine große Liebe in Gefahr. Romanze, F/B/CZ/A Landschleicher Rango TRICKFILM Einmal ein echter Held sein, davon SUPER RTL träumt das Chamäleon. Kurzerhand gibt sich die Echse im Wüstenkaff Uhr mit dem hübschen Namen Dreck als Revolverheld Rango aus. Was das vorlaute Tierchen nicht ahnt: Die Bewohner von Dreck lechzen in Gore Verbinskis Animationsspaß nach einem echten Helden. FOTO: PARAMOUNT PICTURES Jack in Love KOMÖDIE Der zurückgezogen lebende Chauffeur Jack (Philip Seymour Hoffman) EINS FESTIVAL hat wenig Glück bei Frauen, sein Uhr Kumpel will ihn in der Verliererromanze mit der schüchternen Conny (Amy Ryan) verkuppeln. Jack in Love war die einzige Filmregiearbeit des 2014 verstorbenen Schauspielers Hoffman. FOTO: ARD DEGETO / BIG BEACH FILMS 5.15 Reich und schön 7.00 Werbesendung Serien-Insider Hercules Hercules Hercules Hercules Xena. Pfad der Rache. Abenteuerserie. Mit Lucy Lawless Relic Hunter. Die Bruderschaft Relic Hunter. Das Licht der Wahrheit SchleFaZ: Sharknado. TV-Sci-Fi-Horror, USA Mit Ian Ziering, Tara Reid, John Heard. Regie: Anthony C. Ferrante SchleFaZ: Sharknado 2. TV-Sci-Fi-Horror, USA Mit Ian Ziering, Tara Reid, Vivica A. Fox 1.10 Global Effect Am Rande der Vernichtung. Actionthriller, USA Mit Joel West Barbie Die Prinzessin und der Popstar. Animationsfilm, USA Friends Freunde fürs Leben. Animationsfilm, USA Elves Die Elfen aus Elvendale Cosmo und Wanda Ninjago Dinotrux Inspector Gadget King Julien WOW: Die Entdeckerzone Angelo! Die Nektons Abenteurer der Tiefe Dragons Auf zu neuen Ufern. Das Drachenauge. Animationsserie Rango. Animationsfilm, USA Lucky Luke Auf in den Wilden Westen. Zeichentrickfilm, F Regie: Olivier Jean Marie 0.05 Infomercials Familie Sonnenfeld Umzug in ein neues Leben. TV-Familienfilm, D Land und Leute Religionen der Welt ZIB Bewusst gesund Bürgeranwalt Bingo Bundesland heute Wetter Zeit im Bild Wetter Sport aktuell Seitenblicke Donna Leon: Die dunkle Stunde der Serenissima. TV-Kriminalfilm, D ZIB Der Bulle von Tölz. Wiener Brut. TV-Kriminalfilm, D Die Bräute. TV-Komödie, D/A/CH Kommissarin Seiler ermittelt Die Stimmen. TV-Kriminalfilm, D Radsport Snooker Fußball Radsport. Volta Ciclista a Catalunya. 6. Etappe: Sant Joan Despí-Vilanova i la Geltrú (197,2 km). Direktübertragung aus Spanien Fútbol Latino FIFA World. News und Updates aus der Welt des Fußballs Galopprennen. Dubai World Cup. Das Vollblüter-Rennen (3+). Live Eurosport News Snooker Snooker. Players Tour Championship. Grand Final: 5. Turniertag, Halbfinale. Live aus Manchester (GB) Eurosport News Radsport 0.30 Fútbol Latino 1.00 FIFA World. News und Updates aus der Welt des Fußballs 5.15 Miss Marple: Vier Frauen und ein Mord. Kriminalfilm, GB Castle 7.40 Castle 8.35 Castle 9.30 Castle Castle Elementary Elementary Cold Case Navy CIS The Mentalist Castle News Achtung Notaufnahme! Achtung Notaufnahme! Achtung Notaufnahme! Achtung Kontrolle!. DIY bei den gelben Engeln Blue Bloods. Alte Wunden. Krimiserie. Mit Tom Selleck Blue Bloods. Direkt in die Hölle. Krimiserie. Mit Tom Selleck Navy CIS: L.A Navy CIS 0.00 Navy CIS 1.00 Navy CIS: L.A Madame Mallory und der Duft von Curry. Komödie, USA/IND/VAE Best Exotic Marigold Hotel 2. Komödie, USA/GB Im Leben von David Kross Rico, Oskar und die Tieferschatten. Familienfilm, D Home Ein smektakulärer Trip. Animationsfilm, USA Asterix im Land der Götter. Animationsfilm, F/B Jurassic World. Abenteuerfilm, USA Mit Chris Pratt Wild Card. Actionfilm, USA Mit Jason Statham Skin Trade. Actionfilm, USA/CDN/THAI Mit Dolph Lundgren 1.35 Trigger Point. Thriller, CDN Die härtesten Cops Alaskas Job der Extreme Die Helden Alaskas Battle Factory Battle Factory PS Das Automagazin Todesfalle Verkehr Die Gefahren der Straße Das geheime Leben der Apostel Mysterium Jesus. Dokumentarfilm, USA Deluxe Auslandsreport Wissen Der Jesus-Code Der Jesus-Code Super-Bauten: Das alte Ägypten (1). Dokumentation Super- Bauten: Das alte Ägypten (2). Dokumentation 0.10 So! Muncu! 0.55 Der Jesus-Code. Dokumentationsreihe 1.40 Der Jesus-Code 6.00 Teleshopping 9.15 Die PS-Profis (4) 9.30 Normal Teleshopping Storage Wars Storage Wars Die Geschäftemacher. Darrells Revier Storage Wars Die Geschäftemacher. Verspielt Storage Wars Die Geschäftemacher. Zwei Engel für Barry Storage Wars Die Geschäftemacher. Gut getarnt Storage Wars Die Geschäftemacher Bass Fishing. FLW Tour. Lake Okeechobee Bass Fishing Sport1 Reportage Sport-Quiz Housemates II. TV-Erotikfilm, GB Teleshopping 1.00 Sport-Clips 6.10 Informa tionen 6.35 Andacht. Pfarrer Eberhard Hadem, Weilheim 9.05 Kalenderblatt 9.10 Das Wochenendjournal Klassik Pop et cetera. Mit Julian Prégardien, Tenor Gesichter Europas. Draufgänger in Großbritannien Informationen Themen der Woche Eine Welt Campus und Karriere. Das Bildungsmagazin Corso. Kultur nach Büchermarkt Forschung aktuell. Computer und Kommunikation Markt und Medien Kultur heute Informa tionen Hintergrund Kommentar Sport am Samstag Studio LCB. Juli Zeh liest aus Unterleuten Atelier neuer Musik. Revisited. Forum neuer Musik US Percussion (Robyn Schulkowsky, Schlagzeug) Sport aktuell Lange Nacht. Über Giora Feidman 3.05 Radionacht Deutschlandradio Kultur 6.07 Studio Wort zum Tage. And reas Brauns 6.40 Information und Kultur 9.05 Im Gespräch Lesart. Das politische Buch Studio 9 kompakt Schlaglichter Breitband. Medien und digitale Kultur Rang 1. Das Theatermagazin Vollbild. Das Filmmagazin Echtzeit. Das Magazin für Lebensart Studio 9 kompakt Tacheles Fea ture. New Yorker und ihre Haustiere Konzert. Telemann: Wandelt in der Liebe ; Flötenkonzert D-Dur; von Sachsen Weimar: Violinkonzert G-Dur; J.S. Bach: Ich habe genug ; F.X. Richter: La deposizione dalla croce di Gesu Cristo, Oratorium Die besondere Aufnahme. Quatuor Diotima. Streich quartette der Wiener Schule (3/3) Fazit 0.05 Literatur. Neue Stimmen in der Literatur Mittelamerikas 1.05 In Concert. Jazzfest Berlin WDR Morgen echo 6.55 Kirche. Generalvikar Klaus Pfeffer, Essen 9.45 ZeitZeichen. 26. März 1926: Der Schriftsteller Hanns Fallada wird zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt Mit Neugier unterwegs. Das Reisemagazin Satire Deluxe Töne, Texte, Bilder. Das Medienmagazin Mittagsecho Alles in Butter. Das Magazin fürs Genießen Unterhaltung am Wochen ende. Jubiläumsprogramm: Das Beste aus zehn Jahren Tobias Mann Die Wendeltreppe. Kriminalhörspiel nach dem Roman von Ethel Lina White Profit. Das Wirtschaftsmagazin Echo des Tages Jesus und die Mühlen von Cölln (2). Das Gold in den Gassen. Hörspiel von Karlheinz Koinegg Bücher. Das WDR 5-Literaturmagazin Ohrclip Der Literaturabend MusikBonus 0.00 Nachtaktiv Wiederholungen vom Tage DER SOHN DES ZIMMERMANNS EIN ORATORIUM VON WILFRIED HILLER Samstag, Uhr Szenen aus dem Leben Jesu nicht als Sohn Gottes, sondern als Sohn eines Zimmermanns, als normaler Mensch. Ein modernes Oratorium von Wilfried Hiller, das die Persönlichkeit Jesu und seine universelle Botschaft aus der Sicht von Freunden und Mitmenschen schildert. Wilfried Hiller br-klassik.de Auch im Digitalradio über DAB+

47 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 PROGRAMM SONNTAG 47 ABENTEUER RTL Ostersonntag, Uhr SCIENCE-FICTION PRO SIEBEN Ostersonntag, Uhr ANTIKFILM BR Nacht zu Sonntag, 1.10 Uhr MONSTERFILM 3SAT Ostermontag, Uhr Lone Ranger Gravity Sodom und Gomorrha King Kong Ein ungeliebter, verlachter Film, der besser ist als sein Ruf, vom Fluch der Karibik- und Rango-Regisseur Gore Verbinski, über die Brüchigkeit von Helden und Heldenlegenden. Es sollte der Durchbruch für Armie Hammer werden, der den Lone Ranger spielt, den einsamen Reiter und Kämpfer des Wilden Westens, der sein stoisches Heldentum auch aus seiner Schusseligkeit bezieht. Johnny Depp reitet ihm zur Seite als Indianer Toto. Eine einsame Reiterin ist auch die schottische Königstochter Merida im Animationsabenteuer Merida Legende der Highlands (RTL, Ostermontag, Uhr). Sie gehört zu Hollywoods wildestem Stamm, den redheads, ist widerspenstig wie ihre rote Mähne. Die Co-Regisseurin Brenda Chapman kämpfte erbittert gegen die Versuche der Disneyleute, Merida der firmeneigenen Stromlinienform anzugleichen, ihrem Teenie-Sex-Appeal. Schrecklich schön, wie Alfonso Cuarón 2013 die Einsamkeit des Weltraums beschwor Schwerelosigkeit, Hilflosigkeit, Pragmatismus. Sandra Bullock überlebt als Wissenschaftlerin allein die Zerstörung des Space Shuttle durch Satellitentrümmer. Mühsam kämpft sie sich, Stück für Stück, auf die Erde zurück, ohne das Getöse, das es inder Marsianer darum gab, nur George Clooney fungiert als Schutzengel. Schöne Schwerelosigkeit gibt es auch in Monuments Men, von Clooney gedreht, mit einer Handvoll Kumpel in Babelsberg. Ein Nullpunkt der Geschichte, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Amerikas Kunstspezialisten gegen die Nazis, als diese die Kultur attackieren, sich Kunstwerke greifen oder sie zerstören, damit keiner sonst sie kriegt. Kommt einem bekannt vor, aus Kämpfen heute (Pro Sieben, Ostermontag, Uhr). Das Kino und seine Liebe zur Verschwendung, zur Pracht, zur Perversion. In den Städten Sodom und Gomorrha ist alles gut, was Vergnügen bereitet, dafür sorgen Anouk Aimée und Stanley Baker als geschwisterliches Herrscherpaar. Lot, den Führer der Hebräer Migranten, die recht moralisch daherkommen, hat Regisseur Robert Aldrich ausgerechnet mit Stewart Granger besetzt, der in den 1940ern die Dandys von Hollywood spielte. Den König in King Vidors Salomon und die Königin von Saba spielte eigentlich Tyrone Power, als er plötzlich starb, wurde mit Yul Brynner umbesetzt. Er ist fasziniert von fremden Göttern und von der Königin Gina Lollobrigida, tut sich für die finale Schlacht mit der Sonne zusammen die Schilde seiner Krieger sammeln ihr Licht und blenden die feindlichen Ägypter (Arte, Ostermontag, Uhr). Eine der weniger bekannten Verfilmungen von Tolstois Roman Anna Karenina von Bernard Rose, kühn besetzt mit Sophie Marceau als Anna und Sean Bean als dem Geliebten Wronski. Mel Gibson hatte dem Regisseur die Marceau empfohlen, mit der er soeben die schottische Actionlegende Braveheart gedreht hatte (BR, Samstag, Uhr). FOTO: MDR / OSIRIS Der unbekannteste der drei Kong-Filme, 1976, Regie John Guillermin, einige Jahrzehnte nach dem ursprünglichen von Ernest B. Schoedsack und Merian C. Cooper und einige vor dem von Peter Jackson Keine Einsamkeit ist so groß wie die des Riesenaffen im Laderaum eines Frachters auf dem Weg nach New York, ein verwehter Schal erinnert ihn dort ständig an die weiße Frau, in die er sich verguckt hat, Jessica Lange, aber deren Held ist der junge Jeff Bridges. Eine andere monströse Einsamkeit ist die des jungen Norman Bates, des Mörders in Alfred Hitchcocks Psycho, Trostlos, wie er in seinem Motel vor sich hin lebt, in das keine Gäste mehr sich verirren, weil vor Jahren die Fernstraße verlegt wurde. Und die Großstädter, wenn sie doch mal kommen, behandeln ihn als einen Provinzler. Eine Studie sozialer Deklassierung (3sat, Ostersonntag, 22 Uhr). fritz göttler ARD ZDF BR RTL Pro Sieben Sat 1 Arte 3sat 5.10 Deutschlandbilder 5.30 Kinder-TV 7.10 Willi wills wissen 7.35 Tigerenten-Club 8.30 Tiere bis unters Dach 9.00 Tiere bis unters Dach 9.30 Die Maus Tagesschau Ostern in Rom. Gottesdienst mit Papst Franziskus und Segen Urbi et Orbi Sein Name war Franziskus (2/2). TV- Biografie, D/I Tagesschau Der Meisterdieb. TV-Märchenfilm, D Tom Sawyer Tagesschau Wiedersehen in Malaysia. Drama, D Das Traumhotel. Kap der Guten Hoffnung. TV-Familienfilm, D/A Kinder-TV 9.00 sonntags 9.30 Evangelischer Gottesdienst heute Xpress Schneewittchen und das Geheimnis der Zwerge. Märchenfilm, D/CS König Drosselbart. Märchenfilm, CS/D kaputt und... zugenäht! Neu Die Büffelranch heute Xpress Im Zauber der Wildnis Das Traumschiff. Indian Summer. Familienfilm, D Das Adlon Eine Familiensaga (1/2). TV-Drama, D Mit Josefine Preuß heute Meran Glamour, Gletscher und Geheimtipps Terra X 7.45 Panoramabilder / Bergwetter 8.40 Das Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen wollte. Märchenfilm, D Ostern in Rom Gott mit dir, du Land der Bayern Prinzessin Maleen. Märchenfilm, D Wo der Wildbach rauscht. Heimatfilm, D Welt der Tiere bergheimat Rundschau Schuhbecks Stadtspaziergänge (1) Schwaben und Altbayern / Frankenschau Rundschau Unter unserem Himmel. Reportagereihe Musi und Gsang im Wirtshaus 5.30 Aus nächster Nähe. Liebesfilm, USA Dangerous Minds Wilde Gedanken. Sozialdrama, USA Mit Michelle Pfeiffer 9.20 Raise Your Voice Lebe deinen Traum. Musikfilm, USA Mit Hilary Duff Der Prinz und ich. Liebeskomödie, USA/CZ Verrückt nach Steve. Komödie, USA Love Vegas. Romantikkomödie, USA Wedding Planner Verliebt, verlobt, verplant. Komödie, USA/D Mit Jennifer Lopez RTL aktuell Bauer sucht Frau Das große Wiedersehen (1/2). Doku-Soap 5.10 Forbidden Kingdom. Abenteuerfilm, USA/CHN Die Abenteuer von Tim und Struppi. Animationsfilm, USA/NZ Die Reise zum Mittelpunkt der Erde. Abenteuerfilm, USA X-Men II. Sci-Fi-Film, CDN/USA Ocean s Twelve. Komödie, USA Mit George Clooney Ocean s 13. Gaunerkomödie, USA Mit George Clooney Hancock. Actionfilm, USA Mit Will Smith Newstime Prince of Persia: Der Sand der Zeit. Abenteuerfilm, USA Mit Jake Gyllenhaal. Regie: Mike Newell 6.20 Watch Me das Kinomagazin 6.45 So gesehen Talk am Sonntag 7.05 Miss Undercover. Komödie, USA/AUS Mit Sandra Bullock 9.05 Miss Undercover 2. Actionkomödie, USA/AUS Lara Croft: Tomb Raider Die Wiege des Lebens. Actionfilm, USA/D/J/GB Mit Angelina Jolie Jumanji. Fantasyfilm, USA Harry Potter und der Stein der Weisen. Fantasyfilm, USA/GB Spieglein, Spieglein Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen. Fantasykomödie, USA Sat.1 Nachrichten 5.00 KurzSchluss 5.55 Zoo-Babies 8.05 Kinder-TV 8.40 Die gefährlichsten Schulwege der Welt 8.55 Fluch des Falken 9.20 Arte Junior Mag Tiere auf dem Bauernhof Schlafende Riesen. Die Macht der Vulkane. Doku-Film, D Medizin in fernen Ländern Augenschmaus Fabergé Iwan der Schreckliche. Doku- Film, D Die Romanows Glanz und Untergang des Zarenreichs. Doku-Film, D Frauen, die Geschichte machten Die Eremitage Yo Yo Ma & Manfred Honeck Journal Zu Tisch Märkte 6.00 Ostern auf dem Land 7.00 Ostern in Franken damals und heute 7.30 Alpenpanorama 9.00 ZIB 9.05 Magische Ostern 9.30 Frühling in Wien Playtime. Komödie, F/I ZIB Diesseits von Eden (3/4) Blühende Geheimnisse Downton Abbey (1/9) Downton Abbey (2/9) Downton Abbey (3/9) Downton Abbey (4/9). Bates' Rückkehr. Dramaserie. Mit Hugh Bonneville, Elizabeth McGovern, Maggie Smith Downton Abbey (5/9) heute Xpress Himalaya. Doku Tagesschau Tatort Der sanfte Tod. TV-Kriminalfilm, D Mit Maria Furtwängler, Bibiana Beglau, Heino Ferch Regie: Alexander Adolph Mord auf Shetland: Im kalten Licht des Frühlings TV-Krimi, GB Mit Douglas Henshall, Steven Robertson, Alison O Donnell. Regie: Peter Hoar Tagesthemen 0.00 Willkommen bei Habib Komödie, D Mit Vedat Erincin, Thorsten Merten, Burak Yigit, Klaus Manchen, Teresa Harder Regie: Michael Baumann Rosamunde Pilcher: Schutzengel Liebesfilm, D Mit Suzan Anbeh, Heiko Ruprecht, Charlotte Schwab. Zum Schutz vor ihrem kriminellen Ehemann bekam Kate mit ihrem Sohn Channing eine neue Identität und einen neuen Wohnort. Als Channing später nach seinen Wurzeln sucht, bringt er beide in Gefahr heute-journal Mord im Mittsommer Heute Nacht bist du tot. Kriminalfilm, S Mit Jakob Cedergren, Alexandra Rapaport, Sandra Andreis. Regie: Mattias Ohlsson, Niklas Ohlson Der Medicus (1/2) Historienfilm, D Mit Tom Payne, Stellan Skarsgård, Ben Kingsley. Regie: Philipp Stölzl Im 11. Jahrhundert reist der mittellose englische Waise Rob nach Persien, um Medizin bei Ibn Sin zu studieren Rundschau Magazin Augustinus (1/2) TV-Biografie, I/D Mit Alessandro Preziosi, Franco Nero, Matteo Urzia. Regie: Christian Duguay. Im Jahr 430 versucht der Bischof Augustinus, die Bewohner der von den Vandalen belagerten Stadt Hippo zu retten Lone Ranger Western, USA Mit Johnny Depp, Armie Hammer, William Fichtner. Regie: Gore Verbinski Texas, 1869: Der Indianer Tonto findet den verletzten John Reid und rettet ihm das Leben, weil er ihn durch das Auftauchen eines Schimmels für den Lone Ranger aus einer alten Prophezeiung hält Machete Kills Actionthriller, USA/RUS Mit Danny Trejo, Sofía Vergara. Regie: Robert Rodriguez. Harte Zeiten für Machete: Das Kartell hat Sartana umgebracht und ein rassistischer Sheriff will ihn tot sehen Gravity Sci-Fi-Film, USA/GB Mit Sandra Bullock, George Clooney Regie: Alfonso Cuarón. Eine Technikerin und ein erfahrener Astronaut befinden sich gemeinsam auf einem Außeneinsatz, als ihr Shuttle zerstört wird. Gemeinsam versuchen sie, die Internationale Raumstation zu erreichen Prisoners Psychothriller, USA Mit Hugh Jackman, Jake Gyllenhaal, Viola Davis. Regie: Denis Villeneuve. Als Kellers Tochter und ihre Freundin entführt werden, nimmt Keller das Gesetz in die eigenen Hände Die Schadenfreundinnen Romantikkomödie, USA Mit Cameron Diaz. Regie: Nick Cassavetes. Durch einen Zufall erfährt die Anwältin Carly, dass ihr Freund Mark eine Ehefrau und noch eine weitere Geliebte hat. Die drei Frauen verbünden sich und schmieden einen raffinierten Racheplan Blind Side Die große Chance Drama, USA Mit Sandra Bullock, Tim McGraw, Quinton Aaron. Regie: John Lee Hancock Leigh Anne nimmt den obdachlosen Schüler Michael auf und ermöglicht ihm die spätere Karriere als Footballprofi Der letzte Zeuge Im Netz. Krimiserie. Mit Ulrich Mühe, Gesine Cukrowski, Jörg Gudzuhn. Jemand droht, Adrian, den Sohn des Firmenchefs Rossberg, zu töten. Dann wird Adrians Freund tot aufgefunden Eine heißkalte Frau Thriller, USA Mit William Hurt. Regie: Lawrence Kasdan Lust am Verbrechen Die Welt im Krimifieber (3/3) Die Story. Dokumentationsreihe In dieser Folge wird gezeigt, wie Autoren und Filmemacher die Realität in faszinierende Geschichten verwandeln Tagesschau Mitternachtsspitzen Psychothriller, USA Mit Doris Day, Rex Harrison, John Gavin, Myrna Loy. Regie: David Miller Psycho Psychothriller, USA Mit Anthony Perkins, Vera Miles, John Gavin. Regie: Alfred Hitchcock Papst Johanna Historienfilm, GB Mit Liv Ullmann, Olivia De Havilland, Lesley-Anne Down. Regie: Michael Anderson. Die wissbegierige Johanna steigt als Benediktinermönch verkleidet in der Hierarchie der Kirche immer weiter auf Tatort Der sanfte Tod. TV-Krimi, D Mit Maria Furtwängler, Bibiana Beglau, Heino Ferch 3.25 Mord auf Shetland: Im kalten Licht des Frühlings Krimi, GB Mit Douglas Henshall, Steven Robertson. Regie: Peter Hoar. Die Großmutter des Dorfpolizisten Sandy Wilson wurde tot aufgefunden. Jimmy Perez glaubt nicht an einen Unfall heute Xpress 0.00 Arne Dahl: Rosenrot (1/2) TV-Krimi, S Mit Malin Arvidsson, Irene Lindh, Claes Ljungmark. Regie: Tova Magnusson 1.30 Arne Dahl: Rosenrot (2/2) TV-Krimi, S Mit Malin Arvidsson, Irene Lindh, Claes Ljungmark. Regie: Tova Magnusson 3.00 Mord im Mittsommer Heute Nacht bist du tot. TV-Krimi, S Mit Jakob Cedergren Augustinus (2/2) Biografie, I/D Mit Alessandro Preziosi, Franco Nero, Matteo Urzia. Regie: Christian Duguay 1.00 Startrampe Magazin 1.30 Mit den Augen der Seele Das Geheimnis des Kindseins 1.35 bergheimat 2.20 Schuhbecks Magazin 2.50 Space Night Kamerafahrt 3.50 Space Night Kamerafahrt 4.50 Space Night 1.05 Hijacked Entführt Actionthriller, USA Mit Randy Couture. Regie: Brandon Nutt 2.40 Wedding Planner Verliebt, verlobt, verplant Komödie, USA/D Mit Jennifer Lopez 4.25 Best of...! Deutschlands schnellste Rankingshow Moderation: Angela Finger-Erben. In der Show werden die emotionalsten, lustigsten und verrücktesten Themen aus aller Welt gezeigt The Dark Knight Actionfilm, USA Mit Christian Bale, Heath Ledger, Aaron Eckhart. Regie: Christopher Nolan 3.35 Starship Troopers III: Marauder Sci-Fi-Film, USA/SA Mit Casper Van Dien, Jolene Blalock, Boris Kodjoe. Regie: Edward Neumeier. Colonel Johnny Rico und sein Team nehmen den Kampf gegen außerirdische Käfer auf, die die Erde bedrohen Salt Actionthriller, USA Mit Angelina Jolie, Liev Schreiber, Chiwetel Ejiofor. Regie: Phillip Noyce 2.30 Taking Lives Thriller, USA/AUS Mit Angelina Jolie, Ethan Hawke, Kiefer Sutherland. Regie: D.J. Caruso 4.05 Dirty Money Actionfilm, USA Mit Frederick Deane, Timothy Patrick Cavanaugh, Biff Yeager Walaam Klang der russischen Orthodoxie Ein Filmteam begleitete die Mönche des Klosters auf der abgeschiedenen russischen Inselgruppe Walaam durch ihren Alltag zwischen Arbeit, Gebet und Gesang und bei den Vorbereitungen zum Osterfest Eröffnungsgala des Mariinski- Theaters II Show 1.35 Die Zarenbraut 4.10 Für n Appel und n Ei 1.30 Vision Aus dem Leben der Hildegard von Bingen Biografie, D/F Mit Barbara Sukowa Regie: Margarethe von Trotta 3.15 Papst Johanna Historienfilm, GB Mit Liv Ullmann, Olivia De Havilland, Lesley-Anne Down. Regie: Michael Anderson. Die wissbegierige Johanna steigt als Benediktinermönch verkleidet in der Hierarchie der Kirche immer weiter auf. Phoenix ARD-alpha RTL 2 Vox Kabel 1 Deutschlandfunk 9.45 Der große Himalaya-Trail Risiko Mount Everest Jahre Nikolaikirche Leipzig Im Dialog History Live Eine Reise ins Heilige Land Historische Ereignisse Thema Jahre Nikolaikirche Leipzig Der Schatz der Nibelungen (1/2). Auf den Spuren Siegfrieds Der Schatz der Nibelungen (2/2) Tagesschau Strafsache Jesus Der Faktencheck Jesus und die verschwundenen Frauen Mein Ausland Mein Ausland Menschen hautnah. Die vertauschten Babys Wie zwei Schwestern sich finden 0.00 History Live Einfach genial Freisprecher Alles Wissen Quarks & Co Down Town Anna zieht nach Berlin Startrampe PULS Horizonte Interjazzo Der Tempelberg (2/3) Tagesschau alpha-jazz. Konzert. Ausführende: John Clayton (conductor, b), Jeff Clayton (s), John Pizzarelli (g), Jeff Hamilton (dr) Mit den Augen der Seele Die Fernsehtruhe Klassiker der Weltliteratur Suchers Leidenschaften Die Tagesschau vor 25 Jahren Wochenspiegel vor 25 Jahren 0.15 alpha-jazz. Konzert 8.10 Das A-Team 9.10 X-Factor: Das Unfassbare Die Schnäppchenhäuser Die Schnäppchenhäuser Die Schnäppchenhäuser Zuhause im Glück Unser Einzug in ein neues Leben Der Trödeltrupp GRIP Das Motormagazin Dirty Dancing. Tanzfilm, USA Mit Jennifer Grey, Patrick Swayze, Jerry Orbach. Regie: Emile Ardolino RTL II News Gladiator. Historienfilm, USA Mit Russell Crowe, Joaquin Phoenix, Connie Nielsen Pakt der Wölfe. Actionthriller, F Ironclad 2 Bis aufs Blut. Actionfilm, GB CSI: NY 5.55 Criminal Intent Verbrechen im Visier Eragon Das Vermächtnis der Drachenreiter. Fantasyfilm, USA/GB/H Mit Ed Speleers Kitchen Impossible Schneller als die Polizei erlaubt auto mobil Unser Traum vom Haus Ab ins Beet! Die Garten-Soap (1) Das perfekte Promi Dinner. U.a.: Dschungel-Spezial Prominent! Magazin Medical Detectives Geheimnisse der Gerichtsmedizin. Mörderischer Hausbesuch 0.25 Medical Detectives Geheimnisse der Gerichtsmedizin. Akte Mord 1.25 Medical Detective NDR WDR Tele 5 ORF 2 Sky Cinema 9.30 Hamburg Journal Schleswig- Holstein Magazin Hallo Niedersachsen Zwei Meere Eine Küste. Dokumentarfilm, D Deutschlands wilde Küste Vorpommerns Naturwunder Der XXL-Ostfriese nur das Beste Neues aus Büttenwarder Polettos Kochschule Bingo! Hanseblick Spezial Nordseereport Spezial Tagesschau Osterlandpartie Die NDR Quizshow Wer bietet mehr? Show. Neu Pleiten, Pech & Pannen 0.05 Nach 7 Tagen ausgeflittert. Romantikkomödie, USA 2007 SWR HR Kinderkanal N24 n-tv Berge der Kraft im Südwesten (2/3) Expedition in die Heimat Mein erstes Auto Auto-Ikonen (1/2) Auto-Ikonen (2/2) Ab durch die Heimat Der Südwesten von oben SWR Landesschau aktuell Ich trage einen großen Namen Treffpunkt Die Fallers Die SWR Schwarzwaldserie SWR Landesschau aktuell Tagesschau Unvergesslich Verstehen Sie Spaß? Das Beste aus Verstehen Sie Spaß? Sport im Dritten Lachgeschichten 0.15 Cantz schön clever. Die Comedy-Bühnenshow mit Guido Cantz Hier spielt die Volksmusik. Mitwirkende: Marianne & Michael, Patrick Lindner, die Wildecker Herzbuben, die Trenkwalder, Antonia, Geri der Klostertaler, die Seer, Carina Servus Hansi Hinterseer Chorfest der Volkslieder Erlebnis Hessen Vom Glück, ein Frankfurter zu sein (1/2) hessenschau Tagesschau Entdeckungen im Werra- Meißner-Land Das große Hessenquiz Dings vom Dach strassen stars Wer weiß es? Show 0.30 Ich trage einen großen Namen 1.00 My Escape Meine Flucht. Dokumentarfilm, D Glücksbärchis Floris Drachen TOM und das Erdbeermarmeladebrot mit Honig Siebenstein Löwenzahn Die Maus Zwerg Nase. Märchenfilm, D Onneli und Anneli. Familienfilm, FIN Trio Cyber-Gold Tashi Sagenhaft: Märchen aus aller Welt Marco Polo , 2 oder Ritter Rost Der kleine Drache Kokosnuss Die Abenteuer des kleinen Hasen Unser Sandmännchen Der kleine Prinz (5/78)19.25 pur logo! Extra20.00 Ki.Ka Live20.10 Schnitzeljagd von Gospel bis Hip Hop (4/6) Mayday Mit dem Doppeldecker nach Johannesburg Superflugzeuge Superschiffe Superschiffe Superschiffe Die X-Akten: Begegnungen der dritten Art Die X-Akten: Begegnungen der dritten Art Welt der Wunder Geheimnisse des Weltalls Geheimnisse des Weltalls Geheimnisse des Weltalls Die UFO-Akten Die UFO-Akten 0.40 Die X-Akten: Begegnungen der dritten Art 1.00 Die X-Akten: Begegnungen der dritten Art 1.20 Die X- Akten: Begegnungen der dritten Art 1.40 Die X-Akten: Begegnungen der dritten Art MDR RBB Super RTL Eurosport 1 Sport Schneeweißchen und Rosenrot. Märchenfilm, D Der (voraussichtlich) letzte Streich der Olsenbande. Krimikomödie, DK Das Moor Heimatgeschichten Die Oster-Tour In aller Freundschaft (3) MDR aktuell Das kalte Herz. Märchenfilm, DDR MDR aktuell In aller Freundschaft Sandmännchen Regional MDR aktuell Kripo live Ostern war s MDR aktuell Katarina Witt Charlotte Link Das andere Kind (2/2). TV-Kriminalfilm, D Elefant, Tiger und Co. Spezial 7.55 West ART 8.35 Mythos Tenor 9.25 Rolando Villazón inszeniert Verdi: La Traviata Wunderschön! Adelsdynastien in NRW Von Ameland bis Sauerland Wunderbare Frühlingsziele. Dokumentarfilm, D Ei live wir feiern Ostern! Mit Peter Großmann, Namika Aktuelle Stunde Lokalzeit-Geschichten Tagesschau Wunderschön! Unterwegs mit Tamina Kallert Deutschlands First Ladies. Dokumentarfilm, D Lachgeschichten 0.00 Lachgeschichten 0.45 Rockpalast From the Archives 4.45 Lachgeschichten. Show Kesslers Expedition Kesslers Expedition Früher waren die Ostereier bunter! In aller Freundschaft Sandmännchen rbb aktuell rbb wetter Das Vitamine-Dorf Die rbb Reporter Abendschau / Brandenburg aktuell Tagesschau Ein lasterhaftes Pärchen. TV-Krimikomödie, D rbb aktuell Lachgeschichten Harald Juhnke Der Entertainman Inspector Mathias Mord in Wales. Die Schöne im Moor. TV-Kriminalfilm, GB Kesslers Expedition. Mit der Droschke nach Neuschwanstein (1/2) Human Die Menschheit DOKU N-TV Uhr Die Dokumentation begleitet den französischen Fotografen und Umweltaktivisten Yann Arthus-Bertrand bei seiner Reise um die Welt. Herausgekommen ist eine Mischung aus eindrucksvollen Bildern und Erzählungen über das Zusammenspiel des Menschen mit seiner Umwelt. Teil zwei und drei folgen im Anschluss. FOTO: HUMAN THE MOVIE Der dritte Mann THRILLER Im von den Siegermächten geteilten SERVUS TV Nachkriegs-Wien macht das Gerücht die Runde, der skrupellose Schwarzmarkthändler Harry Lime (Orson Uhr Welles) sei tot. Die Suche nach der Wahrheit setzt in Carol Reeds expressionistischem Meisterwerk eine Jagd in Gang, die bis in die tiefsten Abgründe der Stadt führt. FOTO: STUDIO CANAL 8.00 Antworten mit Bayless Conley 8.29 Werbesendung Hour of Power Gemeinde und Missionswerk Arche Werbesendung Relic Hunter Die Schatzjägerin Shark Swarm Angriff der Haie (1). TV-Horrorfilm, USA Shark Swarm Angriff der Haie (2). TV-Horrorfilm, USA SchleFaZ: Sharknado 3. TV-Sci-Fi-Horror, USA Mit Ian Ziering SchleFaZ: Die Reportage Am Set von Sharknado Sharknado: Der ganz normale Wahnsinn. Dokumentarfilm, USA Shark Swarm Angriff der Haie (1). TV-Horrorfilm, USA Mike der Ritter 8.20 ALVINNN!!! und die Chipmunks Feivel, der Mauswanderer, im Wilden Westen. Trickfilm, USA Barbie Mariposa. Animationsfilm, USA Heidi. Zeichentrickfilm, GB/CDN/D Bugs Bunny & Looney Tunes Tom und Jerry Der gestie felte Kater Abenteuer in San Lorenzo. Die Münze. Animationsserie DreamWorks: Die Drachenwächter von Berk. Animationsserie Back in the Game. Drama, USA Mit Clint Eastwood Die Super-Ex. Fantasykomödie, USA Mit Uma Thurman 0.30 Infomercials Magische Ostern in Innsbruck Weißblaue Geschichten Rosamunde Pilcher: Vier Frauen: Virginias Geheimnis (1/2). Romanze, GB/D Was ich glaube ZIB Mit Hand und Herz der hohe Wert der Hand-Arbeit Die Brieflos Show Österreich-Bild Bundesland heute Lotto Zeit im Bild Feierabend Seitenblicke Tatort. Der sanfte Tod. Krimi, D ZIB Mankells Wallander: Das Schmetterling-Tattoo. Krimi, S/D Die Jagd. Drama, DK/S Kommissarin Seiler ermittelt Untreu. Krimi, D Radsport Radsport Radsport. Volta Ciclista a Catalunya. 7. und letzte Etappe: Barcelona-Barcelona (136,4 km) Radsport. Critérium International auf Korsika. Übertragung aus Frankreich Snooker. Players Tour Championship. Grand Final: Finale, Session Radsport Radsport Eurosport News Snooker Snooker. Players Tour Championship. Grand Final: Finale, Session 2. Live aus Manchester (GB) Eurosport News WATTS Top 10 Ostern spezial Radsport 1.00 Radsport. Critérium International auf Korsika. Aus Frankreich 7.45 Mein Name ist Nobody. Westernkomödie, I/F/D Nobody ist der Größte. Westernkomödie, I/F/D Zwei wie Pech und Schwefel. Actionkomödie, I/E Zwei außer Rand und Band. Gaunerkomödie, I News Banana Joe. Komödie, I/D Mit Bud Spencer Das Krokodil und sein Nilpferd. Actionkomödie, I Crocodile Dundee Ein Krokodil zum Küssen. Actionkomödie, AUS Mit Paul Hogan Crocodile Dundee II. Actionkomödie, AUS/ USA Zwei außer Rand und Band. Gaunerkomödie, I Mit Terence Hill Die Coopers Schlimmer geht immer. Komödie, USA Asterix im Land der Götter. Animationsfilm, F/B The F-Word Von wegen gute Freunde. Liebeskomödie, IRL/CDN Ex Machina. Sci-Fi-Film, GB Wild Card. Actionfilm, USA American Sniper. Kriegsdrama, USA Minions. Animationsfilm, USA Making-of... Minions. Magazin Traumfrauen. Komödie, D Besser als nix Gestorben ist noch jeder 1.25 Everly Die Waffen einer Frau. Actionthriller, USA Mit Salma Hayek. Regie: Joe Lynch 9.10 Auslandsreport 9.30 Wissen. Magazin Wissen Wildnis Großstadt Elefanten in der Siedlung Verrückte Tierwelt Deluxe Der Jesus-Code Der Jesus-Code Super-Bauten: Das alte Ägypten (1) Super-Bauten: Das alte Ägypten (2) Wissen So entstand Europa! So entstand Europa! Die Stunde Null. Dokumentationsreihe So entstand Europa! Große Kollisionen. Dokumentationsreihe Human Die Menschheit (1) Human Die Menschheit (2) 0.05 Human Die Menschheit (3) 1.00 Human- Das Making-of 6.00 Teleshopping 8.00 Andreas Herrmann 8.30 Die Arche-Fernsehkanzel 9.00 Teleshopping 9.15 Die besten Sprüche aus dem Doppelpass 9.30 Bundesliga pur Klassiker Doppelpass. Die Runde Fußball. Wernesgrüner Pokal-Sachsen. Halbfinale: Dynamo Dresden Erzgebirge Aue. Live aus Dresden Handball. 1. Bundesliga. 26. Spieltag: TSV Hannover-Burgdorf THW Kiel Basketball. BBL. 23. Spieltag: Alba Berlin Phoenix Hagen. Live aus Berlin Die PS-Profis Mehr Power aus dem Pott Die PS-Profis Mehr Power aus dem Pott (1) 0.00 Sport-Quiz 7.05 Informa tionen und Musik 8.35 Am Sonntagmorgen 9.10 Die neue Platte. Neue Musik 9.30 Essay und Dis kurs. Auf dem Fahrrad durch die Stadt (1/3). Gestern Ev. Gottes dienst Inter view. Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Vorsitzender Kleines Konzert Urbi et orbi Kleines Konzert Informa tionen Zwischentöne.. Mit Peter Eisenberg, Linguist Rock et cetera. Grant-Lee Phillips Büchermarkt Forschung aktuell. Über den Ursprung unseres Gehirns Kulturfragen Kultur heute Informa tionen Hintergrund Kommentar Sport am Sonntag Freistil. Was kommt nach dem globalen Geschwindigkeitsrausch? Musik im Kraftwerk Heimbach Das war der Tag Sportgespräch 0.05 Fazit 1.05 Deutschlandfunk Radionacht Deutschlandradio Kultur 6.55 Wort zum Tage. Johannische Kirche 7.05 Feiertag 7.30 Kakadu 9.05 Sonntagmorgen Sonntagsrätsel Deutschlandrundfahrt. Mit dem SPD-Vordenker Erhard Eppler in Schwäbisch Hall Studio 9 kompakt Die Reportage Sein und Streit. Das Philosophiemagazin Reli gionen Interpretationen. Mendelssohn: Italienische Sinfonie Studio 9 kompakt Nachspiel Heimsport in der digitalen Welt Die Pforten des Paradieses (2). Hörspiel von Jerzy Andrze jewski Konzert. Beethoven: Aus Die Geschöpfe des Prometheus ; Haydn: Trompetenkonzert Es-Dur; Schubert: Sinfonie Die Große Musikfeuilleton. Dem Komponis ten Ferruccio Busoni zum 150. Geburtstag Fazit 0.05 Freispiel. Kurzstrecke 48: Fea ture, Hörspiel, Klangkunst 1.05 Tonart WDR Bärenbude 8.05 Tiefenblick. Sportstress 8.35 Das Geistliche Wort 9.05 Diesseits von Eden 9.45 ZeitZeichen Katholischer Gottes dienst ARD radiofea ture. Die Klage pakistanischer Brand-Opfer gegen KiK Urbi et orbi Musik spezial Mittags echo Lebenszeichen. Ostern auf Folegandros Jesus und die Mühlen von Cölln (2) (Wh.) Bücher (Wh.) Mit Neugier unterwegs (Wh.) Kreutzersonate. Hörspiel nach Margriet de Moor Erlebte Geschichten. Konrad Tempel, Initiator des ers ten Ostermarsches Echo des Tages Jesus und die Mühlen von Cölln (3). Hörspiel von Karlheinz Koinegg WDR 5 spezial. Die lit.cologne- Gala Erlebte Geschichten (Wh.) Tiefenblick (Wh.) Funk hausgespräche (Wh.) 0.00 Wiederholungen vom Tage

