Aktuelle Entwicklungen am Getreidemarkt. Empfehlungen zur Vermarktung
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- Marielies Brinkerhoff
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1 Aktuelle Entwicklungen am Getreidemarkt Empfehlungen zur Vermarktung Bernburger Qualitätsgetreidetag Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau 0
2 US-Mais Preischart Chicago Board of Trade +3 $/bu +110 $/mto +57,7 % 1
3 US-Weizen Preischart Chicago Board of Trade + 3 $/bu $/mto +47 % 2
4 Weizen Preischart am Matif + 59 /mto + 47 $/mto +28 % 3
5 Angebotsseite Generell sind die diesjährigen Erntemengen noch nicht genau zu nennen, jedoch schon eng in den Einschätzungen 1.) Weizen In Deutschland ca. 23 mio mto mto zum Vorjahr In der EU 27 ca. 125 mio mto, -3,5 mio mto zum Vorjahr Weltweit 660 mio mto, - 32 mio mto zum Vorjahr (Vom USDA erwarteter Nachfragerückgang: 15 mio mto) 2.) Gerste In Deutschland ca. 10 mio mto + 1,2 mio mto zum Vorjahr In der EU 27 ca. 51,5 mio mto, +2 mio mto zum Vorjahr Weltweit 130 mio mto, - 2 mio mto zum Vorjahr (Vom USDA erwarteter Nachfragerückgang: 1 mio mto) 3.) Mais In Deutschland ca. 5 mio mto +/- 0 mio mto zum Vorjahr In der EU 27 ca. 57 mio mto, -9 mio mto zum Vorjahr Weltweit 830 mio mto, - 40 mio mto zum Vorjahr (Vom USDA erwarteter Nachfragerückgang: 7 mio mto)
6 Wege des Mais in der Welt. Problemzonen: USA, Südosteuropa, Ukraine, Rußland
7 Wege des Weizens in der Welt Problemzonen: USA, Südosteuropa, Ukraine, Rußland, Spanien, China
8 Entwicklung der Exportkalkulation Weizen 11,5 % Gerste $ 1,315 $ 1,252 $ 1,315 $ 1,252 Fob Russl. $ 270 $ 310 $ 275 $ Matif Fob F (+ 7/t) $ 283 $ 332 $ 278 $ 307 Fob Differenz $ 13 $ 22 $ -3,00 $ 32,00 Fracht Diff $ 4,00 $ 2,00 $ 4,00 $ 4,00 Total Diff. $ 17 $ 24 $ 1 $ 36 7
9 Zur Verfügung stehende Exportmengen aus dem Schwarzmeer Weizen Gerste 8
10 Es gibt nur zwei Lösungen, die engen Bilanzen zu entspannen: 1.) Starke Ernten der Südhalbkugel Australien Südamerika 2.) kräftige Verbrauchseinschnitte Ernährung Bioenergie
11 Australien: Erwartung Weizen: 26 mio mto ( ,5 mio mto, ,5 mio mto) Erwartung Raps: 2,9 mio mto Wetterbedingungen bisher deutlich zu trocken Ein El Nino im Südpazifik soll ausreichend Regen bringen Argentinien: Erwartung Weizen: 11,5 mio mto ( mio mto, mio mto) Erwartung Mais: 28 mio mto ( mio mto, mio mto) Erwartung Sojabohne: 55 mio mto ( mio mto, mio mto) Wetterbedingungen bisher gut Wasservorrat im Boden durch Vorjahr sehr gering Brasilien: Erwartung Weizen: 5 mio mto ( mio mto, mio mto) Erwartung Mais: 70 mio mto ( mio mto, mio mto) Erwartung Sojabohne: 80 mio mto ( ,5 mio mto, ,5 mio mto) Wetterbedingungen bisher akzeptabel Südafrika: Erwartung Mais: 13,5 mio mto ( ,5 mio mto, mio mto) Wetterbedingungen bisher akzeptabel
12 Zuwachs BIP und Population in den 4 wichtigsten Schwellenländern mio China BIP China Pop. Indien BIP Indien Pop. Brasilien BIP Brasilien Pop. Mexico BIP Mexico Pop.
