Die kontrazeptive Beratung. Brigitte Frey Tirri
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- Adolph Fleischer
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1 Die kontrazeptive Beratung Brigitte Frey Tirri
2 Ziele Ziele der kontrazeptiven Beratung Kontrazeptive Effizienz maximieren Gesundheitliche Risiken minimieren Verträglichkeit optimieren Zusätzliche Benefits (Gesundheit, Lebensqualität) realisieren Unnötige Kosten vermeiden
3 Das kontrazeptive Dreieck Das kontrazeptive Dreieck Situationsprofil Methodenprofil Patientinnenprofil Bitzer J. Kontrazeption von den Grundlagen zur Praxis, 2009
4 Das kontrazeptive Dreieck Patientinnenprofil Verhaltens und Persönlichkeitsmerkmale Kinderwunsch Natürlichkeit Schwangerschaftsangst Selbstbestimmung Informationsquellen Subjektiver Teil Wünsche, Werte, Ziele, Konzepte Objektiver Teil Risiken und Ressourcen Alter Gewicht Fam. Risiken Symptome und Beschwerden Einstellungen und innere Schemata Psychische Erkrankungen Somatische Erkrankungen
5 Das kontrazeptive Dreieck Situationsprofil Einfluss Familie/Partner Grad der Vertrautheit Finanzielle Situation Migration Sprache Soziokultureller Hintergrund und sozioökonomischer Status Merkmale der Beziehung Sexualverhalten Langzeit Krise Neubeginn Wechselnde Partner Spontaneität Monogam
6 Das kontrazeptive Dreieck Methodenprofil Form und Anwendungsweise Nebenwirkungen Pharmakokinetik Pharmakodynamik Interaktionen Statistische Daten Pearl-Index Risiken Health Benefits
7 Der kontrazeptive Beratungsprozess Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3 Schritt 4 Erfassen der Erwartungen, Ziele, Wertvorstellungen der Patientin Erfassen des biopsychosozialen Profils und der Lebenssituation Information und Aufklärung der Patientin über kontrazeptive Methoden (Vorund Nachteile EBM basiert) Gemeinsame Entscheidungsfindung Subjektive Patientinnenvariable Objektive Patientinnen- und Situationsvariable Methodenvariable und psychosoziale Patientinnenvariable Patientinnen-, Methoden- und Situationsvariable
8 Der kontrazeptive Beratungsprozess Schritt 4a Schritt 4b Ausschluss von Methoden aufgrund Patientinnenpräferenz Ausschluss von Methoden aufgrund medizinischer und psychosozialer Kriterien Subjekt. Patientinnenu. Methodenvariable Objektive Patientinnen- u. Methodenvariable Schritt 4c Schritt 5 Schritt 6 Suche nach gesundheitlichem Zusatznutzen Gemeinsame Wahl der Methode Gemeinsame Evaluation Objektive u. subjektive Patientinnen- u. Methodenvariable Patientinnen-, Methoden- u. Situationsvariable
9 Erfassen der Erwartungen, Ziele, Wertvorstellungen der Patientin Der kontrazeptive Beratungsprozess Ziele Schwangerschaft absolut unmöglich in der aktuellen Lebens- und Beziehungssituation Schwangerschaft nicht prinzipiell ungewollt, aber nicht jetzt... Intervall zwischen Geburt und erneuter gewünschter SS Familienplanung abgeschlossen, keine weiteren Kinder gewollt Wertvorstellungen, Konzepte Natürlichkeit Ganz einfache Anwendung Unabhängig vom Partner Einbezug des Partners Effizienz ganz im Vordergrund Ängste vor gesundheitlichen Risiken ganz im Vordergrund Kein Fremdkörper... Keine Hormone...
