Die pädagogische Rahmenkonzeption für Kinderkrippen der Landeshauptstadt München

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Die pädagogische Rahmenkonzeption für Kinderkrippen der Landeshauptstadt München"

Transkript

1 Landeshauptstadt München Sozialreferat Stadtjugendamt Die pädagogische Rahmenkonzeption für Kinderkrippen der Landeshauptstadt München - Langfassung - August 2008 Teil der Kommunalen Kinder- und Jugendplanung Teilplan 4 Tageseinrichtungen, Tagespflege Fachplan Kindertagesbetreuung (Teil A)

2 Seite 2 Kinder brauchen eine Welt, die sie mit allen Sinnen erfassen und begreifen können und die ihnen Gelegenheit zu ganzheitlichen Erfahrungen gibt.... Spiel- und Bewegungsräume, die zu erschließen und erkunden es sich lohnt, die sie mit ihrer Phantasie füllen können.... Zeit, sich selbsttätig mit vorgefundenen Problemen auseinanderzusetzen und selber Lösungen zu finden.... Kinder, mit denen sie spielen, toben, etwas wagen können.... Erwachsene, die sich Zeit für sie nehmen, die es noch spannend finden, mit ihnen gemeinsam etwas zu tun und deren Vertrauen es möglich macht, sich selber etwas zuzutrauen. (nach Renate Zimmer (1992). In: Zimmer, R. / Cicurs, H. (Hrsg.). Kinder brauchen Bewegung - Brauchen Kinder Sport? Aachen)

3 Seite 3 Die pädagogische Rahmenkonzeption für Kinderkrippen der Landeshauptstadt München Neufassung August 2008 Teil der Kommunalen Kinder- und Jugendplanung Teilplan 4 Tageseinrichtungen, Tagespflege Fachplan Kindertagesbetreuung (Teil A)

4 Seite 4 Impressum: Herausgeberin: Landeshauptstadt München Sozialreferat Stadtjugendamt Abteilung Kindertagesbetreuung Bereichsleiterin: Angelika Berchtold St.-Martin-Str. 34 a München Tel.: / Fax: 233/20191 Erstausgabe: 1995 Überarbeitete Auflage: 07/2002 Neufassung: 05-06/2006 (Teil I) 1. Auflage 150 Exemplare Neufassung 09/2008 An der Neufassung der Konzeption haben dankenswerterweise mitgewirkt: Projektgruppe: Petra Nixdorf, Claudia Rickler, Sabine Zölch, Edeltraud Prokop, Tanja Meck, Christiane Maxien, Judith Kieninger, Carola Wunderlich-Knietsch, Ute Bothur, Kerstin Beug, Andrea Meier, Martina Bernyk, Ulrike Dümlein-Diem, Markus Naumann, Katharina Schmid, Christiane Petermann, Beate Donislreiter, Christel Paul; Marfa John, Maria Leopold, Cornelia Zimmer-Zachris, Karin Auer, Luise Rödl, Martina Blomberg, Edith Stadler, Elfriede Daschner, Doris Zajackowski, Anna-Elisabeth Sterr, Helga Vjada-Wagner Projektleiterin: Angelika Berchtold Fachliche Begleitung: Dr. Anna Winner, Dr. Gudrun Jakubeit (von Teil I) Moderatorinnen der Arbeitskreise: Petra Nixdorf, Claudia Rickler, Edeltraud Prokop, Carola Wunderlich- Knietsch, Ute Bothur, Martina Bernyk, Ulrike Dümlein-Diem, Markus Naumann, Katharina Schmid, Christiane Petermann, Marfa John, Maria Leopold, Karin Auer, Elfriede Daschner, Anna-Elisabeth Sterr, Luise Rödl, Cornelia Zimmer-Zachris Gemeinsamer Elternbeirat der städtischen Kinderkrippen (GebKri): Ellen Kruse, und 138 pädagogische Fachkräfte sowie Köchinnen und Köche aus Kinderkrippen städtischer und freier Betriebsträgerschaft Bearbeitung: Nicole Klinkhammer

5 Seite 5 Vorwort des Referenten wird für Veröffentlichung vorbereitet.

6 Seite 6 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Vorgehensweise bei der Überarbeitung der Rahmenkonzeption 11 3 Einführung: Das Allgemeine und Spezifische an Bildung im Kleinkindalter Die veränderte Ausgangslage für Kinderkrippen in Deutschland, Bayern und in der Landeshauptstadt München Neue Gesetzesgrundlagen auf der Bundesebene Das Bayerische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) Die Leitlinie Kinder- und Familienpolitik der Landeshauptstadt Münche 26 5 Die pädagogischen Grundsätze Das Bild vom Kind Inklusion als Handlungsansatz Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsbereiche für die pädagogische Arbeit in den Kinderkrippen Lebensraum Kinderkrippe Öffnung der Gruppen und veränderte Gruppenzusammenhänge Altersmischung in der Kinderkrippe Der Tagesablauf in einer Kinderkrippe Lernerfahrungen und Bildungsbereiche in der Kinderkrippe Verständnis von Bildung Lern- und Bildungsprozesse in der Kinderkrippe Lernräume in der Kinderkrippe Die Rolle der Erwachsenen Die Gestaltung von Übergangssituationen - Transitionen Übergang Familie Kinderkrippe: Die Gestaltung der Eingewöhnungsphase Die verschiedenen Stufen im Übergang Familie Kinderkrippe Ziele der Übergangsgestaltung Übergang Kinderkrippe - Kindergarten Resilienz Kindliche Widerstandsfähigkeit fördern Prävention und Kinderschutz Die Entwicklung der Sprache als Werkzeug der Kommunikation und des Denkens Beobachtung und Dokumentation der Lern- und Entwicklungsprozesse von Kindern Anforderungen an die Pädagoginnen und Pädagogen Beobachtungsformen und Anwendungsmethoden Notwendigkeit von Dokumentation zur professionellen Darstellung der pädagogischen Arbeit in den Kinderkrippen... 76

7 Seite Formen der Dokumentation Körperliche Entwicklungsprozesse von Kleinstkindern Sauberkeitsentwicklung des Kindes Kindliche Sexualität Von der Zusammenarbeit mit Müttern und Vätern zur Erziehungs- und Bildungspartnerschaft Erziehungskompetenzen stärken und Familienselbsthilfe ermöglichen Formen und Methoden der Partnerschaft mit Eltern Themenübergreifende Bildungsbereiche Geschlechtersensible Pädagogik: Die Rolle der Kinderkrippen bei der Entwicklung einer positiven Einstellung zum eigenen und anderen Geschlecht Impulse aus der Geschlechterforschung Die Entwicklung eines Geschlechterverständnisses in den ersten Lebensjahren Haltung der pädagogischen Fachkräfte in den Kinderkrippen Geschlechtersensibilität als integraler Bestandteil der pädagogischen Arbeit Ziele der geschlechtersensiblen Pädagogik Interkulturelle Bildung und Erziehung Die konzeptionelle Ausgangsbasis: Interkulturell orientierte Kinder- und Jugendhilfe und deren pädagogische Umsetzung in die interkulturelle Bildung und Erziehung der Kinderkrippen Prinzipien interkultureller Bildung und Erziehung Interkulturelle Kompetenzen in der Organisation Kinderkrippe Ziele der interkulturellen Bildung und Erziehung in der Kinderkrippe Die praktische Umsetzung: Formen und Ansätze der interkulturellen Pädagogik in der Kinderkrippe Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen Die Entwicklung integrativer Ansätze in der Kindertagesbetreuung Gesetzliche Grundlagen Die Entwicklung integrativer Pädagogik in den städtischen Kinderkrippen der Landeshauptstadt München von der Integration zur Inklusion Umsetzung inklusiver Bildung und Erziehung in den integrativen Kinderkrippen Gesund von Anfang an: Potentiale der Gesundheitsförderung in Kinderkrippen Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention: Begriffliche Klärungen Kooperation und Vernetzung in der Umsetzung und Gestaltung von Gesundheitsförderung Handlungsfelder der Gesundheitsförderung in der Kinderkrippe Die Gemeinwesenorientierung der Kinderkrippe Erfahrungsräume erschließen und Kinder sichtbar machen: Grundüberlegungen über die Funktion und das Ziel der Sozialraumorientierung Angebotsvielfalt durch Vernetzung im Sozialraum Die Öffentlichkeitsarbeit in der Kinderkrippe

8 Seite Kinderkrippe und (politische) Interessensvertretung Konzeptionelle Grundlagen zur Teamarbeit in der Kinderkrippe Literaturverzeichnis Internetquellen...150

9 Seite 9 1 Einleitung Kaum eine andere Institution des sozialen Bereichs hat in relativ kurzer Zeit einen so starken Veränderungsprozess erfahren wie die Kinderkrippen. Nachdem in den Nachkriegsjahren noch lange Zeit größter Wert auf die hygienisch und pflegerisch einwandfreie Betreuung gelegt wurde, gab es Mitte der 80er Jahre innerhalb des Sozialreferats der Landeshauptstadt München deutliche Bestrebungen, pädagogische Aspekte in der Betreuung von Kindern bis zu drei Jahren stärker in den Vordergrund zu stellen. Damit wurde auch der veränderten Sichtweise sowie der zunehmenden gesellschaftlichen Bedeutung der Kinderkrippe Rechnung getragen. Die Durchführung einer breit angelegten Qualifizierungsmaßnahme durch das Modellprojekt Frühförderung von Kleinstkindern durch Unterstützung junger Familien bei der Erziehungsaufgabe und durch pädagogische Qualifizierung von Krippen (im Folgenden: Projekt Familie und Krippe ) von 1987 bis 1991, die von Prof. Dr. E. Kuno Beller geleitet wurde, brachte den entscheidenden Durchbruch. Basis des Modellprojekts war das kleinstkindpädagogische Modell (Beller), das professionellen Fachkräften mit Hilfe der sogenannten Entwicklungstabelle einen entwicklungsfördernden und individuellen Umgang mit Kindern ermöglichen sollte. Die Ergebnisse dieses Modellprojekts haben dazu beigetragen, dass der damit eingeleitete Veränderungsprozess Profil und Ansehen der Kinderkrippen fortlaufend positiv beeinflusste. Nach Beendigung des Modellprojekts wurden Qualitätssicherungsmaßnahmen eingeführt, die die Implementierung der Krippenpädagogik in die Ausbildung von pädagogischen Fachkräften sowie die Erweiterung und Vertiefung des speziellen Fortbildungsprogramms für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfasste. In einem breit angelegten Beteiligungsverfahren im Jahre 1995 sind zur Ergebnissicherung Ziele und Grundsätze der Pädagogik in den Kinderkrippen der Landeshauptstadt München entwickelt und formuliert worden. Unter der Leitung von Dr. Anna Winner wurde die pädagogische Rahmenkonzeption erstellt, die für die nächsten zehn Jahre prägend wurde. Die Umsetzung der Ziele und Standards der pädagogischen Rahmenkonzeption in den Einrichtungen erfolgte seit 1996 in einzelnen Schritten. Diese wurden jeweils im Rahmen der Jahresziele der Abteilung Kindertagesbetreuung des Sozialreferats erarbeitet und mit den Leitungen der Kinderkrippen vereinbart. Dabei wurden die umfangreichen Veränderungsprozesse anhand bestimmter Schwerpunktthemen der Rahmenkonzeption in Gang gesetzt. Gleichzeitig konnte die Einleitung umfangreicher Personalentwicklungsmaßnahmen, insbesondere im Rahmen von differenzierten Fortbildungsangeboten und Supervisionsprozessen, weitere neue Akzente setzen und den Prozess unterstützen. Im Jahre 1999 wurde eine Zufriedenheitsbefragung zum Konzept der städtischen Kinderkrippen durchgeführt. Eltern, Personal und auch Kinder waren einbezogen. Die äußerst positiven Ergebnisse zeigten eine hohe Übereinstimmung zwischen den Bedürfnissen der Eltern und dem bestehenden Angebot. Auch bei dem Personal der Kinderkrippen ließ sich eine hohe Zufriedenheit mit den gegebenen Rahmenbedingungen feststellen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Bedeutung der ersten Lebensjahre und der Bildung im frühen Kindesalter haben insbesondere in jüngster Zeit gesellschaftspolitisch zu besonderer Aufmerksamkeit und Aktualität geführt. Kindertageseinrichtungen nehmen somit eine wichtige Rolle ein, die Entwicklungs- und Bildungsprozesse der Kinder professionell zu begleiten und eine hohe Qualität in der Bildung, Erziehung und Betreuung anzubieten.

