DIE STAATSBÜRGERSCHAFTSVERLEIHUNGEN IM JAHRE 2002
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- Rudolph Schmitt
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1 11 DIE STAATSBÜRGERSCHAFTSVERLEIHUNGEN IM JAHRE 2002 Die Zahl der Staatsbürgerschaftsverleihungen hat im Jahre 2002 erneut stark zugenommen. Sie stieg von Einbürgerungsakten im Jahre 2001 auf im Jahre 2002, ein Plus von 12 %. Die Zahl der eingebürgerten Personen hat von im Jahre 2001 auf neue Österreicherinnen und Österreicher im Jahre 2002 zugenommen, ebenfalls um 12 %. Der Boom an Staatsbürgerschaftsverleihungen erstreckt sich nun auf fünf Jahre, auf den Zeitraum 1998 bis Verleihungen 658 Personen Verleihungen 967 Personen Verleihungen Personen Verleihungen Personen Verleihungen Personen Verleihungen Personen 27 % der Verleihungsakte erfolgten aufgrund eines Rechtsanspruches. Es waren dies insgesamt 402 Einbürgerungen gegenüber 317 im Jahre 2001, ein Anteil von 24 %. 252 Antragsteller konnten einen mindestens 15jährigen ununterbrochenen Hauptwohnsitz in Österreich und eine nachhaltige persönliche und berufliche Integration nachweisen. Die Bestimmung, die diesen Erwerbsgrund vorsieht, wurde im Jahre 1998 in das Staatsbürgerschaftsgesetz aufgenommen. Verleihungen aufgrund dieser Möglichkeit gab es vor allem an frühere Angehörige von Kroatien, von Bosnien/Herzegowina, der Bundesrepublik Jugoslawien, von Slowenien und insbesondere der Türkei. Im Jahre 2000 erfolgten nach einem 15jährigen Aufenthalt in Österreich 94 Verleihungsakte, im Jahre 2001
2 12 waren es 188 und im Berichtsjahr 252, innerhalb von zwei Jahren kam es zu einer Erhöhung um das Zweieinhalbfache. Der zweitwichtigste Rechtsanspruch auf die Staatsbürgerschaft bildet regelmäßig die Eheschließung mit einer Österreicherin oder einem Österreicher. Voraussetzung für die Staatsbürgerschaftsverleihung nach einer Eheschließung ist, dass ein gemeinsamer Haushalt geführt wird, die Ehe seit mindestens einem Jahr aufrecht ist und die Ausländerin oder der Ausländer den Hauptwohnsitz seit mindestens vier Jahren ununterbrochen im Gebiet der Republik Österreich hat. Bei einer Ehedauer von mindestens zwei Jahren genügt ein Hauptwohnsitz in Österreich seit mindestens drei Jahren. Das Staatsbürgerschaftsgesetz enthält noch weitere Sonderbestimmungen, die allerdings nur sehr selten wirksam werden. Für Ausländerinnen und Ausländer aus einer Reihe von Ländern bildet dieser Erwerbsgrund eine wichtige Möglichkeit, die österreichische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Im Jahre 2002 galt dies vor allem für Einbürgerungen von ehemaligen Angehörigen der Türkei, von Bosnien/Herzegowina, der Bundesrepublik Jugoslawien und von Kroatien. Sie begünstigte aber auch Ehepartner, die aus Ägypten, Brasilien, Deutschland, der Dominikanischen Republik, Ecuador, Indien, dem Libanon, Marokko, Mexiko, den Philippinen, Polen, Rumänien, der Russischen Föderation, der Slowakei, Südafrika, Syrien, Thailand, Tschechien, Tunesien, der Ukraine, den USA, Vietnam und der VR China stammen. Insgesamt wurden auf diese Weise 104 Frauen und Männer mit 30 verschiedenen Nationalitäten Österreicherinnen und Österreicher. 27 Staatsbürgerschaftsverleihungen erfolgten nach einem 30 jährigen Aufenthalt in Österreich und 19 an Kinder, deren
