Alles über Digital Rights Management

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1 Alles über Digital Rights Management Mit DRM-Techniken legen Film- und Musikanbieter ganz genau fest, was die Nutzer mit den digitalen Inhalten machen dürfen und was nicht. Windows Vista verschärft die Einschränkungen noch. Das (DRM) kommt derzeit hauptsächlich bei digitalen Filmen und digitaler Musik zum Einsatz. Am weitesten verbreitet sind Windows Media DRM von Microsoft und Fairplay von Apple. Tools, die Musik legal von allen Sperren befreien, finden Sie auf Heft-CD und -DVD in der Rubrik Computer, Anti-DRM-Tools. DRM DRM ermöglicht den Anbietern digitaler Inhalte, genau festzulegen, was der Nutzer mit den Inhalten machen darf. Die meisten Online-Musikshops wie Musicload setzen DRM ein, um die Rechte der Käufer zu reglementieren. Musicload Manager: Vor dem Kauf von Musiktiteln wird der Nutzer über seine Rechte informiert (Bild A) DRM-Fesseln DRM-Systeme überwachen, wie oft Sie Daten kopieren, abspielen oder brennen dürfen. Ist die Zahl der erlaubten Vorgänge erreicht, wird die entsprechende Datei unbrauchbar. Frage: Was bedeutet DRM? Die Abkürzung DRM steht für Digital Rights Management, von Spöttern auch Digital Restrictions Management genannt. Neutral formuliert handelt es sich dabei um eine Technik, mit der sich Urheber- und Vermarktungsrechte in digitaler Form schützen lassen. Andere sehen darin einen digitalen Maulkorb, der die Freiheit einschränkt, etwa einen erworbenen Musiktitel beliebig oft zu kopieren. Insbesondere die Musik- und Filmindustrie treibt die Verbreitung von DRM voran. DRM: Was Sie dürfen und was nicht Die folgende Übersicht zeigt, welche Rechte sich grundsätzlich über DRM einschränken lassen. DRM regelt, wie oft Sie beispielsweise Texte ansehen und ausdrucken oder Musikstücke abspielen und kopieren dürfen. Wiedergaberecht Transportrecht Recht, abgeleitete Werke zu erstellen ausdrucken kopieren extrahieren ansehen weitergeben editieren abspielen ausleihen einfügen 24 Das Computer-Magazin 5/2007

2 COMPUTER Steckbrief: Alles über Kompakt DRM steht für. Das sind Techniken, mit denen sich die Verbreitung digitaler Inhalte kontrollieren lässt. DRM bestimmt, wie oft Nutzer digitale Inhalte abspielen, kopieren oder brennen dürfen. Es gibt viele Programme, die DRM-Techniken wirkungslos machen. Einige davon gelten als legal. Software-Übersicht Programm Cdex 1.70 Beta 2 Beschreibung Rippt Audio-CDs Seite 26 Fair Use 4 WM 1.3 itunes Lame 3.97 Entfernt den Kopierschutz von WMA-Dateien Programm zum Abspielen, Organisieren und Kaufen von Musik Codec für MP3-Dateien 25 Inhalt DRM DRM-Fesseln S.24 DRM bei Vista S.26 Anti-DRM-Tools S.28 DRM: Was Sie dürfen und was nicht S.24 Glossar: Was ist eigentlich? S.26 Alle My Fair Tunes Entfernt DRM aus itunes-musik No23 Recorder Zeichnet Audiosignale auf Ihrem PC auf Tunebite Nimmt Musik aus Online-Shops als MP3 auf QT Fair Use6 2.5 Entfernt DRM aus itunes-musik -Programme finden Sie auf Heft-CD und -DVD in der Rubrik Computer, Anti-DRM-Tools Weitere Infos Portal mit vielen Informationen zum Urheberrecht ausgabe2/004drm.htm Artikel über DRM mit vielen weiterführenden Links Frage: Wie funktioniert DRM? DRM besteht in der Regel aus zwei Komponenten: der gekauften Audiodatei, die verschlüsselt ist, und einer Lizenz. Die Lizenz enthält den Schlüssel, der das Musikstück temporär freischaltet, damit sich dieses abspielen oder brennen lässt. Das Abspiel- oder Brennprogramm muss dabei ebenfalls DRM beherrschen, sonst wird das Abspielen oder Brennen durch DRM verweigert. Noch komplizierter wird es dadurch, dass die Musikshops unterschiedliche DRM-Verfahren einsetzen und kein Player alle beherrscht. Frage: Wie werde ich durch DRM eingeschränkt? Die Eingriffsmöglichkeiten