10 Seite 10 Einen wesentlichen Eckpfeiler konzeptioneller Weiterentwicklung im Rahmen der frühkindlichen Bildung in den Kinderkrippen stellte der Erarbeitungsprozess des Bildungs- und Erziehungsplans (im Folgenden: BEP) durch das Staatsinstitut für Frühpädagogik unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Dr. W. Fthenakis dar. Durch die Beteiligung von zehn Kinderkrippen des Sozialreferates und der fünf weiteren Kinderkrippen freier Träger an der Erprobungsphase gelang es, insbesondere die Erfahrungen aus der Praxis im Hinblick auf die Bildung von Kindern bis zu drei Jahren in den Bildungsplan einfließen zu lassen. Dennoch findet diese Altersgruppe weiterhin zu wenig Beachtung im vorliegenden Bildungsplan. Der BEP stellt jedoch deutlich heraus, welch elementare Bedeutung die frühkindliche Förderung für die weiteren Lern- und Bildungsprozesse von Kindern hat. Er macht aber auch deutlich, wie komplex, anspruchsvoll und vielschichtig die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte ist und wie viel Bildungs- und Erziehungsarbeit sie in den Tageseinrichtungen für Kinder leisten. Wenngleich die Landeshauptstadt München bereits seit Jahren in die Fort- und Weiterbildung ihrer pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kinderkrippen investiert, ist offensichtlich, dass die Veränderungsprozesse der letzten Jahre enorme Auswirkungen auf das Berufsbild sowie die praktische Arbeit der pädagogischen Fachkräfte hatten. Seit Jahren wird in Wissenschaft und Forschung sowie in der Fachpraxis über eine Reform der Ausbildung von pädagogischem Personal diskutiert. Im 12. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung (BMFSFJ 2005) wird das Thema wieder aufgegriffen und die Gestaltung und Finanzierung einer solchen Reform sehr ausführlich behandelt. Angesichts des immer komplexer werdenden Aufgabenfeldes des pädagogischen Personals gilt es verstärkt darüber nachzudenken, wie und in welcher Form eine weitere Professionalisierung erreicht werden kann. Dass dies notwendig ist, zeigt auch die vorliegende pädagogische Rahmenkonzeption: die veränderten Aufgaben und Anforderungen im Bereich der frühkindlichen Förderung können langfristig nur umgesetzt werden, wenn unsere pädagogischen Fachkräfte eine entsprechende Qualifizierung und damit auch Unterstützung in ihrer praktischen Arbeit mit den Kindern erhalten. Vor dem Hintergrund des BEP wurde die Fortschreibung der pädagogischen Rahmenkonzeption notwendig, um die Bildungsaspekte der Arbeit in den Münchner Kinderkrippen neu zu implementieren. Auch durch die stetige qualitative Weiterentwicklung und die eingangs erwähnten Veränderungsprozesse wurden inhaltliche Ergänzungen erforderlich. Dabei wurde insbesondere die Bedeutung der Trias Bildung, Erziehung und Betreuung herausgestellt und die präventive Funktion der Kinderkrippen im Rahmen des Kinderschutzes. Ebenso erhielten die interkulturelle Arbeit, die Sprachentwicklung, die Sprachförderung und Ausführungen zu Teamarbeit eigene Kapitel. Die vorliegende Neufassung ist infolgedessen ein Konstrukt aus den wesentlichen Kernteilen der Rahmenkonzeption von 1995 und ergänzenden Neuformulierungen zu Bildungszielen und präventiven Aspekten der pädagogischen Arbeit in der Kinderkrippe. Der BEP bildet die wesentliche Grundlage der Überarbeitung, deshalb wird in den nachfolgenden Textbeiträgen darauf verzichtet, auf alle Themen des BEP einzugehen. Die Themen, die im BEP für den Bereich der unter dreijährigen Kindern zu wenig Ausdruck fanden, erhalten dagegen besondere Beachtung. Die Pädagogische Rahmenkonzeption ist somit eine konzeptionelle Grundlage für alle Münchner Kinderkrippen. Im Mittelpunkt steht das sich entwickelnde und lernende Kind, unabhängig vom Bildungsstatus der Eltern. Die Neufassung der Pädagogischen Rahmenkonzeption mit ihren Zielen und Standards der pädagogischen Arbeit in der Kinderkrippe richtet sich vorwiegend an alle Fachkräfte der Münchner Kinderkrippen, an Eltern, sowie an die Verantwortlichen der Landeshauptstadt München, an die Träger der freien Wohlfahrtspflege, an sonstige Träger und an die Fachöffentlichkeit.

11 Seite 11 2 Vorgehensweise bei der Überarbeitung der Rahmenkonzeption Die Überarbeitung der Pädagogischen Rahmenkonzeption für die Kinderkrippen der Landeshauptstadt München ist ähnlich wie bei deren Erstellung von einem breiten Beteiligungsprozess gekennzeichnet. Wie bereits eingangs erwähnt, entstand die Notwendigkeit einer Aktualisierung durch die gesetzliche Verankerung des BEP im Bayerischen Kinderbildungsund -betreuungsgesetzes (BayKiBiG) und die erfolgte qualitative Weiterentwicklung in der Praxis. Am 02. und 03. März 2005 veranstaltete die Abteilung Kindertagesbetreuung, Bereich Kinderkrippen Fachtage, die als Auftaktveranstaltungen zur Fortschreibung der Konzeption dienten. An diesen Tagen wurde zum einen ein Brainstorming zu verschiedenen Begriffen durchgeführt. In verschiedenen Arbeitsgruppen wurde versucht, ein gemeinsames Verständnis zu Bildung, Entwicklung, Lernen oder Kompetenzen (s. Landeshauptstadt München) zu finden und auf diesem Wege einen Konsens über die Veränderungen in der Rahmenkonzeption zu erzielen. Dabei wurden die Inhalte der Rahmenkonzeption auch unter der Fragestellung diskutiert, was erhalten bleiben sollte. Frau Dr. Winner begleitete diese Fachtage fachlich und hielt zudem Vorträge zum Thema Überarbeitung der Rahmenkonzeption und zum Thema Bildung im Kleinkindalter. Am zweiten Tag wurde im Wesentlichen an die Diskussionspunkte des ersten Tages angeknüpft. Zudem wurden sieben Arbeitsgruppen zu den Themen: Beobachtung und Dokumentation von Selbstbildungsprozessen; Übergangssituationen und alltägliche Übergänge gestalten; Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, Familie Kinderkrippe; Tagesablauf und Gruppenstruktur; Selbstverständnis der Einrichtung wie stellt sie sich nach außen dar (Raum, Öffentlichkeitsarbeit); Gender-Mainstreaming, Professionelle Rolle und Selbstverständnis von pädagogischen Fachkräften. In einem ersten Arbeitsschritt setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihren Gruppen mit den Themenfeldern auseinander und sammelten wichtige Aspekte, die wiederum im Plenum vorgestellt und diskutiert wurden. All diese Verläufe und die wesentlichen Erarbeitungspunkte sind in der Dokumentation der beiden Fachtage nachzulesen (Landeshauptstadt München 2005). Als Konsequenz aus den Fachtagen wurde eine Projektgruppe installiert, die sich aus Leitungskräften von Kinderkrippen in städtischer und freier Trägerschaft zusammensetzte. Vorbereitend für die konkrete Überarbeitung wurden Vorgehensweisen festgelegt und Inhalte diskutiert. Anschließend wurden sechs pädagogische Kernthemen ausgewählt, die für die Arbeit in den Kinderkrippen besonders relevant sind. Diese waren: Sprache Tagesablauf und offene Gruppenarbeit Beobachtung und Dokumentation Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit Eltern Übergangssituationen Lernerfahrungen und Bildungsbereiche. Für die Leitung der Arbeitsgruppen wurden Moderatorinnen bzw. Moderatoren aus der Projektgrupppe ausgewählt. In einem breiten Beteilungsverfahren erfolgte die Mitarbeit und Mitwirkung an der inhaltlichen Erarbeitung von Textentwürfen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Kinderkrippen städtischer und freier Betriebsträgerschaft sowie der Vorsitzenden des Gemeinsamen Elternbeirats städtischer Kinderkrippen (GEbKri). Die Projektgruppe wurde durch Frau Dr. Anna Winner (Psycholinguistin), fachlich begleitet. Ergänzend fanden in der Abteilung Kindertagesbetreuung zwei Projekttage unter Leitung von Frau Dr. Gudrun Jakubeit (Organisationsberaterin, Fortbildnerin) statt, in denen die

12 Seite 12 Moderatorinnen bzw. Moderatoren der Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vor- und zur Diskussion stellten. Frau Klinkhammer (M.A.), wissenschaftliche Referentin in der Abteilung Kinder und Kinderbetreuung am Deutschen Jugendinstitut, überarbeitete letztlich auf der Grundlage dieser Texte sowie der Dokumentationen über den bisherigen Arbeitsprozess die Rahmenkonzeption der Städtischen Kinderkrippen. Dabei waren die Kernaussagen und Eckpfeiler des BEP ein wesentlicher Richtwert.

13 Seite 13 3 Einführung: Das Allgemeine und Spezifische an Bildung im Kleinkindalter Dr. Anna Winner Die erste Fassung einer pädagogischen Rahmenkonzeption für Kinderkrippen der Landeshauptstadt München wurde 1995 veröffentlicht und markierte den Abschluss einer intensiven Qualifizierungsphase in den Kinderkrippen. Die Rahmenkonzeption sollte die erreichte Qualität sichtbar machen und sichern helfen. Nach umfassender Diskussion unter Beteiligung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und einiger Eltern, wurden die wesentlichen Standpunkte einer Münchener Krippenpädagogik und Ziele für die pädagogische Arbeit in den Einrichtungen formuliert. Diese erste Fassung der pädagogischen Rahmenkonzeption ist geprägt von den entwicklungspsychologischen Theorien des 20sten Jahrhunderts. Bedeutende Schulen (verbunden z.b. mit den Namen Piaget oder Wygotski) verstanden Entwicklung als einen lebenslangen Prozess, bei dem auf jeder Entwicklungsstufe etwas Neues entsteht. Dieser Prozess ist gekennzeichnet durch Krisen, Übergangsphasen, sensible und stabile Phasen. Ein Motor für Entwicklung wurde in dem immer wieder auftretenden Ungleichgewicht zwischen Bedürfnissen und Möglichkeiten gesehen. Der Mensch galt nicht mehr als das Produkt von Anlage und Umwelt, seine Selbststeuerungskräfte wurden als bedeutsame Entwicklungsfaktoren erkannt. Es war das Verdienst der Entwicklungspsychologie des 20. Jahrhunderts, dass sie die Bedeutung jeder einzelnen Entwicklungsphase aufzeigte, die besonderen Kompetenzen der Kinder auf jeder Stufe herausarbeitete und die Einzigartigkeit des Kindes in seiner individuellen Entwicklung verdeutlichte. Als Ausgangsbasis für die angemessene Förderung von Kindern erhielt die Beobachtung individueller Entwicklungsverläufe und die Beobachtung von Gruppenprozessen eine Schlüsselrolle. Entwicklungsangemessene Erfahrungsangebote für individuelle Kinder sollten an deren Stärken ansetzen, die Eigenaktivität des Kindes fördern und das Selbstvertrauen beim Kind und das gegenseitige Vertrauen zwischen Kind und Betreuer/in entwickeln (Landeshauptstadt München 1993). Die gegenwärtige Überarbeitung der Rahmenkonzeption erfolgt dagegen mitten in einer intensiven Diskussionsphase unter dem Stichwort Bildung. Die so genannte Pisastudie hatte den Anstoß gegeben, wieder neu darüber nachzudenken, was Kinder lernen sollten, wie sie das am besten tun könnten und was davon zu Bildung auch in den Kinderkrippen als vielleicht erstem institutionellen Bildungsort führt. Bereits in der Erprobungsphase zum Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan diskutierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus städtischen Kinderkrippen intensiv über Bildung im Kleinstkindalter und dokumentierten ihre Ergebnisse (Landeshauptstadt München 2004). Mittlerweile gibt es in allen deutschen Bundesländern schriftliche Vereinbarungen zum Thema Bildung im Vorschulalter, in denen die unterschiedlichen wissenschaftlichen und politischen Standpunkte dokumentiert sind. Auch im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan ist erkennbar, dass die Bildungsdiskussion nicht abgeschlossen ist und der Begriff Bildung viele Bedeutungsfacetten enthält. Das Wort weist auf die Formbarkeit des Menschen hin, er kann gebildet und verbildet werden; Bildung bedeutet aber auch, dass etwas Gestalt annimmt, bedeutsame Konturen bekommt, dass der Mensch sich selbst bildet und ein Selbst, eine Identität entwickelt. Bildung enthält zudem das Wort Bild. Sich ein Bild von der Welt machen, die eigenen Wahrnehmungen, Erfahrungen, Erlebnisse im sozialen Kontext bewerten, ihnen einen Ausdruck geben und zu diesem Bild zu stehen. Im Wort Bildung fließen in einem großen interdisziplinären Strom die unterschiedlichen Fachperspektiven der Wissenschaft, der Soziologie, der Neurobiologie, der Pädagogik, der Psychologie, der Philosophie oder der Geschichtswissenschaften zusammen, ohne dass die einzelnen Quellen immer deutlich werden.

