Einführung in die Chartdarstellung
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- Tomas Eike Schenck
- vor 8 Jahren
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1 Einführung in die Chartdarstellung Chartarten: 1. Linien-Chart 2. Bar-Chart 3. Candelstick-Chart 4. Renko-Chart 5. Point & Figure Chart 6. Equivolume-Chart 7. Constant Volume Bar Chart 8. Kagi-Chart 9. Three-Line-Break-Chart Die technische Analyse verwendet schwerpunktmäßig Chartbilder. Doch wie haben diese auszusehen und nach welchen Kriterien werden diese dargestellt? Seit dem 18.Jahrhundert haben sich verschiedene Kursdarstellungsarten herausgebildet. Chartbilder haben als Rahmen eine X und Y-Achse. Gewöhnlich wird die Y- Achse für den Kurswert und die X-Achse für die Zeitperiode definiert. Y-Achse Die Y-Achse (Kurswert) kann linear, semilogarithmisch oder logarithmisch dargestellt werden. Bei der liniaren Darstellung sind die Differenzen der Skalierung absoluten, d.h. die Abstände sind immer gleich. Bei der logarithmischen Einteilung wird die Einteilung prozentual vorgenommen, d.h. der höchste Kurs wird mit 100% definiert. X-Achse Die X-Achse (Zeitachse) kann eine Intraday (aktueller Handelstag),tägliche,wöchentliche,monatliche oder auch jahr- /jahrzentelange Zeiteinteilung haben. Die Zeitachse wird insbesondere bei den Point-Figure/Kagi-Charts nicht beachtet, da diese Chartdarstellungen zeitunabhängig sind
2 1.Line Chart (Linienchart) Der Linienchart verbindet ganz die Schlußkurse eines Handelstages auf der vertikalen Zeitachse miteinander. Eine Linie mit Schlußkursen entsteht somit. Einziger Vorteil dieser simplen Darstellungweise ist die übersichtliche Form, da die Tagesschwankungen (Eröffnungs-, Höchst- und Tiefstkurse) entfallen. Dies ist insbesondere bei einer langen Zeitskalierung hilfreich. Da der Linien-Chart keine differienzierte u. ausführliche Betrachtungsweise bietet, ist er für kurze Zeitskalierungen ungeeignet. Dies trifft selbst bei längerfristigen Zeitskalierungen zu, insofern sollte der Linien-Chart nur zur Bestimmung von Primär-Trends oder ausgeprägten Chartformationen bei langer Zeitskalierung genommen werden, um einen ersten Eindruck des Aktien-Kursverlaufs zu gewinnen. Bilfinger & Berger Renko In TradeSignal express öffnen
3 2. Bar Chart (Balkenchart) Um das Manko des Linien-Charts zu beheben und eine detailliertere Ansicht zu geben, wurde Ende der 50er Jahre der Bar Chart erfunden. Er kann visuell die Eröffnungs-, Höchst-, Tiefst-, und Schlußkurse darstellen. Pro Handelstag wird eine vertikale Linie gezeichnet. Die Länge dieser Linie stellt die Handelsspanne dar. Der jeweilige Eröffnungskurs des Handelstages befindet sich an der linken Seite, der Schlußkurs an der rechten
4 3.Candlestick Chart (Kerzenchart) Die Candlesticktechnik wurde von dem japanischen Reishändler Munehisa Homma im achtzehnten Jahrhunderts erfunden. Diese Chartdarstellung enthält dieselben Informationen wie der Bar-Chart, jedoch ist die visuelle Erfassung der Information einfacher. Die Länge des Charts (mit Docht) gibt die Handelsspanne eines Tags wieder. Schließt der Schlußkurs unter dem Eröffnungskurs, so wird eine schwarze Kerze dargestellt. Schließt jedoch der Schlußkurs über dem Eröffnungskurs so wird eine weiße Kerze gezeichnet. Aus dieser Darstellung bzw. aus der erscheinungsweise bestimmter Candlestickformationen hat sich die Candelstick-Charttechnik gebildet. Diese Chartdarstellung läßt sich auch mit den Methoden der klassischen europäischen technischen Analyse verbinden.
5 4.Renko Charts Die Renko-Charts sind wie die Candlesticks eine japanische Erfindung. Renko bedeutet soviel wie "Ziegelstein" (vom japanischen "Renga"="Ziegelstein"). Der Renko-Chart wird durch eine Aneinanderreihung von ausgefüllten (schwarzer "Brick"=fallender Kurs) oder unausgefüllten (weißer Brick=steigender Kurs) Kästchen gebildet. Diese Kästchen sind die sog. "Bricks" und haben immer die gleiche Größe. Ein neuer "Brick" wird dann eingezeichnet, wenn sich die Kurse um einen vordefinierten Mindestbetrag verändert hat. Der Mindesbetrag sollte selbst festgelegt werden, da man je nach Aktie höhere oder niedrigere Kursschwankungen hat. Bei den Renko-Charts werden Trends u. Trendwenden gut identifizierbar: ein Kaufsignal ergibt sich zb. durch den Wechsel von ausgefüllten zu unausgefüllten "Bricks". Ein Verkaufsignal ergibt demzufolge durch den Wechsel von unausgefüllten zu ausgefüllten "Bricks".