48 48 PROGRAMM MONTAG Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH HÖRSPIEL KULTURRADIO RBB Ostersonntag, Uhr HÖRSPIEL-ZWEITEILER BAYERN 2 Ostersonntag, 21 Uhr SCI-FI-HÖRSPIEL MDR FIGARO Ostermontag, 22 Uhr ESSAY BAYERN 2 Ostersonntag, Uhr From somewhere... Die Pranke der Natur Die Mondnacht Mutter Medea... in the mediterranean: Er war stets präsent und doch nur schwer zu greifen. Weil er sich einerseits unentwegt Gehör verschaffte, andererseits so viel unterwegs war, dass er selten verlässlich an einem Ort anzutreffen war. Und wenn, dann war das ein Schiff, irgendwo im östlichen Mittelmeer, von dem aus er den Piratensender The Voice of Peace betrieb. Abie Nathan war etliches in seinem Leben: Soldat, Pilot, Gastwirt, verhinderter Knesset-Abgeordneter, DJ vor allem aber ein Friedensaktivist und dabei häufig ein Hasardeur ist Nathan, den Karl Markovics in Mona Winters Hörspiel spricht, von Israel nach Ägypten geflogen, um Präsident Nasser eine Friedensbotschaft zu überbringen. Er wurde aber umgehend verhaftet und abgeschoben. Das Stück ist eigentlich ein Feature, und dann doch wieder nicht. Weil es sich Freiheiten nimmt, etwa die, zu träumen. Das Wunderbare bei Alexander Kluge ist, dass er nie besserwisserisch daherkommt, obwohl ihm das ein Leichtes wäre. Wir hätten es wissen können, darum geht es in diesem gedanklich weitverzweigten Zweiteiler. Alle tausend Jahre kommt es zu einem schweren Erdbeben in Japan, 869 n. Chr. ereignete sich eines, wie Messungen ergeben haben. Das von 2011 war also überfällig, die Menschen hätten sich und ihr Land besser schützen können wenn sie in den zeitlichen Dimensionen denken würden, in denen sich natürliche Prozesse abspielen. Von der Reaktorkatastrophe in Fukushima ist es für Kluge dann nur ein kurzer Sprung nach Tschernobyl, das er in seine Erzählung hineinwebt, in seine ganz unesoterische, rationale und dabei immer auch sinnliche Deutung der Zeichen. Teil 2 am Ostermontag, 21 Uhr. Stanisław Lem war Philosoph und Essayist, das hat ihn zu dem hellsichtigen Science-Fiction-Autor gemacht, der er war. Sein Tod jährt sich zum zehnten Mal, weshalb zwei der besten Hörspieladaptionen seiner Texte wieder einmal ins Programm finden. Die Mondnacht ist ein letales Kammerspiel: Ein Leck in einer lunaren Forschungsstation minimiert den Sauerstoffvorrat. Von zwei Wissenschaftlern wird nur einer überleben, bis Hilfe eintrifft. Ein Rekorder zeichnet alles auf, so dass nichts geheim bleiben wird von dem, was zwischen den beiden passiert. Rätselhaft ist die Zweiergeschichte in Solaris: Eine seltsame Lebensform kommuniziert womöglich mit den Menschen durch die Projektion von deren Wünschen und Ängsten. Jedenfalls begegnet Kelvin seiner toten Geliebten (WDR 3, zwei Teile, Mittwoch und Donnerstag, jeweils Uhr). Robert Siodmak hat den Krimi Die Wendeltreppe 1945 verfilmt, mit Dorothy McGuire (Foto) in der Rolle einer jungen Frau, die ins Beuteschema eines Mörders passt. Regine Ahrem hat das Suspense-Stück 2015 als Hörspiel aufgenommen in Kunstkopfstereofonie, was, nutzt man Kopfhörer, einen tollen Raumklang zur Folge hat (WDR 5, Karsamstag, Uhr). FOTO: RKO Medea ist eine mythische Figur Frau, Mutter, Fremde, Barbarin, Liebende, Mörderin, Emanze. Euripides hat sie für die Literatur erschaffen, und sie ist eine derart faszinierende Gestalt, dass sie seither über die Jahrhunderte hinweg immer wieder neu erschaffen worden ist, unter vielen anderen von Seneca, Hans Henny Jahnn, Pier Paolo Pasolini und Christa Wolf. Helga M. Novak negiert sogar, dass Medea ihre Kinder und ihren Bruder getötet hat und schildert, was dann von dem Mythos übrig bleibt. Harry Lachner porträtiert das Wesen in seinem Nachtstudio- Essay, in den vielen Facetten und durch die etlichen Projektionen überwiegend männlicher Autoren. Duška Roth spürt im Feature Kurzmitteilungen von Mutter Maria wiederum einer Heiligen nach, die sich in einem kroatischen Dorf offenbart (Kulturradio RBB und MDR Figaro, Karsamstag, 9.04 Uhr). stefan fischer ARD ZDF BR RTL Pro Sieben Sat 1 Arte 3sat 5.25 Deutschlandbilder 5.30 Kinder-TV 9.00 Tiere bis unters Dach 9.30 Tiere bis unters Dach 9.55 Tagesschau Evangelischer Gottesdienst zum Ostermontag. Motto: Und es lohnt sich doch! Tagesschau Tod auf dem Nil. Kriminalfilm, GB Mit Peter Ustinov Tagesschau Liebling, weck die Hühner auf. TV- Komödie, D Die Abenteuer des Huck Finn. Abenteuerfilm, D Tagesschau Die Frau im roten Kleid. TV- Drama, D Das Traumhotel. Chiang Mai. TV-Familienfilm, D/A heute Xpress Michel bringt die Welt in Ordnung. Kinderfilm, S/D Aschenputtel. TV-Märchenfilm, D/F/E/I/CS Mit Petra Vigna, Krista Stadler, Roswitha Schreiner Der Eisenhans. TV-Märchenfilm, D/A heute Xpress Weißblaue Geschichten Weißblaue Geschichten Rosamunde Pilcher: Flügel der Liebe. TV-Melodram, D Mit Florentine Lahme, Marcus Grüsser, Monika Peitsch Das Adlon Eine Familiensaga (2/2). TV-Drama, D heute Im Zauber der Wildnis Island 5.55 Space Night 6.00 Rote Rosen 6.50 Sturm der Liebe 7.40 Tele-Gym 7.55 Panoramabilder / Bergwetter 8.40 Boule & Bill. Familienfilm, F/B/LUX Messiah Utta Danella: Eine Nonne zum Verlieben. TV-Liebesdrama, D Herrscher ohne Krone. Melodram, D Welt der Tiere bergheimat Rundschau Landgasthäuser Radeln und Meer. BR Radler auf Kreuzfahrt durchs westliche Mittelmeer Gipfeltreffen Rundschau Traumpfade Stofferl Wells Bayern 5.10 Au Pair III: Adventure in Paradise. TV- Familienfilm, USA Asterix und die Wikinger. Zeichentrickfilm, F/DK Tarzan. Zeichentrickfilm, USA Gnomeo und Julia. Animationsfilm, GB/USA Ice Age II Jetzt taut s. Animationsfilm, USA Ice Age Jäger der verlorenen Eier. TV-Animationsfilm, USA Engel für Charlie. Actionkomödie, USA Drei Engel für Charlie Volle Power. Actionfilm, USA Lone Ranger. Western, USA RTL aktuell Bauer sucht Frau Das große Wiedersehen 5.20 How I Met Your Mother 6.00 The Middle 6.45 Mike & Molly 7.25 Cougar Town 8.15 Two and a Half Men Broke Girls 9.55 The Big Bang Theory Galileo Big Pictures Galileo Big Pictures. 50 unglaubliche Bilder. Moderation: Aiman Abdallah Batman Begins. Actionfilm, USA/GB Newstime Gravity. Sci-Fi-Film, USA/GB Mit Sandra Bullock, George Clooney. Regie: Alfonso Cuarón. Nachdem ihr Shuttle zerstört wurde, versuchen eine Medizintechnikerin und ein Astronaut, im All zu überleben Jumanji. Fantasyfilm, USA Harry Potter und der Stein der Weisen. Fantasyfilm, USA/GB Titanic. Liebesdrama, USA Mit Leonardo DiCaprio, Kate Winslet, Billy Zane. Regie: James Cameron Haben Sie das von den Morgans gehört? Komödie, USA Mit Hugh Grant. Regie: Marc Lawrence Blind Side Die große Chance. Drama, USA Die Schadenfreundinnen. Romantikkomödie, USA Mit Cameron Diaz, Leslie Mann, Nikolaj Coster-Waldau. Regie: Nick Cassavetes Sat.1 Nachrichten 5.00 Berlin Live 6.05 So ein Zirkus! 6.30 Reportage 7.35 ARTE Journal Junior 7.45 Frauen und Ozeane 8.30 X:enius 8.55 Yellowstone-Nationalpark 9.50 Metamorphose: Faszination des Wandels Karl der Große (1/3) Karl der Große (2/3) Karl der Große (3/3) ARTE Journal Salomon und die Königin von Saba. Monumentalfilm, USA Medizin in fernen Ländern Hightech des Mittelalters Fabergé Wenn es wieder Frühling wird. Dokumentation Journal Schlösserwelten Europas 7.00 Limetten, Liebe und Likör Eine Kuchenreise durch das Münsterland 7.30 Alpenpanorama 9.00 ZIB 9.05 Glocken Klang zwischen Himmel und Erde 9.35 Wo sich Himmel und Erde begegnen Osterkonzert 2016 Risen from the dead Die Ferien des Monsieur Hulot. Komödie, F ZIB Diesseits von Eden (4/4) Schottlands raue Inseln die Orkneys. Reportage Downton Abbey Downton Abbey. Das Wunder Downton Abbey. Dramaserie Downton Abbey heute Sanfte Riesen Tagesschau Tatort Fünf Minuten Himmel TV-Kriminalfilm, D Mit Heike Makatsch, Rosmarie Röse, Julika Jenkins. Regie: Katrin Gebbe. Ein Mitarbeiter des Jobcenters wurde mit einem Kabelbinder stranguliert. Es sieht zunächst nach Selbstmord aus Sherlock Die Braut des Grauens. TV-Kriminalfilm, GB Mit Benedict Cumberbatch, Martin Freeman, Una Stubbs. Regie: Douglas Mackinnon. Der Fall der Emilia Ricoletti, die sich 1895 auf spektakuläre Weise selbst getötet hat, beschäftigt Sherlock Katie Fforde: Das Schweigen der Männer TV-Melodram, D 2016 Mit Ursula Buschhorn, René Ifrah, Leslie Malton. Regie: Sigi Rothemund. Lynne und Howard wollten eine halbjährige Segeltour machen. Kurz vor dem Start droht die Reise zu platzen heute Xpress Mord im Mittsommer Im Eifer des Gefechts TV-Kriminalfilm, S 2015 Mit Jakob Cedergren, Alexandra Rapaport, Sandra Andreis; Ane Dahl Torp. Regie: Mattias Ohlsson, Niklas Ohlson Der Medicus (2/2) Historienfilm, D Mit Tom Payne, Stellan Skarsgård. Rob taucht in die medizinischen Geheimnisse ein. Als im persischen Isfahan die Pest ausbricht, helfen die Erkenntnisse allerdings nicht weiter. Rob kommt darauf, dass Rattenflöhe die Pest übertragen Rundschau Magazin Wer s glaubt, wird selig Komödie, D Mit Christian Ulmen, Hannelore Elsner Der Gastwirt Georg will aus dem darniederliegenden Skiort Hollerbach einen boomenden Wallfahrtsort machen Merida Legende der Highlands Animationsfilm, USA 2012 Regie: Mark Andrews, Brenda Chapman, Steve Purcell. Prinzessin Merida liebt das Bogenschießen und wilde Ausritte, doch die strenge Mutter verlangt die Hochzeit mit einem Clanchef. Das Mädchen sucht Hilfe bei einer Hexe, doch sie erhält einen Fluch Der gestiefelte Kater Animationsfilm, USA 2011 Regie: Chris Miller. Der gestiefelte Kater will Jack und Jill überlisten, um an die Zauberbohnen zu kommen, die in deren Besitz sind Monuments Men Ungewöhnliche Helden Kriegsdrama, USA/D 2014 Mit George Clooney, Matt Damon, Bill Murray Regie: George Clooney. Eine Gruppe britischer und amerikanischer Kunstexperten soll 1944 von den Nazis geraubte Kunstschätze aufspüren Lone Survivor Drama, USA Mit Mark Wahlberg, Taylor Kitsch, Emile Hirsch. Regie: Peter Berg. Vier Navy SEALs werden während ihres Afghanistan-Aufenthalts in die Berge der Provinz Kunar entsendet Vaterfreuden Romantikkomödie, D 2014 Mit Matthias Schweighöfer, Isabell Polak, Friedrich Mücke Regie: Matthias Schweighöfer, Torsten Künstler. Felix genießt sein Single-Dasein in vollen Zügen. Ab und an geht er zur Samenspende und stellt in einer Sekunde der Erleuchtung fest, dass er nicht nur Erzeuger, sondern auch Vater sein will Schlussmacher Komödie, D Mit Matthias Schweighöfer, Catherine de Léan, Heiner Lauterbach Regie: Matthias Schweighöfer Cocktail für eine Leiche Thriller, USA Mit James Stewart, John Dall, Farley Granger Regie: Alfred Hitchcock. Die Studenten Brandon und Philip setzen die philosophischen Thesen ihres ehemaligen Lehrers um und ermorden einen Freund, um mit einem perfekten Mord ihre geistige Überlegenheit zu beweisen Stadt ohne Maske Kriminalfilm, USA Mit Barry Fitzgerald, Howard Duff, Dorothy Hart. Regie: Jules Dassin. New York, 1948: Die Ermittler Muldoon und Halloran versuchen, den Mord an dem Model Jean Dexter aufzuklären Tagesschau Ray Biografie, USA Mit Jamie Foxx, Kerry Washington, Regina King. Regie: Taylor Hackford. Ray Charles ist als Kind erblindet. Auf einem Internat für Blinde lernt er, Noten in Blindenschrift zu lesen und diverse Musikinstrumente zu spielen. Er kreiert einen neuen Sound und wird zum Star King Kong Fantasyfilm, USA Mit Jeff Bridges, Jessica Lange, Charles Grodin Regie: John Guillermin. Ein Riesenaffe verschleppt eine junge Schauspielerin von einer Insel, doch er wird gejagt und gefangen Tagesthemen Mankells Wallander: Das Schmetterling-Tattoo TV-Kriminalfilm, S/D 2013 Mit Krister Henriksson, Charlotta Jonsson, Leonard Terfelt. Regie: Agneta Fagerström-Olsson 1.00 Tagesschau 1.05 Tatort Fünf Minuten Himmel TV-Kriminalfilm, D Håkan Nesser: Das vierte Opfer TV-Kriminalfilm, S heute Xpress Arne Dahl: Tiefer Schmerz (1) TV-Kriminalfilm, S 2012 Mit Malin Arvidsson 1.15 Arne Dahl: Tiefer Schmerz (2) TV-Kriminalfilm, S 2012 Mit Malin Arvidsson 2.45 Mr. Ripley und die Kunst des Tötens Thriller, USA/GB/D Mit Barry Pepper, Jacinda Barrett, Willem Dafoe. Regie: Roger Spottiswoode 4.20 Global Vision Utta Danella: Eine Nonne zum Verlieben TV-Liebesdrama, D Mit Michaela May Regie: Peter Weissflog 1.05 Planet Erde Doku-Reihe 1.10 Radeln und Meer BR Radler auf Kreuzfahrt durchs westliche Mittelmeer 1.40 Gipfeltreffen 2.25 bergheimat 3.10 Space Night Flight through the Skies Love Vegas Romantikkomödie, USA 2008 Mit Cameron Diaz, Ashton Kutcher, Rob Corddry. Regie: Tom Vaughan 1.30 Verrückt nach Steve Komödie, USA Mit Sandra Bullock, Thomas Haden Church, Bradley Cooper. Regie: Phil Traill 3.15 Machete Kills Actionthriller, USA/RUS Mit Danny Trejo, Michelle Rodriguez, Sofía Vergara Regie: Robert Rodriguez 0.55 Prisoners Psychothriller, USA 2013 Mit Hugh Jackman, Jake Gyllenhaal, Viola Davis. Regie: Denis Villeneuve. Als Kellers Tochter und ihre Freundin entführt werden, nimmt Keller das Gesetz in die eigenen Hände Lone Survivor Drama, USA Mit Mark Wahlberg, Taylor Kitsch, Emile Hirsch. Regie: Peter Berg 0.40 Der Rote Baron Kriegsdrama, D/GB Mit Matthias Schweighöfer, Lena Headey, Til Schweiger. Der 24-jährige Manfred von Richthofen wurde im 1. Weltkrieg zum erfolgreichsten Kampfpiloten. Die Liebe zur Krankenschwester Käte öffnet ihm die Augen für die Brutalität und Grausamkeit des Krieges Haben Sie das von den Morgans gehört? Komödie, USA Innocence of Memories Orhan Pamuks Museum & Istanbul. Dokumentarfilm, GB 2014 Regie: Grant Gee. Ein Spaziergang durch Istanbul, der im Museum des türkischen Nobelpreisträgers Orhan Pamuk beginnt Marnie Thriller, USA Mit Tippi Hedren. Regie: Alfred Hitchcock 2.45 Philip K. Dick und wie er die Welt sah Dokumentation Minuten 0.45 Mitternachtsspitzen Psychothriller, USA Mit Doris Day, Rex Harrison, John Gavin. Regie: David Miller. Die Amerikanerin Kit Preston, die mit ihrem Mann in London lebt, sieht sich mysteriösen Morddrohungen ausgesetzt. Während sie langsam in Panik gerät, halten Freunde und Verwandte Kit für hysterisch Ray Biografie, USA Mit Jamie Foxx. Regie: Taylor Hackford Phoenix ARD-alpha RTL 2 Vox Kabel 1 Deutschlandfunk Der Garten Erde (2/3) Der Garten Erde (3/3) Der Traum vom Fliegen Experiment Verwandtschaft (1-3/3) Wunderwelt Erde (1-3/6) Wunderwelt Erde (4/6) Wunderwelt Erde (5/6). Madagaskar Wunderwelt Erde. Japan Dokumentation Der Traum vom Fliegen Die Menschheitssaga. Dokumentarfilm, F Tagesschau Der Garten Erde (1/3) Der Garten Erde (2/3) Der Garten Erde (3/3) Unser Leben in der Zukunft (1/3). Der Mensch Unser Leben in der Zukunft (2/3) (3/3) Die großen Geheimnisse der Geschichte Flüsse der Genüsse Flüsse der Genüsse Ostern auf dem Land FEIERtag! Länder Menschen Abenteuer Der Unbequeme Joseph Ratzinger, der Glaube und die Welt von heute Antike Mega-Bauwerke Mit den Augen der Seele Der Tempelberg (3/3) Tagesschau Mariss Jansons dirigiert Mahler Die Fernsehtruhe extra Die Fernsehtruhe extra Klassiker der Weltliteratur Die Tagesschau vor 25 Jahren 0.00 Phase 3. Magazin 0.30 Bob Ross 1.00 Space Night 7.15 Sonjas Welt der Tiere! 1) 8.15 Sonjas Welt der Tiere! 2) 9.15 Sonjas Welt der Tiere! 3) Außergewöhnliche Menschen Außergewöhnliche Menschen Zuhause im Glück Unser Einzug in ein neues Leben Zuhause im Glück Unser Einzug in ein neues Leben Der Trödeltrupp Das Geld liegt im Keller Der Trödeltrupp Das Geld liegt im Keller News Die Geissens Eine schrecklich glamouröse Familie! Neue Folgen Sarah & Pietro... im Wohnmobil durch Italien Der Trödeltrupp Das Geld liegt im Keller 1.05 Pakt der Wölfe. Actionthriller, F Harry und Sally. Liebeskomödie, USA Schlaflos in Seattle. Liebeskomödie, USA für dich. Liebeskomödie, USA Haus über Kopf. Komödie, USA Hallo, Mr. President. Politkomödie, USA Ein verrückter Tag in New York. Komödie, USA Verrückt nach dir. Romantikkomödie, USA The Lucky One Für immer der Deine. Liebesdrama, USA Mit Zac Efron, Taylor Schilling, Blythe Danner. Regie: Scott Hicks Beim ersten Mal. Komödie, USA The Lucky One Für immer der Deine. Liebesdrama, USA 2012 NDR WDR Tele 5 ORF 2 Sky Cinema 9.25 Das schwarze Schaf. Krimikomödie, D Heintje Ein Herz geht auf Reisen. Familienfilm, D NDR im Miniaturwunderland Giganten der Landstraße Trecker, Schlepper, Dieselrösser. Norddeutsche Treckergeschichten. Dokumentarfilm, D Frohe Ostern im Norden Rudis Tagesshow extra Ein Komiker lacht selten allein Neues aus Büttenwarder Neues aus Büttenwarder Regional Tagesschau Das große Wunschkonzert Wer bietet mehr? Gefragt Gejagt XXL 0.15 Dorfpunks. Biografie, D 2009 SWR HR Kinderkanal N24 n-tv Unvergesslich Verstehen Sie Spaß? Höhlen der Kraft im Südwesten (3/3) Entdecker-Tour Im Bann der Jahreszeiten Das ABC der Fallers Die Fallers Die SWR Schwarzwaldserie SWR Landesschau aktuell Retter der Wildblumen Frühling! Die Fallers Die SWR Schwarzwaldserie SWR Landesschau aktuell Tagesschau Das ist Spitze! Landesschau aktuell Sag die Wahrheit Meister des Alltags Extra 0.05 Die Quiz-Helden Wer kennt den Südwesten? 1) 0.50 Dings vom Dach 1.30 Stadt Land Quiz Hessens schönste Bahnhöfe Deutsche Traktor-Legenden. Dokumentarfilm, D Hessen geht essen Erlebnis Hessen Vom Glück, ein Frankfurter zu sein (2/2). Die aufsässige Stadt. Dokumentation hessenschau Tagesschau Hirschhausens Quiz des Menschen. Show Pfarrer Braun. Altes Geld, junges Blut. TV-Kriminalfilm, D Mit Ottfried Fischer. Regie: Wolfgang F. Henschel Heimspiel! 0.00 Berg und Bergler Der Ortler. Dokumentation 0.45 Wilder See und Blütenpracht Die Pragser Dolomiten. Dokumentation Houdini. Animationsfilm, F/B Leon und die magischen Worte. TV- Animationsfilm, F/I Die Sendung mit der Maus Sherlock Yack Die Wilden Kerle Die Pfefferkörner Schloss Einstein Schloss Einstein Felix Ein Hase auf Weltreise. Animationsfilm, D Briefe von Felix 2. TV-Zeichentrickfilm, D/I Kein Keks für Kobolde. Von Füchsen und Fallen Ritter Rost Der Drache Kokosnuss Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab? Die Abenteuer des kleinen Hasen. Nebel über der Wiese Unser Sandmännchen Giganten auf Achse Transportprofis im Einsatz Schwertransport zu Wasser Die letzte Reise eines Piratenschiffs Die UFO-Akten Die UFO-Akten Das Rätsel des Sphinx Die X- Akten: Begegnungen der dritten Art Die X-Akten: Begegnungen der dritten Art Welt der Wunder The World Wars. Der Große Krieg. Dokumentationsreihe The World Wars. Fataler Frieden. Dokumentationsreihe The World Wars The World Wars The World Wars 0.35 The World Wars. Dokumentationsreihe 1.25 Geheimnisse der Menschheit MDR RBB Super RTL Eurosport 1 Sport Spreewaldfamilie (5/7) Die kluge Bauerntochter. TV-Märchenfilm, D Heidi. Familiendrama, GB Die Großstadtschäferin Schwester Agnes. TV-Komödie, DDR Der Osten Thomas Junker unterwegs aktuell Wie heiratet man einen König. Märchenfilm, DDR aktuell Rätsel, Mythen und Legenden Sandmann Regional aktuell Mach dich ran! Das Glückwunschfest Silbereisen gratuliert aktuell Die Hindenburg. Katastrophenfilm, USA Mythos Moskau Metropole im Wandel 9.15 Till Eulenspiegel (2/2). TV-Kinderfilm, D Lokalzeit-Geschichten Die Balkan-Bustour Frag doch mal die Maus für Westwärts zieht der Wind Eine Fahrradtour vom Münsterland nach Holland Früchte, Schoko & Lakritz Adelsdynastien in NRW Erlebnis Ruhr Ein Herz und eine Seele Lokalzeit Ostern Aktuelle Stunde Lokalzeit-Geschichten Tagesschau Von Carrell bis Rosenthal. Beliebte Quizmaster aus 60 Jahren Fernsehunterhaltung Jürgen B. Hausmann Eijeijei 0.15 Stratmanns 1.15 NightWash Im Reiche des silbernen Löwen. Abenteuerfilm, D/E Unter Geiern. Western, D/JUG/I/F Füchse in der Stadt Wildes Deutschland Sandmännchen rbb aktuell rbb wetter Tier zuliebe Die Reportage Die rbb Reporter. Fünf Sterne für Berlin: Ein Jahr im Luxushotel (2/2) Abendschau / Brandenburg aktuell Tagesschau Go Trabi Go. Komödie, D rbb aktuell Go Trabi Go Forever. Die Dokumentation zum Kultfilm Stumph mit St 0.00 Polizeiruf 110. Petra. TV-Kriminalfilm, DDR 1982 Ray BIOGRAFIE Mit seinem wilden Mix aus Gospel, 3SAT Jazz und Soul wird der aus armen Verhältnissen stammende Ray Charles Uhr (Jamie Foxx) im rassistischen Amerika zum Star. Doch die Sucht nach Frauen und harten Drogen fordern in Taylor Hackfords Musikepos ihren Tribut. Für Jamie Foxx gab s dafür den ersten Oscar. FOTO: ZDF /NICOLA GOODE Sherlock: Die Braut des Grauens KRIMI Eine männermordende weibliche Leiche erweckt das Interesse des schrulli- ARD gen Detektivs. Um diesen bizarren Uhr Fall zwischen Fantasie und Wahrheit aufzuklären, müssen Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch, r.) und Dr. Watson (Martin Freeman) tief in ihre eigene Vergangenheit eintauchen. FOTO: ARD DEGETO/BBC /HARTSWOOD FILMS 5.40 Reich und schön 7.10 Mitarbeiter des Monats. Komödie, USA Werbesendung Playlist Sound of my Life (4) Nessie Das Geheimnis von Loch Ness. Drama, GB Killer Wave Die Todeswelle (1). TV-Katastrophenfilm, USA/CDN Killer Wave Die Todeswelle (2). TV-Katastrophenfilm, USA/CDN Wu Dang Auf der Jagd nach dem magischen Schwert. Actionfilm, HK/CHN Mit Wenzhuo Zhao Dschingis Khan Sturm über Asien. Historienfilm, MON/RUS/ USA Sharknado: Der ganz normale Wahnsinn. Dokumentarfilm, USA Angelo! Go Wild! Mission in Ozeanien Dragons Auf zu neuen Ufern Der gestiefelte Kater Abenteuer in San Lorenzo DreamWorks: Die Drachenwächter von Berk. Gronckel- Eisen Asterix erobert Rom. Zeichentrickfilm, F Regie: René Goscinny, Henri Gruel, Albert Uderzo, Pierre Watrin Stuart Little III Ruf der Wildnis. TV- Animationsfilm, USA Wallace & Gromit Auf Leben und Brot. TV-Animationsfilm, GB Wallace & Gromit: Welt der Erfindungen. Griff nach den Sternen. Animationsserie 0.30 Infomercials Was ich glaube ZIB Weißblaue Geschichten Beruf Landpfarrer Aufgetischt Bundesland heute Wetter aus dem Bundesland Zeit im Bild Feierabend Seitenblicke Tatort. Fünf Minuten Himmel. TV-Kriminalfilm, D Mit Heike Makatsch. Regie: Katrin Gebbe ZIB Mankells Wallander: Mordbrenner. TV-Kriminalfilm, S/D Pfarrer Braun. Brauns Heimkehr. TV-Kriminalfilm, D Kommissarin Seiler ermittelt Damals warst du still. TV- Kriminalfilm, D Mankells Wallander: Mordbrenner. TV-Kriminalfilm, S/D Snooker. World Main Tour. China Open: 1. Turniertag, 1. Runde (Best of 9) Fechten Radsport Snooker. World Main Tour. China Open: 1. Turniertag, 1. Runde (Best of 9) Radsport Horse Excellence Radsport WATTS Top 10 Ostern spezial Eurosport News Snooker Going for Gold Eiskunstlauf Radsport. Critérium International auf Korsika. 3. und letzte Etappe: Porto Vecchio-Col de l Ospedale (172 km) WATTS Eurosport News Eurogoals Fußball Euro 2016 Vive la France 0.00 Eurogoals Police Academy II Jetzt gehts erst richtig los. Komödie, USA Police Academy Dümmer als die Polizei erlaubt. Komödie, USA News Crocodile Dundee Ein Krokodil zum Küssen. Actionkomödie, AUS Crocodile Dundee II. Actionkomödie, AUS/USA Big Mamas Haus die doppelte Portion. Komödie, USA Mit Martin Lawrence, Brandon T. Jackson, Jessica Lucas Big Mamas Haus. Komödie, USA/D Mit Martin Lawrence, Nia Long, Paul Giamatti. Regie: Raja Gosnell 0.15 Police Academy Dümmer als die Polizei erlaubt. Komödie, USA The Zero Theorem. Sci-Fi-Film, GB/ RUM/F Birdman oder (die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit). Tragikomödie, USA Chappie. Thriller, USA/MEX Avengers: Age of Ultron. Fantasyfilm, USA Mit Robert Downey Jr. Regie: Joss Whedon Making-of Im Labyrinth des Schweigens. Drama, D Kidnapping Freddy Heineken. Actionfilm, GB/NL/B/USA Sky Magazin Ted 2. Komödie, USA Making-of... Ted Jupiter Ascending. Sci-Fi-Film, USA/AUS Rob the Mob. Kriminalfilm, USA Männer-Rituale in Sibirien Männer-Rituale in Westafrika Männer-Rituale in der Mongolei Wissen LIVE: PK DFB Human Die Menschheit (1) Human Die Menschheit (2) Human Die Menschheit (3) Human- Das Making-of Wie geschmiert Öl mit Zusatz Riskanter Umzug Der Dino-Code. Dokumentation Aus dem All: Die Menschheit von oben. Dokumentarfilm, GB Aliens: Sind wir allein im Universum? Von oben: Wunderwerk Erde (1) 0.05 Von oben: Wunderwerk Erde (2). Dokumentation 6.00 Teleshopping 9.15 Sport-Quiz Doppelpass Fußball. Regionalliga West. 31. Spieltag: Alemannia Aachen SG Wattenscheid 09. Live aus Aachen Bundesliga pur Klassiker Basketball. BBL. 23. Spieltag: Basketball Löwen Braunschweig EWE Baskets Oldenburg. Live aus Braunschweig Poker. WSOP 2015 (13) Fußball. Regionalliga Südwest. Magazin Fußball. Regionalliga Südwest. 25. Spieltag: Kickers Offenbach SV Elversberg. Live aus Offenbach am Main Die PS-Profis Mehr Power aus dem Pott (2) Die PS-Profis Mehr Power aus dem Pott 0.00 DrückGlück.de 7.05 Information und Musik 8.35 Von Tag zu Tag 9.05 Kalenderblatt 9.10 Die neue Platte. Kam mer musik 9.30 Essay und Dis kurs. Auf dem Fahrrad durch die Stadt (2/3). Heute Katholischer Gottes dienst Osterspaziergang. Reisenotizen aus Deutschland und der Welt Informationen Kleines Konzert Musik- Pano rama Büchermarkt Forschung aktuell. Käpt n Computer Kulturfragen Kultur heute Informa tionen Hintergrund Kommentar Sport am Feiertag Musik szene. Musik und Gehörlosigkeit Rheingau Musik Fes tival Schosta ko witsch: Sinfonie Nr. 5 d-moll op. 47; Tschai kow ski: Hamlet ; Varia tionen über ein Rokoko-Thema Sport aktuell Schöne Stimmen. Der Bariton James Rutherford 0.05 Radionacht Deutschlandradio Kultur 6.05 Wort zum Tage. Mormonen 7.05 Feiertag 7.30 Kakadu 9.05 Feiertagsmorgen Studio Die Reportage Musik im Gespräch. Heinrich Schütz parens nostrae musicae modernae. Gäs te: Hans-Chris toph Rademann, Oliver Geisler, Dorothee Mields, Frieder Bernius Studio 9 kompakt Die besondere Aufnahme. Musik für Oboe und Klavier Die Pforten des Paradieses (3). Hörspiel von Jerzy Andrzejewski Die besondere Aufnahme. Grieg: Violinsonate Nr. 2 G- Dur op Konzert. Sibe lius: Valse triste; Stenhammar: Klavierkonzert Nr. 2 d-moll op. 23; Sibe lius: Sinfonie Nr. 1 e-moll op Musikfeuilleton. Ziel und Wirken des Fördervereins musica reanimata Studio 9 kompakt Fazit 0.05 Neue Musik. Gesprächskonzertreihe des Ensemble L Art pour L Art 1.05 Tonart WDR Liegen bleiben 8.40 Das Geistliche Wort 9.05 Diesseits von Eden 9.45 ZeitZeichen Evangelischer Gottes dienst Das Fea ture. Alte Deutsche, junge Thai in Thailand Feiertagsgespräch. Mit Eugen Drewermann Mittags echo Lebenszeichen. Milch zwischen Marienkult und Preisverfall Scala Zeichen & Wunder. Mit Raoul Schrott SpielArt. Geschichten über Höhenflüge und Abstürze Erlebte Geschichten. Die deutsche Stimme von Radio Vatikan. Pater Eberhard von Gemmingen Echo des Tages Die Räuber von Kardemomme. Kinderhörspiel Leichenpuzzle. Ein komödiantisches Kriminalhörspiel von Kai Magnus Sting MusikBonus Erlebte Geschichten (Wh. von Uhr) Scala (Wh. von Uhr) 0.00 Nachtaktiv Wiederholungen vom Tage

49 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März GESELLSCHAFT Interview In Hollywood hat man hetero zu sein : Schauspielerin Ellen Page über ihr Coming-out Seite 58 Helden wie wir Eswar der Morgen nach der Party, die Spur der Verwüstung führte in jedes Zimmer. Bei meinem jüngeren Bruder wellte sich der Fußboden, Bierflaschen und überfüllte Aschenbecher lagen neben dem Playmobil-Piratenschiff, die versifften Monchhichi-Affen stanken erbärmlich. Überreste aus Blue-Curaçao-Drinks fanden sich auch im Wohnzimmer, die Zahl der Gläser hatte sich halbiert. Im Elternschlafzimmer waren die Schäden nicht sofort erkennbar, aber irgendein Spaßvogel hatte zu später Stunde, nach der spontanen Lesung aus den Gedichten von Charles Bukowski, den Kleiderschrank meiner Mutter für eine Travestie-Einlage genutzt. In der Küche, wo sich ein junges Liebespaar eingeschlossen hatte, gab es das größte Problem: Ein Störenfried hatte sich wie Bud Spencer gegen die Tür geworfen und dabei das Schloss aus der Verankerung gerissen. Ich war 17 und nicht ganz zurechnungsfähig, aber immerhin wieder so klar im Kopf, um mir morgens um zehn die Folgen meines Handelns bewusst zu machen: Gemeinsam mit zwei, drei guten Freunden könnte ich es gerade noch rechtzeitig schaffen, die Katastrophe abzuwenden. Beschämenderweise ist mir diese Putzorgie besser in Erinnerung als die alkoholselige Nacht zuvor. Ich weiß noch, wie wir mit Seifenlauge den Teppichboden bearbeiteten und anschließend mit dem Föhn versuchten, die aufgeweichten Stellen zu trocknen; wie wir im Schnellwaschgang die Bettwäsche reinigen wollten und danach mit geschrumpften Spannbettbezügen zu kämpfen hatten; wie mein Freund Carsten, der später noch eine beeindruckende Karriere als Schreinermeister machen sollte, die derangierte Küchentür mit ein paar beherzten Hammerschlägen und weißer Farbe wieder in Ordnung brachte. Nur an den Klumpen Knoblauchbutter, den irgendein Idiot aus dem Fenster geworfen hatte, dachte keiner mehr, und dieser festgefrorene Haufen Fett vor der Haustür war es auch, der meine Mutter bei ihrer Rückkehr am Abend stutzig machte. Als sie die Haustür öffnete, wirkte alles normal, für einen Moment dachte ich, dass ich damit durchkommen würde. Was ich damals noch nicht wusste: Frauen erkennen auf einen Blick, ob es im Haus nur sauber aussieht oder sauber ist. Sie spüren jede Abweichung von der Norm, sie haben meist auch ein feineres Näschen. In diesem Fall hatten wir es mit der Sauberkeit etwas übertrieben, es roch überall nach Scheuermittel. Einige zerbrochene Gegenstände fehlten ganz. Meine Mutter, eine regelmäßige Leserin der Zeitschrift Bis zur Gleichberechtigung im Haushalt ist es noch ein weiter Weg. So lange gilt: Man muss uns Männer loben, dann sinken wir freiwillig in den Staub Schöner Wohnen, die sogar die Toilette mit einer Alessi-Klobürste ausgestattet hatte, brach sofort in Tränen aus und bekam dann einen Wutanfall; ich wäre vor Scham gerne im frisch gebürsteten Fußboden verschwunden. Das war eine erste, ernüchternde Lektion als männlicher Haushaltshelfer: Wer so verzweifelt putzt und sich auf Knien in den Schmutz wirft, hat meistens einen besonderen Grund. Vor allem bei Männern spielt oft auch das schlechte Gewissen eine Rolle. Zweite Lektion: Man kann noch so sehr 10,5 Prozent aller deutschen Männer bezeichneten sich in einer Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach 2015 als echte Hausmänner. Nur 8,5 Prozent der Deutschen beschäftigten laut einer Umfrage von 2013 regelmäßig oder gelegentlich eine Putzhilfe. schrubben und bürsten, bleibt aber dennoch ein Dilettant, weil es andere immer besser können und besser wissen. Die anderen sind sehr oft die Frauen, die heute gar keine Hausfrauen mehr sein wollen. Dreißig Jahre nach der Blue-Curaçao- Affäre ist das Land ein anderes. Es wird von einer resoluten Frau regiert, die alle Männer locker in die Tasche steckt. Und auch wenn die 17-Jährigen nicht viel klüger sind als damals: Sogar die Männer haben sich verändert, sie tragen heute Bart und Schürze, sie können relativ unfallfrei bügeln und Kinder wickeln, nicht selten sind sie es auch, die Wohnzeitschriften lesen und viel zu teure Designerstühle bestellen. Die Männer, die sich früher allenfalls in der Garage auskannten, aber keine Ahnung hatten, wo die Glühbirnen aufbewahrt werden, sind irgendwie angekommen im Haushalt. Die alte Aufteilung Mann verdient das Geld, Frau arbeitet Teilzeit und muss neben der Kinderaufzucht den Haushalt schmeißen ist überholt. So einfach kommt man nicht mehr durchs Leben. Die Ansprüche sind deutlich gestiegen, alle müssen jetzt noch viel besser funktionieren. Papa kann auch stillen. Wie Paare Kind, Job & Abwasch unter einen Hut bekommen : Mit diesem Buch haben Stefanie Lohaus und Tobias Scholz einen Nerv getroffen, im Grunde ist ihr Erfahrungsbericht eine moderne Heldengeschichte. Das Berliner Autorenpaar lebt tatsächlich nach einem genau abgezirkelten 50/50-Prinzip, beide teilen sich sowohl die Hausarbeit als auch die Betreuung ihres Sohnes, damit sie obendrein noch ihre anspruchsvollen Jobs erledigen können. Super Modell. Wer nach dem 50/50-Prinzip lebt, muss kein schlechtes Gewissen haben als Mann. Leider sieht die Wirklichkeit etwas anders aus. Die Gleichberechtigung im Haushalt funktioniert nämlich nur dann, wenn man sich entweder immer einig ist oder alle zwei Tage die Putzfrau kommt. Sehr viel einfacher ist jedenfalls die alte Rollenaufteilung. Allein die Spülmaschine ist eine Quelle unendlicher Reibereien, wenn man es ernst meint, mit der Kollektivarbeit. Es gibt die Strukturalisten, die Teller auf Teller schichten, Weingläser in einem bestimmten Winkel anordnen und im Besteckkorb Löffel, Gabel und Messer säuberlich trennen. Die Anarchisten wiederum lieben das kreative Chaos, sie werfen alles zusammen möglicherweise haben sie diesen Tipp ja aus dem Buch Haushalt nebenbei, das von der Stiftung Warentest herausgeben wird. Diesem aktuellen Standardwerk zufolge wird das Geschirr viel sauberer, wenn alles wild durcheinander liegt, weil auf diese Weise eine Überfüllung verhindert wird: Solange die Schwenk-Arme nicht blockiert sind, bringt ein kontrolliertes Durcheinander sogar Vorteile. Liebe Spülmaschinen-Freaks: Jetzt nur die Ruhe bewahren, tief durchatmen. Oh ja, die Schwenk-Arme. Manche Paare führen einen regelrechten Kleinkrieg in von christian mayer der Küche, sie halten den Partner mindestens eine Armlänge auf Abstand, sie verteidigen ihre jeweiligen Domänen. Der eine räumt ein, die andere räumt noch mal heimlich um, am Ende muss dann auch noch einer mit der Hand nacharbeiten. Das Buch Haushalt nebenbei ist auch in anderer Hinsicht erfreulich pragmatisch. Es suggeriert allerdings, dass die vielen kleinen Arbeiten ohne größeren Stress über die Bühne gehen können. Und dass das sachgerechte Lüften, Entkalken, Fleckenentfernen oder Kühlschrank-Abtauen im Grunde ein Kinderspiel ist. Das ist natürlich eine Illusion all die Tätigkeiten, die Hausfrauen vor 30, 40 Jahren noch mit größter Selbstverständlichkeit beherrschten, stellen Männer und Frauen heute vor extreme Herausforderungen. Mit den individuellen Hausregeln ist es dann auch noch so eine Sache. Darf man seine feuchten Sportsocken nach dem Joggen im Badezimmer trocknen? Nein, geht gar nicht, die Ehe eines befreundeten Paares ist zwar nicht nur an dieser Schicksalsfrage gescheitert, aber ohne Sockenstreit wäre die Sache vielleicht gerade noch mal gutgegangen. Darf man die zitronengelbe Lieblingsbluse der Frau zusammen mit den Jeans in die Maschine stopfen? Besser nicht, wenn man kein Schleudertrauma riskieren will. Darf man dem Partner, der gerade von einem Zehn-Stunden-Tag nach Hause kommt, ein unaufgeräumtes Wohnzimmer zumuten, in dem noch der ganze Krimskrams der Kinder herumliegt? Ein Grenzfall, es müssen ja beide arbeiten, aber tendenziell eher nein. Und, maximaler Anlass für Nervenzusammenbrüche und Wutanfälle: Ist es in Ordnung, in einem Moment der Selbstvergessenheit das letzte Stück Klopapier zu verwenden, ohne eine neue Rolle aufzubocken? Um Himmels willen, nein. Aber zu diesen sehr heiklen Punkten, die das Zusammenspiel zwischen Männern und Frauen erschweren, schweigt sogar das Expertenhandbuch Haushalt nebenbei. Ein sehr sympathischer und nachweislich fleißiger Arbeitskollege, der in der Redaktion für seine unaufgeregte Art bekannt ist, gibt zu Protokoll, er führe eine eher erfreuliche, nahezu harmonische Ehe. Nur eines begreift er nicht: Dass seine Leistungen im Haushalt nicht die geringste Würdigung finden, obwohl er sich so viel Mühe gebe. Meine Frau sagt, ich würde nichts in der Küche tun, dabei bringe ich am Wochenende immer den Müll raus, ich koche auch gerne und mache kleinere Reparaturarbeiten. Es hilft alles nichts. Diesen Satz hört man oft von Männern, die noch nicht die 50/50-Regelung eingeführt haben, also im Grunde von allen, selbst von jenen, die stolz auf ihre positive Hausmann-Bilanz während der zweimonatigen Elternzeit verweisen können. 163,9 Minuten arbeiten Frauen in Deutschland laut einer aktuellen OECD-Studie täglich im Haushalt. Männer sind angeblich 90 Minuten mit Hausarbeiten beschäftigt. Deutlich mehr als etwa in Indien, wo es Frauen auf 298 Minuten und Männer nur auf 18 Minuten bringen. Auch wenn die Männer hart an sich arbeiten: Sie selbst vertrauen ihren häuslichen Fähigkeiten auch nicht so ganz. Eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach aus dem Jahr 2013 belegt das eindrucksvoll. Aufschlussreich an dieser Untersuchung ist vor allem, wie sich die Sichtweise der eigenen Fähigkeiten auf die faktische Arbeitsteilung im Haushalt auswirkt. 84 Prozent der Männer waren der Ansicht, dass die Frauen besser bügeln, 78 Prozent glaubten, dass Frauen besser einkaufen, 70 Prozent, dass sie besser Wäsche waschen. Auch beim Bad-Putzen und bei der Pflege kranker Familienmitglieder das gleiche Bild: Die Männer halten die Frauen noch immer für die besseren Haushaltsmanager, aber die Frauen sind ebenfalls von ihren außerordentlichen Fähigkeiten in Küche, Bad und Kinderzimmer überzeugt mit dem Resultat, dass sich die Frauen dann auch tatsächlich mehr um all diese Sachen kümmern. Nur beim Abspülen und Staubsaugen gibt es inzwischen leichte Fortschritte. Und es gibt Bereiche, in denen das männliche Ego aufblüht. Fast immer sind technische Geräte im Spiel es geht um die Faszination, sichtbare Spuren zu hinterlassen, dem Haushalt seinen Stempel aufzudrücken. Das Kobe-Steak mit dem Damastmesser schneiden, den Grill anwerfen, mit dem Schlagbohrer ein Loch in die Betonwand treiben? Das macht dann auf jeden Fall er, und als Frau sollte man lieber nicht den Versuch unternehmen, ihm auch da noch reinzuquatschen. Will man Männer dazu verleiten, sich noch mehr im Haushalt zu beteiligen, um irgendwann doch noch die 50/50-Utopie zu erreichen, dann gibt es nur einen Weg. Statt sie mit Vorwürfen zu quälen, sollte man sie loben. Und zwar nicht nur dann, wenn der Mann mal wieder seinen Meister- Proper-Anfall hat und gleich das ganze Haus in Angriff nimmt, weil das dann eine sportliche Herausforderung ist, keine Alltagswischerei. Männer, die auch für kleinere Dienste hinreichend gelobt werden, neigen zu einer erstaunlichen Leistungssteigerung, sie wirken dann so potent wie die Gallier bei Asterix, wenn sie ihren Zaubertrank inhaliert haben. Zu diesem Befund passt die Untersuchung aus den USA, nach der Männer, die sich im Haushalt engagieren, mehr Sex haben als die Faulenzer, die sich auf dem Sofa wälzen. In ihrem Buch Wisch und Weg. Ein Buch über das Putzen beschreibt die finnische Autorin Maria Antas die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Frauen, so Antas, neigen zu einer nüchternen Herangehensweise im Haushalt, sie sind Realisten. Meist machen sie klaglos die Arbeit, gelegentlich sind sie frustriert dabei, manchmal wirken sie auch so angefixt wie die Schauspielerin Annette Bening, wenn sie im Film American Beauty der Putzlust verfällt und geradezu tollwütig den Staubsauger schwingt. Männer dagegen neigen zum Pathos. Sie erzählen regelrechte Abenteuergeschichten, wenn sie den Lappen zum Trocknen aufhängen: Das Putzen wird oft als aufregender Kampf gegen etwas Fremdes und Gefährliches geschildert, aber mithilfe von hochprozentigen Putzmitteln und technisch ausgefeilter Geräte schafften es sogar die Männer, die Macht des Schmutzes zu besiegen. Das hat dann schon fast etwas von Star Wars. Meine Mutter hätte sich sehr darüber amüsiert. FOTO: PAUL RIPKE Fotograf Paul Ripke ist immer ganz nah dran, egal ob bei Musikern oder Fußballstars Seite 51 Exklusiv Exzessiv Bretter, die die Welt bedeuten: Ein neues Buch erzählt die Geschichte des Surfens Seite 57 FOTO: FEDERICO SCOPPA In einem Trainingscamp in Israel lernen ganze Familien, scharf zu schießen Seite 52 Explosiv

50 50 GESELLSCHAFT Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH José Carreras gilt als einer der herausragenden Opernsänger des 20. Jahrhunderts. Mit 69 Jahren bricht er nun zu seiner Abschiedstournee auf. Sie wird im Oktober an der Berliner Philharmonie beginnen und soll den Tenor an die Orte führen, an denen er früher gesungen hat. Ein guter Anlass, um ein wenig zurückzuschauen. Eines sei über die Jahre immer gleich geblieben, sagt Carreras: Bevor er auf die Bühne geht, denkt er erst einmal an seine Mutter protokolle: verena mayer FOTOALBUM FOTOS: DPA, PRIVAT(4), GETTY IMAGES, MORENOESQUIBEL, IMAGO Comeback Der Moment, als ich 1988 nach meiner Leukämie-Erkrankung wieder auf der Bühne stand, war einer der wichtigsten in meinem Leben. Es regnete Blumen, an der Wiener Staatsoper hatte man für mich die katalanische Flagge aufgehängt, und ich wusste: Ich bin dem Tod entkommen und werde singen. Meine Krankheit hat mich reifer gemacht. Und wenn der Mensch reifer ist, wird es auch der Künstler. Höre ich mir jetzt Aufnahmen aus meinen jungen Jahren an, denke ich mir oft, meine Güte, ich könnte das heute viel besser. Nicht von der Stimme her, die ist nicht mehr so flexibel wie früher und oft sehr launisch. Es heißt ja auf Italienisch la voce, die Stimme ist weiblich und hat immer etwas von einer kapriziösen Dame. Aber inzwischen kann ich viel mehr Erfahrung und Tiefe in meinen Gesang legen. Nach 46 Jahren als Tenor bin ich natürlich traurig, dass mein Berufsleben zu Ende geht. Aber ich hatte großes Glück, dass ich so lange singen konnte, ich bin ein gesegneter Künstler und Mann. Ich würde 99 Prozent meines Lebens genauso leben, alles in der richtigen Dosis und nicht zu streng. Für mich ist das Wichtigste, auch am Ende auf der Bühne zu sein, und die Leute empfinden etwas bei meiner Darbietung. Das ist das größte Privileg eines Künstlers, ob er nun malt oder schreibt oder singt. Familie Das ist mein Sohn mit seiner Frau und ihren Kindern. Insgesamt habe ich fünf Enkel, sie sind meine Augensterne. Sie spielen alle ein wenig Klavier, aber so verrückt nach Musik, wie ich es bin, ist sonst keiner in der Familie. Ich selbst bin in einem Elternhaus groß geworden, in dem Politik immer ein Thema war. Mein Vater und mein Großvater haben im Spanischen Bürgerkrieg gegen General Franco gekämpft. Danach durfte mein Vater nicht mehr als Lehrer arbeiten, er wurde Verkehrspolizist in Barcelona. Trotzdem war er nicht verbittert, wenn er darüber erzählte, das hat mich sehr beeindruckt. Für die Familie war ich auch niemals José, sondern immer Josep. Das ist mein richtiger Vorname, den ich aber während der Diktatur Francos nicht führen konnte, weil damals alles Katalanische unterdrückt wurde. So kennt mich die ganze Welt als José, aber zu Hause bin ich immer nur Josep. Meine Familie sieht mich auch nicht als Sänger. Für die bin ich der Papa oder der Opa, der höchstens mal unterm Weihnachtsbaum singt. Herbert von Karajan Für mich einerseits der größte Dirigent aller Zeiten, der mich durch unsere gemeinsamen Aufnahmen in die Oberliga brachte. Aber er war auch eine Vaterfigur. Karajan hat mich beraten, oft sagte er bei einer Probe: Spar die Stimme für den Auftritt. Er liebte die Disziplin und war hart, auch mit sich selbst. Er war immer der erste, der kam, und der letzte, der ging. Aber sobald die Musik begann, fühlte ich mich von ihm getragen, ich wusste, er ist da und tut alles für mich. Im Fußballstadion Der FC Barcelona ist meine Schwäche. Ich bin Mitglied und gehe mit meinen Kindern regelmäßig ins Stadion. Allerdings muss ich aufpassen, weil ich dabei immer so emotional werde. Das ist ja kein gewöhnlicher Klub. In den dunklen Zeiten Francos war er für uns Katalanen Identität, Sprache, Sozialleben. Wenn ich weiß, dass ich in den nächsten Tagen singen muss, darf ich nicht mal im Fernsehen Fußball gucken, weil ich sofort anfange loszubrüllen. Stimmbildung Dass ich Sänger werden wollte, wusste ich schon mit acht, neun Jahren. Ich habe damals einen Film über den Opernsänger Enrico Caruso gesehen, und mir war klar: Das ist mein Leben. Zu Hause habe ich mich danach immer stundenlang im Badezimmer eingeschlossen, um zu singen, und ich bin meinen Eltern so lange in den Ohren gelegen, bis sie sagten: Gut, lasst den Jungen Gesangsstunden nehmen. Hier auf dem Bild bin ich im Haus meiner Klavierlehrerin in Barcelona und schmettere La donna è mobile aus Verdis Rigoletto, eine Arie, die mich lange noch begleitet hat. Obwohl ich rückblickend nicht sagen kann, was die wichtigste Gesangsrolle in meiner Karriere war. Das ist wie mit den Enkelkindern, da kann man sich auch nicht entscheiden, welches einem das liebste ist. Ich selbst wollte wie alle Kinder, die in Barcelona groß wurden, natürlich erst mal Fußballer werden. Aber ich spielte sehr schlecht. Mit dem rechten Fuß ging es ja noch, aber links! Mir war von Anfang an klar, das wird nichts mit dem Fußball, und deshalb war ich auch nicht traurig. Wenn man weiß, man hat kein Talent für etwas, dann verkraftet man das Scheitern. Und Singen ist dem Fußballspielen ja auch gar nicht so unähnlich, zumindest von der Anspannung her: Man steht vorne, und die Leute erwarten, dass man trifft. Nur, dass es bei mir nicht Tore sind, sondern Töne. Drei Tenöre Die Zeit mit den Drei Tenören war fantastisch, in jeder Beziehung. Wir waren auf der ganzen Welt unterwegs, hier sind wir drei in Pretoria, wo wir Nelson Mandela treffen durften. Auch sonst haben Luciano Pavarotti, Placido Domingo und ich die tollsten Dinge zusammen erlebt, so viele gemeinsame Auftritte, all die Aufnahmen. Künstlerisch standen wir in einem gesunden Wettbewerb zueinander, und wir hatten alle unsere Leben. Aber uns verband eine tiefe Freundschaft. Wir redeten über die Gesellschaft und Politik, über Liebe, Essen, Musik und machten, was Männer und Freunde eben so machen, wenn sie zusammen sind. Fußball gucken zum Beispiel. Und natürlich ging es wie in jeder Männerfreundschaft um Frauen, sehr oft sogar. Ich vermisse die beiden Typen, Placido Domingo ist ja später selbst Opernchef und Dirigent geworden, was ich mir für mich allerdings nicht vorstellen könnte. Ich will meine Arbeitskraft ganz der Carreras-Stiftung widmen, die sich für die Leukämie-Forschung einsetzt. Am meisten fehlt mir natürlich Luciano, der 2007 verstorben ist. Wenn wir frei hatten, haben wir oft zusammen Karten gespielt. Er war dermaßen gut im Pokern, er hatte einen Instinkt dafür, Karten zu spielen. Zum Glück ging es immer nur um kleine Summen, 30 Dollar an einem Abend, das verursachte keinen Schaden. Neue Oper Ich mag es, unbekanntere Dinge zu singen, ob das Stücke von Donizetti oder Verdi sind, die im Dunkeln liegen, oder, wie hier, die neue Oper eines jungen österreichischen Komponisten. Sie heißt El Juez, der Richter, und es geht darin um jene Kinder, die während der Franco- Diktatur ihren Eltern weggenommenwurden. Ein Thema, das in Spanien bis heute nicht aufgearbeitet ist, wie so vieles aus unserer Vergangenheit. SACK REIS Fischlein in der Rakiflasche SCHÖN DOOF So weiß der Frühling von kai strittmatter Brüssel, Ankara, Istanbul. Der Tod ist in der Stadt. Brüssel und Ankara kenne ich nicht gut, aber am Bosporus habe ich sieben Jahre gelebt. Die Türkei zerreißt es, Istanbul blutet. Istanbul verwandelt die ihm Anvertrauten. Es lässt einen nie mehr los, und wenn sich doch einmal einer auf und davon macht, dann behält es einfach sein Herz bei sich. Also schlägt auch meines jetzt dort, irgendwo unter den Haselnusssträuchern von Yeniköy, auf den Planken eines Vapurs, einer Bosporusfähre, auf dem Pflaster der Istiklal, und blutet auch. Ich höre Istanbul / meine Augen geschlossen. Orhan Velis Verse drängen sich mir auf. Und andere Sätze, die sich in meinen Jahren dort mir einbrannten. Glücklich ein jeder, der sich Türke nennt. Das war der erste. Hier sind ein paar andere. In Istanbul verliebt man sich wie in einen Straßenköter. Ein Blick genügt. Ein Blick. Ins Auge. (Perihan Magden, Schriftstellerin) Warten Sie, mein Gärtner ruft Ihnen eine Kutsche. (Eine Rechtsanwältin auf den Prinzeninseln nach unserem Interview) Lebe schnell, sterbe jung, deine Leiche soll schön aussehen (Aufkleber auf einem Dolmus, einem Istanbuler Minibus) If you ve a date in Constantinople, she ll be waiting in Istanbul (The Four Lads, in ihrem Hit von 1953: Istanbul, not Constantinople ) Man hat die Stadt gebrochen, sie für ihre Kosmopolität bestraft. (Murat Belge, Autor, Soziologe über Istanbul im 20. Jahrhundert) Don t worry, I m like you. I m Jewish. (Unser Istanbuler Hochzeits-DJ, der nach dem Probe-Auflegen in mein besorgtes Gesicht blickte. Es wurde dann eine Judeo- Turk-Techno-Pop-Hochzeit) Ach wäre ich doch ein Fischlein in einer Rakiflasche. (Der eine Dichter). Auf meinem Teller eine Wolke, in meinem Glas der Himmel. (Der andere Dichter) Wir sind die sauberste, reinste und unschuldigste Nation der Welt. (Ein ehemaliger Justizminister) Der Türke hat keinen Freund außer dem Türken. (Der Türke) Vielleicht zwölf. So viele wie Jünger Jesu. (Die Autorin Perihan Magden auf die Frage, wie viele Demokraten es in der Türkei gebe). Dann ziehen Sie noch Judas ab, den Verräter. Bleiben elf. Es gibt keine ausländische Macht, die unserem Volk so gekonnt an die Gurgel geht wie wir das selbst zu tun verstehen. (Die türkische Schriftstellerin Elif Shafak) Ha, riech mal. Wir wandeln auf einer Leiche. (Die türkisch-armenische Fotografenlegende Ara Güler über sein geliebtes, malträtiertes Istanbul) Die Türken kennen zur zwei Tempi: total entspannt und total panisch. (Mein ehemaliger Assistent Selcuk) Dieses Land braucht keine Juristen, dieses Land braucht einen Psychiater. (Ergun Özbudun, bekanntester Verfassungsrechtler der Türkei, über die tiefen Gräben in der Gesellschaft). Istanbul war ein Märchen. (Roman des jüdischen Istanbuler Schriftstellers Mario Levi. Betonung auf war.) Es war einmal: Istanbul. Es wird einmal sein: Istanbul. Die Polis nannten die Griechen sie: die Stadt, die eine. Der Dichter Nazim Hikmet ist der größte, den dieses Land je hatte. Als er im bulgarischen Exil eine türkische Fähre zu Gesicht bekam, und ihn die Sehnsucht nach Istanbul fast umbrachte, schrieb er dies: Nazim streichelt das Vapur/ seine Hände verbrennen. Erst jammern alle, dass kein Schnee fällt. Dann jammern alle, dass er im Frühjahr fällt. Anne Goebel findet: Weg mit dem inneren Saisonkalender! ILLUSTRATION: BENE ROHLMANN Vor Weihnachten sah es so aus: Im Keller alles startklar für die Piste, Skier und Stöcke standen bereit, die muffige Mädchenmütze vom Secondhand-Basar frisch ausgelüftet. Am 4. Advent sangen wir zuversichtlich Schneeflöckchen, Weißröckchen, aber nichts. Die Hänge blieben kahl, Skiurlaub verkürzt, ganze Kinderkurse entfielen. Der Elan war von da an, nun ja, gebremst. Jetzt kommt Ostern, Palmkatzen blühen, die Lage im Gebirge ist erschütternd erfreulich. Die Alpen ein weißes Land, Webcams mit stäubendem Schnee im Gegenlicht, jeder Tellerlift scheint zu laufen. Was soll das sein, eine besonders maliziöse Laune von Mutter Natur? Sabotieren die Viségrad-Staaten den westlichen Wintertourismus? Wenn man sich anschaut, wie mit maximaler Aufgeregtheit das Unvermeidliche thematisiert wird, die sich wandelnden Jahreszeiten nämlich, dann ist es manchmal wirklich nicht weit zum Unfug von Verschwörungstheorien. Tatsache ist: Das Klima verändert sich. Winter, die schwach starten, in der Mitte durchhängen und erst gegen Ende vielleicht noch werden an solche Kapriolen müssen sich Skifahrer gewöhnen. Das gelingt nicht von heute auf morgen, viele Menschen fahren eben gerne in verlässlich weiße Skiferien, und viele Menschen verdienen gut daran. Aber müssen es jetzt, wo die bequeme Gewissheit dahin ist, die ganz großen Untergangsszenarien sein? Gruppe eins der Apokalyptiker: die Aufrüster. Sie malen das Schreckgespenst verarmender Bergregionen an die Wand, wenn nicht ganz schnell wahnwitzig klingende Summen in den Ausbau von Skischaukeln gesteckt werden. Dann die leicht griesgrämigen Unheilsprediger, die plötzlich im Bekanntenkreis auftauchen, früher plante man gemeinsame Familienausflüge. Zum Skifahren? Hochgezogene Augenbraue, ökologisch verwerflicher gehe es ja kaum. Und natürlich bringe man dem Jüngsten die zu Recht aussterbende Pisten-Juxerei gar nicht mehr bei. Geht s nicht ein bisschen gelassener? Man könnte, nur zum Beispiel, die guten Skitage einfach nehmen, wie sie fallen, ob es nun Dreikönigs- oder ein Märztag nach Ostern ist. Dazu muss man bloß den inneren Saisonkalender überlisten, man macht sich morgens auf (zugegeben, das geht von München, aber nicht von Würzburg oder Köln) und, pssst, während die anderen über die halbvermasselte Saison lamentieren, ist auf den bayerischen Hausbergen manchmal fast nichts los.