13 - Bevölkerungswachstum geht nur leicht zurück, aber Wachstum bleibt - Am stärksten in Schwellenländern mit entsprechend monetärem Zuwachs - Die Geborenen der letzten 15 Jahre kommen ins Jugendliche Alter mit entsprechend hohem Lebensmittelbedarf - Stabile Tierbestände in Europa/Amerika - Stark wachsende Tierbestände in China, Indien etc. - Extremes Proteinproblem durch geringeres Soja-/Sonnenangebot - Höherer Getreideanteil in Futterrationen wahrscheinlich 12
14 Politische Ziele zum Ethanoleinsatz EU 27 Ethanol (x 3,6) Getreide bis % 7,4 mio t 26,6 mio t bis % 14,8 mio t 53,3 mio t USA (x 3,1) Bis 2011 bis 2015 E10 (13 mrd gl) 38 mio mt 122,5 mio t Ab 2011 freiwillig ab 2011 E15 (20 mrd gl) 59,3 mio mt 184 mio t Welt gesamt bis ,9 mio t 169,6 mio t bis ,10 mio t 266,3 mio t
15 Produktion und Verbrauch von Mais, unter Beachtung der Bioenergieziele mio t mio t Food/Feed/Industrie Energy Produktion /04 04/05 05/06 06/07 07/08 9/10 10/11 14/15 19/20
16 Kalkulation US-Mais/Ethanol Ausbeute Ethanol: ca 3 gall/bu (ca. 12 ltr) Ausbeute DDGS: ca. 9 kg/bu Wert Ethanol zu Benzin: 66 % Via Gaspreis mit Cbot spot Spalte1 ohne Subv. spot Cbot ohne Subv. Bezinpreis $/gl 3,90 Ethanol 2/3 2,57 2,55 Förderung $/gl 0,00 0,00 Wert Ethanol $/gl 2,57 2,55 Ausbeutecoef 3 $/bu 7,72 7,65 DDGS $/bu 3,60 3,60 Verarbeitungkosten $/bu 2,10 2,20 max. Maispreis 9,22 9,05 cbot Mais U2 8,12 8,12 15
17 Übertragen auf Weizen bedeutet dies mehr Luft in der EU Ausbeute aus 1 mto Weizen: Ethanol: ca. 280 kg/354 Ltr (Dichte 0,79..) DDGS (Protigrain): ca. 340 kg Energiewert Ethanol/Benzin: 66 % Benzinpreis Ethanolwert x Dichtewert 0,79 x Ausbeute 280 kg/mto 1,75/Ltr 1,16/ltr 1,47/kg 411,60/mto + Wert DDGS (250,00/mto) 102,00/mto = Gesamterlöse 513,60/mto - Kosten (0,25/Ltr = 0,20/kg) 200,00/mt - notwendiger Gewinn 20,00 /mto = theoretisch maximaler 293,60/mto Weizenpreis franco
18 Weltweite Ethanolproduktion in mrd Liter 17
19 Zusammenfassung Deutsche Mengenbilanzen sind in allen Getreidearten nicht eng hohe Exportchancen (gute Qualitäten) zwischen Oktober und März EU- und weltweit aber enge bis sehr enge Bilanzen Ernten der Südhalbkugel können Entlastung bringen, Wetter nicht kalkulierbar Stabiles Bevölkerungswachstum und weiter steigende Einkommen halten die Verbräuche stabil Wirtschaftskrisen drücken bisher nicht auf Fleischkonsum und Energiebedarf Ethanol -Produktion und -Beimischung aktuell auch wirtschaftlich lukrativ und unabhängig von Beimischungsmandaten 18
20 Vermarktungsstrategie Bei aktuellen Preisen sollten bis Mitte Herbst min. 50 % - 60 % vermarktet sein. Das macht unabhängig von unvorhersehbaren Ereignissen Futtergetreide wie Roggen und Gerste ruhig bis Januar /März liegen lassen, da aktueller Discount zum Mahlgetreide zu hoch. Alternativen für die Mischfutterindustrie fehlen weltweit und Futterbedarf bleibt stabil Sollte eine gute Ernte im Süden ab Dezember/Januar entsprechend den Erwartungen absehbar sein, weiter exportfähige Qualitäten verkaufen. Ist keine gute Ernte absehbar, kann ruhig bis April mit der Vermarktung gewartet werden
21 Vermarktungsstrategie Futtergetreide bis März nur bei geringerem Discount verkaufen Roggen max. 12/mto Gerste max. 5/mto Futterweizen etwa bei even B-Weizen verkaufen Auch die neue Ernte 2013 sollte bis zum Herbstende zu min. 25 % als Risikoabsicherung gegen starke Ernten im Süden vermarktet werden Betriebsmittel haben die Steigerungen noch nicht mitgemacht.
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