3 13 maßgeblicher Elternteil bereits Österreicherin oder Österreicher ist. Die Zahl der Verleihungen bei freiem Ermessen der Staatsbürgerschaftsbehörde hat von im Jahre 2001 auf im Jahre 2002, um 8 % zugenommen. Verleihungsakte bei einem Aufenthalt von weniger als 4 Jahren gab es im Jahre 2002 keine, Verleihungen nach einem Aufenthalt von 4 bis 9 Jahren 39 und von 10 bis 29 Jahren Die Zahl der Einbürgerungen bei einem sehr kurzen Aufenthalt von weniger als 10 Jahren sank von 48 auf 39 Akte. Die Zahl der Verleihungen nach 10 und mehr Jahren Aufenthalt(ohne Rechtsanspruch) hat von 971 auf zugenommen, um 9 %. Von den unmittelbar Eingebürgerten waren 990 türkische Staatsangehörige, ein Anteil von genau zwei Drittel. Ihre Zahl stieg gegenüber 2001 um 8 1/2 %. 187 waren Bosnier gegenüber 111 im Jahre 2001, ein Plus von 68 ½ %, 103 Angehörige der Bundesrepublik Jugoslawien gegenüber 75 im Jahr vorher, ein Plus von 37 %, 89 Kroaten gegenüber 81 im Jahr vorher, ein Plus von 10 %, 16 Rumänen gegenüber 21 im Jahr vorher, ein Minus von 24 %, 13 Slowenen gegenüber 21 im Jahr vorher, ein Minus von 38 % und 11 Philippinen gegenüber 13 im Vorjahr, ein Minus von 15 %. Bei allen anderen Nationalitäten blieb die Zahl der Verleihungsakte unter der Marke von 10 Personen. Die Staatsbürgerschaftsverleihungen an deutsche Staatsangehörige sind auf vier Akte gesunken; an Angehörige eines anderen EUStaates auf drei. Die Schweizer und Liechtensteiner sind aus der Liste der früheren Staatangehörigkeiten verschwunden, sie umfasst momentan 38 Nationalitäten. Mit den unmittelbar Eingebürgerten erhielten 242 Ehegattinnen, 47 Ehegatten und Kinder die österreichi
4 14 sche Staatsbürgerschaft. Von den 47 Männern, die aufgrund der Verleihung an ihre Ehegattin eingebürgert wurden, waren 39 Türken, 5 Bosnier, 1 Serbe, 1 Kroate und 1 Russe. Der Anteil der Türken betrug 83 %. Türkische Männer profitieren von der Erstreckung der Verleihung nach der Einbürgerung ihrer Ehegattin weit häufiger als Männer anderer Nationalitäten. Ähnliches kann aufgrund der Einbürgerung nach einer Eheschließung beobachtet werden. Unter den 43 Männern, die die Staatsbürgerschaft aufgrund der Eheschließung mit einer Österreicherin erhielten, waren 22 Türken, ein Anteil von 51 %. Von den 242 Frauen, die die Staatsbürgerschaft aufgrund der Einbürgerung ihres Ehegatten erhielten, waren 180 Türkinnen, ein Anteil von 74 %. Dieser Prozentsatz war deutlich niedriger als jener der Männer. 32 waren Bosnierinnen, 12 Angehörige der Bundesrepublik Jugoslawien, 8 Kroatinnen und 5 Rumäninnen. Die restlichen fünf Frauen verteilen sich auf vier andere Nationalitäten. Die Relation zwischen unmittelbar und mittelbar Eingebürgerten ist bei den einzelnen Herkunftsländern sehr unterschiedlich. Bei den Angehörigen der Türkei kommen auf 10 mittelbar Eingebürgerte 11 unmittelbar Eingebürgerte. Bei den Angehörigen der Bundesrepublik Jugoslawien ist der Familienanhang etwa gleich groß wie die Zahl der unmittelbar Eingebürgerten. Den 103 Personen, die die Staatsbürgerschaft unmittelbar erworben haben, stehen 107 Personen, die mittelbar eingebürgert wurden, gegenüber. Mit der Einbürgerung eines Ukrainers erhielten insgesamt 3 Personen die österreichische Staatsbürgerschft. Bei den anderen Nationalitäten gab es beinahe durchwegs mehr unmittelbar als mittelbar Eingebürgerte.
5 15 Rund die Hälfte der Eingebürgerten wurde in Österreich geboren. Von den Personen waren es Personen, ein Anteil von 33 %, haben als Geburtsland die Türkei, 247, ein Anteil von 8 %, Bosnien und 91, ein Anteil von 3 %, die Bundesrepublik Jugoslawien. Mit einer Einbürgerungsquote von 64,8 Promille (gemessen an der Gesamtzahl der Ausländer) steht Vorarlberg im Jahre 2002 hinter Oberösterreich unter den Bundesländern an zweiter Stelle. In Oberösterreich beträgt diese 70,6 Promille, im österreichischen Durchschnitt aber nur 47,9 Promille. In den vergangenen vier Jahren hat sich die Vorarlberger Einbürgerungsquote mehr als verdreifacht. Sie stieg von 20,0 Promille im Jahre 1998 auf die erwähnten 64,8 Promille im Jahre Im Jahre 2002 erreichten die Türken in Vorarlberg die höchste Einbürgerungsquote. Pro türkische Staatsangehörige mit Hauptwohnsitz in Vorarlberg erhielten 122 die österreichische Staatsbürgerschaft. Für die Rumänen beträgt die Einbürgerungsquote 110,3, für die Angehörigen eines Nachfolgestaates des ehemaligen Jugoslawien 48,3, für die deutschen Staatsangehörigen aber nur 0,7.
