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1 Aus dem Institut für Rechtsmedizin der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau Schmauchverteilung entlang des Schusskanals bei absoluten Nahschüssen experimentelle Untersuchung an einem Haut-Gelatine-Verbundmodell INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau vorgelegt 2011 von Max Arnold geboren in Lörrach

2 Dekan Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hubert Erich Blum 1. Gutachter Prof. Dr. Dr. h. c. Stefan Pollak 2. Gutachter Prof. Dr. Wittwer-Backofen Jahr der Promotion 2012

3 Kapitelübersicht Kapitelübersicht 1. Einleitung Waffen- und munitionstechnische Grundlagen Schusswaffen Kurzwaffen Revolver Pistolen Langwaffen Flinten Büchsen Munition Pistolenmunition Ballistische Grundlagen Innenballistik Schmauch Abgangsballistik Außenballistik Endballistik Schussverletzungen in der Rechtsmedizin Differenzierung von Einschuss und Ausschuss Einschuss Ausschuss Schussarten Durchschuss Steckschuss Streifschuss Prellschuss Winkelschuss Ringelschuss Gellerschuss Schussentfernung Absoluter Nahschuss Relativer Nahschuss

4 Kapitelübersicht Fernschuss Frühere Untersuchungen zum Eindringen von Schmauch und Pulvergasen in den Wundkanal Zielsetzung der Arbeit Material und Methoden Überblick Material Material für den experimentellen Teil Weichgewebssimulans Hautsimulans Beschussapparatur Schusswaffe Munition Filterpapiere Wasserstrahlpumpe Heizplatte Mikroskop Röntgenfluoreszenzanalyse Hochgeschwindigkeitskamera Material für die Realfälle Mikroskop Wärmeschrank Röntgenfluoreszenzanalyse Methodik Methode für den experimentellen Teil Zubereitung der ballistischen Gelatine Herstellung des Verbundmodells Einstellung des Anpressdruckes Beschuss Versuchsserien Präparation des Schusskanals und Gewinnung von Proben Quantitative Auswertung Hochgeschwindigkeits-Videodokumentation Methode für die Realfälle

5 Kapitelübersicht Gewinnung und Aufbereitung der Proben Auswertung Ergebnisse Ergebnisse des experimentellen Teils Makroskopische Beurteilung Ergebnisse der Hochgeschwindigkeitsaufnahmen Ergebnisse der mikroskopischen Untersuchung Ergebnisse der Röntgenfluoreszenzanalyse Ergebnisse der Sinoxid-Beschüsse Ergebnisse des Sintox-Beschusses Ergebnisse der Realfälle Ergebnisse der Röntgenfluoreszenzanalyse Fall Fall 2 (als Kasuistik publiziert von GROSSE PERDEKAMP et al. 2011) Fall Fall Fall Fall Fall Fall Fall Fall Ergebnisse der mikroskopischen Analyse Diskussion Materialkritik Weichgewebssimulans Hautsimulans Waffe und Munition Methodenkritik Gelatine-Verbundmodell Beschussapparatur Röntgenfluoreszenzanalyse Diskussion der Ergebnisse Diskussion des experimentellen Teils

6 Kapitelübersicht Diskussion der Realfälle Schlussfolgerung Zusammenfassung Anhang Literaturverzeichnis Danksagung Lebenslauf

7 Einleitung Einleitung Die Untersuchung von schussverletzten Personen gehört auch heute noch zu den anspruchsvollen Aufgaben in der rechtsmedizinischen Praxis. Eine wichtige Aufgabe der Obduktion ist es dabei, die Schussrichtung und Schussentfernung zu bestimmen. Die morphologischen Befunde der Schussverletzung erweisen sich in der Praxis aber als vielfältig und können dadurch diagnostische Schwierigkeiten bereiten [GROSSE PERDEKAMP et. al. 2009]. Dabei beruhen die meisten Fehlinterpretationen von Schussverletzungen auf der Faustregel, dass der Ausschuss immer größer als der Einschuss sei [POLLAK et. al. 2004, 2009]. Bei der Begutachtung von Schussverletzungen ungeübter Ärzte kann es in bis zu 79% der Fälle zu Fehlinterpretationen kommen [SMOCK 2000]. Verwechslungsgefahr besteht insbesondere bei Platzwunden durch einen vermeintlichen Sturz [POLLAK 2004], beim Austritt zweier Geschosse durch eine gemeinsame Wundlücke [HISS, KAHANA 202], durch Verwechslung mit einer aufgeplatzten Pustel [BAJANOWSKI et. al. 2001] oder infolge atypischer Morphologie des Einschusses bei Verwendung von spezieller Munition [VERHOFF, KARGER 2003]. Die Unterscheidung zwischen Unfällen, Selbst- und Fremdtötungen ist von besonderer Relevanz. Bei Suiziden wird die Laufmündung meistens auf die Körperoberfläche aufgesetzt. Je nach Lokalisation kann sich Textilgewebe dazwischen befinden. Dabei resultieren so genannte absolute Nahschüsse, die durch besondere Mechanismen der Traumatisierung des Gewebes charakterisiert sind. Unter anderem gehört hierzu die Schmauchhöhle in der Tiefe des Einschusses, die sich durch die entstandenen Pulvergase bildet, die ihrerseits tief in den Wundkanal getrieben werden [POLLAK 2003]. Wie weit in Fällen von absolutem Nahschuss der Pulverschmauch entlang des Wundkanals nachweisbar ist, lässt sich aus der Literatur nicht eindeutig entnehmen. HEARD [1997] geht davon aus, mit dem Nachweis von Schmauch oder Treibmittelpartikeln den Einschuss festlegen zu können. SPITZ [2006] hingegen bezeichnet die Menge an Schmauch im Ausschussbereich als gering, aber vorhanden. DI MAIO [1999] beschreibt, dass Geschossabrieb am Ausschuss gelegentlich vorkommt, jedoch hat er selbst bisher keinen Schmauch und keine Treibmittelpartikel (Plättchenpulver) am Ausschuss feststellen können. In diesem Kontext erschien es uns sinnvoll, die Verteilung von Schmauchspuren entlang des Schusskanals abschnittsweise an Hand eines Haut-Gelatine-Verbundmodells zu bestimmen.

8 Einleitung Waffen- und munitionstechnische Grundlagen Schusswaffen Schusswaffen werden nach ihrer Gebrauchsart in Kurzwaffen und Langwaffen unterteilt Kurzwaffen Kurzwaffen können mit einer Hand bedient werden. Man nennt sie deshalb auch Faustfeuerwaffen und unterscheidet zwischen Revolvern und Pistolen. Ihnen ist ein gezogener Lauf gemeinsam. Dieser erzeugt durch das Laufinnenprofil eine Drallstabilisierung des Geschosses entlang der Flugbahn Revolver Revolver sind Einzelfeuerwaffen und besitzen stets eine Trommel, die als Patronenlager dient. Gewöhnlich kann sie fünf bis sechs Patronen aufnehmen. Muss die Waffe am Hahn selbst vor jedem Schuss gespannt werden, so spricht man von einem Single-Action-Revolver. Wird der Hahn durch die Abzugsbewegung gespannt, wird von einem Double-Action- Revolver gesprochen. Bei beiden Konstruktionen wird durch das Spannen des Hahns die Trommel weitergedreht, so dass eine neue Patrone bereitgestellt wird. Dieser Drehmechanismus erfordert einen geringen Spalt zwischen Lauf und Trommel. Beim Abfeuern kommt es dadurch zu charakteristischer Beschmauchung der Schusshand [KARGER 2004].

9 Einleitung Pistolen Pistolen sind meist mehrschüssige Selbstlader. Die Mehrladevorrichtung ist dabei ein Magazin, das bei modernen Konstruktionen 15 und mehr Patronen aufnehmen kann. Patronenlager und Lauf sind miteinander verbunden. Bei der Schussabgabe wird das Verschlussstück durch die Pulvergase oder den Rückschlag nach hinten bewegt, wodurch die Patronenhülse durch das Hülsenauswurffenster aus der Waffe geschleudert wird. Bei der Vorwärtsbewegung wird die nächste Patrone zugeführt. Bei den Pistolen hat sich das Double-Action-Prinzip zur schnelleren Schussbereitschaft durchgesetzt [KNEUBUEHL 2008, KARGER 2004]. Unter den Sportwaffen finden sich auch einschüssige Pistolen, da hier die erhöhte Präzision im Vordergrund steht Langwaffen Langwaffen werden mit beiden Händen bedient. Man nennt sie deshalb auch Handfeuerwaffen. Langwaffen werden nach ihrer Laufart in Flinten und Büchsen unterteilt Flinten Flinten besitzen einen glatten Lauf und werden zum Abfeuern von Schrotpatronen oder Flintenlaufgeschossen verwendet. Eine so genannte Würgebohrung kann Verwendung finden, um die Schrotgarbe zu bündeln. Jagdflinten sind oft doppelläufig, mit übereinander oder nebeneinander liegenden Läufen. Selbstladeflinten besitzen als Mehrladevorrichtung ein Röhrenmagazin unterhalb des Flintenlaufes und werden durch einen Masseverschluss verriegelt. Eine Randerscheinung sind Flinten mit gezogenen Läufen. Nach der allgemeinen Definition müsste man sie als Büchsen bezeichnen; sie sind für den Verschuss von Flintenlaufgeschossen konstruiert.

10 Einleitung Büchsen Büchsenläufe sind stets gezogen. Die Laufinnenwand ist von den so genannten Zügen spiralig gefurcht. Die erhabenen Bereiche zwischen den Zügen werden Felder genannt. Beim Passieren des Laufs wird das Geschoss in die Züge hineingepresst. Dadurch erfährt das Geschoss die gewünschte Rotation um die Längsachse. Diese Drallstabilisierung ermöglicht die hohe Präzision des Büchsenschusses auch über große Distanzen. Man unterscheidet vier Konstruktionstypen [KARGER 2004]. Beim Einzellader muss jede Patrone einzeln eingeführt werden. Es handelt sich meist um Kipplaufwaffen, die erst durch Abkippen des Laufs geladen werden können. Repetierbüchsen hingegen, besitzen ein Magazin. Durch den Repetiervorgang am Kammerstengel wird zunächst die leere Hülse ausgestoßen und im Anschluss eine neue Patrone dem Lauf zugeführt. Halbautomatische Büchsen ermöglichen das Abfeuern von mehreren Patronen ohne Nachladevorgang, wobei der Abzug bei jedem Schuss betätigt werden muss. Vollautomatische Büchsen können alle Patronen der Mehrladevorrichtung durch einmaliges anhaltendes Betätigen abfeuern.

