JIM 2002 Jugend, Information, (Multi-)Media

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2 JIM 2002 Jugend, Information, (Multi-)Media Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland Herausgeber: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Geschäftsstelle: SWR Medienforschung Hans-Bredow-Straße Baden-Baden Tel.: Fax.: Baden-Baden, März 2003 Sabine Feierabend / Dr. Walter Klingler Redaktionelle Mitarbeit: Stefanie Schmitt Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Im Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest kooperieren die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), die Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter Rheinland-Pfalz (LPR) und der Südwestrundfunk (SWR).

3 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einführung und Methode 3 2. Freizeitaktivitäten 5 3. Vorbilder und Idole 7 4. Themeninteresse und Informationsquellen 8 5. Medienbesitz Medien und Freizeit Fernsehen Radio Bücher Computer Computernutzung: Profil, Frequenz, Ort Tätigkeiten am Computer Einstellungen und Motive Computerspiele Computer und Schule Computer-Ausstattung zu Hause Internet Internetnutzung: Profil, Frequenz, Ort Tätigkeiten im Internet Kommunikation per Statements zum Thema Internet Besuchte Seiten im Internet Schutz-Software Auswirkung der Online-Nutzung Handy und SMS Medien im situativen Kontext Gespräche über Medien(-inhalte) Medienbindung Fazit 71

4 Seite 2 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

5 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 3 1. Einführung und Methode JIM 2002 ist seit 1998 nun die fünfte vorliegende Studie zum Thema Medienverhalten der 12- bis 19-Jährigen in der Bundesrepublik Deutschland. Ein solch mittel- und langfristiger Ansatz erlaubt es, bei gleichbleibenden Standardinterviews und gleichzeitiger, auf aktuelle Entwicklungen reagierender Fortschreibung, Kontinuitäten und Veränderungen im Umgang von Jugendlichen mit Fernsehen, Radio, Computer, Internet und anderen Medien abzubilden. Damit ist auch eine Fortschreibung der jeweils aktuellen Mediensozialisation in Deutschland möglich. Grundgesamtheit der Studie JIM 2002 bilden wie in den vergangenen Jahren auch die rund sechs Millionen Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren in Telefon- Haushalten der Bundesrepublik Deutschland. Aus dieser Grundgesamtheit wurde eine repräsentative Stichprobe von Jugendlichen befragt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 24. Mai bis 9. Juli 2002 telefonisch durchgeführt. Feldarbeit und Datenprüfung lagen beim ENIGMA-Institut, Wiesbaden. Geringe Abweichungen der Soll- Struktur wurden durch Gewichtung der Merkmale Geschlecht x Alter (Basis: Statistisches Bundesamt, Stand ) ausgeglichen. Wie im vergangenen Jahr haben sich als Träger dieser Studie zusammengefunden: der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest eine Forschungskooperation zwischen der Landesanstalt für Kommunikation Baden- Württemberg (LFK), der Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter (LPR) und dem Südwestrundfunk (SWR), die Zeitungs Marketing Gesellschaft (ZMG) in Zusammenarbeit mit der: Bundeszentrale für politische Bildung und den Landeszentralen für politische Bildung Baden-Württemberg und Rheinland- Pfalz sowie der Stiftung Lesen Die Federführung der Studie oblag dem Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest.

6 Seite 4 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Zentrale Untersuchungsdimensionen bilden die spezifischen Interessen und Bedürfnisse von Jugendlichen und ihr Informationsverhalten, Zugangswege zu Informationen und das Medienverhalten. Fragen zum Themenkomplex Computer wurden nur denjenigen Jugendlichen gestellt, die mindestens einmal im Monat in ihrer Freizeit einen Computer nutzen (Computer-Nutzer). Ähnliches gilt für den Themenkomplex Internet. Hierzu zählen jene Computer-Nutzer, die nach eigenen Angaben zumindest selten das Internet bzw. Online-Dienste nutzen (Internet-Nutzer). JIM 2002: Soziodemografie (n= 1.092) Jungen Mädchen /13 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18/19 Jahre SchülerInnen 86 Auszubildende 11 Hauptschule 20 Realschule 37 Gymnasium in Prozent Basis: alle Befragten, n=1.092 Aus Gründen der Lesbarkeit bedient sich der vorliegende Bericht meist männlicher Substantive, schließt die weibliche Form der Begriffe jedoch ein. Ist beispielsweise von Nutzern die Rede, so sind stets Nutzerinnen und Nutzer gemeint, es sei denn, das Geschlecht wird explizit genannt.

7 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 5 2. Freizeitaktivitäten Welchen Freizeittätigkeiten, die nicht in Verbindung mit Medien stehen, gehen die 12- bis 19- Jährigen regelmäßig nach? Sich mit Freunden bzw. anderen Leuten treffen steht bei den Jugendlichen immer noch an erster Stelle. 70 Prozent treiben mindestens mehrmals pro Woche Sport, über die Hälfte (61 %) gibt ausruhen und einfach gar nichts tun an. Andere Aktivitäten wie Musizieren, Unternehmungen mit der Familie, Malen und Basteln oder auch der Besuch von Sportveranstaltungen nehmen bei der hier betrachteten Frequenz (täglich/mehrmals pro Woche) einen geringeren Stellenwert ein. Vergleicht man die Freizeittätigkeiten 2002 mit denen des Vorjahres, so weisen diese weitgehend Stabilität auf. Non-mediale-Freizeitaktivitäten täglich/mehrmals pro Woche - mit Freunden/Leuten treffen Sport ausruhen, nichts tun Familienunternehmungen selbst Musik machen malen, basteln Einkaufsbummel Parties Sportveranstaltungen besuchen Briefe/Karten schreiben Disco Leih-Bücherei/Bibliothek Jungen Mädchen Basis: alle Befragten, n=1.092 Während Jungen und junge Männer in ihrer Freizeit überdurchschnittlich häufig Sport treiben, zu Sportveranstaltungen und auf Parties gehen, bummeln Mädchen und junge Frauen häufiger durch die Stadt oder gehen kreativen Tätigkeiten wie Malen und Basteln oder dem Schreiben von Briefen und Karten nach. Abendliche Außer-Haus- Aktivitäten wie der Besuch von Parties oder Diskotheken sind insbesondere für die älteren Jugendlichen relevant.

8 Seite 6 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Generell zeigt der Altersvergleich, dass die Jüngeren ihre Zeit häufiger mit kreativen Tätigkeiten, der Familie und Sport verbringen. Bei den Älteren verlagern sich die Freizeittätigkeiten in Richtung abendliche Unternehmungen. Non-mediale-Freizeitaktivitäten 2002 (1) - täglich/mehrmals pro Woche - mit Freunden/Leuten treffen Sport ausruhen, nichts tun Familienunternehmungen selbst Musik machen malen, basteln /13 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18/19 Jahre Basis: alle Befragten, n=1.092 Non-mediale-Freizeitaktivitäten 2002 (2) - täglich/mehrmals pro Woche - Einkaufsbummel Parties Sportveranstaltungen besuchen Briefe/Karten schreiben Disco Leih-Bücherei/Bibliothek /13 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18/19 Jahre Basis: alle Befragten, n=1.092

9 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 7 3. Vorbilder und Idole Gibt es Personen oder Gruppen, die von den Jugendlichen bewundert werden? Sind diese Idole und Vorbilder eher in den Medien oder in der Alltagswelt der Jugendlichen zu finden? Gut die Hälfte der befragten Mädchen und Jungen können eine fiktive oder reale Figur benennen, die sie besonders schätzen oder verehren 1. Zum größten Teil (30 %) kommen diese Vorbilder aus dem Bereich Musik, wobei diese Idole auf Mädchen (35 %) eine höhere Attraktivität ausüben als auf Jungen (26 %). Stars aus dem Bereich Film und Fernsehen werden von acht Prozent aller Jugendlichen bewundert, Identifikationsfiguren aus dem Bereich Sport geben sechs Prozent der Jugendlichen an Jungen fünfmal so oft wie Mädchen. Ebenso häufig werden Personen aus dem persönlichen Umfeld (Freunde, Eltern, Verwandte) genannt. Auch fiktive Figuren aus den Bereichen Computer und Comic dienen lediglich drei Prozent aller Jugendlichen als Vorbild. Insgesamt wird das Vorhandensein von Idolen häufiger von jüngeren Mädchen und Jungen (12-13 Jahre: 65 %) als von älteren Jugendlichen bejaht (18-19 Jahre: 38 %). Vorbilder und Idole 2002 Gibt es eine Person/Gruppe, für die Du besonders schwärmst? ja, und zwar aus dem Bereich Musik TV/Film Sport Freunde Comic/Computer Eltern Verwandte Jungen Mädchen Basis: alle Befragten, n= Gibt es für Dich eine Person, eine Gruppe oder eine Figur, die Du besonders toll findest, die Du bewunderst oder für die Du schwärmst?

10 Seite 8 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 4. Themeninteressen und Informationsquellen Welche Themen sind für Jugendliche von Interesse und welche eher unbedeutend? Mit Hilfe einer 6er Skala (1 = ist für mich sehr interessant, 6 = ist für mich überhaupt nicht interessant) wurden insgesamt 22 vorgegebene Themenbereiche abgefragt. Die Nennungen der sogenannten Top-Boxes (Skalenpunkte 1 und 2) zeigen folgende Themenschwerpunkte: Von größtem Interesse für Jugendliche ist der Bereich Freundschaft (97 %) sowie das Themengebiet Musik (88 %). Auch die Themen Liebe und Partnerschaft (77 %), Ausbildung/Beruf (75 %), Sport (72 %) und Mode/Kleidung (64 %) erfreuen sich großer Beliebtheit. Als wichtig empfinden mehr als die Hälfte der Befragten die Bereiche Kino/Filme, Musik-Stars/Bands, Internet, Computer (ohne Spiele/Internet), Gesundheit/Medizin und Reisen. Das geringste Interesse bringen die Jugendlichen den abgefragten Bereichen Wirtschaft und Politik entgegen. Themeninteressen 2002 (1) - sehr interessant/interessant - Feundschaft Musik Liebe/Partnerschaft Ausbildung/Beruf Sport Mode/Kleidung 64 Kino/Filme Musik-Stars/Bands Internet Computer (ohne Spiele/Internet) Gesundheit/ Medizin Basis: alle Befragten, n=1.092

11 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 9 Themeninteressen 2002 (2) - sehr interessant/interessant - Reisen 52 Schule 48 Film-/TV-Stars Umwelt(schutz) Computerspiele Technik Autos Kunst/Kultur 22 Wirtschaft regionale Politik überregionale Politik Basis: alle Befragten, n=1.092 Geschlechtsspezifische Interessensgebiete treten auch in der fünften JIM-Studie nach mehr oder weniger bekannten Mustern auf. Von Mädchen und jungen Frauen werden häufiger die Themenfelder Liebe und Partnerschaft, Mode, Reisen, Gesundheit und Kunst/Kultur als besonders interessant bewertet; bei Jungen und jungen Männern stoßen die Bereiche Sport, Technik, Auto, Computer und Computerspiele auf überdurchschnittliches Interesse. Die Themeninteressen stehen in engem Zusammenhang mit dem Alter der befragten Jugendlichen. Stars aus Film, Fernsehen und der Musikbranche, die Bereiche Computer und Computerspiele, aber auch Kino/Filme, Sport und Umwelt(schutz) verlieren mit zunehmendem Alter der Jugendlichen an Bedeutung. Steigendes Interesse artikulieren die älteren Befragten für die Bereiche Ausbildung/Beruf (12-13 Jahre: 60 %, Jahre: 86 %), Liebe/Partnerschaft (12-13 Jahre: 57 %, Jahre: 89 %), Autos (12-13 Jahre: 34 %, Jahre: 47 %) und Bundespolitik (12-13 Jahre: 10 %, Jahre: 21 %). Freundschaft, Internet, Musik, Kunst/Kultur und Mode/Kleidung sind altersneutrale Themenfelder. Gegenüber dem Jahr 2001 erhöhte sich das Interesse der Jugendlichen insbesondere im Bereich Internet - hier ist ein Anstieg von 14 Prozentpunkten zu verzeichnen.

12 Seite 10 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Themeninteressen 2002 (1) - sehr interessant/interessant - Feundschaft Musik Liebe/Partnerschaft Ausbildung/Beruf Sport Mode/Kleidung Kino/Filme Musik-Stars/Bands Internet Computer (ohne Spiele/Internet) Gesundheit/ Medizin Jungen Mädchen Basis: alle Befragten, n=1.092 Themeninteressen 2002 (2) - sehr interessant/interessant - Reisen Schule Film-/TV-Stars Umwelt(schutz) Computerspiele Technik Autos Kunst/Kultur Wirtschaft regionale Politik überregionale Politik Jungen Mädchen Basis: alle Befragten, n=1.092 Die Differenzierung nach Schulbildung zeigt so gut wie keine spezifischen Besonderheiten auf. Die Angaben von Jugendlichen, die eine Hauptschule besuchen und von Jugendlichen, die auf ein Gymnasium gehen, variieren nur um wenige Prozentpunkte.

