Zum dritten Mal suchte Roter Habicht den
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- Franka Martin
- vor 6 Jahren
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2 und gemeinsam betraten sie das Zelt, wo Roter Habicht von seiner Frau begrüßt wurde. Sie sagte zu ihm:»mein Volk lebt hinter diesen Hügeln dort, sie wissen, daß ich komme. Meine Leute sind böse auf deine Verwandtschaft, sie war nicht gut zu mir. Bitte folge mir nicht, sonst werden sie dich töten.«roter Habicht legte seinen Arm behutsam auf die Schulter seiner hübschen Frau und sagte:»es macht mir nichts aus, für euch zu sterben. Du weißt, ich liebe euch beide, ich kehre nicht mehr zu meinem Stamm zurück.«als sie sich schlafen legten, band Roter Habicht das lange schwarze Haar seiner Frau um sein rechtes Handgelenk. Er hoffte, sie so am Weggehen hindern zu können, aber am nächsten Morgen lag er wieder allein unter dem blauen Himmelszelt. Zum dritten Mal suchte Roter Habicht den
3 Boden nach Fußspuren ab, aber diesmal fand er nur die Hufabdrücke einer Büffelkuh mit ihrem Kälbchen. Er wunderte sich über die Fährte, als ein Habicht über ihn hinweg flog. Der Vogel rief dem jungen Mann zu:»sie sind nach Hause gegangen, sie sind nach Hause gegangen.«da wußte Roter Habicht, daß die Hufabdrücke von seiner Frau und seinem Sohn stammten. Er folgte der Fährte bis hin zur Hügelkette, die sich mitten aus der Prärie emporhob. Von der Spitze aus schaute er ins Tal und traute seinen Augen nicht. Tausende Büffel standen dicht an dicht, ihre fellbedeckten Leiber glichen einem wogenden Ozean, die hellen Hörner tanzten Schaumkronen gleich auf den Spitzen der Wellen. Roter Habicht ging furchtlos den steilen Pfad hinab, als ihm ein Kälbchen entgegenlief, es war sein Sohn.»Vater«, sagte
4 er,»vater, kehre bitte um, geh zurück, sie werden dich töten.«aber Roter Habicht antwortete:»nein, mein Platz ist an eurer Seite, ich möchte immer in der Nähe von dir und deiner Mutter sein. Ich liebe euch.dann mußt du sehr tapfer sein«, sagte sein Sohn.»Mein Großvater ist Häuptling der Büffel-Nation, zeige keine Furcht vor ihm, sonst tötet er dich. Großvater wird dich fragen, ob du mich und Mutter aus all den Büffeln hier herausfinden kannst. Wir mögen für dich alle gleich aussehen, aber ich wackle mit dem rechten Ohr und Mutter stecke ich eine blühende Distel in den Rücken, daran wirst du uns erkennen.«kalb-junge trottete davon, als sich ein mächtiger Büffel aus der Herde löste und auf Roter Habicht zugaloppierte. Seine beiden Hörner waren mit Adlerfedern, Salbei und bunten Perlen geschmückt. Das große Tier
5 schnaubte so laut, daß die Erde erzitterte. Der Lakota- Krieger stand regungslos vor ihm, er zeigte keine Angst.»Du bist ein furchtloser Mensch«, sagte Großvater-Büffel,»das hat dir das Leben gerettet. Folge mir.«der Anführer der Büffel-Nation ließ alle Tiere sich in Kreisen aufstellen. Die Kälbchen bildeten den innersten Kreis, dann folgten die Jährlinge, die Kühe und schließlich die Bullen.»Furchtloser Mann«, sagte Großvater- Büffel so laut, daß es alle hören konnten.»du bist gekommen, weil die Liebe in dir übermächtig war, das ehrt dich. Finde deinen Sohn und deine Frau. Gelingt es dir nicht, werden wir dich zu Tode trampeln.«roter Habicht ging in den Kreis der Kälbchen, und schaute jedem Tier tief in die Augen. Er konnte keinen Unterschied herausfinden, bis eines der Kleinen mit dem
6 rechten Ohr wackelte.»das ist mein Sohn«, sagte der Lakota-Krieger und streichelte Kalb-Junge zärtlich den Kopf. Da ging ein Raunen durch die Reihen der Büffel.»Er hat seinen Sohn gefunden«, sagten sie,»er muß ein guter Vater sein.«dann ging Roter Habicht durch die Reihen der Büffelkühe. Wieder blieb er kurz vor jedem Tier stehen, aber sie sahen für ihn alle gleich aus, bis er die blühende Distel auf dem Rücken einer Kuh entdeckte.»das ist meine Frau«, sagte er und legte seinen Arm zärtlich um ihren Kopf. Wieder ging ein Raunen durch die Reihen der Büffel. Sie sagten:»er hat seine Frau gefunden, er muß ein guter Mann sein.«großvater-büffel kam und sagte:»furchtloser Mensch, du liebst deinen Sohn und deine Frau, du warst bereit für sie zu sterben, jetzt bist du einer von uns. Roter Habicht mußte sich in das Tipi legen, das
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