11 Einleitung Munition Eine Patrone besteht aus Geschoss, Treibmittel, Hülse und Zündelement. Das Geschoss hat die Aufgabe, die mitgeteilte Energie in das Zielobjekt zu transportieren und dort abzugeben [KNEUBUEHL 2008]. Nach ihrem Aufbau kann man Vollgeschosse (z.b. Blei, Messing, Kunststoff) von Mantelgeschossen (Kern aus Blei, Mantel aus Tombak oder Stahl) unterscheiden. Dabei können weiterhin Vollmantel- und Teilmantelgeschosse differenziert werden. Vollmantelgeschosse sind überwiegend ganz ummantelt mit Ausnahme des Geschosshecks. Bei so genannter bleifreier Munition ist auch das Geschossheck abgedeckt. Bei Teilmantelgeschossen fehlt die Ummantelung an der Geschossspitze, so dass die Kernoberfläche freiliegt. Nach dem Verhalten beim Eindringen lassen sich formstabile, deformierende und zerlegende Geschosse unterscheiden. Die Hülse von Kurzwaffen- und Büchsenpatronen besteht meist aus Messing; sie trägt das Geschoss, enthält das Treibmittel sowie das Zündelement im Sinne eines Transportbehältnisses und positioniert die Patrone in der Waffe. Der hohe Druck, der bei der Schussentwicklung entsteht, presst die Hülsenwand an das Patronenlager. Dadurch ist sie auch für die Abdichtung des Verbrennungsraumes zuständig. Das Treibmittel ( Pulver ) stellt die eigentliche Energiequelle der Schusswaffe dar. Lange Zeit wurde dafür das so genannte Schwarzpulver verwendet. Heute finden raucharme Pulver in Form von Nitrozellulose- und Nitroglycerinpulver Verwendung. Bei dessen Abbrand entstehen praktisch nur Gase, und zwar Kohlendioxid (CO 2 ), Kohlenmonoxid (CO), Wasserdampf (H 2 O), Wasserstoff (H 2 ) und Stickstoff (N 2 ). Die Pulverteilchen können blass grünlich oder, wenn sie mit Graphit behandelt wurden, grau bis schwarz erscheinen. Die Partikelgrößen variieren von einigen Zehntelmillimetern bis zu mehr als einem Millimeter [POLLAK 2003]. Verwendet werden Plättchenpulver, kleine Kügelchen, Röhrchenpulver und zylindrisches Pulver mit sieben Bohrungen (sog. Siebenlochpulver) [KNEUBUEHL 2008]. Bei Zentralfeuerpatronen befindet sich das Zündelement in der Mitte des Hülsenbodens, anders als bei Randfeuerpatronen, bei denen sich der Sprengsatz im Hülsenrand befindet. Im

12 Einleitung Jahre 1920 etablierte sich als erstes modernes Zündelement der SINOXID-Satz der Firma Dynamit Nobel (heute RUAG Ammotec). Das frühere Gemisch aus Knallquecksilber und Kaliumnitrat führte zu starker Korrosion der Läufe. Der SINOXID-Satz besteht aus den Komponenten Tetrazen, Bleitrizinat, Bariumnitrat, Antimonsulfid und Kalziumsilizid. Die im Pulverschmauch enthaltenen Elemente sind daher Blei, Barium und Antimon. Bei der Schussabgabe wird somit auch Blei an die unmittelbare Umgebung des Schützen freigesetzt. Im Rahmen des polizeilichen Übungsschießens entstand daher der Wunsch, eine bleifreie Patrone zu entwickeln und somit Gesundheitsschäden vorzubeugen. Dies führte zum SINTOX-Zündsatz, der auch heute noch die modernste Variante darstellt. Er enthält Tetrazen, Diazol, Zinkperoxid und Titan. Diazol ersetzte dabei Bleitrizinat in der Funktion des Sprengstoffes. Die charakteristischen Schmauchelemente sind Zink und Titan [FORSTER 1986] Pistolenmunition Pistolenpatronen sind, von einigen Ausnahmen abgesehen, mit schulterlosen, leicht konischen Hülsen ohne Rand ausgestattet [KNEUBUEHL 2008]. Kurz oberhalb des Hülsenbodens befindet sich eine Rille, damit die Auszieherkralle die Hülse aus der Waffe ausstoßen kann. Das Kaliber bezeichnet einerseits den Laufdurchmesser, andererseits auch den Geschossquerdurchmesser. Es wird in der Regel über den Abstand der Felder im Lauf ermittelt, wobei das Geschoss meistens etwas größer ist. Typische Kaliber sind hierbei 6,35 Browning, 7,65 Browning, 9 mm Luger und 45 ACP. Aus Pistolen können aber auch Patronen mit Rand verschossen werden. Der Hülsenboden überragt dabei die Hülsenwand. Dies können Patronen mit Randfeuerzündung (z.b. 22 l.f.b.) oder auch die eigentlich für Revolver typischen Kaliber.357 Magnum oder.44 Magnum mit Zentralfeuerzündung sein. Insgesamt reichen die Pistolenkaliber von 5,6 mm bis 13 mm, was im amerikanischen Raum mit.22 bis.50 inches bezeichnet wird. Bei den Geschossarten besteht eine große Vielfalt, die sich aus den verschiedensten Einsatzzwecken und Anforderungen ergeben hat. Allein im Kaliber 9 mm Luger sind über 60 bekannt. Dennoch ist das Vollmantelrundkopfgeschoss die übliche Geschossart, zusammen mit dem Bleirundkopfgeschoss. Gemessen an einer üblichen Jagdbüchsenpatrone wie der 7x64 mit rund 3500 Joule Mündungsenergie, haben Pistolen- Patronen im gängigen Kaliber 9 mm mit 500 J eine relativ geringe Energie. Diese Einschränkung in der Wirksamkeit versucht man durch verschiedene Geschosskonstruktionen auszugleichen. Deformationsgeschosse zeichnen sich durch ein reduziertes Splitterverhalten

13 Einleitung aus. Bei der Energieabgabe verformt sich im Wesentlichen der vordere Geschossanteil. Das Geschossrestgewicht ist nach dem Durchgang relativ hoch. Teilmantelgeschosse tendieren dazu, Splitter in Form von Geschossmantelfahnen abzugeben. Es entstehen vermehrt sekundäre Wundkanäle. Das Geschoss verliert beim Durchgang deutlich an Masse [KNEUBUEHL 2008]. Polizeigeschosse wie das Action 4 oder Hydra Shok nutzen die obengenannten Mechanismen, um eine Gefährdung Dritter durch zu schnell austretende Geschosse zu vermeiden. Auch kommt es durch die höhere Energieabgabe im Ziel zu einer schnelleren Handlungsunfähigkeit des Angreifers. Bei der Jagdausübung sind Teilmantelgeschosse aus Pistolen, üblich um beispielsweise Unfallwild abzufangen. Eine andere Entwicklung stellen extrem leichte Vollgeschosse aus Messing, Kupfer oder Stahl dar. Durch die gesteigerte Mündungsenergie auf Grund der deutlich höheren Geschwindigkeit kann eine gute Wirkung gegen Schutzwesten und harte Ziele erreicht werden (z.b. THV, Très Haute Vitesse Geschoss). Selbst Leuchtspur- und Explosivgeschosse wurden für Pistolenmunition entwickelt [KNEUBUEHL 2008].

14 Einleitung Ballistische Grundlagen Ursprünglich kommt das Wort Ballistik aus dem Griechischen und bedeutet die Lehre vom Wurf und von den Bahnen geworfener Körper. Durch die Entwicklung hin zu den Schusswaffen haben sich folgende Teilgebiete der Ballistik ergeben: Innenballistik, Abgangsballistik, Außenballistik und Endballistik Innenballistik Die innenballistischen Vorgänge beginnen mit dem Auftreffen des Schlagbolzens auf das Zündelement. Es brennt nicht ab, sondern detoniert, da die Brenngeschwindigkeit im Bereich von km/s liegt. Durch die entstehenden heißen Gase wird das Pulver teilweise angefeuert. Der definierte Ausziehwiderstand des Geschosses aus der Hülse steuert die Druckentwicklung und die Anfeuerung des gesamten Pulvers. Nach Überschreiten des Ausziehdrucks beginnt sich das Geschoss zu bewegen, das zur Verfügung stehende Volumen vergrößert sich und wird von weiterer produzierter Gasmenge eingenommen. In Abhängigkeit von verschiedenen Parametern wie z.b. Lauflänge und Geschossgewicht muss der Pulverabbrand (mm/s; cm/s) angepasst werden. Dieser ist von der geometrischen Form der Treibmittelpartikel abhängig. Blättchenpulver hat eine große Oberfläche und brennt daher schnell ab (offensives Pulver). Die Abbrandgeschwindigkeit von Röhrchen- und Kugelpulver wird als neutral bezeichnet. Das zylindrische Siebenlochpulver hingegen vergrößert bei seinem Abbrand zunehmend seine Oberfläche und wird deswegen als progressiv bezeichnet. Allgemein nimmt der erzeugte Druck entlang der Geschoss-Weg-Strecke ab und wird im Moment des Geschossaustritts aus dem Lauf Mündungsdruck genannt. Bei der Schussentwicklung wird kinetische Energie in Form von Drehenergie des Geschosses, Bewegungsenergie der Gase und des Rückstoßes erzeugt. Thermische Energie geht in Form von Wärme an Waffe und Hülse, Reibung des Geschosses im Lauf und der inneren Energie der Gase über. Mit dem Geschossaustritt aus dem Lauf enden die innenballistischen Vorgänge [KNEUBUEHL 2008].