13 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 11 Aus welchen Medien beziehen Jugendliche bevorzugt Neuigkeiten und Informationen zu Themen, für die sie sich besonders interessieren? Hier konnten die Jugendlichen unter Fernsehen, Radio, Internet, Tageszeitung, Zeitschriften und Büchern jeweils das für sie wichtigste Medium auswählen. Wie die nachstehenden Beispiele zeigen, weisen die verschiedenen Medien für Jugendliche dabei unterschiedliche Kompetenzen auf, die je nach Themenbereich deutlich variieren. Beispiel 1: Insgesamt geben 88 Prozent der Jugendlichen an, sich sehr für das Thema Musik zu interessieren. Das Internet (28 %) und das Fernsehen (25 %) sind hierbei für diese Jugendlichen die wichtigste Informationsquelle. Für ein Fünftel der Jugendlichen sind aber auch Zeitschriften und das Radio bedeutsam, wenn es um Neues aus der Musikszene geht. Mädchen und junge Frauen weisen hierbei eine höhere Affinität zu Zeitschriften und dem Radio auf als Jungen und junge Männer. Diese wiederum nutzen häufiger als Mädchen das Internet, um sich über Musik zu informieren. Beispiel 2: Dinge, die sich um das Thema Liebe/Partnerschaft drehen, sind für 77 Prozent der Jugendlichen von besonders großem Interesse. Tipps, Anregungen und allgemeine Informationen holen sich die Interessierten bevorzugt aus Publikumszeitschriften (34 %), das Internet ist für ein Fünftel wichtigstes Informationsmedium zu diesem Themenbereich. Für jeweils knapp zehn Prozent liefern das Fernsehen bzw. Bücher den besten Orientierungsrahmen.

14 Seite 12 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Wichtigste Informationsmedien zum Thema Musik Gesamt Mädchen Jungen Fernsehen Radio Internet Tageszeitung Zeitschriften Bücher sonst. Quellen Basis: Befragte, die sich für Musik interessieren, n=961 Wichtigste Informationsmedien zum Thema Liebe/Partnerschaft Gesamt Mädchen Jungen Fernsehen Radio Internet Tageszeitung Zeitschriften Bücher sonst. Quellen Basis: Befragte, die sich für Liebe/Partnerschaft interessieren, n=838

15 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 13 Beispiel 3: Dem Thema Ausbildung/Beruf bringen drei Viertel der Jugendlichen hohes Interesse entgegen. Als wichtigstes Informationsmedium in diesem Bereich nennen fast die Hälfte dieser Jungen und Mädchen das Internet. Es folgen mit deutlichem Abstand Zeitschriften und die Tageszeitung. Wichtigste Informationsmedien zum Thema Ausbildung/Beruf Gesamt Mädchen Jungen Fernsehen Radio Internet Tageszeitung Zeitschriften Bücher sonst. Quellen Basis: Befragte, die sich für Ausbildung/Beruf interessieren, n=821 Beispiel 4: Der Bereich Sport wird insgesamt von 72 Prozent der Jugendlichen als sehr wichtig eingestuft. Hier zeigt sich, dass diese Jugendlichen als Informationsquelle vor allem das Fernsehen (32 %) und Zeitschriften (23 %) heranziehen, das Internet ist hier drittwichtigstes Medium (19 %). Betrachtet man die Ergebnisse über alle Themenbereiche, so lassen sich die Kernkompetenzen der einzelnen Medien wie folgt beschreiben: Das Fernsehen liefert in der Wahrnehmung der Jugendlichen wichtige Informationen zu den Bereichen Filmund Fernsehstars, Sport, Musik-Stars und Bands, Musik sowie Kino und Filme. Das Internet ist für Jugendliche mittlerweile das Medium mit der weitesten Bandbreite. Egal welche speziellen Interessen die Jugendlichen haben, die Recherche im Internet soll häufig die gewünschten Informationen liefern. Besondere Kompetenzen weist das Medium nach Ansicht der Jugendlichen aber hinsichtlich der Themen Ausbildung, Beruf, Schule, Computerspiele und Computer, Technik, Umwelt(schutz), Musik,

16 Seite 14 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Musikstars und Bands, Kino und Filme, Kunst und Kultur und Gesundheit und Medizin auf. Und wer sich für das Internet an sich interessiert, findet dort auch am ehesten neue Informationen. Nach wie vor ist die Tageszeitung auch für Jugendliche die wichtigste Informationsquelle für Themen aus den Bereichen regionale Politik, überregionale Politik und Wirtschaft. Publikumszeitschriften haben für Jugendliche ihre Stärke bei den Themen Mode und Kleidung, Autos, Freundschaft, Musik-Stars und Bands, Kino und Filme, Kunst und Kultur. Bücher sind das wichtigste Medium, wenn es um Informationen über Kunst und Kultur oder Gesundheit und Medizin geht. Das Radio schließlich wird von den Jugendlichen weniger mit gezielten Themenkompetenzen in Verbindung gebracht. Es ist ein tagesbegleitendes, unterhaltendes Medium, das hauptsächlich den Bereich Musik abdeckt. Im Laufe des Zuhörens bedient es gleichzeitig quasi nebenbei Informationsbedürfnisse. Wichtigste Informationsmedien zum Thema Sport Gesamt Mädchen Jungen Fernsehen Radio Internet Tageszeitung Zeitschriften Bücher sonst. Quellen Basis: Befragte, die sich für Sport interessieren, n=790

17 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite Medienbesitz Jugendlicher Die Ausstattung mit Medien und Geräten der Unterhaltungselektronik nimmt in Haushalten, in denen Jugendliche leben, immer weiter zu: Neben Fernsehgerät, Radio und Videorecorder zählen heute auch das Mobiltelefon (98 %) und der Computer (94 %) zum Standardinventar. Acht von zehn Haushalten verfügen nach Angaben der befragten Jugendlichen derzeit über die Möglichkeit, im Internet zu surfen im Vorjahr lag die Zugangsquote erst bei 65 Prozent. Und auch vergleichsweise neue Medien wie Mini- Disc-Recorder (26 %) und MP3-Player (16 %) weisen bereits eine erkennbare Verbreitung auf. Die persönliche Medien-Ausstattung der 12- bis 19-Jährigen ist 2002 im Vergleich zum Jahr 2001 damals bereits auf hohem Niveau eigentlich nur in einem Bereich weiter angestiegen: So hat sich der persönliche Handy-Besitz der Jugendlichen von 74 Prozent auf 82 Prozent erhöht. Über eine eigene HiFi-Anlage (mit CD-Player) verfügen 88 Prozent der befragten Jugendlichen, zwei Drittel haben ein eigenes Fernsehgerät und jeder Zweite kann auf einen eigenen Computer zugreifen. Spielekonsolen und Videorecorder finden sich in jedem dritten Jugendzimmer, einen eigenen Internetzugang haben 28 Prozent der Jugendlichen (2001: 25 %). Mädchen verfügen im allgemeinen über weniger eigene Medien und Geräte der Unterhaltungselektronik als Jungen. Am gravierendsten fällt der Unterschied beim Besitz von Spielekonsolen aus (Jungen: 48 %, Mädchen: 22 %). Aber auch hinsichtlich der persönlichen Verfügbarkeit von Computer und Internet liegt der Versorgungsgrad der Jungen um jeweils 15 Prozentpunkte über dem der Mädchen. Nur Handys und HiFi- Anlagen sind bei Jungen weniger verbreitet als bei Mädchen. Im Altersverlauf nimmt die persönliche Medienausstattung der Jugendlichen erwartungsgemäß zu, Ausnahme bilden lediglich Spielekonsolen für das Fernsehgerät, hier nimmt die Ausstattung mit zunehmendem Alter ab. 56 Prozent der 12- bis 13-Jährigen haben ein eigenes Fernsehgerät, bei den 18- bis 19-Jährigen steigt dieser Anteil auf 72 Prozent an. Auch die Ausstattung mit Videorecordern wächst bei der Betrachtung dieser Altersgruppen um das doppelte an (12 bis 13 Jahre: 20 %, 18 bis 19 Jahre: 41 %). Ein eigenes Handy haben 69 Prozent der 12- bis 13-Jährigen, bei den 18- bis 19- Jährigen kann mit 91 Prozent nahezu von einer Vollversorgung gesprochen werden. Und während sich der Computer-Besitz über die Altersgruppen hinweg als stabil er-

18 Seite 16 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest weist, können mehr 18- bis 19-Jährige vom eigenen Internetzugang aus surfen als 12- bis 13-Jährige (32 % bzw. 19 %). Gerätebesitz Jugendlicher 2002 HiFi-Anlage mit CD-Player Handy Fernsehgerät einzelner CD-Player Computer/PC Spielkonsole Videorecorder Internetzugang Mini-Disc-Recorder MP3-Player Jungen Mädchen DAT-Recorder Quelle: JIM 2002; Angaben in Prozent Basis: alle Befragten, n=1.092 Unterschiede hinsichtlich des Gerätebesitzes lassen sich auch bezüglich der Schulbildung der Befragten feststellen. So haben mehr Hauptschüler (70 %) als Gymnasiasten (60 %) ein eigenes Fernsehgerät, und auch Spielekonsolen sind bei Jugendlichen mit geringerer formaler Bildung deutlich stärker im eigenen Besitz (Hauptschüler: 47 %, Gymnasiasten: 26 %). Anders das Bild bei Computern und Internet-Zugängen: Diese sind bei Hauptschülern (Computer: 37 %, Internet-Zugang: 21%) deutlich weniger weit verbreitet als bei Gymnasiasten (Computer: 51 %, Internet-Zugang: 31 %). Der Vergleich des persönlichen Medienbesitzes bei Jugendlichen im Jahr 2002 mit dem Jahr 1998 zeigt, mit welcher Dynamik innerhalb von nur fünf Jahren neue (Kommunikations-)Medien Einzug in die deutschen Jugendzimmer gehalten haben. Dabei haben Mobiltelefone die steilste Karriere hinter sich, im Vergleich zum Jahr 1998 hat sich der Versorgungsgrad Jugendlicher verzehnfacht! Die persönliche Ausstattung mit Computern hat ebenso wie die Versorgung mit Spielekonsolen um 12 Prozentpunkte zugenommen.

19 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 17 Gerätebesitz Jugendlicher 2002 und 1998 HiFi-Anlage mit CD-Player Handy Fernsehgerät einzelner CD-Player Computer/PC Spielkonsole Videorecorder Internetzugang* Mini-Disc-Recorder* MP3-Player* DAT-Recorder* * 1998 nicht erhoben Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Basis: alle Befragten: 2002: n=1.092; 1998: n=803

20 Seite 18 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 6. Medien und Freizeit Das Fernsehen ist auch im Jahr 2002 das Medium, das die meisten Jugendlichen erreicht - 94 Prozent sehen mindestens mehrmals pro Woche fern. Auf dem zweiten Rang folgt dicht dahinter die Nutzung von Tonträgern (93 %), den dritten Platz nimmt das Radio ein (86 %). Mehr als zwei Drittel der Jugendlichen nutzen mind. Mehrmals pro Woche einen Computer. Tageszeitungen werden von 56 Prozent der Jugendlichen mindestens mehrmals pro Woche gelesen, es folgen Bücher (37 %), Zeitschriften (43 %) und Videos (20 %). Die geschlechtsspezifische Betrachtung der Nutzung einzelner Medien macht deutlich, dass Mädchen und junge Frauen eine höhere Affinität zu auditiven Medien aufweisen als Jungen. Besonders stark ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern bei der Buchnutzung. Jedes zweite Mädchen greift täglich bis mehrmals pro Woche zu einem Buch, bei den Jungen tut dies nur jeder Vierte. Anders sieht es bei Computern aus: Noch immer nutzen Jungen Computer häufiger als gleichaltrige Mädchen (77 % bzw. 62 %). Auch das Anschauen von Videos ist für Jungen deutlich attraktiver als für Mädchen. Medien-Beschäftigungen in der Freizeit täglich/mehrmals pro Woche - Fernseher Musik-CDs/Kassetten Radio Computer Zeitung Zeitschriften/Magazine Bücher Video Hörspielkassetten Comics Kino Jungen Mädchen Basis: alle Befragten, n=1.092

21 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 19 Mit zunehmendem Alter der Jugendlichen gewinnt die Zeitungslektüre an Bedeutung, die Zuwendung zu Hörspielkassetten, Comics und Büchern lässt hingegen nach. Bildungsspezifische Unterschiede zeigen sich insbesondere im Bereich Computer: Nur 56 Prozent der Hauptschüler zählen zu den häufigen PC-Nutzern gegenüber 78 Prozent der Gymnasiasten. Ähnlich ausgeprägt ist der Unterschied bei den Medien Buch und Zeitung. Gymnasiasten nutzen diese Printmedien viel häufiger als gleichaltrige Hauptschüler. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt hinsichtlich der Computernutzung einen Anstieg um sechs Prozentpunkte, die Werte der restlichen Medien-Beschäftigungen sind hingegen stabil geblieben. Auch der Fünf-Jahres-Vergleich zeigt im Kern ein stabiles Bild. Bei Computern allerdings ist ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen (plus 22 Prozentpunkte). Leichte Rückgänge verzeichnet die Nutzung von Zeitschriften (minus sechs Prozentpunkte), Zeitungen und Videos (je minus drei Prozentpunkte). Medien-Beschäftigungen in der Freizeit 2002 und täglich/mehrmals pro Woche - Fernseher Musik-CDs/Kassetten Radio Computer Zeitung Zeitschriften/Magazine Bücher Video Hörspielkassetten Comics Kino Gesamt 2002, n=1.092 Gesamt 1998, n= Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent

22 Seite 20 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 7. Fernsehen Das Fernsehen hat trotz zunehmender Computernutzung der Jugendlichen offensichtlich nicht an Attraktivität verloren. Unabhängig von Geschlecht, Altersstufe und besuchter Schulart ist der Fernseher das in der Freizeit am häufigsten genutzte Medium. Welche Programmanbieter und welche -inhalte werden von den Jugendlichen präferiert? Die ohne Vorgaben gestellte Frage nach dem liebsten bzw. zweitliebsten Fernsehsender wird von 55 Prozent mit Pro 7, von 42 Prozent mit RTL, von 23 Prozent mit RTL 2, von 21 Prozent mit MTV, von zehn Prozent mit VIVA und von jeweils neun Prozent mit ARD und SAT.1 beantwortet. 2 Dabei sprechen sich Jungen und junge Männer häufiger für Pro Sieben und RTL 2 aus als Mädchen, diese wiederum favorisieren fast doppelt so häufig wie Jungen den Sender RTL. Größeren Anklang bei den Mädchen finden auch die Musiksender MTV und Viva sowie das Erste Programm der ARD. Liebstes/Zweitliebstes Fernsehprogramm 2002 Pro RTL RTL MTV Viva 6 13 ARD 6 13 Jungen Mädchen SAT Basis: alle Befragten, n= Sender, die unter fünf Prozent der Nennungen erhielten, werden nicht dargestellt.