14 Seite 14 Das Allgemeine und Spezifische an Bildung im Kleinkindalter So unterschiedlich die fachspezifischen Perspektiven Aspekte von Bildung beleuchten, eines wird in allen Ansätzen deutlich. Bildung scheint eine typisch menschliche Eigenschaft zu sein, menschlich in doppeltem Sinne: nur der Mensch ist in der Lage sich zu bilden und nur Bildung im umfassenden Sinne kann verhindern, dass der Mensch unmenschlich wird. Während die Entwicklungspsychologie die Aufgaben des Menschen in der jeweiligen Entwicklungsphase und seine Bewältigungskompetenzen bestimmte (Was unterscheidet Kinder von Jugendlichen und Erwachsenen?), betont die Bildungsdiskussion das Allgemeinmenschliche in den Bildungsprozessen. Was ist also das Ähnliche und was ist das Spezifische in den Bildungs- und Entwicklungsprozessen, was ist das allen Menschen Gemeinsame und was ist das Besondere in jeder Entwicklungsphase? Die Kleinstkindpädagogik steht gegenwärtig vor der Herausforderung, die Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie über die Spezifik der frühen Kindheit mit den Ergebnissen der Bildungsdiskussion über die allgemeinmenschlichen Merkmale von Lernprozessen zu verknüpfen und die Trias von Betreuung, Erziehung und Bildung aus der Perspektive von Kleinkindern zu bestimmen. In Anlehnung an Piaget (1984), der Intelligenz als die spezifisch menschliche Form der Anpassung an die Umwelt bezeichnete, lässt sich Bildung als die spezifisch menschliche Form des Lernens definieren. Aus den Bildungsplänen für das Vorschulalter lassen sich folgende Merkmale für spezifisch menschliche Lern- und damit Bildungsprozesse herauslesen: Der Mensch lenkt seine Aufmerksamkeit. Wahrnehmung und Lernen sind von Geburt an interessengeleitet. Bereits als Säugling sucht der Mensch beständig nach einem Sinn in den Ereignissen, er will Zusammenhänge erkennen, Theorien bilden. Der Mensch ist in der Lage, sein individuelles Wissen zu kommunizieren. Er nutzt dafür symbolische und ästhetische Ausdrucksformen. Der Mensch ist zu sozialen Lernprozessen fähig, bei denen mehrere Individuen etwas zusammen hervorbringen, was jedes für sich alleine nicht hätte schaffen können. Grundlage dafür ist seine Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, in den Handlungen anderer eine Absicht zu erkennen (Tomasello 2002). Bildungsprozesse sind soziale Prozesse, in denen sich der Mensch zunehmend als mitverantwortlichen Akteur wahrnimmt. Nur dort, wo alle diese Bildungsdispositionen wirksam werden können, verwandeln sich Lernprozesse in Bildungsprozesse. Im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan wird die Bedeutung der frühen Kindheit für die lebenslangen Bildungsprozesse betont. Die pädagogischen Prinzipien stimmen mit den Grundsätzen der Rahmenkonzeption überein und werden im BEP ausführlich dargestellt. Der neugeborene Mensch kommt als kompetenter Säugling zur Welt (BEP 2006: 23). Kleine Kinder können nur in einem Umfeld lernen und sich positiv entwickeln, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen sowie ausreichend Möglichkeiten erhalten, sich zu bewegen (BEP 2006: 29). Die pädagogischen Grundprinzipien aus der Rahmenkonzeption behalten nach wie vor ihre Gültigkeit. Nur dort, wo Menschen sich wohl fühlen, gelingt Betreuung, Erziehung und Bildung. Wohlfühlen beinhaltet, dass die menschlichen Bedürfnisse gedeckt werden, dass die Person an diesem Ort Freundinnen und Freunde unter Gleichaltrigen findet, dass sie eine vertrauensvolle Beziehung zu den Erwachsenen entwickeln kann, und dass sie sich körperlich, geistig, sozial und emotional weiterentwickeln kann. An mehreren Stellen finden sich im BEP Beispiele für Bildungsangebote im Kleinkindalter. In der Fülle der Angebote und Beispiele für Bildungsprozesse im Kindergarten sind die besonderen Bildungsbedürfnisse der Kleinkinder nicht leicht zu entdecken. Im Folgenden werden deshalb die Aspekte herausgegriffen, die für Bildungsprozesse im Kleinkinderalter von spezifischer Bedeutung sind und in der Erprobungsphase des BEPs deutlich wurden (Landeshauptstadt München 2004). Wahrnehmung und Bewegung die Erkenntnisquelle für Kleinkinder Für Kleinkinder liegt die wichtigste Quelle der Erkenntnis in der Wahrnehmung im Bündnis mit der Bewegung. Der wache und aufmerksame Beobachter wartet nicht passiv zu, bis

15 Seite 15 Reize an seinen Rezeptoren ankommen; er sucht sie aktiv. Er erforscht die gegebene Lichtsituation, horcht auf die vorhandenen Geräusche,. So wählt er das für ihn Wichtige aus und informiert sich darüber. Sogar gegenüber sich von außen aufdrängenden Reizen beginnt er sofort sie zu manipulieren. Er wendet sich dem Licht ab oder zu. Er richtet sich nach Schallwellen und balanciert damit die Schallanteile für beide Ohren aus. (Gibson 1973: 54f.). Mit diesen Aussagen revolutionierte Gibson in den 60er Jahren die Vorstellungen der menschlichen Wahrnehmung. Auch wenn bei der Geburt noch nicht alle Sinneskanäle voll entwickelt sind, nutzt der Säugling alle Sinne für die Erforschung seiner Umwelt und verbessert damit seine subjektiven Wahrnehmungsmöglichkeiten. Der wache Säugling nimmt nicht passiv Reize auf und verarbeitet sie, seine Wahrnehmung ist von Beginn an interessengeleitet. Kleinkinder erspüren ihre Welt, sie entwickeln einen Eigensinn, einen subjektiven Standpunkt, der von den sozialen und kulturellen Gegebenheiten, die sie vorfinden, beeinflusst und geprägt wird. Lange bevor sie physikalische Zusammenhänge erklären können, können sie sich in ihnen bewegen, lange bevor sie Zeit messen können, entwickeln sie ein Zeitgefühl und eine bildhafte Vorstellung von Mengen und Zahlen; denn um einen Zahlenbegriff erfassen zu können, muss man die Einheiten im wahrsten Sinne des Wortes fassen können. Der Mund gibt dem Kind die Einzahl, die beiden Hände schaffen die Zahl Zwei und die körperlichen Reserven ermöglichen die Vielzahl. So lassen ca. 18 Monate alte Kinder Gegenstände fallen, wenn sie sie nicht mehr fassen können. Später klemmen sie Gegenstände zusätzlich unter den Arm usw.. Die deutsche Sprache können wir nicht nach Regeln lernen, wir entwickeln ein Sprachgefühl für unsere Muttersprache. Die Gegenstände geben uns keinen Hinweis auf ihr grammatikalisches Geschlecht. Es gibt keine logische Begründung dafür, warum das Gras sächlich, die Wiese weiblich und der Halm männlich sind oder für Deutsche die Sonne nur weiblich und der Mond männlich denkbar sind, während im Italienischen die Sonne als Sonnerich und der Mond als Möndin daher kommen. Die Dinge besitzen ihre Bedeutung nicht an sich, sie erhalten Bedeutung für uns. Die Bewegung hält uns geistig beweglich. Wie hoch ist die Stufe, der Stuhl, das Podest, die Rutsche für mich, wie hoch für andere? Wie lange dauert es für mich, bis ich zum Tisch gekrabbelt, bis ich zum Zaun gelaufen bin usw.? Kleinkinder unterteilen ihre Kenntnisse von der Welt noch nicht in einzelne Analysebereiche, wie Physik, Theologie, Psychologie, Linguistik. Sie denken in Komplexen. Alle Wahrnehmungsereignisse enthalten emotionale, rationale und spirituelle Anteile. Auf dieses ganzheitliche Denken, das so typisch für Vorschulkinder ist, können wir auch als Erwachsene wieder zurückgreifen. Es gibt kein physikalisches oder mathematisches Phänomen, das für uns Menschen nicht auch eine geistig-emotionale Seite hätte. Ereignisse belasten uns schwer und ziehen uns runter, Zahlen haben Zauberkraft oder sind lustig, Personen stehen im Schatten von anderen, Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern, der gute Mond geht stille und Katastrophen wurden verhindert, weil Menschen ihrem komischen Gefühl vertraut haben, obwohl die Technik noch keine Anzeichen für ein Unheil lieferte. Das Wort wissen besitzt eine althochdeutsche Wurzel, wizzan bedeutete erblicken, sehen. Menschliche Wahrnehmung ist umfassende Erkenntnistätigkeit. Kleinkinder übernehmen unser Wissen nicht nur, sie stellen Wissen immer wieder neu her. Sie werden deshalb oft mit Künstlern und Wissenschaftlern verglichen. Während erwachsene Künstlerinnen und Künstler bewusst die Wahrnehmungs- und Denkgewohnheiten ihrer Zeit durchbrechen und dem Zweifel und den Fragen einen ästhetischen Ausdruck geben, entwickeln Kinder diese Gewohnheiten erst. Während erwachsene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach der Fachsystematik ihrer Epoche und Kultur Phänomene analysieren, tun dies Kleinkinder gänzlich nach ihrer eigenen Systematik. In seinem Vortrag Unterricht und Entwicklung im Vorschulalter (ca. 1930) betont Wygotski: Wie bereits gesagt, lernt das Kleinkind nach einem eigenen Programm, das Schulkind nach dem Programm des Lehrers, während das Vorschulkind in Abhängigkeit davon lernt, in welchem Maße das Programm des Lehrers zu seinem eigenen Programm wird. (Wygotski 1987: 257) In dieser Entwicklungslogik liegt kein Defizit, sondern die Basis für Urvertrauen und Kreativität. Die Tatsache, dass wir ein Gespür für Zusammenhänge entwickeln, auch wenn sich die-