15 Einleitung Schmauch Als Schmauch werden Verbrennungsrückstände des Pulvers bezeichnet, die nicht in Gase umgewandelt wurden. Neben feinen unverbrannten Kohlenstoffpartikeln enthält der Schmauch auch die charakteristischen Elemente des jeweiligen Zündsatzes. Auch größere unverbrannte und teilverbrannte Pulverteilchen verlassen den Lauf und können auf Grund ihrer Masse weiter transportiert werden als der rußartige Schmauch Abgangsballistik Die Abgangsballistik beschreibt die Vorgänge des Geschosses an der Laufmündung. Sie wird hauptsächlich von den Pulvergasen beeinflusst. Diese Gasströmungen sind bereits vor dem Geschoss an der Mündung zu sehen. Sie entstehen einerseits durch die aus dem Lauf hinausgedrückte Luftsäule, andererseits überholen die Gase das Geschoss über die Züge. Auch nach deren Mündungsdurchgang expandieren die Gase unter hohem Druck, sodass ihre Geschwindigkeit die des Geschosses übersteigt. Es wird mit den Gasen überströmt, die jedoch stoßartige Querkräfte auf das Geschoss ausüben. Es kommt deshalb zu mündungsnahen Pendelungen des Geschosses [KARGER 2004]. Der Mündungsdruck einer 9mm Luger liegt bei 155 bar. Nach einigen Dezimetern überholt das Geschoss die Gase [KNEUBUEHL 2008]. So genanntes Feuer aus der Mündung entsteht durch die mit den Pulvergasen mitgeführten noch brennenden Partikel. Von Mündungsfeuer spricht man, wenn sich das Gemisch aus Luft und den Gasen durch den hinzutretenden Sauerstoff entzündet. Die Rückstoßbewegung einer Waffe entgegen der Schussrichtung ist als eine direkt entgegengesetzte Reaktion auf die Beschleunigung von Geschoss und Gasen anzusehen. Sie ist handhabungsbedingt nach hinten und oben gerichtet [KARGER 2004, KNEUBUEHL 2008]. Die Kenntnis der Vorgänge von Innen- und Abgangsballistik ist aus forensischer Sicht besonders bei Nahschüssen wichtig, da sie Phänomene der Wundmorphologie verständlich machen.

16 Einleitung Außenballistik Die Außenballistik beschäftigt sich mit dem Weg des Geschosses von der Mündung bis zum Auftreffen auf ein Ziel [KARGER 2004]. Das Geschoss verlässt die Mündung unter dem Abgangswinkel und trifft unter dem Anstellwinkel ein. Dieser Anstellwinkel ergibt sich aus der Bewegungsrichtung, gemessen über den Schwerpunkt und die Geschosslängsachse. Der Luftwiderstand und die Erdanziehungskraft wirken auf das Geschoss ein und beeinflussen seine Flugbahn. Diese beschreibt daher keine Parabel, sondern weist mit zunehmender Entfernung von der Mündung eine zunehmende Krümmung auf. Der aufsteigende Teil der Flugbahn ist folglich länger als der absteigende und der Fallwinkel ist größer als der Abgangswinkel. Der Scheitelpunkt verschiebt sich ebenfalls in Richtung Zielpunkt [KARGER 2004]. Durch die Führung im gezogenen Lauf beschreibt das Geschoss eine Drehung um die Längsachse, die mit einer Kreiselbewegung vergleichbar ist. Das Kreiselmoment stabilisiert den Geschossflug. Da das Geschoss aber dem Luftwiderstand ausgesetzt ist, der außerhalb des Schwerpunktes angreift, kommt es zur so genannten Präzessionsbewegung. Die Geschosslängsachse beschreibt dabei einen Kegelmantel. Dieser Bewegung ist die Nutationsbewegung aufgelagert. Es handelt sich ebenfalls um kegelmantelbeschreibende Bewegungen der Geschossspitze auf der Bahn der Präzessionsbewegung. Sie entsteht durch die Querkräfte der Gase beim Mündungsdurchgang, Äste oder Gräser im Weg der Flugbahn. Sie klingt mit der Entfernung von der Mündung langsam ab. Danach wird der Anstellwinkel nur noch von dem Präzessionswinkel bestimmt, der sich seinerseits abbaut. Das Geschoss wird also längs der Flugbahn stabiler, da die Drehzahl kaum sinkt und Präzession und Nutation abklingen [KNEUBUEHL 2008].

17 Einleitung Endballistik Endballistik wird auch Wundballistik genannt, wenn sie sich mit den Vorgängen beschäftigt, die beim Einwirken eines Geschosses auf den menschlichen oder tierischen Körper ablaufen [SELLIER 1975]. Schussverletzungen stellen eine Sonderform des stumpfen Traumas dar. Die kleine Masse der Geschosse und die extrem hohe Geschwindigkeit verursachen im Gewebe einen charakteristischen dynamischen Prozess, der keineswegs mit dem Austritt des Geschosses beendet ist [KARGER 2004]. Der Verwundungsmechanismus beruht auf der gleichzeitigen Dehnung, Kompression und Scherung von Gewebe. Beim Eindringen des Projektils wird das Gewebe an der Geschossspitze zermalmt, das angrenzende Gewebe radiär beschleunigt und verdrängt. Entlang des Schusskanals bildet sich eine zylindrische Kavitation, die wegen der elastischen Rückstellkräfte des Gewebes nur ca. 10 ms besteht und deshalb als temporäre Wundhöhle bezeichnet wird [SELLIER 1975]. Das Volumen ist proportional zur abgegebenen Energie. Die starke Dehnung des Gewebes erzeugt rund um den Schusskanal Zerreißungen von anatomischen Strukturen. Daran schließt sich die Zone der Extravasation an. Durch Grenzflächen wie Faszien, Organwände sowie Gewebeinhomogenitäten kommt es zu Verformungen der temporären Wundhöhle. Beim Kollabieren der temporären Wundhöhle entsteht ein neuerlicher Überdruck, der wiederum zu einer Zentrifugalbewegung des Gewebes führt. Auf Grund der Reibung ist das Volumen der zweiten temporären Wundhöhle kleiner. Die Pulsationen dauern auch dann noch an, wenn das Geschoss bereits ausgetreten ist. Das Ausmaß einer Schussverletzung wird durch die Parameter des Geschosses und des Gewebes bestimmt. Die Parameter des Projektils sind Masse, Kaliber, Geschwindigkeit, Form, Material und Konstruktion. Die Parameter des Gewebes sind Dichte, Elastizität, Viskosität und anatomischer Aufbau. Die Energie des Geschosses ergibt sich aus seiner Masse und der Geschwindigkeit, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Geschwindigkeit mit ihrem Quadrat eingeht und somit einen größeren Einfluss auf die Energie hat als die Masse. Je größer das Kaliber und je flacher die Geschossspitze gestaltet ist, desto stärker wird das Gewebe radiär verdrängt [SELLIER 1975]. Vollmantelgeschosse erzeugen in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit und ihrer Form einen zunächst schmalen (engen) Schusskanal oder auch narrow channel genannt. Die maximale Ausdehnung der temporären Wundhöhle wird erst mit dem Querstellen des Geschosses und dem damit verbundenen Anströmen der ganzen Geschosslängsachse erreicht.

18 Einleitung Vollmantelgeschosse aus Büchsen verursachen stets einen geknickten Schusskanal, wenn dieser länger als cm ist. Bei Teilmantelgeschossen und Deformationsgeschossen fehlt der narrow channel praktisch ganz. Durch das rasche Aufpilzen des Geschosses wird das Maximum der temporären Wundhöhle bereits nach wenigen Zentimetern erreicht. Das deformierte Geschoss erzeugt durch die Schulterstabilisierung gerade Schusskanäle [KNEUBUEHL 2008, POLLAK 2003]. Allerdings kann sich der narrow channel auch beim Vollmantelgeschoss stark verkürzen, wenn der Anstellwinkel entsprechend groß ist und dadurch das Geschoss die Querlage schnell erreicht [KARGER 2004]. Die an das Gewebe abgegebene Energie steigt mit deren Dichte. So gibt das Geschoss bei einem Knochentreffer viel (Röhrenknochen > platte Knochen), bei einem Lungentreffer relativ wenig Energie ab [SELLIER 1975]. An flüssigkeitsgefüllten Organen wie Herz und Harnblase kann es zu hydrodynamisch bedingten Organsprengungen kommen. Bei Schüssen gegen den Kopf kann der Überdruck zu einer Berstung der Kalotte führen [DITTMANN 1989]. Wird dabei das Gehirn in toto aus der Schädelkapsel geschleudert, spricht man von einem Krönlein-Schuss.

19 Einleitung Schussverletzungen in der Rechtsmedizin Differenzierung von Einschuss und Ausschuss Einschuss Der Morphologie der Einschusswunde kommt besondere Bedeutung zu, da sie Rückschlüsse auf Schussentfernung und Auftreffwinkel ermöglicht. Typische Befunde sind ein zentraler Substanzdefekt, ein Abstreifring, ein Kontusionsring und etwaige Nahschusszeichen. Der zentrale Einschussdefekt ist bei senkrecht auftreffendem Geschoss rundlich, bei Schrägschüssen oval geformt. Wenn das Geschoss mit seiner Spitze in die Haut eindringt, entsteht ein hoher Druck, der die Haut senkrecht bzw. radiär zur Schussrichtung stark beschleunigt. Temporär besteht also eine überkalibergroße Hautöffnung, während die Lücke nach Wirksamwerden der Rückstellkräfte meist unterkalibergroß ist. Dabei sind radiäre Überdehnungsrisse möglich. Die Wundränder der Einschussöffnung sind nicht adaptierbar. Der oben beschriebene Mechanismus, der erst durch hochfrequenzkinematographische Aufnahmen von SELLIER erkannt wurde, erklärt auch die Entstehung des Kontusionsringes [SELLIER 1982]. Die lokale Drucksteigerung beim Auftreffen des Geschosses führt zu einem kegelförmigen Zurückspritzen oberflächlicher Gewebspartikel. Die frühere Bezeichnung Schürfsaum impliziert noch die Vorstellung der Einstülpung der Haut mit einer durch den Geschosskontakt verursachten Abschürfung der Epidermis [KARGER 2004]. Der Kontusionsring bildet eine 2-3 mm breite Zone um den Einschussdefekt. Bei Schrägschüssen ist er elliptisch begrenzt und zum Schützen hin ausgezogen [KARGER 2004]. Der Abstreifring wurde früher auch als Schmutzring bezeichnet. Er verursacht eine saumartige Schwärzung des Einschussrandes und schließt sich unmittelbar dem Substanzdefekt an. Das Geschoss führt an seiner Oberfläche grauschwarze Schussrückstände mit sich, die an das jeweils erste Zielmedium abgegeben werden. Dies können Zwischenziele (z.b. eine Tür), die oberste Textillage oder aber die Haut selbst sein [SELLIER 1975]. Der Abstreifring ist bei Schrägschüssen exzentrisch zum Schützen hin verbreitert. Ein fakultatives Einschusszeichen stellt der Dehnungssaum dar. Es handelt sich um eine rotviolette Unterblutung, die gewissermaßen als Projektion der Zone der Extravasation auf die