23 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 21 RTL 2 steht vor allem bei den Jüngeren hoch im Kurs, die älteren Jugendlichen wenden sich vermehrt Pro 7 und MTV zu. Über Altersgrenzen hinweg erweist sich die Präferenz für ARD, SAT.1 und VIVA als relativ konstant. Unterschiede in der Senderpräferenz ergeben sich aber auch hinsichtlich der Schulbildung. Hauptschüler favorisieren doppelt so oft RTL 2 wie Gymnasiasten (32 % bzw. 16 %), gleiches gilt für den Musik- Sender VIVA (14 % bzw. 7 %). Umgekehrt geben Gymnasiasten häufiger das Erste Programm der ARD (11 %, Hauptschüler : 4 %) und Vox (7 %, Hauptschüler: 1 %) als Lieblingssender an. Liebstes/Zweitliebstes Fernsehprogramm 2002 Pro 7 RTL RTL 2 MTV Viva ARD SAT /13 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18/19 Jahre Basis: alle Befragten, n=1.092 Der Vergleich mit den Angaben von Jugendlichen aus dem Jahr 1998 zeigt, wie sich die Präferenzen für die Sender in den vergangenen fünf Jahren verändert haben. So zählten Pro 7 und RTL bereits 1998 zu den beliebtesten Sendern der 12- bis 19- Jährigen, wobei Pro 7 seinen Vorsprung aktuell weiter ausbauen konnte, RTL hingegen an Sympathie etwas verloren hat. Den dritten Rang belegte im Jahr 1998 der Musiksender VIVA mit 18 Prozent (2002: 10 %), gefolgt von SAT.1 (16 %; 2002: 9 %) und dem Ersten (11 %; 2002: 9 %). Zugewinne bei den Jugendlichen können vor allem RTL 2 und MTV verzeichnen. Zählten 1998 nur acht Prozent der Jugendlichen RTL 2 zu ihrem liebsten/zweitliebsten Programm, so sind es im Jahr 2002 dreimal so viele. Ein ähnliches Phänomen weist der Musiksender MTV auf, den 1998 nur sieben Prozent als Lieblingssender nannten nimmt er mit 21 Prozentpunkten den vierten Rang auf der Beliebtheits-Skala der Jugendlichen ein.

24 Seite 22 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Liebstes/Zweitliebstes Fernsehprogramm 2002 und 1998 Pro RTL RTL MTV 7 21 Viva ARD SAT Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Basis: alle Befragten: 2002: n=1.092; 1998: n=803 Die Nennungen der Jugendlichen hinsichtlich ihrer liebsten Sendungen im Fernsehen (ohne Vorgaben, bis zu drei Angaben) machen deutlich, welche Sendeformate zum Gesamtimage der einzelnen Sender einen Beitrag leisten. In der nachstehenden Darstellung wurden die zahlreichen Einzelnennungen zu Kategorien zusammengefasst. Daily Soaps (48 %), Comics und Zeichentrick (38 %), Comedy und Sitcom (31 %), sowie Krimis/Mystery (16 %) zählen demnach zu den beliebtesten Fernsehangeboten der 12- bis 19-Jährigen. Die bei Jugendlichen mit Abstand beliebteste Fernsehsendung ist die RTL-Serie Gute Zeiten schlechte Zeiten, die von 23 Prozent (Mädchen: 36 %; Jungen: 10 %) der Befragten genannt wird. Für jeden fünften 12- bis 19-Jährigen gehören die Simpsons zur liebsten Fernsehsendung (Mädchen: 11 %, Jungen: 28 %). Neben den Daily Soaps sind bei Mädchen und Jungen Frauen auch Sendungen aus dem Bereich Comedy und Sitcom (z.b. Sabrina Total verhext ) sehr beliebt. Zeichentrick, Sportsendungen und Informationssendungen/Nachrichten sind hingegen bei Jungen beliebter.

25 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 23 Lieblingssendung im Fernsehen bis zu drei Angaben - Daily Soaps Comics/Zeichentrick Sitcoms/Comedy Info/Nachrichten Sportsendungen 5 29 Krimis/Mystery Musiksendungen Serien Spiel-/Kinofilme Jungen Mädchen Basis: alle Befragten, n=1.092

26 Seite 24 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 8. Radio Neben Fernsehen und Tonträgern ist auch das Radio fest in den Alltag Jugendlicher integriert. So geben 86 Prozent der 12- bis 19-Jährigen an, mindestens mehrmals pro Woche Hörfunkprogramme zu nutzen. Nach Selbsteinschätzung der Jugendlichen beträgt ihre durchschnittliche Radionutzung 138 Minuten am Tag (Montag bis Freitag). 3 Musik ist dabei das wichtigste Radio-Element für Jugendliche (Top Box Wert 1 und 2: 95 Prozent), wie die Bewertung vorgegebener Programmbestandteile des Radios mit Hilfe einer 6er Skala (1 = ist für mich sehr wichtig, 6 = ist für mich überhaupt nicht wichtig) zeigt. Am zweitwichtigsten sind den 12- bis 19-Jährigen Nachrichten (68 %), es folgen Veranstaltungshinweise für die Region in der die Jugendlichen leben (61 %) sowie humoristische bzw. Comedy-Beiträge (60 %). Für jeweils etwa die Hälfte der Jungendlichen sind Elemente wie Sport, Informationen über Musikkonzerte der jeweiligen Radiosender, themenspezifische Radio-Sendungen oder regionale Beiträge wichtige Bestandteile eines Radioprogramms. Interaktive Elemente wie Hörerwünsche (44 %), aber auch die Moderation (43 %) oder Tipps rund um das Internet (40 %) oder Computerspiele (31 %) sind nicht mehr ganz so vielen Jugendlichen sehr wichtig. Die Präferenzen für einzelne Programmbereiche weisen teilweise geschlechtsspezifische Unterschiede auf. Regionale Veranstaltungen, Veranstaltungen/Konzerte von Radiosendern, Moderation und Hörerwünsche sind für Mädchen wichtiger als für Jungen. Demgegenüber sind insbesondere Sportberichte und Tipps für Computerspiele für Jungen und junge Männer von größerer Bedeutung. Der Vergleich mit dem Jahr 1998 zeigt, dass sich die Präferenzen für Programminhalte leicht verändert haben. Zugenommen hat demnach die Wichtigkeit von Nachrichten und regionalen Informationen, während komödiantische Beitragsformen, Hörerwünsche und die Moderation im Jahr 2002 für die Jugendlichen etwas weniger wichtig sind als noch im Jahr Die Media Analyse 2002 hat für die durchschnittliche Radionutzung 14- bis 19-Jähriger mit 112 Minuten einen etwas geringeren Wert ermittelt (Media Analyse 2002 Radio II, Montag- Freitag, Uhr; vgl. auch Trotzdem bildet die Selbsteinschätzung der Jugendlichen das reale Nutzungsverhalten offensichtlich relativ gut ab.

27 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 25 Wichtigkeit Radiobeiträge 2002 Top Boxes 1 & 2 (von 6) Musik Nachrichten/Aktuelles regionale Veranstaltungshinweise Humor/Sketch Sport Veranst./Konzerte von Sendern* Sendungen zu interessanten Themen regionale Berichte Hörerwünsche Moderation Internet-Tipps Tipps für Computerspiele Spiele/Quiz Jungen Mädchen Basis: alle Befragten, n=1.092 Wichtigkeit Radiobeiträge 2002 und 1998 Top Boxes 1 & 2 (von 6) Musik Nachrichten/Aktuelles regionale Veranstaltungshinweise Humor/Sketch Sport Veranst./Konzerte von Sendern* Sendungen zu interessanten Themen regionale Berichte Hörerwünsche Moderation Internet-Tipps* Tipps für Computerspiele* Spiele/Quiz * 1998 nicht erhoben Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Basis: alle Befragten, 2002: n=1.092, 1998: n=803

28 Seite 26 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 9. Bücher 37 Prozent der 12- bis 19-Jährigen zählen zu den regelmäßigen Buchlesern (mindestens mehrmals pro Woche), insgesamt 86 Prozent geben an, zumindest selten ein Buch zur Hand zu nehmen. Der Anteil der Nicht-Leser unter den Jugendlichen beträgt im Jahr Prozent. Um die Intensität der Buchnutzung näher beschreiben zu können, wurde bei den Lesern (86 Prozent, n=941) die Anzahl der bis zum Zeitpunkt des Interviews im Jahr 2002 bereits gelesenen Bücher (also Januar bis Juli 2002) erhoben. Diese Rekapitulation, die ja auf die Erinnerung der Jugendlichen über einen vergleichsweise langen Zeitraum zurückgreift, dient weniger der Darstellung exakter Daten, vielmehr geht es hier um die Ermittlung von Mengengerüsten. Nach eigenen Angaben haben die 12- bis 19-Jährigen im Zeitraum Januar bis Juli 2002 im Durchschnitt acht Bücher gelesen. Der Geschlechtervergleich zeigt auch hier wieder ein Ungleichgewicht. Während Mädchen und junge Frauen im ersten Kalenderhalbjahr durchschnittlich auf neun Bücher kommen, lasen die jungen Männer im gleichen Zeitraum nur sechs Bücher. Insgesamt gaben sechs Prozent der Jugendlichen an, bisher noch kein Buch gelesen zu haben (Mädchen: 5 %, Jungen: 8 %). Sehr unterschiedlich ausgeprägt zeigt sich das Leseverhalten der einzelnen Altersstufen. Insgesamt haben die jüngeren Befragten im gleichen Zeitraum durchschnittlich doppelt so viele Bücher gelesen als ältere Jugendliche (12-13 Jahre zehn Bücher bzw. fünf Bücher bei den 18- bis 19-Jährigen). Während nur drei Prozent der 12- bis 13- jährigen Leser im abgefragten Zeitraum noch kein Buch gelesen hatten, waren es bei den 18- bis 19-Jährigen mit 11 Prozent mehr als dreimal so viele. Der Vergleich zwischen den verschiedenen Schultypen zeigt, dass Gymnasiasten nur etwas mehr lesen als Hauptschüler (acht bzw. sieben Bücher im Durchschnitt). Gleichzeitig gehören aber Gymnasiasten und Realschüler weniger oft als Hauptschüler zu denjenigen, die im abgefragten Zeitraum keine Bücher gelesen haben (jeweils 6 % bzw. 8 %).