51 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 GESELLSCHAFT 51 Fast 120 Minuten lang hat der Paul den Paolo bequatscht. Hat ihm erzählt von seinen Besuchen in Rocinha, der Favela in Rio. Von seinen Wünschen und Ängsten. Und von seinen Bildern. Dann stürmt er an ihm vorbei aufs Spielfeld, zu Schweini und Jogi, zu den Weltmeistern. Zu den Fotos seines Lebens. Als einziger Fotograf illegal im Innenraum, auf dem Rasen des Stadions von Rio. Paolo, der brasilianische Ordner, hält ihn nicht auf. Der kannte die Namen meiner Kinder. Und ich die von seinen, sagt der Paul. Dann schmeißt man jemanden nicht aus seinem Traum. So funktioniert Paul Ripke, 35, der Fotograf, der Unternehmer, das Original: Quatschen, knipsen. Geben, nehmen. Leute für sich gewinnen, von Leuten profitieren. Und nebenher das Unmögliche schaffen. Momentan ist der gebürtige Heidelberger einer der begehrtesten Fotografen Deutschlands. Er macht die Coolen und Schönen besonders schön und cool. Lena Gercke, Joko Winterscheidt, Mario Götze? Der Paul. Die Toten Hosen, Marteria, Jérôme Boateng? Der Paul. Jérôme für Hugo Boss, für Nike, für Bayern, für Jérôme selbst? Der Paul. Wie genau macht der das? Siegt hier gutes Karma? Authentizität? Oder doch nur große Klappe? Also Shooting in einem Studio in München, die Assistenten bauen auf, Ripke geht mit Boatengs Manager letzte Details durch, jetzt fehlt nur noch der Star. Der Fotograf baut derweil Nähe auf. 50 Prozent meiner Arbeitszeit sind Warten. Ripke, große blaue Augen im bärtigen Gesicht, kickt einen Fußball gegen die Wand, streicht sich zum dreißigsten Mal durch die kurzen braunen Haare, die unschlüssig herumstehen. Warten, auf Leute, auf Entscheidungen. Apropos: Was krieg ich, wenn ich da drüben reintreffe? Ripke will einen Contest. Wer den Ball in den kleinen Kasten am Eingang des Studios schießt, wird vom Verlierer einmal im Kasten durchs Studio kutschiert. Ripke schießt vorbei, jemand trifft immerhin eine Leiter, die knallt auf den Boden, BUMM! Tschuldigung!, ruft Ripke. Dann stellt er die Leiter wieder auf und grinst. Jérôme Boateng befolgt brav seine Kommandos und dann tanzt er sogar für ihn Hast du s überhaupt noch drauf?, fragt Ripke Boateng beim Shooting. Boateng lächelt. Lässig, aber mit Respekt behandelt zu werden, das gefällt ihm womöglich besser als die totale Ehrfurcht, die andere ihm entgegen bringen. Ripke nimmt die Kamera hoch. Und los: Schau mal her! Auf den Boden. Hoch. Runter. Mal böse. Lach mal. Hände zusammen. Runter. Gut. Guck mal da rüber. Hier rüber. Nase runter. Mach hähähä! HÄHÄ- HÄ! Stop! Danke, Jerome! Dann rappt er plötzlich: Berlin, habt ihr eure Handys am Start? Ihr seht richtig: Ich bin s, der WM-Fotograf Paul Ripke, der Wuhlheiden-Zerstörer Flink wie ein Wiesel, stahlharter Körper. Boateng lacht, schüttelt den Kopf. Filmt ihr das?, fragt Ripke. Ich warne euch! Voll trottelig! Er baut kein Mal das Licht um, wechselt nur zwischen zwei Kameras. Schaut nie auf die Bilder. Nur durch den Sucher. Zwischendurch erklärt er, was sich ändern muss an der Darstellung der Fußballer. Alles aus einer Hand, aus einem Guss. Ein Art Director wie er, der Fotos macht, auf die Bildsprache achtet, den Kicker kennt und den Markt sowieso. Man muss Kommunikation und Marke immer gleich in Social Media denken. So macht er es seit Jahren für Marteria, dem Rapper, dem Herbert Grönemeyer unserer Generation, wie er ihn nennt. Zusammen sind sie um die Welt gereist. Ripke wäre ohne Marteria nichts, sagt er, aber vielleicht stimmt es andersrum auch ein bisschen. Erst mit Ripke sieht Marteria allzeit so gut aus wie er klingt. Sie lernten sich vor ein paar Jahren auf einem Hip-Hop-Festival kennen. An der Bar. Ich war Fan, Marteria hatte eins meiner Videos bei Myspace gepostet. Nach 17 Jägermeistern endete der Abend mit einem Zungenkuss. Aber jetzt alle mal raus, ich will alleine mit Jérôme tanzen. Und Boateng, ein großer, sanfter Typ, für dessen Grundzustand der Begriff aus der Reserve locken erfunden worden sein muss er tanzt für Pauls Leica. Ich weiß, das sieht oft leicht und nach Glück aus, was ich mache, erklärt Ripke. Ist aber harte Arbeit. Und Risiko. Als seine Agentin pleiteging vor vier Jahren und er dringend Kohle brauchte, machte er einfach auf eigene Faust sein erstes Buch. Zweitausendzwölf hieß es, ein großer Packen Bilder, sein Jahr. Ohne Verlag, ohne Zwischenhändler. Und verkaufte nur über seine Webseite 5000 Stück. Meine Karriere wäre ohne Netz nicht möglich gewesen, sagt er. Schaut man in diese Bücher, erkennt man schnell: Ripkes Stil ist nicht Rock n Roll, nicht Punk, sondern Rap. Straight Outta Heidelberg. Länder, Menschen, Abenteuer. Fette Farben und Motive. Ripkes Kamera schöpft eine satte Welt ab, randvoll mit Geschichten und Gestalten. Bilder wie Beats. Fabeln, die groß und klein funktionieren, im Buch und auch auf Instagram. Viele Bild gewordene Schau mal, Alter! -Momente. Das alles ist manchmal, nein, immer ziemlich größenwahnsinnig. Zu Reinhold Beckmann sagte Ripke: Ich brauche nur zwei Minuten, und ich krieg die Seele jedes Menschen. Die Porträts, die er vor und nach Beckmanns Sendungen in eben zwei Minuten schoss, sind eher fad. Aber hey, der Paul bekam sie damit alle: Helmut Schmidt, Harald Schmidt, Franz Beckenbauer, Sahra Wagenknecht, Angela Merkel, you name it. Selbst wenn er verliert, gewinnt er etwas. Anruf bei Campino, mit dem der Paul in Argentinien unterwegs war. Für die Toten Hosen hat er einen großen Bildband gemacht. Der Paul ist ein Verrückter, sagt der Sänger, aber dabei superschnell und 100 Prozent treffsicher. Für Ripke ist die Arbeit mit Musikern noch wichtiger als die mit den Fußballern. Musik in Bilder zu verwandeln dafür hat er angefangen zu fotografieren. Ich war bei den Skatern, aber zum Skaten zu schlecht, also nahm ich die Kamera. Dann verliebte ich mich in den Hip-Hop und seine Charaktere. Ich wollte die alle fotografieren. Sein erster Job als Fotograf ist unbezahlt. Er bequatscht das Magazin Juice, ihn Bilder von DJ Tomekk machen zu lassen, indem er eine die Reisekosten halbierende Bahncard erfindet, die er sich erst nach der Zusage besorgt. In seinem Studio produzieren 15 Leute Fotos für Aldi, während er die Toten Hosen begleitet Seine ersten Kameras erbt er von seinem Vater, einem begeisterten Hobby-Fotografen. Er stirbt, als Ripke 19 ist. Der Vater, Psychologe, war in der Studentenbewegung aktiv, hatte angeblich RAF-Kontakte. Seine Mutter arbeitete in der Kanzlei von Selfie ist der Mann Paul Ripke ist der Fotograf der Stunde. Er lichtet die Nationalelf ab, Rapper und Show-Stars. Dabei hat er den Job nicht mal gelernt von friedemann karig Immer ganz nah dran, immer gut drauf: Paul Ripke nach dem WM Sieg mit Lieblingsmodel Jérôme Boateng auf dem Rasen von Rio und nackt im Pool auf Ibiza. FOTOS: PAUL RIPKE, THERESA RIPKE Paul, dieser Wahnsinnige, geht in einen Pulk brasilianischer Zweitliga-Hools, macht Bilder von ihnen. Und sie lieben ihn. Campino Otto Schily. Abhören und Hausdurchsuchungen waren, so erinnert sich Ripke, normal. Und auch er kommt in Kontakt mit der Staatsgewalt. Zweimal ist er vorbestraft: Einmal mit 17 wegen Sprayen, das gibt zwei Wochenenden Jugendknast. Sein Vater ist sauer, als er ihn dort abholt. Nicht wegen des Gefängnisses. Sondern weil Ripke zu früh rauskommt und sein Vater kein Bild von ihm hinter Gittern kriegt. Mit 18 dealt er aus Geltungsdrang Haschisch. Wird geschnappt. Zwei Jahre Bewährung. Er selbst ist clean, sagt er, davor und danach. Genug Scheiß gebaut. Ripke fängt an, BWL zu studieren. Aus Angeberei gründet er die PR GmbH, die noch nichts zu tun hat. Trainiert Jugendliche im Hockey-Klub, bis zu fünfmal die Woche, weil ich halt alles übertreibe. Ein Hockey- Papa erzählt ihm, dass er unzufrieden mit dem festangestellten Fotografen ist, der für seine Firma die massenhaft produzierte Billigware ablichtet. Shirts für Aldi und so was. Ripke ergreift die Chance und erstellt einen Business-Plan: ein ausgelagertes, aber direkt angebundenes Foto-Studio mit ihm als Pauschal-Fotograf, all inclusive. Der Unternehmer willigt ein. Ich bin dort auf den Parkplatz gefahren zu dem Schild, auf dem,fotograf stand. Da wusste ich: Jetzt bin ich Fotograf. Bis heute knipsen zwei Fotografen für ihn diese Billig-Sachen. Er selbst taucht darin, kein Scherz, manchmal noch als Übergrößen- Model auf. Was ein guter Fotograf bringen muss? Einsatz. Wenn ich jemandem ein Foto verspreche, morgens um acht, nachts um vier, dann bin ich auch da. Egal, was meine Frau dazu sagt. Einsatz, Interesse, Manieren, Attitude, das sind seine Vokabeln. Dazu braucht er keine Ausbildung, kein Studium, keine Praktika. Aber er hat immer ein bisschen mehr gegeben, als er musste. Heute arbeiten in seinem Studio 15 Leute, produzieren die Bilder für Aldi, während er eine Live-Doku für Marteria filmt und mit den Toten Hosen eine der größten Bands des Landes begleitet. Nach 30 Jahren Tournee zeigt der Junge dir Bilder, wie du sie noch nicht gesehen hast, sagt Campino, und das geht nur, wenn du jemanden an deine Seele lässt. Ich habe echt ein Problem, wenn mich jemand nicht mag, sagt Ripke, oder meine Arbeit. Was wie eine Macke klingt, ist in Wirklichkeit seine Superkraft: Sympathie schaffen. Immer, überall. Zu den Hosen nahm ihn Marteria mit. Ripke war zu allen nett, mit dieser charmanten Balu-der-Bär- Nummer. Er verstand sich auch mit dem Busfahrer, wie immer. Mach mal, sagten die Hosen, und der Paul machte. Paul, dieser Wahnsinnige, sagt Campino bewundernd, geht in einen Pulk brasilianischer Zweitliga-Hools, macht Bilder von ihnen. Und sie lieben ihn. Das ist Karma, wie Ripke es nennt, oder Gefallen, die zurückkommen. Und davon hat er einige gesammelt. Vor fünf Jahren beschloss er, seine alte Leica zu verleihen, an Leute, die sich keine leisten konnten. Er nannte sie die Verleica. Eine Kamera, die von einer Hand zu anderen wanderte. Und das Irre ist: Die Sache wächst. Ein dankbarer Nutzer kaufte einen Akku, ein anderer eine Tasche. Bis heute war die 5000 Euro teure Kamera in zig Händen. Dabei kaufte sie zuerst ein gieriger Fan, wollte sie mit Promi-Bonus auf Ebay losschlagen, aber Ripke kaufte sie zurück. Er glaubt halt an das Gute, an den Sinn hinter Dingen. Als neulich seine geliebte eigene Leica nach einem Vortrag verschwand, appellierte er an seine Fans. Drei Tage später tauchte sie wieder auf. Er schleicht sich beim Finale heimlich aufs Feld der Verband der Fotografen ist empört Diese Geschichten sind wie ein Perpetuum mobile für Ripkes Erfolg: Er erzählt sie, dafür mögen ihn die Leute. Die bringen ihm neue Geschichten, die er wieder erzählt. Manchmal hört er kaum mehr auf zu erzählen, so viele hat er. Genug Geschichten ergeben eine Karriere nicht mittels Preisen und Prestige, sondern durch diese geschmeidige Verbindlichkeit. Stellt sich die Frage: Wer zum Teufel mag dich eigentlich nicht, Paul? Keine Sekunde Zögern: Der Kai Pfaffenbach. Kai Pfaffenbach, Sportfotograf, stellvertretender Sprecher des Verbandes deutscher Sportfotografen, der 2014 die komplette WM über in Brasilien war, sagt: Ich habe nichts gegen seine Arbeit. Aber hinterher bei Lanz zu sagen, dass kein anderer diese Fotos hätte machen können, ist zu viel der Selbstdarstellung. Jeder andere, findet Pfaffenbach, hätte diese Chance natürlich genutzt. Und auch solche Fotos geschossen. Ich dachte auch erst, das ist ein Physiotherapeut, der da privat fotografiert. Danach war sein Hinterteil auf jedem zweiten Bild drauf. Dabei durfte der Paul erst gar nicht mit nach Brasilien, saß zu Hause, während das Team siegte, die WM war schlimm für mich, bis dahin. Dann schrieb er Oliver Bierhoff, dem Manager der Nationalelf, eine Mail. Ich hatte mir diesen einen Schuss genau ausgerechnet. Wann ist er im Campo Bahia, wann liest er seine Mails? Eine Woche feilt er an der Formulierung, dann schickt er: Liegt es an meinem Aussehen? Ich rasiere mich gerne und trage eine Frisur eurer Wahl. Oliver Bierhoff antwortete: Lieber Paul, immer locker bleiben. Haare so lassen und mitkommen. Wir schießen die Tore, du die Fotos! Ein paar Tage später steht Ripke auf dem Rasen und schießt fast jedes große Foto, das aus dieser Nacht in Erinnerung bleibt. Der Fotografen-Verband ist empört, befasst sich offiziell mit dem Fall Paul Ripke, wie es im Verbandsmagazin heißt. Und der DFB reagiert. Ohne Erklärung wird er nicht mehr gebucht, obwohl sogar die Spieler nach ihm fragen. Ich bin denen wohl zu laut geworden, glaubt Ripke. Dass er auf eigene Faust für Euro den großen Bildband zur WM-Nacht, die One Night in Rio, stemmte, und dann auch noch Erfolg damit hatte, neidet ihm mancher, denkt er. Das alles ist verboten. Du musst es trotzdem machen, heißt es in einem Song seines Kumpels Marteria. Seine Frechheit hat er seit Rio perfektioniert. So kann man heute mit dem Paul und einem anderen Fußball-Weltmeister, dessen Name nicht so wichtig ist, weil es eigentlich jeder Weltmeister sein könnte, einmal durch die Allianz-Arena surfen. Fast bis in die Kabine, an allen Kontrollen vorbei. Niemand hält einen Typen wie Ripke auf. Er atmet auch in teuren Sponsoren- Lounges die Selbstverständlichkeit eines Mannes, der genau am richtigen Platz ist. Der immer er selbst bleibt, außer jemand anderes ist gefragt. Dann ist er eben jemand anderes, aber dabei eigentlich auch wieder er selbst. Dann nimmt er zitternden Rentnern die Handys aus der Hand, um ein sauberes Bild für sie zu machen. Vorher hat er den Fußballer im Bademantel in seiner Sauna fotografiert, die goldene Replika des WM-Pokals in der Hand. Im Bauch des Stadions geht Ripke mit ihm an einer Horde Kinder vorbei, die ein Foto wollen. Der Weltmeister geht weiter, Paul sagt: Wäre ich dein Manager, ich würde dir raten, das Foto zu machen. Der Weltmeister dreht um und macht das Bild. Muss man so jemanden auch mal bremsen, Herr Campino? Geht das überhaupt? Nee. Solche Leute müssen in die Flamme greifen. Denen kannste nicht sagen: Das ist heiß, fass da mal lieber nicht hin. Vielleicht verbrennt er sich die Finger, wenn er bald für Pro Sieben in der Streiche-Sendung Prankenstein Leute auf den Arm nimmt. Vielleicht kommt aber bald der Tag, an dem er nicht mehr kann: 2014 war er 211 Nächte weg von zu Hause. Jeden Morgen nach dem Aufwachen und jeden Abend vor dem Schlafen rufe ich meine Frau an, sagt Ripke. Im Sommer will er mit Familie nach Los Angeles ziehen. Ein alter Traum. Dort seine Ripkedemy aufbauen, Workshops geben für junge Fotografen, ein guter Ratgeber sein. So wie die väterlichen Freunde, die er sich nach dem Tod seines Vaters gesucht hat. Denen er wichtige Mails zur Korrektur schickt, bevor er sie versendet. Wie man einen Paolo bequatscht, das kann Ripke allerdings niemandem beibringen. Eine große Klappe muss man sich leisten können. Menschen muss man mögen. Und das Karma? Das kann eigentlich jeder, sagt der Paul. Ich mach ja nix Besonderes.

52 52 GESELLSCHAFT Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH LOB DER REALITÄT Am Ballermann In einem Freizeitpark in Israel dürfen sich Touristen zwei Stunden lang fühlen wie Einzelkämpfer und auf fiktive Attentäter schießen Tolle Frauen Was heißt das, wenn eine Frau von einer anderen Frau als tolle Frau bezeichnet wird? Wir fragen uns. Die Tollbenennung begegnet uns überall, und wir stutzen. Es wimmelt von diesen Frauen. Politik, Gesellschaft, öffentliches Bewusstsein sind voll davon. O.K. Aber was heißt das, wenn eine Frau eine andere Frau als tolle Frau bezeichnet? Kann eigentlich nicht wirklich heißen, dass die Frau in Wahrheit toll ist, denn was sollte das heißen? Was wir erkennen können, wenn wir weiter hineingehen in die Kommunikationsskulptur* der Tollbenennung und Tollbenanntwerdung, ist eine Aussageumkehr: die tollbenennende Frau trifft keine Aussage über die andere (tolle) Frau, sondern über sich selbst. Und die Aussage lautet: Wenn eine Frau eine andere Frau als toll bezeichnet, heißt das, dass die Frau, die gesagt hat, dass die andere Frau eine tolle ist, ein Defizit hat. Denn die Unterscheidung von Frauen in tolle Frauen und Frauen ist natürlich nicht möglich, denn selbstverständlich sind alle Frauen toll. Oder man kann auch sagen: keine (was ja das gleiche ist). Allgemein gilt: Eine Frau als toll zu bezeichnen, bedeutet der Haltung Ausdruck zu verleihen, dass am Frausein ein Minderphänomen enthalten ist, das im Einzelfall durch besondere Anstrengung oder Auffälligkeit weggeht. Durch besondere Anstrengung oder Auffälligkeit wird dann aus der minderphänomenalen/defizitären Frau eine ausreichende. Die Welt ist ein Reich des Defizits. Es ist also eingebaut im Frausein, dass es nicht reicht, dass eine Frau eine Frau ist. Auf so eine Idee kommt aber keine Frau, die einfach eine Frau ist und ihr Leben lebt. Auf so eine Idee kommt nur jemand, der an seiner eigenen Frauenexistenz ein Minderphänomen zu erkennen glaubt, das es abzuarbeiten gilt. Gleiches gilt für starke Frauen. Oder gebildete Schwarze. Oder super Kinder. Fitte Alte. *Kann man in eine Skulptur hineingehen? Ja man kann, wenn sie begehbar ist. (Hier ist sie das). PeterLicht ist Autor und Musiker und schreibt nun an dieser Stelle jede Woche die Kolumne Lob der Realität. Darin erklärt der Künstler die Welt. Er lebt und arbeitet auf dem Boden der Tatsachen. FOTO: CHRISTIAN KNIEPS von peter münch und federico scoppa (fotos) Wenn ihr durch dieses Tor geht, ruft Eitan Cohen in der für angemessen erachteten Lautstärke, dann seid ihr keine Touristen mehr, dann seid ihr Soldaten. 20 Köpfe nicken, der 13-jährige Felipe zupft an seinem rosafarbenen T-Shirt, sein Vater Daniel Fuchs lächelt wohlgefällig. Cohen steht in Feldherrenpose vor der Truppe. Ein Mann wie ein Fels, im tarngrünen Kampfanzug, der längst nicht alle Tattoos verbergen kann. Wir brauchen hier starke und mutige Leute. Und ihr tut exakt was ich sage. Habe - ich - mich klar - ausgedrückt? Es ist ein sonniger Frühlingstag in der Siedlung Efrat, tief im palästinensischen Westjordanland, 20 Kilometer südlich von Jerusalem. Die Familie Fuchs aus Brasilien ist am Morgen mit dem Reisebus vorgefahren, begleitet von Freunden und Verwandten, die gemeinsam das Heilige Land erkunden wollen. Elf Tage Rundreise, Höhepunkt soll die Bar-Mitzwa-Feier von Felipe werden. Zusammen haben sie den weiten Weg zurückgelegt, um den Jungen an der Klagemauer nach jüdischer Tradition in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufzunehmen. Doch vor dem religiösen Fest haben sie noch einen Stopp eingelegt bei Caliber 3 in Efrat, der ihnen laut Eigenwerbung ein unvergessliches Abenteuer verspricht. Mehr als Besucher kommen jedes Jahr zum Spielplatz für Hobbysoldaten Das Abenteuer ist eine Kampfausbildung, kompakt zusammengeschnurrt auf zwei Stunden. Eigentlich firmiert Caliber 3 als Sicherheitsakademie zur Terrorabwehr. Profis werden hier geschult als Scharfschützen oder in Krav-Maga-Kursen zur Selbstverteidigung. Gleichzeitig aber kommen Touristen aus aller Welt und tummeln sich auf ringsherum umkämpftem Grund in einem Freizeitpark, in dem scharf geschossen wird. Mehr als zehntausend Besucher haben wir im Jahr, sagt Addam Berger, der Marketing- Manager, der in einem früheren Leben für eine Werbeagentur in New York gearbeitet hat. Die meisten Gäste kommen aus den USA, aber auch viele aus Russland und immer mehr aus China. Rund 100 Euro kostet das Touristen-Training im Gruppentarif. Für Kinder gibt es Ermäßigungen, die dürfen aber auch nur mit Tonkügelchen schießen. Man lernt hier, was es heißt, unter ständigem Druck zu leben, erklärt Berger, und muss den Satz gleich mehrmals unterbrechen, weil nebenan so laut geschossen wird. Aber nicht nur ums Schießen soll es gehen: Wir lehren hier auch die Liebe zu Israel. Mit diesem Auftrag und allerlei diffusen Erwartungen im Sturmgepäck macht sich nun auch die Familie Fuchs samt Freunden auf zum Übungsplatz. Für die Kinder ist das was ganz Tolles hier, sagt Daniel Fuchs, aber auch die meisten von Ein Ausbilder im Kampfanzug zeigt der Familie, wie man beim Schießen richtig steht. Später tauschen sie die Holzgewehre gegen echte Waffen. Ein Jugendlicher übt mit einer Paintball-Waffe, während sein Vater fotografiert. Geschossen wird auf Luftballons und Bösewichter mit Palästinensertuch. uns Erwachsenen haben noch nie eine Waffe in der Hand gehabt. Angeführt von Eitan Cohen und seinem Co-Ausbilder Israel Boudilovsky, beides Reservisten aus Eliteeinheiten der israelischen Armee, marschieren sie zum hinteren Teil der Anlage, wo sie ein ausgebranntes Autowrack erwartet, zersplittere Palisaden mit dem Schriftzug No more Hamas sowie eine Wand, an der gut sortiert die Waffen hängen: Uzi, Ruger, Beretta, Tavor Wir sind bedroht, und wir müssen uns verteidigen, ruft Boudilovsky. Aber ihr lebt im Exil, und ihr wisst vieles nicht. Zur Auflockerung macht er sich noch lustig über einen amerikanischen Besucher neulich, den er gefragt hat: Wo kommt unsere Kultur her? Und was hat der Schmock geantwortet: Aus Brooklyn. Da schütteln die Brasilianer den Kopf, und Boudilovsky hebt an zu einem kurzen geschichtlichen Überblick von König David bis zum Mossad. So, wie uns die Leute vor 3500 Jahren hier nicht mochten, so mögen sie uns heute nicht, sagt er. Aber wir müssen verstehen, dass wir ein Recht haben, in unserer Heimat zu leben und dass wir uns nicht vertreiben lassen. Die Blicke wandern rüber zu den Waffen. Wir legen unser Schicksal nicht mehr in die Hände anderer Nationen, wir vertrauen nur in uns selbst, fährt er fort. Was mit unseren Großvätern im Zweiten Weltkrieg passiert ist, wird uns nicht mehr passieren. Dafür sind wir hier. Zügig geht es nun von der Theorie zur Praxis. Lektion eins: Reaktion bei einem Terroranschlag. Schon schallt aus den Lautsprechern der Lärm eines überfüllten Platzes. Es ist Freitagmittag, ihr seid auf dem Mahane-Yehuda-Markt in Jerusalem, sagt er noch, bevor seine Worte im Tumult untergehen. Von hinten stürmt ein Angreifer heran, das gezückte Messer in der Hand und die palästinensische Keffiyeh auf dem Kopf. Familie Fuchs reagiert erst mal gar nicht, doch zur Rettung sind gleich vier Uniformierte zur Stelle, die aus allen Rohren feuern, bis es nach Silvester riecht und der Attentäter niedergestreckt ist. Natürlich hatte er keine Chance gegen die Profis von Caliber 3, doch zu seinem Glück wurden diesmal nur Schreckschusspatronen verwendet. Wer den Anweisungen nicht richtig zuhört, muss zur Strafe ein paar Liegestütze machen Ziemlich lebensnah ist dieses Szenario trotzdem, denn seit Oktober gab es in Israel mehr als hundert solcher Anschläge, zumeist mit Messern, und 26 Israelis sowie ein US-Bürger wurden dabei getötet. In den meisten Fällen starben auch die Attentäter. So ist das bei einem Terrorangriff, erklärt Cohen, ihr müsst schnell sein, präzise und aggressiv. Lektion zwei ist die Waffenkunde, und verteilt werden M16-Gewehre, fürs Erste allerdings aus Holz. Wir nehmen in Israel nicht unsere Waffen, um Spaß zu haben, erläutert Boudilovsky, wir trainieren mit Waffen, weil das der einzige Weg ist zu überleben. Geübt wird nun zunächst die stabile Position, die jeder braucht beim Schießen: die Beine breit, ein wenig in der Hocke, und dann Feuer, Feuer, Feuer. Lächelnd lauscht Viviane Vasconcelos, Mutter zweier Kinder, den Kommandos, bis sich Cohen vor ihr aufbaut. Habe ich eine rote Nase?, fragt er. Nein. Also bin ich kein Clown und hier wird nicht gelacht. Zur Strafe muss Frau Vasconcelos einige Liegestütze absolvieren, danach hat auch sie den Ernst der Lage erkannt. Das ist wohl auch nötig, weil nun die Holzgewehre gegen richtige Waffen getauscht werden. Alle Mann nach vorn treten, die Frauen zuerst. Daniel Fuchs wagt noch den Witz, ob sich nicht seine Schwiegermutter mal in Position stellen könnte, doch gefeuert wird auf wagenradgroße Schießscheiben, flankiert von schnurrbärtigen Pappkameraden. Was daneben geht, landet in einer Sanddüne. Der Ehrgeiz steigt mit jedem Schuss. Wir legen unser Schicksal nicht mehr in die Hände anderer Nationen, wir vertrauen nur in uns selbst. Was unseren Großvätern passiert ist, wird uns nicht mehr passieren. Man kann hier einiges lernen über die menschliche Natur. Das Adrenalin lässt die Grenzen verschwimmen, aus Spiel wird Ernst, auf schüchterne erste Schüsse folgen schnelle Salven. Felipe Fuchs, der Bar-Mitzwa-Junge aus São Paulo, steht mit glühenden Wangen auf dem Schießplatz und sagt: Das ist besser als Videospiele. Und Viviane Vasconcelos bekennt: Am Ende habe ich es geliebt. Als Freundin der Familie hat sie sich der jüdischen Reisegruppe angeschlossen, sie selbst ist Christin. Aber ich verstehe Israel jetzt viel besser, meint sie, wenn die Juden sich nicht selbst verteidigen, nehmen die Muslime ihnen alles weg. Hochzufrieden ist auch Daniel Fuchs. Es war anders als erwartet, besser, urteilt er. Das Schießen hat Spaß gemacht, aber sie haben das hier mit einer tieferen Bedeutung verknüpft. Für seinen Sohn Felipe, der am nächsten Morgen an der Klagemauer aus der Thora vorlesen wird, ist er froh, dass er hier etwas über seine Wurzeln gelernt hat. Vielleicht ist er ein bisschen zionistischer geworden. Als auch der letzte Schuss verhallt ist, bekommt jeder Teilnehmer eine Urkunde. Eine Erinnerung für Küche oder Kinderzimmer, doch auch Fotos müssen noch gemacht werden. Eitan Cohen steht bereit für Selfies. Er trägt jetzt eine verspiegelte Sonnenbrille, das Gewehr baumelt vor der mächtigen Brust, der Daumen ist nach oben gereckt und er lächelt.

53 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 SINN UND UNSINN GESELLSCHAFT 53 von thomas hahn Zum Beispiel der Muslim, der in einer atheistischen DDR-Familie aufwuchs: Bei dem fing der Glaube damit an, dass er das Gefühl hatte, dem Leben ausgeliefert zu sein. Bei mir war da so eine Art Angst. Er brauchte eine Instanz, die er darum bitten konnte, ihn zu beschützen, also erfand er sich zunächst seine eigene Gottesgestalt. Er las Karl May und lernte dabei den Islam kennen. Später las er den Koran, der ihm seltsam vertraut vorkam. Eines Morgens wachte er auf und sah in einen Himmel, der komplett rot war. Auch andere Ereignisse deutete er als Zeichen. Und irgendwann war er dann drin im Glauben an den Gott der Muslime, lernte, Arabisch zu lesen, fastete im Ramadan, betete in der Moschee. Silke Merzhäuser (li.) und Julia Roesler haben die Interviews zum Glauben geführt. FOTOS: VOLKER BEINHORN Den Muslim, der früher ein ostdeutscher Atheist war, gibt es wirklich. Aber seine Geschichte hätte er nicht erzählt, wenn sie nicht aufgegangen wäre in einem Projekt, das Wirklichkeit und Verfremdung zu einem dokumentarischen Kunstwerk vereint. Der muslimische Ex-Atheist ist jetzt eine Figur des Theaterstücks Offener Himmel. Über das Konvertieren, das die freie Theatergruppe Werkgruppe 2 vergangene Woche als Co-Produktion mit dem Staatstheater Braunschweig zur Uraufführung brachte. Und er trägt damit dazu bei, dass ein Aspekt des Erdenlebens ins Rampenlicht rückt, der in seiner ganzen Tiefe eher selten öffentlich wird. In einer Welt, die ihr Heil vor allem in Leistung und zählbarem Erfolg sieht, ist Gottvertrauen nun mal ein Minderheitenprogramm. Und ein konvertierter Muslim riskiert, sich in Vorurteilen zu verfangen, weil die Angst vor dem islamistischen Terror so groß ist. Die Werkgruppe 2 besteht aus drei Frauen, die sich seit 2009 darauf spezialisiert haben, aus Interviews dokumentarische Stücke zu bauen und diese aufzuführen. Die Regisseurin Julia Roesler, die Dramaturgin Silke Merzhäuser und die Musikerin Insa Rudolph haben auf diese Art schon verschiedenste Reportage-Inszenierungen gefertigt; über polnische Pflegekräfte, über Zirkusmenschen, über Prostituierte. Das Thema Glaube hatten sie dabei lange gar nicht auf dem Schirm. Sie stolperten eher darüber, als sie an einem Projekt über Auswanderer arbeiteten. Sie stellten dabei fest, dass Muslime mit Anstellung im Wissenschaftsbetrieb und Muslime auf Asylsuche in Deutschland das gleiche Problem teilen: Rassismus wegen ihrer Religion. Glaube als Anlass für Feindseligkeiten? Das war für uns der erste Anhaltspunkt, um zu sagen: Okay, dann wollen wir uns das genauer anschauen, sagt Julia Roesler. Konvertiten erschienen ihnen als besonders gute Gesprächspartner für Fragen der Glaubensfreiheit, und als Julia Roesler, 37, und Silke Merzhäuser, 43, mit ihren Recherchen begannen, stellten sie fest, dass sie mit ihrem Interesse ein schlafendes Riesenthema angerissen hatten. Theologen verschiedener Glaubensrichtungen bestätigten ihnen, dass mehr Menschen denn je den Glauben wechseln. Die Globalisierung findet eben auch in der Religion statt. In den freien Gesellschaften bekommt praktisch jeder Glauben seinen Platz. Neue Möglichkeiten tun sich auf, und viele Menschen erkennen, dass im Himmel mehr Platz ist als nur für eine Version von Gott. Aber die werkgruppe2-frauen stellten auch fest, dass Glaube kein gewöhnlicher Gesprächsstoff ist. Elf Männer und Frauen interviewten sie zu deren Religionswechseln. Anonymität war allen wichtig, Pressegespräche lehnten sie ab. Und keiner hatte in Stein gemeißelte Weltbilder. Die Erfahrung war, dass das Sprechen über den Glauben ein sehr suchendes, tastendes und vages Sprechen ist, sagt Silke Merzhäuser. Das öffentliche Reden über Glauben ist etwas sehr Ungewohntes. Es gab keinen Anspruch auf Vollständigkeit bei dem Projekt. Die großen monotheistischen Glaubensrichtungen wollte die Werkgruppe 2 berücksichtigen, Christentum, Judentum, Islam, und auch der Atheismus sollte eine Stimme bekommen. Vom Sommer 2015 an führten Julia Roesler und Silke Merzhäuser die Gespräche in Braunschweig und anderen Städten. Anschließend hatten sie knapp tausend Seiten Textmaterial. Aus diesem Steinbruch des gesprochenen Wortes schlugen sie die besten Sätze, schnitten sie gegeneinander, mischten sie mit Musik aus den diversen Religionen ab. Und irgendwann war dann dieses Stück mit vier Figuren da, die mal im Streit, meistens im Monolog, immer im Ton eines brüchigen Redeflusses ihre Glaubensgeschichten erzählen. Ein Varieté aus ungeschliffenen Gedanken, Zweifeln und Überzeugungen ist so entstanden, aus dem man viel lernen kann über das Ringen der Menschen um Halt, Trost und Orientierung. Aus den Figuren spricht ein heiliger Ernst im Umgang mit dem Leben, kein Fanatismus, auch kein Ich hatte einfach das Gefühl, da gibt s was, und das ist die Religion : Szene aus dem Theaterstück Offener Himmel. Über das Konvertieren, das die Werkgruppe 2 noch bis Ende Juni am Staatstheater Braunschweig zeigt. FOTOS: VOLKER BEINHORN esoterisches Gesülze vom besseren Leben. Manchmal klingt die Hinwendung zur anderen Religion sogar nach kühler Vernunft: Die Jüdin, die mal Christin war, sagt, ihr Glaube habe etwas damit zu tun, dass sie einen jüdischen Mann geheiratet habe. Das hat sich dann so ergeben. Aber meistens ist der Wechsel zu Glaube oder Nicht-Glaube das Ergebnis einer langen Auseinandersetzung mit den eigenen Seelennöten. Der Christ, der erst Atheist war, sagt: Ich hatte einfach das Gefühl, da gibt s was, und das ist die Religion. Die Glauben oder nicht Vom Atheismus zum Islam, vom Christentum zum Judentum: Aus Interviews mit Konvertiten basteln zwei Frauen ein Theaterstück Atheistin, die einst Christin war, sagt: Mir kommt das ein bisschen unsinnig vor zu glauben. Und der muslimische Ex-Atheist hatte sein leises Verlangen nach Schutz. Manchmal wirken die Monologe der Konvertiten wie Slalomwettläufe um eine möglichst hohe Moral. Die Figuren rechtfertigen ihre Religionen, die alle ihre wunden Punkte haben. Sie wehren Ressentiments ab, um später selbst welche zu streuen. Denn natürlich findet jeder Gläubige seinen Gott besser als den der anderen. Und die Atheistin sagt: Das liegt ja auf der Hand, warum es unter Umständen schwer vorstellbar ist, dass Gott existiert, ne. Ihre Argumente laufen oft ins Leere. Aber wenigstens haben sie sich befasst mit den Varianten des Glaubens. Sie bekennen sich, sie reden drüber. Und ist Aussprache nicht die Chance auf ein freundlicheres Nebeneinander verschiedener Religionen? Ich habe ja den Eindruck, dass sich viel zu wenige bekennen, sagt Julia Rösler, selbst Atheistin. In einer Gesellschaft, in der so viele Menschen leben, denen der Glaube wichtig ist, finde ich es wichtig, sich über die eigene Beziehung zum Glauben klarer zu werden. Insofern können die Wohlstandsleute, die nicht einmal darüber nachdenken, warum sie an nichts glauben, noch was lernen von den Konvertiten. Die Frage ist doch: Kann ein positives Potenzial darin liegen, wenn wir geübter darin sind, über Religion zu sprechen? Silke Merzhäuser, katholisch, gläubig, ahnt natürlich, dass die Antwort ja lautet. Denn es stimmt schon: Wer dem Muslim zuhört, der mal Atheist war, versteht besser, warum er an seinen Gott glauben will. WILDBACHRAUSCHEN für Zwei in Freyung im Bayerischen Wald 5 Nächte im DZ der Kategorie FreYblick für 2 Personen inkl. Frühstück, Nutzung des Wellnessbereiches und 1 x Wanderrucksack mit Brotzeit. Obwohl die Post direkt im Ortszentrum liegt, herrscht im Wellnessbereich und auf den Zimmern eine Ruhe die zum Entspannen einlädt. Spüren Sie die angenehme, familiäre Atmosphäre im Hotel-Gasthof Zur Post in Freyung am Nationalpark Bayerischer Wald. Wohlfühl-Woche für bis zu 8 Personen im Kostnerhof GREIFBARES GLÜCK für Zwei im Birkenhof am Elfenhain 4 Nächte für zwei Personen in einer Privatsuite der Villa Gutshof Ob mit Familie, Freunden oder alleine. Erleben Sie die einzigartige Kombination aus luxuriösem Ferienhaus und traditionellem Bauernhaus. 3 Nächte im DZ Bergkristall inkl. ¾-Kulinarik mit Frühstücksbuffet, Nachmittagsbuffet und kreativen Menü- und Buffetabenden. Ruhe und absolute Erholung im einzigartigen Ambiente der Villa Gutshof mit Wellnessbereich im Bayerischen Wald.