sind vielfältig. So lassen sich gekaufte Musikstücke an ein Abspielgerät oder an bestimmte Hardware koppeln. Zudem lässt sich die Anzahl der Abspielvorgänge und Kopien beschränken (Bild A). Auch das Abspielgerät muss DRM beherrschen und sorgt dafür, dass die DRM-Restriktionen, die in der Lizenz festgelegt sind, eingehalten werden. So zählt es die Kopiervorgänge mit und verweigert beim Überschreiten des Limits den Dienst. Im Extremfall ermöglicht DRM dem Rechteverwerter, sich jeden Abspielvorgang einzeln bezahlen zu lassen. Ein weiteres Geschäftsmodell, das etwa Napster einsetzt: Die Wiedergabe der Musik ist nur möglich, solange man den Musikdienst abonniert hat. Frage: Wann bin ich von DRM betroffen? Die Verbreitung von DRM nimmt zu. Brennprogramme und Player müssen es unterstützen. Und mit Vista integriert Microsoft DRM auch in Hardware-Komponenten (siehe Seite 26). Bislang sind Sie hauptsächlich als Kunde eines Musikdienstes betroffen. Fast alle online gekauften Songs besitzen einen DRM-Kopierschutz. Er verhindert, dass Sie die Musikstücke auf beliebigen MP3-Playern und PCs abspielen, brennen und kopieren. Welche Restriktionen genau zum Einsatz kommen, bestimmt der Rechteinhaber, also die Plattenfirma oder der mächtige Weltverband der Phonoindustrie IFPI. Die in Deutschland am weitesten verbreiteten Online-Musik-Shops sind Apples itunes Store und Musicload von T-Online. Der itunes Store hat rund 3,5 Millionen Songs in seinem Sortiment, die in der Regel 99 Cent kosten und im AAC-Format vorliegen. Das Repertoire von Musicload umfasst rund 1,8 Millionen Titel, wobei die Preise zwischen 99 Cent und 1,99 Euro variieren. Hier bekommen Sie WMA-Dateien. Beide Shops liefern eine nur mittelmäßige Bitrate von 128 kbit/s. Beim itunes Store müssen Sie zusätzlich die bis zu fünf PCs aktivieren, auf denen Sie die erworbenen Musiktitel abspielen wollen. Zum Kaufen und Abspielen der Musik benötigen Sie die kostenlose Software itunes ( (Bild B). Frage: Was passiert, wenn ich mein Betriebssystem neu installiere? Das ist ein weiteres Manko von DRM: Wenn Sie keine Sicherheitskopie von Ihren DRM-Lizenzdateien angelegt haben, sind Ihre Musikdateien nach einer Neuinstallation oder einem Festplattenschaden mitunter reif für den Mülleimer. Gönnen Sie Ihrem PC eine itunes: Das Programm spielt und verwaltet Musik und dient als Schnittstelle zum itunes Store (Bild B) Das Computer-Magazin 5/

3 neue Grafikkarte oder mehr RAM, bleibt eventuell Ihre Musiksammlung auf der Strecke. Für Linux-Nutzer ist Digital Rights Management ohnehin ein rotes Tuch, da es für das freie Betriebssystem keine Abspiel-Software gibt, die entsprechende DRM-Verfahren unterstützt. Frage: Warum kann ich bei Musicload Musik nicht mit Firefox herunterladen? Der Internet Explorer ist notwendig, weil Sie von Musicload ein DRM ActiveX Network Object untergejubelt bekommen. Und die ActiveX- Technik steht bei dem Browser Firefox nicht zur Verfügung. Vorsicht: Der Dienst macht Sie erst dann auf den notwendigen Einsatz des Internet Explorers aufmerksam, wenn Sie Ihre Einkaufstour bereits hinter sich und den Warenkorb gefüllt haben. Frage: Gibt es einen einheitlichen DRM-Standard? Nein, einen DRM-Standard gibt es nicht. Hier kocht jeder Anbieter sein eigenes Kopierschutz-Süppchen. Apple setzt auf den Standard Fairplay, während etwa Musicload auf eine Kombination aus OMA-DRM und Windows Media DRM vertraut. Das schafft zusätzliche Hürden. Denn Sie benötigen eine kompatible Abspiel- Software, zum Beispiel itunes oder den Windows Media Player. Auch Ihr portabler Musikplayer für unterwegs muss das jeweilige DRM-Verfahren unterstützen. Besitzer eines ipods können keine Musik abspielen, die Microsofts DRM einsetzt. Umgekehrt können Microsoft- DRM-kompatible Player man erkennt