29 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite Computer 10.1 Computernutzung: Profil, Frequenz und Ort lm Frühsommer 2002 zählen 93 Prozent der 12- bis 19-Jährigen zur Gruppe der Computer-Nutzer (hier definiert als Personen, die sich mindestens einmal im Monat in ihrer Freizeit mit einem Computer beschäftigen). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um zehn Prozentpunkte. Geschlechtsspezifische und altersabhängige Unterschiede haben sich im Jahr 2002 weiter angeglichen. Dabei haben vor allem Mädchen und die Altersgruppe der 18- bis 19-Jährigen überdurchschnittliche Zuwächse zu verzeichnen. Betrachtet man die verschiedenen Bildungsgruppen, so zeigt sich zwar auch hier in allen Gruppen ein Anstieg, dennoch ist nach wie vor ein deutliches Gefälle sichtbar. Während 97 Prozent der Gymnasiasten zur Gruppe der Computernutzer zählen, sind es bei den Hauptschülern nur 84 Prozent. PC-Nutzer 2002 und mindestens einmal im Monat - Anteil Gesamt 2002 (n=1.092) Anteil Gesamt 2001 (n=2.018) Gesamt Jungen Mädchen Jahre Jahre Jahre Jahre HS RS Gym Quelle: JIM 2002; JIM 2001, Angaben in Prozent Vergleicht man die aktuellen Daten mit dem Jahr 1998, so hat sich der Anteil der Jugendlichen, die zumindest einmal im Monat einen Computer nutzen, innerhalb der letzten fünf Jahre von 71 auf 93 Prozent erhöht. Das 1998 noch deutlich ausgeprägte Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Computer-Nutzern ist so gut wie

30 Seite 28 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest nicht mehr vorhanden. Mehr Bestand hat hingegen die unterdurchschnittliche Zugangschance von Hauptschülern. Zwar ist der Anteil an Computer-Nutzern in dieser Bildungsgruppe am stärksten angewachsen (plus 26 Prozentpunkte), Hauptschüler bilden aber trotzdem noch immer das Schlusslicht. PC-Nutzer 2002 und mindestens einmal im Monat - Anteil Gesamt 2002 (n=1.092) Anteil Gesamt 1998 (n=803) Gesamt Jungen Mädchen Jahre Jahre Jahre Jahre HS RS Gym Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Mit welcher Häufigkeit wenden sich die 12- bis 19-Jährigen in ihrer Freizeit Computern zu sei es zum Spielen, Lernen oder Arbeiten? Auch im Jahr 2002 zählen Jungen und junge Männer (77 %) häufiger zu den intensiven Computernutzern (mindestens mehrmals pro Woche) als Mädchen und junge Frauen (62 %). Damit haben sich die Geschlechter weiter angenähert vor fünf Jahren zählten lediglich 33 Prozent der Mädchen und 63 Prozent der Jungen zu dieser Gruppe. Den größten Anteil intensiver Computer-Nutzer stellen im Jahr 2002 die 14- bis 15- und 16- bis 17-Jährigen (jeweils 75 %). Von den jüngsten der hier betrachteten Jugendlichen zählen 61 Prozent zu den intensiven Nutzern, bei den Ältesten sind es gut zwei Drittel. Neben dem Alter bringt auch der Bildungsgrad der Jugendlichen unterschiedliche Nutzungsintensitäten mit sich. Während nur gut die Hälfte der Hauptschüler zu den intensiven Computer-Nutzern zählen, sind über drei Viertel der Gymnasiasten dieser Gruppe zuzurechnen. Deutlich wird das Bildungsgefälle insbesondere auch bei der Betrach-

31 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 29 tung der Nicht-Nutzer. Während es bei den Gymnasiasten so gut wie keine Nicht- Nutzer gibt, haben drei Prozent der Realschüler und neun Prozent der Hauptschüler noch keine Erfahrung mit dem Computer gemacht gaben im Übrigen noch 32 Prozent der Hauptschüler an, nie einen Computer zu nutzen, bei den Gymnasiasten waren es schon damals lediglich 13 Prozent (Realschüler: 21 Prozent). Computer: Nutzungsfrequenz Gesamt Mädchen Jungen /13 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18/19 Jahre Hauptschule Realschule Gymnasium täglich/mehrmals pro Woche einmal/woche - merhrm./monat einmal/monat, seltener nie Basis alle Befragten, n=1.092 Insgesamt ist der Anteil der sogenannten Heavy-User (Nutzung mindestens mehrmals pro Woche) von 48 Prozent im Jahr 1998 auf 70 Prozent im Jahr 2002 angestiegen. Entsprechend zurückgegangen ist die Gruppe der Nicht-Nutzer: Zählte im Jahr 1998 noch jeder fünfte Jugendliche zu dieser Gruppe, sind es aktuell nur noch drei Prozent.

32 Seite 30 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Computer: Nutzungsfrequenz und täglich/mehrmals pro Woche einmal/monat, seltener einmal/woche - merhrm./monat nie Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Basis alle Befragten: 2002: n=1.092; 1998: n=803 Die regelmäßige Zuwendung zum Computer (mindestens mehrmals pro Woche) findet bei drei Viertel aller Jugendlichen (76 %) zu Hause statt, gefolgt von der Nutzung bei Freunden und in der Schule (19 % bzw. 18 %). Öffentliche Orte wie Jugendeinrichtungen, Internet-Cafés, Büchereien oder Kaufhäuser/PC-Läden spielen bei der Computernutzung eine nachgeordnete Rolle. Jungen und junge Männer geben häufiger als Mädchen und junge Frauen an, den Computer zu Hause (83 % bzw. 69 %) und bei Freunden (26 % bzw. 11 %) zu nutzen. Betrachtet man die Nutzungsorte danach, ob Jugendliche dort überhaupt - also zumindest selten einen Computer nutzen, zeigt sich ein breiteres Spektrum. So liegt auch hier die Computer-Nutzung zu Hause (95 %) an der Spitze, aber auch bei Freunden (81 %), an der Schule (69%) oder bei Verwandten (58 %) haben die Jugendlichen Zugang zu diesem Medium. In Jugend- oder Freizeiteinrichtungen sitzen 31 Prozent der 12- bis 19-Jährigen zumindest selten am Computer, es folgen Internet-Cafés (30 %), Büchereien (29 %) und PC-Läden bzw. Kaufhäuser (25 %).

33 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 31 Orte der Computernutzung täglich/mehrmals pro Woche - zu Hause Freunde Schule Arbeitsplatz Jugend-/ Freizeiteinrichtung Verwandte/ Bekannte Internet-Cafe Bücherei Kaufhaus/ PC-Laden Jungen Mädchen Basis: PC-Nutzer, n=1.013 Nicht nur das Geschlecht der Befragten, sondern auch der besuchte Schultyp haben Einfluss auf die Orte der Computernutzung. Während 82 Prozent der Gymnasiasten Computer regelmäßig zu Hause nutzen, geben dies nur 69 Prozent der Hauptschüler an. Für diese Jugendlichen sind Freunde oder die Schule als Nutzungs-ort - in Folge von Ausstattungsunterschieden zu Hause - bedeutsamer als für Realschüler oder Gymnasiasten. Orte der Computernutzung täglich/mehrmals pro Woche- zu Hause Freunde Schule Arbeitsplatz Jugend-/ Freizeiteinrichtung Verwandte/ Bekannte Inte rnet-c afe Bücherei Kaufhaus/ PC-Laden Hauptschule Realschule Gymnasium Basis: PC-Nutzer, n=1.013

34 Seite 32 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 10.2 Tätigkeiten am Computer Wie im Vorjahr ist auch 2002 das Surfen im Internet bzw. die Nutzung von Online- Diensten die am häufigsten von Jugendlichen am Computer ausgeführte Tätigkeit. 56 Prozent der 12- bis 19-Jährigen gehen mehrmals pro Woche oder täglich online das entspricht einer Steigerung um sieben Prozentpunkte zum Vorjahr. Den zweiten Platz nimmt bei dieser Betrachtung das Spielen von Computerspielen ein (44 %). Mit der fast gleichen Intensität nutzen Jugendliche den Computer als Abspielstätte von Musik-CDs oder zum Schreiben von Texten. Ein Drittel arbeitet am Computer regelmäßig für die Schule, 15 Prozent der 12- bis 19-Jährigen nutzen mit dieser Intensität Lernprogramme. Speziellere Anwendungen wie die Nutzung von digitalen Nachschlagewerken (17 %), Bild- und Videobearbeitung (14 %), Malen und Zeichnen (11 %) oder Programmieren (9 %) werden nur von einem geringen Anteil der Jugendlichen regelmäßig ausgeübt. PC-Tätigkeiten täglich/mehrmals pro Woche - Internet/Online-Dienste Computerspiele mit PC Musik hören Texte schreiben für die Schule arbeiten PC-Nachschlagewerke Lernprogramme/-software Bild-, Foto-, Videobearbeitung malen, zeichnen, Grafiken programmieren Jungen Mädchen Basis: PC-Nutzer, n=1.013 Weibliche und männliche Nutzer setzen bei der Beschäftigung mit Computern unterschiedliche Schwerpunkte. Bei Mädchen und junge Frauen hat das Internet die höchste Priorität, danach folgt das Schreiben von Texten und die Arbeit für Schule oder Ausbildung. Jungen und junge Männer nutzen den Computer am häufigsten zum Spielen, auch das Surfen im Internet nimmt einen großen Stellenwert ein, sehr viel häufiger als Mädchen hören sie am Computer auch Musik.

35 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 33 Mit zunehmendem Alter der Jugendlichen nimmt das Spielen am Computer deutlich ab während 60 Prozent der 12- bis 13-jährigen Computer-Nutzer mehrmals pro Woche spielen, sind es bei den 18- bis 19-Jährigen nur noch 27 Prozent. Vergleicht man das Tätigkeitsprofil der Jugendlichen 2002 mit denen aus dem Jahr 1998, so zeigt sich sehr eindrucksvoll, mit welcher Dynamik das Internet Einzug in die Lebenswelt der 12- bis 19-Jährigen genommen hat. Gaben 1998 gerade sieben Prozent an, mehrmals pro Woche und häufiger online zu sein, so sind es aktuell achtmal so viele. Computerspiele haben, obwohl sie noch immer zu den häufigsten Computer- Anwendungen zählen, etwas an Faszination verloren, auch der gestalterische Umgang in Form von Zeichnen oder Grafiken erstellen, ist nach diesen Daten zurückgegangen. Auch gaben 1998 etwas mehr Jugendliche an, mit dem Computer für die Schule zu arbeiten oder Lernprogramme zu nutzen. Die Vermutung liegt nahe, dass die Jugendlichen, die bereits 1998 zu den Computer-Nutzern zählten, ein breiteres Anwendungsspektrum angaben, während die Jugendlichen heute die Nutzung stärker akzentuieren. PC-Tätigkeiten 2002 und täglich/mehrmals pro Woche - Internet/Online-Dienste Computerspiele mit PC Musik hören* 42 Texte schreiben für die Schule arbeiten PC-Nachschlagewerke* Lernprogramme/-software Bild-, Foto-, Videobearbeitung* malen, zeichnen, Grafiken programmieren * 1998 nicht erhoben Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Basis: PC-Nutzer: 2002: n=1.013; 1998: n=568

36 Seite 34 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 10.3 Einstellungen und Motive Was halten Jugendliche unabhängig davon ob und mit welcher Intensität sie zu den Nutzern zählen - von Computern? Welches Image haben Computer bei den 12- bis 19- Jährigen, und wie hat sich dies in den letzten fünf Jahren verändert? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde nun wieder allen Befragten eine Reihe von Statements mit der Bitte um Zustimmung auf einer 4er-Skala 4 vorgegeben. Prinzipiell zeigt sich, dass Jugendliche dem Computer positiv und aufgeschlossen gegenüber stehen. 95 Prozent (stimme voll und ganz/weitgehend zu) sehen den Computer als ein Medium, mit dem man interessante Sachen machen kann und das für die Schule nützlich ist (93 %). Für die meisten Jugendlichen sind Computer ebenso alltäglich wie Fernsehen und Radio (90 %), außerdem halten sie Computerkenntnisse für eine wichtige Voraussetzung, um später einen Beruf zu finden (79 %). Gut drei Viertel der Befragten bejahen zwar, dass ohne den Computer heute nichts mehr geht, dennoch halten sie ihn auch für ein teures Hobby. 75 Prozent aller Jugendlichen geben an, dass sich der Großteil der Freunde mit dem Computer beschäftigt. Dass mit dem Computer lernen auch Spaß machen kann, bestätigen 69 Prozent der Befragten, 66 Prozent sehen ihn als schöne Freizeitbeschäftigung. In den Aussagen spiegelt sich auch die versteckte Befürchtung, mit den Entwicklungen der Computerwelt nicht mithalten zu können so glauben sechs von zehn Jugendlichen, dass nur wenige mit dieser Entwicklung Schritt halten können. Trotz breiter Erfahrung halten 27 Prozent Computer für kompliziert und schwer bedienbar. Trotz hoher Einbettung der Computer- Nutzung in den Alltag, sieht knapp die Hälfte der Jugendlichen lieber fern als sich mit dem Computer zu beschäftigen, und immerhin 39 Prozent ziehen das Lesen von Büchern der Computernutzung vor. Und schließlich gibt jeder fünfte Jugendliche an, dass die eigenen Eltern ein distanziertes Verhältnis zu Computern haben. 4 Die Befragten konnten ihre Zustimmung zu den vorgegebenen Statements mittels der Angaben stimme voll und ganz zu, stimme weitgehend zu, stimme weniger zu oder stimme gar nicht zu ausdrücken.