54 54 GESELLSCHAFT FAMILIE UND PARTNERSCHAFT Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH An Weihnachten wird sich oft über den fehlenden Schnee beklagt. An Ostern freut sich jeder über den Sonnenschein und dass man endlich wieder draußen sitzen kann. Selbst wenn es eigentlich noch viel zu kalt ist. FOTO: ULLSTEIN BILD Die Osterinsel Vor allem für Familien ist Ostern das schönere Weihnachten: keine Geschenke, kein Kochstress, keine nervige Singerei. Und los geht s direkt nach dem Aufstehen von jenny hoch Kommt der Sohn singend aus dem Kindergarten: Stups, der kleine Osterhase/fällt andauernd auf die Nase/ Ganz egal, wohin er lief/immer geht ihm etwas schief. Es stellt sich heraus: Der Rolf-Zuckowski-Song ist der Frühlings-Kracher unter den Kita-Liedern und eine willkommene Abwechslung zum erdenschweren O Tannenbaum, das die Kinder-Hitparade bis tief in den März hinein anführt. Die gute Laune wirkt ansteckend, was natürlich daran liegt, dass der Osterhase ein freundliches Wesen ist, ein puscheliger Tollpatsch, über den man gerne lachen darf. Man stelle sich die Lied-Szene mal mit dem Christkind vor, diesem perfektionistischen und perfekt herausgeputzten Gesellen undenkbar. Nix da mit auf die Nase fallen, im Advent sind Andacht und Ehrerbietung Pflicht. Anforderungen, die für Familien mit Kindern unmöglich zu erfüllen sind. Und wehe, wenn der Heilige Nikolaus vom Krampus begleitet wird, dann droht auch noch eine Tracht Prügel. Schwarze Pädagogik pur. Überhaupt Weihnachten, das angebliche Familienfest: Ermüdende Reisen durch die Republik. Konsumwahnsinn. Fetttriefender, politisch unkorrekter Gänsebraten. Qualvolle Enge in überheizten Wohnzimmern. Und wozu das alles? Zur mühsamen Erzeugung der obligatorischen leuchtenden Kinderaugen? Gott sei Dank ist endlich Ostern. Ostern ist in jeder Hinsicht das bessere Weihnachten. Nicht nur, weil im Frühling das Wetter schöner und das Leben leichter ist. Sondern auch, weil ein lockeres Frühlingsfest viel kinderfreundlicher ist und auch viel besser in die rundum entschlackte Gegenwart passt als sein überladenes Winter-Pendant. Auf wundersame Weise wurden die vier arbeitsfreien Tage von Karfreitag bis Ostermontag bis heute nicht mit Erwartungen überfrachtet. Keine Geschenkberge, kein Schwiegereltern- Gerangel um die besten Besuchszeiten, keine verbissene Harmonieseligkeit. Dafür Licht, Luft, Ostereier und als Höhepunkt: ein entspanntes Osterfrühstück. Jetzt könnte man einwenden: Wieso Frühstück? Ostern ist doch berühmt für seine Fischgerichte am Karfreitag und seine Lammbraten am Ostersonntag. Ein Minimum an Tradition ist ja nicht nur bei Eltern, die ihre Kinder Sophie-Charlotte oder Karl-Friedrich nennen, gern gesehen. Nichts dagegen einzuwenden. Aber abgesehen davon, dass Kinder abends tendenziell quengeliger sind, können sie auch viel weniger beim Kochen mithelfen als bei einem Frühstück. Die aufwendige Zubereitung des mit Niedertemperatur gegarten Carrés von der Weißen Gehörnten Heidschnucke drunter geht es ja eigentlich nicht mehr bleibt dann bei Mama oder Papa hängen. Und das bedeutet Arbeit. Arbeit, die man ja eigentlich vorhatte Es gibt verschiedenste Theorien dazu, weshalb gerade der Hase sich als Eierlieferant durchgesetzt hat. Vielleicht, weil er das erste Tier im Frühling ist, das Junge bekommt. Und er sich deshalb besonders gut als Symbol für die Auferstehung eignet. FOTO: IMAGO zu vermeiden, weil die Erinnerung an den Weihnachtsstress mit seinen Kochverkünstelungen und Dekorationsanstrengungen noch viel zu lebendig ist. Abgesehen von der bohrenden Kinderfrage: Ist das etwa ein süßes Lämmchen, das da im Ofen schmort? Ganz anders das Frühstück. Es ist die wichtigste Mahlzeit des Tages, das betonen Ernährungswissenschaftler immer wieder. Trotzdem hat es im Familienalltag einen schweren Stand. Die Schule beginnt zeitig, die Kitas verschließen vor Zuspätkommern ihre Türen und am Arbeitsplatz der Eltern tickt die Uhr. Da bleibt, wenn überhaupt, Zeit für eine schnelle Schale Müsli. Zu Ostern ist das anders. Da folgt das Frühstück direkt aufs Eiersuchen, die Kinder verspeisen das, was sie zuvor draußen an der frischen Luft gefunden haben. Und wenn es mehrheitlich Zuckereier statt biodynamischer Naturprodukte oder veganer Ersatzerzeugnisse sind: sei s drum. Ganz egal, ob der Brunch mit oder ohne Gäste stattfindet, ob ausschließlich bio auf den Tisch kommt oder nicht, so ein Frühstück braucht wenig Vorbereitung und eignet sich ferner hervorragend dazu, unterschiedliche Essneurosen unter einen Hut zu bringen. Nicht ganz unwesentlich in Zeiten, in denen schon Vierjährige das Wort glutenfrei mit der richtigen Betonung aussprechen können. Auf den persönlichen Ernährungsstil braucht morgens nämlich niemand zu verzichten. Der kleine Leon mag das Vollkornbrot nur in Herzform und mit Nutella bestrichen? Sein Wille geschehe. Für Erwachsene gilt: Der liebevoll gepflegten Laktoseunverträglichkeit lässt es sich ebenso unkompliziert frönen, wie dem Vorsatz, die Fastenzeit doch noch ein wenig auszudehnen. Wer umgekehrt nach Wochen der Enthaltsamkeit nach Alkohol lechzt, kann die eine oder andere Proseccoflasche köpfen, ohne unangenehm aufzufallen. Und während zu Weihnachten die Ankündigung, statt des üppigen Festschmauses lieber einen Grünen Smoothie zu sich zu nehmen, vor allem lustfeindlich wirkt, lässt sich das beim Osterfrühstück locker wegargumentieren: Hey, es ist Frühling, da bringen ein paar frische Kräuter im Shake einfach Power! Ein Osterfrühstück ist gelebte Demokratie. Jeder nach seiner Façon, und doch alle zusammen. Eine Utopie des modernen friedlichen Zusammenlebens von Groß und Klein gewissermaßen wäre da nicht die Sache mit der Kreuzigung. Laut einer Umfrage des MDR glauben 58 Prozent der Deutschen an Gott, aber das heißt natürlich nicht, dass die alle in die Kirche gehen. An Weihnachten mögen die Gotteshäuser voll sein, zu Ostern, immerhin der höchste christliche Feiertag, fühlen sich einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge lediglich 16 Prozent in der Pflicht, einen Gottesdienst zu besuchen. Die Mehrheit, 25 Prozent, hat mehr Spaß am Eiersuchen. Immerhin sind fast alle (91 Prozent) darüber im Bilde, was an Ostern eigentlich gefeiert wird. Das heißt, sie glauben es zu wissen. Tatsächlich tippten dann doch nur 85 Prozent auf die richtige Antwort: Die Auferstehung von Jesus Christus. Nun wurde der Sohn Gottes bekanntlich am Karfreitag an ein Kreuz genagelt, wo er qualvoll starb, bevor er am Ostersonntag aus seinem Grab auferstand. In der Antike mag die Kreuzigung eine gängige Hinrichtungsart gewesen sein, heutzutage will man die blutigen Details niemandem mehr zumuten. Vor allem nicht Kindern, deren empfindsame Seelen so gut es geht in Ostergras gepackt werden. Schon ein Durchschnittsmärchen der Gebrüder Grimm verleitet den besorgten Vorleser ja dazu, die brutalsten Stellen auszulassen. Und so kommt es, dass zu Ostern der harte Teil der Auferstehungsgeschichte mehr und mehr unter den Tisch fällt. Wenn sie nicht der Einfachheit halber gleich ganz weggelassen wird zugunsten des süßen Hoppelhasen, der den Kindern die Ostereier bringt, und zwar unabhängig davon, ob sie nun brav waren oder nicht. Nur eine Frage ist bis heute unbeantwortet: Wieso kann der Osterhase eigentlich Eier legen, wo doch jedes Kind weiß, dass die Nager Säugetiere sind? Womit auch geklärt wäre, was der ideale Gesprächsstoff für ein Osterfrühstück ist. Auf der Essen&Trinken-Seite im Stil-Teil finden Sie drei leckere Rezepte für das Osterfrühstück selbstverständlich alle mit Eiern. FAMILIENTRIO Mein Mann arbeitet seit zwei Jahren in einer anderen Stadt. Wenn er nach Hause kommt, ist unsere Tochter, 7, außer sich vor Freude, unser Sohn, 4, zeigt ihm hingegen oft die kalte Schulter. Mein Mann ist ein engagierter Vater und ungern von uns getrennt, aber es war anders nicht möglich. Was können wir tun, damit unser Sohn mit seiner Abwesenheit besser zurechtkommt? Claudia H., München FOTOS: PA/DPA (2), BISCHOF Kirsten Boie: Natürlich hat Ihre ältere Tochter ein viel engeres Verhältnis zu Ihrem Vater aufbauen können. Ihr Sohn hat ihn dagegen nur zwei Jahre lang als täglichen Papa kennengelernt. Für ihn ist die Rolle dieses Mannes vermutlich unklar: Zwei Tage die Woche ist er da nur um dann wieder zu verschwinden. Um von diesem regelmäßigen Verrat eines Menschen, der doch zunächst immer Liebe signalisiert, nicht jedes Mal wieder neu verletzt zu werden, muss Ihr Sohn sich wahrscheinlich schützen. Ihre Tochter versteht die berufliche Notwendigkeit der Abwesenheit Ihres Mannes vermutlich schon, Ihr Sohn mit seinen vier Jahren eben noch nicht. Papa muss arbeiten ist für einen Vierjährigen in seiner Bedeutung nicht wirklich klar. Warum kann Papa nicht damit aufhören, wenn er mich wirklich lieb hat? Für mich klingt es so, als ob Sie und Ihr Mann schon alles tun, um es für ihn einfacher zu machen, und Patentlösungen fallen mir nicht ein. Vielleicht würde zunächst mal tägliches Skypen helfen? Um zu zeigen: Auch während der Woche ist der Papa wenigstens digital da und möchte hören, was los war. Jesper Juul: Als mein Sohn drei Jahre alt war, befand ich mich in einer ähnlichen Arbeitssituation. Seine Reaktion: Er ließ sich nicht mehr von mir zu Bett bringen. Ein paar Wochen lang musste ich darauf bestehen (und seine Mutter bitten, sich nicht einzumischen) und litt, weil er mir nicht einmal sagte, welches Buch ich ihm vorlesen sollte. Nach einer Weile öffnete er sich und akzeptierte mich wieder. Genau das wäre auch hier mein Vorschlag: Reden und Erklärungen werden nicht helfen, weil Ihr Sohn bereits alle Gründe kennt, warum er leiden muss. In dieser Situation werden Sie alle Zeit und Bemühungen brauchen, um damit umgehen zu können. Aber überlassen Sie die Bewältigung dieses Problems nicht nur Ihrem Sohn! Katia Saalfrank: An den Reaktionen Ihrer Kinder können Sie sehen, wie emotional unterschiedlich Menschen auf dieselbe Situation reagieren: Ihre Tochter kooperiert vermutlich mit Ihrem Wunsch, es als Familie am Wochenende so harmonisch wie möglich miteinander zu haben. Die Trauer Ihres Sohnes und das Sehnen unter der Woche nach dem Vater scheint sich hingegen am Wochenende in Ablehnung zu wandeln. Vermutlich ist es ein Mix aus Trauer, Schmerz, Wut und dem Gefühl, nicht wertvoll für den Vater zu sein. Dies führt dazu, dass er sich so abweisend verhalten muss. Versuchen Sie nicht, Ihrem Sohn diese Gefühle auszureden. Vermeiden Sie auch, auf der Vernunftebene zu argumentieren denn das Gefühl bleibt ja. Was Ihr Sohn braucht, ist ein Vater, der unbedingt an seiner Seite ist, ihn versteht, Zeit mit ihm verbringt, ihn auf den Arm nimmt, mit ihm spielt und ihm sagt, dass er ihn in seiner Trauer versteht und es ihm ähnlich geht. Solche Worte können Wunder bewirken, wenn sie authentisch sind. Denn Kinder merken sofort, wenn Eltern etwas sagen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Und: Vielleicht können Sie die kalte Schulter in diesem Sinne eher als eine Art Liebeserklärung sehen? Kirsten Boie ist Schriftstellerin und Autorin von mehr als hundert Kinder- und Jugendbüchern, darunter die allseits bekannten und geliebten Geschichten aus dem Möwenweg oder die Abenteuer des kleinen Ritter Trenk. Jesper Juul ist Familientherapeut in Dänemark und Autor zahlreicher internationaler Bestseller zum Thema Erziehung und Familie. Katia Saalfrank ist Pädagogin, Musiktherapeutin und wurde als Fachberaterin in der Sendung Die Super Nanny bekannt. Heute arbeitet sie in ihrer eigenen Praxis in der Eltern- und Familienberatung. Haben Sie auch eine Frage? Schreiben Sie eine an: familientrio@sueddeutsche.de

55 lehren, was es im Schuljahr eigentlich zu lernen galt. Deshalb haben viele Schulen jetzt eine neue Regelung: An Snow Days bekommen Schüler ihre Aufgaben vom Lehrer per geschickt und müssen zu Hause pauken. Der Schneemann muss dann bis nach dem Unterricht warten, wie an normalen Schultagen auch. ack Buch- und Medientipps gibt es jeden zweiten Freitag auf der Kinder- und Jugendliteraturseite im Feuilleton. Das nächste Mal am 1. April. Kontakt zur Redaktion: (SZ für Kinder, Hultschiner Straße 8, München) Die Kinderseiten erscheinen wöchentlich in der Süddeutschen Zeitung am Wochenende. Zusätzlich gibt es viermal im Jahr ein 32-seitiges Themenheft für Kinder. In der nächsten Ausgabe geht es um Fitness, Sport und gesunde Ernährung. Sie liegt der Süddeutschen Zeitung am Mittwoch, 27. April, bei. Wenn in den USA richtig viel Schnee liegt, und der Schulweg zu gefährlich wäre, dürfen Schüler zu Hause bleiben. Snow Day heißt das dann, Schnee-Tag. Früher hatten die Kinder an solchen Tagen einfach frei. Sie konnten Schneemänner bauen oder rodeln gehen. In Gegenden mit viel Schnee waren die vielen freien Tage ein Problem: Die Lehrer konnten nicht alles Schnee-Tage in den USA In manchen Gegenden der USA haben Schüler und Schulbusfahrer an mehreren Tagen im Jahr schneefrei. SZZ--KKaarrttee USA springt der Zeiger der Uhr vor, im Herbst fällt er zurück. Diese Eselsbrücke spielt mit der doppelten Bedeutung der Wörter: Spring kann sowohl Frühling als auch springen heißen. Und fall kann Herbst und fallen bedeuten. Die Lösung des Rätsels ist also: Die Uhr wird am frühen Sonntagmorgen um 2 Uhr um eine Stunde vorgestellt, auf 3 Uhr. sz WOANDERS IST S ANDERS In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden in vielen Ländern die Uhren auf die Sommerzeit umgestellt. Aber in welche Richtung? Obwohl das jedes Jahr passiert, kommen einige Menschen immer wieder ins Grübeln. In englischsprachigen Ländern gibt es dafür einen guten Merkspruch. Spring forward, fall back, lautet er. Das bedeutet: Im Frühling In der Gemeinde Oelde in Nordrhein-Westfalen wurde sogar schon die Freibadsaison eröffnet. Der 13-jährige Joschua sprang am vergangenen Wochenende als einer der Ersten ins Wasser. Die Sommerzeit beginnt FOTOS: JULIA REINHART/DEMOTIX/CORBIS (U.L.), MONIKA SKOLIMOWSKA/DPA (O.L.), PRIVAT (O.R.). ZEICHNUNGEN: JAN REISER Labyrinth Binoxxo Auflösungen der vergangenen Woche: Beispiel: 1 krecht Trage waagerecht oder sen ein, das neben jedem Baum ein Zelt Zelte Die. zu diesem Baum gehört auch dürfen sich nicht berühren, am Rand nicht diagonal. Die Zahlen diesen in te geben an, wie viele Zel fen. dür Zeilen und Spalten stehen Spalten Aber: Auch in Zeilen und. ohne Zahl dürfen Zelte stehen Zeltlager RÄTSELHAFTES Und was machst du in deiner Freizeit? Schreib an kindersz@sueddeutsche.de das Team der Kinder-SZ ruft dich an. Mareike, 9 Jahre, Kassel: Dreimal die Woche gehe ich zum Kunstradtraining. Bei dieser Sportart fährt man in der Halle auf einem speziellen Fahrrad mit einem gebogenen Lenker und macht Kunststücke. Eine meiner schwersten Übungen ist der Frontlenkerstand. Dabei stelle ich mich mit beiden Füßen aufrecht auf den Lenker. Einmal bin ich dabei auch gestürzt. Am meisten am Kunstradfahren gefällt mir, dass es eine Mischung aus Radfahren und Turnen ist. DAS MACHE ICH D Was ist am Dienstag in Brüssel passiert? In der Abflughalle des Flughafens explodierten gegen 8 Uhr morgens kurz nacheinander zwei Sprengsätze. Später wurde am Flughafen noch eine dritte Bombe gefunden und zerstört, die nicht losgegangen war. Etwa eine Stunde nach dem Anschlag am Flughafen zündete eine weitere Bombe in einem Waggon einer U-Bahn im Zentrum von Brüssel. Bei den Anschlägen starben mehr als 30 Menschen, viele weitere ie Bilder ähneln sich: Auf den Straßen halten Polizisten und Soldaten Wache, sonst sind die Straßen fast menschenleer. So war es im November, als in Paris mitten in der Stadt Schüsse fielen und vor dem Fußballstadion Sprengstoff explodierte. Und so war es am Dienstag dieser Woche in Brüssel, der Hauptstadt Belgiens. Dort sind morgens am Flughafen und in einer U-Bahn Bomben explodiert. Danach bat die Polizei die Bewohner, den restlichen Tag nicht aus dem Haus zu gehen. Sie war sich nicht sicher, ob noch weitere Taten geplant waren. Hinter den Anschlägen von Paris und Brüssel steckte wahrscheinlich dieselbe Gruppe fanatischer Männer. FRANKREICH BELGIEN GROSSBRITANNIEN Brüssel NIEDERLANDE DEUTSCHLAND SZ-Karte 100 km Wer waren die Täter? Eine Gruppe, die sich selbst Islamischer Staat nennt, hat geschrieben, dass sie für die Taten verantwortlich ist. Mitglieder dieser Gruppe hatten auch im Herbst die Anschläge in der französischen Hauptstadt Paris verübt. Die Terroristen von Paris und Brüssel kannten sich. Mehrere wurden verletzt. Auch drei der Täter starben bei den Explosionen. FOTO: IMAGO STOCK&PEOPLE Nächste Seite: Mehr über die Anschläge Warum kommen so viele Täter aus Brüssel? In der Stadt gibt es ein Viertel, in dem besonders viele arme Menschen leben. Einige der Bewohner sehen für sich kaum Chancen auf eine gute Zukunft. Offenbar hatte es die Terrorgruppe Islamischer Staat in diesem Stadtteil besonders leicht, junge Männer zu finden, die sich zum Terrorismus verführen ließen. Nach den Anschlägen in dieser Woche haben viele Politiker die belgische Polizei kritisiert: Warum haben die Ermittler nach den Anschlägen von Paris nicht herausfinden können, wie groß die Gruppe der jungen Männer in Brüssel ist, die sich als Mitglieder des Islamischen Staates sehen? Die Kritiker sagen, Polizei und Geheimdienste hätten nicht genug Informationen ausgetauscht. Außerdem gebe es nicht genug gute Polizisten. Beides müsse jetzt dringend geändert werden. claudia henzler der Attentäter von Paris stammten aus Brüssel. Sie hatten ihre Verbrechen auch von der belgischen Hauptstadt aus geplant. Einer der Männer, die in Paris dabei gewesen waren, hatte sich danach monatelang in Brüssel versteckt. Belgiens Hauptstadt ist zum Ziel tödlicher Anschläge geworden. Die Tatverdächtigen kannten die Attentäter von Paris Warum Brüssel? Nach einer Explosion in einer U-Bahnstation sperrte die Polizei viele Straßen, den Flughafen und Bahnhöfe. Ostern, 26./27./28. März 2016 FÜR KINDER

56 Was tun gegen den Terror? Fragen und Antworten zu den Anschlägen Was ist ein Terrorist? Das Wort Terror kommt aus dem Lateinischen und heißt Schrecken. Terroristen wenden Gewalt an, um Angst zu verbreiten. Sie betrachten alle als Feinde, die nicht genauso denken wie sie selbst. Was ist der Islamische Staat (IS)? Auch wenn sich die Gruppe selbst Staat nennt: Sie ist kein Staat. IS-Kämpfer haben allerdings Gebiete in Syrien und im Irak besetzt (siehe Landkarte). Dort herrschen sie mit Gewalt und haben viele Verbote eingeführt. Die Menschen, die dort leben, sind nicht frei. Trotzdem lassen sich einige junge Menschen aus Europa vom IS in dieses Gebiet locken. Dort lernen sie, mit Waffen umzugehen. Was hat der IS mit dem Islam zu tun? Der Islam ist eine Religion. Seine Angehörigen heißen Muslime. Weltweit sind Muslime empört darüber, dass sich der IS auf den Islam beruft. Muslime sind genauso friedliebend wie etwa Christen oder Juden. Die Mitglieder des IS wollen Macht. Was kann man gegen den IS tun? 1. Mehrere Länder greifen das Gebiet des IS aus der Luft an unter anderem die USA und Frankreich. Dadurch wurde das Gebiet im vergangenen Jahr deutlich kleiner. 2. Mächtige Länder wie die USA und Russland wollen helfen, den Krieg in Syrien zu beenden. Denn der IS konnte sich auch deshalb ausbreiten, weil sich in Syrien Bürger und Regierung bekriegen. 3. In Europa überlegen Politiker, wie man verhindern kann, dass junge Menschen zum IS gehen. Der lockt mit dem falschen Versprechen, dass man sich mächtiger fühlt, wenn man andere unterdrückt oder sogar tötet. Das hat bei einigen Menschen Erfolg, die glauben, dass sie keine Zukunft haben. Die Politik kann dafür sorgen, dass jeder eine gute Ausbildung erhält und die Chance auf ein erfülltes Leben. s IRAK at Bagdad IRAN Mit Kerzen und Botschaften für den Frieden haben Menschen in Brüssel getrauert und sich Mut gemacht. Am Brüsseler Flughafen wurde die Fassade eines Terminals durch Explosionen zerstört. Am Mittwoch besichtigten Arbeiter den Schaden. Gebiet, das der IS kontrolliert Damaskus SYRIEN TÜRKEI Mittelmeer ISRAEL JORDANIEN Euph r SZ-Karte 100 km In vielen Ländern leuchteten am Dienstagabend wichtige Gebäude in Schwarz-Gold-Rot, den Farben Belgiens. Das war ein Zeichen des Mitgefühls und des Zusammenhalts. Oben von links: Brandenburger Tor in Berlin, Eiffelturm in Paris, Rathaus von Belgrad. Unten: Trevi-Brunnen in Rom, Königspalast in Amsterdam, der Senatorenpalast auf dem Kapitol in Rom. SAUDIARABIEN Tig ri Wird es in Deutschland Anschläge geben? Man kann es nicht ausschließen. Attentate könnten überall auf der Welt passieren. Aber Deutschland ist ein sehr sicheres Land. Der Polizei und den deutschen Geheimdiensten ist es schon mehrmals gelungen, Anschläge zu verhindern. Sie beobachten Menschen, die mit dem IS Kontakt hatten, und hören deren Telefone ab. Künftig wollen die europäischen Geheimdienste noch enger zusammenarbeiten. Was mache ich, wenn ich Angst habe? Es ist normal, nach so einem Ereignis Angst zu haben. Du bist damit nicht allein. Helfen kann, wenn du mit deinen Eltern darüber redest. Und denk daran: Über solche Vorfälle wird viel gesprochen, weil sie so außergewöhnlich und selten sind. Über die 200 bis 300 Menschen, die jeden Monat bei einem Unfall auf Deutschlands Straßen sterben, liest man nur wenig. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass man selbst zum Opfer eines Anschlags wird. henz FOTOS: AFP (2), IMAGO/REPORTERS (LINKS); ROBERT WINTER/PR, SEBASTIAN MAGNANI UNIVERSAL MUSIC, HARALD HOFFMANN/PR (RECHTS). ZEICHNUNGEN: JAN REISER Gitarrengrößen cm SZ-Grafik: Unterhitzenberger 1/2 6 bis 9 Jahre (1,20 bis 1,40 m) 7/8 11 bis 13 Jahre (1,40 bis 1,60 m) 4/4 ab 13 Jahre (ab 1,50 m) Für Anfänger sind klassische Gitarren mit Nylonseiten besonders gut geeignet. Es gibt sie in verschiedenen Größen. Die Bezeichnungen sind etwas verwirrend: Eine 1/2 Gitarre ist nämlich nicht halb so groß wie eine 4/4-Gitarre. Die 4/4-Gitarre ist die Erwachsenengröße. Doch die untenstehenden Angaben zu Alter und Körpergröße sind nur Richtwerte. Selbst Erwachsene mit kürzeren Fingern spielen gerne die schlankere 7/8-Gitarre. 1/4 Unterricht Gut 900 öffentliche Musikschulen gibt es in Deutschland. Mehr als 1,3 Millionen Menschen lernen dort ein Instrument. Zusätzlich bieten noch mehrere Hundert private Musikschulen Unterricht an. Sie alle machen Schnupperkurse oder -tage, bei denen man Instrumente ausprobieren darf. Das beliebteste Instrument im Musikunterricht ist das Klavier. Platz 2 belegt die Gitarre und sie wird immer noch beliebter. Ein Grund dafür könnten die vielen Castingshows im Fernsehen sein. Sie machen vielen Zuschauern Lust, selbst zu singen. Oft entscheiden diese sich auch, ein Instrument zu lernen, mit dem sie sich begleiten können. Außerdem ist die Gitarre nicht allzu teuer und sehr vielseitig. Man kann darauf klassische Konzertstücke spielen oder eben Popsongs. Und wenige Akkorde reichen schon, um sich bei vielen Liedern aus dem Radio zu begleiten. Zwo, drei, vier Die Band Silbermon d sind (von lin ks) : Th om as und Johannes Stolle, Stefan ie Kloß und Andreas No wak. Silbermond SZ: Wie haben Sie mit dem Musikmachen angefangen? Andreas Nowak: Ich hab mit 14 auf den Töpfen meiner Oma rumgetrommelt, bevor sie mir dann mein erstes Schlagzeug geschenkt hat. Thomas und Johannes waren schon als Kind in der Musikschule, Stefanie hat mit 13 angefangen zu singen. Mark Forster SZ: Haben Sie einen Tipp für Kinder, die anfangen wollen, ein Instrument zu lernen? Thomas Stolle: Gerade am Anfang kann man ruhig erst mal alles ausprobieren, bevor man sich auf ein Instrument festlegt. Und dann geht es natürlich nur mit Geduld und ein bisschen Übung. Klar hatten wir auch Momente, in denen wir lieber auf den Fußballplatz gegangen wären, als Gitarre zu üben. Aber heute wissen wir, dass es sich gelohnt hat. SZ: Haben Sie einen Tipp für Kinder, die anfangen wollen, ein Instrument zu lernen? Forster: Auf jeden Fall machen! Ich als Pianist würde heute lieber Gitarre können. Die kann man überallhin mitnehmen. SZ: Was war das erste Lied, das Sie auswendig konnten? Forster: Das war bestimmt ein polnisches Kirchenweihnachtslied. Das erste Album, das ich komplett auswendig konnte, war Die Quadratur des Kreises von Freundeskreis. SZ: Wie haben Sie mit dem Musikmachen angefangen? Mark Forster: Meine Mutter hat mich mit elf zum Klavierunterricht geschickt. Leider war ich ein sehr fauler Klavierschüler und habe, statt zu üben, lieber meine eigenen Melodien geklimpert. Irgendwann hab ich dann angefangen, Texte dazu zu singen, über Dinge, die mich bewegen. Damals Themen wie Hausaufgaben machen und Fahrrad fahren. Damit habe ich dann nie wieder aufgehört. Nur die Themen sind heute andere... SZ: Wie ist es, in einer Band zu sein? Johannes Stolle: Das coole an einer Band ist, dass man ZUSAMMEN Musik machen kann. Man teilt die schönen Momente auf der Bühne und man ist nicht allein, wenn es mal nicht so gut gelaufen ist. SZ: Was war das erste Lied, das Sie auswendig konnten? Stefanie Kloß: Oh je, das ist schon so lange er, dass ich mich kaum daran erinnern kann. Aber die erste Single, die ich mir damals gekauft habe und dann hoch und runter gesungen habe, war Ironic von Alanis Morissette. dem Lied wurde mit Der Sänger bekannt. Au revoir Viele träumen davon, wie ein Star Musik zu machen. Doch auch die Profis von heute mussten erst mal üben 4 bis 7 Jahre (1,10 bis 1,30 m) ier iele E rwie v en Kinde auf d rsteckt? sind ve ei) n seite ses Riesen die ril an (ohne is 1. Ap sche.de Wer b sueddeut der mt an r-sz@ en kinde ibt, nim gewinn schre teil. Zu SZ. hn sung Verlo bt es ze päckchen i g ungs rasch Über vier Die Sängerin hat schon Alben veröffentlicht. Stefanie Heinzmann SZ: Wie haben Sie mit dem Musikmachen angefangen? Stefanie Heinzmann: Ich habe immer schon gerne gesungen, mich aber lange nicht getraut, vor anderen zu singen. Es war eine große Hilfe, erst mal in einem Chor zu singen und Gesangsunterricht zu nehmen. So stieg das Selbstvertrauen. Mit 16 hatte ich dann meine eigene Band, in der wir Songs gecovert haben. SZ: Was war das erste Lied aus dem Radio, das Sie auswendig konnten? Heinzmann: Das war mit zwölf von den No Angels, die damals gerade sehr angesagt waren. SZ: Haben Sie einen Tipp für Kinder, die anfangen wollen, ein Instrument zu lernen? Heinzmann: Am besten lernt man ein Instrument natürlich mit Spaß... Aber es wird immer Phasen geben, in denen man gerne aufgeben möchte. Da lohnt es sich, noch an der Sache dranzubleiben, sonst ärgert man sich später nur! Ein guter Lehrer hilft auf jeden Fall auch über die etwas schwierigeren Phasen.

57 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 HISTORIE GESELLSCHAFT 57 Right On! Das sind die ersten beiden Worte, die man morgens am Strand von Manhattan Beach hört. Sie sind nicht zu übersetzen, je nach Länge des o können sie von Kein Stress bis hin zu fantastisch! so ziemlich alles bedeuten. Dazu eine vor der Brust gedrehte Hand, nur Daumen und Zeigefinger sind ausgestreckt. Der Gruß wird Shaka genannt, die Schnelligkeit des Schüttelns verdeutlicht die Energie des Grüßenden. Im Pazifischen Ozean fläzen hieretwa 50 Mensch gewordene kalifornische Klischees auf ihren Surfbrettern: blonde Haare, weiße Zähne und eine Haut, die nicht von der Sonne geküsst, sondern intensiv darin gebadet wurde. Auf dem Gehsteig zwischen Sand und Palmen sind Menschen in Bikini oder Badehose auf jeder möglichen Form berollter und bebretterter Fortbewegungsmittel unterwegs. Jeder wünscht dem anderen einen großartigen Tag und fragt, wie es denn heute so geht an diesem Morgen, an dem wie immer die Sonne scheint. Eilig hat es hier niemand, bloß kein Stress. Es riecht nach Salzwasser und Marihuana, das zu medizinischen Zwecken erlaubt und zum anderen Gebrauch geduldet ist. Wer am Strand lebt und dieses Surfergefühl verinnerlicht hat, das haben die Beach Boys in ihrem Lied Surfin USA festgestellt, der weiß, dass das Leben hier im Süden Kaliforniens bisweilen in Zeitlupe abläuft: If everybody had an ocean.... Wer nicht am Strand wohnt, so das wunderbare Wortspiel mit Ozean (ocean) und Ahnung (notion) zu Beginn des Songs, der hat davon keinen Schimmer sonst würde er ja hierherziehen. Jim Heimann sitzt auf einer Bank am Pier und sieht den Surfern dabei zu, wie sie ihre Bretter zum Ozean tragen oder an den Pfählen vorbeisausen. Dawn Patrol nennt man diese Surfer, die schon bei Sonnenaufgang an den Strand kommen. Es ist weniger Sport als Lebenseinstellung, sagt Heimann, der Right On mit tiefenentspanntem o sagt: Es ist der Aloha-Spirit aus Gutmütigkeit, Gleichmut und Gelassenheit. Individualismus pflegen, dabei aber die Gemeinschaft nicht vergessen. Die Welt und vor allem sich selbst nicht so arg ernst nehmen. Sich über jeden Tag freuen, an dem die Sonne aufgeht. Das ist Surfen, seit mehr als 4000 Jahren. Locker bleiben! Von den Polynesiern vor 4000 Jahren an die Strände Kaliforniens: Ein grandioses neues Buch schildert die Geschichte des Surfens von jürgen schmieder hunderts: Der Hawaiianer Duke Kahanamoku, ein formidabler Schwimmer mit fünf olympischen Medaillen, war der charismatische Botschafter, er sagte solch wunderbare Sätze wie: Lass dir Zeit, die Welle kommt schon. Oder: Der beste Surfer ist der, der am meisten Spaß hat. Kahanamoku war der Big Kahuna, der große Meister, das freundliche Gesicht eines Lifestyle, der später in den 1960er-Jahren ein Teil der Gegenkultur wurde. In Zeiten mit Krieg, ermordeten Präsidenten und rassistischen Gewalttaten bot das Leben am Strand eine Alternative: Sonne, Sand, Surfen. Viele Surfbretter waren mit psychedelischen Motiven bemalt, oft war ein Peace-Zeichen oder der Spruch Make Love, Not War darauf zu sehen. Bilder von attraktiven Menschen am Strand mitblumen im Haar, mit Surfbrett in der einen und Marihuana in der anderen Hand, das war ein krasser Kontrast zu dem, was in den Nachrichten lief. Es entwickelte sich eine entspannte Kultur, jedoch eine sehr exklusive, sagt Heimann, der im Los Angeles der 60er-Jahre aufwuchs und täglich am Strand war: Du warst entweder voll dabei oder gar nicht. Fremde oder Andersdenkende wurden bisweilen noch nicht einmal geduldet. Wer das heute erleben möchte, der muss hinunterfahren nach Pacific Beach im Norden von San Diego und eine der Strandbars besuchen, die Don Winslow in seinem grandiosen Roman The Dawn Patrol beschreibt. Das Silver Fox etwa oder den Plum Crazy Saloon. Man sollte in diesen Kneipen sein Bier keinesfalls auf den falschen Typen schütten oder ihn möglichst schnell mit alkoholischen Getränken beruhigen vor allem aber sollte man im Ozean diesen rauen Burschen, die durchaus stolz auf den Spitznamen Surf Nazi sind, nur ja nicht die Welle klauen. Sie verteidigen ihr Revier wie Hunde, sie pinkeln dazu jedoch nicht in den Ozean, sondern schubsen Fremde einfach vom Board oder verjagen sie mit den Gebrauch der 100 schlimmsten Schimpfwörter der englischen Sprache. Hin und wieder verprügeln sie einen oder zerstechen einem die Autoreifen. Es ist eine komische Dynamik: Einerseits bezeichnen sich Surfer gegenseitig als Brüder, andererseits darf man sich keinesfalls im Revier des anderen breitmachen, sagt Heimann: Das ist seit den 60er-Jahren so, das gewaltsame Verteidigen des Territoriums ist allgemein akzeptiert. Die Weisheiten des Big Kahuna: Lass dir Zeit, die Welle kommt schon. Oder: Der beste Surfer ist der, der am meisten Spaß hat. Natürlich wurde es in Polynesien erfunden, auf Hawaii kultiviert und an vielen Orten wie Goals Coast (Australien), Jeffrey s Bay (Südafrika) und Hossegor (Frankreich) weiterentwickelt. Wer jedoch verstehen möchte, was dieses Lebensgefühl bedeutet, der muss morgens hierherkommen an einen der von den Beach Boys besungenen Strände von Santa Barbara bis San Diego: Pacific Palisades, Redondo Beach, Del Mar, La Jolla. Im Norden Kaliforniens, in San Francisco und im Silicon Valley, da wollen sie die Welt verändern. Hier im Süden finden sie die Welt in Ordnung, so wie sie ist. Heimann ist Kulturanthropologe, er selbst bezeichnet sich als wild gewordenen Alles-Sammler, der mittlerweile Lagerhäuser braucht, um die Zündholzschachteln, Werbeanzeigen und Fotos legendärer Autos aufzubewahren, die er über die Jahre auf Flohmärkten zusammengetragen hat. Er hat Bücher über die Mode der 50er-Jahre veröffentlicht, über das Design von Speisekarten und verrückte Bauwerke am Straßenrand. Es wäre eine Untertreibung zu behaupten, dass Heimann nun ein Buch über die Geschichte des Surfens herausgegeben hat. Es ist eine Schatzkiste, 40 Zentimeter hoch, knapp 600 Seiten dick und sieben Kilogramm schwer (Jim Heimann: Surfing. Taschen Verlag, Köln, 150 Euro). Es ist ein Kunstwerk, weil die 900 Fotos nicht nur Surfer auf riesigen Wellen zeigen und die Texte nicht nur brav die Historie abarbeiten, sondern weil dieses Buch ein Lebensgefühl transportiert. Beim Surfen interagiert der Mensch derart intensiv mit der Natur wie bei nur sehr wenigen anderen Beschäftigungen, sagt Heimann: Es geht jedoch noch viel weiter: Surfen beeinflusst Mode, Lifestyle, Sprache und nicht zuletzt Musik. Oder kennen Sie eine andere Sportart, über die es so viele Songs gibt? Beim Surfen gibt es The Sandals, The Surfaris, diesurf Punks und viele andere, die Songs handeln von Sex und Drogen und Partys am Strand. Beim Fußball fallen einem erst einmal Lieder ein, die davon handeln, dass es gleich bumm macht und dann krachen wird oder dass es nur ein Rudi Völler gibt. Auch wenn Surfen mittlerweile Wettkämpfe und Weltmeisterschaften kennt: Es geht nicht um höher und schneller und weiter, ums Gegner besiegen und Rekorde brechen was einer der Gründe sein mag, Surfen in Kalifornien, Magazin-Cover von 1930 (oben links): Frauen eroberten früh ihren Platz in der Szene. Australiens Lebensretter verließen sich auf das Surfbrett (Foto oben rechts, 1938). Die Sehnsucht nach der ganz großen Welle (unten): Weimea Bay, Hawaii, FOTOS ENTNOMMEN AUS: JIM HEIMANN: SURFING. TASCHEN VERLAG KÖLN warum die Sportart noch immer nicht olympisch ist. In vier Jahren in Tokio soll sie dabei sein, der Wettbewerb auf einer künstlich angelegten Welle stattfinden. Das ist ungefähr so, als würde man Fußball nur in der Tip-Kick-Version erlauben. Heimann rollt mit den Augen, als er von dieser Idee berichtet. Es geht beim Surfen nämlich erst einmal um überhaupt nichts. So hat es vor mehr als 4000 Jahren in Polynesien angefangen: Die Menschen haben sich auf Wellen an den Strand treiben lassen. Warum? Weil es ihnen Spaß machte. Right on! Nach Kalifornien kam das Surfen von christlichen Missionaren auf Hawaii übrigens zeitweise als verdammenswerter Müßiggang verboten Anfang des 20. Jahr- Surft selber nicht: Autor Jim Heimann. FOTO: PRIVAT Das Territorialverhalten ist die dunklere Seite des ansonsten relaxten Surferlebens, sie führt direkt zu einer anderen Beobachtung. Sehen Sie mal genau nach, wer da surft, sagt Heimann und deutet vom Pier aus auf die Menschen im Wasser. Zu sehen sind blonde Haare, gebräunte Oberarme. Na und? Heimann fordert einen auf, mal zu überprüfen, was nicht zu sehen ist. Tatsächlich, es fehlt dunkle Haut. Ich habe mehr als vier Jahre lang recherchiert und mehr als 7000 Fotos begutachtet, weil ich unbedingt einen schwarzen Surfer in diesem Buch haben wollte. In den 1940er-Jahren habe der afroamerikanische Schüler Nick Gabaldon regelmäßig in Santa Monika gesurft: Ich habe jedoch kein Foto von ihm gefunden. 85 Prozent der Surfer sind noch immer weiße Männer, wirklich vielfältig ist dieser Sport nicht. Ich glaube, das hat noch immer mit diesem heftigen Stammesdenken zu tun, bei dem nur Einheimische auf dieser einen Welle surfen dürfen. Alle anderen, die sollen am besten nichts mitbekommen von diesem Lebensgefühl sonst würden sie ja hierherziehen. Dann wäre es zu voll, im Dorf am Strand und auf der Welle im Ozean. Sie haben das Entspannte dann doch gerne für sich. Wer heute am Strand wohnt, der wird schnell assimiliert von dieser Kultur auch dann, wenn er gar nicht surft. Es ist ein Unterschied, hier am Strand in ein Starbucks zu gehen oder ein paar Kilometer im Landesinneren. Es ist das gleiche Geschäft, doch die Stimmung ist anders, sagt Heimann: Ich habe noch niemals in meinem Leben auf einem Surfbrett gestanden. Meine Eltern konnten sich kein Board leisten, also habe ich im Alter von zwölf Jahren mit dem Bodysurfen angefangen. Ich habe die Beach Boys getroffen,die sind ja hier aufgewachsen. Ich war bei den Partys dabei, ich trug die Klamotten ohne jemals ein Surfbrett besessen zu haben. Wer am Nachmittag an den Strand von Manhattan Beach kommt, der sieht nicht mehr nur Surfer, sondern auch alle anderen, die dieses Lebensgefühl auch ohne Surfbrett inhaliert haben. Sie spielen Beachvolleyball oder Beachfußball, sie laufen am Wasser entlang oder schwimmen von Pier zu Pier. Sie haben einen Ozean und auch eine Ahnung davon, was das Leben in Südkalifornien bedeutet. Immer locker bleiben, nur kein Stress. Right on!

58 58 GESELLSCHAFT DAS INTERVIEW Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH ELLEN PAGE ÜBER HOMOSEXUALITÄT interview: laura hertreiter SZ: Ms Page, Sie wurden in Zeiten von Twitter und Celebrity-Websites wie TMZ bekannt, unter digitaler Dauerbeobachtung also. Beneiden Sie die Julia-Roberts- Generation um ihre Privatsphäre? Ellen Page: Klar, ich bin immer in dem orwellschen Bewusstsein unterwegs, dass so ziemlich jeder um mich herum eine Kamera dabei hat. Aber mein Neid auf Julia Roberts wäre größer, wenn ich ein Partygirl wäre. Oder ein Fan von illegalen Freizeitaktivitäten. Ich bin aber privat zu langweilig, als dass ich für viele Klicks taugen würde. Ich gehe gern wandern und mit meiner Freundin und meinem Hund spazieren. Ihr Coming-out vor zwei Jahren hat die Menschen alles andere als gelangweilt. Ja, irre, wie sehr es die Leute beschäftigt, wenn eine Frau auf Frauen steht. Selbst nach den großen Coming-outs wie dem von Jodie Foster. In Hollywood hat man noch immer hetero zu sein. Sie haben erstmals öffentlich auf einer Menschenrechtskonferenz in Las Vegas über Ihre Sexualität gesprochen. Unter Applaus erklärten Sie, Ihre psychische Gesundheit und Beziehungen hätten genug gelitten und dass Sie Ihr Coming-out als soziale Verantwortung sehen. Ich war 26 und wusste, dass ich mich nicht mehr verstecken will. Dass ich mit meiner Freundin über rote Teppiche laufen will. Dass ich irgendwann ein Kind adoptieren und selbst eine Familie gründen will. Aber gleichzeitig wollte ich nicht einfach sagen: Hey Leute, ich bin ne Lesbe. Ich wollte, dass es bei meinem Coming-out nicht nur um mich geht, sondern generell um junge Menschen, die nicht der sexuellen Norm entsprechen. Ich wollte die Frage stellen, warum so viele von uns das Gefühl haben, dass wir uns verstecken müssen. In Hollywood gilt die Regel: Wenn du homosexuell bist, behalt s für dich. Seither gelten Sie als Heldin der LGBT-Bewegung, die sich für die Rechte von Schwulen, Lesben, Transgendern, Bi-, Interund Transsexuellen einsetzt. Wie haben Sie den Schritt geplant? In meinem Umfeld wussten alle seit Jahren, dass ich lesbisch bin. Meine Familie, meine Freunde, meine Managerin. Ich hatte auch immer an jedem Filmset das Gefühl, dass das allen sofort klar ist, ich mache ja auch Witze darüber. Aber in der Öffentlichkeit habe ich mich davor gescheut. Ein Coming-out zwingt dich ja, ein Stück deines Intimlebens preiszugeben. Aber das Versteckspiel macht mit den Jahren wahnsinnig unglücklich. Als für mich klar war, dass ich auch ein offizielles Comingout möchte, habe ich zuerst mit meiner Managerin gesprochen, sie ist selbst lesbisch. Was hat Sie Ihnen geraten? Sie meinte: Mach das. Genau wie meine Familie, meine Freunde. Diese Unterstützung von allen Seiten war komisch, weil in Hollywood eigentlich ganz klar die Regel gilt: Wenn du homosexuell bist, behalt s für dich. Mal sehen, was es in den nächsten Jahren für meine Karriere bedeutet, dass ich mich nicht daran halte. Mit zehn standen Sie fürs kanadische Fernsehen vor der Kamera, mit 21 waren Sie für die Hauptrolle im Kinofilm Juno für einen Oscar als beste Schauspielerin nominiert. Kriegen Sie jetzt plötzlich andere Rollenangebote? Die Leute schicken mir definitiv viel mehr Drehbücher für Filme über Geschichten von Homo- und Transsexuellen. Das ist super, weil es bedeutet, dass es mehr solcher Filme geben wird. Deshalb ist es mir auch echt egal, falls mir jemand jetzt eine Rolle nicht anbietet, weil ich lesbisch bin. Warum ist Hetero-Sein so wichtig in Hollywood? Da wird immer mit zweierlei Maß gemessen. Bei mir reicht es, dass ich gerade anmehreren Filmen über Homosexuelle arbeite, und schon sagt jeder: Schon klar, wir haben es jetzt geschnallt, du bist ne Lesbe. Und Kollegen, die zwanzigmal einen Hetero spielen? Denen verpasst keiner einen Stempel. Würden Sie das wieder tun, mit Ihrer Sexualität an die Öffentlichkeit gehen? Hundertprozentig! Mein Leben ist jetzt so viel freier und besser, ich würde keinen einzigen Tag zurücktauschen. Ich bin so kreativ und inspiriert wie nie zuvor. Wenn ich gewusst hätte, wie sehr mich das verändert, hätte ich s viel früher gemacht. Deshalb ist es mir jetzt auch so wichtig, darüber zu reden. Am liebsten würde ich jedem sagen: Tut dasauch, Leute, traut euch. Aber das geht natürlich nicht. Es gibt noch immer überall auf der Welt unzählige Menschen, für die ein Coming-out üble Folgen hätte. Menschen, die verstoßen, verfolgt und gequält würden. Waren Sie nie in Schwierigkeiten? Am Tag nach meiner Rede auf der Konferenz hat mich ein Pastor im Flieger erkannt und mir einen Zettel zugesteckt. Da stand: Auch wenn Gott es toll findet, dass Sie für Ihre Überzeugungen eintreten, fehlt Ihnen wahrscheinlich einfach die liebevolle Umarmung des himmlischen Vaters. Es ist spät abends, als Ellen Page, 29 Jahre alt, anderthalb Meter groß, in Berlin ankommt. Hinter den Fensterscheiben der Hotelbar fällt kalter Regen in die Dunkelheit. Da fühle sie sich gleich wie zu Hause, sagt die Schauspielerin aus Kanada. Dann nimmt sie das nasse Trucker-Cap ab, setzt sich in einen Sessel, Schneidersitz. Let s talk about sex, sagt sie. Ich hoffe, Sie haben Zeit. Ernsthaft? Also: ernsthaft? Genauso fassungslos war ich auch. Hätte der Typ einfach Schmor in der Hölle geschrieben, hätte ich das weniger schlimm gefunden. Aber Homosexualität als Glaubenssache darzustellen, ist schrecklich und gefährlich. Insgesamt allerdings habe ich das Glück, als Schauspielerin bis heute unfassbar viele positive Reaktionen zu bekommen. Als Privatperson aber muss ich leider dieselben Erfahrungen machen, die unzählige andere jeden Tag machen. Julianne Moore ist ganz klar eine fantastische Küsserin. Wie sehen die aus? Ich weiß jetzt, wie es sich anfühlt, Hand in Hand mit meiner Freundin die Straße lang zu laufen und angespuckt zu werden. Wie es ist, wenn einem Fremde schreckliche Dinge hinterherbrüllen. Das passiert, weil ich die Liebe zu meiner Freundin nicht verstecke. In Ihrem neuen Film Freeheld, der ab 7. April in den deutschen Kinos läuft, spielen Sie eine Frau, die mit ihrer todkranken Partnerin, gespielt von Julianne Moore, für die rechtliche Gleichstellung kämpft. Eine wahre Geschichte. Wenn man weiß, was die zwei durchmachen mussten, wie wichtig sie für die Rechte von Schwulen und Lesben sind, ist es nicht so leicht, in die Rolle zu schlüpfen. Aber mit Julianne Moore habe ich mich schnell sicher gefühlt. Ich meine: Es ist Julianne Moore! Haben wir nicht alle schon mal drüber nachgedacht, wie es ist, diese Frau zu küssen? Wie ist es? Wunderbar normal. Die Chemie zwischen uns war perfekt, wir waren auch in den Drehpausen fast wie ein Pärchen unterwegs, mit Händchenhalten und so. Das Küssen war also kein großer Schritt mehr. Aber Julianne ist ganz klar eine fantastische Küsserin, da will ich ihr um Himmels willen nichts absprechen. Über Sie ist oft die Floskel zu lesen, Sie würden meist starke Frauen spielen. Eine dämliche Verallgemeinerung. Es würde ja auch niemand vom starken Mann im Film sprechen. Da kling durch, dass es was Besonderes ist, dass die Frau auf der Leinwand keine sexy Puppe, keine brave Hausfrau ist. Ich mag einfach Charaktere, die keinen Klischees entsprechen, die widersprüchlich sind wie Menschen im echten Leben eben. Ich habe Sie zum ersten mal vor zehn Jahren im Kino gesehen. In Hard Candy, in der Rolle einer 14-Jährigen, die einen Pädophilen brutal foltert. Ich hatte nächtelang Albträume. Wie ging s Ihnen? Ich bin selbst noch geschockt, wenn ich daran zurückdenke, dass mich der Regisseur David Slade all das hat tun lassen! Nicht nur, weil ich selbst beim Dreh erst 17 war. Vor allem, weil ich mich als unbekanntes Kid aus Kanada um die Rolle beworben hatte. Selbst wenn ich deshalb auch schlecht geschlafen hätte, wär s das wert gewesen. Die Rolle war mein Durchbruch, weil sich danach alle fragten: Wer ist dieses seltsame Mädchen? In Wood y Allens To Rome With Love spielen Sie eine Frau, die als ultimativer Männertraum angekündigt wird. Kritiker waren begeistert, dass der Zuschauer FOTO: GINA FERAZZI/GETTY IMAGES eine Blondine mit großen Brüsten erwartet und stattdessen Sie vorgesetzt bekommt. Ich bin froh, dass die Leute mich nicht besetzen, weil ich einem Klischee entspreche. Schon gar nicht dem der Sexbombe. Dabei steht Ihr Name auf der FHM-Liste der Sexiest Women in the World. Und für Computerspiele hat man Sie virtuell sehr leicht bekleidet nachgebaut. Als Schauspielerin wird man oft ganz anders gesehen, als man sich selbst sieht. Weil man eben auch ständig so superfeminin inszeniert wird. Wie bei Ihrem Cover-Shooting für die Vanity Fair in High Heels und Abendrobe? Puh, ja. Das ist Jahre her. Seit meinem Coming-out erwartet so eine Aufmachung zum Glück niemand mehr von mir. War s so schlimm? Na ja, es war einerseits cool, weil es ja ein Zeichen dafür ist, dass man als eine von vielen sehr talentierten Schauspielerinnen anerkannt wird. Vor mir waren auf dem Cover viele Kolleginnen, die ich sehr bewundere. Das Problem waren eher die Kleider, die Schminke und dass man mich in einer Weise hergerichtet hat, mit der ich mich als Frau überhaupt nicht identifiziere. Ist das nicht bitter, dass Frauen, die in Hollywood Karriere machen, automatisch in diese Outfits gezwängt werden? Klar, die Filmindustrie ist noch immer eine sehr sexistische Branche. Aber ich hab das Gefühl, dass sich das gerade ändert. Ich könnte gar nicht sagen, wann ich zuletzt High Heels anhatte. Und ich glaube, Frauen können sich gerade sehr androgyn kleiden, ohne dass man sich fragt, was da falsch läuft. Über mich wurde mal geschrieben: Warum kleidet sie sich so gern wie ein Kerl? Angelina Jolie trug kürzlich Anzug und Krawatte. Die Boulevardschlagzeile zum Bild lautete: Mangelina. Echt? Wow. Hat offensichtlich ein echter Idiot geschrieben. Über mich schrieb mal ein Journalist unter ein Foto, auf dem ich in Jogginghosen zum Sport gehe: Warum zieht sich diese kleine Schönheit so gern wie ein Kerl an? Das zeigt, wie sehr viele Menschen die Sicherheit brauchen, die ihnen klare Vorstellungen von Normalität suggerieren, egal ob es um Geschlecht oder Sexualität geht. Aber im Grunde ist es zutiefst falsch. Und ein Fehler, den auch die Filmindustrie ständig macht? Absolut. Insgesamt ist es doch leider so: Es gibt noch immer zu wenig Rollen für Frauen, die sie in ihrer Vielfalt zeigen. Genauso wie Rollen für Minderheiten, für ethnische Gruppen oder Menschen mit Behinderungen. Und wenn sie doch auftauchen, dann oft nur, um Klischees zu bedienen. Die Art, wie unsere Gesellschaft im Film repräsentiert wird, ist oft genug schauderhaft. Geschlechterkonstellationen werden im Kino gerade durchaus stark verhandelt. In Ihrem Film Freeheld zum Beispiel, in The Danish Girl, über eine transsexuelle Malerin, oder in Carol, der Liebesgeschichte zweier Frauen in den Fünfzigern. Ja, da tut sich endlich etwas. Schon vor dem Kino hat man sich beim Fernsehen weg von Heteronormativen und Geschlechterklischees getraut, da herrscht längst noch mehr Mut zu Minderheiten. Die Macher von Serien wie Orange is the New Black zum Beispiel haben erkannt, dass gerade in dem Bereich die spannendsten Geschichten liegen. Und nicht im Bereich der weißen, heterosexuellen Eliten, der ja reichlich auserzählt ist. Wenn Homosexuelle im Film auftauchen, dann allerdings meist in zwei Inszenierungen: Als Exoten wie die Quoten-Tunte im Hawaiihemd aus Kommödien. Oder als unterdrückte Kämpfer, wie in Ihrem Film. Ist das nicht problematisch? Klar, wir bräuchten längst mehr Filme, in denen Homosexualität ganz beiläufig einfließt. Ich arbeite mit meiner Kollegin Kate Mara gerade an einer Liebesgeschichte, bei der das so sein wird. Aber ich glaube, noch sind wir nicht so weit, dass das genügt. Noch ist es wichtig, auch vom Kampf, von der Unterdrückung zu erzählen. Steht ja leider auf keinem Lehrplan. Viele Leute denken, es hätte irgendwann plötzlich überall auf der Welt Transsexuelle gegeben. Oder Homosexuelle. Deshalb sind Filme zu dem Thema wichtig: damit wir den Menschen, die für die Bewegung Helden wurden, Denkmäler setzen. Damit alle wissen, dass es sie schon immer gab, sie aber die meiste Zeit brutal unterdrückt, tabuisiert und entrechtet waren, dass die Gesellschaft sie unsichtbar gemacht hat. Und dass es sie auch geben wird, wenn wir alle längst tot sind. Auch, weil es weiterhin Bedarf an neuen Helden gibt? Und wie. In den USA kannst du in 31 Staaten noch immer gefeuert werden, wenn du schwul oder lesbisch bist. Dir können Wohnungen verwehrt werden. 40 Prozent der obdachlosen Jugendlichen sind homooder transsexuell. Ich könnte ewig weiter heftige Statistiken darüber aufzählen, wie schwierig die Lage noch immer ist. Der Kampf ist längst nicht ausgekämpft. Zur Person Schauspielerin Ellen Page, 29, stand schon mit zehn Jahren fürs Fernsehen vor der Kamera. Zu ihren berühmtesten Kinorollen zählen die der Architektin in Inception, einer Superheldin in X-Men: Der letzte Widerstand, oder eines schwangeren Teenagers in Juno. Die Tochter einer Lehrerin und eines Grafikers aus Halifax in Kanada wurde mit mehr als einem Dutzend Preisen ausgezeichnet und für einen Oscar als beste Schauspielerin nominiert. Heute lebt sie in Los Angeles. Neben Filmen über LGBT-Themen arbeitet sie derzeit an der Vice-Serie Gaycation, in der sie das Leben homo-, trans- und bisexueller Menschen in verschiedenen Ländern dokumentiert.