sie am Logo playsforsure keine Musik aus dem itunes Store wiedergeben. Kombi-Player, die beide DRM-Systeme unterstützen, gibt es bislang nicht. Tunebite: Das legale Tool spielt DRM-geschützte Musikstücke gleichzeitig ab und nimmt sie sofort wieder auf frei von Kopierschutz (Bild C) Frage: Was passiert, wenn ich geschützte Musik als Audio-CD brenne? Apples DRM-Variante Fairplay erlaubt das beliebige Brennen der Musikdateien als Audio-CD, allerdings nur mit der itunes-software. Damit haben Sie DRM aus den Liedern entfernt, und die Musik lässt sich etwa mit Cdex (http: //cdexos.sourceforge.net, kostenlos) in das MP3-Format rippen. Dabei ist jedoch mit leichten Qualitätsverlusten zu rechnen. Frage: Wie merkt sich DRM die Anzahl der Kopiervorgänge? DRM schreibt Ihnen vor, wie oft Sie Ihre Musikdateien auf abspielfähige Geräte kopieren dürfen. Zusammen mit der Musikdatei erhalten Sie eine Lizenz, die an die Datei gekoppelt ist, sich aber nur eingeschränkt kopieren lässt. Wenn Sie die Datei auf Ihren MP3-Player übertragen, wird die Lizenz abgeglichen und die Zahl der Kopiervorgänge gezählt. Kopieren Sie die Datei hingegen auf eine andere Festplatte, ändert sich nichts, da diese DRM nicht unterstützt. Sicherheitskopien sind folglich nicht betroffen. DRM bei Vista Microsoft hat für das Betriebssystem Vista das DRM nochmals deutlich ausgebaut. Doch vorerst sind nur wenige Anwendungsbereiche davon betroffen. Glossar: Was ist eigentlich? Die wichtigsten Begriffe zu DRM finden Sie hier in alphabetischer Reihenfolge erklärt. AAC: Advanced Audio Coding ist ein Standardverfahren zur Kompression von Musikdateien. Die Qualität nimmt im Vergleich zum Original ab, jedoch weniger als bei MP3. Apple nutzt DRM-geschützte AAC-Dateien für den itunes Store. Als Container-Format kommt meist MP4 zum Einsatz. DRM steht für und ist eine Technik, mit der sich die Verbreitung digitaler Medien kontrollieren lässt, indem die Zahl der Abspiel-, Kopier- und Brennvorgänge begrenzt wird. Fairplay ist Apples DRM-System und findet beim itunes Store Verwendung. Fairplay bestimmt, auf wie vielen PCs welche Mediadateien wie oft gebrannt und kopiert werden dürfen. itunes ist eine kostenlose Software zum Abspielen und Verwalten von Musik und dient als Schnittstelle zum itunes Store von Apple. MIG: Das Media Interoperability Gateway ist Dreh- und Angelpunkt beim Audio-Kopierschutz von Vista. MIG bezieht aus den Musikdateien die Richtlinien, was der Benutzer machen darf, und setzt dies durch. Selbst auf die Musikqualität kann MIG Einfluss nehmen. MP3 ist ein komprimiertes, verlustbehaftetes Audioformat mit sehr großer Verbreitung. Die Komprimierung ist so angelegt, dass sie keine für das menschliche Ohr wahrnehmbaren Verluste erzeugen soll. Musicload ist der Musikdienst von T-Online mit DRM-geschützten WMA-Dateien. Ogg Vorbis ist anders als MP3 patentfrei und quelloffen. Das Format erweist sich bei Hörtests gegenüber MP3 bei fast allen Bitraten als überlegen, ist aber nur mäßig verbreitet. OMA-DRM ist die DRM-Technik der Open Mobile Alliance für mobile Geräte und kommt auf Multimedia-Handys zum Einsatz. Playsforsure ist ein Microsoft-Zentifikat, das Media-Playern bestätigt, dass sie das Digital Rights Management des Windows Media Players 10 unterstützen. WMA: Windows Media Audio ist ein proprietärer Audio-Codec von Microsoft. 26 Das Computer-Magazin 5/2007