37 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 35 Image Computer 2002 (1) - stimme voll und ganz /weitgehend zu - mit PC kann man interessante Sachen machen PC ist für die Schule nützlich PC gehört zum Leben wie TV und Radio PC ist wichtig, um später Beruf zu finden PC ist teures Hobby ohne PC geht heute nichts mehr meisten Freunde beschäftigen sich mit PC mit PC lernen macht Spaß Jungen Mädchen Basis: alle Befragten, n=1.092 Image Computer 2002 (2) - stimme voll und ganz/weitgehend zu - PC ist schöne Freizeitbeschäftigung wenige können bei PC- Entwicklungen mithalten lieber TV als PC-Beschäftigung gerne häufiger mit PC beschägtigen lieber Buch als PC- Beschäftigung PC kompliziert, kaum bedienbar Jungen Eltern halten nichts von PC Mädchen Basis: alle Befragten, n=1.092

38 Seite 36 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Vergleicht man die Angaben der Jugendlichen mit den Daten von 1998, so hat sich an der bereits damals geäußerten positiven Grundeinstellung trotz erweitertem Umgang wenig verändert. Der einzig markante Unterschied lässt sich hinsichtlich des Verhältnisses Computer Fernsehen ausmachen. So gaben vor fünf Jahren 60 Prozent der Jugendlichen an, das Fernsehen dem Computer vorzuziehen dieser Anteil ist 2002 um zwölf Prozentpunkte zurückgegangen. Bei der Präferenz für Bücher haben sich die Nennungen um vier Prozentpunkte verringert. Anhand vorgefertigter Aussagen wurde die Teilgruppe der 12- bis 19-jährigen Computer-Nutzer auch nach verschiedenen Motiven für ihre Computernutzung gefragt. Dabei gibt mehr als die Hälfte der Jugendlichen die Nutzung für Schule und Arbeit (51 %) als wichtiges Motiv für den Umgang mit Computern an. Auch Langeweile (44 %), die Präferenz für Computerspiele (40 %) und die Möglichkeit, Kontakt zu anderen Jugendlichen zu bekommen (38 %), sind wichtige Gründe für die Beschäftigung mit dem Computer. Häufiges Alleinsein ist für 19 Prozent der Jugendlichen oftmals Anlass zum Umgang mit Computern. Jungen und junge Männer nennen häufiger als Mädchen und junge Frauen die Affinität zu Computerspielen, häufige Langeweile oder Alleinsein als Motiv der Computernutzung an. Für Mädchen steht nach diesen Daten der zielgerichtete Umgang im Vordergrund. Motive der Computer-Nutzung stimme voll und ganz /weitgehend zu - Schule/ Arbeit Langeweile Computerspiele Kontakt zu Anderen 39 Jungen alleine sein Mädchen Basis: PC-Nutzer, n=1.013

39 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite Computerspiele Neben der Nutzung von Internet bzw. Online-Diensten bilden Spiele bei Jugendlichen die am zweithäufigsten ausgeübte Tätigkeit am Computer. In der öffentlichen Diskussion wird oftmals befürchtet, dass jugendliche Computerspieler sich von der Außenwelt abkapseln und vereinsamen. Die hier befragten Spiele- Nutzer (n=840) geben zu 50 Prozent an, dass sie sowohl alleine als auch gemeinsam mit anderen Computerspiele spielen. 15 Prozent spielen überwiegend gemeinsam mit anderen zusammen, ein Drittel gibt an, überwiegend alleine zu spielen. Jungen und Mädchen unterscheiden sich hierbei kaum, mit zunehmendem Alter nimmt der Anteil der alleine Spielenden etwas zu. Vor fünf Jahren sah die Situation nicht wesentlich anders aus, wenngleich damals noch etwas mehr jugendliche Spieler angaben, überwiegend gemeinsam mit anderen zu spielen. Dies gilt vor allem für Mädchen. Hintergrund hierfür dürfte die generelle Zunahme der Computernutzung bei Mädchen sowie der Anstieg in der Verfügbarkeit von Computern sein - sowohl im Haushalt als auch im persönlichen Besitz der Jugendlichen. Beim Computerspielen bin ich und überwiegend mit anderen zusammen überwiegend alleine halbe/halbe Mädchen Mädchen Jungen Jungen Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Basis: Nutzer v. PC-Spielen: 2002: n=840; 1998: n=517

40 Seite 38 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Die Präferenzen für die unterschiedlichen auf dem Markt befindlichen Spiele-Genre weisen auf deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede hin. Während für Jungen eher Action-, und Simulationsspiele zu den Favoriten gehören, bevorzugen Mädchen Strategie- und Denkspiele. Bei beiden Geschlechtern gleichermaßen beliebt sind Adventure-Spiele, auf größeres Interesse bei Jungen als bei Mädchen stoßen Rollenspiele. Für die Altersgruppe der 12- bis 19-Jährigen verlieren reine Jump`n Run-Spiele deutlich an Attraktivität. Liebste Computerspiele bis zu drei Nennungen - Strategie-/Denk-Spiele Action-Spiele Simulations-Spiele Adventure-Spiele Jungen Mädchen Rollen-Spiele 5 12 Jump `n Run-Spiele Basis: Nutzer v. PC-Spielen, n=840 Hinter den einzelnen Genres verstecken sich, wie die Einzelnennungen zeigen, höchst unterschiedliche Spieletypen und Präferenzen. Bei den Strategie- und Denkspielen ist Sim City das beliebteste Spiel, es wird von 24 Prozent der Mädchen und von acht Prozent der Jungen genannt. Auch Solitär (Mädchen: 18 %, Jungen: 2 %) oder Age of Empires (Mädchen: 7 %, Jungen: 11 %) und Die Siedler (Mädchen: 6 %, Jungen: 8 %) gelten als attraktive Angebote. Im Bereich der Action-Spiele geben neun Prozent der Mädchen das Moorhuhn an (Jungen: 2 %), demgegenüber erfreuen sich bei den Jungen die Spiele Counterstrike (22 % bzw. 4 %) und GTA 2 (12 % bzw. 2 %) großer Beliebtheit.

41 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 39 Unter den Simulationsspielen wird die Liste der offenen Nennungen von Spielen aus den Bereichen Fußball und Motorsport angeführt. Im Bereich der Adventure-Spiele liegen Star Wars (Mädchen: 1 %, Jungen: 7 %) und Tomb Raider (Mädchen: 7 %, Jungen: 2 %) vorne. Unter den Rollenspielen schließlich sticht vor allem Diablo (Mädchen: 1 %, Jungen: 10 %) hervor. Gegenüber der JIM-Studie aus dem Vorjahr haben Strategie-/Denk-Spiele leicht an Bedeutung verloren (2002: 55 %, 2001: 59 %), Action-Spiele hingegen konnten einen Zuwachs um sieben Prozentpunkte verzeichnen Computer und Schule Nach eigenen Angaben nutzen 64 Prozent (n= 698) der befragten Jugendlichen in der Schule zumindest selten einen Computer. Der Einsatz des Computers im Schulunterricht findet nach Einschätzung der Jugendlichen zu selten statt, acht von zehn Schülern wünschen sich eine stärkere Einbindung in der Schule. Der Computer wird nach Angaben der Schülerinnen und Schüler weniger universell in einem breiten Fächerkanon eingesetzt, vielmehr beschränkt sich die Einbindung in der Regel auf ein ganz bestimmtes Fach (75 %). Dies liegt sicherlich auch an der schulischen Computer- Ausstattung, die nur 15 Prozent der Schülerinnen und Schüler nach deren eigenen Angaben einen Computer-Zugang direkt im Klassenzimmer erlaubt. Auch steht der selbstbestimmte Umgang weniger im Mittelpunkt. 71 Prozent der Jugendlichen geben an, dass die Arbeit am und mit dem Computer in der Regel unter Anleitung eines Lehrers stattfindet. Dabei teilen sich die Schülerinnen und Schüler meist zu mehreren ein Gerät (67 %). Hinsichtlich der Anwendungen konstatieren zwei Drittel der Jugendlichen, dass sie sich in der Schule am Computer mit ganz anderen Dingen beschäftigen als zu Hause oder bei Freunden. Eine mehr oder minder regelmäßige Internetnutzung findet bei 63 Prozent der 12- bis 19-Jährigen statt, weit weniger verbreitet ist das Senden und Empfangen von s in der Schule. Die Nutzung von Lernprogrammen wird von der Hälfte der Befragten (51 %) bejaht. Insgesamt attestieren zwei Drittel der Jugendlichen den vorhandenen Schul-Computern eine gute technische Ausstattung. Trotz in der Regel gemischter Klassen ergeben sich an einigen Punkten unterschiedliche Angaben bei Mädchen und Jungen. So bestätigen 55 Prozent der Mädchen den Einsatz von Lernsoftware im Unterricht gegenüber 47 Prozent der Jungen. Diese wiederum geben zu 68 Prozent an, in der Schule im Internet zu surfen, bei den Mädchen

42 Seite 40 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest tun dies nur 57 Prozent. Auch sprechen Mädchen (58 %) ihren Lehrern eine größere Computerkompetenz zu als Jungen (44 %). Mädchen beurteilen die technische Ausstattung der Computer an der Schule auch besser als Jungen. Der generell häufig geäußerte Wunsch, den Computer öfter in den Schulunterricht zu integrieren, stößt - auf insgesamt sehr hohem Niveau - bei Jungen auf eine höhere Zustimmung als bei Mädchen (81 % bzw. 75 %). Computer-Nutzung in der Schule stimme voll und ganz zu - Wunsch, PC öfter zu benutzen nur in einem best. Fach meist unter Anleitung des Lehrers meist mit mehreren zusammen Nutzung ist anders als zu Hause Schul-PC technisch gut ausgestattet surfen im Internet Lehrer kennt sich besser aus Nutzung Lernprogramme s senden/empfangen PC im Klassenzimmer Jungen Mädchen Basis: Befragte, die in der Schule PC nutzen, n=698 Das Thema Computer und Schule wird von den Jugendlichen aller Bildungsgruppen mit wenigen Ausnahmen ähnlich bewertet. Einen Computer im Klassenraum haben 31 Prozent der Hauptschüler, aber nur 14 % der Realschüler und acht Prozent der Gymnasiasten. Die Integration von Lernprogrammen im schulischen Kontext wird von 63 Prozent der Hauptschüler, jedoch nur von 41 Prozent der Gymnasiasten bestätigt (Realschüler: 58 %). Auch bescheinigen mehr Hauptschüler (72 %) eine gute technische Ausstattung ihrer Schulcomputer als dies Realschüler und Gymnasiasten tun (63 % und 62 %). Schließlich schätzen Hauptschüler im Vergleich zu Realschülern und Gymnasiasten häufiger die Computerkompetenz ihrer Lehrern höher ein als die eigene (Hauptschüler: 62 %; Realschüler: 57 %, Gymnasiasten: 42 %). Es scheint, als ob die Schule im Bereich der Hauptschulen ein integratives Element darstellt. Die geringeren Zugangschancen der Jugendlichen aus sozial schwächeren Familien gleicht die Schule nach den hier vorliegenden Daten zumindest an einigen Stellen aus.

43 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite Computer-Ausstattung zu Hause Die Ausstattung des von den Jugendlichen zu Hause am häufigsten genutzten Computers kann als ausgesprochen gut bezeichnet werden. Dies steht wohl nicht zuletzt in Zusammenhang mit den zahlreichen Tiefpreis-Angeboten bei Multimedia-Computern. Mit CD-ROM-Laufwerk, Lautsprecher, Drucker, Soundkarte und inzwischen auch einem Internetzugang sind im Jahr 2002 die meisten Computer, die den Jugendlichen zu Hause zur Verfügung stehen, ausgestattet. Insgesamt können 85 Prozent der Jugendlichen von zu Hause aus das WWW und Online-Dienste nutzen. 30 Prozent gehen auf traditionellem Weg über ein Modem ins Internet, 29 Prozent nutzen die schnellere ISDN-Verbindung, und 18 Prozent surfen im WWW mit Hilfe eines DSL-Anschlusses. Netzwerkkarte, Scanner, 3D-Karte, CD-Brenner und Joystick steht jedem zweiten 12- bis 19-jährigen Computer-Nutzer zur Verfügung. 42 Prozent der Jugendlichen geben darüber hinaus an, dass der Computer zu Hause mit einem DVD-Laufwerk ausgestattet ist. Weit weniger verbreitet sind TV- oder Radio-Karten (21 bzw. 15 %). Vergleicht man die aktuelle Ausstattung mit der aus dem Jahr 1998, so fällt vor allem der Zuwachs beim Internet-Zugang (plus 50 Prozentpunkte) ins Auge. Ausstattung des Computers zu Hause 2002 und 1998 CD-ROM-Laufwerk Lautsprecher Drucker Internetzugang Soundkarte Netzwerk-Karte* Scanner 3D-Karte* CD-Brenner* 55 Joystick DVD-Laufwerk* TV-Karte Radio-Karte * 1998 nicht erhoben Quelle: JIM 2002, JIM 1998; Angaben in Prozent Basis: Befragte, die einen PC zu Hause haben: 2002: n=961; 1998: n=542 Die geschlechtsspezifischen Betrachtung weist jedoch deutliche Unterschiede bei der Hardware-Ausstattung von Mädchen und Jungen auf. Computer, die von Jungen genutzt werden, verfügen deutlich häufiger über Soundkarten, Joysticks, CD-Brenner,

44 Seite 42 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Netzwerkkarten und 3D-Karten Komponenten also, die für die Nutzung aufwendiger multimedialer und interaktiver Computerspiele benötigt werden. Ob Mädchen und jungen Frauen tatsächlich Computer nutzen, die über eine geringere technische Ausstattung verfügen, oder ob hier einfach eine größere Unkenntnis oder auch Gleichgültigkeit bezüglich der Hardware-Komponenten des heimischen Computern besteht, kann an dieser Stelle nicht geklärt werden. Ruft man sich aber das Tätigkeitsprofil der weiblichen Computer-Nutzer in Erinnerung, dann scheinen die Hardware-Komponenten eines Multimedia-Computers für diese Nutzergruppe weniger bedeutsam zu sein. Es bleibt abzuwarten, ob sich das Anwendungsprofil von Mädchen und jungen Frauen mit zunehmender technischer Ausstattung der Computer verändert. Ausstattung des Computers zu Hause 2002 CD-ROM-Laufwerk Lautsprecher Drucker Internetzugang Soundkarte Netzwerk-Karte Scanner 3D-Karte CD-Brenner Joystick DVD-Laufwerk TV-Karte Radio-Karte Jungen Mädchen Basis: Befragte, die einen PC zu Hause haben, n=961 Während fast alle Ausstattungskomponenten hinsichtlich des Bildungsgrades der Jugendlichen recht stabil sind, zeigen sich beim Internetzugang deutliche bildungsspezifische Unterschiede. So können 91 Prozent der Gymnasiasten von zu Hause aus ins Internet gehen, der Anteil bei Haupt- und Realschülern liegt mit jeweils 79 Prozent deutlich darunter. Der komfortable, schnelle und kostspieligere Zugang per DSL ist bei Gymnasiasten (23 %) fast doppelt so häufig vertreten als bei Hauptschülern (14 %).