59 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März STIL Zum Anbeißen Macarons sind hübsch vom Profi. Aber haben Sie mal versucht, die bunten Dinger selbst zu backen? Seite 64 FOTO: SORIN MORAR Eine offene Beziehung Früher reichte es, wenn auf einem Balkon ein paar Pflanzen standen. Heute müssen die Freisitze kuratiert werden mit Hochbeeten, LED-Leuchten, Designermöbeln und Kugelgrills von max scharnigg Die Sache mit unserem Balkon war ein Drama in drei Akten. Es begann mit dem Wort Küchenbalkon das verführerisch in einer Wohnungsanzeige stand. Küchenbalkon ist ein magisches Wort, genau wie Streuobstwiese oder Kräuterlimonade. Botschaft: Rücken Sie vor bis zum guten Leben! In echt entpuppte sich der Küchenbalkon als schlichter Stahlbetonvorsprung, groß wie ein Duschhandtuch. Er stand auch nicht im rechten Winkel von der Hauswand ab, sondern hatte ein so deutliches Gefälle, dass man darauf seekrank wurde. Wegen des Gefälles und der Größe, war er nur einzeln zu betreten. Wir hatten bei Partys also nicht nur eine Schlange vor dem Klo, sondern auch vor dem Balkon. Trotzdem war es natürlich gut, ihn zu haben. Gerne mit Balkon sind ja nicht von ungefähr die letzten Worte fast jeder Anzeige, mit der nach Wohnraum in der Stadt gesucht wird. Balkon ist wichtiger als Badewanne. Balkon ist wichtiger als das, wohin der Balkon zeigt. (Bei uns: Norden und Mülltonnen). Eine Wohnung mit Balkon ist eine Wohnung mit Hoffnung. Und sei es nur, weil man darauf brennende Pfannen entsorgen kann. Ein Vergleich mit den anderen schiefen Balkonen am Haus brachte die Gewissheit: Mit zwei alten Basilikumtöpfchen, diversem Leergut und vollen Aschenbechern plus Sportklamotten-Lüftungsprogramm, lag man im guten Mittelfeld der Balkongestaltung. Denn obwohl alle einen Balkon wollen, wissen eigentlich die wenigsten eine würdevolle Verwendung dafür. Bei einem Drittel sah es aus, als hätten sie ihren Küchenbalkon einfach vergessen. Vielleicht schauten sie aber auch nur gerne den Tauben bei der Vermehrung zu. Es ist auch ein seltsam halbprivater Raum. Einerseits ist der Balkon das Erste, was man von einer Wohnung sieht, ein Aushängeschild. Die heutigen Wohnungszuschnitte unterscheiden dabei nicht mehr zwischen Schmuckbalkon zur Straße und Wirtschaftsbalkon zum Hof. Andererseits hat der Freisitz Direktzugang zu unserer Privatsphäre und wird deshalb oft mit einem Zimmer verwechselt. Durchs Treppenhaus würde man nicht in Unterhosen laufen, aber so mal schnell den Rosmarin überwässern? Kein Problem! Diese Semi- Öffentlichkeit führte zur unrühmlichen Markisen- und Sichtblendenindustrie. Das viel zitierte Kleinidyll Balkonien ist eben nur dann eines, wenn man sich dabei nicht allzu ausgeliefert fühlt. Leben in der Stadt hat einen Nachteil. Es findet meistens in vier bis zwölf Metern Höhe statt. Die wenigsten haben eine Terrassentür zum Garten. Ein Balkon ist deswegen vor allem eine Hilfestellung. Man nimmt damit am Draußen teil, ohne wirklich hinaus zu müssen, was in verschiedenen Phasen des Lebens sehr hilfreich ist. Keine Wetter-App kann die gefühlte Temperatur so nahe bringen, wie ein paar Sekunden Balkon. Keine Parkbank liegt so nahe, wie ein eigener Sitz, auf dem man die Frühlingssonne abschöpft. Man steht da vor dem Zubettgehen kurz noch unterm weiten Himmelszelt. Bei Le Corbusier sitzt jeder in seiner Wabe und in der Illusion, die Sonne würde nur für ihn scheinen Aber der Balkon ist nicht nur für die Bewohner, er ist auch für sein Haus gut. Er lockert die Fassaden, gibt dem schweifenden Blick des Flaneurs Haftpunkte und ist als kunstvolle Metallbalustrade Aufwertung für das Stadtbild. Moderne Architekten kennen aber den Privatwunsch ihrer Bewohner, deswegen wucherten im letzten Jahrhundert brutalistische Kästen an den Wänden. Le Corbusier etwa bescherte in seiner Wohnmaschine in Marseille zwar jeder Wohnung einen Sonnenplatz, er achtete aber auch darauf, dass die Loggien blickdicht abgetrennt waren. So sitzt jeder in seiner Wabe und in der Illusion, die Sonne würde nur für ihn scheinen. Irgendwann wurde die Neigung unseres Küchenfreundes zu bedenklich, es kamen Architekten, dann Handwerker. Sie entfernten die Balkone, rissen ein Dutzend Kräutertöpfe mit in den Abgrund und schraubten eine Sperrholzplatte vor die Tür. Jetzt war die Küche sehr klein. Wer keinen Balkon mehr hat, dem fehlt er wie ein dringend benötigtes Überdruckventil. Die Amputation fiel in eine Zeit, in der die Städte ihren dritten Frühling erlebten. Die Menschen machten Flachdächer und Verkehrsinseln urbar, sie wollten Nutzpflanzen und -tiere wieder in die City einladen. Der Balkon war das Epizentrum dieser Bewegung. Nirgends sonst war die Stadt so nahe an der ersehnten Landlust, wie auf den Vorzeigebalkonen, die in Blogs kursierten: mit Hochbeet, Kletterzucchini, vierstöckigen Blattsalaten und Mini-Kompost. Gärtnern ohne Garten, Selbstversorgung auf engstem Raum, Handbuch Bio-Balkongarten wenn es nach den Ratgebern ging, waren die neuen Grünstädter im Begriff, den Balkon zur Nutzfläche umzuackern. Dabei hat er historisch keinen rustikalen Charakter. Bei Minnesängern, Romeo und Julia und in der Romantik war er ein edler Standort. Und bei Adelshochzeiten und anderen Proklamationen dient er bis heute als Felsvorsprung über dem Volk auf der Erde. Diese Erde aber, wanderte jetzt in Bio-Qualität in die Höhe. Es dauerte ein Jahr, bis die Sperrholzplatte weg war. So lange überlegte das Denkmalamt, wie und ob uns neue Balkone wachsen könnten. Der Jugendstil zog letztlich den Kürzeren. Auf massiven Stelzen wurden große Plattformen angeflanscht, auch ans Nebenhaus, wo es nie Balkone gegeben hatte. Auf einmal hing der kleine Hinterhof voller verzinktem Stahl und voller Freiluft-Visionen. Links unten entstand ein maritimes Strandkorb- Idyll, links oben kesselten bald Kugelgrille, extra für den Balkon. Die Geschäfte waren auf unseren Ansturm vorbereitet, mit LED- Außenleuchten und Reling-Radios, Designermöbeln und Miniaturgemüse. Jeden Frühling schreit seither die Außenfläche: Mach was aus mir! Hört man weg, hat man Schuldgefühle wie bei einer ungenutzten Karte fürs Fitnessstudio. Nein, der Balkon ist heute zu kuratieren. Und das Leergut sammeln wir vorsichtshalber im Flur. Bringen Sie Vielfalt in Ihr Leben Balkon ist, was man daraus macht: Für die einen wird er zur Selbstversorger-Fläche, andere nutzen ihn nur als erweiterte Abstellkammer. Egal, wofür was man sich entscheidet, die Nachbarn wissen in jedem Fall Bescheid. FOTO: ENVER HIRSCH/LAIF Wo versteckt sich das SZ-Osterei? Sieben Rätsel und eine Schatzkarte führen zum Gewinn Seite 62 Aufgespürt Ausgesucht Clare Waight Keller ist der Kumpeltyp unter den Designerinnen und bei Chloé seit fünf Jahren schwer erfolgreich Seite 61 BIS ZU KAPSELN GESCHENKT* In allen Nespresso Boutiquen, im Handel oder unter Ostern wird ein Genuss Wir schenken Ihnen beim Kauf einer Nespresso Maschine eine Auswahl unserer Kaffeevarietäten für vielfältige Genussmomente. * Vom beim Kauf einer Nespresso Maschine mit Milchaufschäum-Funktion ein Kaffeepaket à 100 Kapseln oder ohne Milchaufschäum-Funktion ein Kaffeepaket à 50 Kapseln kostenfrei erhalten. Siehe Aktionsbedingungen auf der Teilnahmekarte im Handel oder unter

60 60 STIL Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH KURZ GESICHTET Mode als etwas Modernes, nach vorne Gerichtetes: In Zeiten allgemeiner Übersättigung ist dieser Gedanke fast aus dem Blick geraten aber für Issey Miyake stand er am Beginn seiner Karriere. Der japanische Designer wuchs in Hiroshima auf, die traumatische Erfahrung des Atombomben-Angriffs hat seine Berufswahl beeinflusst: Kleidung zu entwerfen, fasziniere ihn, weil es so optimistisch sei, sagte er einmal. Die aktuelle Schau im National Art Center Tokio würdigt bis Mitte Juni das Werk des 78-Jährigen, parallel dazu erscheint im Kölner Taschen Verlag der opulente Band Meister der Falten. Das Buch kann keine Reise zur Ausstellung ersetzen aber zumindest jene trösten, denen Japan für einen Museumstrip dann doch zu weit entfernt ist. Mode hat Miyake stets als eine Art Textilforschung verstanden: Experimente mit Garnen, Technologien, traditionellen Gewändern prägen seinen Stil, etwa die Pleats please -Linie aus waschbrettartig plissierten Stoffen. Für das Buch wurden seine Entwürfe unter anderem vor der Kulisse Islands inszeniert zu Miyakes Fans zählt schließlich auch Sängerin Björk. Brioni hat seinen neuen Kreativdirektor ernannt: Justin O Shea. Kennt ja wieder keiner? Sollte man sich aber merken. Der Australier war bei dem Online-Shop Mytheresa Chefeinkäufer und stieg zum Fashion Director auf. Sein Bart, die Tattoos und maßgefertigten Anzüge haben ihn unter Modeleuten bekannt und zum beliebten Streetstyle-Motiv gemacht. Eine Kollektion hat er allerdings noch nie entworfen. Für die und das Image der Marke wird er aber zuständig sein bei Brioni, dem luxuriösen Herrenausstatter (Mytheresa vertreibt nur Frauenmode!). Immerhin, für Handel und Marketing bringt er beste Voraussetzungen mit. O Sheas Debüt wird im Juni auf der Mailänder Modewoche der wichtigste Show-Termin sein. Er folgt auf Brendan Mullane, der im Februar gegangen war. Im Zuge der Neuausrichtung will Brioni bis zu einem Drittel seiner Arbeitsplätze abbauen. Möbel aus Papier standen lange für die basisdemokratische Flokati-Ästhetik der 68er, der Pappsessel Otto von Peter Raacke zum Beispiel aus der Serie Sitze für Besitzlose. Das Schöne an den Papierarbeiten von Cengiz Hartmann, Jahrgang 1990, ist ihre Schlichtheit ohne ideologische Ausrufezeichen was nicht heißt, dass es nichts darin zu entdecken gäbe. Hartmann fertigt aus Zeitungsbögen, dem denkbar flüchtigsten Werkstoff im Zeitalter der Digitalmedien, Wasser und Pigmenten eine Masse, die er zu recycelbaren Platten presst. Die Uhren oder Tische, die daraus entstehen, sind stabil und wirken wie aus Marmor oder rostigem Metall Schriftspuren aus dem früheren Leben als Tageszeitung inklusive (cengizhartmann.de). Schon mal aufgefallen, dass gerade kaum ein Wohnblog ohne Beton- Blumentöpfe und Kupfer- Kerzenständer auskommt? Der typisch skandinavische Stil ist im Interieur so omnipräsent wie vor ein paar Jahren in der Mode. Logisch, dass COS, der puristische H&M-Ableger aus Schweden, neuerdings verstärkt mit Hay zusammenarbeitet, dem dänischen Wohn- Spezialisten für die Formtradition der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Ursprünglich lieferte Hay für die Shops von COS nur ein paar Teppiche, Sessel und Sofas, damit es sich die Kunden beim Shoppen auch gemütlich machen konnten. Die gefielen ihnen aber so gut, dass man erfolgreich Vasen und Schalen ins Sortiment aufnahm. Nun kann man in den Filialen in London, Wien, Göteborg und online erstmals von der Sanduhr bis zum Beistelltisch so ziemlich alles kaufen. Auch Beton-Blumentöpfe und Kupfer-Kerzenständer. Einige Kommentatoren ließen sich zu pathetischen Nachrufen hinreißen wohlgemerkt: Es geht bloß um einen Shop. Nicht irgendeinen, der Dover Street Market in London ist eine Institution, seit 2004 steht der Multibrand- Store von Rei Kawakubo für handverlesenen Luxus plus eine Spur Exzentrik. Die Japanerin Kawakubo ist der kreative Kopf von Comme des Garçons, und nun hat ihr Warenhaus seinen Stammplatz an der Dover Street verlassen. Wehklagen in der Szene, aber alles halb so wild: Haymarket heißt die neue Adresse, das viktorianische Domizil ist dreimal so groß und bietet die bewährte Mixtur von Comme des Garçons bis Alaïa oder Simone Rocha. Burberry brachte für den Umzug extra eine Sonderedition Regenmäntel auf den Markt, und Paul Smith bezog im neuen Quartier medienwirksam eine Drei-mal-drei-Meter-Würfelboutique. anne goebel, dennis braatz FOTOS: PR(2), DPA von anne backhaus In Berlin strahlt es einen zurzeit von allen Seiten an. Neon-Schriftzüge in Mitte-Cafés, Boutiquen und Galerien blitzen auf den grauen Fassaden. Fühlen ist Hautsache wirbt ein Kosmetikladen grün glühend an der unverputzten Wand, SOY steht in blauen Buchstaben im vietnamesischen Restaurant. Gleich gegenüber leuchtet aus dem Schaufenster des Teppich-Labels Rug Star der Firmenname den Passanten in roten Lettern ins Gesicht. Seit ein paar Jahren hält das Neonlicht Einzug in die deutschen Großstädte und längst auch in viele private Wohnungen. Das liegt unter anderem daran, dass zwei junge Männer eine Wohngemeinschaft in Berlin gegründet haben. Nils Lehnert und Anthony Genillard, heute beide 25 Jahre alt, lernten sich beim Wirtschaftsstudium kennen und zogen anschließend gemeinsam in die Hauptstadt. Das ist jetzt drei Jahre her. Neonlampen sind nicht nur handgemacht, sondern auch von nostalgischem Wert Es wäre doch super, dachten sie damals, einen Leitsatz für ihr neues Leben an die Wand zu hängen. Neonschrift fanden sie irgendwie cool, hatten sie in alten Hollywood-Filmen als Bierwerbung und auf der Art Basel als Kunstwerke gesehen Euro für ein Kunstobjekt konnten wir aber nicht ausgeben, also sind wir ganz naiv zu einem Glaser gefahren, sagt Lehnert. Der sollte uns einfach einen Schriftzug machen, aber er hat uns weggeschickt und riet nur, einen Experten zu suchen. Sie fanden einen Neonglasbläser. Wenig später hing an ihrer WG-Wand der Spruch If these walls could talk. Könnten diese Wände sprechen. Viele ihrer Freunde wollten nun auch einen Schriftzug. Lehnert und Genillard kam die Idee für eine eigene Firma: Sie würden möglichst erschwinglich und unkompliziert Neonlampen anbieten. Im Jahr 2014 gründen sie Sygns und haben nach kurzer Anlaufphase unfassbaren Erfolg. Barbesitzer, Werbeagenturen und Privatkunden ordern bei ihnen. Es sind so viele, dass sie nach und nach Mitarbeiter einstellen, zwölf sind es inzwischen in Berlin, drei in Schweden, denn dort sitzt auch Mitgründer Max Elverfors. Mit internationalen Architekten, Grafikern und Interieur Designern stellen sie Editionen mit Neon-Objekten und -Schriftzügen her, darunter auch Comic-Ausrufe wie Boom! oder Pow! mit gezackten Sprechblasen drum herum, etwa 500 Euro das Stück. Außerdem entwickeln die beiden einen Neon-Konfigurator, über den man einen eigenen Licht-Schriftzug online gestalten und direkt bestellen kann. Je nach Größe ist das günstiger. In ihrem Büro am Michaelkirchplatz in Berlin teilen sich die Angestellten einen Schreibtisch, der sich über einige Meter an der breiten Fensterfront entlangzieht. Darauf ein Durcheinander aus Kabeln, Design-Magazinen, Laptops und Süßigkeiten. Wer hier arbeitet, trägt Holzfällerhemd oder ganz weiße Turnschuhe, Vollbart und einen unordentlichen Haarknoten oben auf dem Kopf. So berlinmittig eben. Was optisch wie ein klassisches Startup daherkommt, ist allerdings keins. Darauf legen wir Wert, sagt Lehnert, der in ernstem Tonfall spricht und Businesshemd trägt. Mit der Gründer-Szene, sagt er, hätten sie nicht viel am Hut. Sie seien zwar jung, aber würden etwas mit Bestand aufbauen. Das grenzt uns ab. Genillard sagt: Ich bin jedenfalls sehr glücklich, nicht die zehntausendste App zu entwickeln, sondern etwas zu verkaufen, das der Kunde dann mit Freude an der Wand hat. Dieser Satz trifft den Kern ihres Erfolges wohl am besten. Sie fragt sich: Ist Batman noch sexy? Dass Batman und Superman jetzt gegeneinander antreten, wurde Zeit. Denn es sagt ziemlich viel über einen Menschen aus, welchen Lieblings-Superhelden er hat. Wer wird gewinnen? Superman, der im normalen Leben ein schüchterner Journalist, aber trotzdem weibisch eitel ist? Seine pomadenschweren Haare sitzen immer, auch dann, wenn er durch die Lüfte schießt. Nur in seinem etwas schrillen Anzug kann Superman, der im Leben eine Ohrfeige nach der anderen kassiert, sein, wer er sein möchte. Sein Motiv ist Gerechtigkeit für Leisetreter wie ihn, kurz, er ist der Superheld der unterdrückten Büroangestellten. Batman ist natürlich noch eitler, er ist stinkreich, Weiberheld, trägt Schwarz von Kopf bis Fuß, hat Personal und steht auf fette Karren. Ja, sein Batmobil wird politisch gesehen immer unkorrekter, es ist ein Umweltverpester. Irgendwie scheint der Mann mit seiner Attitüde in den Achtzigern stehen geblieben, wo alles schneller, höher, weiter sein musste. Damit spricht er eher die Chefetagen an, also die Nadelstreifenträger, die glauben, dass der Klimawandel eine Lüge ist und Elternzeit für Männer was für Weicheier. Wir Frauen müssen uns da natürlich die Frage stellen: Dürfen wir den noch sexy finden oder erst wieder, wenn er auf Hybrid- Motor umsteigt und sich ein Baby mit Tuch vor den Bauch bindet? Nö, das kann der softe Superman übernehmen. Batman hatte eine schwere Kindheit und darf sich mit Statussymbolen trösten. Außerdem setzt er sie zur Weltverbesserung ein! Im Gegensatz zu seinen Fans. julia werner Denn kaum ein Produkt ist derartig handgemacht und noch dazu nostalgisch belegt wie Neon. Die Glasröhren werden aufwendig geformt, jede Biegung wird mit dem Mund geblasen. Die Typografie sieht meist aus wie eine artifizielle Handschrift. Und selbst die Elektroden am Lampenende werden vom Bläser in der Werkstatt angebracht. Das gefällt den Großstadt- Gentrifizierern natürlich. Passt super zu Vintage-Sonnenbrille und der neuen Mid- Century-Einrichtung. Hippes Handwerk für den modernen Sinnspruch-Lifestyle und das auch noch individuell gestaltbar. Da kann keine Energiesparlampe mithalten. Vor allem nicht mit dem Licht, das ist nämlich egal, in welcher Farbe warm und angenehm. Ungefähr so stark wie eine Glühbirne, zwischen 70 und 90 Watt. Und trotzdem schon von Weitem gut zu sehen. Nicht ohne Grund wurde das Argon-Gemisch in der bunt beschichteten Glasröhre als Leuchtmittel für die Werbung entwickelt. Im Jahr 1912 glüht die erste Neon-Anzeige an einem Friseursalon in Paris. Fünf Jahre später erstrahlt der Haupteingang der Pariser Oper. Auch in Los Angeles wird bald Neon-Werbeschrift installiert, ihr folgen unzählige Schilder in den USA. In den Fünfzigerjahren lösen neue Werbemedien die Leuchtreklame ab, die bald nur noch in alten Bars oder als Hinweis auf ein billiges Hotel zu finden ist. Erst in den Achtzigern lebt Neon-Design wieder auf, beleuchtet Sprich, Wand! Neon-Schriftzüge werben um Aufmerksamkeit. Wegen einer Berliner Firma nun sogar im heimischen Wohnzimmer plötzlich Diskotheken und hängt als Installation an Galeriewänden. So einfach für jedermann zu haben wie heute, war Neon aber noch nie. Dabei gibt es kaum noch Neonglasbläser, sagt Anthony Genillard. Er sitzt im Auto, auf dem Rücksitz liegt der neueste Entwurf für einen Schriftzug. Casa steht da, ausgedruckt auf A 2. Genillard fährt Richtung Bergmannkiez. Wir haben lange nach fähigen Künstlern gesucht. Zehn der letzten Kunstglasbläser Deutschlands arbeiten nun für uns. Er parkt den Wagen in einem Hinterhof, steigt aus und greift nach dem Entwurf. Hier, im Erdgeschoss eines Backsteinbaus, hat Thomas Wendler seine Werkstatt. Der 58-Jährige produziert täglich mindestens zehn Stunden lang Neonröhren. An sechs Tagen die Woche. Vor zwei Jahren kamen die Sygns-Gründer mit dem Ausdruck einer Neoninstallation der britischen Künstlerin Tracey Emin zu ihm und fragten, ob er ihnen so etwas herstellen könnte. Klar, das habe ich ja für Tracey gemacht, sagte ihnen Wendler. Seitdem sind sie im Geschäft. Was soll das denn heißen?, fragt Wendler jetzt und nimmt Genillard das Papier aus der Hand. Casa. Auf Deutsch Haus. Wendler zieht eine Augenbraue hoch. Da hat sich jemand was ganz Besonderes ausgedacht, hm? Und schon dreht er sich um, geht zurück an seine Werkbank. Keine Zeit zu verlieren. In die blaue Flamme seines LADIES & GENTLEMEN SUPER, HELDEN FOTOS: WARNER BROS. Comic-Ausruf oder Kunstschrift am KW Institute for Contemporary Art: Es gibt im Prinzip keine Grenzen bei der Verwendung von Neon, sagt Sygns-Gründer Nils Lehnert. FOTOS: PR Brenners hält er eine Glasröhre, bis sie glüht. Sie darf nicht zu heiß, aber auch nicht zu kalt sein, hellrot legt er sie schnell auf ein paar Holzstücke. Darunter liegt ein gezeichneter Schriftzug. Wendler bläht die Backen. An der Röhre ist ein schmaler schwarzer Gummischlauch befestigt, an dessen Ende ein Mundstück. Da pustet Wendler rein, gleichzeitig biegt er vorsichtig die heiße Röhre, immer entlang der Zeichnung. Mit dem Luftdruck hält er den Durchmesser des Glases konstant. Sonst So einfach und für jedermann zu haben wie heute war Neon noch nie wäre da nach dem Biegen einfach ein Knick drin. Es sieht leicht aus, sagt Wendler. Nur, bis man das richtige Gefühl hat, braucht es ein paar Jahre. Er habe noch fünf Jahre nach seiner Lehre als Glasapparatebläser geübt, bis er richtig gut gewesen sei. Eigentlich kein Wunder, dass das heute niemand mehr lernen wolle. Auf Wendlers Werkstatttisch liegen Bücher wie Contemporary Neon und The New Let There Be Neon, die seinen Handwerks-Job wie Kunst anpreisen. Auch er macht eigene Kunstwerke, besonders gerne in 3-D. Das sind dann nicht nur gerade Schriftzüge, sondern zum Beispiel als Blüten und Blätter geformte Neonröhren, die in alle Richtungen aus einem Topf wachsen und wie eine radioaktive Zimmerpflanze vor sich hin glühen. Seit acht Jahren ist er selbständig, produzierte früher vor allem für Galerien und Künstler. Über die Kooperation mit Sygns hat er einen völlig neuen Kundenstamm hinzugewonnen. Wendler freut sich, nicht nur aus geschäftlichen Gründen. Es ist wunderbar, dass die Leute sich Kunst zu Hause aufhängen. Wenn sie dann noch von mir geblasen wird und leuchtet, kann es gar nicht besser sein. Auch dass Genillard nur hin und wieder mit Aufträgen kommt, mag der Neonglasbläser. Er sei gern allein, direkter Kundenkontakt nicht so seins. Wieder im Auto sagt Genillard: Viele Bläser denken so. Unser Geschäft ist also für alle ein guter Deal. Wir bekommen beste Handwerksqualität, und die Handwerker müssen sich um nichts und niemand anderen kümmern. Auf der Fahrt ins Büro klingelt ununterbrochen sein Handy. Genillard parkt, ruft Lehnert zurück. Nils, alles klar mit den Bären? Er geht ein paar Schritte, lächelt, okay, dann bis gleich. Für den Berlinale-Sponsor Audi haben sie mehrere rot leuchtende und metergroße Bärenbilder gefertigt. Dazu gibt es zwei neue Großkunden, inzwischen auch Aufträge aus Dubai und Hongkong. Aber wir kommen schon irgendwie hinterher, sagt Genillard. Einen Trend muss man heutzutage nutzen, solange es ihn noch gibt. Er fragt sich: Muss da ein Wonderbra ran? Wer einen Nachmittag Zeit hat, lese sich den Wikipedia-Eintrag zu Wonder Woman, inklusive aller verlinkter Quellen durch. Faszinierende Lektüre! Vor allem für Westeuropäer, deren Superhelden-Adoleszenz sich doch meistens zwischen Obelix, Nick Knatterton und den Ninja Turtles abgespielt hat. Umfassende Kenntnis aller Superhelden und ihrer Talente holt man hier ja erst allmählich und dank der Schwemme an Kinofilmen auf. Es sei also noch mal kurz erläutert: Wonder Woman wurde 1941 als dringend notwendige Quotenheldin erfunden, und schon dabei waren frivole Dreiecksbeziehungen, Bondage und Feminismus im Spiel. Mit schwarzen Haaren, Tiara und US-Corsage verkörperte sie eine Art Amazonenprinzessin. Als Waffe gab ihr der Erfinder William Marston ursprünglich ein Spezial-Lasso in die Hand, was Hinweis auf seine persönliche Leder-&-Fessel-Vorliebe war. Durch die Jahrzehnte wandelte sich Wonder Woman zu einer vom Schicksal gestreiften, oft gefesselten, aber immer aufrechten modernen Frau, die im Chor der männlichen Helden wohltuend abgeklärt auftrat. In der aktuellen Auflage gibt die israelische Schauspielerin Gal Gadot eine ziemlich düstere Wonder Woman in der Nebenrolle, ein eigener Blockbuster soll folgen. Wenig taktvolle Comic-Fans übrigens bemängelten im Vorfeld die Brustgröße der Schauspielerin, die nicht mit der gezeichneten Originalvorlage mithalten kann. Wonderbra hilf? Nein, die Schauspielerin, selbst übrigens zwei Jahre Kriegerin in der israelischen Armee, gab einfach nichts auf das Geheul. Heldenhaft! max scharnigg

61 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 STIL 61 Frauenversteherin Als Designerin bei Chloé trifft Clare Waight Keller seit fünf Jahren genau den richtigen Ton. Wie macht sie das bloß? Ein Treffen in ihrem Pariser Atelier von tanja rest Die Frage war, ob sich das verwöhnte Chloé-Girl die Finger wahrhaftig mit Motoröl einsauen würde, und jetzt natürlich hochinteressant zu beobachten, wie sie reagiert. Sie lacht. Es ist kein höfliches Überbrückungslachen, sondern kommt laut und wirklich etwas angedreckt von weit unten. Was angesichts der eleganten Erscheinung, die da in fliederfarbenem Tweedrock und Seidenbluse vor einem sitzt, schon mal sehr schwer in Ordnung ist. Clare Waight Keller weiß natürlich ganz genau, dass das Geschöpf, für das sie designt, bei aller frivolen Abenteuerlust niemals ein Motorrad besteigen und alleine um die Welt brettern würde. Wenn es sich mit Dreck bespritzt, dann auf Coachella oder beim Glastonbury-Festival, und auch dort nur auf den besseren Plätzen. Frage also schon mal Volltreffer. Na ja, fast. Andererseits, sagt sie jetzt nämlich mit verschwörerischem Wir-Mädels-müssen-zusammenhalten-Blick, warum eigentlich nicht...? Meine Freundinnen mögen Chloé, weil es sie an eine Zeit in ihrer Jugend erinnert. Als man noch Dinge tat, die spontan waren und ein bisschen verrückt. Das war doch großartig, nein? Mit dem Frauenbild auf den Laufstegen tue ich mich manchmal schwer. Ich habe männliche Designer schon gefragt: Wer ist diese Frau? Ich kenne die nicht! Sechs Tage zuvor war der Laufsteg im Grand Palais eine Piste aus getrocknetem Lehm. Auf den Plätzen saß das Pariser Modewochenpublikum so tiefenentspannt, wie es nur Leute sein können, die ahnen, dass man wieder etwas besonders Schönes für sie vorbereitet hat, an dem sie sich später nicht abarbeiten müssen. Es kamen die Ponchos. Es kamen die wogend bunten Hippiekleider und gerüschten Chiffonblusen, die man so oder so ähnlich schon oft gesehen hatte. ( Aber was würden Sie sagen, wenn ich die Kleider und Chiffonblusen weggelassen hätte? Sie würden sagen: Das sah aber diesmal gar nicht nach Chloé aus! ) Und es kamen die Motorradsachen, also Latzhosen, Bikerjacken und knöchelkurze Lederröhren, und sie waren so irre elegant gearbeitet, dass man Angst um sie bekam, wegen der Lehmpiste. Dann Auftritt der Designerin: abgeschnittene Jeans, Jeanshemd, Riesenbrille mit Goldrahmen. Befreites Winken. Donnernder Applaus. Hinterher gelangte man in den Backstagebereich, ohne den Türsteher quasi niederschlagen zu müssen (unüblich). Die Designerin beantwortete grundfreundlich die Fragen aller, nicht nur die der offiziell wichtigen Großkritiker wie Suzy Menkes und Tim Blanks (sehr, sehr unüblich). Neben ihr an der Wand stand das Mood Board, die Foto-Pinnwand mit den Inspirationen für die Kollektion: eine Frau auf einer Motocross-Maschine, wehendes Haar, herausfordernder Blick, spektakulär schön. Anne-France Dautheville, Tochter aus bester französischer Familie, startete 1972 ihren Trip um die Welt und schrieb ein längst vergessenes Buch das eines Tages Clare Waight Keller in die Hände fiel. Im Chloé-Erfolgsrezept, das grob heruntergekocht achtzig Prozent schwebend leichte Weiblichkeit vorsieht, also fließende Stoffe, wallende Volants, tanzende Troddeln und all so was, stand das Mood Board für die zwanzig Prozent maskuliner Würze, die letztendlich diesen lässigen Pariser Chic ergeben. Ich habe nach einer Jungs- Haltung für diese Kollektion gesucht und Madame Dautheville gefunden, erklärte die Designerin backstage und blinzelte grundfreundlich durch die Nerd-Brille. Ihr Plan war simpel, er lautete: Ich möchte etwas Großartiges tun. Eine knappe Woche später ist im Chloé- Headquarter an der Avenue Percier immer noch die Hölle los. Im dritten Obergeschoss hängt die Kollektion, von vielen Augen begutachtet und unzähligen Händen befummelt; Mitarbeiter hämmern an blendend weißen Schreibtischen die Bestellungen der internationalen Einkäufer in die Clare Waight Keller (l.) probiert ihre Kleider selbst an, bevor sie auf den Laufsteg kommen. Hier zwei Looks für Herbst FOTOS: H. LAURENT, CHLOE(2) Tastatur. Zwei Stockwerke darüber im Designtrakt: klösterliche Stille. Ihr Büro ist erwartungsgemäß hell, feminin und nicht zu aufgeräumt. Überall Nippes, Fotos, Blumen, auf dem Boden Bücherstapel. Die erste Frage stellt sie gleich mal selbst: Und, wie ertragen Sie den Modewochenwahnsinn? Die Fashion-Zombies? Ich bin so froh, dass wir mit Chloé ganz am Anfang dran sind, da kann ich am Wochenende fliehen. Und egal, wo ich hinfahre, keiner ist da, weil alle hier sind. Herrlich! Clare Waight Keller, 45, ist gleich auf den ersten Blick der Typ Frau, der in der Schule von den Jungs und den Mädels gemocht wurde. Offenes, zugewandtes Gesicht, man sieht viel Humor darin und Gelassenheit, an diesem Tag aber auch Erschöpfung. Die Show ist kaum rum, und sie arbeitet schon längst wieder an der Zwischenkollektion fürs Frühjahr, die in Kürze ausgeliefert wird und den eigentlichen Umsatz macht, weil sie nicht nur sechs Wochen im Laden hängt, sondern sechs Monate. Vier Kollektionen im Jahr, von denen immer zwei parallel entstehen wie schafft sie das? Oh, ich bin top organisiert. Ich konzentriere mich. Ich schreibe To-do-Listen. Und ich versuche wirklich, wirklich pragmatisch zu sein. Sie ist in Birmingham in eine bodenständige Familie hineingeboren worden, der Vater Ingenieur, die Mutter Sekretärin. Nach dem Abschluss am Royal College of Art ging es einmal rund um den Planeten Mode, von Calvin Klein zu Ralph Lauren zu Gucci zu der etwas angestaubten Strick- Marke Pringle of Scotland, die sie als Chefdesignerin komplett umkrempelte und modernisierte. Im Mai 2011 fing sie bei Chloé an. Sie ist nach Stella McCartney, Hannah MacGibbon und Phoebe Philo kurioserweise schon der vierte Brit-Import für dieses urfranzösische Haus. Übrigens keine kleinen Fische, ihre Vorgängerinnen. Aber sie schlägt sie alle. Der Erfolg kam schnell und scheinbar mühelos. Chloé-Taschen wie die Drew oder die Marcie sind heute geborene Bestseller, und wenn man im Geschäft an der Rue Saint-Honoré den Kundinnen zusieht, wie sie die Crêpe-de-Chine-Blusen, Spitzen-Tops und weichen Denim-Kleidchen durch die Finger gleiten lassen, blickt man in Augen voller Sehnsucht. Mit dem Frauenbild auf den Laufstegen tue ich mich manchmal schwer, sagt Waight Keller, da ist so viel Künstlichkeit und Härte. Ich habe männliche Designer schon gefragt:,wer in aller Welt ist diese Frau? Ich kenne die nicht! Die Antworten sind immer wieder faszinierend. Viele wollen einfach nur Objekte anziehen. Die Chloé-Designerin zieht ihre Freundinnen an, in Gedanken. Sie sollen hinreißend aussehen, lässig, jungenhaft, schick. Sie sollen sich wohl fühlen in ihren Kleidern. Kein Modell wandert auf den Laufsteg, das die Designerin nicht selbst anprobiert hat: Sind die Ärmel zu lang, klemmen sie unter den Achseln? Kann man in der Jacke Fahrrad fahren? Diese Mischung aus Gefälligkeit und Tragbarkeit hat ihr den Vorwurf eingebrockt, kommerziell zu sein, und den wischt sie jetzt nonchalant mit klimpernden Armbändern vom Tisch. Eine Kollektion nur zum Geldverdienen? Ich weiß zu hundert Prozent, was ich da rein tun müsste. Nehmen Sie nur mal aktuell die Spitzenkleider. Eine ganze Serie davon hing vor der Show fix und fertig da, alles absolute Top-Top-Top-Seller, mit denen wir ein Riesengeld verdient hätten. Sie hätte die Kleider noch in der Nacht zuvor in die Laufsteg-Auswahl nehmen können. Aber ich habe nichts davon gezeigt. Weil es sich nicht richtig anfühlte. Und ihre Chefs vom Luxuskonzern Richemont, was haben die dazu gesagt? Nun ja, sie haben mich natürlich gebeten, meine Entscheidung zu überdenken. Aber ich habe Nein gesagt. Glitzerndes Lächeln. Oh ja, sie genießt das. Botschaft an alle: Widerborstigkeit macht Spaß! Sie hat außerdem nur eine Sorte Stiefel und ein einziges Taschenmodell gezeigt und damit sogar noch mehr Geld verloren. Das erfordert Mut, auch deshalb, weil man sich bei dem einen Look dann bitteschön todsicher sein muss. Für Waight Keller hat das aber mit Orientierung zu tun: Wenn ich morgens aufstehe, finde ich es so viel angenehmer, wenn ich direkt weiß, was ich anziehen will. Also diese Stiefel zu dieser Tasche. An den Tagen, an denen ich es nicht weiß, ziehe ich mich fünfmal um, und es macht mich wahnsinnig. Es gibt zu viel Auswahl heutzutage. Das sind so Sätze, die man von einem männlichen Designer niemals hören würde. Trotzdem sind die Kreativabteilungen immer noch fest in der Hand von schwulen Männern auch deshalb, weil sie in der Regel keine Familie haben, nicht zum Elternabend oder Hausaufgaben kontrollieren müssen, sich also permanent mit Mode beschäftigen können. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das immer zu den besten Ergebnissen führt, sagt Waight Keller süffisant. Ihr Mann und die drei Kinder sind vor fünf Jahren mit nach Paris gezogen. Wenn keine Show ansteht, betritt sie das Büro um neun und ist abends um acht wieder zu Hause. Dann erzählt sie ihrem Mann, einem Architekten, zehn Minuten lang alles, was passiert ist: Bla, bla, bla, bla, nonstop. Und irgendwann sagt mein Mann:,Ihr Modeleute habt sie nicht mehr alle. Dann bin ich es los und kann an etwas anderes denken. Sie kocht Abendessen, bringt den Kleinsten ins Bett. An Wochenenden arbeitet sie nur in Ausnahmefällen, und wenn ihr einer eine Mail schreibt, kriegt er eine SMS zurück, das geht schneller. Und man denkt, hoppla. In einer Saison, die den Begriff Designer-Burnout salonfähig gemacht hat, sitzt man hier tatsächlich einer Frau gegenüber, die vier Kollektionen im Jahr entwirft, die Zügel fest in der Hand behält, nebenher drei Kinder großzieht und keine Klage darüber, wie abgehetzt und menschenverachtend das Business geworden ist. Im Gegenteil, sie wirkt gelöst und bester Dinge. Ein glänzender Kumpeltyp, schrieb die Vogue. Auch Clare Waight Keller wird natürlich auf die Tube drücken und zumindest die Zwischenkollektion in Zukunft schneller ausliefern müssen, damit die Kopien nicht längst bei Zara und H&M hängen. Allein die Jogginghosen mit den Seitenstreifen aus der aktuellen Saison: Ein Wahnsinn, ich sehe sie gerade überall. Obwohl man natürlich ganz klar sagen muss Kunstpause, Augenaufschlag meine sind besser. Art-of-Life Package im Kunst- und Lifestyle Hotel in den Gerlitzen Das hotel12 ist ein Kunst- und Lifestyle Hotel auf 1750 Metern Seehöhe. Minimalistisch und extravagant. Ein wiedergeborener Berggasthof der zum modernen Kunstwerk geworden ist. Das Kaufdown-Angebot hotel12 Art-of-Life Package beinhaltet 3 Übernachtungen für 2 Personen im Balkonzimmer mit traumhaftem Panoramablick inkl. alpinem Frühstück. Das direkt an der Skipiste gelegene Kunstund Lifestyle-Hotel empfängt seine Gäste in 12 Zimmern und Suiten, die von 12 Künstlern individuell gestaltet wurden.

62 62 RÄTSEL Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Dieses Versteck finden Sie nie! An einem geheimen Ort, irgendwo in Deutschland, haben wir ein Osterei verborgen. Sieben extraschwere Rätsel und eine Schatzkarte führen zum Ziel. Doch auch wer zu Hause bleiben will, kann mitgrübeln und gewinnen von oliver rezec Bei unserer Ostereisuche können Sie auf zwei Arten mitspielen: Entweder Sie begnügen sich mit sieben extraschweren Rätseln oder Sie machen sich anschließend noch auf die Reise, um das versteckte Ei zu finden. Für gemütliche Ostern: Die sieben Rätsel Bei jeder Rätselfrage sehen Sie eine Reihe von Markierungen: Jede davon steht für einen Buchstaben der richtigen Antwort. Um teilzunehmen, müssen Sie nicht alle sieben Rätsel lösen: Fünf Richtige genügen. Senden Sie bis zum 5. April 2016 eine mit Ihren Lösungen, Ihrer Anschrift und der Betreffzeile Fünf Richtige an oder schreiben Sie uns eine Postkarte an die Süddeutsche Zeitung, Redaktion Gesellschaft und Wochenende, Stichwort: Fünf Richtige, Hultschiner Straße 8, München. Unter allen Einsendern mit fünf (oder mehr) Richtigen verlosen wir zehnmal das Strategiespiel Tackle aus der Süddeutsche Zeitung Edition. Für aufregende Ostern: DieSchatzsuche Wenn Sie unser Osterei aufspüren möchten, kommt nun die Schatzkarte ins Spiel: Sobald Sie alle sieben Antworten gefunden haben (wenn Sie scharfsinnig sind, genügen Ihnen auch weniger als sieben), verrät Ihnen der Sternenbogen auf der Karte den sehr merkwürdigen Titel eines Werkes, das sich mit einem bestimmten Ort in Deutschland befasst. Dieser Ort ist der Ausgangspunkt für Ihre Suche auf der Karte dargestellt durch den roten Stern. Sie müssen Ihre Tasche übrigens nicht sofort packen: In diesem Jahr können Sie einen Teil der Schatzkarte von zu Hause aus enträtseln. Ab welchem Punkt Sie nur vor Ort weiterkommen, müssen Sie selbst entscheiden. Die verschlüsselten Hinweise auf der Schatzkarte führen Sie zum versteckten Osterei. Sie finden es an einem öffentlich zugänglichen Ort, unter freiem Himmel, nur bedeckt von einer Handbreit Laub. Wir empfehlen Ihnen zwar festes Schuhwerk, doch wir schicken Sie weder ins Naturschutzgebiet noch bringen wir Sie in Gefahr. Bleiben Sie bitte verantwortungsvoll, gehen Sie pfleglich mit der Natur um und respektieren Sie die Verhaltensregeln vor Ort. Auf dem Osterei finden Sie ein Passwort. Notieren Sie es sich und legen Sie das Ei dann bitte so zurück, wie Sie es vorgefunden haben. Denn diesmal ist unsere Ostereisuche kein Wettrennen: Jeder Finder soll eine Chance auf den Gewinn haben. Wir verlassen uns auf Ihre Fairness. (Das bedeutet allerdings auch: Je schneller Sie das Rätsel lösen, desto sicherer können Sie das Ei noch aufspüren, falls es womöglich ein übelmeinender Mitspieler doch rauben sollte.) Mailen oder schreiben Sie uns das Passwort, Ihre Anschrift und mindestens fünf Richtige an die oben genannte Adresse, in diesem Fall mit der Betreffzeile Osterei und Sie nehmen an der Verlosung des Hauptgewinns teil: Fotos: Sorin Morar, Deutsches Museum (2), SZ Photo; weiterer Bildnachweis am 9. April Das Deutsche Museum in München öffnet Ihnen seine verbotenen Türen: Der Archivleiter führt Sie und Ihre Begleitperson exklusiv in nichtöffentliche Keller, Türme und Werkstätten und zeigt Ihnen Kostbarkeiten des Archivs, darunter auch eine Nobelpreismedaille. Sollte das Ei bis einschließlich Ostermontag noch nicht gefunden worden sein, geben wir auf der Panorama-Seite nach und nach weitere Hinweise auf das Versteck. Die Auflösung und Gewinner veröffentlichen wir in der übernächsten Süddeutschen Zeitung am Wochenende, also am 9. April. Mitarbeiter des Süddeutschen Verlags sowie ihre Angehörigen dürfen leider nicht mitspielen. Durch die Teilnahme erklären Sie sich damit einverstanden, dass wirim Gewinnfall Ihren Namen veröffentlichen. Je Absender ist nur eine Einsendung zulässig und je Rätsel (sieben Rätselfragen plus Osterei-Passwort) nur eine Antwort. Nachkorrekturen und Mehrfacheinsendungen können zur Disqualifikation führen. Nach dem 5. Aprileingehende Sendungen werden nicht berücksichtigt. Ihr Vorgehen bei der Schatzsuche verantworten Sie selbst der Süddeutsche Verlag haftet nicht für Schäden, die Ihnen bei der Teilnahme am Spiel entstehen oder die Sie dabei verursachen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung der Gewinne ebenfalls.