20 Einleitung Haut angesehen werden kann. Der Durchmesser ist deutlich größer als der des Kontusionsringes [SELLIER 1975]. Bei Einschüssen im Palmar- und Plantarbereich sind kleinere Einschussöffnungen als in anderen Körperregionen zu erwarten. Das Stratum corneum ist abgehoben und es fehlt der typische Kontusionsring [POLLAK 1980] Ausschuss Die Ausschusswunde stellt sich als schlitzförmige oder mehrstrahlige Durchtrennung der Haut dar. Die Wundränder sind typischerweise adaptierbar, ein Substanzdefekt fehlt [POLLAK 2003]. Die Größe von Ein- und Ausschuss hängt, neben den Munitions- und Waffenparametern, von den getroffenen anatomischen Strukturen ab. Mehrheitlich ist der Ausschuss größer als der Einschuss. Aufgesetzte Kopfschüsse rufen meist große Einschussplatzwunden hervor, während die Ausschüsse vergleichsweise kleiner sein können. Allgemein kann gesagt werden, dass die Größe der Ausschussöffnung vor allem davon abhängt, welchen Durchmesser die temporäre Höhle im Bereich des Ausschusses hatte. Rasant austretende Geschosse und Geschosssplitter können einen Gewebedefekt hinterlassen [SELLIER 1975]. Treten Geschosse mit geringer Geschwindigkeit aus, so verursachen sie schlitzförmige Wundspalten entlang den Spaltbarkeitslinien der Haut [KARGER 2004]. Ein Abstreifring fehlt immer am Ausschuss. Ein schürfsaumartiger Epidermisdefekt kann dann entstehen, wenn ein entsprechendes Widerlager (z.b. Boden, Stuhllehne, BH, Hosenträger) vorhanden ist, an dem die vorgewölbte Haut abgeschürft werden kann [RESCHELEIT et. al. 2001]. Die Differenzierung von Ein- und Ausschuss anhand von vorgefundenen Textilfasern ist problematisch. An Ein- und Ausschuss können jeweils Fasern von Einschuss- und Ausschussseite gefunden werden [VENNEMANN et. al. 2008].

21 Einleitung Schussarten Durchschuss Charakteristisch für den Durchschuss ist das Vorhandensein eines Ein- und Ausschusses Steckschuss Der Steckschuss zeichnet sich durch das Fehlen einer Ausschusswunde aus. Das Projektil befindet sich noch im Körper. Häufig stecken Geschosse, deren Energie nicht mehr zum Austritt ausreicht, knapp unter der Haut, wo sie sich ertasten lassen oder durch ein kleines Hämatom andeuten [ROTHSCHILD 2008] Streifschuss Streifschüsse (Tangentialschüsse) streifen den Körper und hinterlassen an dessen Oberfläche rinnenförmige Verletzungen. Durch die Scherspannungen an der Haut entstehen außerdem in Schussrichtung weisende kleine Oberhauteinreißungen [DIXON 1980] Prellschuss Trifft ein mattes (langsames) Geschoss auf einen Körper, ohne in diesen einzudringen, so spricht man von einem Prellschuss.

22 Einleitung Winkelschuss Beim Winkelschuss wird ein in den Schädel eingedrungenes Geschoss von der Tabula interna unter einem Winkel in das Gehirn zurückgeworfen. ROTHSCHILD [2008] spricht auch von einem inneren Prellschuss Ringelschuss Eine Variante des Winkelschusses ist der Ringel- oder auch Konturschuss. Dabei wird ein mattes Projektil entlang der Konkavität einer Knochentafel oder auch einer Rippe entlang geführt Gellerschuss Durch Ablenkung an einem Intermediärziel nimmt die Geschwindigkeit des Geschosses ab, der Einschuss verliert meist seinen Abstreifring und erfährt Formveränderungen, weshalb oft atypische Einschüsse entstehen. Der Begriff Rikoschettschuss wird synonym verwendet.

23 Einleitung Schussentfernung Für die Differenzierung von Homizid, Suizid und Unfall ist die Bestimmung der Schussentfernung wichtig. Grundsätzlich werden drei Schussentfernung unterschieden: der absolute Nahschuss, der relative Nahschuss und der Fernschuss Absoluter Nahschuss Der absolute Nahschuss wird auch Kontaktschuss genannt, da bei Schussabgabe die Waffenmündung dem Körper aufgesetzt ist. Wie zuvor beschrieben, treten nicht selten Mündungsdrücke von 150 bar auf, sodass zusätzlich zum Geschoss auch die Pulvergase das Gewebe traumatisieren. Durch das Eindringen und Unterminieren der Haut wölbt diese sich ballonartig gegen die Laufmündung vor. Dabei können strahlige Einrisse entstehen [SPITZ 1993]. Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt an Stellen mit knöcherner Unterlage, da sich der Druck hier nur teilweise in die Tiefe ausbreiten kann. Das Periost stellt sich als meist radial weggeschoben dar. Seine Unterseite sowie die äußere Knochentafel sind, je nach verwendeter Munition, mehr oder weniger beschmaucht [FALLER-MARQUARDT et. al. 2004]. Als Schmauch bezeichnet man unverbrannte Treibmittelrückstände in Form feinster, überwiegend kohlenstoffhaltiger Partikel. Durch den eindringenden Schmauch wird der Anfangsteil des Wundkanals schwarzgrau gefärbt. In diesem als Schmauchhöhle bezeichneten Bereich ist durch den hohen CO-Gehalt der Pulvergase das Gewebe hellrot gefärbt. Durch die retrograde Vorwölbung der Haut kann sich auch das Waffengesicht abzeichnen. WERKGARTNER [1924, 1928], HAUSBRAND [1943] und ELBEL [1958] untersuchten diese so genannten Stanzmarken, aus denen man auf Waffenhaltung sowie Waffentyp rückschließen kann.

24 Einleitung Relativer Nahschuss Der nähere relative Nahschuss ist durch den Schmauchhof sowie durch Auflagerung bzw. Einsprengung von Pulverteilchen gekennzeichnet. Das durch CO aus den Treibmittelgasen gebildete CO-Hämoglobin und CO-Myoglobin kann bis zu Entfernungen von 15 cm nachgewiesen werden [WOJAHN 1968]. Das Feuer aus der Mündung hat eine zu kurze Wirkungsdauer auf die Haut, so dass thermische Verletzungen nicht zu erwarten sind [ROTHSCHILD 2008]. Synthetikfasern der Kleidung hingegen können dadurch thermisch verändert werden [POLLAK 1982]. Beim weiteren relativen Nahschuss sind keine Schmauchablagerungen mehr sichtbar, jedoch finden sich noch unverbrannte oder teilverbrannte Treibmittelpartikel, die der Haut aufgelagert oder in diese eingesprengt sind. Nahschusszeichen lassen sich - je nach Waffe und Munition - bis zu einer Entfernung von 1-3 Metern nachweisen [ROTHSCHILD 2008]. Der Entfernungsbereich des relativen Nahschusses variiert stark in Abhängigkeit von der Lauflänge und der verwendeten Munition. Für verlässliche Aussagen zur Schussentferung sind Vergleichsschüsse mit der Tatwaffe und Tatmunition erforderlich Fernschuss Wenn keine Nahschusszeichen festzustellen sind, muss von einem Fernschuss ausgegangen werden. Diese Situation liegt jedenfalls bei Schussdistanzen ab ca. 3 m vor.

25 Einleitung Frühere Untersuchungen zum Eindringen von Schmauch und Pulvergasen in den Wundkanal Im 19. Jahrhundert waren Waffen, die als Treibmittel Schwarzpulver verwendeten, noch weit verbreitet. Bei der Schussabgabe kam es zu einer starken Rauchwolke. Das Schwarzpulver setzt nur ca. die Hälfte seiner Stoffmenge in Gase um, während der Rest in fester Form als Ruß verbleibt. Bei Nahschüssen unter Verwendung von Schwarzpulver kommt es deshalb zu einer intensiven Beschmauchung sowie zu Verbrennungen der beschossenen Haut [MEYER 1908]. Dabei kann auch die Kleidung teilweise versengt werden [SMOCK 2000]. PALTAUF [1890] brachte als Erster die kirschrote Färbung des einschussnahen Blutes mit der chemischen Einwirkung der Pulvergase in Verbindung. Er erkannte, dass die Pulvergase in der Lage sind, CO-Hämoglobin und CO-Myoglobin zu bilden und dadurch das Blut hellrot zu färben. Die Versuche von MEYER [1908] konnten das gleiche Phänomen auch für das Nitropulver bestätigen, weshalb der Nachweis von CO-Hb als ein weiteres Nahschusszeichen angesehen wurde. WOJAHN [1968] konnte durch quantitative Bestimmung des CO-Hb Gehaltes zeigen, dass ein CO-Nachweis bei Schussentfernungen über 10 cm nur noch aus langläufigen Waffen möglich ist. Von diesen Erkenntnissen ausgehend, untersuchten BAKONYI et. al. [1970] eigene Fälle und kamen zu dem Schluss, dass Ein- und Ausschuss durch eine vergleichende CO-Hb Bestimmung unterscheidbar seien. Mehrere Autoren stellten jedoch fest, dass der CO-Hb Gehalt am Ausschuss sogar höher sein kann als am Einschuss [DI MAIO 1985] und das Blut auch abseits des Schusskanals CO-Hb enthalten kann [POLLAK u. REITER 1986]. Die Nachweisgrenze für CO-Hb bzw. CO-Mb kann mittels der heutigen Gaschromatographie auf 30 cm vergrößert werden [DI MAIO 1999]. Zur visuellen Darstellung von Schmauchpartikeln bedient man sich bis heute der Anfärbung mit Na-Rhodizonat. Textilfasern können manchmal als Pulverpartikel missinterpretiert werden [SPITZ 1993]. Wenn einfache chemographische Methoden nicht ausreichen, haben sich die Rasterelektronenmikroskopie oder die Röntgenfluoreszenzanalyse bewährt, um Schmauchelemente aus dem Zündsatz nachzuweisen.