16 Seite 16 se Zusammenhänge nicht immer rational logisch bestimmen lassen, macht uns allen bisher entwickelten Rechenmaschinen überlegen. In den Kindern liegt das innovative geistige Potential von Gesellschaften, weil Kinder nicht nur das nachdenken, was andere schon vorgedacht haben, sondern neu nachdenken und Wissen neu schaffen. Sie sind unser Wahrnehmungskorrektiv, weil ihre Wahrnehmung noch nicht von den kulturellen Wahrnehmungskonventionen überformt ist. So glauben viele deutschsprachige Erwachsene, dass sie die Buchstaben x und z hören können. In Wirklichkeit handelt es sich um die Lautkombinationen /ks/ und /ts/. Kinder sind hier die besseren Hörer. Bildung und Erziehung sind ein auf Dialog ausgerichtetes Geschehen, in dem sich Kinder und Erwachsene als Partner respektvoll begegnen., heißt es im BEP (S. 35). Kinder und Erwachsene werden im Bildungsprozess zu Ko-Konstrukteuren, indem beide voneinander lernen. Ein dreijähriges Mädchen hatte mit ihren Eltern ein Kasperltheater besucht. Sie berichtete ihrer Erzieherin in der Kinderkrippe: Da war eine Art Räuber aber das war gar kein richtiger Räuber, der war rot und hatte Hörner. Das war bestimmt ein Teufel., erwiderte die pädagogische Fachkraft. Sie war begeistert von der gedanklichen und sprachlichen Leistung des Kindes. Was hatte die Einschätzung des Kindes beeinflusst? Welche Taten des Teufels waren räuberhaft und was ließ das Kind zweifeln? Bezeichnen wir den Teufel nicht auch als Seelenräuber? Und sie bot dem Kind ihr Wissen an, damit das Kind seine Erfahrungen sprachlich aufbewahren konnte. Solche Ko-Konstruktionsprozesse sind nur möglich, wenn Erwachsene die Wahrnehmungen und Äußerungen der Kinder als Beitrag zum Erkennen der Wirklichkeit akzeptieren und wertschätzen. Die Rolle der pädagogischen Fachkraft wandelt sich in diesen gemeinsamen Ko-Konstruktionsprozessen, sie werden zu ErmöglicherInnen, zu BeraterInnen und Mitverantwortlichen im Projektteam. Der berühmte italienische Pädagoge aus Reggio formulierte diese Aufgabe so: Welche Aufgabe hat also der Erwachsene? Er hat sicherlich nicht die Aufgabe, den Kindern nur seine Erfahrungen als erwachsener Mensch weiterzugeben. Wir müssen die Quellen des Kindes, seine ihm eigenen Möglichkeiten erkennen (Malaguzzi 1992: 28). Die Welt der Menschen eine Welt voller Werkzeuge, Objekte und Instrumente In den ersten drei Lebensjahren entdecken Kinder, dass die Welt um sie herum eine Welt voller Werkzeuge ist und diese Welt überwiegend durch Werkzeuge geschaffen wird. Diese Entdeckung öffnet den Kindern eine neue Welt. Mit Hilfe von Werkzeugen können sie in dieser Welt etwas bewirken, sie können Dinge schaffen und zerstören, sie können ihr Umfeld, Gegenstände manipulieren und umfassend erforschen. Mit Hilfe von Werkzeugen gelingt es ihnen, ihre Bedürfnisse immer autonomer zu befriedigen. So lernen sie, dass Laute und Geräusche, Mimik, Gestik und Bewegungen aller Art Mittel der Kommunikation sind, dass Löffel Klangwerkzeuge und Beruhigungssauger und irgendwie auch Esswerkzeuge sind, dass man mit Gegenständen Wahrnehmungsereignisse provozieren und manipulieren kann und dass Wörter, Symbole, Bilder, Gesten und Klänge als Denkwerkzeuge dienen können. In den ersten drei Lebensjahren müssen Kinder herausfinden, welche Gegenstände als Werkzeuge genutzt werden können und wozu diese Werkzeuge gut sind. Sie erfinden diese Werkzeuge in gewissem Sinne immer wieder neu. Wichtige Werkzeuge besitzt das Kind bereits von Geburt an, wie die Hände oder die Stimme. Eine besondere Errungenschaft stellt die Entdeckung des Wortes als Denkwerkzeug etwa im zweiten Lebensjahr dar. Für Erwachsene ist der Umgang mit diesem Werkzeug so selbstverständlich, dass sie kaum noch begreifen können, wie mühsam es für Kinder ist herauszufinden, wozu Worte benutzt werden können. Auch wenn Erwachsene Kinder dabei unterstützen, den Symbolcharakter von Worten, ja den Charakter von Symbolen überhaupt, muss jedes Kind selbst begreifen. Die pädagogischen Fachkräfte in den Kinderkrippen beobachten häufig, wie Kleinkinder die Seiten in Bilderbüchern anfassen und ansprechen, wie sie Seiten umblättern, weil sie die Rückseite des Gegenstandes erwarten, wie sie z.b. versuchen den Fuß in eine großes Bild von einem

17 Seite 17 Schuh zu stecken oder an einem Bild horchen (DeLoache 2006). Immer wieder können wir bei Kleinkinder das Erstaunen über die Worte, die aus einem Mund kommen und mit gegenständlichem Handeln verknüpft werden beobachten, die Begeisterung, wenn sie den Symbolcharakter entdeckt haben, und das unermüdliche Wiederholen, um auch wirklich sicher zu sein, dass der Zusammenhang nicht wieder verloren geht. Mit den von Menschen geschaffenen Werkzeugen und Objekten werden Kinder in die Welt und Kultur ihrer geschichtlichen Epoche eingeführt. Die Erwachsenen nutzen dafür verschiedene Situationen. Sie bieten Kindern die Werkzeuge in Handlungen oder Situationen an, für die das Werkzeug erdacht wurde, z.b. Löffel beim Essen, Worte beim Austausch von Gedanken, Besen beim Zusammenkehren und sie schaffen Spielgelegenheiten und Situationen, in denen Kleinkinder das Werkzeug erforschen können, mit den Objekten experimentieren können, es neu erfinden können. Erwachsene stellen die Werkzeuge zur Verfügung. Sie wählen aus, welche Werkzeuge ihrer Meinung nach für das Hineinwachsen in eine Kultur wichtig sind und welche Werkzeuge kindgerecht sind. Um Bildungsprozesse bei Kleinkindern zu unterstützen, brauchen Kinder Werkzeuge und Objekte, die die Eigenaktivität und Selbstwirksamkeit beim Kind fördern, eine umfassende Autonomieentwicklung ermöglichen und einen Bezug zu ihrer Lebenswelt besitzen. Zur gegenwärtigen Lebenswelt von Klein- Kindern gehören in unserer Gesellschaft auch Medien, Messinstrumente, Computer, Zahlen, Buchstaben, vielfältige Werkzeuge zur Herstellung von Wissen. Spielend Forschen - Explorationsspiel Kinder hantieren mit Werkzeugen aber nicht nur in Ernst - oder Arbeitssituationen. Im Kleinkindalter werden Werkzeuge vor allem in Spielsituationen erprobt. Die Spielhandlungen ermöglichen Kindern ein Lernen ohne Erfolgsdruck. Oerter (1993) bezeichnet Spiel als eine besondere Form von Handlung, bei der ein wesentliches Element fehlt. Eine vollständige Handlung lässt sich durch die Glieder Ziel Handlung Ergebnis Folge beschreiben. Bei vielen Handlungen sind die Folgen das Wichtigste. Der Prototyp dafür ist die Arbeit, die um ihrer Folgen willen, nämlich den Lebensunterhalt zu verdienen, geleistet wird. Beim Spiel fehlt die Berücksichtigung der Folgen, es wird um seiner selbst willen betrieben, Rücken die Folgen ins Blickfeld, dann wandelt sich das Spiel in Arbeit. Wer um des Geldes willen Tennis spielt, der arbeitet. Dem Kind kommt es im Spiel nicht so sehr darauf an, den ursprünglich mit der Spielhandlung verbundenen Zweck auch wirklich zu erreichen, sondern die Tätigkeit selbst rückt in den Vordergrund. Auf diese Weise,, werden Fertigkeiten geübt und kombiniert, die unter funktionalem Druck wohl nie ausprobiert würden (Oerter 1993: 5f.). In allen Kulturen wurden dafür auch eigene kindgerechte Werkzeuge und Objekte entwickelt, damit das Kleinkind unabhängig von Erwachsenen und ohne sich zu verletzen mit diesen Werkzeugen spielen kann, wie z.b. Bauklötze, Puppen, Kindworte, Rutschautos, Bilderbücher, Sand und Wasser und in neuerer Zeit auch Spielzeuge zur Herstellung von Wissen. Explorationsspiel und Bewegungsspiel sind in den ersten Monaten die häufigsten Spielformen, werden aber schon bald durch symbolische Spielhandlungen (Tun-als-ob Spiele) und Konstruktionsspiel ergänzt. Die Rolle der Erwachsenen verändert sich von Spiel zu Spiel. Während im Explorations-, Bewegungs- und Konstruktionsspiel vor allem der erste und dritte Erzieher, die Kindergruppe und der Spielraum mit seinem Material wirken und die pädagogischen Fachkräfte hier vor allem als Ermöglicher auftreten, werden die Symbolspiele von Erwachsenen eingeführt und ritualisiert. Geübt wird hierbei das Hineindenken in den anderen, das Absichten verstehen, das Symbolisieren überhaupt. Ein Ball wird symbolisch als Apfel verspeist, aus einer leeren Tasse wird vorsichtig heißer Tee geschlürft, eine Puppe wird gefüttert usw. Nach Oerter ist das Symbolspiel aus einer Not entstanden: Freilich, der Grund für die Symbolisierung liegt,, in der aktuellen Unfähigkeit des Kindes, materielle Handlungen auszuführen bzw. die lange Lernzeit abzuwarten, bis die gewünschte Tätigkeit beherrscht wird. Aus dieser Not erwächst eine Tugend, nämlich die frühzeitige Aktivierung von Vorstellungen und von Bedeutungen der Handlungen und Gegenstände. (ebd. S.64)