63 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 RÄTSEL 63 mittelschwer schwer QUARTETT Vier Bilder, eine Gemeinsamkeit welche? von oliver rezec FOTOS: IMAGO (6), DPA/PA, FELIX HAHN (CC BY-SA 3.0), RICARDO THOMAS, REO von michael stallknecht Als der Turiner Rechtsanwalt Secondo Pia die erste Negativplatte entwickelt, wird ihm schwindlig vor Augen. Er kann nicht glauben, was er sieht: das Antlitz des Jesus von Nazareth, wie er es aus der ikonografischen Tradition kennt. Man schreibt das Jahr 1898, der Hobbyfotograf hat soeben die ersten Fotos von dem Leinen gemacht, das manche für das Leichentuch Christi halten. Dem bloßen Auge zeigt die 4,36 Meter lange und einen guten Meter breite Stoffbahn schattenhafte Umrisse von Vorder- und Rückseite eines Menschen. Doch in der Dunkelkammer erkennt Pia klar einen nackten Mann mit vor der Scham gekreuzten Händen, halblangen Haaren und Bart. Er hat entdeckt, was zuvor niemand ahnen konnte: Die beiden Abbildungen sind Negative. Von der Stirn läuft Blut, auch Spuren von Peitschenhieben scheinen sichtbar zu sein Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts wird die Sacra Sindone, wie die Italiener das Leintuch nennen, im Dom zu Turin aufbewahrt. In unregelmäßigen Abständen wird es der Öffentlichkeit gezeigt, zuletzt pilgerten im vergangenen Jahr wieder mehrere Millionen Menschen nach Turin wäre es fast einem Brand zum Opfer gefallen, nachdem es schon 1532 einmal versengt worden war. Die Brandspuren sind mit bloßen Auge gut zu erkennen. Doch ansonsten erscheinen die Konturen umso mehr zu verschwimmen, je näher der Betrachter an das Tuch herantritt. Auf den Fotografien dagegen sieht man die Wunden an der Seite und in der sichtbaren der beiden Hände, wie man sie nach der Darstellung der Kreuzigung Christi in den Evangelien erwarten würde. Von der Stirn läuft in dünnen Rinnsalen Blut, auch Spuren von Peitschenhieben scheinen sichtbar zu sein. Aber handelt es sich deshalb schon um das tatsächliche Grabtuch Christi oder nur um einen der vielen bekannten Fälle von Reliquienfälschung? Diese Frage sorgt bis heute für eine Forschung, wie sie keinem anderen religiösen Objekt zuteil geworden ist. Als sich in den Siebzigerjahren zum ersten Mal Naturwissenschaftler über die Stoffbahn beugten, tippten die meisten von ihnen auf Echtheit. Doch als man 1988 ein Stück des Stoffes mithilfe der neuen Methode der Radiokohlenstoffdatierung untersuchte, fiel das Ergebnis ernüchternd aus. Drei Labore datierten das Leinen unabhängig voneinander auf die Jahre zwischen 1260 und Das würde gut zu der Tatsache passen, dass die erste öffentliche Darstellung des Stoffs für das Jahr 1357 bezeugt ist. Ein französischer Adliger hatte in Lirey nahe Troyes eine Kapelle für das Tuch gebaut, fiel dann aber in einer Schlacht. Seine Familie benötigte Geld. Sie habe aus Gewinnabsicht ein mit Schlauheit gemaltes Tuch angeschafft, schimpfte der örtliche Bischof. Der reinste Massentourismus sei DEM GEHEIMNIS AUF DER SPUR Stoff für Legenden Abbild von Jesus oder raffinierte Fälschung? Bis heute ist unklar, wie das berühmte Turiner Grabtuch entstanden ist In der Fotografie erkennt man deutlich die Vorderseite eines Mannes, links und rechts davon Brandspuren und vier große Löschwasserflecken aus dem Jahr 1532 FOTO: RTR das nun, eine Geldmaschine. Dabei habe ein Künstler schon seinem Amtsvorgänger gestanden, das Bild gefälscht zu haben. Nur wie? Denn gemalt, wie der Bischof meinte, ist die Darstellung nicht. Bei Untersuchungen wurden keine Farbpigmente gefunden. Eher schon käme ein fotografisches Verfahren infrage. Doch woher sollte ein mittelalterlicher Fälscher die entsprechenden Chemikalien nehmen und erst recht den Lichtblitz, den es für eine Projektion dieser Größenordnung braucht? Noch rätselhafter wird die Sache, weil das Bild in modernen bildtechnischen Analysen im Gegensatz zu Fotografien auch dreidimensionale Eigenschaften zeigt. Es kann aber auch kaum entstanden sein, indem ein Mann mit dem Tuch umwickelt wurde. Denn dann müsste die Körperoberfläche in der Abwicklung verzerrt erscheinen. Das gilt auch dann, wenn sich tatsächlich der Leichnam Jesu im Tuch befunden haben sollte. Jedenfalls, solange man sonstige übernatürliche Elemente ausschließt. Vor wenigen Jahren konnte ein italienischer Chemieprofessor scheinbar ein ähnliches Objekt herstellen, indem er ein lose über einen Assistenten geworfenes Leinen mit Ockerfarbe abtupfte. Den Negativeffekt erklärte er damit, dass sich die Farbe bei der Alterung verflüchtigt, während sich die in ihr enthaltene Säure in die Tuchoberfläche frisst. Andere argumentieren, dass ein Flachrelief auf das Tuch gepresst worden sein könnte. Doch um die Details einer Kreuzigung zu simulieren, müsste ein mittelalterlicher Fälscher gewaltige anatomische Kenntnisse und viel archäologisches Detailwissen besessen haben oder selbst einen Menschen gekreuzigt haben. Auch die Blutspuren auf dem Tuch scheinen echt zu sein. Wer sich mit der Sindonologie beschäftigt, wie sich die Wissenschaft vom Turiner Grabtuch nennt, der stößt auf viel kriminalistischen Spürsinn und eine Fülle von widersprüchlichen Behauptungen. Wissenschaftler wie Laien, Theologen wie Atheisten, seriöse Experten wie zahllose Esoteriker und Verschwörungstheoretiker beteiligen sich an einer Diskussion, die oft extrem polemisch geführt wird. Auch die Echtheitsbefürworter können dabei immer wieder Boden gut machen. So scheinen sich auf dem Tuch Pollen von Pflanzen zu finden, die nur in Palästina wachsen. Auf hochauflösenden Bildern will man zudem Spuren von Münzen erkannt haben, wie sie in der Antike Leichen auf die Augen gelegt wurden. Bei der Radiokarbondatierung, so die Argumentation, habe man aus Versehen einen der Flickfetzen erwischt, die im Lauf der Jahrhunderte zum Schutz des Tuches angestückelt worden seien. Der Wissenschaft scheint es so mit dem Turiner Grabtuch letztlich nicht anders zu gehen als dem bloßen Auge des Betrachters: Je näher sie den Abbildungen zu kommen sucht, desto mehr verflüchtigen sie sich. Die katholische Kirche bleibt da vorsichtigerweise bis heute skeptisch: Sie spricht bis auf Weiteres von einer Ikone, nicht von einer Reliquie. ALLER ANFANG R B w i e w N SCHWEDENRÄTSEL Hasen LÖSUNG VOM DONNERSTAG... Bayerns Innenminister habe diese Offenbarung nicht so bös gemeint, beschwichtigte der darin beschriebene Entertainer. Wie lautet das Zitat? SCHACH Attraktive Attacke a b c d e f g h UND VOM WOCHENENDE Anand Swidler (Spanisch) Das Kandidatenturnier in Moskau nahm bisher einen etwas überraschenden Verlauf. Nach sechs Runden lag mit Hikaru Nakamura einer der Top-Favoriten mit zwei Niederlagen ohne Sieg auf dem letzten Platz, während mit Fabiano Caruana auch der andere Vertreter der USA blass agierte. Die Führung teilten sich vor der ersten Halbzeit der Russe Sergei Karjakin und der für sein originelles Spiel berühmte Armenier Levon Aronian, der bei seinen vorherigen Anläufen zum WM-Match oft Nerven gezeigt hatte. Blendend aufgelegt präsentierte sich auch der 46-jährige Turniersenior Viswanathan Anand, dem in nachfolgender Partie gegen den Russen Pjotr Swidler aus der sechsten Runde ein Angriffssieg glückte, der das dynamische Potenzial der altehrwürdigen Spanischen Partie demonstriert: 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf Le7 6.Te1 b5 7.Lb a4 Lb7 9.d3 Te8 10.Sbd2 Lf8 11.c3 Sa5 12.Lc2 c5 13.d4 exd4 (einfacher war 13...cxd4 14.cxd4 d5 15.dxe5 Sxe4, Swidler unterschätzt das kommende Qualitätsopfer) 1 Position nach 22...Kh8 14.cxd4 d5 (hier war 14...cxd4 15.e5 Sd5 gut spielbar, z. B. 16.Sb3 Sxb3 17.Dd3 g6 18.Lxb3 Sb4 19.Dxd4 Lxf3 20.gxf3 Tc8 mit unklarem Spiel) 15.e5 Se4 16.axb5 (ein sehr wichtiger Zwischenzug nach dem sofortigen 16.Sxe4 dxe4 17.Txe4 Sb3 18.Sg5 kann sich Schwarz mit 18...Sxa1 19.Dh5 Dxg5 20.Lxg5 Sxc2 verteidigen) 16...axb5 17.Sxe4 dxe4 18.Txe4 (ein sehr starkes Qualitätsopfer, das die Weichen auf Angriff stellt. Nach 18.Lxe4 Lxe4 19.Txe4 Dd5 20.Te1 c4 steht Schwarz ausgezeichnet) 18...Sb3 (hier führt diese Idee in den Abgrund) 19.Txa8 Lxa8 20.Sg5 Sxc1 (es ist keine Verteidigung ersichtlich, nach 20...h6 gewinnt 21.Sxf7 Kxf7 22.Tf4+ Kg8 23.Dd3) 21.Dh5 h6 22.Dxf7+ Kh8 Diagramm 23.Tg4 (eine hübsche Pointe, nun droht vernichtend 24.Dg6) 23...Da5 (23...hxg5 24.Dh5+ Kg8 25.Lh7+ Kh8 26.Lg6+ Kg8 27.Dh7 Matt) 24.h4 (Schwarz gibt auf, eine mögliche Folge wäre De1+ 25.Kh2 Se2 26.Sh3 Td8 27.Df5 Kg8 28.Dh7+ Kf7 29.e6+ Kxe6 30.Df5+ Ke7 31.Dxc5+ Td6 32.Da7+ Td7 33.Dxa8) stefan kindermann STR8TS mittelschwer SUDOKU schwer Quartett mittelschwer Fräulein Kassandra ist die Lehrerin der Biene Maja, Frau Mahlzahn peinigt in den Jim Knopf -Geschichten ihre Schüler, Severus Snape unterrichtet Harry Potter. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann war ebenfalls Lehrer. Schwer Das skizzierte Versmaß war der Alexandriner, mittelbar benannt nach Alexander dem Großen. Auch die ägyptische Stadt Alexandria, Oliver Stones Film Alexander und der Flughafen von Skopje tragen seinen Namen. STR8TS: SO GEHT S Jede Zahl von 1 bis 9 kommt pro Zeile und Spalte höchstens einmal vor. Ununterbrochene Reihen weißer Felder (Straßen) enthalten nur aufeinanderfolgende Zahlen, aber in beliebiger Reihenfolge. Zahlen auf schwarzen Trennfeldern gehören zu keiner Straße Syndicated Puzzles Inc.

64 64 STIL ESSEN UND TRINKEN Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Nichts für Hochstapler Hübsch, bunt und frühlingshaft dem Macaron-Boom geht die Luft nie aus. Dem Baiser dagegen leider oft. Es lässt Tausende Hobbybäcker verzweifeln von laura hertreiter Baiserschalen SAMSTAGSKÜCHE 150 g Puderzucker, 130 g feines Mandelmehl, 100 g Eiweiß, 30 g Zucker, einige Tropfen Zitronensaft, eine Prise Salz (reicht für 30 Macarons) Puderzucker und Mandelmehl mischen und sieben. Eiweiß mit Zitronensaft und Salz schaumig schlagen. Zucker nach und nach einarbeiten und weiterschlagen, bis ein fester Eischnee entsteht. Nach Wunsch Lebensmittelfarbe hinzugeben. Die Hälfte der Mandel-Puderzucker-Mischung in Macaronage- Technik unterheben (s.o.). Dann kommt die zweite Hälfte, bis alles glatt und glänzend ist. Die Masse im Spritzbeutel mit genügend Abstand in Kreisen mit drei Zentimetern Durchmesser auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen. Von unten gleichmäßig gegen das Backblech klopfen, damit die Luft aus dem Teig entweicht. Bei Zimmertemperatur mindestens 30 Minuten antrocknen lassen. Den Backofen unterdessen bei etwa 145 bis 160 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Dann auf 140 bis 155 Grad reduzieren, und den Teig für 12 bis 15 Minuten backen (dabei öfter kontrollieren). Anschließend samt Backpapier auf die Arbeitsfläche ziehen, abkühlen lassen. Einen Versuch ist es wert Schon als sie sich die roten Schürzen umbinden ist klar, dass die Gescheiterten auch diesmal scheitern werden. Das perfekte Macaron dauert drei Tage, sagt Kursleiterin Daniela Sepp, dunkles Haar, Jeans und Kochjacke. Wir haben drei Stunden. Drei Stunden, in denen sie Freizeitbäckern im Zeitraffer zeigen wird, wie sie es nach vielen Fehlversuchen zu Hause doch schaffen können, dass das bunte Baisergebäck fluffig wird. Zart und lecker. Und vor allem: hübsch. Denn, machen wir uns nichts vor, Macarons sind weniger das Gebäck der Stunde, weil das Mandelbaiser im Idealfall zart auf der Zunge zergeht, und sich der Geschmack der Füllung sanft entfaltet. Sie sind es hauptsächlich wegen ihrer zuckersüßen, kantenlosen Pastellästhetik. Muffins, selbst Cake-Pops, sehen einfach plump aus daneben. Und so kommt kaum eine Frauen-, Wohn- oder Kochzeitschrift in den Frühlingsausgaben ohne große Bilder der fröhlichen Doppelkekse aus. Auch diese Zeitungsseite nicht. In den vergangenen Jahren haben in jeder großen deutschen Stadt duftende Manufakturen eröffnet, die Macarons mit filigranen Verzierungen in Klarsicht-Schmuckschachteln verkaufen, Quengelware für Erwachsene. Die Sorten- und Geschmacksvielfalt ist von Kostbarem Olivenöl mit Tahiti-Vanille bis hin zu Marshmallow-Meersalz explodiert. In Buchläden breiten sich großbebilderte Macaron-Rezeptbücher aus wie Hefeteig. Und das Baiser-Leben könnte eine einzige bunte Herrlichkeit sein. Wenn da nicht die vielen Katastrophen-Backberichte im Netz wären, wo Verzweiflung ganze Onlineforen in Aufruhr versetzt: Wie zur Hölle wird der verdammte Macaron glatt, ebenmäßig, formschön, farbecht? Was tun gegen das Zerrinnen, Zerbröseln, Zusammenfallen und Verkleben? Expertin Daniela Sepp kennt jedes dieser Probleme. Kaum ein Gebäck kann den Bäcker so zum Wüten und Heulen bringen, sagt sie. Der Teig sei so empfindlich, dass schwankende Luftfeuchtigkeit oder sogar ein heraufziehendes Gewitter ganze Chargen zerstören können. Vor einigen Jahren, als in Deutschland noch keiner wusste, was der Quatsch mit den bunten Mini- Burgern soll, kostete Daniela Sepp ihr erstes Macaron in der Heimat des Gebäcks, in Frankreich. Ein Traum, wie eine Wolke, so etwas hatte ich nie zuvor gegessen. Vor drei Jahren begann sie, selbst Macarons in ihrer Münchner Boutique Principessa s zu verkaufen. Zwischen zwölf und 15 Stunden am Tag rührt und backt und füllt und dekoriert sie, gelernt hat sie das in einer Pâtissier-Ausbildung in Frankreich. Heute beliefert sie auch Feinkost Käfer, in ihrer Vitrine liegen knapp dreißig Geschmacksrichtungen, in den Farben Himbeerrosa, Pistaziengrün, Zitronengelb, mit winzigen Verzierungen, einen Euro achtzig das Stück. Auch sie hat ein Rezeptbuch geschrieben. Und abends hilft sie Verzweifelten in ihrer Backstube, Macarons zu backen, die eben nur mit sehr viel Geduld so pastellpittoresk werden, dass man ein Foto davon instagrammen möchte. Drei Tage, wiederholt sie eindringlich bei ihrem Münchner Workshop vor sechs Schülern, mindestens. An Tag eins backt man die Kekse, auch Schalen genannt, und rührt die Füllung an. An Tag zwei füllt man die Schalen und lässt die Macarons offen im Kühlschrank reifen. An Tag drei folgt die Deko. Der fertige Keks hält gekühlt etwa sieben Tage lang. Während die Backschüler extrafeines Mandelmehl mit Puderzucker mischen, erklärt Daniela Sepp, dass die Liebe zum Macaron nicht nur mit jedem Hochglanzbild in Deko-Magazinen wächst, sondern auch mit der Glutenskepsis. Der Teig besteht aus Mandeln, Puderzucker und Ei. Das können auch alle essen, die auf Gluten verzichten wollen oder müssen. Damit die Konsistenz später stimmt, werden Mehl und Puderzucker mit der Macaronage- Technik mit einer glänzenden Mischung aus geschlagenem Eiweiß, Zitronensaft, Salz und natürlicher Lebensmittelfarbe vermengt. Mit einem weichen Plastik-Teigschaber wird die Masse dabei so lang vom Rand der Schüssel zur Mitte gedrückt, bis alle Luftbläschen verschwunden sind. Das dauert, die Schüler wechseln sich mit schmerzenden Handgelenken ab. Der Teig muss wie ein Band fließen, sagt Daniela Sepp, recht unerbittlich, nicht zu fest oder flüssig. Erst dann gibt sie ihn in einen Spritzbeutel und setzt Kleckse auf ein Backblech. Das Blech nimmt sie anschließend von der Anrichte und klopft minutenlang mit dem Handballen von unten dagegen. Das ist das Geheimnis, damit die Schalen später die perfekte Form bekommen. Die perfekte Form ist, von oben gesehen, natürlich ein ebenmäßiger Kreis. Von der Seite aber geht es um mehr: Um die gleichmäßig zentrierte Wölbung und das, was Experten das Füßchen nennen, den rauen Rand an der Unterkante, wo der Teig später auf die Füllung trifft. In der Übungsküche wird also donnernd geklopft. Bevor die Bleche im Ofen landen, empfiehlt Daniela Sepp eigentlich, den Teig bis zu zwei Stunden bei Zimmertemperatur antrocknen zu lassen. Bis er beim Andrücken mit dem Finger leichte Dellen bildet. Aber Kurs ist Kurs und die Zeit knapp, also verschwinden die Kleckse sofort im Rohr. Die Temperatur hängt total vom Ofen ab, weil der Teig so empfindlich ist, sagt Daniela Sepp. Bei ihr sind es 15 Minuten bei 140 Grad. Unterdessen werden die Füllungen angerührt. Kokos-Vanille, Marzipan-Feige, Zartbitterschokolade. Für die Bindung kommen Honig oder kalte Butter dazu. Füllen kann man mit allem, was vorstellbar ist, erklärt die Kursleiterin. Die fertige Füllung verleiht dem Macaron seinen Geschmack. Der Keks selbst schmeckt immer gleich, egal, mit welcher Lebensmittelfarbe er koloriert wurde. Dass Pistazien-Macarons grün sind und Himbeere pink, ist mehr eine psychologische Sache, sagt Sepp. Die Farbe unterstreicht nur gefühlt den Geschmack. Die Füllung wird mit einer Spritztülle großzügig auf eine fertige Keksschale gesetzt. Eine zweite Schale mit einer vorsichtigen Drehbewegung daraufgesetzt. Dann wird verziert. Mit Zuckerfarbe, Blattgold, Marzipan, Liebesperlen, Schokolade oder Zitronenzucker. Nach drei Stunden, die eigentlich drei Tage hätten sein sollen, leuchten die Wangen der Backschüler so rot wie ihre Schürzen. Wenn ihr das alles mit viel Zeit zum Ruhenlassen macht, wird das Ergebnis wunderschön, sagt Daniela Sepp. Die Theorie, sie sitzt also. Und die Praxis? Sie liegt, flach, ermattet und nicht ganz formvollendet auf der Anrichte. Aber sie leuchtet immerhin verheißungsvoll in den schönsten Frühlingsfarben. Wer will da von Scheitern reden? Das selbstgemachte Macaron, er ist eher wie ein ewiges Versprechen: Ganz sicher, die Zukunft wird köstlich bunt und hübsch. Dunkle Schokofüllung 180 g Schlagsahne, ¼ Vanilleschote, 60 g dunkle Schokoladenkuvertüre (72% Kakao), etwas Honig 60 g der Sahne mit dem ausgekratztem Vanillemark und der Schote erhitzen. Schokolade im Wasserbad schmelzen. Die heiße Sahne ohne Schote mit der Schokolade verrühren, Honig zufügen. Abkühlen lassen. Mit 120 g kalter Sahne mischen und einige Stunden in den Kühlschrank stellen. Dann steif schlagen. Kokosfüllung 100 g weiße Schokolade-Kuvertüre (35% Kakao), 50 g Kokosmilch, 20 g kalte Butter, optional Kokosraspeln Die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen. Kokosmilch erwärmen und mit der Schokolade verrühren. Kalte Butter unterrühren. Zu der glatten Creme nach Wunsch Kokosraspeln geben. Abkühlen lassen, abgedeckt mindestens vier Stunden kalt stellen. HERT Ein Rezept der Münchner Manufaktur Principessa s FOTO UND STYLING: SORIN MORAR Hier wird s österlich Gutes Frühstück? Wir haben Profis um ihr Lieblingsrezept gebeten Das Frühstück wird zu keiner Zeit im Jahr so wichtig genommen wie an Ostern. Die Ansprüche sind hoch: Was auf den Tisch kommt, soll besonders sein und dazu am besten unkompliziert. Wir haben daher einem Spitzenkoch und zwei Meister-Konditorinnen nur eine Frage gestellt: Was bereiten Sie für den Ostermorgen zu, wenn Sie wenig Zeit haben und es außergewöhnlich werden soll? Unsere Einzige Bedingung: Ein Ei muss drin sein. Kräuter-Ei Das Rezept: Vincent Klink hat das Kräuterei eher zufällig erfunden. Der Sternekoch wäre in seinem Stuttgarter Restaurant Wielandshöhe fast an verlorenen Eiern verzweifelt, bis ihm eine Idee kam: Die Bestellung durch die Gäste lief schon und ich ruinierte einen halben Karton Eier. Dann kam das Heureka: Ich wickelte panisch die Eier in Frischhaltefolie, und die fühlten sich nach sechs Minuten stabil und im Inneren weich an. Das reichte zwar nicht für den Nobelpreis, wohl aber für eine herzhaft-köstliche Eierspeise zu Ostern. Die Zutaten: Kräuterei: 2 Eier, 1 l Wasser, 2 TL gehackte Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Estragon), Klarsichtfolie (DIN A5), Essig, Salz, Pfeffer, Olivenöl. Spinat: 500 g Blattspinat (entstielt), 1 EL Olivenöl, je 1 feingehackte Schalotte und Sardelle, Salz, Pfeffer, Muskat. Die Zubereitung: Eine Suppentasse mit Folie auskleiden und mit Olivenöl auspinseln. Etwas Salz, Pfeffer und die Kräuter darin verteilen. Die 2 Eier in die Tasse schlagen. Die losen Enden der Folie zusammendrehen bis alle Luft entwichen ist und die Eier zur Kugel gedreht sind, die Kugel mit Küchenfaden zubinden und ins kochende Wasser geben. 6-8 Minuten sieden lassen. Den Spinat gut waschen und trocken schleudern. Die feingehackte Schalotte in etwas Olivenöl anschwitzen, eine sehr fein gehackte Sardelle mit dem Spinat in die Pfanne geben und bei großem Feuer kurz zusammenfallen lassen. Grob hacken. Meistens muss man nicht extra salzen, etwas Muskat darf aber ran. Den Spinat auf ein Sieb geben, ausdrücken und mit einer Senke in der Mitte anrichten. Zum Servieren den Knoten der Folie aufschneiden und das Doppelei, das nun aussieht wie eine Mozzarellakugel, ins Spinatnest setzen und mit Öl beträufeln. Hasen-Kekse Das Rezept: Heidi Ratzka, verkauft als Chefin der gleichnamigen Salzburger Konditorei feinstes Gebäck. Doch als Meisterin ihres Fachs hasst sie nichts so sehr wie unnötigen Schnickschnack, der geschmacklich nicht lohnt. Daher macht sie zu Ostern gerne frische Mürbteigkekse in Form von Häschen und Schäfchen. Ein sehr einfaches, schnelles Ostergebäck mit Zutaten, die fast jeder im Haus hat. Diese Kekse backt man am besten noch in der Früh vor dem Osterbrunch frisch. Die Zutaten: 100g Puderzucker, 200g Butter, 300 g Mehl glatt (780), 1 kleines Ei-Dotter, 1 Prise Salz, 1 Biozitrone, Naturvanille, Kakao, Marmelade (zum Beispiel Erdbeere). Die Zubereitung: Alle Zutaten rasch zu einem Teig kneten und diesen für 30 bis 40 Minuten in den Kühlschrank legen. Den Teig teilen und in den hellen Teig (für die Hasen) etwas Abrieb einer Biozitrone geben. Den Teig ausrollen, Hasen ausstechen und aufs Blech legen. Die Teigreste und die zweite Hälfte des Grundteiges mit 1-2 EL Kakao und 30g Butter erneut zusammenkneten, den Teig ausrollen, schwarze Schafe ausstechen und sie aufs Blech legen. Die Teigmenge ergibt etwa 24 Hasen und 24 Schafe. Tipp: Hasen und Schafe abwechselnd aufs Blech legen, dann lässt sich der Bräunungsgrad besser erkennen. Bleche kühl stellen und kurz vor dem Essen bei 190 Grad Minuten backen. Je zwei Kekse mit Marmelade zusammenkleben und bei Bedarf verzieren oder mit Ei bestreichen und Mandelsplittern bestreuen. Oster-Crêpe Das Rezept: Konditorenweltmeisterin Andrea Schirmaier-Huber hat ihre erste Crêpe Suzette als junges Mädchen in Salzburg gegessen, eine ihrer wichtigsten kulinarischen Erinnerungen. Allerdings ist sie keine Freundin von Grand Marnier und hat das Rezept daher mit Marillen und Weißwein umgewandelt. Die Zutaten: Crêpe-Teig: 150 g Mehl, 4 Eier, 245g Milch (3,5%), 10g Zucker, 105 g Mineralwasser, 30 g Butter, 1 Prise Salz, Tonkabohne. Marillen-Ragout: 6 große, reife Marillen (gibt es auch tiefgefroren), 500 g Weißwein, 100 g Marillenlikör, 80 g Kokosblütenzucker, 40g Wasser, 10g Stärke, ½ Vanilleschote. Griechischer Joghurt, Puderzucker, Minzblätter. Die Zubereitung: Für den Teig das Mehl in eine Schüssel sieben, dass es frei von Klumpen ist. Eier, Zucker, Salz und Milch zugeben, alles zu glattem Teig rühren. Den Teig mit der Tonkabohne abschmecken, durch ein Haarsieb passieren und kurz ruhen lassen. Die Butter in einer Pfanne auflösen, bis diese goldbraun ist und dann in den Teig rühren. Zum Schluss das Mineralwasser unterrühren und sofort mit dem Ausbacken beginnen. Dafür etwas Teig gleichmäßig in der Pfanne schwenken. Wenn die Unterseite goldbraun ist, wenden. Für die Sauce die Marillen waschen, halbieren und entkernen. Die Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark auskratzen. Den Weißwein zum Kochen bringen, Marillenhälften darin blanchieren, entnehmen und in Eiswasser geben, damit sich die Haut lösen lässt. Die abgezogene Haut ebenso zum Wein geben wie Likör, Zucker und Vanillemark; alles gut einkochen lassen, danach passieren. Die Stärke mit Wasser verrühren und in die Weinmischung geben, nochmals aufkochen lassen und zur sämigen Soße abbinden. Die Marillenhälften in die Soße legen und ziehen lassen. Den Crêpe mit Sauce und Früchten servieren, dazu passen auch etwas griechischer Joghurt, Puderzucker und Minze.

65 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März IMMOBILIEN MEHR ALS ANGEBOTE IM IMMOBILIENMARKT UNTER Theke statt Taufbecken Weil die Zahl der Gottesdienstbesucher zurückgeht und der Erhalt von Kirchen teuer ist, werden immer mehr Sakralbauten in Deutschland umgenutzt. Das ist eine Herausforderung für alle Beteiligten, denn nicht immer stößt die Umwandlung auf Zustimmung von sabine richter Gottesdienste werden hier schon lange nicht mehr gefeiert. Dort, wo sich früher Kirchenbänke reihten, steht heute ein Fußballtor. Im Hauptschiff der gotischen Hallenkirche kicken die Schüler einer privaten Hauptschule. Bereits in den Achtzigerjahren wurde die ehemalige Reichsabtei St. Maximin in Trier zu einer Turnhalle umgebaut. Die Klosterkirche ist eins von zahlreichen Beispielen für Kirchenumnutzungen in Deutschland. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Weniger Gottesdienstbesucher, weniger Mitglieder und damit Kirchensteuergeld zwingen die Kirchen zur Verkleinerung der Gemeinden, der Kirchenstandorte, des sakralen und profanen Gebäudebestandes. In der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt es mehr als Kirchen, stehen unter Denkmalschutz. Vor allem in Ostdeutschland sind viele von unwiderruflicher Zerstörung bedroht, wenn nicht schnelle Hilfe kommt. Um die Substanz zu erhalten, sind für Unterhaltung und Betrieb zwischen 600 bis 800 Millionen Euro im Jahr nötig. Viele Gemeinden können diese Last nicht mehr tragen. Missdeutbare Nutzungen fügen der Kirche großen Schaden zu, sagt der Theologe Adolphsen 278 Kirchen wurden nach Angaben der EKD von 1990 bis Ende 2014 zu den verschiedensten Zwecken umgenutzt, 16 davon sind im Eigentum der Kirche verblieben. Allerdings wurden im selben Zeitraum 347 Kirchen und Gottesdienststätten in Gemeindezentren, der modernen Form des Kirchbaus, neu errichtet. Mit den zu erwartenden demografischen Veränderungen dürfte sich das Problem der Kirchen, ihren umfangreichen Immobilienbestand zu unterhalten, verschärfen. Die Kirchenstatistik lässt nichts Gutes erwarten: Die durchschnittliche Zahl der katholischen Gottesdienstbesucher sank von 11,7 Millionen im Jahr 1965 auf 2,6 Millionen Von 700 Gotteshäusern, deren Bedeutung und Verwendung sich in den nächsten zehn Jahren ändern werde, geht die Deutsche Bischofskonferenz allein für die katholische Kirche aus. Was tun mit scheinbar überflüssigen Kirchen? Sicher ist, dass sie die Fantasie kreativer Architekten beflügeln. Und so zog in Köln-Rondorf ein Architekturbüro in eine ehemalige Pfarrkirche ein, im Hochsauerland wurde eine Dorfkirche zur Bierstube umgebaut, die Dorfkirche im brandenburgischen Milow ist heute eine Sparkasse, die ehemalige Karmeliterkirche Rottenburg ein Diözesanmuseum. Weitere wurden zu Kunstschulen, Kitas, Veranstaltungsräumen, Museen oder Bibliotheken, Wohnungen und Altenheimen. Für die ehemalige Bischöfin und EKD- Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Margot Käßmann, ist es wichtig, dass leer stehende Kirchen mit Rücksicht auf die religiösen Gefühle der Gemeinden sorgsam umfunktioniert werden. Das ist nicht immer der Fall. Und so gab es kritische Stimmen und auch heftige Bürgerproteste, wenn Kirchen zu Restaurants, Cafés oder sogar zu einer Sparkasse umfunktioniert wurden. Missdeutbare Nutzungen fügten der Kirche schweren Schaden zu und erweckten den Eindruck, dass die Kirche sich selbst nicht ernst nehme oder ihre Identität aufgebe, sagt der Theologe Helge Adolphsen, ehemaliger Präsident des evangelischen Essen und feiern in ungewöhnlicher Umgebung: Das Restaurant Glück und Seligkeit wurde 2005 in der früheren Bielefelder Martinikirche eröffnet. Kirchbautages, eines Zusammenschlusses von Architekten, Theologen, bildenden Künstlern, Denkmalpflegern und Stadtplanern, der Gemeinden auch bei Nutzungsänderung von Kirchen berät. Veranstaltungen wie Konzerte oder Ausstellungen, überhaupt alles, was zu einer lebendigen Stadtteilkultur und guten Nachbarschaften beitrage, sei dagegen zu befürworten. Das gesellschaftliche Engagement der Kirchen könne maßgeblich zur sozialen Stabilisierung von ganzen Stadtteilen beitragen. Eines von vielen guten Beispielen dafür ist die neue Nutzung der Heiliggeistkirche im Hamburger Stadtteil Barmbek. Die auf 2,8 Millionen Euro geschätzten Sanierungskosten für den 1902 im neugotischen Stil errichteten Bau konnte sich die Gemeinde nicht leisten, sie entschloss sich zu einem Teilabriss. Auf dem Kirchengelände entstanden Eigentumswohnungen mit der Besonderheit, dass der Ostflügel der Kirche erhalten blieb und zu einem Veranstaltungszentrum wurde. Mit seinen Kirchenelementen und dem eleganten Interieur gilt das Osterbek-Forum als eines der schönsten Veranstaltungs- und Tagungszentren in Hamburg. Mieter der außergewöhnlichen Räumlichkeiten ist die Hamburger Kinder-und Jugendhilfe. Wie eine Kirche zur neuen Begegnungsstätte für Menschen werden kann, zeigt eindrucksvoll die Herrenwaldkirche der evangelischen Gemeinde Stadtallendorf, die Ende 2013 öffentlich entweiht und geschlossen wurde. Sie wurde zum Familienzentrum ConAct ausgebaut, das ein Ort der Begegnung, der Wertschätzung und der Potenzialförderung werden soll, der den Stadtteil nachhaltig verändern wird, sagt Projektleiter Tobias Czarski. Anfang 2015 wurde die Eröffnung des großen Indoorspielplatzes mit Elterncafé und Kinderbibliothek mit 300 Bürgern gefeiert. Ein besonderes Ereignis war der Bau einer Skate-Rampe im Hauptraum, an dem viele Jugendliche beteiligt waren. Beim Kirchenbau werden heute Mehrfachnutzungen schon fest eingeplant Skaten in der Kirche? Es ist ein Balanceakt, vor dem die Gemeinden im Umgang mit ihren Kirchengebäuden stehen. Auf den Kirchbautagen wird deshalb auch immer über neue Nutzungen von Gotteshäusern debattiert. Bei Geldnot sollten zuerst Pfarrhäuser und Gemeindehäuser aufgegeben und mit dem Erlös Kirchen erhalten und unterhalten werden, hat Kirchbau-Experte Adolphsen schon vor Jahren vorgeschlagen. Ein gutes Beispiel dafür sei die St.-Nikolai-Kirche in Kiel am Alten Markt: Gemeindehaus und Pfarrhaus wurden verkauft, der Pastor hat sein Amtszimmer in der Kirche, in der ehemaligen Sakristei FOTO: IMAGO sitzt die Sekretärin. Eine Küche wurde verdeckt eingebaut und ein Anbau als Gemeinderaum fertiggestellt. Die Kirche wurde zum erkennbaren Zentralbau und Ort der Gemeinde. Neben der Umwidmung und dem Verkauf versuchen viele Gemeinden, ihre Kirchen mit besonderen Angeboten zu retten. So entwickelte die Gemeinde der Paul-Gerhard-Kirche in Hamburg-Bahrenfeld einen Masterplan gegen die drohende Kirchenschließung. Sie öffnete sich dem Stadtteil. Als erste Aktion wurden der Zaun um das Gebäude abgerissen und Bänke aufgestellt. Die Kirche kooperiert mit der benachbarten Max-Brauer-Schule, der nicht kirchliche Kinderladen Wilde 13 zog in ungenutzte Räume des Gemeindehauses ein, mit den Mieteinnahmen werden Baumaßnahmen finanziert. Im Kirchturm wurde eine Kletterwand installiert. Eingerichtet wurde auch eine Zeit der Stille, in der sich Schüler zweimal in der Woche mit Pastoren in der Kirche zum Reden treffen. Als Nächstes ist eine Lounge für Jugendliche in dem Stadtteil geplant, auf dem Kirchvorplatz soll ein kleines Bistro entstehen. Intensive Nutzung ist der beste Schutz vor Verfall und Entwidmung, sagt Theologe Adolphsen pragmatisch. Diese Position nimmt auch die Deutsche Denkmalpflegervereinigung ein: Jede Nutzung, die dem Gebäude keinen Schaden zufügt, trägt zu seinem dauerhaften Erhalt bei. In Krisenoder Umbruchzeiten wurden Gotteshäuser schon immer für andere Zwecke genutzt. Nur so haben viele von ihnen die Zeiten überdauert, heißt es in einer Resolution. Diese Philosophie führt dazu, dass beim Kirchenbau heute Mehrfachnutzungen fest eingeplant werden, gottesdienstliche Nutzung, seelische Erbauung und parallel dazu Nutzung für die Gemeindearbeit, Konzerte oder die Bürgerversammlung, sagt Thomas Begrich, Geschäftsführer der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler Kiba. Eine Umnutzung, die manchem Bauchschmerzen bereitet, aber schon seit Jahren erfolgreich funktioniert und bei Begrich aufgrund der behutsamen Herangehensweise keine Störgefühle verursacht, wurde in der ehemaligen Bielefelder Martinikirche umgesetzt. Hier eröffnete 2005 das Restaurant Glück und Seligkeit, inzwischen eine Sehenswürdigkeit. Der rote Backsteinbau, Ende des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil errichtet, ist bis auf den modernen Eingangsbereich mit Glasautomatiktüren äußerlich fast unversehrt. Eine evangelische Pfarrkirche war die Martini-Kirche schon seit den Siebzigerjahren nicht mehr, 1975 wurde sie an die griechischorthodoxe Gemeinde verpachtet und bis 2002 genutzt. Seitdem stand das Gebäude leer, bis es nach eineinhalb Jahren Bauzeit als Restaurant wiedereröffnet wurde. Dem Himmel so nah In der früheren Kirche Herz Jesu sind jetzt Wohnungen 66 Jedem seine Box Bei der Paketzustellung soll es bald keinen Ärger mehr geben 70 Kaufmarkt 67 Mietmarkt 69 ANZEIGE INHALT EUROBODEN ARCHITEKTURKULTUR Käufer profitieren IW-Studie: Wohnen ist zum Teil erschwinglicher als 2010 Die Immobilienpreise in den deutschen Großstädten sind seit 2010 enorm gestiegen, zum Teil um 50 Prozent. Berücksichtigt man aber die deutlich gestiegene Kaufkraft und die aktuell extrem niedrigen Zinsen, kommen Käufer im Durchschnitt sogar günstiger weg als vor sechs Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Grundlage der Analyse sind Marktdaten von F+B und die von der GfK ermittelte Kaufkraft. Laut IW ist der Erwerb einer Immobilie in den sieben untersuchten Metropolen im Durchschnitt erschwinglicher als Auch Mieten sei in den vergangenen fünf Jahren relativ gesehen günstiger geworden. So seien die Nettokaltmieten mit der Ausnahme von Berlin und Stuttgart langsamer gestiegen als die Kaufkraft. Es sind laut der Studie aber vor allem Käufer, die profitieren. Im Vergleich zum Mieten ist der Erwerb einer Immobilie laut IW deutlich attraktiver geworden. Das liegt vor allem daran, dass sich seit 2010 die Zinsen halbiert haben. Die Studie berücksichtigt in der Rechnung auch Neben- und Abnutzungskosten, entgangene Erträge für das Eigenkapital und eine wahrscheinliche Wertsteigerung des Grundstücks. Das IW weist aber darauf hin, dass hauptsächlich Gutverdiener und Wohlhabende profitieren. Für den Kauf einer Immobilie sei schließlich in der Regel Eigenkapital von Euro und mehr nötig. Auch Mieter mit stagnierenden Einkommen sind außen vor. Studenten, Auszubildende und Arbeitssuchende werden durch die Wohnkosten stärker belastet als früher, sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. rem FREISTIL MÜNCHEN - SCHWABING PURE BAD TÖLZ - KURVIERTEL VIS A VIS AUGSBURG - INNENSTADT li.,mi.: Darstellungen aus Sicht des Illustrators, re.: Realfotos DIE ZUKUNFT HEISST FREISTIL. Alte Heide Schwabing Nord In Bau FREISTIL setzt neue Wohntrends. Auf zwei bis vier Zimmern kann hier jeder seinen ganz persönlichen Stil leben: individuell, unangepasst, außergewöhnlich. Ein zukunftsweisendes Nachhaltigkeitskonzept und hohe energetische Standards, gut durchdachte Grundrisse und die einmalige Lage am neu gestalteten Domagkpark machen FREISTIL zu einer überaus rentablen Kapitalanlage, die es so gewiss kein zweites mal gibt. Typisch Schwabing eben. 2-Zi.-Wohnung EG ca. 57 m Zi.-Wohnung 1. OG ca. 93 m Zi.-Wohnung 3. 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Der offen gestaltete Bar- oder Thekenbereich geht fließend in den hellen Gastbereich über, der sich zur bodentiefen N Fensterfront öffnet und den Zutritt zu dem großzügigen Terrassendeck ermöglicht. Der Endausbau kann auf Mieterwunsch individuell geplant werden von einem Feinkostladen, der Bäckerei bis zum kleinen Bistro. KLAUS Wohnbau ist einer der renommiertesten Projektentwickler und Bauträger Süddeutschlands. 40 Mitarbeiter realisieren zwischen 150 und 200 Wohneinheiten jährlich und sichern KLAUS im Wohnungsbau eine Spitzenposition in den Stammmärkten München und Augsburg. Wir bauen für Eigennutzer, Kapitalanleger sowie private und institutionelle Investoren. KLAUS Wohnbau GmbH Nymphenburger Straße München Fon

66 66 IMMOBILIEN Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 DEFGH Von außen ist kaum erkennbar, dass die Pfarrkirche Herz Jesu in Mönchengladbach nicht mehr als Gotteshaus dient. Doch hinter der Fassade befinden sich heute auf vier Ebenen Wohnungen. Sie wurden im ehemaligen Chorraum und im Querhaus des Kirchenbaus eingerichtet. Und die Mieten? Dank zinsverbilligter Darlehen liegen sie bei 4,85 Euro pro Quadratmeter und sind damit erschwinglich. FOTOS:HANS JUERGEN LANDES; SCHLEIFF DE Dem Himmel so nah Die katholische Pfarrkirche Herz Jesu in Mönchengladbach wurde 2009 verkauft und zu Wohnungen umgebaut. Das war ein schwieriges und teures Projekt, aber die Mieter sind zufrieden. Die Umnutzung stößt bundesweit auf großes Interesse von sabine richter Seit 2007 wird in der katholischen Pfarrkirche Herz Jesu in Mönchengladbach keine Messe mehr gelesen. Durch die Zusammenlegung von zwei Kirchengemeinden wurde die 1903 geweihte neugotische Backsteinbasilika nicht mehr benötigt. Die Gemeinde konnte die Kosten für den Unterhalt des Gebäudes nicht mehr tragen und entschloss sich zum Verkauf. Die Firma Schleiff Denkmalentwicklung aus Erkelenz erwarb die Kirche im Oktober 2009 einschließlich eines herausparzellierten Grundstücksteils und entwickelte ein Konzept für Umbau und Umnutzung. Die Projektentwickler hatten einschlägige Erfahrung: Sie hatten bereits in Aachen die Kirche St. Alfons zu einem Bürogebäude umgebaut. Von außen ist kaum erkennbar, dass das Kirchengebäude jetzt nicht mehr als Gotteshaus dient. Die Fassade des denkmalgeschützten Baus ist komplett erhalten, dahinter finden sich nun auf vier Ebenen 23 moderne, gut ausgestattete Wohnungen, 52 bis 82 Quadratmeter groß. Sie verteilen sich im ehemaligen Chorraum und im Querhaus des Kirchenbaus auf einer Gesamtfläche von 1560 Quadratmetern. Zinsverbilligte Darlehen der NRW Bank in Höhe von 2,3 Millionen Euro sind in den Umbau geflossen: Deshalb sind die Mieten auch trotz des ungewöhnlichen Ambientes bezahlbar: der Quadratmeter kostet Bei der Umwandlung ist vieles zu beachten Barrierefreiheit, Brand- und Schallschutz 4,85 Euro. Im Inneren dient das alte Mittelschiff mit seinem freiliegenden Kreuzrippengewölbe der Erschließung; die sakrale Atmosphäre lässt sich immer noch erspüren. Zu den Wohnungen gelangt man über Treppen und offene Galerien sowie einen gläsernen Aufzug. Das ortsansässige Architekturbüro B 15 hat bewusst auf moderne Baustoffe wie Glas und Stahl und auf viel Farbe gesetzt. Die hölzernen Wände leuchten in kräftigem Grün, Blau, Türkis, Gelb oder Ocker und stehen in Dialog mit den historischen Bleiglasfenstern, Strebebögen, Säulen und Gesimsen. Auf den Galerien wurden die alten Natursteinplatten des Kirchenbodens wiederverwendet. Die Erdgeschosswohnungen verfügen über separate Terrassen mit Gartenzugang, die Mieter der Obergeschoss-Wohnungen können eigene Gärten nutzen. Das Konzept haben wir in ausführlichen und langwierigen Beratungen mit der Kirchengemeinde und den zuständigen städtischen Behörden erarbeitet. Wir mussten sehr viele Leute mitnehmen, sagt Georg Wilms, einer der geschäftsführenden Gesellschafter der Firma Schleiff Denkmalentwicklung aus Erkelenz. Die Umwandlung einer Kirche ist nicht nur mit vielen Emotionen verbunden, sie stellt für private Projektentwickler eine ziemliche Herausforderung dar, sagt er. Anders als in anderen europäischen Ländern seien die baurechtlichen Auflagen hierzulande sehr aufwendig und teuer. Deshalb könne man diese Form der Umnutzung in Deutschland an zwei Händen abzählen. Beim Zuschnitt der Wohnungen waren die Viele Bürger freuen sich, dass wieder Leben in das Gebäude einkehrt Anforderungen der Wohnbauförderungsbestimmungen hinsichtlich der Wohnungsgröße und Barrierefreiheit zu beachten. Schwieriger ging es beim Denkmalund Brandschutz zu, hinzu kamen komplizierte Fragen des Schallschutzes, der Belichtung und auch des Urheberrechts von Künstlern, die die Kirche ausgestattet hatten. Um das äußere und innere Erscheinungsbild der Kirche nicht zu verlieren, wurde eine innovative Bauweise genutzt das Haus-in-Haus-Konzept. Dank der Holzrahmenbauweise, die vor die tatsächlichen Wände gesetzt wird, konnte das ursprüngliche Gebäude vollständig erhalten bleiben. Da nur lückenhafte und ungenaue Bestandspläne vorlagen, wurde die Fachhochschule Köln mit einem Laser-Aufmaß beauftragt. Da haben wir festgestellt, dass wir das Fußbodenniveau absenken mussten, um überhaupt sinnvolle Geschosshöhen in den Seitenschiffen zu erreichen, berichtet Wilms. Aber insbesondere haben uns die restriktiven deutschen Brandschutzbestimmungen zu schaffen gemacht. Da die Landesbauordnung die Errichtung von Holz-Geschosswohnungsbau in dieser Höhe nicht zuließ, erarbeitete der Brandschutzingenieur ein Konzept auf der Grundlage der Musterbauordnung in Verbindung mit der Holzbaurichtlinie. Das Brandschutzkonzept machte den Einbau einer teuren Überdruckanlage notwendig, die im Fall eines Feuers den Rauch in den Wohnungen halten soll, damit das ehemalige Mittelschiff als zweiter Rettungsweg von der Feuerwehr genutzt werden kann. Ohne Quersubventionierung durch den Bau von elf Wohneinheiten mit Tiefgarage auf dem Kirchengrundstück und den Neubau des Jugendheimes für die Kirchengemeinde wäre die Gesamtfinanzierung nicht möglich gewesen. Auch der Austausch der Fenster war anspruchsvoll. Wir haben eine Lösung gefunden, wie der obere Teil der Kirchenfenster abgefangen und erhalten bleiben konnte, während der untere Teil ausgetauscht wurde, sagt Wilms. Das energetische Konzept beinhaltet unter anderem die Nutzung von Erdwärme, ergänzt um Gas-Brennwertthermen, Fußbodenheizung, zentrale Warmwasseraufbereitung, Regen- und Grauwassernutzung sowie eine Foamglas-Innendämmung. Durch das Wiederaufbereiten des Grauwassers konnte der Abwasserverbrauch ohne Komfortverlust um 50 Prozent reduziert werden. Die Mieter sind zufrieden, haben ein gutes Miteinander, das Projekt rechnet sich, sagt Wilms zufrieden. Die inzwischen mehrfach preisgekrönte Umnutzung stößt auch bei den Bürgern auf großes Interesse und Anteilnahme. Viele Menschen haben mir erzählt, dass sie in dieser Kirche getauft, gefirmt oder getraut wurden und dass sie sich gefreut haben, dass hier wieder Leben einkehrt, berichtet Georg Wilms. Vor Beginn der Umbauarbeiten hatten die Bürger von Mönchengladbach bei einer Musikveranstaltung die Gelegenheit, sich von ihrer Kirche zu verabschieden KLEINE OLYMPIAHALLE ARENA BERLIN Jetzt Wohneigentum kaufen: Zinstief nutzen, Vermögen bilden Wertsteigerung mitnehmen Für das Alter vorsorgen 10 BIS 18 UHR 10 BIS 18 UHR KAUFEN STATT MIETEN Bestens informiert ins eigene Heim: Über Eigentumswohnungen und Häuser in der jeweiligen Region Premiere der neuesten Bauvorhaben Jeweils mehr als 50 Bauträger, Makler und Finanzierer auf einen Blick Viele Vorträge und Experten-Tipps Kirchen sind für die Menschen da Margot Käßmann, evangelisch-lutherische Theologin und Pfarrerin, über Umnutzung und Abriss von Gotteshäusern SZ: Zu allen Zeiten wurden Kirchengebäude umgenutzt. Die jüngste Welle scheint sich von früheren Epochen zu unterscheiden. Nimmt das Thema Tempo auf? Margot Käßmann: In der Tat, solche Phasen hat es immer gegeben. Nach dem zweiten Weltkrieg gab es beispielsweise einen großen Schub an Kirchbauten, weil viele Flüchtlinge in eine konfessionelle Minderheitensituation kamen und ein eigenes Gotteshaus für sich wünschten. Viele dieser Kirchen werden heute nicht mehr gebraucht, das sehe ich an der Kirche, in der ich konfirmiert wurde sie ist jetzt ein Jugendzentrum. Beunruhigend ist nicht die Frage der Gebäude, sondern die Abnahme christlicher Verbundenheit und dass Familien unseren Glauben nicht mehr weitergeben an die nachwachsende Generation. Wohnungen, Restaurant, Altenheim, Bibliothek oder Kindergarten... Die Nutzungsmöglichkeiten kennen anscheinend keine Grenzen. Wo liegen diese für Sie? Wir haben gewisse Grundregeln aufgestellt. Wenn ein Gebäudeverkauf ansteht, dann eher das Pfarrhaus als die Kirche. Wenn die Kirche nicht mehr benötigt wird, ist eine Umwidmung, die dem Ursprung nicht krass entgegensteht, etwa in ein Kulturzentrum zu bevorzugen. Es tut einer Gemeinde ja sehr weh, ihr Gotteshaus aufzugeben, in dem sie gebetet und getrauert hat, in dem Kinder getauft und Paare getraut wurden. Ich habe in Hannover eine Umwandlung in eine Synagoge erlebt, auch das war ein schmerzhafter Prozess für die Gemeinde, aber in vielen Gesprächen ist es gelungen, das zu einer wirklich guten Umwidmung werden zu lassen. Als die Thorarollen hineingetragen wurden, war das auch ein Glücksmoment. Ich muss sagen, dass es mir weiterhin schwerfällt, wenn eine Kirche zum Restaurant wird. Wäre die Umwandlung in eine Moschee für Sie akzeptabel? Moschee-Gemeinden haben in der Regel ebenso Probleme damit, eine Kirche zu Restaurant statt Kirche? Schwierig, sagt Margot Käßmann. übernehmen, wie Kirchengemeinden, ihre Kirche als Moschee freizugeben. So etwas braucht behutsame Gespräche und ist nicht generell zu entscheiden. Würden Sie im Extremfall eher den Abriss befürworten? Immerhin sucht jeder zweite Deutsche als Lieblingsort eine Kirche auf. Es kommt doch sehr auf das Gebäude an! Eine historische Kirche aus dem 13. Jahrhundert ist etwas anderes als ein Zweckbau aus dem 20. Wir haben in Hannover FOTO: DPA beispielsweise eine Kirche zum Abriss freigegeben, dort entstand dann sozialer Wohnungsbau, ganz im Konsens mit der Gemeinde. Fast die Hälfte der über 3500 von der Stiftung Denkmalschutz geförderten Bauwerke sind Kirchen. Reduziert nicht jeder Eingriff den Denkmalwert? Nun, Kirchen sind für die Menschen da. Manchmal wird das bei der Denkmalpflege vergessen. Ich denke an Kirchen, die schlicht zu groß geworden sind. Wenn die Gemeinde dann einen Sakralteil abtrennt und den Rest als Begegnungsraum, Kita oder Café nutzt, ist das doch gut. Wo sehen Sie Wege zur Rettung von Kirchen, sollten sie sich zum Beispiel stärker dem Stadtteil öffnen? Es gibt ja klare Kriterien, erst andere Gebäude zu veräußern und zuallerletzt die Gottesdiensträume. Und längst gibt es vielfältige kreative Umnutzungen oder auch Mitnutzungen, etwa als Kulturzentren, interreligiöse Begegnungsorte, Ausstellungsräume und anderes mehr. Es geht aber auch darum, dass Menschen Kirchen nicht nur als Gebäude von historischem Interesse ansehen, sondern wieder Freude daran finden, sie zu nutzen als Orte, die für Gotteslob, Gottesdienst, Gesang, Gebet und Verkündigung genutzt werden. Das ist doch der Kern. Kirchen sind zuallererst durchbetete Räume, und das ist ihnen abzuspüren, finde ich. interview: sabine richter