26 Einleitung Zielsetzung der Arbeit Das Vorhandensein einer Stanzmarke, einer Einschussplatzwunde sowie einer Schmauchhöhle lassen den Rechtsmediziner auf einen absoluten Nahschuss schließen. Die Morphologie der Schusswunden kann jedoch durch späte Leichenerscheinungen derart verändert sein, dass eine morphologische Unterscheidung zwischen Ein- und Ausschuss nicht mehr möglich ist [STRASSMANN 1919]. In solchen Fällen kann man sich bei absoluten Nahschüssen die Anwesenheit von Schmauch in der Tiefe des Einschusses zu Nutze machen. Auch nach 6-8 Wochen Postmortalzeit im Wasser gelang es STRASSMANN [1919], Kohlenoxidhämoglobin am Einschuss nachweisen. Wie zuvor beschrieben, eignet sich die alleinige CO-Hb-Gehaltmessung jedoch nicht für eine sichere Unterscheidung zwischen Einund Ausschuss. Manche Autoren gehen davon aus, dass Ein- und Ausschuss eindeutig über die Schmauchelemente (Blei, Barium, Antimon oder Titan, Zink) bestimmbar sind [HEARD 1997, SIGRIST et. al. 1992], da nach verbreiteter Auffassung die Ausschussverletzungen keine Schmauchrückstände aufweisen [SMOCK 2000]. Auch das Vorfinden von (unvollständig verbrannten) Treibladungsteilchen wird als sicherer Beweis für einen Einschuss bewertet [HOFFMANN 1987]. Um die Frage zu klären, ob die Anwesenheit von Schmauch(bestandteilen) tatsächlich als verlässliches Kriterium eines Einschusses gelten kann, soll in dieser Studie anhand von experimentellen Kontaktschüssen die Schmauchverteilung entlang des gesamten Schusskanals systematisch untersucht werden. Des Weiteren werden die unverbrannten Treibmittelpartikel entlang des Geschossweges von Einschuss bis zum Ausschuss bestimmt und graphisch dargestellt. Um die Geschoss-Gewebe-Interaktion anschaulich zu machen, wurden Hochgeschwindigkeitsaufnahmen angefertigt. Außerdem wurden 10 Obduktionsfälle mit absoluten Nahschüssen auf die Anwesenheit von Schmauchspuren im Ausschussbereich untersucht.

27 Material und Methode Material und Methoden 2.1 Überblick Als Beschussobjekte dienten Gelatineblöcke mit den Abmessungen 25x12x12 cm. Diese wurden an der Ein- und Ausschussseite mit Schweinehaut (10x10 cm) beklebt. Der Beschuss des Verbundmodells erfolgte mit einer für diesen Zweck konstruierten Apparatur (Abb. 1), die wiederholte Kontaktschüsse ermöglichte. Zur Weiterverarbeitung der Gelatineblöcke wurden diese nach der Schussabgabe in jeweils 1 cm dicke Scheiben geschnitten und aus jeder Scheibe der zentrale Teil mit dem Schusskanal herauspräpariert. Die restliche Gelatine wurde verworfen. Die herauspräparierten Anteile, die möglicherweise Schmauch enthielten, wurden durch Erwärmen verflüssigt und gefiltert (unter Benutzung einer Wasserstrahlpumpe). Die Rückstände auf dem Filterpapier wurden mikroskopisch auf unverbrannte und teilverbrannte Pulverteilchen untersucht und mittels Röntgenfluoreszenzanalyse auf ihre Elementzusammensetzung geprüft. Die Röntgenfluoreszenzanalyse erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt BW in Stuttgart. Des Weiteren wurden die Ausschussregionen von Realfällen asserviert und sowohl für eine mikroskopische Untersuchung als auch für eine Röntgenfluoreszenzanalyse aufbereitet. Die Proben wurden dafür hälftig geteilt. Abb. 1: Versuchsaufbau

28 Material und Methode Material Material für den experimentellen Teil Weichgewebssimulans Zur Herstellung der Gelatineblöcke wurde 10%ige Typ A-Gelatine mit 250 Bloom und einer Körnung von 20/60 der Firma Naumann (Memmingen) verwendet Hautsimulans In diesem Versuchsaufbau diente Schweineschwarte zur Simulierung der menschlichen Haut (Epidermis und Dermis). Sie war ca. 5 mm dick und stammte aus der Bauchregion frisch geschlachteter Schweine. Die Befestigung der Schweinehaut (ca. 10x10 cm) auf der Gelatine erfolgte mit Sekundenkleber (Art. Nr , Renfert) Beschussapparatur Die Beschussvorrichtung bestand aus einer hölzernen Basisplatte mit vier aufgeschraubten Rollen und zwei ebenfalls aufgeschraubten L-förmigen Metallwinkeln, die zur Aufnahme des Gummizugs dienten. Auf den Rollen wurde eine weitere Platte (50x29,5x2 cm) lose positioniert, die durch 3 cm hohe Aluminiumleisten geführt wurde. Die Metallwinkel (15cm lang, 2 cm breit) waren auf der 65x52x3 cm großen Basisplatte in einem Abstand von 30 cm angebracht. Aus Stabilitätsgründen wurden mehrschichtig verleimte Holzplatten verwendet. Die Maserung der oberen und unteren Lage der Basisplatte verlief quer zur Schussrichtung. Es entstand eine schlittenartige Konstruktion, die es möglich macht Kontaktschüsse mit definiertem Anpressdruck der Laufmündung abzugeben.

29 Material und Methode Schusswaffe Der Beschuss erfolgte mit einer Selbstladepistole HK USP Compact 9x19 mm (Heckler & Koch, Oberndorf am Neckar). Sie dient auch als offizielle Dienstpistole der Polizei und trägt deshalb die Bezeichnung P 10 (Abb. 2). Abb. 2: Waffe Munition Verwendet wurden Patronen im Kaliber 9 mm Luger mit Vollmantelprojektilen und Sinoxid als Anzündsatz (Dynamit Nobel) (Abb. 3) sowie 9 mm Luger Patronen mit Vollmantelprojektilen und Sintox Anzündsatz (Dynamit Nobel) (Abb. 4). Die ballistischen Daten sind identisch. Die Geschossmasse betrug jeweils 8 g. Die Anfangsgeschwindigkeit der Geschosse lag bei 350 m/s, die Geschossenergie belief sich auf 491 J bei 0,4 g Treibladungsmittel. Das Treibmittel ist mit Graphit behandelt.

30 Material und Methode Abb. 3: Patrone 9 mm Luger Sinoxid Abb. 4: Patrone 9 mm Luger Sintox

31 Material und Methode Filterpapiere Die verwendeten Filterpapiere hatten einem Durchmesser von 45 mm (Macherey-Nagel, Düren). Die maximale Porengröße beträgt 1 µm Wasserstrahlpumpe Die Wasserstrahlpumpe setzte sich aus der Nutsche 127 C-Oa (MTC Haldenwanger, Waldkraiburg) und einem Erlenmeyerkolben (Schott AG, Mainz) zusammen Heizplatte Als Heizplatte diente die CK111 der Schott AG, Mainz Mikroskop Für die mikroskopische Auswertung wurde das Mikroskop OPMI 11 (Carl Zeiss GmbH) verwendet Röntgenfluoreszenzanalyse Die Röntgenfluoreszenzanalyse, kurz RFA genannt, dient der qualitativen und quantitativen Bestimmung der chemischen Elemente einer Probe. Der Nachweis ist vor allem für Elemente mit einer hohen Ordnungszahl leistungsfähig (z.b. Blei, Antimon). Die RFA wird in der Materialanalytik häufig verwendet, da die Proben bei der Analyse nicht zerstört werden. Die Materialprobe wird durch Röntgenquanten, Gamma- oder Ionenstrahlung angeregt. Kernnahe Elektronen werden dabei auf eine weiter außen liegende Schale gehoben, die bei ihrer Rückkehr eine elementspezifische Fluoreszenzstrahlung abgeben. Die emittierten Röntgenquanten können dann von einem Detektor ausgewertet werden. Die Nachweisgrenze

32 Material und Methode liegt im Bereich von einem Mikrogramm pro Gramm (ppm). Organische Substanzen wie beispielsweise Kohlenstoffverbindungen können nicht mittels RFA nachgewiesen werden [HAYASHI, OKUYAMA 2010]. Die RFA erfolgte mit dem Gerät S4 Pioneer (Bruker AXS GmbH, Karlsruhe) Hochgeschwindigkeitskamera Die Videodokumentation wurde mit einer Photron Fastcam APX RS durchgeführt. Die Aufnahme erfolgte mit einer Bildfrequenz von 2000 Bildern pro Sekunde.

33 Material und Methode Material für die Realfälle Mikroskop Als Mikroskop diente das VANOX-T (Olympus Europa GmbH, Hamburg) Wärmeschrank Es wurde der Wärmeschrank B6 verwendet (Heraeus Instruments GmbH, Hanau) Röntgenfluoreszenzanalyse Die RFA erfolgte mit dem Gerät S4 Pioneer (Bruker AXS GmbH, Karlsruhe).