18 Seite 18 Immer häufiger werden die Symbolspielhandlungen nun von Kindern untereinander durchgeführt, bis die Erwachsenen im kindlichen Rollenspiel ihren Part ganz verlieren. Auch für Kleinkinder sind die Anwesenheit und das Mitspielen von anderen Kindern bedeutungsvoll. Dabei genießen sie sowohl die Gleichaltrigengruppe, wie die altersgemischte Zusammensetzung. Kinder spielen alle für sie relevanten Themen, das Streiten, das Lesen, das Kämpfen, das zum Mond fliegen, das Schreiben, das Kuchen backen, den Autounfall und die Herstellung von Wissen. In der Bildungsdebatte wird deutlich, dass wir uns neu damit auseinandersetzen müssen, wie wir auch die Herstellung von Wissen als Spielgegenstand zulassen können. Spielerisch Wissen zu schaffen bedeutet, dass der Spielprozess bedeutsamer als das Handlungsergebnis ist. Kinder explorieren im Spiel nicht, um sich das Wissen von Erwachsenen anzueignen, sie wollen nicht eine Welt entdecken, die bereits entdeckt ist. Im Spiel werden sie sich der eigenen Fragen bewusst, sie beginnen ihre Fragen lieb zu gewinnen, sie genießen es nach Antworten zu suchen und Lösungen für selbst gestellte Probleme auszuhandeln. Es ist die Aufgabe von Erwachsenen die Fragen und Problemstellungen der Kinder wahrzunehmen und wertzuschätzen und die Kinder auf der Suche nach Antworten zu begleiten, zu unterstützen und zu schützen. Suchen ist ansteckender als Wissen beteuert Donata Elschenbroich: Fragen und Experimentieren liegen für Kinder nah beisammen, und beides geschieht in vielen Formen, nicht nur in verbalen Fragen oder in den arrangierten Experimenten im Kindergarten oder im Science Center. Das Experiment soll das Staunen nicht auflösen, sondern erweitern (Elschenbroich 2005: 24). Information Wissen Bildung Kinder leben heute in einer Welt, in der es Informationen im Überfluss gibt. Wie verstreute Puzzleteile liegen Informationen überall herum. Damit aus diesen Informationen ein Bild, ein Wissen entstehen kann, müssen Kinder diese Teile sinnvoll zusammensetzen und das Bild in Bezug zu den eigenen Interessen setzen, auch wenn dieses Bild nicht mit den Vorstellungen der Erwachsenen übereinstimmt. Das Lieblingspuzzle eines dreijährigen Mädchens war eine Szene aus dem Dschungelbuch. Mogli trieb auf dem Bauch von Balu in einem See. Sie stellte das Puzzle jedoch nie fertig, denn an den Rändern lauerten die Affen, die Mogli entführen wollten. Ein anderes Mädchen mischte unterschiedliche Puzzles und drehte die einzelnen Teile um. Nicht mehr abgelenkt vom bildhaften Inhalt, konnte sie die Teile aufgrund ihrer Stanzform in Rekordzeit zusammensetzen. Ein Junge weinte bitterlich, weil er zum Geburtstag ein Puzzle von einem Urlaubsfoto geschenkt bekommen hatte und die Spuren der Zerstörung auch nach dem Zusammensetzen noch erkennbar waren. Keines der Kinder verfolgte beim Puzzlespiel das Ziel der Erwachsenen, möglichst effektiv die Teile zu einem Bild zusammenzusetzen, aber jedes Kind erspürte seine Bedürfnisse und verfolgte seine Interessen. Wenn Erwachsene Kindern die Teile immer zusammensetzen oder das Ergebnis vorgeben, verhindern sie Bildungsprozesse und machen die Kinder abhängig. Beobachtung und Dokumentation der Schlüssel zu Bildung Kleinkinder sind kompetente Wahrnehmer und wache Beobachter, darin sind sie Erwachsenen häufig überlegen. Sie entwickeln ein Gespür für Zusammenhänge und einen Riecher für adäquates Verhalten. Sie entdecken Werkzeuge und lernen mit ihnen umzugehen. Sie spielen und arbeiten, sind neugierig und strengen sich gerne an. Sie lernen die Absichten anderer zu verstehen, sich in andere hinein zu versetzen und ihre Erfahrungen anderen mitzuteilen. So bilden sie sich gemeinsam mit anderen und schaffen sich eine gute Basis für weitere Bildungsschritte. Kinder lernen und bilden sich von Geburt an. Lernen ist in erster Linie Tun. Bildung, das spezifisch menschliche Lernen, geht darüber hinaus. Bildung erfordert das Innehalten im Lernprozess, das Reflektieren des eigenen Tuns, die Selbstwahrnehmung und den symbolischen

19 Seite 19 Ausdruck. Auch Kleinkinder nehmen sich selbst als Akteure wahr, erleben, wie sie etwas bewirken können, freuen sich darüber und erschrecken über ungewollte Wirkungen. Sie genießen es, wenn ihre Handlungen von anderen bemerkt und wertgeschätzt werden. Deshalb war die aktive Beobachtung der Kinder in der Kinderkrippe schon immer mehr als ein Diagnoseinstrument für individuelle Entwicklungsverläufe (Beller 2003). Die Beobachtung veränderte die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern, sie ermunterte Kinder an ihrem Tun festzuhalten und sich auszudrücken. Aber Kleinkinder verfügen noch kaum über Methoden, ihre Erfahrungen festzuhalten, zu dokumentieren. Ihre Aussagen mit Hilfe von Blicken, Worten, Gesten blieben flüchtig, ihre eigene Bildungsgeschichte blieb so verborgen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Münchener Kinderkrippen suchten und suchen deshalb intensiv nach Möglichkeiten die Bildungsprozesse der Kinder zu dokumentieren. Die Erfahrungsberichte zeigen, dass die Dokumentation der Beobachtung die Effekte der Beobachtung verstärkt. Die Dokumentation von Lernsituationen wird zum Schlüssel für Bildung, weil durch die Dokumentation für die Kinder, Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen und die Gesellschaft die Bildungsgeschichte der Kinder nachvollziehbar wird. Im Dokumentationsprozess entdecken die Kinder sich selbst in der Entwicklung. Ich verändere mich und bleibe doch ich. Der Gesellschaft erschließt sich so das Spezifische und das Allgemeine an Bildung in dieser Entwicklungsphase.

20 Seite 20 4 Die veränderte Ausgangslage für Kinderkrippen in Deutschland, Bayern und in der Landeshauptstadt München Wie eingangs bereits skizziert, hat sich seit der Erstellung der Rahmenkonzeption 1995 in vielerlei Hinsicht die Situation für die Kinderkrippen verändert. Die gesellschaftliche Wertschätzung sowie die Anerkennung der Kinderkrippen als wichtige Instanz frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung sind deutlich gestiegen. Dies hat viele Ursachen, hauptsächlich kann dieser Bewusstseinswandel aber im Wandel familialer Lebensformen sowie der Integration der Frauen und Mütter in die Erwerbswelt gesehen werden. Als Konsequenz ist der Bedarf an Betreuungsplätzen deutlich gestiegen. Ein besonderer Akzent liegt aber auf der wichtigen pädagogischen Arbeit in den Kindertageseinrichtungen, die das Ziel hat, Kinder zu fördern, sie zu bilden und ihnen Raum und Zeit für ihre individuelle Entwicklung zu geben. Ausdruck finden die sozialen Wandlungsprozesse als Konsequenz in den veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie den bildungspolitischen Ansätzen des Elementarbereichs, die wiederum den Bedeutungszuwachs institutioneller Bildung, Betreuung und Erziehung verdeutlichen. Die wesentlichen Eckpunkte werden im Folgenden kurz skizziert. 4.1 Neue Gesetzesgrundlagen auf der Bundesebene Gesetz zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbetreuung (TAG), das Gesetz zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (KICK) und das Kinderförderungsgesetz (KiFöG) Gesetz zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbetreuung (TAG) Seit dem 01. Januar 2005 gibt es auf der Bundesebene eine neue rechtliche Situation: Teile des SGB VIII ( und 74) wurden unter der Bezeichnung Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG) novelliert. Neben einer rechtlichen Gleichstellung von Tageseinrichtungen und Kindertagespflege als Orte, an denen Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern in öffentlicher Verantwortung stattfindet, steht der qualitätsorientierte und bedarfsgerechte Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren im Vordergrund (BMFSFJ 2005). Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe sind gesetzlich nun dazu angehalten, ein bedarfsgerechtes Angebot an Ganztagsplätzen oder Kindertagespflegeoptionen für Kinder unter drei Jahren sowie Schulkindern zur Verfügung zu stellen. Der Gesetzgeber legte in diesem Zuge Bedarfskriterien fest, um die Forderung nach Bedarfsgerechtigkeit des Angebots für Kinder unter drei Jahren als Maßstab zu konkretisieren. Zu diesen Kriterien zählen u.a. die Erwerbstätigkeit bzw. die berufliche Aus- oder Weiterbildung der Eltern oder wenn eine dem Wohl des Kindes entsprechende Förderung durch die Erziehungsperson nicht gewährleistet werden kann (BMFSFJ 2005). Während das TAG bis 2010 noch eine Versorgungsquote von 20%, insgesamt rund Plätze, für unter Dreijährige vorsieht, strebt das Bundesfamilienministerium heute die Zielvorgabe von insgesamt Plätzen für Kinder unter drei Jahren bis zum Jahr 2013 an. Das bedeutet, dass ab 2013 dann für jedes dritte Kind ein Platz in der Kindertageseinrichtung oder bei einer Tagespflegeperson zur Verfügung steht. Mit der der rechtlichen Gleichstellung zwischen der institutionellen Kindertagesbetreuung und der Betreuung durch Tagespflegepersonen soll zum einen eine Weiterentwicklung der Tagespflege forciert werden, zum

21 Seite 21 anderen ist es das Ziel, Eltern mehr die Wahlmöglichkeiten zwischen unterschiedlichen Betreuungsformen zu bieten. Gesetz zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (KICK) In direkter zeitlicher - Fortführung des TAG s trat am 01. Oktober 2005 das Gesetz zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (KICK) in Kraft, womit zugleich die Novellierung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) komplettiert wurde. Das KICK enthält u. a. Regelungen, die das Gesetz zum Ausbau der Kinderbetreuung (TAG) flankieren. Insbesondere wird klargestellt, dass Eltern bei der Auswahl eines Betreuungsangebotes für ihr Kind nicht auf Gemeindegrenzen beschränkt sind, sondern sich grundsätzlich auch für eine Tageseinrichtung oder eine Tagespflegeperson in der Nähe ihres Arbeitsplatzes oder in der Nachbargemeinde entscheiden können ( 69 Abs.5). Zudem wurden neue Regelung von Vermittlung, Finanzierung und Erlaubnis zur Kindertagespflege festgelegt. Wichtig sind die im Rahmen von KICK vorgenommenen Reformen bezüglich des Schutzauftrages der Kinder- und Jugendhilfe bei Gefährdungen des Kindeswohls. Ein effektiverer Schutz des Kindeswohls soll insbesondere durch die Konkretisierung des Schutzauftrags des Jugendamtes ( 8a SGB VIII), die Neuordnung der vorläufigen Maßnahmen bei Krisenintervention ( 42 SGB VIII), eine stärkere Berücksichtigung des Kindeswohls beim Sozialdatenschutz ( 61 ff. SGB VIII) und der verschärften Prüfung von Personen mit bestimmten Vorstrafen ( 72a SGB VIII) erreicht werden. Von besonderer Relevanz für die Arbeit der Kinderkrippen ist der 8a SGB VIII Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung. Diese neue gesetzliche Grundlage hält Kindertageseinrichtungen bzw. pädagogische Fachkräfte verbindlich zur Umsetzung und systematischen Gestaltung des Schutzauftrages an. Um Kindeswohlgefährdung festzustellen, setzt 8a Abs.1 gewichtige Anhaltspunkte voraus. Das heißt, es müssen konkrete Hinweise oder ernst zu nehmende Beobachtungen vorliegen. Eine fachliche Herausforderung stellt die Umsetzung von 8a Abs.2 dar, der die Fachkräfte dazu verpflichtet, das Jugendamt zu informieren, wenn Eltern bzw. Erziehungsberichtigte sich der Hilfe verweigern bzw. diese nicht ausreichend erscheint, um einer Gefährdung des Kindes entgegen zu wirken. Ziel der Konkretisierung des Schutzauftrags des Jugendamtes durch 8a ist es, der Gefährdung des Kindeswohls frühzeitig und systematisch entgegen zu wirken. Hierfür ist zum einen eine Sensibilisierung und Zusammenarbeit der Fachkräfte notwendig, sowie eine professionenübergreifende Kooperation von Einrichtungen und Fachdiensten (vgl. 8a, Abs.2). Zum anderen ist zur professionellen Umsetzung des Schutzauftrags die frühzeitige Unterstützung und Beratung der Eltern/ Erziehungsberechtigten sowie die Beobachtung und Dokumentation kindlicher Entwicklungsprozesse von zentraler Bedeutung (vgl. Kapitel 6.5). Kinderförderungsgesetz (KiFöG) Angesichts des oben bereits benannten neu abgesteckten bzw. angehobenen Ausbauziels, für etwa 35 Prozent aller Kinder unter drei Jahren ein Bildungs- und Betreuungsangebot zu schaffen, wurde eine neue Grundlage zur Finanzierung dieses Ausbaus im Kinderförderungsgesetz (KiFöG) verhandelt. Das KiFöG befindet sich derzeit im parlamentarischen Abstimmungsverfahren und liegt in einer Entwurfsfassung vor. Ein zentrales Anliegen des KiFöG ist es, die Kommunen in ihrer Verantwortung für die Umsetzung des Ausbaus zu unterstützen. Im Rahmen des TAG plante der Bund jährlich 1,5 Mrd. Euro bereitzustellen. Diese Summe sollte sich aus den Einsparungen der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe ergeben. Das KiFöG sieht jetzt unter anderem vor, dass der Bund den Ausbau

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig? Pädagogik Melanie Schewtschenko Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig? Studienarbeit Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung.2 2. Warum ist Eingewöhnung

Mehr

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut Von Susanne Göbel und Josef Ströbl Die Ideen der Persönlichen Zukunftsplanung stammen aus Nordamerika. Dort werden Zukunftsplanungen schon

Mehr

Erziehungspartnerschaft

Erziehungspartnerschaft 10 Erziehungspartnerschaft mit den Eltern Erziehungspartnerschaft mit den Eltern bedeutet für uns, die Eltern als Experten ihres Kindes zu sehen und gemeinsam die Bildung und Entwicklung des Kindes zu

Mehr

Das Frauenhaus ein guter Ort für Kinder! Schutz und Unterstützung für Mädchen und Jungen, die häusliche Gewalt erlebt haben.