45 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite Internet 11.1 Internetnutzung: Profil, Frequenz und Ort Definiert man die Nutzer von Internet und Online-Diensten anhand des Kriteriums nutze ich zumindest selten, so zählen im Jahr 2002 insgesamt 83 Prozent der Jugendlichen zu dieser Gruppe. Allein im Vergleich zur Erhebung aus dem Jahr 2001 bedeutet dies einen Anstieg um 20 Prozentpunkte. Während sich 2001 die Internet-Nutzer noch zu einem größeren Prozentsatz aus Jungen und jungen Männern zusammensetzten, ist das Verhältnis im Jahr 2002 ausgewogen. Alters- und bildungsspezifische Unterschiede lassen sich aktuell noch immer feststellen. Bei den 12- bis 13-Jährigen sind 74 Prozent zumindest selten online, bei den 18- bis 19-Jährigen steigt dieser Anteil auf 89 Prozent an. Während 92 Prozent der Gymnasiasten zur Gruppe der Internet- Erfahrenen gehören, sind es bei den Hauptschülern lediglich 69 Prozent. Internet-Nutzer 2002, 2001 und zumindest selten - Anteil Gesamt 2002 (n=1.092) Anteil Gesamt 2001 (n=2.018) Anteil Gesamt 1998 (n=803) Gesamt Jungen Jahre Jahre Jahre Jahre HS RS Gym Quelle: JIM 2002; JIM 2001; JIM 1998, Angaben in Prozent Mit welcher Dynamik sich der Kreis der jugendlichen Internet-Nutzer ausgeweitet hat, verdeutlicht ein Vergleich mit dem Jahr Zu diesem Zeitpunkt zählte die Gruppe derer, die zumindest selten das Internet nutzten, gerade 18 Prozent innerhalb von fünf Jahren hat sich die Internetgemeinde der Jugendlichen nahezu verfünffacht.

46 Seite 44 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Der Blick auf die Nutzungsfrequenz der 12- bis 19-jährigen Internet-Nutzer zeigt, dass zwei Drittel zu den intensiven Nutzern zählen, die täglich bzw. mehrmals pro Woche online sind. Ein weiteres Viertel kann als eher unregelmäßige Nutzer bezeichnet werden, die wöchentlich bzw. mehrmals im Monat surfen. Jeder zehnte User zählt hingegen zu den eher sporadischen Nutzern (einmal im Monat und seltener). Internet: Nutzungsfrequenz Gesamt Mädchen Jungen /13 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18/19 Jahre Hauptschule Realschule Gymnasium täglich/mehrmals pro Woche einmal/woche - merhrm./monat einmal/monat seltener Basis Internet-Nutzer: 2002: n=904 Die Häufigkeit der Internetnutzung ist bei Mädchen etwas geringer ausgeprägt als bei Jungen. Im Altersvergleich weisen nur die 12- bis 13-Jährigen eine unterdurchschnittliche Nutzungsintensität auf. Der Bildungsgrad der Jugendlichen spielt bei der Nutzungshäufigkeit hingegen kaum eine Rolle. Zwar zählen Hauptschüler generell weniger oft zur Gruppe der Internet-Nutzer als Gymnasiasten. Wenn Jugendliche aber zum Kreis der Internet-Nutzer gehören, dann hat der Bildungsgrad kaum noch Einfluss auf die Nutzungsintensität. Der Vergleich mit dem Jahr 1998 zeigt, dass nicht nur der Anteil der interneterfahrenen Jugendlichen deutlich angestiegen ist, die Online-Nutzung hat sich auch als fester Bestandteil im Leben der Jugendlichen zunehmend etabliert. So gab im Jahr 1998 erst ein gutes Viertel der Internet-Nutzer an, täglich bzw. mehrmals pro Woche zu surfen, inzwischen sind es über zwei Drittel. Gleichzeitig ist der Anteil derer, die seltener als einmal pro Monat online sind von 19 Prozent auf sieben Prozent gesunken.

47 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 45 Internet: Nutzungsfrequenz und täglich/mehrmals pro Woche einmal/woche - mehrm./monat einmal/monat seltener Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Basis Internet-Nutzer: 2002: n=904; 1998: n=142 Die regelmäßige Internetnutzung (mindestens mehrmals pro Woche) gestaltet sich hinsichtlich der Nutzungsorte ähnlich wie die Computernutzung und findet bei 61 Prozent der Jugendlichen zu Hause statt. 15 Prozent nutzen das Internet in der Schule, 13 Prozent bei Freunden und sechs Prozent am Arbeitsplatz. Öffentlich zugängliche Computer mit Internet-Anschluss, wie beispielsweise in Freizeiteinrichtungen, in Computerläden/Kaufhäusern oder auch in Internet-Cafés spielen kaum eine Rolle. Jungen und junge Männer zeichnen sich hier durch eine etwas stärkere Nutzung zu Hause (65 %) aus als Mädchen und junge Frauen (56 %), gleiches gilt für das Surfen im Internet bei Freunden (Jungen: 17 %, Mädchen: 8 %). Deutlichere Unterschiede bezüglich der Nutzungsorte des Internets zeigen sich beim Vergleich der verschiedenen Bildungsgruppen. Während bei den regelmäßigen Nutzern zwei Drittel der Gymnasiasten von zu Hause aus online gehen, sind es bei den Hauptschülern lediglich 54 Prozent. Diese kompensieren das geringere Zugangspotential von zu Hause aus durch eine stärkere Außer-Haus-Nutzung. So nutzen Hauptschüler das Internet bei Freunden, in der Schule, in Jugend- oder Freizeiteinrichtungen, bei Verwandten/Bekannten und im Internet-Café häufiger als es Realschüler oder Gymnasiasten tun.

48 Seite 46 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest zu Hause Schule Freunde Arbeitsplatz Jugend-/Freizeiteinrichtung Verwandte/ Bekannte Internet-Café Bücherei Kaufhaus/ PC-Laden Orte der Internet-Nutzung täglich/mehrmals pro Woche Hauptschule Realschule Gmnasium Basis: Internet-Nutzer, n= Tätigkeiten im Internet Welche Anwendungen im Internet üben im Jahr 2002 große Attraktivität auf die Jugendlichen aus? An erster Stelle der regelmäßig (mindestens mehrmals pro Woche) ausgeführten Aktivitäten im Internet steht mit 48 Prozent das Empfangen und Versenden von s. Die Suche nach Informationen (35 %) und das Anhören von Musik im Internet (30 %) folgen an zweiter und dritter Stelle. Ein Viertel der jugendlichen Internet-Nutzer besucht regelmäßig einen sogenannten chat-room, mit gleicher Intensität erfolgt das Downloaden von Musik und das Abrufen von Nachrichten bzw. aktuellen Informationen (23 %). Jeder fünfte Jugendliche (21 %) nutzt das Internet regelmäßig für die Suche nach Informationen über Beruf/Universität, Schule bzw. Ausbildung. Jeder zehnte Internet-Nutzer lädt sich mehrmals pro Woche sonstige Dateien (ohne Musik oder Spiele) aus dem WWW. Genauso groß ist der Anteil derer, die nach regionalen Informationen oder Veranstaltungshinweisen suchen oder gemeinsam mit anderen Online-Spiele spielen. Jungen und junge Männer geben bei nahezu allen abgefragten Aktivitäten eine intensivere Nutzung an als Mädchen und junge Frauen. Ausnahme bildet das Versenden und Empfangen elektronischer Post, diese Form der Kommunikation wird von Mädchen häufiger ausgeübt als von Jungen. Relativ dicht beieinander liegen Jungen und Mädchen bei der generellen Informationssuche bzw. der Suche nach schul- oder berufsre-

49 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 47 levanten Inhalten und beim Chatten. Für Jungen bietet das Internet die Möglichkeit, sich intensiv mit den Themen Musik und Computerspiele auseinander zusetzen. Internet-Aktivitäten 2002 (1) - täglich/mehrmals pro Woche - Informations-Suche Musik/Sound hören Chat Musik-Download aktuelle Infos/News Berufs-/Bildungs-Informationen Dateien-Download regionale Veranstaltungen Netz-, Multi-User-Spiele Online-Filme/-Videos Jungen Mädchen Basis: Internet-Nutzer, n=904 Internet-Aktivitäten 2002 (2) - täglich/mehrmals pro Woche - Newsgroups Spiele-Download kostenfreie Bestellungen virtuelle Bibliotheken Datenbanken Internet-Radio Download Handy-Töne,-Logos Online-Banking Internet-TV kostenpflichtige Bestellungen Jungen Mädchen Basis: Internet-Nutzer, n=904

50 Seite 48 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Innerhalb der letzten Jahre hat sich das Internet sowohl technisch, inhaltlich als auch vom Umfang her kontinuierlich weiterentwickelt. Interessant ist darum der Rückblick auf das Jahr Welche Inhalte wurden von den damals 12- bis 19-Jährigen bevorzugt genutzt? An erster Stelle der Online-Tätigkeiten stand im Jahr 1998 die Suche nach Informationen zu einem bestimmten Thema. Das Anhören vom Musik bildete 1998 für 22 Prozent der Jugendlichen die zweithäufigste Anwendung (2002: 30 %). Deutliche Unterschiede hinsichtlich der regelmäßigen Netz-Aktivitäten zeigen sich insbesondere beim Versenden und Empfangen von s. Während 1998 lediglich ein Fünftel der Jugendlichen regelmäßig s nutzte, kommuniziert 2002 knapp die Hälfte der Jugendlichen intensiv per elektronischer Post. Die Attraktivität von Netz- und Multi-User-Spielen, die Nutzung von Online-Datenbanken oder die Suche nach regionalen Informationen ist trotz deutlich verbreitertem Angebot erstaunlich stabil geblieben. Auswahl Internet-Aktivitäten 2002 und täglich/mehrmals pro Woche - Informations-Suche Musik/Sound hören Chat Musik-Download* aktuelle Infos/News* Berufs-/Bildungs-Informationen* Dateien-Download (alles) Dateien-Download (ohne Musik, Spiele, Handy)* regionale Veranstaltungen Netz-, Multi-User-Spiele * unterschiedliche Fragestellung Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Basis: Internet-Nutzer: 2002: n=904; 1998; n=142

51 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite Kommunikation per Das Senden und Empfangen von elektronischer Post ist die bei Jugendlichen am stärksten nachgefragte Online-Aktivität. Aktuell verfügt die Hälfte der -Nutzer über eine persönliche Online-Post-Adresse, ein Drittel kann anhand mehrerer Absender kommunizieren. Jeder fünfte Jugendliche, der s verschickt oder empfängt, tut dies über eine -Adresse, die im nicht (alleine) gehört. Im Jahr 2000 wurde dieser Fragenkomplex erstmals im Rahmen der JIM-Studie erhoben. Der Vergleich zeigt zum einen, dass immer mehr Jugendliche über eine persönliche -Adresse verfügen, zum anderen ist eine deutliche Zunahme bei der Mehrfachadresse beobachtbar. Anzahl eigener -Adressen und eine Adresse mehrere Adressen keine Adresse Quelle: JIM 2002; JIM 2000, Angaben in Prozent Basis: Nutzer von , 2002: n=813, 200: n=600 Deutlich mehr Jungen (35 %) als Mädchen (27 %) haben in punkto Online- Kommunikation mehrere Anlaufstätten, auch steigt mit zunehmendem Alter das persönliche Adressrepertoire deutlich an. Während bei den 12- bis 13-Jährigen nur 13 Prozent mehrere -Adressen haben, sind es bei den 18- bis 19-Jährigen bereits 41 Prozent. Durchschnittlich versenden die Jugendlichen pro Woche 8,3 s, der Posteingang in dieser Zeit liegt bei durchschnittlich 11,0 Nachrichten. Jungen und junge Männer versenden mit 9,8 s etwas mehr elektronische Post als Mädchen (7,0). Auch mit

52 Seite 50 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest dem Alter steigt die Anzahl der Postausgänge an (12-13 Jahre: 5,2; Jahre: 8,7). Jugendliche, die einen eigenen Internetzugang haben, versenden deutlich mehr Post als der Durchschnitt (11,4). Deutlichere Unterschiede ergeben sich hinsichtlich der Anzahl empfangener s. Pro Woche erreichen im Durchschnitt 11,0 Mails jugendliche Empfänger. Mädchen bekommen deutlich weniger Post als Jungen (8,6 zu 13,5), auch im Altersverlauf verdoppelt sich der elektronische Posteingang nahezu (12-13 Jahre: 6,8; Jahre: 11,1). Sogenannte Newsletter sind mit ein Grund dafür, dass die Jugendlichen mehr Post bekommen als sie selbst versenden. Knapp ein Drittel der er hat solche regelmäßigen Informationsdienste abonniert, 16 Prozent sogar gleich mehrere. Jungen und junge Männer zählen häufiger zu Abonnenten von Newslettern als Mädchen und junge Frauen. Am weitesten verbreitet sind -Newsletter bei den 16- bis 17-Jährigen. Anzahl abonnierter -Newsletter 2002 Gesamt Mädchen Jungen /13 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18/19 Jahre einen Newsletter mehrere Newsletter Basis Nutzer von n=813 Was haben diese regelmäßigen Informationen zum Inhalt? Etwa sieben Prozent der Jugendlichen erhalten regelmäßig von (ihrem) -Provider Post, rund fünf Prozent bekommen musikbezogene Nachrichten, bei etwa vier Prozent sind die Medien Absender der Meldungen (z.b. Fernsehsender, Zeitschriften), drei Prozent nennen Spiele und Quiz-Angebote. Daneben geben die Jugendlichen eine Vielzahl von Einzelnennungen ab, die die Bandbreite dieses Sektors wiederspiegeln.