10 Erfassen des biopsychosozialen Profils und der Lebenssituation Biomedizinische Dimension Befunde Risiken Symptome Psychologische Dimension Befunde Risiken Symptome Soziale Dimension Befunde Risiken Symptome
11 Information und Aufklärung der Patientin über kontrazeptive Methoden (Vor- und Nachteile EBM basiert) Die Informationsvermittlung sollte zwei Anforderungen erfüllen auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen in einer verständlichen, didaktischen Weise vermittelt werden, das heißt angepasst an die Sprache, Ausbildung und den kulturellen Hintergrund der Patientinnen Allgemeine Guidelines zur Informationsvermittlung Fragen nach dem Vorwissen und dem Informationsbedürfnis der Patientin Klare und einfache Informationen Information in kleinen Einheiten Strukturieren der Information, indem wichtige Teile angekündigt werden Zu Fragen ermuntern Zusammenfassen und wiederholen
12 Worüber wollen Frauen bzgl. kontrazeptiver Methoden informiert werden? Schwangerschaftsverhütung Gesundheit Wie effektiv ist die Methode an sich (Methodensicherheit)? Wie effektiv ist die Methode in der Praxis (bei anderen Frauen) (Anwendungssicherheit)? Welche gesundheitlichen Risiken birgt die Methode? Welchen gesundheitlichen Nutzen hat die Methode? Lebensqualität Wird meine Lebensqualität durch negative Auswirkungen verschlechtert? Wird meine Lebensqualität durch positive Auswirkungen verbessert?
13 Die Beratung über Methoden Schwangerschaftsverhütung Der kontrazeptive Beratungsprozess Schwangerschaftsverhütung Wie effektiv ist die Methode an sich? Wie effektiv ist die Methode in der Praxis (bei anderen Frauen)? Pearl-Index Life Table Analysis Anzahl Versager pro 100 Frauenjahre Gibt keine Auskunft über den Zeitpunkt des Versagens und auch nicht direkt über die Zahl beobachteter Frauen und den Zeitraum des Beobachtens Zahl der Versager bezogen auf ein definierte Ausgangsgröße und bezogen auf die Zeitspanne der Anwendung
14 Die Beratung über Methoden Gesundheit Der kontrazeptive Beratungsprozess Gesundheit Welche gesundheitlichen Risiken birgt die Methode? Welchen gesundheitlichen Nutzen hat die Methode? Do Don t Das Leben ist Risiko Die Bezugsgröße für eine Verhütungsmethode sind die gesundheitlichen Risiken einer ungewollten Schwangerschaft Risiken und Nutzen sollten gleichzeitig besprochen werden Risiken sollten immer in absoluten Zahlen bezogen auf eine definierte Grundgesamtheit angegeben werden also z.b. 1:1000 Risiken sollten mit Alltagserfahrungen der Patientin in Bezug gebracht und möglichst visualisiert werden Keine falschen Versprechungen Meide relative Risiken Meide konditionale Wahrscheinlichkeiten Meide Wechsel des Nenners
15 Allgemeine Risiken, mit denen wir vertraut sind
16 Ein Beispiel: Die wichtigsten Gesundheitsrisiken für Frauen nach der Menopause
17 Die Beratung über Methoden Lebensqualität Der kontrazeptive Beratungsprozess Lebensqualität Wird meine Lebensqualität durch negative Auswirkungen verschlechtert? Wird meine Lebensqualität durch positive Auswirkungen verbessert? Physisches Wohlbefinden Emotionales Wohlbefinden Sexualität Körperbild Rhythmus, Stärke und Prädiktabilität v. Blutungen Dymenorrhö, Brust-Kopf-Rückenschmerzen Depression PMS, PMDD Angst Libido Erregung Orgasmus Schmerzen Haut Haare Gewicht
18 Kontrazeptive Methoden im Vergleich Anwendung EE-Dosis SS- Verhütung Gesundheit Lebensqualität KOK Non-orale kombinierte Kontrazeptiva Gestagenhaltige Kontrazeptiva Kupferspirale Kondom NFP Transdermal: Hormonpflaster Vaginal: Verhütungsring Östrogen-freie Pille Depot-Spritze Hormon- Implantat Hormon- Spirale > 20 µg/d 20 µg/d 15 µg/d 0 µg/d 0 µg/d 0 µg/d 0 µg/d 0 µg/d 0 µg/d 0 µg/d
19 Gemeinsame Entscheidungsfindung Ausschluss von Methoden aufgrund Patientenpräferenz Subjektiver Teil Wünsche, Werte, Ziele, Konzepte Objektiver Teil Risiken und Ressourcen Situationsprofil Patientinnenprofil Soziokultureller Hintergrund und sozioökonomischer Status Methodenprofil Merkmale der Beziehung Sexualverhalten