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Z Zentrum (Altstadt-Lehel, Teile von Ludwigs-/Isarvorstadt und Maxvorstadt) beinhaltete PLZ: 80331, 80333, 80335, 80336, 80337, 80469, 80538, LL Landsberg am Lech Schäftlarn Baierbrunn FFB Fürstenfeldbruck WM Weilheim/Schongau GAP Garmisch- Partenkirchen Straßlach- Dingharting STA Starnberg Oberschleißheim LKN DAH Dachau Unterschleißheim FS Freising LKN München Landkreis Nord LKS München Landkreis Süd TÖL Bad Tölz/ Wolfratshausen Oberhaching Garching München Landkreis Nord Feldmoching Ismaning Hasenbergl Ludwigsfeld Harthof Fröttmaning Fasanerie Am Hart Lerchenau Freimann A 8 A 99 A 99 Allach N München Nord Unterföhring Langwied Untermenzing Moosach Milbertshofen Johanneskirchen W München West Kirchheim bei München Lochhausen Schwabing Obermenzing Gern Oberföhring Aschheim Aubing Pipping Nymphenburg Englschalking Neuhausen Bogenhausen Feldkirchen Neuaubing Daglfing Z A 94 Pasing Westend Zamdorf Zentrum Steinhausen Laim Haidhausen Riem Au Kleinhadern Berg am Laim A 96 Gräfelfing Großhadern Sendling O München Ost Trudering S München Süd Giesing Ramersdorf Waldtrudering Haar Planegg Thalkirchen Harlaching Perlach Neuperlach Fürstenried Fasangarten Waldperlach Neuried Forstenried Putzbrunn Maxhof Grasbrunn Solln A 8 Unterhaching Neubiberg A 95 A 99 A 995 Ottobrunn Pullach Taufkirchen Grünwald Hohenbrunn Landkreise LKS München Landkreis Süd Sauerlach MB Miesbach ED Erding EBE Ebersberg Höhenkirchen- Siegertsbrunn Brunnthal Aying RO Rosenheim Eigentumswohnungen Angebote allgemein HARLACHING ISARTERRASSEN Hochäcker Mitte Ramersdorf Altperlach PERLACHER GRÜN Ein Projekt der DEMOS und INDUWO Schwabing 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen ca. 35 m 2 bis ca. 121 m 2 Wfl , bis , Objekt im Bau Frank Possinger Tel / Dieter List Tel / EA-B: Fernwärme, Haus 1 6: 49,6 kwh/(m 2 a), Haus 7 12: 49,2 kwh/(m 2 a), EEK A, Bj. 2015/2016 PARKQUARTETT SCHWABING 1- bis 3-Zimmer-Wohnungen ca. 39 m 2 bis ca. 101 m 2 Wfl , bis , Baubeginn in Kürze Christof Kopp Tel / Max Eckschlager Tel / EA-B: Fernwärme, 38,0 44,9 kwh/(m 2 a), EEK A, Bj Elegant Wohnen in der Menterschwaige Neubau von 8 ETW, 2-3-Zimmer-Wohnungen in absoluter Toplage, mit Lift u. 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70 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März MIETMARKT Jedem seine Box Wer Ware bestellt hat und bei der Lieferung nicht da ist, muss den Paketen oft hinterherlaufen. Aber das wird sich bald ändern von stefan weber Lange Zeit hatte die Bewohnerin des Mehrfamilienhauses im Düsseldorfer Stadtteil Bilk Glück gehabt: Nie war eines ihrer vielen Pakete weggekommen, die die Zusteller regelmäßig im Treppenhaus abstellten, anstatt ihr persönlich zu übergeben. Bis zu jenem Tag im Februar, als ein Bote gleich zwei an sie adressierte Sendungen am Treppenaufgang ablegte und verschwand. Als die Empfängerin heimkehrte, waren die Pakete verschwunden. Eines hatte die Nachbarin vorsichtshalber an sich genommen, das andere war gestohlen worden. Seitdem bittet die junge Frau alle Versender, auf dem Paketschein zu vermerken, dass das Paket nur an der Wohnungstür übergeben werden darf. Was die Zusteller davon halten, bekommt sie bei vielen Begegnungen zu spüren. Die Gespräche, sagt sie, verliefen alles andere als gut. Solche Erfahrungsberichte sind zuhauf zu lesen auf den Seiten des Online-Beschwerdeportals Paket-Ärger. Entwickelt wurde die Plattform im Dezember von der Verbraucherzentrale Nordrhein- Westfalen, um die Verbraucherposition am Paketmarkt zu analysieren und zu stärken. Mehr als 2000 Kunden haben seitdem von falsch, verspätet oder gar nicht zugestellten Lieferungen berichtet. Häufigstes Ärgernis: Die Sendungen wurden ihnen nicht ausgehändigt, obwohl sie zu Hause waren. Wenn das tatsächlich so war, gibt es dafür zwar keine Entschuldigung, aber eine Erklärung: Zusteller von DHL, DPD, Hermes, GLS und Co. liefern bundesweit täglich zehn Millionen Pakete aus, in den Wochen vor Weihnachten sogar 15 Millionen. Ein Zusteller, der auf seiner Tagestour bis zu 200 Pakete möglichst im ersten Anlauf ausliefern muss, hat wenig Zeit: Ist der Adressat nicht zu Hause, klingelt er beim Nachbarn. Klappt auch das nicht, ist die Versuchung groß, ein Paket zum Beispiel unter dem Carport (beim Einfamilienhaus) oder im Treppenhaus (bei Mehrfamilienhäusern) abzulegen. Die Deutsche Post hat zwar inzwischen ein flächendeckendes Netz von 2750 Paketstationen gespannt, das schon mehr als acht Millionen registrierte Kunden nutzen. Aber viele Verbraucher hätten es gern bequemer: Sie möchten, wenn sie nicht zu Hause sind, nicht nur Briefe, sondern auch Pakete nach Hause geliefert bekommen zuverlässig und sicher, ohne, dass Dritte Hin und weg Paketboten haben es bei der Zustellung der Ware oft eilig. darauf zugreifen können. Deshalb soll der gute alte Briefkasten einen großen Bruder bekommen: den Paketkasten. Die größte Erfindung seit dem Briefkasten, sagt Post- Vorstand Jürgen Gerdes dazu. Zusätzlicher Charme einer solchen Paketbox: Sie kann auch zum Versenden von Paketen und für Retouren genutzt werden. Wer das möchte, meldet seinen Wunsch über die Website des Paketdienstleisters. Dann holt der Bote die Pakete ab. Bei einem Einfamilienhaus ist die Sache oft einfach. Interessenten müssen sich beispielsweise bei DHL lediglich zwischen den Modellen Classic und Modern entscheiden, zwischen den Größen L und XL wählen und neben der Haustür einen Platz zum Aufstellen finden. Der Nachteil: Zugang zu einer solchen Paketbox, die die Deutsche Post seit etwa zwei Jahren vertreibt, hat nur der DHL-Zusteller. Kommen Sendungen von einem anderen Paketdienst, bleibt der Kasten leer. Die Alternative ist ein Postkasten mit Parcellock, einem von DHL-Konkurrenten entwickelten Öffnungs- und Schließsystem, das von verschiedenen Dienstleistern genutzt werden kann. Für Einfamilienhäuser soll diesen Sommer der erste Paketkasten mit Parcellock-System angeboten werden. Und für Mehrfamilienhäuser? Eine mögliche Lösung lässt sich seit Oktober in Stuttgart, Bettina-von Armin-Straße 4, besichtigen. In der dortigen Wohnanlage hat der größte europäische Briefkastenhersteller Renz ein Pilotprojekt für eine Paketkastenanlage für 93 Wohnungen gestartet. Ein kompakter riesiger Schrank aus dunklem Metall, optisch gut integriert in den Bereich vor der Haustür. Mit Fächern in verschiedenen Größen, geeignet für Zustellung und Rücksendung von Paketen unabhängig vom Paketdienstleister. Um ein Paket zuzustellen, autorisiert sich der Bote mit einem elektronischen Schlüssel an einer Bedieneinheit und wählt die passende Paketkastengröße sowie den Empfänger aus. Ist das Paket im Kasten und die Tür verschlossen, erhält der Empfänger eine Benachrichtigung per . Zum Abholen autorisiert er sich ebenfalls mit einem elektronischen Schlüssel an der Anlage, kann die entsprechende Kastentür öffnen und das Paket entnehmen. Zweitbeste Lösung: die Pakettasche an der Wohnungstür Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Bau- und Heimstättenverein Stuttgart, der GWF Wohnungsgenossenschaft und der Baugenossenschaft Friedenau. Durch die Zunahme des Onlinehandels ist es nur eine Frage der Zeit, bis mehr Pakete als Briefe zugestellt werden. Briefkästen stellen wir den Bewohnern ja auch zur Verfügung wieso also nicht auch Paketkästen?, meint Siegfried Lorenz, Vorstand der GWF Wohnungsgenossenschaft. Die Paketdienstleister erwarten, dass in fünf bis sieben Jahren etwa zehn Prozent aller Paketzustellungen über Paketkästen erfolgen werden. Hersteller Renz sieht in der Paketkastenanlage die Möglichkeit, die Attraktivität und damit auch den Wert einer Immobilie zu steigern. Objekte, die mit einer solchen Lösung ausgestattet sind, lassen sich leichter vermieten oder verkaufen und steigern langfristig den Wohnkomfort und die Mieterzufriedenheit, heißt es bei dem Unternehmen aus Kirchberg an der Murr. Auf Wunsch können einzelne Kästen auch mit einer Kühlfunktion ausgestattet werden was für die Zustellung von Lebensmitteln wichtig wäre. Seit vergangenem Herbst stehen auch in vielen Berliner und Dortmunder Häusern des Wohnungsunternehmens Vonovia, der früheren Deutschen Annington, schrankgroße Boxen mit Fächern in verschiedenen Größen. Mieter, die sie nutzen möchten, müssen sich online anmelden und bekommen dann Zugang in Form eines Chips so wie man von der Hausverwaltung einen Briefkastenschlüssel bekommt. Installiert hat die Paketanlagen die Deutsche-Post-Tochter DHL. Zunächst waren sie Pilotobjekte. Nun möchte DHL Schritt für Schritt weitere Mietshäuser mit solchen Paketkästen ausstatten. Gespräche mit Wohnungsunternehmen laufen. Sie müssen investieren, aber die FOTO: ALAMY / MAURITIUS IMAGES Nutzung der Paketanlagen soll für die Mieter möglichst kostenfrei sein. Vonovia, der größte deutsche Wohnungsanbieter, sieht die Boxen als Service: Unsere Mieter kommen nach Hause ihre Pakete sind schon da. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir uns um unsere Mieter und ihre Interessen kümmern. Ob der Aufbau eines Paketkastens in einem Mietshaus Sinn macht, müssen die Wohnungseigentümer von Fall zu Fall entscheiden. Scheitern könnte es in vielen Fällen an fehlendem Platz. Denn die Boxen dürfen keine Fluchtwege versperren. Eine Alternative könnte die Lösung von Parcellock sein. Das Unternehmen bietet für Mieter und Besitzer von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern Pakettaschen an. Diese werden an die Wohnungstür geklemmt und können zum Empfangen und Senden mit allen Paketdienstleistern genutzt werden. Für manchen Paketboten sind solche Taschen vielleicht nur die zweitbeste Lösung. Denn um die Sendung zuzustellen, müssen sie durchs Treppenhaus, möglicherweise mehrere Stockwerke hinauf bis vor die Wohnungstür das kostet Zeit. Und die ist knapp, wenn ein Fahrer wieder einmal 200 Pakete an einem Tag ausliefern muss. Dann macht er es eben gerne schon einmal wie bei der jungen Frau aus Düsseldorf-Bilk: Er stellt die Pakete einfach im Treppenhaus ab. Auch, wenn das nicht erlaubt ist. RECHT SO Mietrückstände. Mieter müssen Zahlungsrückstände ausgleichen. Tun sie das nicht, ist das eine Pflichtverletzung, die im schlimmsten Fall eine Kündigung nach sich zieht. Ob es sich bei den Rückständen um zu wenig gezahlte Miete oder um Schadenersatzansprüche des Vermieters handelt, ist dabei unerheblich, befand das Landgericht Berlin, über dessen Entscheidung die Arbeitsgemeinschaft Mietrecht und Immobilien im Deutschen Anwaltverein (DAV) informiert. In dem verhandelten Fall hatte ein Vermieter das Mietverhältnis fristlos, hilfsweise ordentlich gekündigt. Als Grund nannte er Rückstände, die aus einem bereits abgeschlossenen Verfahren noch vom Mieter zu zahlen seien. In dem zuvor geführten Rechtsstreit wurde der Mieter vom Vermieter auf Schadenersatz in Anspruch genommen, da dieser Feuchtigkeit und Schimmel in der Wohnung durch sein Verhalten verursacht hatte. Die Kosten für die Beseitigung des Schimmels waren nach dem durchgeführten Verfahren von dem Mieter zu ersetzen. Da er das nicht tat, kündigte der Vermieter. Allerdings in diesem Fall erfolglos: Zwar verletzt ein Mieter eine Pflicht, wenn er gerichtlich festgesetzte Kosten nicht ausgleicht. Und diese Pflichtverletzung kann nach Ansicht des Richters einen Grund darstellen, der zumindest zur ordentlichen Kündigung berechtigt. Erforderlich ist aber zugleich ein Verschulden des Mieters. Das lag im vorliegenden Fall aber nicht vor: Der Mieter hatte durch die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung belegt, dass ihm keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, um die Schuld zu tilgen. Es machte in diesem Zusammenhang nach der Auffassung des Gerichts also einen maßgeblichen Unterschied, ob der Mieter seine Rückstände nicht zahlen kann oder nicht zahlen will. (Az.: 63 S 230/14) Mietminderung. Baustellenlärm vom Nachbargrundstück rechtfertigt nicht in jedem Fall eine Mietminderung. Das geht aus einem Urteil des Landgerichts Berlin (Az.: 63 S 177/15) hervor, über das die Zeitschrift Das Grundeigentum (Heft 5/2016) berichtet. Insbesondere gilt dies, wenn schon vor Abschluss des Mietvertrages erkennbar war, dass dort in absehbarer Zeit gebaut werden kann. In dem verhandelten Fall wollte ein Mieter seine Miete wegen des Baulärms vom Nachbargrundstück mindern. Der Vermieter akzeptierte das aber nicht und zog erfolgreich vor Gericht. Denn schon bei Abschluss des Mietvertrages habe ein Bauschild auf dem Nachbargrundstück darauf hingedeutet, dass dort Arbeiten geplant sind. Mieteranspruch. Mieter haben bei ihrem Haus keinen Anspruch auf eine Zufahrtsfläche ohne Unebenheiten. Vielmehr müssen sie sich, wie alle Verkehrsteilnehmer, grundsätzlich den Straßenverhältnissen anpassen. Verletzen sie sich bei einem Sturz auf der unebenen Fläche, können sie den Vermieter nicht haftbar machen. Das geht aus einem Urteil des Amtsgerichts Coesfeld hervor (Az.: 11 C 169/15), über das die Zeitschrift Deutsche Wohnungswirtschaft (Ausgabe 3/2016) berichtet. dpa Internationale Objekte Mietangebote/-gesuche Kirchberg bei Kitzbühel Neuerrichtete hochwertige Wohnungen zw. ca m² langfristig zu vermieten (HWB 27/fGEE 0,64) info@immobilien-hartmann.at Renommierte Münchner Yogaschule sucht in zentraler City Lage (U/S-Bahnanschluss) gewerbliche Fläche mit mind. 400m² Wir suchen gewerbliche Räumlichkeiten im Kern- und Gewerbegebiet. Cukur-Gruppe 8 089/ Sympath. Familie sucht Haus mit Garten im Süden/Osten. Sympathische Familie mit 2 Kindern (2+4J.) sucht Haus mit mind. 3 SZ und Garten zur Miete in Harlaching und Umgebung. 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Fernwärme HZG FW Betriebskosten BK Fernwärme Dampf HZG FWD Balkon Blk. Flüssiggas HZG FS Bungalow Bung. Heizöl HZG Öl Dachgeschoss DG Holz HZG Holz Doppelhaus DH Holz Hackschnitzel HZG HSchn. Doppelhaushälfte DHH Kohle HZG Ko Dachterrasse DT Luftwärmepumpe HZG LWP Einbauküche EBK Nahwärme HZG NW Erdgeschoss EG Pelletheizung HZG Pellet Einfamilienhaus EFH Solarheizung HZG Solar Einliegerwohnung ELW Strom HZG S Eigentumswohnung ETW Wärmelieferung HZG WL Fußbodenheizung FbH Warmwasser über Elektroboiler HZG Elek. Boil. Garten Gart. Weitere Abkürzungen zum Energieausweis Garage Gge. Grundstück Grdst. Baujahr lt. Energieausweis Bj. (EA) Hobbyraum Hobbyr. Energieeffizienzklasse (A+ bis H) EEK A+ bis EEK H Kaufpreis KP Endenergiebedarf für Wärme EB-W komplett kpl. 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71 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März BERUF & KARRIERE Ich habe es verdient Was passiert, wenn Mitarbeiter ihr Gehalt selbst festlegen dürfen Die Mitarbeiter der Hamburger Kommunikationsagentur Elbdudler bestimmen selbst, wann sie arbeiten, wie viel Urlaub sie nehmen und sogar, wie viel sie verdienen. Gründer und Geschäftsführer Julian Vester erklärt, wie das funktioniert. SZ: Vor sechs Jahren, als Ihr Unternehmen startete, verdienten alle Mitarbeiter das Gleiche. Warum haben Sie das geändert? Julian Vester: Ein Einheitsgehalt ist nicht unbedingt gerecht. Aber damals waren wir 13 Leute, alle frisch von der Uni. Irgendwann brauchten wir erfahrene Programmierer und die verdienen auf dem freien Markt einfach mehr. Als dann die ersten nach Gehaltserhöhungen fragten, war klar, dass wir es anders machen müssen. Ich wollte nicht über den Lohn von jemanden entscheiden, dessen Leistung ich gar nicht richtig einschätzen kann, weil ich nicht direkt mit ihm arbeite. Seit 2013 bestimmen Ihre Mitarbeiter ihr Gehalt selbst. Wie funktioniert das? Im Intranet gibt es eine Liste, in der alle Gehälter stehen. Daneben kann jeder sein Wunschgehalt eintragen. Allerdings muss er dafür vier Fragen beantworten: Erstens: Was will ich? Zweitens: Was kriege ich auf dem freien Markt? Drittens: Was verdienen meine Kollegen? Viertens: Was kann sich das Unternehmen leisten? Und aus den Antworten entstehen realistische Gehaltswünsche? Ja, aber es war ein Prozess bis dahin. Am Anfang haben wir gesagt: So, schreibt mal euer Wunschgehalt auf! Und dann haben wir gesehen: Wir können uns das gar nicht leisten. Darum haben wir Zwischenschritte eingebaut eben diese vier Fragen und ein Peer-Review-System. Wer eine Gehaltserhöhung wünscht, muss das von zwei bis fünf Leuten aus seinem Arbeitsumfeld absegnen lassen. Danach wird es im Plenum besprochen. Sie haben jetzt um die 50 Mitarbeiter. Stimmen alle darüber ab? Julian Vester FOTO: ELBDUDLER Einmal im Monat gibt es ein Meta-Meeting wir besprechen nichts Operatives, sondern informieren unsere Mitarbeiter über die Finanzen und eben die Gehaltsänderungswünsche. Abgestimmt wird nicht, allerdings hat jeder ein Vetorecht. Wenn jemand ein Problem hat, muss er es sagen. Das ist nicht immer angenehm, aber wir wollen ja Diskussionen. Nicht jeder möchte sich vor seinen Kollegen zum Thema Gehalt äußern. Ehrlich gesagt überarbeiten wir das System auch gerade. Menschen sind eben Menschen, und für einige ist es schwierig, zu verhandeln. Darum überlegen wir, das Gehalt über Faktoren zu steuern. Wie eine Tariftabelle mit einem Grundgehalt in jeder Berufsgruppe plus mehrstufige Aufschläge für die Berufserfahrung und das jeweilige Kompetenz-Level. Die öffentlichen Diskussionen fallen dann weg? Nur die über das Gehalt. Im Kollektiv würde dann über die Kompetenz-Level diskutiert. Vielleicht ist das ein Rückschritt, aber ein System muss ja auch machbar sein, und die Mitarbeiter müssen sich dabei wohlfühlen. Gibt es für Ihr System andere Grenzen, die Unternehmensgröße zum Beispiel? Bei tausend Mitarbeitern würde man kein Plenum mit allen machen. So ein Unternehmen bestünde ja aus Organisationseinheiten. Es würde dann in jeder Abteilung eine Konferenz geben. Würden Sie Ihr System anderen Unternehmen empfehlen? Nein. Ein Rezept gibt es nicht. Wir haben ja selbst lange nach einem Modell gesucht, wie wir Mitarbeiter bezahlen. Das sind alles logische Konsequenzen daraus, wie wir arbeiten. Und bei uns ist eben alles transparent. Den Mut dazu haben die wenigsten. Die Mitarbeiter brauchen die Daten ja, um sich zu bewerten. Und es hat auch mit unserem Grundwert zu tun Respekt. Wenn ich denke, dass ich mündige Mitarbeiter habe, kann ich nicht sagen: So, seid um acht da! Es gäbe nur zwei Gründe, ihnen die Zahlen nicht zu zeigen: Entweder ich halte sie für Idioten oder ich haue mir unberechtigt die Taschen voll. Beides tue ich nicht. Ich verdiene 6000 Euro, für einen Geschäftsführer tatsächlich eher wenig. Meine Mitarbeiter sagen mir öfter, dass ich mein Gehalt erhöhen sollte. interview: juliane v. wedemeyer Die Ungleichheit nimmt zu, auch beim Gehalt. Das liegt nicht immer an nachvollziehbaren Faktoren wie Ausbildungsdauer, Betriebszugehörigkeit oder individueller Leistung. von juliane von wedemeyer Zwei Frauen, beidesind Führungskräfte. Die eine, Sarah Drewek, trägt die Verantwortung für 16 Mitarbeiter die andere, Anna Stocker, für 15. Beide arbeiten oft um die 50 Stunden in der Woche. Dreweks Ausbildung dauerte ungefähr fünf Jahre, genauso lange wie Stockers Studium. Beide wohnen in derselben Stadt, jede ist verheiratet und hat ein kleines Kind. Wie viel sollten sie verdienen: gleich viel oder eine mehr als die andere? Schwierig, oder? Zumal das Ganze kein Gedankenspiel ist. Die beiden Frauen gibt es wirklich, auch wenn Stocker ihren echten Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Immerhin hat Stocker einen Doktortitel, in den sie drei zusätzliche Jahre Arbeit gesteckt hat. Der Punkt geht an sie. Laut einer Untersuchung des Onlineportals Gehalt.de, der die Daten von Fach- und Führungskräften zugrunde lagen, verdienen Akademiker durchschnittlich 35 Prozent mehr als Arbeitnehmer ohne Uni-Abschluss und Promovierte noch einmal 16 Prozent obendrauf. Aber ist das gerecht? Die Deutschen sehen das zumindest so. Zu ihrer Vorstellung von Gerechtigkeit gehört, dass, wer viel in seine Ausbildung investiert, mehr verdienen sollte, erklärt der Soziologe und Gerechtigkeitsforscher Stefan Liebig von der Universität Bielefeld. Über die Frage, was gerechter Lohn ist, haben sich viele große Denker den Kopf zerbrochen. Eine allgemeingültige Antwort haben sie nicht gefunden. Liebig kann aber beantworten, welches Gehalt in Deutschland als gerecht gilt. Er und seine Kollegen haben untersucht, welche Faktoren die wahrgenommene Gerechtigkeit beeinflussen. Neben der Ausbildung ist das die Zeit, die jemand einem Betrieb angehört, und das Prestige eines Berufs. Ärzte, Piloten und Professoren etwa dürfen mehr verdienen, weil ihre Berufe hoch angesehen sind. Das sei eine deutsche Besonderheit, sagtliebig. In denusa zumbeispiel,wo jeder mit Talent zum Schrauben eine Werkstatt eröffnen darf, sei das anders. Auch das Geschlecht spielt immer noch eine Rolle. Es ist nicht nur so, dass Männer mehr verdienen, viele empfinden das auch als gerecht. Das sagt natürlich keiner direkt, erklärt Liebig. Für seine Studien mussten die Probanden darum an Fallbeispielen entscheiden, ob einlohn gerecht ist. Die Mehrheit gestand Männern dabei ein höheres Gehalt zu. Das Bild des Familienernährers ist da noch präsent. Vor allem aber finden die Deutschen, dass sich die individuelle Leistung in der Bezahlung widerspiegeln muss. Stocker versorgt die Geschäftsleitung eines Medienunternehmens mit Informationen, die diese für ihre Entscheidungen benötigt. Da geht es schon mal um Millionen. Drewek ist für die Entwicklung von 80 Kindern zwischen dem ersten und dem siebten Lebensjahr verantwortlich. Die Jüngsten müssen noch gewickelt werden, die ältesten haben Vorschule. Außerdem muss sie ihre Einrichtung am Laufen halten. Stockers Arbeit ist betriebswirtschaftlich von großer Bedeutung, Dreweks eher volkswirtschaftlich. Schließlich können Erzieher Menschen in diesem frühen Alter entscheidende Impulse fürs Leben geben, sagt Liebig. Stockers Wert für ihre Firma lässt sich ziemlich gut in Zahlen nachvollziehen. Der volkswirtschaftliche Nutzen ist komplizierter nachzuweisen. Wie viel jemand verdient, ist aber keine Frage der Gerechtigkeit, sondern vor allem eine Frage des Marktes. Wie überall regeln Angebot und Nachfrage den Preis, sagt Liebig. Es gibt nicht unendlich viele Mathematiker, erst recht nicht mit Stockers Fähigkeiten. Und so verdient sie inklusivefirmenwagenundboni Euro im Jahr. Sie gehört zu den obersten ein Prozent der Top-Verdiener. Drewek müsste dafür viereinhalb Jahre arbeiten. Seit Kinder zwischen einem und drei Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kita-Platz haben, sind auch Erzieher knapp. VieleKommunen haben ihregehälter darum aufgestockt. Auch Drewek erhält nun um die 200 Euro mehr im Monat und kommt jetzt auf etwa 3500 Euro brutto Bundesdurchschnitt also. Gehälter von Erziehern ohne Personalverantwortung liegen in der Regel weit darunter. Was die Einkommensgerechtigkeit angeht, taugt Deutschland ohnehin nicht als Vorzeigebeispiel. Im jüngsten OECD-Ländervergleich schafft es die Bundesrepublik nur ins Mittelfeld. Während die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Ökonomen des Internationalen Währungsfonds vor den Folgen einer zunehmenden Einkommensungleichheit für das Wirtschaftswachstum warnen, sieht Liebig dielage gelassener. Einkommensungleichheit hat nicht unbedingt etwas mit Ungerechtigkeit zu tun, sagt er. Zwei Drittel der Deutschen fühlen sich gerecht entlohnt. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, an der Liebig maßgeblich beteiligt war, wäre die Ungleichheit genauso groß, würde jeder das erhalten, was er als gerecht empfindet nur eben auf einem etwas höheren Niveau. Allerdings: Je niedriger der Verdienst, desto eher halten sich die Menschen für ungerecht behandelt, so eine Infas-Studie. Stocker fühlt sich gerecht bezahlt, aber sie weiß: Ich hatte einfach Glück, dass dasende meines Studiums in die Anfangsphase der Business Intelligence fiel. Die systematische Datenanalyse hat Mathematikern ganz neue Berufsfelder erschlossen. Neidisch ist Drewek nicht: Es war ja keine Überraschung für mich, dass ich in diesem Beruf nicht reich werde. Sie habe ihn trotzdem gewählt. Insofern fühle sie sich gerecht bezahlt. Wichtiger als Geld sei, dass die Arbeit glücklich mache. Der Gerechtigkeitsforscher findet Dreweks Gehalt übrigens nicht gerecht. Stimmt schon Zwei Drittel der Deutschen finden ihr Gehalt angemessen sogar wenn ihnen klar ist, dass Menschen in anderen Berufen ein Vielfaches verdienen. Offenbar akzeptieren sie, dass es dabei weniger um Gerechtigkeit geht als um Marktgesetze 4,5 Jahre müsste die Kindergärtnerin arbeiten, um auf ein Jahresgehalt der Mathematikerin zu kommen. Trotzdem hadert sie nicht mit ihrem Verdienst Mit dem SZ-Stellenmarkt finden sich die Besten. Setzen Sie auf einen Stellenmarkt, der qualifizierte Fach- und Führungskräfte mit erfolgreichen Arbeitgebern effizient zusammen führt. Erfahren Sie mehr unter jobs.sz.de oder in der Süddeutschen Zeitung am Wochenende. FOTO: PLAINPICTURE

72 72 Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 Stellenmarkt Anzeigenannahme Telefon 089/ Telefax 089/ jobs.sz.de Protagonisten (m/w) Von über bis : Für HR stellen wir eine Menge auf die Beine. Frohe Ostern! S-1437 Direktor/in in Vollzeit für das Salzburger Freilichtmuseum Großgmain Nähere Informationen zu den Aufgaben- und zum An forderungs profil sowie Angaben zum Monatsbruttogehalt und ein Bewerbungsformular finden Sie unter Ihre Bewerbung können Sie uns per Post, oder über unser Online-Formular schicken. Bewerbungsfrist endet mit (Eingangsstempel). Personalabteilung des Amtes der Salzburger Landes regierung Kaigasse 2, PF 527, 5020 Salzburg, bewerbung@salzburg.gv.at Online-Formular: Für die Landesregierung DDr. Sebastian Huber, MBA Landesamtsdirektor Die Salzburger Landesverwaltung sucht Nachhaltigkeit Die Landeshauptstadt München sucht für das Baureferat, Hauptabteilung Gartenbau zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n stellvertretende/n Abteilungsleiter/in Grünflächenunterhalt Die Hauptabteilung Gartenbau des Bau refe ra tes plant, baut und unterhält die städti schen Grün- und Freiflächen, Spielplätze und Alleen. Sie verfolgt das Ziel, der Münchener Bevölkerung eine große Bandbreite an Frei anlagen in hoher Aufenthalts qualität und unter Berücksichtigung ökologischer Belange zu bieten. Die Betreuung der bestehenden Grünflächen obliegt zwei regio nalen Unter halts abteilungen, die zusammen über 340 Beschäftigte und ein Sachmittelbudget von 23 Mio. Euro verfügen. Weitere Details zu der Stelle mit der Verfahrens- Nr finden Sie im Internet unter: WISSEN, WAS WIRKT. SEIT 30 JAHREN. Wir erstellen mit unserem Team in Ravensburg hochwertige Architektur für private und gewerbliche Kunden, Kommunen und öffentliche Träger. Zur zeitnahen Unterstützung suchen wir einen Architekt (w/m) für die LP 3 8 mit Berufserfahrung in diesen Leistungsphasen. Kenntnisse in ArchiCAD, verhandlungssicheren Umgang mit der VOB und den einschlägigen DIN Normen etc., fundiertes Fachwissen in der Planung und der Bauleitung sowie selbständiges Arbeiten, setzen wir voraus. Wir bieten einen angenehmen Arbeitsplatz in einem engagierten und innovativen Team und freuen uns auf Ihre Bewerbung unter: jobs@architekturravensburg.de. Mitarbeiter / -in mit abgeschlossener Berufsausbildung für unser Sekretariat gesucht. Gerne auch Abschluss 2014/2015/2016. Vollzeitbeschäftigung. Geregelte Arbeitszeit von Mo.- Fr. Bewerbungsunterlagen mit Gehaltswunsch erbeten an: Isar-Gymnasium, Kohlstraße 5, München Hamburg wächst! Und sucht 50 Ingenieurinnen und Ingenieure Ingenieurinnen bzw. Ingenieure unbefristete Anstellung Landschaftsplanung/Landschaftsarchitektur/Landespflege Stadtplanung/Stadt- und Raumplanung/Architektur/Hochbau/Bauingenieurwesen Tiefbau oder Verkehrswegebau/Wasserbau oder Sielbau Umwelttechnik Wenn Sie Freude an vielfältigen Herausforderungen haben und Hamburg voranbringen wollen, bewerben Sie sich auf Direkt zu den Besten. Mit dem Stellenmarkt der Süddeutschen Zeitung. Some call it work. I call it: networking. Ilka Bewerunge, Betriebsleiterin Audi City. Sie versorgt die Audi Händler weltweit mit Software-Updates für deren digitale Schauraum-Elemente. So können Kunden vor Ort ihre individuell konfigurierten Wunschautos in 3D-Optik und in 360 Grad erleben. Nur ein Beispiel von vielen, wie Vorsprung entsteht, wenn Arbeiten sich nicht wie Arbeit anfühlt. Weitere grenzüberschreitende Jobs unter vorsprung-bei-audi.de Aus Visionen Vorsprung machen werbersbuero.de Bildnachweis: istockphoto/loveguli, Fotolia/goir Die Bayern Innovativ GmbH ist die Gesellschaft des Freistaates Bayern für Innovation und Wissenstransfer mit Sitz in Nürnberg. Mit mehr als 100 engagierten Mitarbeiter/innen realisieren wir als Innovationsmoderator einen branchen- und technologieoffenen Austausch und unterstützen insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) dabei, Innovationsimpulse zu setzen. Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Kaufmännische Leitung (m/w) Sie berichten direkt an die Geschäftsführung und übernehmen die Verantwortung für den kaufmännischen Bereich des Unternehmens. Ihr Aufgabenbereich: Fachliche und disziplinarische Führung der Bereiche Rechnungswesen, Controlling, Einkauf und Organisation Beratung der Geschäftsführung in allen kaufmännischen Fragestellungen Verantwortung für alle kaufmännischen Prozesse und Systeme sowie deren Optimierung Erstellung von transparenten Wirtschaftsplänen, Controlling-Berichten und Reports zur Unternehmenssteuerung sowie deren aktive Weiterentwicklung Zusammenarbeit mit externen Partnern und Zuwendungsgebern Fachliche Führung des Projektcontrollings Ihr Profil: Erfolgreich abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium mit den Schwerpunkten Finanzen, Rechnungswesen und Controlling Mehrjährige Führungserfahrung innerhalb eines kaufmännischen Bereichs Sehr gute Anwendungskenntnisse in Office-Software und ERP-Systemen Strukturierte und ergebnisorientierte Arbeitsweise mit einem hohen Maß an Selbständigkeit und Verantwortungsbewusstsein Unternehmerisch denkende und handelnde Führungspersönlichkeit mit ausgezeichneten analytischen Fähigkeiten Erfahrung in strategischer Planung, Projekt- und Change-Management Kenntnisse im Haushalts-, Vergabe- und Zuwendungsrecht sowie Projekterfahrung bei der Einführung eines ERP-Systems sind von Vorteil Wir bieten Ihnen eine anspruchsvolle Führungsaufgabe in einer wissenschaftlich geprägten Arbeitsumgebung. Ein hohes Maß an Eigenverantwortung und die Möglichkeit zur Mitgestaltung von administrativen Prozessen charakterisieren Ihren Aufgabenbereich. Bei gleicher Eignung werden Schwerbehinderte bevorzugt berücksichtigt. Wenn Sie diese Aufgabe anspricht und Sie die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen, dann freuen wir uns darauf, Sie kennenzulernen. Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (inkl. Gehaltsvorstellung und Eintrittstermin) senden Sie bitte vorzugsweise per an: bewerbung@bayern-innovativ.de Bayern Innovativ GmbH Ansprechpartnerin: Gewerbemuseumsplatz 2 Sonja Henning Nürnberg T Als mittelständische Privatbrauerei in Landshut mit hoher Qualitäts orien tie rung bei unseren Produkten und Dienstleistungen suchen wir ab sofort einen Technischen Leiter (m/w) Ihr Profil: Abgeschlossene Ausbildung zum Dipl.-Braumeister oder Dipl.-Brau Ing. Mehrjährige Erfahrungen in vergleichbarer Position Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent Hohes Qualitätsbewusstsein sowie lösungsorientiertes Denken und Handeln Ihre Aufgaben: Organisation und Überwachung sämtlicher Betriebsabläufe vom Einkauf über alle Bereiche der Produktion, Abfüllung, Qualitätskontrolle, Labor, Logistik, etc. Selbstständige Produktions- und Mitarbeiterplanung Mitarbeiterführung und -motivation Produktentwicklung, Produktoptimierung, Prozessoptimierung Brauereiführungen und repräsentative Aufgaben In den ersten Monaten ganzheitliches Erfassen der bestehenden Produktions prozesse und der Mitarbeitergepflogenheiten als Basis für ein erfolgreiches Wirken in Zusammenarbeit mit dem bisherigen Stelleninhaber Bewerbungen gerne auch per an info@brauerei-wittmann.de Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Bernd Krauß, Telefon 0871/ Brauerei C. Wittmann OHG, Ländgasse 50, Landshut Vertraulichkeit und die Beachtung von Sperrvermerken werden zugesichert. Die Stiftung Pfennigparade ist mit ihren 14 Tochtergesellschaften eines der führenden Sozialunternehmen, das Inklusion und Rehabilitation fördert. Mit den Schwerpunkten Bildung, Arbeit, Wohnen und Gesundheit setzt sich die Pfennigparade für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Körperbehinderung ein. Die Pfennigparade schafft Rahmenbedingungen für das gemeinsame Lernen, Wohnen und Arbeiten von Menschen mit und ohne Behinderung. Wir suchen möglichst zum oder später eine/n fachlich und persönlich überzeugende/n Vorstandssekretär/in oder Vorstandsassistenten/in in Vollzeit (39 Stunden/Woche) Sie sollten über eine souveräne Kommunikationsfähigkeit verfügen und mit den uns anvertrauten Menschen mit Körperbehinderung, unseren Firmenkunden und Kooperationspartnern sowie unseren Führungskräften und Mitarbeitern freundlich, humorvoll und verbindlich umgehen können die deutsche Sprache in Wort und Schrift absolut sicher beherrschen selbstständig und sorgfältig arbeiten sowie belastbar sein MS Outlook und MS Word perfekt anwenden und möglichst schon Erfahrung mit MS PowerPoint und MS Excel haben einige Jahre Berufserfahrung im Sekretariatsbereich mitbringen, mit allen Sekretariatsarbeiten vertraut sein und auch komplexe Aufgabenstellungen anpacken können Wir bieten ein vielfältiges und interessantes Tätigkeitsspektrum in einem sehr erfolgreichen Sozialunternehmen ein anspruchsvolles Umfeld mit engagierten Kolleginnen und Kollegen sowie entsprechende Entwicklungs- und Fortbildungsmöglichkeiten leistungsgerechte Bezahlung nach TVöD mit attraktiven Sozialleistungen und Altersvorsorge Behinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Wenn Sie diese verantwortungsvolle Position interessiert, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung bis spätestens zum Stiftung Pfennigparade Vorstand Herrn Ernst-Albrecht von Moreau Barlachstraße München Bewerbungen per bitte an: Franziska.Stiegelmaier@pfennigparade.de NACHTAKTIV.CASH Hier schlummert Ihr Nebenverdienst... Nutzen Sie den frühen Morgen ab 3:30 Uhr für einen spannenden und soliden Teilzeit- oder Minijob als Zeitungszusteller/in in München. Steuerfreier Nachtzuschlag und Fitnessprogramm inklusive: 1 PROBETOUR bringt Sie mit zukünftigen Kolleg(inn)en zusammen. Sie fahren mit, arbeiten mit und erleben selbst, ob und wie es Ihnen gefällt. Voraussetzungen: Mindestalter 18 Jahre, ausreichende Fitness. Info & Online-Bewerbung: Oder bewerben Sie sich gebührenfrei telefonisch. Hier beantworten wir auch Ihre Fragen zum Job und den Verdienstmöglichkeiten:

73 Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 STELLENMARKT Anzeigen: Tel / anzeigenannahme@sueddeutsche.de jobs.sz.de 73 Der Klinikverbund Südwest ist einer der größten und leistungsfähigsten kommunalen Krankenhausverbünde in Baden-Württemberg und verfügt über mehr als Planbetten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen an sechs Standorten jährlich rund Patienten stationär und annähernd ambulant. Die Kreiskliniken Böblingen ggmbh sucht im Bereich der Projektgeschäftsführung Neubau Flugfeldklinikum am Standort Sindelfingen ab September 2016 oder früher in Vollzeit einen Kommunikationsmanager (m/w) Kennziffer SI 2548_16 Die Kreiskliniken Böblingen ggmbh übernimmt im Auftrag des Landkreises Böblingen die Projektleitung und -durchführung des Neubaus Flugfeldklinikum auf dem Flugfeld in Böblingen. Planung und Realisierung erfolgen innerhalb eines auch politisch geprägten, sehr komplexen Beteiligungs- und Entscheidungsumfeldes. Daher messen wir sowohl der internen und der externen Information als auch der dialogorientierten Kommunikation eine besondere Bedeutung bei und dies während aller Projektphasen, von der Grundlagenermittlung bis zur Baufertigstellung. Unser Angebot Wir bieten Ihnen ein sehr abwechslungsreiches und verantwortungsvolles Tätigkeitsfeld sowie einen Arbeitsvertrag mit attraktiver Vergütung nach TVöD einschließlich betrieblicher Altersvorsorge. Ihre Aufgaben Strategische, selbstständige Steuerung und Koordination von Informationsund dialogorientierten Kommunikationsprozessen in einem vielfältigen und mit verschiedenen Akteuren versehenen Projektumfeld. Die Tätigkeit erfolgt in enger Abstimmung mit dem Projektgeschäftsführer, dem Geschäftsbereich Unternehmenskommunikation und der Öffentlichkeitsarbeit des Landkreises Planung, Organisation und erforderlichenfalls eigenständige Durchführung von internen und externen Kommunikationsaktivitäten für das Neubauprojekt (Veranstaltungen, Workshops etc.) Textsicheres Erstellen von Pressemitteilungen und zielgruppenspezifischen redaktionellen Beiträgen aus verschiedenen Themenbereichen (Schwerpunkt Bau und Technik) Aufbau, Betreuung und regelmäßige Aktualisierung/Pflege einer projekteigenen Internetseite Ihr Profil Studium bzw. Ausbildung im Bereich Sozial- oder Kommunikationswissenschaften oder Berufserfahrung in vergleichbarer Position, idealerweise in einer Gesundheitseinrichtung Hohe Kommunikationskompetenz, sicheres Gespür für Entwicklungen und Situationen im Projektverlauf und geschicktes Agieren in Sprache und Text mit gutem sprachlichen Ausdruck Persönlichkeit mit gewinnendem, überzeugendem Auftreten und hoher sozialer Kompetenz Selbstständige, strukturierte Arbeitsweise mit hohem Dienstleistungsverständnis und Fähigkeit zu eigenständigem und initiativem Arbeiten Gutes Organisationstalent und hohe Teamfähigkeit Sicherer Umgang mit Word, Excel, PowerPoint. Erwünscht sind Kenntnisse im CMS Typo3 Für ein erstes Gespräch steht Ihnen der Projektgeschäftsführer Neubau Flugfeldklinikum, Herr Schäfer (Tel.: ), gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bitte senden Sie uns diese bevorzugt online ( oder unter Angabe der o. g. Kennziffer postalisch (Klinikverbund Südwest GmbH, Personalmanagement, Frau Prys, Arthur-Gruber-Straße 70, Sindelfingen). Technische(r)Zeichner(in) Elektrotechnik Climaplan ist ein Ingenieurbüro der Technischen Gebäudeausrüstung und sucht eine(n) Technischen Zeichner(in) der Elektrotechnik für unser Planungsteam.Sie haben Interesse an ein langjähriges Arbeitsverhältnis bei sehr guten sozialen Rahmenbedingungen.Wenn Sie neue Heraus-forderungen suchen, bieten wir Ihnen interessante Entwicklungschancen an. Die ausführliche Stellenanzeige finden Sie im Online-Stellenmarkt der Süddeutschen Zeitung unter mit der Kennung: Wir suchen für die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried mit Ausbildungsbeginn Auszubildende zum Feuerwehr-Beamten (m/w) in mit einer bereits abgeschlossenen Berufsausbildung, vorzugsweise in einem handwerklichen Beruf (Meister, Techniker erwünscht). Die Ausbildung erfolgt in Vollzeit (100 %) ausschreibungen Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Anstalt des öffentlichen Rechts Direktion München sucht für die Hauptstelle Portfoliomanagement am Standort München zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwei Ingenieure/Ingenieurinnen (Bachelor/FH) im Bereich Bauwesen oder Architektur für die Sachbearbeitung im Bereich Bauzustandserfassung (Kennziffer: PM /32 Muc) Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte? Ermittlung des Instandhaltungs-/Sanierungs- und Modernisierungsbedarfs ausgewählter bundeseigener Wohnliegenschaften Eingabe der Ergebnisse in die Bestandsmanagement-Software epiqr Auswertung der Daten (z. B. Pläne) Aktenführung Was erwarten wir? Abgeschlossenes technisches Fach-/Hochschulstudium (Diplom-Ingenieur/in oder Bachelor) im Bereich Bauingenieurwesen oder Architektur Fachbezogene Berufserfahrung Grundlegende betriebs- und immobilienwirtschaftliche Kenntnisse sowie Kenntnisse in der Auslegung und Berechnung gebäudetechnischer Anlagen in konzepten Kenntnisse in SAP ERP 6.0/RE-FX oder die Bereitschaft, sich diese kurzfristig anzueignen Führerschein der Klasse B und die Bereitschaft zu Dienstreisen (auch als Selbstfahrer/in) Kunden-/adressatenorientiertes Verhalten, Fähigkeit zum teamorientierten Handeln Fähigkeit, auch bei erhöhtem Arbeitsanfall selbstständig, gründlich und konzeptionell zu arbeiten Was bieten wir? Bezahlung entsprechend dem TVöD (Entgeltgruppe E 10 Teil III Abschn. 25 der Anlage 1 zum TVEntgO Bund) sowie die im öffentlichen Dienst üblichen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Für die Anwendung der Software epiqr erfolgt eine gesonderte Schulung Für fachliche Fragen steht Ihnen Herr Deser unter der Telefonnummer gerne zur Verfügung. cher Eignung werden schwerbehinderte Menschen nach Maßgabe des 2 SGB IX Im Rahmen des Bundesgleichstellungsgesetzes ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bestrebt, den Anteil der Frauen insbesondere auf höherwertigen Arbeitsplätzen zu erhöhen und fordert deshalb Frauen besonders zu Bewerbungen auf. Die Arbeitsplätze sind grundsätzlich auch für Teilzeitbeschäftigung geeignet. Bei entsprechenden Bewerbungen erfolgt die Überprüfung, ob den Teilzeitwünschen im Rahmen der dienstlichen Möglichkeiten entsprochen werden kann. Ihre Bewerbung gerne auch per richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer bis an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben München, Hauptstelle Organisation und Personal, Sophienstraße 6, München, op-muenchen@bundesimmobilien.de und Die STADT STRAUBING ( stellt zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Diplom-Ingenieur/-in (FH) bzw. Bachelor of Arts (B. A.) der Fachrichtung Architektur oder Diplom-Ingenieur/-in (FH) bzw. Bachelor of Engineering (B. Eng.) der Fachrichtung Bauingenieurwesen für das Bauordnungsamt ein. Es handelt sich um eine Vollzeitstelle. Das Beschäftigungsverhältnis richtet sich nach den Grundsätzen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD) und ist vorerst auf zwei Jahre befristet. Die Eingruppierung erfolgt in Entgeltgruppe 11 TVöD. Das detaillierte Stellenangebot können Sie unserer Homepage (siehe oben) entnehmen. Die Bewerbungsfrist endet am I. V. Stelzl Bürgermeisterin Bauleiter gesucht! Sie suchen eine neue Herausforderung oder möchten sich verändern? Wir bieten eine interessante Stelle im angestellten Verhältnis wenn Sie: - Bautechniker(in) - Architekt(in) - Meister(in) eines Bauhandwerkes sind. Sie sind Ansprechpartner unserer Kunden von der Werkplanung bis zum Einzug, erledigen die Korrespondenz zum Bauvorhaben und kümmern sich eigenverantwortlich um die Auswahl, Vergabe und Abrechnung mit den Handwerkern. Unsere Bauvorhaben liegen im Großraum von München, ein Firmenfahrzeug kann auf Wunsch gestellt werden. Zuschriften erbeten unter?zs an die Süddeutsche Zeitung. Ihre Chance auf Veränderung. Mit dem Stellenmarkt der Süddeutschen Zeitung. Wir suchen einen Technischen Werkleiter (m/w) Der Zweckverband Abfallverwertung Südostbayern (ZAS) betreibt das Müllheizkraftwerk in Burgkirchen a. d. Alz und ein schienengebundenes Ferntransportsystem mit sechs Müllumladestationen. Für rd. 1 Mio. Menschen aus den Mitgliedslandkreisen werden jährlich rd t nicht verwertbare Abfälle bei geringstmöglicher Umweltbelastung thermisch behandelt und entsorgt. Dazu ist beim ZAS ein Team von 120 Beschäftigten erfolgreich im Einsatz. Ihre Aufgaben: t Verantwortliche Leitung des Eigenbetriebs einschl. Organisation und Geschäftsleitung t Systematische Weiterentwicklung des Werkes in enger Abstimmung mit dem Verbandsvorsitzenden und den Gremien t Entwicklung und kontinuierliche Optimierung der internen Prozesse und Abläufe unter Einhaltung der gesetzlichen und genehmigungsrechtlichen Auflagen t Führung und Entwicklung der Mitarbeiter. Ihr Profil: t Technisches Hochschulstudium, idealerweise im Bereich Verfahrenstechnik oder Maschinenbau t Einschlägige Berufserfahrung im Bereich der Abfallwirtschaft/Entsorgung oder Energiewirtschaft/ Versorgung t Hohe Führungs- und Fachkompetenz sowie Kommunikationsund Kooperationsfähigkeit. Für Fragen zum Stellenangebot können Sie sich an den Kfm. Werkleiter Hr. Moser, Telefon: /3 08-0, wenden. Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen mit Angabe Ihres Gehaltswunsches und Ihres möglichen Eintrittsdatums an: MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT Generalverwaltung Die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. ist eine von Bund und Ländern finanzierte Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft. Sie betreibt in gegenwärtig 83 Instituten und Forschungsstellen im In- und Ausland Grundlagenforschung auf natur- und geisteswissenschaftlichen Gebieten. Die Generalverwaltung sucht für den Bereich Bauvergaben VOB/VOF/VOL im Referat Einkauf und Versicherungen der Abteilung Finanzen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen Sachbearbeiterin/Sachbearbeiter Vergabestelle Bau (Kennziffer 19/16) Die Max-Planck-Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, mehr schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Bewerbungen Schwerbehinderter sind ausdrücklich erwünscht. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständige Online-Bewerbung (Kennziffer 19/16) unter: Bewerbungsfrist: 11. April 2016 MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT zur Förderung der Wissenschaften e. V. Generalverwaltung München Abteilung Zentrale Dienste Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Juristin/einen Juristen als Leiterin/Leiter für die Zentralen Dienste. Bei den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ist die Leitung der Zentralen Dienste, die für alle staatlichen Museen und Sammlungen des Kunstbereichs zuständig sind, zu besetzen. Die Zentralen Dienste umfassen die Betreuung der Haushalts-, Personal- und IT-Angelegenheiten sowie die rechtliche Beratung der Museen und Sammlungen. Die Leiterin/der Leiter der Zentralen Dienste ist Beauf tragte/beauftragter für den Haushalt. Die Zentralen Dienste sind eine wichtige Schnittstelle zwischen den einzelnen Museen und Sammlungen und dem Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Gesucht wird eine Volljuristin/ein Volljurist mit erfolgreich abgeschlossener Erster und Zweiter Juristischer Staatsprüfung sowie fundierten Kenntnissen und einschlägiger, mehrjähriger Berufserfahrung im Verwaltungs-, Arbeits-, Tarif-, Beamten- und Haushaltsrecht. Daneben sind Verantwortungsbewusstsein und hohe soziale Kompetenz sowie die Bereitschaft zu kontinuierlicher Weiterbildung erforderlich. Der Schnittstellencharakter des Tätigkeitsbereichs erfordert zudem ein hohes Maß an Organisationstalent, Verhandlungsgeschick, Teamfähigkeit und Verständnis für die Besonderheiten des künstlerischen Bereichs. Die Stelle ist derzeit bis zur Besoldungsgruppe A 15 besetzbar. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei ansonsten im Wesent lichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Die Bewerbung von Frauen wird begrüßt. Die Stelle ist grundsätzlich teilzeitfähig, sofern durch Job-Sharing die ganzheitliche Wahrung der Dienstgeschäfte sichergestellt wird. Schriftliche Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen (insbesondere tabella rischer Lebenslauf, Kopien der Nachweise und Zeugnisse zum bisherigen schulischen senden Sie bitte bis spätestens 16. April 2016 an die Direktion der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Zentrales Personal referat, Barer Straße 29, München, z. H. Frau Roberta Belloni. Bewerbungsunterlagen können nur zurückgesandt werden, wenn ihnen ein ausreichend frankierter und geeigneter Rückumschlag beiliegt. Bitte reichen Sie deshalb nur Kopien ein. Diese werden nach dem vollständigen Abschluss des Auswahl verfahrens vernichtet. Wir suchen ab sofort engagierte und motivierte Mitarbeiter m/w als Zeitungszusteller für München in Teilzeit oder auf 450 Euro Basis / Erfahrener Architekt (m/w) sowie erfahrener Bauleiter (m/w) für SF-Bauleitung in der Region Ingolstadt gesucht. Schriftliche Bewerbungen bitte an: info@mayrbau.de Geld verdienen als Internet-Coach! Krisensichere selbständige Tätigkeit. Nebenberuflich sofort starten! Mehr Infos: sowie eine/n Bildungs-, Sozial- und Erziehungsberufe Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn Die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Landkreis München, ca Einwohner, S-Bahnbereich, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für den gemeindlichen Kindergarten eine/n Kindergartenleiter/in jeweils in Vollzeit (39 Stunden/Woche) unbefristet. Der Kindergarten umfasst bisher drei Kindergartengruppen ab drei Jahren und wird auf vier Gruppen erweitert. Sie haben die Ausbildung zum/zur staatlich anerkannten Erzieher/in an der Arbeit mit Kindern. Ihr Aufgabengebiet als Kindergartenleitung umfasst schwerpunktmäßig die souveräne und eigenverantwortliche Leitung des Kindergartens, intensive Zusammenarbeit mit einem engagierten, kooperativen und aufgeschlossenem Team, tägliche Arbeit mit den Kindern nach den Vorgaben des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes, engagierte und kooperative Zusammenarbeit mit den Eltern. mäßig die Übernahme von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. eine interessante, abwechslungsreiche und herausfordernde Tätigkeit in einem modernen viergruppigen Kindergarten, eine tarif- und leistungsgerechte Bezahlung nach dem TVöD-BT-B für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst (Kindergartenleitung EG S 15 sowie eine Arbeitsmarktzulage in Höhe von 150,00 Euro/Mo- von 100,00 Euro/Monat), die üblichen Sozialleistungen des öffentlichen Dienstes sowie ein qua- Schwerbehinderte werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt. Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen senden Sie bis spätestens 10. April 2016 an die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Personalstelle, Rosenheimer Straße 26, Höhenkirchen- Siegertsbrunn. Pümpel, Telefon , gerne zur Verfügung. Lehrkraft gesucht für GRUND- und MITTELSCHULE Schriftliche aussagefähige Bewerbungen erbeten auf dem Postweg an: Isar-Volksschule, Kohlstraße 5, München Der Bürgerhaus e.v. Schönholzer Straße Berlin sucht ab sofort eine/n #."#+'# 1+"2#./07.(#+'# 1+/#.8+!&+#.#*)/ %), '##1#'+/0#'%#./'+" '##.&)0#+#'+#(,/0#+),/#1/ ')"1+% '*(,+5#.+#'%#+#+!&1)1+%/!#+0#.$8. "/3#)03#'0#'+5'%.0'%#**, ')'#+.(#0'+%4/0#*,**#+'#51*.(0$8&.#. 6 **, ')'#+*,"#. -#./,+) *1#+!&#+#.('+")"# 1/ ')"1+%/ #0.'# Kitafachberater/in (40 Wochenstunden) Ihre Aufgaben sind die Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität unserer 9 Kindertagesstätten, Moderation der internen Evaluation, Begleitung von Modellprojekten, Organisation von Fachtagungen, Fortbildungen und Arbeitsgemeinschaften sowie Konfliktberatung und Mediation. Wir erwarten mehrjährige pädagogische Berufserfahrung in Kindertagesstätten, auch in Leitungsfunktion und ein abgeschlossenes pädagogisches Studium. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige schriftliche Bewerbung unter Angabe Ihres Gehaltswunsches, gern an info@buergerhaus-ev.de. Die Rücksendung von Bewerbungsmappen erfolgt nur mit frankiertem Rückumschlag. VOLKSSCHULLEHRKRAFT bzw. Lehrkraft mit Sek. I-Ausbildung gesucht. Schriftliche aussagefähige Bewerbungen auf dem Postweg erbeten an: Isar-Volksschule, Kohlstraße 5, München Offene Positionen auf jobs.sz.de Diese und weitere Jobangebote finden Sie aktuell im Online-Stellenmarkt der Süddeutschen Zeitung. Unternehmen Angebot Region Job-ID Unternehmen Angebot Region Job-ID Kundendiensttechniker (m/w) Herford Produktberater für die D-A-CH Region (m/w) Herrsching am Ammersee Software Architekt (m/w) München Produktmanager/-in Metall- und Oberflächenchemie Mannheim Bankkauffrau/Bankkaufmann in der Kundenbetreuung (Customer Relation Manager Backoffice) Aschheim bei München Customer Relationship Manager (m/w) München Head of Human Resources (w/m) München Entwicklungsingenieur (m/w) Regelungstechnik Gilching bei München IT Produktmanager / Product Owner (w/m) Düsseldorf Strategischer Einkäufer / Manager Commodity Marketing (m/w) Poing

74 74 STELLENMARKT Ostern, 26./27./28. März 2016, Nr. 71 Anzeigen: Tel / anzeigenannahme@sueddeutsche.de jobs.sz.de Forschung und Hochschule Selbständige Unternehmungen Berufe in der Medizin Freundliche und engagierte Medizinische Fachangestellte für allgemeinmedizinische Praxis in München (Neuhausen / Nymphenburger Str. 87) ab sofort oder später für Anmelde- und Funktionsbereiche gesucht. Auch Teilzeit möglich. Kontakt: info@dr-kiskalt.com od. info@dr-sailer.org Die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) ist mit ca Studierenden, 220 Professorinnen und Professoren sowie 470 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern. In der Informatik und Mathematik ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Professur der Bes.-Gr. W 2 für folgendes Lehrgebiet zu besetzen: Informatik mit Schwerpunkt Technische Systeme/ Eingebettete Systeme Aufgabengebiet: Die Bewerberin/Der Bewerber soll in Lehre und Forschung in der technischen Informatik theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen vertreten. Erwartet wird insbesondere Erfahrung in hardware-naher Programmierung. Die Übernahme von Grundlagenveranstaltungen in den Studiengängen der Fakultät wird vorausgesetzt. Wir suchen eine engagierte Persönlichkeit, die sich darauf freut, Fachkompetenz und berufliche Erfahrungen in die Lehre und die Ausbildung von Studierenden einzubringen. Die OTH Regensburg verfolgt das Konzept der intensiven Betreuung der Studierenden und erwartet deshalb, dass Sie diese Einstellung teilen. Zudem erwarten wir Engagement in angewandter Forschung, Technologie- und Wissenstransfer und Weiterbildung sowie die Bereitschaft zur Mitarbeit in der Selbstverwaltung der Hochschule. Nähere Informationen zu den allgemeinen Einstellungsvoraussetzungen finden Sie unter (Hochschule/Jobs & Karriere/Professuren). Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt eingestellt. Die OTH Regensburg strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen am wissenschaftlichen Personal an. Bewerbungen in elektronischer Form (PDF-Format) mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Nachweise über den beruflichen Werdegang und die wissenschaftlichen Arbeiten) werden bis erbeten an: Die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) ist mit ca Studierenden, 220 Professorinnen und Professoren sowie 470 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern. In der Fakultät Elektro- und Informationstechnik ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Professur der Bes.-Gr. W 2 für folgendes Lehrgebiet zu besetzen: Vernetze Automatisierungssysteme mit einem oder mehreren der folgenden Spezialgebiete: Echtzeitfähige Feldbusse SPS Embedded Linux Ethernet in der Automatisierung Echtzeitbetriebssysteme Industrieautomatisierung Gebäudeautomatisierung Wir suchen eine engagierte Persönlichkeit, die sich darauf freut, Fachkompetenz und berufliche Erfahrungen in die Lehre und die Ausbildung von Studierenden einzubringen. Die OTH Regensburg verfolgt das Konzept der intensiven Betreuung der Studierenden und erwartet deshalb, dass Sie diese Einstellung teilen. Zudem erwarten wir Engagement in angewandter Forschung, Technologieund Wissenstransfer und Weiterbildung sowie die Bereitschaft zur Mitarbeit in der Selbstverwaltung der Hochschule. Nähere Informationen zu den allgemeinen Einstellungsvoraussetzungen finden Sie unter (Hochschule/Jobs & Karriere/Professuren). Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt eingestellt. Die OTH Regensburg strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen am wissenschaftlichen Personal an. Bewerbungen in elektronischer Form (PDF-Format) mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Nachweise über den beruflichen Werdegang und die wissenschaftlichen Arbeiten) werden bis erbeten an: Präsident der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg berufungen@oth-regensburg.de Steuerberater/Rechtsanwälte/Kanzleien STEUERFACHANGESTELLTE (M/W) MÜNCHEN, SENDLING Wir suchen ab dem eine Steuerfachangestellte (m/w) in Vollzeit. Kanzlei WP StB Berndlmaier Steuerberatung Wirtschaftsprüfung Alramstraße München Telefon Die Süddeutsche Zeitung ist die auflagenstärkste überregionale Qualitäts-Tageszeitung Deutschlands mit Sitz in München. Für den Anzeigenverkauf Rubrikenmarkt suchen wir ab sofort eine/n Mediaberater/in Ihre Aufgaben Ý Telefonische Beratungs- und Verkaufsgespräche für unsere Print- und Onlineprodukte Ý Erstellung von Kunden- und Agenturangeboten Ý Administrative Kundenpflege in SAP und dem CRM System Ý Zusammenarbeit mit verbundenen Organisationsbereichen (z. B. Anzeigenservice, Kundendienst und Verkaufsinnendienst) Ihr Profil Ý Argumentationsstärke im Kundengespräch Ý Ausgeprägte Eigeninitiative zur persönlichen Weiterentwicklung Ý Schnelle Auffassungsgabe Ý Zuverlässigkeit Wir bieten Ý Handelsvertretervertrag nach 84 ff HGB mit der Chance einer beruflichen Weiterentwicklung in unserem Konzern Ý Einkommensgarantie für 2016 Ý Leistungsgerechte Bezahlung Für unsere moderne Praxis in der Maximilianstr. in München suchen wir wegen der Erweiterung um einen zweiten MRT eine/n freundliche/n MTRA für MRT. Voll- oder Teilzeit möglich. Anfragen und Zuschriften bitte an: w.riffeser@gmx.de Alten- & Pflegeheim sucht Altenpfleger/in oder Krankenpfleger/in oder Pflegehelfer/in, VZ od. TZ, Wohnmöglichkeit vorhanden. Altenheim Marianne Mangst, Samerberg /98044 PHARMAREFERENT/IN IHK, Fortb., Start Infoabend Stuttgart, , 19 Uhr, Tel: , PHARMAREFERENT/IN IHK, Fortb., Start Infoabend München, , 19 Uhr, , Ausbildung/Praktikum Azubi für Büromanagement (m/w) ab sofort o. ab in Mü. Planer-/ Immobilienbüro gesucht. Nähere Infos: Bewerbung an: sd@plpr.de Präsident der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg berufungen@oth-regensburg.de Für alle, die auf Qualität setzen. Der Stellenmarkt der Süddeutschen Zeitung. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bewerben Sie sich, unter Angabe Ihres Provisionswunsches und Ihres frühestmöglichen Starttermins, auf unter Karriere Stellen & Bewerbung Fach- und Führungskräfte Mediaberater/in Hauspersonal/Au Pair DEFGH Versierte Köchin / Koch für exklusiven 2-Personen-Haushalt mit sehr guten Referenzen gesucht. Wir führen einen gehobenen, anspruchsvollen, großen Haushalt im Münchner Süden. Sie sind belastbar, beherrschen die frische, leichte Küche und kochen auch in unseren weiteren Wohnsitzen, insbesondere unserem Haus am Zürichsee. Sie haben freundliche Umgangsformen, ein gepflegtes Äußeres, sprechen fließend Deutsch, können servieren und haben ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, sowie Freude bei der Arbeit. Berufserfahrung aus der gehobenen Gastronomie erwünscht. Ein eingespieltes Team unserer Hausangestellten freut sich auf Ihre Mitarbeit. Die Arbeitszeiten sind flexibel, auch an Wochenenden. Zuschriften erbeten unter?zs an die Süddeutsche Zeitung. Sie lieben Kinder, haben Berufserfahrung als Kindermädchen / Erzieherin besitzen einen Führerschein? Wir suchen Ihre Unterstützung für die Betreuung unseres jüngsten Kindes (7 J.) in M-Bogenhausen für 5 Tage/Woche in Vollzeit. Reisebereitschaft und englische Sprachkenntnisse wären wünschenswert. Ihre Bewerbung richten Sie unter?zs an die SZ. Unternehmer sucht für seinen gepflegten Villenhaushalt im Herzogpark in München eine erfahrene, zuverlässige und mit allen anfallenden Arbeiten, incl. Nahrungszubereitung, bestens vertraute Haushälterin in Vollzeit Sehr gutes Gehalt, geregelte Arbeitszeit. Ihre Bewerbung richten Sie bitte unter?zs an die Süddeutsche Zeitung. Stellen Sie sich schon mal auf Erfolg ein. Mit dem Stellenmarkt der Süddeutschen Zeitung. Haushaltshilfe für unseren Mehrpersonenhaushalt in München-Herzogpark gesucht, die sich um die Sauberkeit in unserem Hause kümmert. 5 Tage die Woche à 5 Std.; Entlohnung 20,- bis 25,- die Stunde. 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Themen und Erscheinungstermine: Architektur & Städtebau Innovationen Vorbilder Spezialthemen Planen Sie schon jetzt Ihren zielgruppengenauen Recruiting-Auftritt in folgenden Spezialthemen: HANNOVER MESSE Karriere in der Automobilindustrie MINT-Berufe Karriere in der Energiewirtschaft Medizin & Pharma Automobile Innovationen Frauen in Führung Zukunft Personal Ingenieurberufe Consulting Karriere in Süddeutschland Chancen für Absolventen Spezial: Karrierechance Hannover Messe Am 23. April 2016 erscheint das Spezial zum Thema Karrierechance Hannover Messe im Stellenmarkt der Süddeutschen Zeitung. Profitieren Sie von der starken Reichweite mit 1,13 Mio. Lesern pro Tag und lenken Sie den Fokus auf Ihr Unternehmen (MA 2015). Unter anderem werden folgende Themen behandelt: Alles vernetzt Eine Vielzahl von Dingen muss aufeinander abgestimmt sein, wenn die Industrie 4.0 funktionieren soll. Für Informatiker bedeutet das eine reizvolle Herausforderung und große Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Energie direkt Die Energiewende fordert neue, lokale Versorgungskonzepte. Dort wo Energie produziert wird, soll sie auch gespeichert und schließlich verwendet werden können. Der Abschied von der großflächigen Versorgung wird jedoch nur möglich, wenn neue Speicherkonzepte entwickelt werden können. Eine schöne und schwierige Aufgabe, die Jobmöglichkeiten schafft. SZ Wissensforum Erhalten Sie wertvolle Anregungen und praxisnahe Lösungsansätze von renommierten Referenten rund um die Themen Kommunikation, Motivation, Psychologie, Persönlichkeitsentwicklung und Nachhaltigkeit. Seien Sie mit dabei und erfahren Sie, wie Sie Ihr Potenzial voll entfalten und Ihr Berufs- und Privatleben erfolgreicher gestalten können. Zehn Dienstagabende, jeweils von bis Uhr (Einlass ab Uhr) Veranstaltungsort: Süddeutscher Verlag, Hultschiner Str. 8, München Weitere Information und Buchung: sz-wissensforum.de 089/ / stellen-anzeigen@ sueddeutsche.de

75 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März 2016 MOBILES LEBEN 75 Das ist immer im Kopf Mit dem Motorrad bis nach Sibirien: Drei Biker haben sich diesen Traum erfüllt. Und wollen unbedingt wieder hin von peter fahrenholz Der Traum von Wolfgang Klentzau beginnt im Herbst 2009 mit einer DVD, die ihm seine Frau schenkt. Klentzau, heute 57, arbeitet als Beamter in der Justizverwaltung von Hamburg, ein Sesselpuper, wie er selber sagt. Aber in seiner Freizeit ist er begeisterter Motorradfahrer. Keiner von der Sorte, denen die Feierabendrunde zur Eisdiele reicht, sondern ein Endurofahrer, den auch Pisten jenseits asphaltierter Straßen reizen. In der DVD geht es um Fernreisen mit dem Motorrad. Klentzau ist beeindruckt, so wie man eben beeindruckt ist von Abenteuern, die andere erleben. Zwei Jahre später schaut er sich die DVD noch einmal ganz genau an, ist fasziniert von den Strecken in Sibirien, stöbert im Internet, stößt auf weitere Reiseberichte. Da war mir klar: Da will ich auch hin. Wolfgang Klentzau beginnt mit den Vorbereitungen, um seinen Traum in die Tat umzusetzen. Er spart Zeit an, um ein dreimonatiges Sabbatical nehmen zu können, macht einen Russisch-Kurs, um sich zumindest notdürftig verständigen und die Straßenschilder lesen zu können, brütet über Streckenplänen, sucht nach einer passenden, gebrauchten Maschine, die einerseits fernreisetauglich ist, andererseits auch extreme Offroad-Einsätze mitmacht. Und nach einem Reisepartner. Denn da, wo er hinwill, ist man alleine aufgeschmissen, wenn etwas passiert. In einem Internetforum für Weltenbummler stößt er schließlich auf Thomas, der aus beruflichen Gründen nicht mit seinem vollen Namen in der Zeitung stehen möchte. Thomas, 39, lebt in München, arbeitet in der IT-Branche und ist sibirienmäßig ein Wiederholungstäter, wie er sagt. Er war 2012 schon einmal auf einer ähnlichen Route unterwegs. Das erste Telefonat der beiden im Sommer 2014 dauert zwei Stunden, nach einem ersten Treffen sind zwei Dinge klar: Sie machen die Reise zusammen. Und bei Hotelübernachtungen gibt es getrennte Zimmer Wolfgang schnarcht einfach zu laut. Was die beiden vorhaben, ist extrem. In drei Monaten mehr als Kilometer auf dem Motorrad, auf Straßen, die entweder schlecht oder gar keine Straßen sind. Zuerst über Polen, Weißrussland, Russland, Kasachstan, Usbekistan nach Tadschikistan über den Pamir-Highway, der mit einer Autobahn natürlich nicht das Geringste zu tun hat. Und dann über Kirgisitan, wieder Kasachstan, das Altai-Gebirge in Russland, die Mongolei nach Sibirien. Zur größten Herausforderung der ganzen Reise: der BAM-Road, einer der härtesten Strecken der Welt. Die BAM-Road ist die ehemalige Versorgungsstraße für den Bau der Baikal-Amur-Magistrale (BAM), eines der gewaltigsten Eisenbahnprojekte der Sowjetunion. Unter Stalin begonnen, dann unterbrochen und in der Breschnew-Ära als Prestigeprojekt wieder aufgenommen und mit gewaltigem Propagandaaufwand in den 80er-Jahren fertiggestellt, führt die BAM von Sibirien in den Fernen Osten Russlands, über mehr als 3000 Kilometer Kilometer davon kann man auf der BAM-Road mehr oder minder parallel zur Eisenbahnstrecke fahren. Schotterpisten, START POLEN LETTLAND LITAUEN Treffpunkt DEUTSCHLAND Moskau Geröll- und Schlammpassagen, tiefe Wasserlöcher, vergammelte Holzbrücken, die aussehen, als würden sie im nächsten Moment zusammenbrechen, Flussdurchfahrten dort, wo die Brücken tatsächlich schon eingestürzt sind das ist die BAM-Road. Und wenn es keine Brücke gibt, und der Fluss zu breit und zu tief ist, muss als ultimativer Nervenkitzel über die Eisenbahnbrücke gefahren werden, auf einem schmalen Streifen neben dem Schotterbett. Einmal müssen sie wieder über eine der Eisenbahnbrücken. Da kommt plötzlich ein Zug KASACHSTAN USBEKISTAN KIRGISTAN TADSCHIKISTAN RUSSLAND Warum macht einer so etwas? Wolfgang gibt bei einem Treffen zusammen mit Thomas in einer Münchner Wirtschaft eine Antwort, die so ähnlich auch von einem Extrembergsteiger kommen könnte: Du erreichst deine Grenzen und du gehst dann über diese Grenzen hinaus. Ende Mai 2015 geht es los. Wolfgang hat sein Sabbatical genommen, Thomas seinen kompletten Jahresurlaub von 2014 und Natürlich haben die beiden ihre Tour vorbereitet, haben die nötigen Visa besorgt, sich jeweils einen Satz Ersatzreifen nach Osch in Kirgisistan und später nach Irkutsk schicken lassen, die Route aber nur so locker festgelegt, dass jederzeit Alternativen möglich gewesen wären. Es gab Eckpunkte, aber wir haben nicht dagegessen und auf der Karte Punkt für Punkt eingetragen, sagt Thomas. Wichtiger als die genaue Strecke sind den beiden ihre Motorräder.Wolfgang ist mit einer BMW 650 Xchallenge unterwegs, Thomas mit einer KTM 690 Enduro. Beides Maschinen, die mit Gepäck nur knapp über 200 Kilo wiegen. Und die als zuverlässig und robust gelten. Trotzdem müssen alle denkbaren Risiken einkalkuliert werden. Es gehe darum, die Schwachstellen seiner Maschine genau zu kennen, sagt Thomas. Dann nimmt man gezielt Ersatzteile mit. Reifenflickzeug, Luftpumpe, Aufbockhilfe, Panzertape, Schellen, Kabelbinder, alle möglichen Schrauben das gehört ohnehin dazu. Du darfst nichts vergessen, in Russland gibt es keinen ADAC, sagt Wolfgang. Beide sind das, was man in Motorradkreisen Schrauber nennt, sie können viel selber machen. Was sie auch mehrfach unter Beweis stellen müssen. Einer mit zwei linken Händen wäre auf so einer Tour verloren. Roads to Siberia gefahrene Gesamtstrecke mit dem Motorrad km Eisenbahn Tynda Moskau 5000 km MONGOLEI Tynda SZ-Grafik; Quelle: Wolfgang Klentzau Die Tagesetappen richten sich nach dem Schwierigkeitsgrad der Strecke, übernachtet wird in Unterkünften, die von primitiv bis komfortabel reichen. Oder im Zelt irgendwo mitten in der Pampa. Die Erlebnisse, die die beiden in ihrem Reiseblog Roads to Siberia festhalten, sind überwältigend. Die wechselnden Landschaften, die fahrerischen Herausforderungen. Und immer wieder die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft, auf die sie stoßen. Im ersten Teil der Reise stürzt Wolfgang, sein Knöchel schwillt an, er kommt tagelang nicht mehr richtig in seinen Motorradstiefel. Aber er fährt trotzdem weiter, irgendwann lassen die Schmerzen nach. Erst zu Hause, Monate später, stellt sich heraus, dass er sich bei dem Sturz das Wadenbein gebrochen hat. Der Bruch ist schlecht verheilt und muss operiert werden. Gestartet sind sie zu zweit, aber irgendwann sind sie dann zu dritt. Unterwegs treffen Wolfgang und Thomas auf John aus Nottingham. Dessen Kumpel will nicht mehr weiterfahren. John ist auf einer gewaltigen BMW 1200 GS Adventure unterwegs, mit Gepäck bestimmt 400 Kilo schwer, viel zu schwer für die Strecke, die noch vor ihnen liegt. Wolfgang und Thomas haben dann erst mal geschaut, wie sich John mit seiner schweren Maschine schlägt. Schnell wird klar: John ist ein exzellenter Fahrer, er hat 15 Jahre lang als Motorradkurier gearbeitet. Aus dem Duo wird ein Trio, das sich immer wieder gegenseitig hilft, bei Pannen, beim Durchfahren schwieriger Stellen, oder wenn einer stecken geblieben oder umgefallen ist. Meist ist das John mit seiner schweren Maschine. Aber zu dritt lassen sich auch 400 Kilo wieder hochwuchten. Wir sind Freunde fürs Leben geworden, sagt Wolfgang. Einmal müssen die drei wieder mal über eine der Eisenbahnbrücken. Thomas ist als Erster drüben, da fängt er plötzlich an zu winken und herumzuspringen. Was denn, denkt Wolfgang, hat er eine Wespe im Helm? Dann sehen sie, wie sich von hinten außerplanmäßig ein Zug nähert. John Grandiose Landschaften, marode Brücken, Flussdurchfahrten, unfreiwillige Schlammbäder und Pannen mitten im Nirgendwo wer eine solche Reise wagt, erlebt Abenteuer pur. FOTOS: PRIVAT und Wolfgang flüchten sich jeweils in eine der seitlichen Ausbuchtungen im Brückengeländer, die in regelmäßigen Abständen da sind. Wir sind nach jeder Eisenbahnbrücke erst mal abgestiegen und haben eine geraucht, sagt Thomas. 200 Kilometer vor dem Ziel ist Schluss, John bleibt in einem Fluss stecken, beim Versuch loszukommen, gibt die Kupplung ihren Geist auf. Russische Arbeiter helfen bei der Bergung, verladen alle Maschinen dann auf einen Bauzug, der die drei in die nächste Provinzstadt fährt. Von dort geht es per Zug nach Moskau. John fliegt nach Hamburg, kommt mit einer neuen Kupplung im Gepäck zurück. Die beiden anderen starten mit dem Motorrad Richtung Heimat. Was macht so eine Reise mit einem? Was verändert sie? Als Wolfgang und Thomas wieder zu Hause sind, tun sie sich schwer mit der Eingewöhnung. Das Fahren in dieser grandiosen Landschaft, ich denke da jeden Tag dran, ich könnte ewig so weiterfahren, sagt Thomas. Die vielen Eindrücke, die Bilder, das ist immer im Kopf. Wolfgang geht es genauso, gleichzeitig geht er mit dem heimischen Kleinkram seither aber viel gelassener um. Du kommst geerdet zurück, sagt er. Schnell ist beiden klar: Das reicht noch nicht, das werden wir noch mal machen. An diesem Wochenende wollen sie sich zu dritt in Brüssel treffen, die nächste große Reise vorplanen. Wolfgang hat dafür 2019 im Kopf, er muss erst wieder genug Zeit ansparen. Es soll erneut nach Osten gehen. John hat sich mittlerweile auch ein leichteres Motorrad zugelegt. Hundert Grad unter null Es gibt kaum eine schönere Art, den Winter zu verabschieden, als im offenen Elfer Wetterfühlig: Im offenen Carrera S bricht die Natur in 2500 Metern über Normalnull ungefiltert ins Auto. Da hilft nur: Mütze ins Gesicht, Kragen hoch, Sitzheizung auf volle Stärke und die Klimaanlage auf Glühtemperatur. Und die Kehren gehen schon mit 60 km/h in vollem Drift. FOTOS: SEBASTIAN HOFMANN Offen fahren ist eine Offenbarung. Menschen, die Autos ohne Dach überm Kopf schätzen, wissen das. Und Motorradfahrer natürlich. Aber das ist ja wieder eine ganz andere Geschichte. Wir lieben eben dieses Gefühl: vier Räder, der Himmel in Sicht, Natur in der Nase, Wind im Genick und Motorenklang im Ohr. Natürlich sind Offenfahrer auch ein ganz klein bisschen harte Kerle, es sei denn, sie missbrauchten ihr Vehikel bloß zum Schaulaufen in Sun City als geschniegelte Warmwetter-Cabrioten mit diesem Sieht-mich-auch-jede(r)-Blick. Die Hartgesottenen jedenfalls pfeifen auf die Sonnenprognose fürs Wochenende. Mütze auf, Schal um den Hals, Dach runter. Und dem Winter hinterher. Was gar nicht so einfach war in diesem Jahr. Fast wäre unser Vorhaben, die angeblich weiße Jahreszeit gebührend zu verabschieden, am Ende gescheitert. Kaum schneebedeckte Straßen selbst im Hochgebirge, und wenn, dann nur für ein paar Tage. Und die meisten Pässe ohnehin gesperrt zu dieser Jahreszeit. Termine? Ständig umgeschmissen, der Fotograf nervös, der Fahrer ungeduldig. Nur das Auto blieb gelassen. Vermutlich, weil das seiner Art entspricht. Ist schließlich keine große Sache für einen offenen Porsche Carrera S, so eine Tour in die Alpen. Dafür spricht schon die Papierform. 420 PS bei 6000 Umdrehungen liefert der inzwischen nur noch drei Liter große Sechszylinder, zwangsbeatmet von zwei Turboladern mit geänderten Verdichtern, geschärft von einer speziell abgestimmten Motorsteuerung und perfektioniert von einer neuen Abgasanlage. Damit sollten sich auch Dreitausender anstandslos bewältigen lassen. Genervt zwischen Schneemangel und dem nahenden Frühling fiel unsere Streckenwahl am Ende auf die Kaunertaler Gletscherstraße in Tirol, die sich vom kleinen Dörflein Feichten aus vorbei an Gepatschhaus (1928 Meter) und Ochsenalm (2150 Meter) bis zum Restaurant am Fuß des Gletschers auf 2750 Meter Höhe windet. Schneebedeckt, serpetinenbestückt, fahrerisch eine Herausforderung. Und schon auf dem Weg dorthin wird klar, was man hier am allerwenigsten braucht: Höchstleistung. Die Route über Füssen, den Fernpass ins Österreichische hinein, dann über Landeck weiter in Richtung Reschenpass lässt nicht mehr zu als Bummeltempo. 308 km/h schafft der Carrera S, sagen die Daten, wir brauchen nicht mal ein Drittel davon. Und dass er in 3,9 Sekunden von null auf 100 km/h erreicht? Geschenkt. Der Porsche ist gelangweilt und offenbart doch eine seiner stärksten Seiten: Nie konnte er schöner langsam fahren. Kein Aufmucken des Doppelkupplungsgetriebes, die Lenkung ruhig und präzise, kein nervöses Getue, stattdessen zufrieden-sonorer Wohlklang des Dreiliter-Boxers, untermalt vom Rauschen des Fahrtwinds. Und der Bordcomputer signalisiert nicht mal acht Liter Verbrauch. Auch das ist ja das Schöne am Offenfahren: Fahrgenuss geht auch langsam. Zeit jedenfalls, sich dem neuesten Carrera zu widmen. Schöner ist er geworden, vor allem das Cabrio. Die schärfere Linienführung am Heck hat ihm den bislang störenden Buckel genommen und drinnen ist das Infotainment endlich auf der Höhe der Zeit angekommen. Allerdings behält der Elfer auch Schwächen. Zu wenige Ablagen zum Beispiel, da bringt einen schon ein zweites iphone in Verlegenheit. Oder den zu kleinen Tank, der einen, wenn s mal flott vorangeht, schon nach 200, 250 Kilometern wieder zum Nachfüllen zwingt. An der Mautstelle der Gletscherstraße ist alles vergessen. Von hier an schraubt sich der schrundige Asphalt, kaum mehr als wagenbreit, Kilometer um Kilometer nach oben. Und in eisige Kälte. Gefühlt herrschen hier hundert Grad unter null. Also Kragen hoch, die Mütze ins Gesicht und die dicken Handschuhe übergestreift, dazu die Sitzheizung auf volle Kraft und das Klima auf Glühtemperatur. Der Rest ist purer Genuss. Das nochmals verbesserte Fahrwerk beherrscht den Spagat zwischen Federverhalten und sportlicher Präzision perfekt, der Aufbau hält mustergültig still und die Hinterachslenkung macht den Elfer wendig wie einen Kleinwagen. Mit einem kleinen Gaspedal-Schlenzer gehen die Kehren in sauberem Drift. Eine wie die andere. Die reine Lust. Am Ende der Straße, am Fuß des Gletschers, im Blick die Dreitausender von Weissseespitze, Weisskugel und Karlesspitze, in der Ferne Ortler und Piz Palü, ist klar: Der neueste Carrera ist der Sportwagen, der sich dem real existierenden Verkehr perfekt angepasst hat. Der beste Elfer, den es je gab. Was man von diesem Winter nicht behaupten kann. Gut, dass er vorbei ist. jörg reichle

76 DEFGH Nr. 71, Ostern, 26./27./28. März MOBILES LEBEN Kurs Ost Drei Biker haben sich ihren Traum erfüllt: Mit dem Motorrad bis nach Sibirien. Seite 75 UNTERWEGS Glück im Pannnenpech Spotz! Peng! Knall! Plötzlich wilde Schießerei aus dem Auspuff, der Motor ruckelt und puckelt und will unter knallendem Protest keine Drehzahl mehr aufnehmen, und das Mechanikerhirn meldet blitzartig: Die Zündung! Extrem verstellt! Ernstes Problem! Und der panisch zuckende Gasfuß lässt den sterbenden Vintage-Vierzylinder doch noch einmal kurz Aufbrüllen unter bestialischen Kanonenböllern und bringt den kleinen Roadster rechts hoch auf den Gehsteig weg, nur runter von der hektischen Ausfallstraße im Feierabendverkehr. Und dann geht der Motor mit einer letzten Explosion endgültig aus, und bis auf das stetig vorbeirollende Wagenrauschen herrscht plötzlich sausende Stille im Wageninneren. Was für ein elender Moment: Steige ab, wenn du merkst, dass das treue Pferd unter dir tot ist... Einfach zusammengebrochen, die Heimreise hier vorerst zu Ende. Und draußen ist es nass und kalt und dunkel, genau so, wie man es hasst, und man darf mit der Gesamtsituation durchaus unzufrieden sein. Oder sollte man sich stattdessen lieber freuen, dass man Mitglied in einem Automobilclub ist? Und so etwas Magisches wie ein Smartphone besitzt, mit dem man nicht nur ohne herumirrende Telefonzellensuche im nassen Schwarz da draußen Hilfe rufen kann, sondern sich vorher sogar noch anzeigen lassen, in welcher Walachei man wo eigentlich genau gestrandet ist? Der Zeitpunkt dafür erscheint günstig. Und dann ist die Notruf-Annahme auch noch freundlich und fix genau wie der zurückrufende Abschleppfahrer ( Halbe Stunde! ) Aus der Dunkelheit taucht zudem noch ein hilfsbereiter Oldtimer-Fan wie ein Engel auf. Und werkelt man dann im warmen Warnblinklicht des Schlepp-Lkws zu dritt unter der Kühlerhaube, fühlt man es ganz deutlich: Ja, ein Wagen, der nicht fährt, ist nichts wert. Aber gutgelaunte Menschen, die gebeten oder ungebeten gegen Geld oder auch nur Händedruck und Dank helfen, die sind das belohnende Glück im Pannenpech. richard christian kähler DIESE WOCHE Automatisierte Autos sind in aller Munde, doch der Güterverkehr kann von der Elektronik nicht minder profitieren. Die Lkw-Marken DAF, Daimler, Iveco, MAN, Scania und Volvo veranstalten deshalb ein Zukunftsrennen quer durch Europa: Am 6. April sollen mehrere Wagenpulks in Rotterdam ankommen, die jeweils mit einer elektronischen Deichsel untereinander verbunden sind. Sinn des smarten Kolonnenfahrens ist der Nachweis, dass solche teilautonomen Systeme bei Nutzfahrzeugen einsatzbereit sind. Rund zehn Prozent weniger CO2-Emissionen und deutlich mehr Sicherheit verspricht sich der europäische Herstellerverband ACEA von derart gekoppelten Lkw-Konvois. Unterstützt von Fahrerassistenzsystemen bestimmt der Lenker des Führungsfahrzeugs den Kurs. Die Folgefahrzeuge halten automatisch einen geringen Abstand und reagieren unmittelbar auf etwaige Bremsmanöver. Die Fahrdemonstration zielt vor allem auf die Gesetzgeber in Europa: Sie sollen ihre nationalen Zulassungsvorschriften für automatisierte Systeme soweit vereinheitlichen, dass dem Testbetrieb möglichst bald der grenzüberschreitende Praxiseinsatz folgen kann. jobe Mehr Hirn für den Chauffeur Viel hilft viel: Supercomputer und eine neue Elektronik-Architektur werden das Autofahren in den nächsten Jahren komplett verändern von joachim becker Wer sich nächtelang in hochauflösenden virtuellen Welten herumtreibt, weiß, wie viel Rechenleistung neue Computerspiele benötigen. Ihre lebensechte Grafik mit komplexer Beleuchtung ist ein Treiber für die explosionsartige Leistungssteigerung von Mikroprozessoren: Der weltweit schnellste Supercomputer benötigte vor 15 Jahren 150 Quadratmeter Fläche und Watt elektrischer Leistung. Heute begnügt sich ein solches Teraflop-System mit zehn Watt und passt auf einen Fingernagel. Wir sehen einer Zukunft mit autonom agierenden und lernfähigen Autos, Robotern und Drohnen entgegen, die über eine Intelligenz verfügen, die schwierig vorstellbar ist, sagt Jen-Hsun Huang, CEO und Mitbegründer von Nvidia. Der kalifornische Chip-Hersteller ist anspruchsvollen Computerspielern ein Begriff. Mittlerweile sind Teraflop-Chips wie der Nvidia Tegra X1 so rüttelfest, dass sie die Tortur eines Autolebens überstehen. Auf der IAA im vergangenen September haben Elektrobit, Infineon und Nvidia eine gemeinsame Plattform für die Entwicklung von Fahrrobotern vorgestellt. Jetzt werden die Leiterplatten im Din-A4-Format an 70 Automobilhersteller, Zulieferer und Entwicklungspartner weltweit ausgeliefert. Ist das die Stunde null des autonomen Fahrens? Der Startschuss zu einem Rennen, bei dem alle Teilnehmer innerhalb und auch außerhalb der Autobranche dieselben Chancen haben? Audis Leiter Elektrik-/Elektronik-Entwicklung spricht von einer Revolution: An so einer Chip-Entwicklung sitzen 3000 bis 4000 Entwickler, die kostet ein paar Milliarden Euro, so Ricky Hudi, allein könnten wir uns das gar nicht leisten. Auf dem Weg zum hochautomatisierten Fahren ist neben den kleinen Supercomputern aber auch eine neue Elektronik-Architektur nötig. Das bisherige Bordnetz mit 50 und mehr Steuergeräten ist im wahrsten Sinne viel zu zerstreut, um in Echtzeit schalten und walten zu können. Außerdem stehen die Rechenzwerge bei der Vernetzung auf der Leitung: Schafft der klassische CAN-Bus noch eine Datenübertragungsrate von einem Megabit pro Sekunde, wird mit Ethernet künftig ein Gigabit pro Sekunde möglich also tausendmal so viel. Das Tempo und eine hohe Bandbreite werden gebraucht, um eine Flut von Sensordaten auszuwerten. Als ideale Lösung bietet sich ein zentrales Steuergerät für die Fahrerassistenzsysteme (zfas) an, wie es Audi nächstes Jahr im neuen A8erstmals in Serie bringen wird. Doch auf Sicht ist dessen Rechenleistung zu gering. Im Jahr 2013 füllte die Audi-Elektronik noch den gesamten Kofferraum. Auf der CES 2016 haben wir nun das fertige zfas gezeigt, das inzwischen sogar kleiner ist als ein Tablet-Computer, so Ricky Hudi. Dieses Superhirn unter dem Beifahrersitz errechnet ein vollständiges Modell der Fahrzeugumgebung, das dann allen Assistenzsystemen zur Verfügung steht. Schon bald soll sich ein entsprechend ausgerüsteter Wagen damit alleine auf der Autobahn zurechtfinden. Richtig schwierig wird es aber auf Straßen mit Gegenverkehr und erst recht im Dickicht der Städte. Kleiner Großrechner: Die Nvidia-Plattform für hochautomatisiertes Fahren passt auf ein Din-A4-Blatt. Doch der Rechenzwerg kann es mit den besten Supercomputern aufnehmen, die es vor 15 Jahren weltweit gab. FOTOS: NVIDIA Für das autonome Fahren in urbanen Ballungsräumen ist die zfas-rechenleistung längst nicht ausreichend. Volvo wird bei einem Flottenversuch 2017 deshalb eine Computer-Plattform mit acht Teraflops einsetzen das entspricht der Leistung von 150 Apple MacBook Pros. Mehrere Kameras, Radarsensoren und hochauflösende Lidar-Scanner wie bei den Google- Testfahrzeugen sollen beim Drive-Me-Projekt jedes Hindernis und jede Bewegung rund um das Fahrzeug automatisch erkennen. Unsere Vision ist, dass ab dem Jahr 2020 niemand mehr von einem neuen Volvo getötet oder ernsthaft verletzt wird, sagt Marcus Rothoff, Direktor des Entwicklungsprogramms für autonome Autos. Die ersten 100 Volvo-Prototypen sollen von Familien und Pendlern unter Alltagsbedingungen auf öffentlichen Straßen in Göteborg genutzt werden. Nvidias Hochleistungs-Plattform ist ein wichtiger Fortschritt in Richtung unserer Vision und eignet sich perfekt für unser Drive-Me- Projekt, so Rothoff. Bei BMW hält sich die Begeisterung über die neuen Supercomputer dagegen in Grenzen. Viel wichtiger als die prinzipiell austauschbare Hardware sei die Software also die Qualität des Umfeldmodells. Die enorme Komplexität des Stadtverkehrs bringt auch Google immer wieder an die Grenzen. Trotz des extrem teuren Lidar- Scanners auf dem Dach und eines Kofferraums voller Computer kämpft die Testflotte von mehr als 100 autonomen Prototypen mit dem oft chaotischen Fahrradverkehr. Extrem schwierig ist auch die Vorhersage, ob Fußgänger die Straße queren oder ob sie in Sekundenbruchteilen stoppen oder die Richtung ändern werden. Das ist ein Grund, warum BMW allein in diesem Jahr 500 IT-Experten mit dem Schwerpunkt auf künstlicher Intelligenz einstellen will. Wir entwickeln uns vom Mechanical Engineering zur Tech Company, sagt BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich, um gleich wieder einzuschränken: Wir glauben, dass es in diesem Jahrzehnt noch kein Serienangebot eines autonomen Fahrzeugs geben wird, das dem Premiumanspruch unserer Kunden genügt. Wir rechnen höchstens mit Pilotversuchen in einem begrenzten Umfeld. Zum Beispiel auf den Stadtautobahnen Tokios im Rahmen der Olympiade Entsprechend funktionieren auch die ersten Autopiloten im neuen BMW 7er, der neuen Mercedes E-Klasse und dem Tesla Model S am besten auf der streng reglementierten Autobahn. Wenn die Luxuslimousinen die Fahrbahnbegrenzungen und möglichst noch ein Fahrzeug voraus erkannt haben, kann Kollege Computer die Lenkarbeit übernehmen. Doch es kommt, was kommen muss: Wenn das System nicht weiter weiß, verabschiedet es sich mit einer Warnmeldung: Game over, der Fahrer bleibt die letzte Entscheidungsinstanz. Daher ist allen Beteiligten mittlerweile klar, dass starre regelbasierte Systeme nicht alle Herausforderungen des automatisierten Fahrens meistern können. Erst durch den Schritt zur Eigenständigkeit eines lernenden Systems kann die Maschine kritische Situationen antizipieren und in Echtzeit Entscheidungen treffen. Der Vorteil bei Machine Learning ist, dass nicht jede Reaktion des Fahrzeugs in einer bestimmten Situation regelbasiert programmiert werden muss. Das würde zu einer kaum beherrschbaren Komplexität führen, erklärt Ricky Hudi. Was nicht als Muster eingespeichert ist zum Beispiel Tausende möglicher Umrisse eines Fußgängers, muss mit hohem Rechenaufwand live analysiert werden. Für eine Maschine, die keinen Augenkontakt aufnehmen kann, ist das Verhalten solcher bewegter Datenwolken kaum auszumachen. Noch dazu, wenn die menschliche Silhouette durch parkende Autos halb verdeckt wird. Starre Regeln genügen nicht für das autonome Fahren. Das Auto wird zur lernenden Maschine Hilfestellung können vorausfahrende Autos liefern, die ihre Sensordaten an einen Großrechner geschickt haben: Ein funktionierendes 5G-Funknetz vorausgesetzt, kann dieses Backend eine schier unbegrenzte Rechenleistung bereitstellen. Die einzelnen Autos sind dann nur noch mobile Endgeräte und Sensoren der übergreifenden Intelligenz. Dabei müssen wir eine sinnvolle Aufteilung finden, was an Bord und was in der Cloud stattfindet: Im Fahrzeug wird eine Vorverarbeitung stattfinden, so dass nicht der komplette Datenstrom über die Funkschnittstelle übertragen werden muss, erläutert Ricky Hudi, das Ganze nenne ich Car OS ein intelligentes Operating System von der Cloud bis zu den Domänenrechnern im Auto. Erst wenn ein Hersteller alle Teilschritte dieser End-to-End-Lösung von den Tiefen der Autoelektronik bis zu den Echtzeitlösungen in der Cloud beherrscht, kann aus einem übervorsichtigen autonom ruckelnden Taxi ein wirklich intelligenter eingebauter Chauffeur werden. Wir wollen auch beim autonomen Fahren die Führungsposition übernehmen, sagt Klaus Fröhlich selbstbewusst. Nur wenige Automarken werden die Ressourcen und finanziellen Mittel haben, um bei diesem Rennen in die Zukunft vorne mitzufahren. Nur für SZ-Abonnenten Gutes tun & gewinnen: Erlebniswoche im Schlosshotel Kronberg/Taunus Das Schlosshotel Kronberg, eines der schönsten und eindrucksvollsten Schlösser Deutschlands, wurde 1893 als Witwensitz von Victoria Kaiserin Friedrich erbaut. Heute erleben Gäste des 5-Sterne-Superior-Schlosshotel Kronberg lebendige Geschichte, außergewöhnliches Flair, feinste Gourmetküche und hervorragenden Service. 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