6 II. STAATSBÜRGERSCHAFTSVERLEIHUNGEN 1. Entwicklung der Staatsbürgerschaftsverleihungen seit Auf Grund des Staatsbürgerschaftsgesetzes 1945 i.d.f Jahr Aufenthaltsdauer (Jahre) Rechtstitel Volks Bis u. m. 2a 4, 10 deutsche 1) Gesamt ) Gemäß BGBl. 142/1954.
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8 2. Staatsbürgerschaftsverleihungen nach dem Erwerbsgrund im Jahre 2002 (ohne mittelbare Einbürgerungen) Erwerbsgrund Rechtsgrundlage gem. StbG. Männl. Verleihungen Weibl. Gesamt Freies Ermessen: Unter 4 Jahre Aufenthalt 4 bis 9 Jahre Aufenthalt 10 bis 29 Jahre Aufenthalt 10 Abs Abs Abs Rechtsanspruch nach StbG. 1965: Ehegatte Österreicher 15jähriger Aufenthalt 11 a 12 Ziff. 1 lit. b jähriger Aufenthalt 10jähriger Besitz der Staatsangehörigkeit und einjähriger Aufenthalt Verlust vor Erlangung der Eigenberechtigung (Wahl)Eltern Österreicher Auflösung der Ehe Staatenlos, Geburt im Inland 12 Ziff. 1 lit. a 12 Ziff Ziff Ziff Gesamt
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10 4. Eingebürgerte Personen nach Berufsgruppen im Jahre 2002 (ohne die mittelbaren Einbürgerungen) Frühere Staatsbürgerschaft Berufsgruppen Deutschland Ehem. Jugosl. Türkei VR China Philippinen Rumänien Andere Gesamt Land und forstwirtschaftliche Berufe Bauberufe Metall und Elektroberufe Textil und Bekleidungsberufe Sonstige Industrie und Gewerbeberufe Handels und Verkehrsberufe Hotel und gastgewerbliche Berufe Sonstige Dienstleistungsberufe Technische Berufe Mandatare, Verwaltungs u. Büroberufe Gesundheits, Lehr und Kulturberufe Hausfrauen, Karenz Pensionisten Schüler, Studenten, Lehrlinge Arbeitslose Kleinkinder Gesamt
11 5. Frühere Staatsbürgerschaft der im Jahre 2002 eingebürgerten Personen Frühere Staatsbürgerschaft Unmittelbarer Erwerb Mittelbarer Erwerb Männer Frauen Kinder Gesamt Ägypten 3 3 Äthiopien 4 4 Bosnien, Herzegowina BR Jugoslawien Brasilien Bulgarien 3 3 Deutschland Dominikanische Rep Ecuador Frankreich 1 1 Indien Irak Italien 2 2 Jamaika 1 1 Kroatien Libanon 1 1 Marokko Mazedonien Mexiko 1 1 Pakistan 2 2 Philippinen Polen Rumänien Russische Föderation Slowakei Slowenien Staatenlos Südafrika 3 3 Syrien 1 1 Thailand Tschechische Republik 1 1 Tunesien 4 4 Türkei Ukraine Ungarn 1 1 Vereinigte Staaten 1 1 Vietnam VR China Gesamt
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13 8. Geburtsland der im Jahre 2002 eingebürgerten Personen (einschließlich der mittelbaren Einbürgerungen) Geburtsland Männlich Weiblich Gesamt Österreich Deutschland Schweiz 1 1 Bosnien, Herzegowina Kroatien Mazedonien 3 3 Bundesrepublik Jugoslawien Slowenien Türkei Philippinen Indien Rumänien Andere Länder Gesamt Familienstand der im Jahre 2002 eingebürgerten Personen (einschließlich der mittelbaren Einbürgerungen) Familienstand Männlich Weiblich Gesamt Ledig Verheiratet Verwitwet Geschieden Gesamt
14 10. Einbürgerungen nach Bundesländern (einschließlich der mittelbaren Einbürgerungen) 10.1 Grundzahlen Bundesländer Burgenland Kärnten Niederösterreich Oberösterreich Salzburg Steiermark Tirol Vorarlberg Wien Ausland Österreich Pro Ausländer Burgenland 14,3 16,9 30,1 37,9 68,1 Kärnten 7,1 7,9 7,6 8,1 13,4 Niederösterreich 29,0 30,5 46,1 29,7 33,1 Oberösterreich 10,2 15,1 35,4 54,2 56,1 Salzburg 8,4 9,9 13,2 15,3 26,1 Steiermark 14,5 18,6 23,2 36,1 39,1 Tirol 16,5 16,1 23,3 19,4 28,1 Vorarlberg 13,6 20,0 35,3 34,5 57,1 Wien 31,7 33,9 39,9 33,5 46,6 Ausland..... Österreich 22,3 24,8 33,8 32,7 42,3
15 Ausländer ####### #######
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