34 Material und Methode Methodik Methode für den experimentellen Teil Zubereitung der ballistischen Gelatine Das Gelatinepulver wurde im Verhältnis 1:10 in kühles Wasser eingerührt und mindestens eine Stunde lang quellen gelassen. Für einen Gelatineblock der Maße 25x12x12 cm wurden 400 g Pulver auf 3,6 l Wasser verwendet. Nach der Quellphase wurde die Gelatine auf einer Heizplatte langsam auf 40 C erhitzt und nach vollständiger Lösung und homogener Konsistenz in die vorbereiteten Formen mit den entsprechenden Maßen gegossen. Nach Anstocken der Gelatine wurden die Blöcke für mindestens 36 h, jedoch nicht länger als 48 h, bei 4 C bis zu ihrem Beschuss gelagert [DAUTEL 2009] Herstellung des Verbundmodells Die Schweinehaut stammte aus einem Schlachtbetrieb und wurde mit einer relativ konstanten Dicke von ca. 5 mm geliefert. Der Zuschnitt erfolgte auf eine Größe von 10x10 cm. Um die Gelatineblöcke an der Ein- und Ausschussseite mit Schweinehaut zu versehen, wurde diese sternförmig mit Sekundenkleber beschickt und für mehrere Sekunden angedrückt. Dieser Vorgang erfolgte am Vortag des Beschusses, um eine vollständige Trocknung zu garantieren. Es wurde darauf geachtet, die Klebeschicht so dünn wie möglich aufzutragen, um Verunreinigungen innerhalb des Schusskanals zu vermeiden [DAUTEL 2009]. Vor dem Beschuss musste der Gelatineblock an der Ein- und Ausschussseite nicht markiert werden, da der Einschuss eindeutig an der Stanzmarke erkennbar ist.

35 Material und Methode Einstellung des Anpressdruckes Der Gelatineblock wurde auf der schlittenartigen Apparatur positioniert. Ein Gummizug, der die Gegenkraft zur Waffe vermittelte, wurde zunächst lose um den Block gelegt. Die bewegliche Platte stand dabei ca. 3 cm über die Basisplatte hinaus. Eine Federwaage wurde mit dem Gelatineblock verbunden. Nun wurde über die Federwaage ein Zug auf den Block und damit auch auf den Gummizug ausgeübt, bis der Schlitten bündig mit der Basisplatte abschloss. Bei einem Abstand von 2,5 cm zwischen Gelatineblock und Schlittenrand betrug die Zugkraft an der Federwaage 8 N. Dies entsprach dem angestrebten Anpressdruck der Waffe. Wenn also der Block so lange mit der Waffenmündung gegen den Gummizug gedrückt wurde, bis der Schlitten die beschriebene Position einnahm, lag ein Anpressdruck von 8 N vor (Abb. 5). Abb. 5: Versuchsanordnung zur Einstellung eines definierten Anpressdruckes

36 Material und Methode Beschuss Der Beschuss erfolgte im Schießkeller der Kriminaltechnischen Untersuchungsstelle (KTU) Freiburg. Es waren zwei Personen nötig, um die Schüsse korrekt abgeben zu können. Die Waffenmündung musste so gegen den Gelatineblock gedrückt werden, dass der Schlitten mit der Basisplatte bündig abschloss. Dies kontrollierte eine zweite Person, während der Schütze auf einen horizontalen Geschossdurchgang achtete (Abb. 6). Abb. 6: Kontaktschuss mit definiertem Anpressdruck

37 Material und Methode Versuchsserien Es wurden fünf Gelatineblöcke mit Sinoxid-Munition und ein Block mit Sintox-Munition beschossen. Die Waffe wurde vor dem Sintox-Beschuss intensiv durch einen Mitarbeiter der KTU Freiburg gereinigt, um die Sintox-Messungen nicht durch Sinoxid-Zündsatzbestandteile zu verfälschen Präparation des Schusskanals und Gewinnung von Proben Die Gelatineblöcke wurden möglichst schnell nach dem Beschuss weiterverarbeitet. Die maximale Dauer der Zwischenlagerung (im Kühlhaus) betrug 48 h. Die Gelatineblöcke wurden zunächst auf einen Durchleuchtungstisch platziert und fotografisch dokumentiert (Abb. 7). Danach wurde die Schweineschwarte abgelöst, beschriftet und bei -15 C asserviert. Geschossdurchgang von links nach rechts Abb. 7: Gelatineblock 25x12x12 cm auf dem Durchleuchtungstisch

38 Material und Methode Die Blöcke wurden an allen vier Flächen beschnitten, so dass kleinere Blöcke entstanden, die den eigentlichen Schusskanal einschließlich der radiären Risse beinhalteten. Anschließend wurden die Blöcke in 1 cm dicke Scheiben lamelliert. Danach wurde der Schusskanal aus jeder Gelatinescheibe mit einem Skalpell herauspräpariert. Dabei wurden alle Rissstrahlen mit einbezogen, da sie die maximale Ausdehnung der temporären Wundhöhle anzeigen. Im toxikologischen Labor des rechtsmedizinischen Instituts Freiburg wurden die den Schusskanal begrenzende Gelatine in einem Becherglas nach Zusatz von destilliertem Wasser erwärmt und auf ein Gesamtvolumen ca. 500 µl verdünnt. Die Gelatine-Lösung (mit den darin enthaltenen Schussrückständen) wurde auf 50 C erhitzt und mit Hilfe des Unterdrucks der Wasserstrahlpumpe gefiltert. Die makroskopisch gelb-grünlich bis schwarz erscheinenden Treibsatz-Partikel mussten mittels Haarspray auf dem Filterpapier fixiert werden, da sie sonst nach dem Trocknen der Filter nicht haften geblieben wären. Die Beschriftung erfolgte mit einem Bleistift, dessen Graphit die RFA-Messungen nicht beeinflusst Quantitative Auswertung Die Proben wurden mit 25-facher Vergrößerung mikroskopisch auf unverbrannte und teilverbrannte Pulverpartikel untersucht. Eine Klarsichtfolie mit Zählkammern erleichterte das Auszählen. Die Werte wurden tabellarisch erfasst und mit Excel graphisch ausgewertet. Im Landeskriminalamt Stuttgart wurden die Filterpapiere mit geeigneter Klarsichtfolie überspannt, in Analysebecher verbracht (Abb. 8) und anschließend im Röntgenfluoreszenzgerät positioniert (Abb. 9). Das Gerät misst die Proben in der voreingestellten Reihenfolge. Die Haut musste vor der Analyse getrocknet werden, da bei feuchten Proben der entstehende Wasserdampf eine Messung verhindert hätte. Die Proben von den Ein- und Ausschüssen in der Haut wurden sowohl außen- als auch innenseitig gemessen. Bei jeder Analyse wurden die Elemente Pb, Ba, Sb, Ti und Zn gemessen. Die Messwerte wurden in counts per second ermittelt und in Exceltabellen graphisch dargestellt.

39 Material und Methode Abb. 8: Filterpapier und Hautprobe im Analysebecher Abb. 9: RFA Gerät S4 Pioneer bestückt mit Proben

40 Material und Methode Hochgeschwindigkeits-Videodokumentation Zur Darstellung der temporären Kavitation erfolgte im Ballistischen Labor Hitzkirch (Zentrum für forensische Physik, Universität Bern, CH) der Beschuss von fünf Gelatineblöcken mit Hilfe einer Hochgeschwindigkeitskamera (Photron Fastcam APX-RS) Methode für die Realfälle Gewinnung und Aufbereitung der Proben Die Hautproben der Ausschussbereiche wurden von den ärztlichen Mitarbeitern des rechtsmedizinischen Instituts Freiburg im Rahmen gerichtlicher Leichenöffnungen entnommen. Um histologische Präparate und RFA-Daten von jeder der zehn Gewebsproben zu erhalten, wurden diese senkrecht zur Hautoberfläche geteilt, so dass der Ausschussbereich halbiert wurde. Die Proben für die mikroskopische Untersuchung auf Schmauchrückstände wurden in Formalin fixiert, entwässert, in Paraffin eingebettet, mikrotomgeschnitten, mit Hämatoxylin-Eosin gefärbt und lichtmikroskopisch untersucht. Die Hautproben für die RFA wurden auf einem Korkbrett mit Stecknadeln schwebend fixiert, in einem Wärmeschrank getrocknet und so für die Elementanalyse vorbereitet Auswertung Die Ergebnisse der lichtmikroskopischen Untersuchungen sind in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt (Anhang). Die RFA-Proben wurden, wie unter beschrieben, mittels Röntgenfluoreszenzanalyse untersucht. Bei jeder Analyse wurden die Elemente Pb, Ba, Sb, Ti und Zn gemessen. Die Messwerte wurden in counts per second ermittelt und in einer Exceltabelle dargestellt.

41 Ergebnisse Ergebnisse 3.1 Ergebnisse des experimentellen Teils Makroskopische Beurteilung Bei der makroskopischen Untersuchung der beschossenen Gelatineblöcke (Abb. 10) fielen die Charakteristika des absoluten Nahschusses auf. Eine intensive Beschmauchung in der Form des Waffengesichts, radiäre Hauteinrisse (Abb. 11) und eine Schmauchhöhle (Abb. 12) waren im Einschussbereich immer vorhanden. Die Hauteinrisse waren eher kurz, da eine knöcherne Unterlage nicht simuliert wurde. Bei Betrachtung des Gelatineblocks (Abb. 10) von der Seite war der Schusskanal schon vor dem Herauspräparieren deutlich zu erkennen. Die Rissstrahlen wurden durch den Schmauch grau eingefärbt, wodurch die Ausdehnung der temporären Wundhöhle gut beurteilt werden konnte. Das erste Drittel des Schusskanals war spindelförmig konfiguriert und hatte einen Durchmesser von maximal 3 cm. Die ersten Zentimeter waren nach der Art einer Schmauchhöhle intensiv grauschwarz verfärbt. Der folgende Schusskanalanteil bis etwa zur Mitte des Blocks war weniger intensiv und eher wolkig beschmaucht. Die Intensität der Grauverfärbung nahm ausschusswärts ab, schien aber im Bereich der letzten Zentimeter noch einmal dichter zu werden als noch wenige Zentimeter davor (Abb. 13). Die rußartige Verfärbung war über die gesamte Länge des Schusskanals nicht unterbrochen. Am Ende der Rissstrahlen fanden sich gehäuft teilverbrannte und unverbrannte Pulverteilchen (Abb. 14). Die Abbildung 15 zeigt die Aufsicht auf ein Filterpapier nach dem Filtrieren der Gelatinelösung, anschließendem Trocknen und Fixieren. Proben, die ähnlich viele, mit bloßem Auge erkennbare Pulverteilchen aufwiesen, fanden sich vor allem in den ersten Anteilen des Schusskanals einschließlich der Schmauchhöhle. An der Ausschussseite waren auf der Haut größere teilverbrannte Treibmittelpartikel und feine rußartige Rückstände mit bloßem Auge gut zu erkennen, wie Abbildung 16 illustriert.