53 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite Statements zum Thema Internet Welche Vorstellungen oder Erfahrungen haben Jugendliche im Zusammenhang mit dem Internet? Um eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, wurden allen Befragten - Nutzern wie auch Nicht-Nutzern - Aussagen rund um das Thema Internet mit der Bitte um eine persönliche Einschätzung 5 vorgelegt. Zwei Drittel der Jugendlichen sind der Meinung, dass das Internet immer neue Dinge bereit hält, ebenso viele betonen die Nützlichkeit für Schule und Ausbildung sowie die generelle Alltäglichkeit des Internet. Für gut die Hälfte der 12- bis 19-Jährigen scheint der Faktor Geld relevant zu sein, eine intensivere Internetnutzung müsste demnach mit geringeren Kosten verbunden sein. Auch der Spaßfaktor wird von mehr als der Hälfte aller Befragten explizit betont. Innerhalb des Freundeskreises ist die Internet-Nutzung weit verbreitet, für vier von zehn Jugendlichen ist das Internet ein attraktiver Platz, um neue Bekanntschaften zu schließen. Als Plattform für politische Kommunikation wird das Internet nur von einem geringen Teil der Jugendlichen gesehen. Image Internet stimme voll und ganz zu - neue Dinge für Schule/Ausbildung nützlich gehört heute dazu weniger Kosten -> häufigere Nutzung lustige Dinge Freunde beschäftigen sich mit Internet neue Leute kennenlernen zu viel Aufhebens ein Muss, wenn man dazugehören will Kontakt zu Politikern mit Jugendl. über Politik diskutieren Jungen Mädchen Basis: Befragte, die schon von Internet/Online-Diensten gehört haben, n= Ich lese Dir ein paar Aussagen vor, die man im Zusammenhang mit dem Internet so hört. Bitte sage mir jeweils, ob Du dieser Aussage voll und ganz, weitgehend, weniger oder gar nicht zustimmst.

54 Seite 52 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 11.5 Besuchte Seiten im Internet Auf welche Art und Weise navigieren Jugendliche im Internet, woher beziehen sie ihre Informationen, wo bestimmte Seiten zu finden sind. Die wichtigste Referenz für Adressen im Internet sind die eigenen Freunde. Ihren Empfehlungen folgt die Mehrzahl der jugendlichen Internet-Nutzer. Daneben spielt aber auch die Recherche in Suchmaschinen eine wichtige Rolle, um gewünschte Inhalte zu finden. Tipps oder Anregungen aus den sogenannten klassischen Medien hier waren Fernsehen, Zeitungen/Zeitschriften und das Radio vorgegeben bilden ebenfalls eine relevante Quelle. Vor allem die Printmedien liefern den 12- bis 19-Jährigen Impulse zur Informationssuche im Internet. Anregungen aus dem schulischen Kontext spielen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Dies überrascht ein wenig, betonen die Jugendlichen doch gerade in diesem Zusammenhang die Nützlichkeit des Internets. Das Angebot der Internet-Browser, persönliche Lesezeichen anzulegen, scheint für Jugendliche Internet-Nutzer hingegen wenig attraktiv zu sein. Auffinden von Angeboten im Internet nutze ich häufig/gelegentlich - Empfehlungen von Freunden 84 Suchmaschine 81 URLs aus Zeitungen/ Zeitschriften 57 URLs aus dem Fernsehen 45 URLs von Lehrern/Schule 34 URLs meiner Eltern 27 URLs aus dem Radio 26 Lesezeichen/Bookmarks Basis: Internet-Nutzer, n=904 Geschlechtsspezifische Unterschiede sind hier nur im geringen Ausmaß festzustellen. So haben Eltern, Lehrer bzw. Schule und das Radio für Mädchen und junge Frauen eine etwas größere Bedeutung als für Jungen und junge Männer. Männliche Internet- Nutzer hingegen orientieren sich beim Auffinden von Internet-Angeboten etwas stärker an ihren Freunden bzw. nutzen Suchmaschinen etwas intensiver.

55 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 53 Mit zunehmendem Alter der Internet-Nutzer gewinnen Suchmaschinen (12-13 Jahre: 66 %, Jahre: 87 %) für das Auffinden von Internetseiten an Bedeutung, Anregungen aus dem Fernsehen (12-13 Jahre: 52 %, Jahre: 39 %), aus dem Radio (12-13 Jahre: 31 %, Jahre: 22 %) oder durch die Eltern (12-13 Jahre: 36 %, Jahre: 21 %) werden hingegen weniger oft wahrgenommen. Die sogenannten klassischen Medien geben nicht nur Anreize zum Surfen, die entsprechenden Online-Angebote selbst sind für Jugendliche attraktiv. So geben drei Viertel der Internet-Nutzer an, bereits einmal Seiten von Fernseh-Sendern bzw. Fernseh- Sendungen aufgesucht zu haben, zwei Drittel haben sich auch schon beim Internet- Angebot eines Zeitschriftenverlags umgeschaut. Radiostationen wurden von mehr als der Hälfte der Jugendlichen schon einmal im Internet besucht. Internet-Angebote von Tageszeitungen haben 38 Prozent bereits genutzt. Die Homepage der eigenen Schule oder des Arbeitsgebers wurde von 62 Prozent der Jugendlichen schon einmal besucht. Durch das Angebot von Spiele-Anbietern haben sich 59 Prozent der Jugendlichen schon einmal durchgeklickt. Volkshochschulen (19 %), Regierungen bzw. Ministerien (17 %) oder Parteien (13 %) haben durch ihr Online-Engagement mittlerweile eine nicht unbeachtliche Reichweite bei Jugendlichen erlangt. Bereits besuchte Internet-Seiten 2002 TV-Sendung/-Sender Zeitschriften(-Verlage) Schule/Arbeitgeber Radiosender Spieleanbieter Tageszeitung(s-Verlage) Volkshochschule Comic(-Verlage) Ministerium/Regierung Jungen Mädchen Partei Basis: Internet-Nutzer, n=904

56 Seite 54 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen vor allem hinsichtlich der Spiele- Anbieter. 70 Prozent der Jungen haben solche Internet-Seiten schon einmal besucht, die für Mädchen vergleichsweise uninteressant sind (28 %). Auch Angebote, die politische Inhalte aufweisen sowie Seiten von Comicverlagen und Tageszeitungen erreichen mehr Jungen und junge Männer als Mädchen und junge Frauen. Näheren Aufschluss über die Nutzung der Online-Ableger klassischer Medien ergibt die Frage nach einem Besuch innerhalb der letzten 14 Tage (vom Zeitpunkt der Befragung). Hieraus ergibt sich eine ganz andere Rangreihe der Attraktivität. Zwar haben Fernsehsender bzw. -sendungen mit 74 Prozent generell die höchste Reichweite bei jugendlichen Internet-Nutzern, von dieser Gruppe haben aber nur 27 Prozent auch innerhalb der letzten 14 Tage auf die Homepage eines Fernsehanbieters zugegriffen. Hier nannten die Jugendlichen vor allem das Angebot von RTL, aber auch das von Pro 7. Bereits besuchte Internet-Seiten 2002 TV-Sendung/-Sender (n=665) Zeitschriften/-Verlage (n=576) Radiosender (n=510) Tageszeitungen/Verlage (n=340) schon einmal besucht (Basis: Internet-Nutzer, n=904) davon in den letzten 14 Tagen besucht (Basis: siehe Grafik) Radiostationen haben bei diesem Vergleich die höchste Attraktivität für Jugendliche. Denn obwohl nur 56 Prozent der Jugendlichen überhaupt schon einmal einen Radiosender im Internet besuchten, hat davon ein gutes Drittel dies auch innerhalb der vergangen zwei Wochen getan.

57 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 55 Bei den Zeitschriften und Zeitschriftenverlagen haben 30 Prozent der potentiellen Nutzer in jüngster Vergangenheit die Angebote genutzt. Hier geben die Jugendlichen vor allem Jugendtitel wie Bravo oder Yam (die Mädchen) und Computer(-Spiele)- Zeitschriften (die Jungen) an. Bei den Tageszeitungen schließlich zählen ein Viertel der Jugendlichen, die diese Angebote überhaupt nutzen, zum Kreis derer, die erst vor kurzem online Informationen abgerufen haben. Vor allem die Web-Versionen der regionalen Tageszeitungen stoßen bei den Jugendlichen auf Interesse. Überregionale Tageszeitungen werden nur vereinzelt genannt, dann aber die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Bild-Zeitung Schutz-Software Im Internet stehen nicht nur zahlreiche Informationen zu den verschiedensten Themen bereit, auf dem virtuellen Marktplatz werden auch viele zweifelhafte und unseriöse Inhalte verbreitet. Unter Aspekten des Jugendmedienschutzes sind hier vor allem pornografische, rassistische und gewaltverherrlichende Inhalte relevant. Im Internet ist es besonders leicht, die vom Gesetzgeber zum Schutz der Jugend initiierten Regelungen zu umgehen. Das gilt für die Anbieter solcher Inhalte genauso wie für die Konsumenten. Jugendliche surfen in erster Linie zu Hause bzw. bei ihren Freunden. Können sie hierbei uneingeschränkt auf alle Seiten zugreifen? Anders ausgedrückt wie viele Eltern versuchen durch Schutzprogramme oder Sperrvorrichtungen Einfluss auf das Surfverhalten ihrer Kinder zu nehmen? 6 Mit 61 Prozent gibt der Großteil der befragten Jugendlichen an, von zu Hause aus uneingeschränkt Seiten im Internet aufrufen zu können. Ein Viertel glaubt, nicht alles anklicken zu können, zwölf Prozent der 12- bis 19-jährigen Internet-Nutzer kann hierüber keine Auskunft geben. Bei fast der Hälfte der jüngeren Internet-Nutzern, den 12- bis 13-Jährigen, ist der Computer zu Hause mit einer Sicherheitsfunktion ausgestattet, immerhin 39 Prozent aber geben an, dass sie im Internet alles anklicken können. Und 6 Wie ist das bei Dir zu Hause? Kannst Du alle Seiten, die Du willst anklicken, oder gibt es Seiten, die Du nicht anklicken kannst, weil sie gesperrt sind?

58 Seite 56 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest auch jeder fünfte im Alter von 18 bis 19 Jahren hat nicht zu allen Internet-Angeboten Zugang. Einschränkungen beim Zugriff auf Internet-Seiten Computer zu Hause - kann alles anklicken kann nicht alles anklicken weiß nicht /13 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18/19 Jahre Basis: Internet-Nutzer, n=904 Jugendliche, die über einen eigenen Internetzugang zu Hause verfügen (n=291), sind dabei anscheinend strengeren Restriktionen unterworfen als der durchschnittliche Nutzer. Hier liegt der Anteil derer, die begrenzten Zugang zum Angebot des WWW haben, mit 71 Prozent über dem Durchschnitt (61 %) Auswirkungen der Online-Nutzung auf andere Beschäftigungen Mit 83 Prozent zählen im Jahr 2002 die meisten der 12- bis 19-Jährigen zu den Nutzern des Internets. Wirkt sich die für das Internet und Online-Dienste aufgewendete Zeit nach Auffassung der Jugendlichen auf andere Alltags-Aktivitäten aus? Den Internet-Nutzern wurde zur Beantwortung dieser Frage eine Liste verschiedener Tätigkeiten vorgeben. Sie wurden dann um eine Einschätzung gebeten, ob sie für diese, seit ihrer Beschäftigung mit dem Internet, genauso viel, mehr oder weniger Zeit aufbringen.

59 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 57 Auswirkungen der Internet-Nutzung auf andere Beschäftigungen 2002 mit Freunden treffen für die Schule lernen Radio hören fernsehen Videos schauen verbringe genauso viel Zeit damit verbringe mehr Zeit damit lesen verbringe weniger Zeit damit Basis: Internet-Nutzer, n=904 Betrachtet man die subjektiven Einschätzungen der Jugendlichen, so scheinen die sozialen Kontakte nicht unter der Internet-Nutzung zu leiden. Knapp drei Viertel der 12- bis 19-Jährigen geben an, genauso viel Zeit für das Treffen mit Freunden aufzuwenden, ein Fünftel betont sogar, seit der Beschäftigung mit dem Internet mehr Zeit mit Gleichaltrigen zu verbringen. Ebenfalls ein Fünftel gibt an, weniger für die Schule zu lernen, was aber nicht zwangsläufig auf das Medium Internet zurückzuführen ist, sondern auch das Resultat veränderter Lerngewohnheiten sein kann. Wenn in der subjektiven Wahrnehmung der Jugendlichen - von einem Effekt bzw. einer Verlagerung der Beschäftigung geredet werden kann, dann vor allem im Bereich der klassischen Medien. Der Aussage, dass seit der Beschäftigung mit dem Internet weniger Zeit mit fernsehen, Videos oder dem Lesen verbracht wird, stimmen jeweils etwa 40 Prozent der Internet-Nutzer zu. Jungen und junge Männer scheinen dem eigenen Empfinden nach - durch die Online-Nutzung ihr Zeitbudget für andere Aktivitäten stärker einzuschränken als Mädchen und junge Frauen. Besonders deutlich wird das beim Lesen, einer Beschäftigung, der Jungen generell weniger Interesse entgegenbringen als Mädchen. Aber auch das Radio hören erscheint für männliche Internet-Nutzer verzichtbarer zu werden als für weibliche.