Das Frauenhaus ein guter Ort für Kinder! Schutz und Unterstützung für Mädchen und Jungen, die häusliche Gewalt erlebt haben. Das Frauenhaus ein guter Ort für Kinder! Schutz und Unterstützung für Mädchen und Jungen, die häusliche Gewalt erlebt haben. » Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen,

Mehr

Das Leitbild vom Verein WIR

Das Leitbild vom Verein WIR Das Leitbild vom Verein WIR Dieses Zeichen ist ein Gütesiegel. Texte mit diesem Gütesiegel sind leicht verständlich. Leicht Lesen gibt es in drei Stufen. B1: leicht verständlich A2: noch leichter verständlich

Mehr

Der PARITÄTISCHE Hamburg Akademie Nord. Krippe

Der PARITÄTISCHE Hamburg Akademie Nord. Krippe Der PARITÄTISCHE Hamburg Akademie Nord 54 Fortbildungsprogramm 2015 R Nr.: 1555 Herausforderung Bausteine einer modernen Pädagogik Zertifizierte Weiterbildung zur Fachkraft für Kleinstkindpädagogik ab

Mehr

Es gilt das gesprochene Wort. Anrede

Es gilt das gesprochene Wort. Anrede Sperrfrist: 28. November 2007, 13.00 Uhr Es gilt das gesprochene Wort Statement des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Karl Freller, anlässlich des Pressegesprächs

Mehr

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache Das Persönliche Budget mehr Selbstbestimmung, mehr Selbstständigkeit, mehr Selbstbewusstsein! Dieser Text soll den behinderten Menschen in Westfalen-Lippe,

Mehr

Die pädagogische Rahmenkonzeption. der Landeshauptstadt München

Die pädagogische Rahmenkonzeption. der Landeshauptstadt München Die pädagogische Rahmenkonzeption für Kinderkrippen der Landeshauptstadt München Langfassung, August 2008 Teil der Kommunalen Kinder- und Jugendplanung Teilplan 4 Tageseinrichtungen, Tagespflege Fachplan

Mehr

Bildungspatenschaften stärken, Integration fördern

Bildungspatenschaften stärken, Integration fördern Bildungspatenschaften stärken, Integration fördern aktion zusammen wachsen Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg Bildung legt den Grundstein für den Erfolg. Für Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien

Mehr

Volksbank BraWo Führungsgrundsätze

Volksbank BraWo Führungsgrundsätze Volksbank BraWo Führungsgrundsätze Präambel Die Führungsgrundsätze wurden gemeinsam von Mitarbeitern und Führungskräften aus allen Bereichen der Bank entwickelt. Dabei war allen Beteiligten klar, dass

Mehr

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Was ist Sozial-Raum-Orientierung? Was ist Sozial-Raum-Orientierung? Dr. Wolfgang Hinte Universität Duisburg-Essen Institut für Stadt-Entwicklung und Sozial-Raum-Orientierte Arbeit Das ist eine Zusammen-Fassung des Vortrages: Sozialräume

Mehr

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst. 40-Tage-Wunder- Kurs Umarme, was Du nicht ändern kannst. Das sagt Wikipedia: Als Wunder (griechisch thauma) gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass

Mehr

Nebenberuflich Geld verdienen als Tagesmutter interna

Nebenberuflich Geld verdienen als Tagesmutter interna Nebenberuflich Geld verdienen als Tagesmutter interna Ihr persönlicher Experte Inhalt Vorwort... 7 So wird man Tagespflegeperson... 8 Pflegeerlaubniss... 8 Qualifikation... 9 Räumlichkeiten... 11 Die Aufgaben

Mehr

Übergänge- sind bedeutsame Lebensabschnitte!

Übergänge- sind bedeutsame Lebensabschnitte! Übergänge- sind bedeutsame Lebensabschnitte! Liebe Eltern, Ihr Kind kommt nun von der Krippe in den Kindergarten! Auch der Übergang in den Kindergarten bedeutet für Ihr Kind eine Trennung von Vertrautem

Mehr

Elternbefragung der Kindertagesstätte...

Elternbefragung der Kindertagesstätte... Elternbefragung der Kindertagesstätte... Sehr geehrte Eltern, um bedarfsgerecht planen und unsere Einrichtung Ihren Wünschen und Bedürfnissen entsprechend gestalten zu können, führen wir derzeit diese

Mehr

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache Leitbild für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache Unser Leitbild Was wir erreichen wollen und was uns dabei wichtig ist! Einleitung Was ist ein Leitbild? Jede Firma hat ein Leitbild. Im Leitbild

Mehr

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Die Post hat eine Umfrage gemacht Die Post hat eine Umfrage gemacht Bei der Umfrage ging es um das Thema: Inklusion Die Post hat Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung gefragt: Wie zufrieden sie in dieser Gesellschaft sind.

Mehr

Eingewöhnung. Wie ein guter Start gelingt

Eingewöhnung. Wie ein guter Start gelingt Eingewöhnung Wie ein guter Start gelingt Liebe Eltern, Sie haben sich entschieden, uns Ihr Kind in einer Kindertageseinrichtung der Landeshauptstadt Kiel anzuvertrauen. Wir freuen uns auf Ihr Kind und

Mehr

Selbstreflexion für Lehrpersonen Ich als Führungspersönlichkeit

Selbstreflexion für Lehrpersonen Ich als Führungspersönlichkeit 6.2 Selbstreflexion für Lehrpersonen Ich als Führungspersönlichkeit Beschreibung und Begründung In diesem Werkzeug kann sich eine Lehrperson mit seiner eigenen Führungspraxis auseinandersetzen. Selbstreflexion

Mehr

Das Mitarbeitergespräch als Führungsinstrument

Das Mitarbeitergespräch als Führungsinstrument Das Mitarbeitergespräch als Führungsinstrument Dillingen, 4.5.2012 Inhalt: Grundsätzliches Aufbau und Ablauf Mögliche Inhalte Was ist dabei zu beachten? Clemens Wagner, Dipl. Päd. (univ.) geb. 02.03.62

Mehr

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

ONLINE-AKADEMIE. Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht Ziele ONLINE-AKADEMIE Ziele Wenn man von Menschen hört, die etwas Großartiges in ihrem Leben geleistet haben, erfahren wir oft, dass diese ihr Ziel über Jahre verfolgt haben oder diesen Wunsch schon bereits

Mehr

Alle gehören dazu. Vorwort

Alle gehören dazu. Vorwort Alle gehören dazu Alle sollen zusammen Sport machen können. In diesem Text steht: Wie wir dafür sorgen wollen. Wir sind: Der Deutsche Olympische Sport-Bund und die Deutsche Sport-Jugend. Zu uns gehören

Mehr

Kärntner Elterndiplom 2015/16

Kärntner Elterndiplom 2015/16 Das Karntner : Abt. 4 Kompetenzzentrum Soziales Kärntner Elterndiplom 2015/16 Kompetente und starke Eltern haben es leicht(er)" " - mitmachen, mitgestalten, voneinander profitieren - Arbeitsvereinigung

Mehr

Gemeinsam sind wir stark! Integrativer Mädchentreff

Gemeinsam sind wir stark! Integrativer Mädchentreff Gemeinsam sind wir stark! Integrativer Mädchentreff Projektleitung: Rita Funk und Janna Hajji Durchführungsort: Offener Kinder/Jugendtreff im Regenbogenhaus des Deutschen Kinderschutzbundes Neuwied 1 1.

Mehr

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor!

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor! Peter von Karst Mehr Geld verdienen! So gehen Sie konkret vor! Ihre Leseprobe Lesen Sie...... wie Sie mit wenigen, aber effektiven Schritten Ihre gesteckten Ziele erreichen.... wie Sie die richtigen Entscheidungen

Mehr

Wir sind für Sie da. Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression

Wir sind für Sie da. Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression Wir sind für Sie da Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression Wir nehmen uns Zeit für Sie und helfen Ihnen Depressionen lassen sich heute meist gut behandeln. Häufig ist es

Mehr

Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version)

Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version) Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version) Das heißt: Beteiligungskultur: Wie können Menschen mit Behinderungen überall mitmachen und mitsprechen.

Mehr

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock infach Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Geld Florian Mock FBV Die Grundlagen für finanziellen Erfolg Denn Sie müssten anschließend wieder vom Gehaltskonto Rückzahlungen in Höhe der Entnahmen vornehmen, um

Mehr

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation Einführung Mit welchen Erwartungen gehen Jugendliche eigentlich in ihre Ausbildung? Wir haben zu dieser Frage einmal die Meinungen von Auszubildenden

Mehr

Leit-Bild. Elbe-Werkstätten GmbH und. PIER Service & Consulting GmbH. Mit Menschen erfolgreich

Leit-Bild. Elbe-Werkstätten GmbH und. PIER Service & Consulting GmbH. Mit Menschen erfolgreich Leit-Bild Elbe-Werkstätten GmbH und PIER Service & Consulting GmbH Mit Menschen erfolgreich Vorwort zu dem Leit-Bild Was ist ein Leit-Bild? Ein Leit-Bild sind wichtige Regeln. Nach diesen Regeln arbeiten

Mehr

Bundeskinderschutzgesetz

Bundeskinderschutzgesetz Bundeskinderschutzgesetz Der Inhalt in Kürze 1 Stand: 06.03.2012 Eckpfeiler des Bundeskinderschutzgesetzes Aktiver Kinderschutz durch Frühe Hilfen und verlässliche Netzwerke Aktiver Kinderschutz durch

Mehr

Über (Selbst-) Motivation und Willenskraft Wie geht das?

Über (Selbst-) Motivation und Willenskraft Wie geht das? Über (Selbst-) Motivation und Willenskraft Wie geht das? WebConference 29. September 2015 Dipl.-Psych. Nathalie Demski Inhaberin ND Consult Hamburg 1 (Selbst-) Motivation ein Dauerbrenner 2 Unsere Themen

Mehr

Gesprächsleitfaden Mitarbeitergespräch (MAG) für Mitarbeiter/innen

Gesprächsleitfaden Mitarbeitergespräch (MAG) für Mitarbeiter/innen UNIVERSITÄT HOHENHEIM DER KANZLER Miteinander Aktiv - Gestalten Gesprächsleitfaden Mitarbeitergespräch (MAG) für Mitarbeiter/innen Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie werden in nächster Zeit mit Ihrem

Mehr

Spracherwerb und Schriftspracherwerb

Spracherwerb und Schriftspracherwerb Spracherwerb und Schriftspracherwerb Voraussetzungen für ein gutes Gelingen Tipps für Eltern, die ihr Kind unterstützen wollen Elisabeth Grammel und Claudia Winklhofer Menschen zur Freiheit bringen, heißt

Mehr

Die pädagogische Rahmenkonzeption für Kinderkrippen der Landeshauptstadt München. Landeshauptstadt München Sozialreferat Stadtjugendamt

Die pädagogische Rahmenkonzeption für Kinderkrippen der Landeshauptstadt München. Landeshauptstadt München Sozialreferat Stadtjugendamt Landeshauptstadt München Sozialreferat Stadtjugendamt Die pädagogische Rahmenkonzeption für Kinderkrippen der Landeshauptstadt München - Langfassung - Neufassung Juni 2006 Teil der Kommunalen Kinder- und

Mehr

WICHTIGER HINWEIS: Bitte fertigen Sie keine Kopien dieses Fragebogens an!