42 Ergebnisse Die Ausschüsse stellten sich durchweg als schlitzförmige Hautdurchtrennungen mit adaptierbaren Wundrändern dar. Abb. 10: Beschossenes Haut-Gelatine-Verbundmodell im Durchlicht Abb. 11: Stanzmarke Abb. 12: Schmauchhöhle in der Tiefe des Einschusses

43 Ergebnisse Abb. 13: Ausschussnaher Teil des Schusskanals mit Schmauchablagerungen und Pulverteilchen Abb. 14: Pulverrückstände in den radiären Rissstrahlen des Schusskanals Abb. 15: Filterpapier mit korpuskulären Rückständen aus dem Schusskanal Abb. 16: Innenseite der Haut vom Ausschuss mit Schussrückständen

44 Ergebnisse Ergebnisse der Hochgeschwindigkeitsaufnahmen Durch die Hochgeschwindigkeitsaufnahmen konnte die Entstehung des Schusskanals mit Ausbildung einer temporären Kavitation verfolgt werden (Abb. 17). Die Geschosse durchschlugen in allen Testschüssen die Gelatineblöcke in ihrer gesamten Länge. Die größte Ausdehnung der temporären Höhle konnte im ersten Drittel beobachtet werden und entsprach damit auch der Lokalisation der längsten Rissstrahlen in der Fotodokumentation. Die hochgespannten Pulvergase traten zusätzlich zum Geschoss in die Gelatineblöcke ein und verursachten ein verstärktes Auseinandertreiben der Gewebesimulans. Die temporäre Kavitation stellte sich im Anfangsteil spindelförmig dar und verjüngte sich ausschusswärts (Abb. 18). Die einschussfernen Teile der temporären Höhle waren im Durchmesser kleiner und eher zylindrisch geformt. Das Aufstellen des Geschosses konnte in Bild 4 der Abbildung 17 gezeigt werden. Nach ca. 3 ms bestand für einen kurzen Zeitraum eine durchgängige temporäre Höhle vom Einschuss bis zum Ausschuss (Bild 5 der Abb. 17). Das Kollabieren der temporären Kavitation beginnt im mittleren Anteil, was kurzzeitig zu einer sanduhrförmigen Konfiguration führt (Abb. 18).

45 Ergebnisse Abb. 17: Ausgewählte Aufnahmen der Hochgeschwindigkeitskamera: Entwicklung der temporären Kavitation im Gelatineblock (Schussrichtung von links nach rechts)

46 Ergebnisse Abb. 18: sanduhrförmige temporäre Kavitation

47 Ergebnisse Ergebnisse der mikroskopischen Untersuchung Die Ergebnisse der Sinoxid- und Sintoxbeschüsse sind im Folgenden zusammengefasst graphisch dargestellt (Abb. 19). Aufgetragen ist die Zahl der partikulären Pulverrückstände (Mittelwerte mit Standardabweichung). Die Messwerte der einzelnen Blöcke sind in Tabelle 1 und 2 aufgelistet und in den Abbildungen 25 bis 30 wiedergegeben. Abb. 19: Zahl der partikulären Pulverrückstände (Ordinate) in Abhängigkeit vom Abstand zur Einschussöffnung (Abszisse): Mittelwerte mit Standardabweichung Bei Betrachtung der Mittelwerte fällt auf, dass die Partikelanzahl entlang der ersten 3 Zentimeter stark ansteigt und mit 143,8 vorerst einen Höchstwert erreicht. Im mittleren Abschnitt des Schusskanals nimmt die Anzahl langsam ab und erreicht bei Zentimeter 18 mit 20 Partikeln einen Wendepunkt. Danach steigt die Kurve wieder an und erreicht mit 162,5 Partikeln bei Zentimeter 25 den größten Durchschnittswert. Bei Betrachtung der einzelnen Blöcke fällt auf, dass Block A und C eine ausgeprägte Anreicherung von Partikeln im Bereich der distalen 3 cm des Schusskanals aufweisen. Bei den Blöcken D, E und F zeigt sich eine etwas stärkere Anreicherung im Bereich des ersten

48 Ergebnisse Maximums. Im Fall von Block B wurden am ersten Maximum etwa gleich viele Partikel wie am zweiten Maximum vorgefunden (Abb. 25 bis 30 im Anhang). Die Standardabweichung zeigt die große Variationsbreite auf, widerspricht aber nicht den aufgezeigten Tendenzen. An der Haut selbst wurden relativ wenige Partikel gefunden. Anhand der Fotodokumentation und der Hochgeschwindigkeitsaufnahmen lässt sich sagen, dass das erste Maximum der Partikeldichte nach ca. 3 cm mit der maximalen Ausdehnung der temporären Höhle übereinstimmt.

49 Ergebnisse Ergebnisse der Röntgenfluoreszenzanalyse Gemessen wurden die Konzentrationen der Schmauchelemente (aus dem Zündsatz). Bei den fünf Sinoxid-Beschüssen wurden die Elemente Blei, Barium und Antimon bestimmt. Die graphisch wiedergegebenen Messwerte sind Mittelwerte in counts per second (c\s) mit entsprechender Standardabweichung (Abb ). Im Falle des Sintox-Beschusses sind die Messwerte für Titan und Zink angegeben. Sowohl bei Sinoxid- als auch bei Sintox- Beschüssen wurde für die Messwerte eine logarithmische Darstellung gewählt, um die mittleren Schusskanalabschnitte besser zu erfassen (Abb. 23 u. 24). Die Messwerte der einzelnen Blöcke können den Tabellen 3 bis 8 sowie den Abbildungen 31 bis 36 im Anhang entnommen werden Ergebnisse der Sinoxid-Beschüsse Die Messwerte für Blei (Abb. 20) zeigen ein Maximum von 65,6 c/s am Einschuss auf der Außenseite der Haut. Danach fällt die Kurve ab, wobei nach 2 cm die Anzahl wieder auf 10,2 c/s ansteigt. Sie sinkt im mittleren Schusskanalabschnitt nach 19 cm auf 0,28 c/s, steigt dann kontinuierlich auf 3,7 c/s an und fällt wiederum auf 2,5 c/s an der Außenseite der ausschussseitigen Haut. Die Messwerte für Barium (Abb. 21) zeigen ein Maximum von 5,4 c/s am Einschuss auf der Außenseite der Haut. Danach fällt die Kurve ab, wobei nach 2 cm die Anzahl wieder auf 2 c/s ansteigt. Sie fällt im mittleren Schusskanalabschnitt bis auf 0,07 c/s (nach 18 cm) ab, steigt dann kontinuierlich bis auf 0,7 c/s an und fällt schließlich auf 0,1 c/s an der Außenseite der ausschussseitigen Haut. Die Messwerte für Antimon (Abb. 22) zeigen ein Maximum von 2 c/s am Einschuss auf der Außenseite der Haut. Danach fällt die Kurve ab, wobei nach 2 cm die Anzahl wieder auf 0,14 c/s ansteigt. Sie fällt im mittleren Schusskanalabschnitt bis auf 0,012 c/s (nach 18 cm) ab, steigt dann kontinuierlich bis auf 0,35 c/s an und fällt schließlich auf 0,31 c/s an der Außenseite der ausschussseitigen Haut ab.

50 Ergebnisse Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auffallend regelhaft charakteristische Wiederanstiege der Elementkonzentrationen nach 2 cm Schusskanalstrecke auftreten. Auch das absolute Minimum tritt bei allen Elementen an der gleichen Stelle auf, nämlich nach 19 cm. Danach steigen die Werte erneut an und fallen ausschusswärts wiederum ab. Entlang des gesamten Schusskanals waren die Elemente Blei, Barium und Antimon nachweisbar. Abb. 20: Verteilung von Blei

51 Ergebnisse Abb. 21: Verteilung von Barium Abb. 22: Verteilung von Antimon

52 Ergebnisse Ergebnisse des Sintox-Beschusses Die Messwerte für Titan (Abb. 23) zeigen ein Maximum von 6,4 c/s am Einschuss auf der Außenseite der Haut. Danach fällt die Kurve ab, wobei nach 3 cm die Anzahl wieder auf 4 c/s ansteigt. Sie fällt im mittleren Schusskanalabschnitt bis auf 0,23 c/s (nach 18 cm) ab und steigt dann noch einmal auf 0,6 c/s an. An der Innenseite der Ausschusswunde gibt es ein weiteres Maximum mit 2,0 c/s. Die Messwerte für Zink (Abb. 23) zeigen ein Maximum von 46 c/s am Einschuss auf der Außenseite der Haut. Danach fällt die Kurve zunächst ab, wobei nach 4 cm die Anzahl wieder auf 6,5 c/s ansteigt. Sie fällt im mittleren Schusskanalabschnitt bis auf 0,7 c/s (nach 18 cm) ab und steigt dann noch einmal auf 1,6 c/s an. An der Innenseite der Ausschusswunde gibt es ein weiteres Maximum mit 7,2 c/s. Die höchsten Elementkonzentrationen wurden am Einschuss gefunden, dort wo die Mündung Kontakt zur Haut hatte. Auch Titan und Zink zeigten Wiederanstiege auf den ersten 4 Zentimetern des Schusskanals und im Bereich des Ausschusses. Ein weiteres Maximum gab es nach 19 cm, das bei den Sinoxid-Beschüssen nicht auftrat. Im Bereich des Ausschusses kam es zu einer erneuten Anreicherung der Zündsatzelemente. Entlang des gesamten Schusskanals waren die Elemente Titan und Zink nachweisbar.

53 Ergebnisse Abb. 23: Verteilung von Titan Abb. 24: Verteilung von Zink

54 Ergebnisse Ergebnisse der Realfälle Insgesamt wurden 11 Schussverletzungen bei 10 Verstorbenen untersucht. In allen diesen Fällen wurde die Ausschussregion mikroskopisch und röntgenfluoreszenzanalytisch untersucht Ergebnisse der Röntgenfluoreszenzanalyse Die verwendete Munition war ausschließlich mit Sinoxid-Anzündsätzen versehen. Der Nachweis der Elemente Blei, Barium und Antimon in counts per second ist den Tabellen 9 bis 18 zu entnehmen Fall 1 Es handelte sich um den Suizid eines 83-jährigen Mannes. Es wurde ein Schuss gegen die rechte Schläfe mit den Zeichen des absoluten Nahschusses abgegeben. Der Einschuss wies eine 10 mm große Aufplatzung der Haut mit grauschwarzen Antragungen und eine Schmauchhöhle auf. An der linken Schläfe fand sich ein 15 mm langer, schlitzförmiger Ausschuss; die Wundränder waren adaptierbar. Der Schusskanal verlief nahezu horizontal und war 14,5 cm lang. Schädeldach und Schädelbasis wiesen Schussbrüche auf. Die Tatwaffe war eine Pistole im Kaliber 7,65 mm. Antimon Barium Blei 1 Innenseite Außenseite Tab. 9: Schmauchelemente am Ausschuss in c/s Am Ausschuss waren somit keine Schmauchelemente feststellbar.