20 Subjektiver Teil Wünsche, Werte, Ziele, Konzepte Objektiver Teil Risiken und Ressourcen Der kontrazeptive Beratungsprozess Gemeinsame Entscheidungsfindung Ausschluss von Methoden aufgrund Patientenpräferenz Kein Fremdkörper Situationsprofil Patientinnenprofil Keine Hormone Soziokultureller Hintergrund und sozioökonomischer Status Methodenprofil Merkmale der Beziehung Sexualverhalten
21 Gemeinsame Entscheidungsfindung Ausschluss von Methoden aufgrund Patientenpräferenz Subjektiver Teil Wünsche, Werte, Ziele, Konzepte Objektiver Teil Risiken und Ressourcen Situationsprofil Patientinnenprofil Soziokultureller Hintergrund und sozioökonomischer Status Methodenprofil Merkmale der Beziehung Sexualverhalten
22 Gemeinsame Entscheidungsfindung Ausschluss aufgrund medizinischer und psychosozialer Kriterien Subjektiver Teil Wünsche, Werte, Ziele, Konzepte Biopsychosoziales Risikoprofil Objektiver Teil Risiken und Ressourcen Situationsprofil Patientinnenprofil Soziokultureller Hintergrund und sozioökonomischer Status Methodenprofil Der kontrazeptive Beratungsprozess Merkmale der Beziehung Sexualverhalten
23 Gemeinsame Entscheidungsfindung Ausschluss aufgrund medizinischer und psychosozialer Kriterien Subjektiver Teil Wünsche, Werte, Ziele, Konzepte Objektiver Teil Risiken und Ressourcen Soziokultureller Hintergrund und sozioökonomischer Status Merkmale der Beziehung Sexualverhalten Situationsprofil Patientinnenprofil Methodenprofil
24 Die Auswahl der Ärztin/des Arztes WHO Klassifikation A = Always usable Ein klinischer Zustand, bei dem die Methode unbeschränkt angewendet werden kann. B = Broadly usable Ein klinischer Zustand, bei dem der Nutzen der Methode im Allgemeinen die theoretischen oder bewiesenen Risiken überwiegt. C = Caution/Counseling Ein klinischer Zustand, bei dem die theoretischen oder bewiesenen Risiken im Allgemeinen den Nutzen übersteigen. Aber unter Berücksichtigung der Autonomie der Patientin kann, wenn sie die Risiken akzeptiert oder eine entsprechende alternative Methode nicht anwenden will oder soll, die Methode unter sorgfältiger Überwachung angewandt werden. D = Do not use Ein klinischer Zustand, bei dem die Anwendung der Methode inakzeptable Gesundheitsrisiken mit sich bringt.
25 Gemeinsame Entscheidungsfindung Suche nach gesundheitlichem Zusatznutzen Subjektiver Teil Wünsche, Werte, Ziele, Konzepte Objektiver Teil Risiken und Ressourcen Soziokultureller Hintergrund und sozioökonomischer Status Merkmale der Beziehung Sexualverhalten Situationsprofil Patientinnenprofil Methodenprofil
26 Gemeinsame Entscheidungsfindung Suche nach gesundheitlichem Zusatznutzen Subjektiver Teil Haut, Haare, Wünsche, PMS, Werte, Dysmenorrhö, Ziele, Konzepte Libidomangel, Hypermenorrhö Objektiver Teil Risiken und Ressourcen Soziokultureller Hintergrund und sozioökonomischer Status Merkmale der Beziehung Sexualverhalten Östrogendosis und Spezifizität des Gestagen Situationsprofil Patientinnenprofil Methodenprofil
27 Gemeinsame Entscheidungsfindung Suche nach gesundheitlichem Zusatznutzen Subjektiver Teil Wünsche, Werte, Ziele, Konzepte Objektiver Teil Risiken und Ressourcen Soziokultureller Hintergrund und sozioökonomischer Status Merkmale der Beziehung Sexualverhalten Situationsprofil Patientinnenprofil Methodenprofil
28 Der kontrazeptive Beratungsprozess Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3 Schritt 4 Schritt 5 Schritt 6 Erfassen der Erwartungen, Ziele, Wertvorstellungen der Patientin Erfassen des biopsychosozialen Profils und der Lebenssituation Information und Aufklärung der Patientin über kontrazeptive Methoden (Vorund Nachteile EBM basiert) Gemeinsame Entscheidungsfindung Gemeinsame Wahl der Methode Gemeinsame Evaluation Subjektive Patientinnenvariable Objektive Patientinnen- und Situationsvariable Methodenvariable und psychosoziale Patientinnenvariable Patientinnen-, Methoden- und Situationsvariable Patientinnen-, Methoden- u. Situationsvariable
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