6 5.Point & Figure Chart Der Point&Figure Chart (sog. P&F Chart) ist wie keine andere Chartart auf Trendbestimmungen spezialisiert. Das wesentliche dieser Chartart ist, das die Zeitperiode (wie bei den Kagi Charts) nicht beachtet wird. Der Vorteil dieser Chartart liegt darin, daß Trendwenden gut vorhergesehen werden können. Jedes X steht für eine Kursbewegung einer bestimmten Größe (frei definierbar: prozentual oder absolut). Eine Aufwärtsbewegung wird mit einem grünen "x" je Einheit gekennzeichnet.eine Abwärtsbewegung mit einer roten "0". Der Kurs wird dann so lange mit einem Symbol über- bzw. untereinander eingezeichnet, bis eine Trendumkehr stattfindet. Ändert der Kurs seine Trendrichtung um einen (vor)eingestellten Grenzwert, so wird mit einem neuen Symbol eine neue vertikale Reihe begonnen. Wird der Schwellenwert nicht überschritten, so findet keine Einzeichnung statt. Es wird daher klar, daß allein die Kursschwankungen ausschlaggebend sind und nicht wie allg. üblich die Zeitachse. Widerstandslinien,Kanäle und andere Formationen können wie bei den üblichen Chartarten eingezeichnet werden.
7 6.Equivolume-Chart Normalerweise wird das Volumen bei den üblichen Chartdarstellungen unten extra angezeigt. Bei dem Equivolume-Chart wird jedoch der Umsatz mit in den Chart aufgenommen, so daß sich eine Kombination aus Preis und Umsatz bildet. Diese Körper werden als sog. "Boxen" bezeichnet. Der Umsatz bestimmt die Breite einer Box: je breiter der einzelne Körper ist, desto größer war das Umsatz. Die Höhe einer Box gibt die Handelsspanne (Höchst-/Tiefskurs) eineshandelstages wieder. Eröffnungs-/Schlußkurse werden nicht beachtet. Liegt der Schlußkurs über dem Eröffnungskurs, so wird eine weiße Box gebildet. Liegt der Schlußkurs unter dem Eröffnungskurs, so wird eine schwarze Box gebildet (vergleichbar mit der Candlestick-Darstellung). Eine veränderter Form vom Equivolume-Chart ist der Constant Volume Bar Chart (s.u.) Constant Volume Bar Chart Diese Chartdarstellung geht davon aus, daß man repräsentative Kursaussagen nur dann erhält, wenn ein konstantes Handelsvolumen vorhanden ist, denn eine aussagekräftige Kursbewertung kann nur dann gemacht werden, wenn viele Marktteilnehmer bei der Preisbildung mitwirken. Bei dieser Chartdarstellung ist die Zeitachse nicht vorhanden. Sie wird durch eine einheitlich festgesetzte Anzahl von Volumeneinheiten ersetzt. So wird jede Chartbewegung durch ein immer gleichbleibendes Volumen gebildet. So werden pro Bar die Volumeneinheiten dargestellt (welche konfigurierbar sind)
8 8.Kagi Charts Die japanischen KagiCharts spiegeln die Marktstimmung aus Angebot u. Nachfrage wieder und werden durch eine Aneinanderreihung von vertikalen dicken und dünnen Linien gebildet. Die Richtung bzw. Stärke der Linien wird in Abhängigkeit von der jeweiligen Kursbewegung gezeichnet, wobei die Zeitachse wie bei den Point&Figure-Charts vernachlässigt wird. Die vertikale Linie wird so lange verlängert, wie der Kurs seine Trendrichtung (ansteigend oder fallend)fortsetzt. Es findet erst dann eine Richtungsänderung der Linie statt, wenn der Kurs seine Trendrichtung wechselt. Wann dies genau ist, wir durch die sog. "Reversal"-Größe definiert (wie %-Angabe bei den Point&Figure Charts). Dabei werden die Linien durch eine horizontale Linie verbunden (ohne diese Linie würde man also nur vertikale Linine sehen). KagiCharts haben durch den Wegfall des Zeitfaktors denselben Vorteil wie die Point-Figure-Charts: es werden nur Trendrichtungen angezeigt (Marktkurs ergibt sich aus Angebot u. Nachfrage). Eine Folge von dicken Linien signalisiert eine große Nachfrage (somit stärker als das Angebot) und die Kurse steigen folglich. Wird jedoch eine Folge von dünnen Linien dargestellt, so ist das Angebot stärker als die Nachfrage und es ist mit fallenden Kursen zu rechnen. Ein ständiger Wechsel zwischen dünnen und dicken Linien zeigt einen Seitwärtstrend an. Signale werden durch den Linienwechsel generiert: ein Kaufsignal entsteht, wenn von einer dünnen Linien in eine dicke Linie gewechselt wird. Ein Verkaufsignal wird erzeugt, wenn von einer dicken Linie in eine dünne Linie gewechselt wird
9 9.Three-Line-Break (Trendwende-Erkenner) Der Three-Line-Break-Chart wird durch die Aneinanderreihung von schwarzen und roten Blöcken gebildet. Ein schwarzer Block entsteht, wenn der Schlusskurs des aktuellen (heutigen) Handelstages das Vortageshoch überwindet. Ein roter Block entsteht, wenn der Schlusskurs des aktuellen Handelstages unter dem des Vortagestiefs liegt. Keine Einzeichnung entsteht, wenn der Kurs keine neuen Hochs oder Tiefs markiert. Bei dieser Chartart werden die Signale nicht durch neue Höchst- /Tiefstkurse oder die Kästchenanzahl generiert, sondern durch den Vergleich des aktuellen Kurses zum Höchst- /Tiefstpunkt des drittletzten (vorvorletzten) Block. Ein Kaufsignal entsteht, wenn der aktuelle Höchstkurs den Höchstkurs des drittletzten roten Blocks übersteigt. Ein Verkaufsignal entsteht, wenn der aktuelle Tiefstkurs den Tiefstkurs des drittletzten schwarzen Blocks unterschreitet
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