55 Ergebnisse Fall 2 (als Kasuistik publiziert von GROSSE PERDEKAMP et al. 2011) Ein 33-jähriger Suizident fügte sich mit zwei Waffen zeitgleich je einen Schuss in die linke Schläfe und in den Mund zu. Der Einschuss am harten Gaumen war mehrstrahlig eingerissen, beschmaucht und wies in der Tiefe eine Schmauchhöhle auf. Am Hinterkopf fand sich eine 3 cm messende, dreistrahlige Ausschusswunde mit adaptierbaren Wundrändern. Die für den Mundschuss verwendete Waffe war ein Revolver im Kaliber.357 Magnum, aus dem ein Teilmantelgeschoss verschossen worden war. Der zweite Einschuss befand sich an der linken Schläfe. Er war 2 x 3 cm groß, wies mehrere radiäre Einrisse auf und war von einer Stanzmarke umgeben. Der zugehörige Ausschuss (3 cm messende, zweistrahlige Risswunde mit völlig adaptierbaren Wundrändern) war in der rechten Scheitelregion lokalisiert. Die Tatwaffe bei diesem Schuss war eine Pistole im Kaliber 9 mm. Verwendet wurde eine Patrone mit Hohlspitzgeschoss. Schädelbasis und Schädeldach zeigten multiple Berstungsbrüche. Antimon Barium Blei 2 Hinterkopf innen 0,00 0,00 1, Hinterkopf außen 0,00 0,00 0, rechte Scheitelregion Innenseite 0,00 0,02 0, rechte Scheitelregion Außenseite 0,00 0,00 0,2320 Tab. 10: Zündsatzelemente an den Ausschüssen in c/s In den Ausschussbereichen konnten erhöhte Bleikonzentrationen festgestellt werden. Insbesondere der durch die Patrone im Kaliber.375 Magnum beigebrachte Schuss zeigte am Ausschussrand eine signifikante Anreicherung von Blei. Die in der rechten Scheitelregion gemessene Ba-Konzentration von 0,02 c/s war vernachlässigbar gering. Die Bleiwerte waren dort ebenfalls geringfügig erhöht.

56 Ergebnisse Fall 3 Bei dem Leichnam handelte es sich um einen 81 Jahre alt gewordenen Mann. Er verstarb an einer selbst beigebrachten Kopfdurchschussverletzung. Der Einschuss befand sich am Übergang vom harten zum weichen Gaumen und hatte einen Durchmesser von ca. 20 mm. Der rissartige Ausschuss befand sich in der Hinterhauptsregion und war von einem trümmerartigen Bruch der Schädelkapsel begleitet. Die Tatwaffe war eine Pistole im Kaliber 9 mm, die verschossene Patrone trug ein VM-Rundkopfgeschoss. Antimon Barium Blei 3 Innenseite 0,00 0,00 0,00 3 Außenseite 0,00 0,00 0,00 Tab. 11: Schmauchelemente in c/s Es wurden im Ausschussbereich keine Schmauchelemente gefunden Fall 4 Ein 69-jähriger Mann suizidierte sich durch einen absoluten Nahschuss in die rechte Schläfe. Der Ausschuss im linken Schläfenbereich war schlitzförmig mit strahlenförmigen Ausläufern. Schädeldach und -basis wiesen zahlreiche Schussbrüche auf. Tatwaffe war eine Pistole im Kaliber 7,65 mm, die verwendete Patrone trug ein Vollmantel-Rundkopfgeschoss. Antimon Barium Blei 4 Innenseite 0,00 0,00 0,00 4 Außenseite 0,00 0,00 0,00 Tab. 12: Schmauchelemente am Ausschuss in c/s

57 Ergebnisse Im Ausschussbereich waren keine Schmauchelemente nachweisbar Fall 5 Ein 80-jähriger Mann suizidierte sich durch einen absoluten Nahschuss in die rechte Schläfe. Die Haut des Ausschusses im Bereich der linken Schläfe war rissförmig durchtrennt, die Wundränder waren adaptierbar. An der Schädelbasis waren Schussfrakturen lokalisiert. Die Tatwaffe war eine Pistole im Kaliber 7,65 mm, die verwendete Patrone verfügte über ein Vollmantel-Rundkopf-Geschoss. Antimon Barium Blei 5 Innenseite 0,00 0,01 0,00 5 Außenseite 0,00 0,02 0,00 Tab. 13: Schmauchelemente am Ausschuss in c/s Es konnten minimale Spuren von Barium an der Haut des Ausschussbereichs gemessen werden Fall 6 Ein 73-jähriger Mann tötete sich durch einen Mundschuss mit einer Pistole im Kaliber 6,25 mm. Der Schusskanal durchquerte die Schädelbasis im Bereich der vorderen Schädelgrube (7 x 6 mm großer Defekt) und hinterließ einen 2 cm großen knöchernen Ausschuss im Scheitelbereich. Die Wundränder im Ausschussbereich waren vierstrahlig und adaptierbar.

58 Ergebnisse Antimon Barium Blei 6 Dura innen 0,00 0,01 0,00 6 Dura außen 0,00 0,00 0,00 6 Haut Innenseite 0,00 0,00 0,00 6 Haut Außenseite 0,00 0,00 0,00 Tab. 14: Schmauchelemente an der ausschussseitigen Dura mater und an der Haut in c/s Es konnten nur sehr geringe Spuren von Barium am Rand der ausschussseitigen Duralücke gemessen werden Fall 7 Eine 41-jährige Frau tötete sich durch einen Mundschuss mit einem Revolver im Kaliber.22 Magnum, die verwendete Patrone trug ein Vollmantel-Rundkopf-Geschoss. Der Schusskanal verlief durch die knöcherne Schädelbasis und durch das Schädeldach der hinteren Scheitelregion. Als Ausschusspräparat wurde die Dura aus der hinteren Scheitelregion asserviert. Das Projektil steckte unter der Kopfschwarte. Vom Mantel hatte sich im Bereich des Geschosshecks ein Teil abgelöst, so dass der Bleikern teilweise frei lag. Antimon Barium Blei 7 Innenseite Dura 0,00 0,00 3, Außenseite Dura 0,00 0,00 3,7883 Tab. 15: Schmauchelemente an der ausschussseitigen Duralücke in c/s Die Dura der Scheitelregion zeigte an der Innen- sowie Außenseite deutliche Bleianreicherungen.

59 Ergebnisse Fall 8 Ein 66-jähriger Mann suizidierte sich durch einen absoluten Nahschuss in die rechte Schläfe. Der Ausschuss befand sich oberhalb des linken Ohres. Er war rissartig gestaltet und hatte adaptierbare Wundränder. Der Schusskanal war 13 cm lang. Schussbrüche des Schädeldachs und der Schädelbasis waren vorhanden. Als Tatwaffe diente eine Pistole im Kaliber 9 mm. Verschossen wurde eine Patrone mit VM-Rundkopfgeschoss. Antimon Barium Blei 8 Innenseite 0,00 0,00 0,00 8 Außenseite 0,00 0,00 0,00 Tab. 16: Schmauchelemente im Ausschussbereich in c/s Am Ausschuss konnten keine Schmauchelemente nachgewiesen werden Fall 9 Ein 57-jähriger Mann tötete sich durch einen absoluten Nahschuss in die rechte Schläfe. Der Schusskanal verlief horizontal zur linken Schläfenseite. Die Wundränder im Ausschussbereich waren adaptierbar. Die Orbitadächer, die knöcherne Stirnhöhlenbegrenzung und beide mittlere Schädelgruben wiesen Schussbrüche auf. Tatwaffe war eine Pistole im Kaliber.32 S&W, die Patrone verfügte über ein Wadcutter-Geschoss. Antimon Barium Blei 9 Innenseite 0,00 0,02 1,502 9 Außenseite 0,00 0,00 1,071 Tab. 17: Schmauchelemente am Ausschuss in c/s

60 Ergebnisse Der Ausschussbereich zeigte eine Erhöhung der Bleikonzentrationen sowie eine minimale Bariumanreicherung Fall 10 Ein 77-jähriger Mann beging Suizid durch einen absoluten Nahschuss gegen die rechte Schläfe. Der Ausschuss stellte sich als eine 1,2 cm lange Hautdurchtrennung mit adaptierbaren Rändern dar. Die Hautdurchtrennung zeigte strahlige Einrisse in der Mitte. Die Schussfrakturen erstrecken sich, ausgehend vom Einschuss, in Richtung Schädelbasis, aber auch in Richtung Schädeldach bis zur linken Schläfenregion. Tatwaffe war eine Pistole im Kaliber 7,65 mm, die Patrone trug ein Vollmantel-Rundkopf-Geschoss. Antimon Barium Blei 10 Innenseite 0,00 0,00 0,00 10 Außenseite 0,00 0,00 0,00 Tab. 18: Schmauchelemente im Ausschussbereich in c/s Die Haut im Ausschussbereich zeigte keine erhöhten Elementkonzentrationen aus dem Zündsatz.

61 Ergebnisse Ergebnisse der mikroskopischen Analyse Die Präparate der Ausschusswunden wurden nach grauschwärzlichen korpuskulären Treibmittel- und Zündsatzrückständen untersucht. Es ergaben sich in 7 Fällen positive Befunde mit schmauchverdächtigen Partikeln (Fälle 1, 2, 3, 4, 6, 7, 9). In 3 Fällen waren die Befunde negativ (Fälle 5, 8, 10). Exemplarisch sind in den Abbildungen 23 bis 25 entsprechende Befunde aus den Fällen 1 und 7 dargestellt. Abb. 23: Fall 1 Abb. 24: Fall 7 Abb. 25: Fall 7

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