WICHTIGER HINWEIS: Bitte fertigen Sie keine Kopien dieses Fragebogens an! Muster-Fragebogen allgemeinbildende Schule Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ihre Meinung ist uns wichtig! ir möchten die Qualität unserer Arbeit in der Schule kontinuierlich verbessern. Um herauszufinden,

Mehr

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung Forschungsprojekt: Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung Leichte Sprache Autoren: Reinhard Lelgemann Jelena

Mehr

Kulturelle Evolution 12

Kulturelle Evolution 12 3.3 Kulturelle Evolution Kulturelle Evolution Kulturelle Evolution 12 Seit die Menschen Erfindungen machen wie z.b. das Rad oder den Pflug, haben sie sich im Körperbau kaum mehr verändert. Dafür war einfach

Mehr

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit Frau Dr. Eva Douma ist Organisations-Beraterin in Frankfurt am Main Das ist eine Zusammen-Fassung des Vortrages: Busines

Mehr

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen 18 «Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen teilnimmt und teilhat.» 3Das Konzept der Funktionalen

Mehr

Eckdaten der Einrichtung

Eckdaten der Einrichtung der Einrichtung Unsere Kindertagesstätte befindet sich in einem ehemaligen Gutshof Dieses alte Gebäude mit seinen Steingewölben im Erdgeschoss, verleiht der Einrichtung eine ganz besondere Atmosphäre Sie

Mehr

KitaStar 2015 Kita forscht!

KitaStar 2015 Kita forscht! BewerberIn: Träger: Rechtsform: Adresse: Telefon: E-Mail: Internetauftritt: Form des Betreuungsangebots: Ansprechpartner: Alter der Kinder: Anzahl der Kinder: Öffnungszeiten: Anzahl der Mitarbeiter: Schwerpunkte

Mehr

Elternumfrage 2015. Kindergarten (mit Krippe und Vorschule) Phorms Campus München

Elternumfrage 2015. Kindergarten (mit Krippe und Vorschule) Phorms Campus München Elternumfrage 2015 Kindergarten (mit Krippe und Vorschule) Phorms Campus München Ergebnisse der Elternumfrage 2015 Um die Auswertung der Elternumfrage 2015 richtig lesen und interpretieren zu können, sollten

Mehr

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger Vortrag Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger Christian Spahr, Leiter Medienprogramm Südosteuropa Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, herzlich

Mehr

Bitte beantworten Sie die nachfolgenden Verständnisfragen. Was bedeutet Mediation für Sie?

Bitte beantworten Sie die nachfolgenden Verständnisfragen. Was bedeutet Mediation für Sie? Bearbeitungsstand:10.01.2007 07:09, Seite 1 von 6 Mediation verstehen Viele reden über Mediation. Das machen wir doch schon immer so! behaupten sie. Tatsächlich sind die Vorstellungen von dem, was Mediation

Mehr

Gutes Leben was ist das?

Gutes Leben was ist das? Lukas Bayer Jahrgangsstufe 12 Im Hirschgarten 1 67435 Neustadt Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium Landwehrstraße22 67433 Neustadt a. d. Weinstraße Gutes Leben was ist das? Gutes Leben für alle was genau ist das

Mehr

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche? 6 Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche? Mit dem Jahresgespräch und der Zielvereinbarung stehen Ihnen zwei sehr wirkungsvolle Instrumente zur Verfügung, um Ihre Mitarbeiter zu führen und zu motivieren

Mehr

Elternumfrage 2014. Kita und Reception. Campus Hamburg

Elternumfrage 2014. Kita und Reception. Campus Hamburg Elternumfrage 2014 Kita und Reception Campus Ergebnisse der Elternumfrage 2014 Um die Auswertung der Elternumfrage 2014 richtig lesen und interpretieren zu können, sollten folgende Punkte beachtet werden:

Mehr

Grünes Wahlprogramm in leichter Sprache

Grünes Wahlprogramm in leichter Sprache Grünes Wahlprogramm in leichter Sprache Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Baden-Württemberg ist heute besser als früher. Baden-Württemberg ist modern. Und lebendig. Tragen wir Grünen die Verantwortung?

Mehr

INFORMATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE

INFORMATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE LEITFADEN COACHING-ORIENTIERTES MITARBEITER/INNENGESPRÄCH INFORMATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE Inhalt: A: Allgemeines zum coaching-orientierten MitarbeiterInnengespräch B: Vorbereitung C: Ein Phasenkonzept D.

Mehr

PIERAU PLANUNG GESELLSCHAFT FÜR UNTERNEHMENSBERATUNG

PIERAU PLANUNG GESELLSCHAFT FÜR UNTERNEHMENSBERATUNG Übersicht Wer ist? Was macht anders? Wir denken langfristig. Wir individualisieren. Wir sind unabhängig. Wir realisieren. Wir bieten Erfahrung. Für wen arbeitet? Pierau Planung ist eine Gesellschaft für

Mehr

Unterstützung der kognitiven Entwicklung 1

Unterstützung der kognitiven Entwicklung 1 Unterstützung der kognitiven Entwicklung 1 Berufsfachschule für Kinderpflege Unterstützung der kognitiven Entwicklung Schuljahr 1 und 2 2 Unterstützung der kognitiven Entwicklung Vorbemerkungen Im Handlungsfeld

Mehr

Schüler und Lehrer. Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila

Schüler und Lehrer. Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila Schüler und Lehrer Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila Dieses E-Book wurde erstellt für Tamara Azizova (tamara.azizova@googlemail.com) am 25.06.2014 um 11:19 Uhr, IP: 178.15.97.2 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Besonderes begrüße ich natürlich unsere Referenten und die Teilnehmer/innen an unserer Gesprächsrunde.

Besonderes begrüße ich natürlich unsere Referenten und die Teilnehmer/innen an unserer Gesprächsrunde. Begrüßung Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie sehr herzlich zum Symposium "Gemeinsame Bildung für alle Kinder" des Vereins Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach. Gemeinsam mit

Mehr

Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet

Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet Wissen Wichtiges Wissen rund um Pflege Unterstützung Professionelle Beratung Austausch und Kontakt Erfahrungen & Rat mit anderen Angehörigen austauschen

Mehr

Erfolgreiche Webseiten: Zur Notwendigkeit die eigene(n) Zielgruppe(n) zu kennen und zu verstehen!

Erfolgreiche Webseiten: Zur Notwendigkeit die eigene(n) Zielgruppe(n) zu kennen und zu verstehen! Erfolgreiche Webseiten: Zur Notwendigkeit die eigene(n) Zielgruppe(n) zu kennen und zu verstehen! www.wee24.de. info@wee24.de. 08382 / 6040561 1 Experten sprechen Ihre Sprache. 2 Unternehmenswebseiten

Mehr

Achten Sie auf Spaß: es handelt sich dabei um wissenschaftliche Daten

Achten Sie auf Spaß: es handelt sich dabei um wissenschaftliche Daten Tipp 1 Achten Sie auf Spaß: es handelt sich dabei um wissenschaftliche Daten Spaß zu haben ist nicht dumm oder frivol, sondern gibt wichtige Hinweise, die Sie zu Ihren Begabungen führen. Stellen Sie fest,

Mehr

Kompetenzschmiede für Sozialunternehmer

Kompetenzschmiede für Sozialunternehmer Executive Training am Centrum für soziale Investitionen und Innovationen Kompetenzschmiede für Sozialunternehmer 03.-05. Mai 2013 Centrum für soziale Investitionen und Innovation Centre for Social Investment

Mehr

Internetpräsentation Städtischer Kindergarten Rheinstraße

Internetpräsentation Städtischer Kindergarten Rheinstraße Internetpräsentation Städtischer Kindergarten Rheinstraße Name der Einrichtung: Kindergarten Rheinstraße Anschrift: Rheinstraße 42 40822 Mettmann Telefon: 02104/76799 Email-Adresse: Leiterin: ulrike.leineweber@mettmann.de

Mehr

Schritt für Schritt vom Denken zum Handeln

Schritt für Schritt vom Denken zum Handeln Schritt für Schritt vom Denken zum Handeln Was ist Coaching? Coaching ist individuelles Lernen: Lernen, wo Bücher und Expertentipps Sie nicht weiterbringen. Dort, wo Sie spüren, dass Sie Ihren eigenen

Mehr

1. Berufsbegleitende Nachqualifizierung zum Berufsabschluß

1. Berufsbegleitende Nachqualifizierung zum Berufsabschluß 13 1. Berufsbegleitende Nachqualifizierung zum Berufsabschluß In diesem einleitenden Kapitel wird ein Überblick über die Ziele und Merkmale der berufsbegleitenden Nachqualifizierung gegeben. Unter der

Mehr

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache Für Ihre Zukunft! Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache 1 Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE

Mehr

Hausaufgabenkonzept der Brenscheder Schule

Hausaufgabenkonzept der Brenscheder Schule Stand 10.03.2010 Hausaufgabenkonzept der Brenscheder Schule Inhalt 1. Voraussetzungen...... 1 2. Grundthesen... 2 3. Verantwortlichkeiten... 3 a) Kinder, Lehrer, Eltern... 3 b) Kinder, Lehrer, Eltern,

Mehr

Leitfaden zum Personalentwicklungsgespräch für pflegerische Leitungen

Leitfaden zum Personalentwicklungsgespräch für pflegerische Leitungen Leitfaden zum Personalentwicklungsgespräch für pflegerische Leitungen auf der Grundlage des Anforderungs- und Qualifikationsrahmens für den Beschäftigungsbereich der Pflege und persönlichen Assistenz älterer

Mehr

Mustervereinbarung. Die Mustervereinbarung soll auch ein Impuls sein, die Qualität nach Innen und Außen zu sichern und weiter zu entwickeln.