4 Frage: Hat Vista den gleichen Kopierschutz wie XP? Nein. Bei Vista geht Microsoft deutlich über die bisher bestehenden Beschränkungen hinaus und hebt DRM, das tief in das Betriebssystem eingebrannt ist, auf eine neue Stufe. Für die Sicherheit und Nutzung von Audiodateien im Sinne der Musikindustrie soll Puma sorgen, Protected User Mode Audio. Installieren Sie einen neuen Treiber für die Soundkarte oder ein Firmware-Update, so laufen Sie Gefahr, dass sich Ihre Musik anschließend nicht mehr abspielen lässt. Frage: Was passiert, wenn ein Treiber die Anforderungen nicht erfüllt? Arbeitet ein Treiber nicht im Sinne Microsofts, tritt ein Konstrukt namens Media Interoperability Gateway (MIG) auf den Plan. Dieses liest die gewährten Rechte aus der Musikdatei aus und koordiniert entsprechende Maßnahmen. Ein fehlerhafter oder manipulierter Treiber bewirkt dann mitunter, dass zum Beispiel die Soundkarte den Dienst schlichtweg einstellt. Frage: Sind auch Filme von Vistas DRM betroffen? Filme auf DVD sind nicht betroffen, da sie DRM nicht unterstützen. Anders sieht es bei den Techniken der Zukunft aus, die eine weit bessere Bildqualität versprechen: Bei HD-Videos auf HD- DVD oder Blu-Ray reglementiert Vista in Form von PVP-OPM die Rechte der Nutzer. Das Kürzel steht für Protected Video Path Output Protection Management. Anti-DRM-Tools Bereits eine oberflächliche Suche im Internet offenbart etliche Programme teils legal, teils illegal, die das DRM etwa von Online-Musikshops unwirksam machen oder umgehen. Frage: Wie sicher ist DRM vor Hackern? Bislang wurde zu jedem DRM-Mechanismus ein Weg gefunden, diesen zu umgehen. Entsprechende Programme verbreiten sich daraufhin schnell im Internet. Meist reagiert der Anbieter mit einem Patch für sein Programm, der den Crack aushebelt. Der Hacker wiederum tüftelt einen Weg aus, den Patch unwirksam zu machen, und so weiter. Deshalb werden Sie etwa bei Musicload immer wieder zum Update der Software gezwungen. Frage: Ist auch Apples itunes- DRM bereits geknackt worden? Schon 2004 hat Jon Lech Johansen das Rechte-Management von itunes geknackt, was zu einem anhaltenden Wettstreit zwischen Apple und dem Hacker führte. Im Internet kursieren entsprechende Programme wie My Fair Tunes und Qt Fair Use. Frage: Gibt es Musikshops ohne DRM? Ja. Sehr zum Ärger der Musikindustrie bietet das russische Musikportal Allofmp3.com eine riesige Auswahl an DRM-freier Musik zu minimalen Preisen an, die sich nach der Länge der Musik richten. So kostet etwa das komplette Album Wiener Blut von Falco mit einer Länge von 47 Minuten 1,99 Dollar, also wenig mehr als bei Musicload ein einziger DRM-geschützter Song. Die Legalität von Allofmp3.com ist umstritten, der Widerstand erbittert. Auf Betreiben des Weltverbands der Phonoindustrie IFPI boykottieren die Kreditkartenunternehmen Visa und Datei-Eigenschaften: Hier erkennen Sie, ob eine Datei kopiergeschützt ist oder nicht (Bild E) Mastercard die Abwicklung von Zahlungen an den russischen Musikdienst. Somit ist dessen Zukunft fraglich, da auch die Ausweichmethode über eine virtuelle Kreditkarte nicht mehr funktioniert. Ein weiteres, unbestritten legales Angebot bietet Jamendo.com. Hier erhalten Sie aber nur Musik von weitgehend unbekannten Künstlern. Ein Teil des Angebots von MP3.de ist ebenfalls DRM-frei. Frage: Lässt sich DRM auch legal umgehen? Es ist illegal, wirksame technische Maßnahmen, die das Kopieren verhindern sollen, zu umgehen. Was dabei wirksam bedeutet, ist umstritten. DRM ist laut einem Gerichtsurteil des Landgerichts Frankfurt am Main, Aktenzeichen 2-06 O 288/06, keine wirksame technische Maßnahme, um analoge Kopien zu vermeiden. So werden in Deutschland denn auch ganz legal Programme vertrieben, die geschützte Audiodateien wiedergeben und das Signal zugleich von der Soundkarte abgreifen und in MP3-Dateien umwandeln. N 23 Recorder: Das Tool zeichnet Audiosignale aller Art auf und rippt diese (Bild D) Frage: Was sind das für Programme? Zum Beispiel Tunebite ( 20 Euro). Damit lassen sich DRM-geschützte Audiodateien legal in ungeschützte MP3s umwandeln. Mit der Software ist es sogar möglich, Musikstücke 28 Das Computer-Magazin 5/2007