Mustervereinbarung. Die Mustervereinbarung soll auch ein Impuls sein, die Qualität nach Innen und Außen zu sichern und weiter zu entwickeln. Mustervereinbarung Die vorliegende Mustervereinbarung zur Kooperation von Kindertageseinrichtung und Grundschule soll Unterstützung, Orientierung und Anregung zur kreativen und verbindlichen Zusammenarbeit

Mehr

Letzte Krankenkassen streichen Zusatzbeiträge

Letzte Krankenkassen streichen Zusatzbeiträge Zusatzbeiträge - Gesundheitsfonds Foto: D. Claus Einige n verlangten 2010 Zusatzbeiträge von ihren Versicherten. Die positive wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2011 ermöglichte den n die Rücknahme der

Mehr

Die Liebe und der Verlust

Die Liebe und der Verlust Die Liebe und der Verlust Jeder Mensch hat in seinem Leben Zuneigung, Affinität oder Liebe zu einem anderen Menschen gehabt in einer Partnerschaft oder sogar einer Ehe. Gemeint ist eine Zeit, in der man

Mehr

SCHWERPUNKT-KITAS SPRACHE & INTEGRATION. 2. Telefonkonferenz 29.10.2012

SCHWERPUNKT-KITAS SPRACHE & INTEGRATION. 2. Telefonkonferenz 29.10.2012 SCHWERPUNKT-KITAS SPRACHE & INTEGRATION 2. Telefonkonferenz 29.10.2012 Die Ressourcen der Eltern entdecken wie kann dies gelingen? Wege, Ideen, Möglichkeiten, Modelle, Chancen Heidi Vorholz Gliederung

Mehr

Perspektivenpapier Neue MedieN für innovative der Wert gemeinsamen HaNdelNs formate NutzeN WisseNscHaft im ÖffeNtlicHeN raum

Perspektivenpapier Neue MedieN für innovative der Wert gemeinsamen HaNdelNs formate NutzeN WisseNscHaft im ÖffeNtlicHeN raum Perspektivenpapier Wissenschaft im Öffentlichen Raum Zwischenbilanz und Perspektiven für das nächste Jahrzehnt November 2009 Wissenschaft im Öffentlichen Raum Zwischenbilanz und Perspektiven für das nächste

Mehr

INPRO Trainingstag Grundlagen interprofessioneller Arbeit

INPRO Trainingstag Grundlagen interprofessioneller Arbeit 25 Vorstellungsrunde und Erwartungsklärung der TeilnehmerInnen Vorstellung aller TeilnehmerInnen untereinander. Erste Annäherung an das Thema aufbauend auf den Grundintuitionen der TeilnehmerInnen Der

Mehr

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir?

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir? 1 Welches Übersetzungsbüro passt zu mir? 2 9 Kriterien für Ihre Suche mit Checkliste! Wenn Sie auf der Suche nach einem passenden Übersetzungsbüro das Internet befragen, werden Sie ganz schnell feststellen,

Mehr

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Schulversuch 41-6623.1-01/29 vom 13. April 2010 Lehrplan für das Berufskolleg für Praktikantinnen und Praktikanten Erziehung und Betreuung gestalten

Mehr

Niedersächsisches Kultusministerium. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur inklusiven Schule. - Leichte Sprache - Niedersachsen

Niedersächsisches Kultusministerium. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur inklusiven Schule. - Leichte Sprache - Niedersachsen Niedersächsisches Kultusministerium Die wichtigsten Fragen und Antworten zur inklusiven Schule - Leichte Sprache - Niedersachsen Liebe Eltern, Liebe Schüler und Schülerinnen! Inklusion in der Schule bedeutet:

Mehr

Gesprächsleitfaden Mitarbeitergespräch (MAG) für Vorgesetzte

Gesprächsleitfaden Mitarbeitergespräch (MAG) für Vorgesetzte UNIVERSITÄT HOHENHEIM DER KANZLER Miteinander Aktiv - Gestalten Gesprächsleitfaden Mitarbeitergespräch (MAG) für Vorgesetzte Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie werden in nächster Zeit mit Ihrem Mitarbeiter/Ihrer

Mehr

Elternfragebogen. Wir bitten Sie, die ausgefüllten Fragebögen ohne Absenderangabe bis zum 12. Januar 2013 an folgende Adresse zurück zu senden:

Elternfragebogen. Wir bitten Sie, die ausgefüllten Fragebögen ohne Absenderangabe bis zum 12. Januar 2013 an folgende Adresse zurück zu senden: Sehr geehrte Eltern, um eine optimale Betreuung unserer Kinder zu erreichen, führen wir in unserer Gemeinde eine Elternbefragung durch. Nur wenn wir die Wünsche unserer Familien konkret kennen, können

Mehr

Aufbau der Frühen Hilfen

Aufbau der Frühen Hilfen Ein Überblick Aufbau der Frühen Hilfen Start 2006 Auftrag Jugendhilfeausschuss: Entwicklung eines Konzeptes zur Gefahrenabwehr Frühwarnsystem Hintergrund: Situationsbericht Obere Sieg aktuell bekannt gewordenen

Mehr

Umgang mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung

Umgang mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung Umgang mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung Gesetzliche Bestimmungen: Für alle, die nach SGB VIII / KJHG arbeiten gilt $ 8 a SGB VIII Für alle, die nach SGB V arbeiten gilt der $ 4 KKG des Bundeskinderschutzgesetztes

Mehr

Mitarbeiterbefragung als PE- und OE-Instrument

Mitarbeiterbefragung als PE- und OE-Instrument Mitarbeiterbefragung als PE- und OE-Instrument 1. Was nützt die Mitarbeiterbefragung? Eine Mitarbeiterbefragung hat den Sinn, die Sichtweisen der im Unternehmen tätigen Menschen zu erkennen und für die

Mehr

Erlebnisorientiertes Lernen mit Pferden

Erlebnisorientiertes Lernen mit Pferden Trainer auf vier Beinen direkt und unbestechlich! Erlebnisorientiertes Lernen mit Pferden Pferde-Stärken für Führungs-Kräfte! Das Seminarangebot richtet sich an gestandene Führungskräfte und solche, die

Mehr

Vereinbarung zur Sicherstellung des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung gem. 8a SGB VIII

Vereinbarung zur Sicherstellung des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung gem. 8a SGB VIII Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft Vereinbarung zur Sicherstellung des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung gem. 8a SGB VIII zwischen dem Amt für Soziale Dienste / Jugendamt und der Senatorin

Mehr

Fachnachmittag Sexuelle Grenzüberschreitung Impulse zum professionellen Umgang in der Kita Bürgerhaus Zähringen 16. Mai 2013

Fachnachmittag Sexuelle Grenzüberschreitung Impulse zum professionellen Umgang in der Kita Bürgerhaus Zähringen 16. Mai 2013 Fachnachmittag Sexuelle Grenzüberschreitung Impulse zum professionellen Umgang in der Kita Bürgerhaus Zähringen 16. Mai 2013 Kirstin Lietz, Dipl. Sozialpädagogin (BA) Die Aufgaben der insoweit erfahrenen

Mehr

Georg Kohaupt Osnabrück 2015. Der Kontakt zu den Eltern im Konflikt um das Kindeswohl. Fotos: Georg Kohaupt

Georg Kohaupt Osnabrück 2015. Der Kontakt zu den Eltern im Konflikt um das Kindeswohl. Fotos: Georg Kohaupt Georg Kohaupt Osnabrück 2015 Der Kontakt zu den Eltern im Konflikt um das Kindeswohl Fotos: Georg Kohaupt Warum sind die Eltern so wichdg im Kinderschutz? Königsweg des Kinderschutzes: Die Kinder in

Mehr

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren W. Kippels 22. Februar 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 2 Lineargleichungssysteme zweiten Grades 2 3 Lineargleichungssysteme höheren als

Mehr

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office Der Name BEREICH.VERSCHIEBEN() ist etwas unglücklich gewählt. Man kann mit der Funktion Bereiche zwar verschieben, man kann Bereiche aber auch verkleinern oder vergrößern. Besser wäre es, die Funktion

Mehr

Ziel- und Qualitätsorientierung. Fortbildung für die Begutachtung in Verbindung mit dem Gesamtplanverfahren nach 58 SGB XII

Ziel- und Qualitätsorientierung. Fortbildung für die Begutachtung in Verbindung mit dem Gesamtplanverfahren nach 58 SGB XII Ziel- und Qualitätsorientierung Fortbildung für die Begutachtung in Verbindung mit dem Gesamtplanverfahren nach 58 SGB XII Qualität? In der Alltagssprache ist Qualität oft ein Ausdruck für die Güte einer

Mehr

Die insoweit erfahrene Fachkraft Gemäß 8a, Abs. 2 SGB VIII

Die insoweit erfahrene Fachkraft Gemäß 8a, Abs. 2 SGB VIII Die insoweit erfahrene Fachkraft Gemäß 8a, Abs. 2 SGB VIII Verortung Qualifikation Aufgaben Lotte Knoller, Diplom Psychologin, Kinderschutz-Zentrum Berlin 8a Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung (1)

Mehr

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I 1. Station: Der Taufspruch Jedem Täufling wird bei der Taufe ein Taufspruch mit auf den Weg gegeben. Dabei handelt es sich um einen Vers aus der Bibel.

Mehr

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz Die Parteien CDU, die SPD und die CSU haben versprochen: Es wird ein Bundes-Teilhabe-Gesetz geben. Bis jetzt gibt es das Gesetz noch nicht. Das dauert

Mehr

7.Alsdorfer Fachtag für pädagogischefachkräfte aus Kindertageseinrichtungen, Schulen und Jugendhilfe. 18. Februar 2014

7.Alsdorfer Fachtag für pädagogischefachkräfte aus Kindertageseinrichtungen, Schulen und Jugendhilfe. 18. Februar 2014 7.Alsdorfer Fachtag für pädagogischefachkräfte aus Kindertageseinrichtungen, Schulen und Jugendhilfe 18. Februar 2014 Workshop Übergang Schule- Beruf 13:15 15:45 Uhr Norbert Suing, Caritasverband 18/02/2014

Mehr

Sprachliche Bildung und interkulturelle Pädagogik an Münchner Kindertageseinrichtungen

Sprachliche Bildung und interkulturelle Pädagogik an Münchner Kindertageseinrichtungen Sprachliche Bildung und interkulturelle Pädagogik an Münchner Kindertageseinrichtungen Wortschatzkisten Erst- und Zweitspracherwerb - Teamfortbildung 09/2011 KITA-FB-Interkulturelle Pädagogik und Sprache

Mehr

Die ersten Tage in der Kinderkrippe

Die ersten Tage in der Kinderkrippe VEREINIGTE HOSPITIEN STIFTUNG DES ÖFFENTLICHEN RECHTS KINDERKRIPPE RULÄNDER HOF Die ersten Tage in der Kinderkrippe Elterninformation zur Eingewöhnungszeit in der Kinderkrippe des Ruländer Hofes Inhaltsverzeichnis

Mehr

NINA DEISSLER. Flirten. Wie wirke ich? Was kann ich sagen? Wie spiele ich meine Stärken aus?

NINA DEISSLER. Flirten. Wie wirke ich? Was kann ich sagen? Wie spiele ich meine Stärken aus? NINA DEISSLER Flirten Wie wirke ich? Was kann ich sagen? Wie spiele ich meine Stärken aus? Die Steinzeit lässt grüßen 19 es sonst zu erklären, dass Männer bei einer Möglichkeit zum One-Night-Stand mit

Mehr

Sicherheit und Prävention

Sicherheit und Prävention Sicherheit und aus psychologischer Sicht Prof. Dr. Udo Rudolph Professur für Allgemeine und Biopsychologie Was ist? prae-venire : to prevent : lat. für zuvorkommen, vorher daher sein engl. für verhindern

Mehr

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral! Beitrag: 1:43 Minuten Anmoderationsvorschlag: Unseriöse Internetanbieter, falsch deklarierte Lebensmittel oder die jüngsten ADAC-Skandale. Solche Fälle mit einer doch eher fragwürdigen Geschäftsmoral gibt

Mehr

Modul: Soziale Kompetenz. Vier Ohren. Zeitl. Rahmen: ~ 45 min. Ort: drinnen

Modul: Soziale Kompetenz. Vier Ohren. Zeitl. Rahmen: ~ 45 min. Ort: drinnen Modul: Soziale Kompetenz Vier Ohren Zeitl. Rahmen: ~ 45 min. Ort: drinnen Teilnehmer: 3-20 Personen (Die Übung kann mit einer Gruppe von 3-6 Personen oder bis zu max. vier Gruppen realisiert werden) Material:

Mehr

Womit beschäftigt sich Soziologie? (1) Verschiedene Antworten:

Womit beschäftigt sich Soziologie? (1) Verschiedene Antworten: (1) Verschiedene Antworten: Soziale Tatsachen Emile Durkheim Interaktion (soziale Wechselwirkungen Georg Simmel) (soziales) Handeln Max Weber Gruppen Strukturen Soziale Systeme Fazit: Mikro- und Makro-Ebene

Mehr

Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky

Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky #upj15 #upj15 Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie,

Mehr