5 COMPUTER in doppelter oder vierfacher Geschwindigkeit abzuspielen und aufzunehmen. Frage: Wie funktioniert Tunebite? Das Tool bearbeitet im Batch-Verfahren alle Musikdateien in einem Ordner. Es wandelt auch in zwei- oder vierfachem Tempo um und kennt alle wichtigen Formate wie AAC, WMA und M4P. Nach dem ersten Start testet das Programm, ob die Soundkarte vollduplexfähig ist, also die Audioausgabe gleichzeitig wieder aufnehmen kann. Für das Zielformat MP3 statt des Standardformats OGG brauchen Sie zusätzlich den MP3-Encoder Lame ( sourceforge.net, kostenlos). Die benötigte Datei lame_enc.dll sucht Tunebite im Internet. Alternativ importieren Sie sie von der Heft-CD oder -DVD. Sie finden sie in der Rubrik Computer, Anti-DRM-Tools. Im linken Fenster laden Sie Ihre Musikdateien, und mit einem Klick auf Go starten Sie den Vorgang. Tunebite befördert die Musik in den Media Player und startet die Aufzeichnung (Bild C). Frage: Gibt es auch kostenlose Programme, die so arbeiten wie Tunebite? Ja. Der kostenlose No23 Recorder (http: //no23.de) rippt Musik trotz Kopierschutz, indem er die Wiedergabe der Songs mitschneidet. Sie wählen nur das gewünschte Ausgabeformat MP3, OGG oder WAV und den Speicherort. Daraufhin starten Sie die Aufnahme mit einem Klick auf den Button Record und spielen das Lied im Software-Player ab. Das Tool eignet sich auch dazu, Audio-CDs, die Sie etwa mit itunes aus kopiergeschützten Musiktiteln erstellt My Fair Tunes: Das Programm entfernt DRM aus itunes-musik (Bild G) haben, in ein anderes Format umzuwandeln (Bild D). Frage: Woher weiß ich, ob eine Musikdatei DRM-geschützt ist? Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die jeweilige Datei und wählen Sie aus dem Kontextmenü den Punkt Eigenschaften. Es erscheint ein Fenster, in dem Sie den Reiter Dateiinfo auswählen. Ist die einfache Ansicht aktiv, klicken Sie zunächst auf den Button Erweitert. Im Abschnitt Quelle finden Sie den Eintrag Geschützt. Dort steht als Wert entweder Ja oder Nein (Bild E). Frage: Gibt es auch DRM-Tools, deren Einsatz in Deutschland verboten ist? Manche Gerichte würden diese Frage mit Ja beantworten. Fair Use 4 WM etwa extrahiert aus WMA-Dateien den DRM-Schlüssel. Diesen Schlüssel wendet das Programm dann auf andere Files an und entlizenziert sie damit. Das erfordert zumindest eine Datei mit einer aktiven DRM-Lizenz. Mit dieser Methode arbeitet das Programm vollkommen verlustfrei (Bild F). Anschließend lassen sich beispielsweise Musikdateien, die Sie bei Abo- Diensten wie Napster to Go oder Yahoo Unlimited to Go nur während der Abo- Laufzeit anhören dürfen, auch nach einer Kündigung weiterhin abspielen. Fair Use 4 WM unterstützt derzeit das Windows Media DRM 10 und 11. Microsoft sieht das Tool als schwerwiegendes Problem an und passt deswegen sein Windows-DRM ständig an. Ein anderes Tool namens My Fair Tunes entfernt itunes-drm und erstellt auf Wunsch auch gleich MP3-Dateien, die auf jedem Player laufen (Bild G). Alternativ wandelt das Programm die M4P-Musikdatei in das ungeschützte Format M4A um. My Fair Tunes arbeitet dabei verlustfrei. Auf sehr ähnliche Weise geht Qt Fair Use vor. Beide Programme sind auf bestimmte itunes- Versionen spezialisiert. Frage: Lässt sich DRM noch auf anderem Weg umgehen? Einen interessanten Weg wies Sharpmusique. Überraschenderweise war es früher so, dass der itunes Store gekaufte Musikdateien ohne DRM an den Nutzer ausgeliefert hat im Vertrauen darauf, dass die itunes-software auf dem Anwender-Computer die Musik bei der Ankunft mit DRM versieht. Sharpmusique hat sich als itunes maskiert und somit DRM-freie Musik erworben. Das Tool funktioniert derzeit nicht. Fair Use 4 WM: Macht geschützte WMA-Dateien DRM-frei (Bild F) Andreas Dumont computer@com-magazin.de Das Computer-Magazin 5/2007