60 Seite 58 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Auswirkungen der Online-Nutzung auf andere Beschäftigungen verbringe weniger Zeit damit - lesen Videos schauen fernsehen Radio hören für die Schule lernen Jungen mit Freunden treffen 6 7 Mädchen Basis: Internet-Nutzer, n=904

61 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite Handy und SMS Das Mobiltelefon weist hinsichtlich seiner Verbreitung die wohl steilste Karriere im Bereich der Medien auf. Bis 2002 ist die Ausstattungsrate bei deutschen Jugendlichen kontinuierlich gestiegen. Besaßen 1998 lediglich acht und 1999 nur 14 Prozent ein eigenes Handy, so stieg der Anteil jugendlicher Handy-Besitzer im Jahr 2000 auf 49 Prozent an. Im Folgejahr erhöhte sich der Prozentsatz um weitere 25 Punkte, 2002 schließlich besitzen 82 Prozent aller Jugendlichen ein eigenes Handy. Handy-Besitzer 2002, 2001 und 1998 Gesamt 2002, n=1.092 Gesamt 2001, n=2.018 Gesamt 1998, n= Gesamt Jungen Mädchen Jahre Jahre Jahre Jahre HS RS Gym Quelle: JIM 2002; JIM 2001, JIM 1998, Angaben in Prozent Aktuell sind noch immer mehr Mädchen und junge Frauen in Besitz eines Handys als Jungen und junge Männer. Selbst die Jüngsten, die 12- bis 13-Jährigen, schließen immer stärker zu den nachfolgenden Altersgruppen auf. Bildungsspezifische Unterschiede lassen sich nicht feststellen, das Handy hat alle Bildungsschichten zu gleichen Teilen erreicht. Die ständige Erreichbarkeit wird bei drei Viertel der Jugendlichen über eine Prepaid -Karte (individuell auf- und abladbare Gesprächsguthaben) abgerechnet, nur für rund ein Viertel ist ein fester Handy-Vertrag abgeschlossen. Insbesondere (die Eltern) jüngere Nutzer machen von der Prepaid -Karte Gebrauch, wohl nicht zuletzt weil hier eine bessere Kostenkontrolle gewährleistet, jedoch gleichzeitig die Erreichbarkeit auch nach dem Abtelefonieren des Guthabens gegeben ist. Je älter die Ju-

62 Seite 60 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest gendlichen sind, desto eher verfügen sie über ein Mobiltelefon mit Festvertrag, bei den 18- bis 19-Jährigen beträgt dieser Anteil 44 Prozent. Nach Angaben der Jugendlichen betragen die monatlichen Handy-Kosten durchschnittlich 24,80. Bei Jungen und jungen Männern fallen die Gebühren etwas höher aus als bei Mädchen und jungen Frauen ( 25,60 bzw. 24,00), auch entstehen mit zunehmendem Alter der Jugendlichen deutlich höhere Kosten. Hiervon wenden die 12- bis 19-Jährigen nach eigenen Angaben etwa zwei Drittel selbst auf die Jüngeren weniger, die Älteren mehr. Aber: 22 Prozent bekommen die Kosten für das Handy komplett von anderen wohl meist den Eltern gesponsert und müssen nichts selbst zuzahlen (12-13 Jahre: 31 %, Jahre: 12 %). Monatliche Handy-Kosten in Euro - Gesamt 16,50 24,80 Jungen Mädchen 16,40 16,70 24,00 25,60 Gesamtkosten 12/13 Jahre 14/15 Jahre 7,80 12,00 16,80 21,20 davon zahlt Jugendlicher selbst 16/17 Jahre 18,10 26,60 18/19 Jahre 26,16 32, Basis: Handy-Besitzer, n=893 Diese Durchschnittswerte sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass einige Handy- Besitzer nach eigenen Angaben deutlich mehr Geld brauchen. So geben 14 Prozent an, eine monatliche Handygebühr von 50,00 und mehr zu haben. Bei den 12- bis 13- Jährigen beträgt dieser Anteil bereits sieben Prozent, bei den 14- bis 15-Jährigen sind es elf Prozent, bei den 16- bis 17-Jährigen dann 14 Prozent, und bei den 18- bis 19- Jährigen übersteigt bei jedem Fünften die Handy-Gebühr die 50-Euro-Marke.

63 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 61 Neben dem Telefonieren hat vor allem das Versenden und Empfangen von Kurznachrichten (SMS) eine hohe Attraktivität für die Jugendlichen. Pro Tag versenden die 12- bis 19-Jährigen Handy-Besitzer 4,2 SMS, im Gegenzug treffen durchschnittlich 5,3 SMS auf dem Display des Handys ein. Von der Möglichkeit, sich eine oder mehrere Newsletter auf das Handy schicken zu lassen, macht jeder zehnte Handy-Besitzer Gebrauch. 13. Medien im situativen Kontext Bei der Nutzung von Medien und ihren Inhalten sind viele unterschiedliche Dimensionen relevant. Neben den örtlichen Gegebenheiten, einer generellen Verfügbarkeit einzelner Medien und der Höhe des verfügbaren Zeitbudgets spielen auch die Inhalte der Medien, die eigenen Bedürfnisse und die persönlichen Erfahrungen eine große Rolle. In welchen Situationen treten Jugendliche mit welchen Bedürfnissen und Erwartungen an die einzelnen Medien heran? Wie in den vergangen JIM-Untersuchungen, wurden den Jugendlichen auch im Jahr 2002 verschiedenen emotionale Stimmungen und situative Begebenheiten vorgegeben und die Entscheidung für das jeweilige am besten passende Medium ermittelt. Zur Auswahl standen Radio, Fernsehen, Computer, CDs/Kassetten, Bücher, Zeitungen und - seit JIM 99 - Telefon bzw. Handy. Dem Wunsch Musik zu hören wird 2002 meist mit der Nutzung von Tonträgern wie CDs und Kassetten (46 %) sowie dem Radio (42 %) entsprochen. Acht Prozent der Jugendlichen genießen Musik mit Hilfe des Computers, wobei der Computer in erster Linie Jungen und jungen Männern als Wiedergabemedium von Musik dient (13 % bzw. Mädchen: 2 %). Im Vergleich zu 1998 hat hier die Bedeutung des Radios (42 %) zu-, die der Tonträger (56 %) abgenommen. Computer waren 1998 in dieser Situation noch keine Option der Jugendlichen. Das beste Rezept gegen Langeweile ist nach Ansicht der 12- bis 19-Jährigen auch 2002 das Fernsehen, gefolgt vom Computer (22 %), dem Radio, Büchern und Tonträgern (jeweils 10 %). Das Handy bietet nach Ansicht von acht Prozent die beste Möglichkeit, der Langeweile zu entfliehen. Bei den männlichen Befragten zeigt sich hier die Affinität zum Computer, ebenso wie das Fernsehen steht er bei 32 Prozent an erster

64 Seite 62 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Stelle. Bei den Mädchen sind das Fernsehen (39 %) und Bücher (15 %) noch vor Computer, Radio und Telefon/Handy (jeweils 11 %) die wichtigsten Medien zur Bekämpfung von Langeweile. Im Vergleich zu 1998 verzeichnen hier Computer und das Handy deutliche Zugewinne. Medienfunktionen 2002 und 1998 Wenn mir langweilig ist, nutze ich am ehesten... Radio Fernsehen Computer CDs/Kassetten Bücher Zeitungen Telefon/Handy* * 1998 nicht erhoben Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Basis: alle Befragten: 2002: n=1.092; 1998: n=803 Auf der Suche nach Informationen zu Veranstaltungen in der näheren Umgebung stellen aktuell Computer (37 %, 1998: 4 %), Zeitungen (28 %, 1998: 50 %) und das Radio (21 %, 1998: 30 %) die wichtigsten Medien dar. Hier hat die Zeitung den stärksten Kompetenzverlust erlitten bedienen sich Mädchen und junge Frauen eher der Zeitung als Jungen und junge Männer (33 % bzw. 23 %). Auch stellt der Computer bei Gymnasiasten (42 %) ein wichtigeres Recherchemedium dar als bei Real- (32 %) oder Hauptschülern (35 %). Beim Zusammensein mit Freunden sind insbesondere Tonträger (27 %) und das Radio (19 %) von Bedeutung. Aber auch der Computer (15 %), Fernseher und Telefon/Handy (jeweils 13 %) spielen keine unwesentliche Rolle. Während Mädchen stärker als Jungen beim Zusammensein mit Freunden Musikmedien wie CDs/ Kassetten (30 %, Jungen: 24 %) und Radio (27 %, Jungen: 11 %) den Vorzug geben, ist bei Jungen oftmals der Computer Bestandteil des Zusammentreffens (23 %, Mädchen: 7 %). Hier hat im Vergleich zu 1998 vor allem die Bedeutung der Tonträger (1998: 42 %) ab-, die des Handys zugenommen.

65 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 63 Sind Jugendliche mit ihren Eltern zusammen, so bildet der Fernseher bei 45 Prozent (1998: 52 %) das wichtigste Medium. 21 Prozent nennen an erster Stelle das Radio, (1998: 22 %). Die anderen Medien spielen im diesem Kontext keine Rolle. Medienfunktionen 2002 und 1998 Wenn ich mit Freunden zusammen bin, nutze ich am ehesten... Radio Fernsehen Computer CDs/Kassetten Bücher Zeitungen Telefon/Handy* * 1998 nicht erhoben Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Basis: alle Befragten: 2002: n=1.092; 1998: n=803 Bei Traurigkeit spenden in erster Linie die Tonträger (32 %) und das Radio (17 %) Trost. Für jeweils 14 Prozent sind in dieser Situation das Fernsehen und Telefon/Handy die am meisten genutzten Medien. Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigen sich in diesem Kontext insbesondere hinsichtlich der Nutzung von Computern (Mädchen: 2 %, Jungen: 10 %) und Handy (Mädchen: 17 %, Jungen: 10 %). Im Vergleich zu 1998 haben auch hier die Tonträger (43 %) die größten Verluste, von denen das Handy profitiert. Um Sorgen und Probleme des Alltags zu vergessen, eignen sich nach Meinung der Jugendlichen vor allem CDs/Kassetten (23 %, 1998: 31 %) und das Fernsehen (22 %, 1998: 25 %). Von Relevanz sind aber auch Radio und Computer (jeweils 13 %) sowie Bücher (10 %) und das Telefon/Handy (9 %). Mädchen greifen eher zu Büchern (14 %, Jungen: 6 %) und zum Telefon/Handy (12 %, Jungen: 6 %), Jungen bedienen sich eher des Computers (19 %, Mädchen: 7 %). Die schnelle Suche nach Informationen zu einem bestimmten Thema geht beim Großteil der 12- bis 19- Jährigen (73 %) mit der Nutzung des Computers einher. Das

66 Seite 64 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Fernsehen (8 %) oder auch Zeitungen (7 %) werden nur von wenigen als adäquate Quellen bei der Informationssuche gesehen. Im Bildungsvergleich zeigt sich, dass Gymnasiasten (80 %) mehr als Real- (70 %) und Hauptschüler (64 %) den Computer bei der Suche zu Rate ziehen. Hauptschüler (12 %) setzen stärker auf die Zeitung als Realschüler (8 %) und Gymnasiasten (4 %). Der Vergleich mit den Angaben Jugendlicher aus dem Jahr 1998 zeigt auf der Dimension Schnelligkeit einen starken Imagegewinn bei Computern, während Zeitungen und das Fernsehen hier große Verluste hinnehmen müssen. Medienfunktionen 2002 und 1998 Wenn ich schnell Informationen suche, nutze ich am ehesten... Radio 2 7 Fernsehen 8 25 Computer Bücher 4 Zeitungen Telefon/Handy* * 1998 nicht erhoben Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Basis: alle Befragten: 2002: n=1.092; 1998: n=803 Auf der Suche nach Spaß und Unterhaltung steht das Fernsehen mit 46 Prozent an erster Stelle, es hat in den vergangenen fünf Jahren sogar sechs Prozentpunkte hinzugewonnen. Es folgen Computer (15 %) und Radio (11 %). Aber auch Telefon bzw. Handy, CDs und Kassetten stehen für jeweils acht Prozent der Befragten für Spaß und Unterhaltung. Während Jungen dem Computer einen höheren Spaß- und Unterhaltungswert attestieren als Mädchen (23 % bzw. 8 %), nennen diese häufiger Telefon bzw. Handy (13 % bzw. 4 %). Multifunktionale Dimensionen und einfache Zugangswege zeigen auch im Jahr 2002, dass das Fernsehen als Leitmedium in der Welt der 12- bis 19- Jährigen fungiert. Prinzipiell weisen Mädchen und junge Frauen eine höhere Affinität zu Musikmedien und Telefon bzw. Handy auf als Jungen und junge Männer. Insbesondere für Jungen und

67 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 65 junge Männer verfügt der Computer über ein vielfältiges Funktionspotenzial - ein Eindruck, der wohl nicht zuletzt auf die oftmals vielseitigere Nutzungsweise des Computers der Jungen zurückzuführen ist. Inwieweit der Computer in den nächsten Jahren die Funktionen des Fernsehens übernehmen wird, bleibt abzuwarten. Im Fünfjahresvergleich wird deutlich, welch hohen Kommunikationsbedarf Jugendliche, und hier vor allem die Mädchen und jungen Frauen, haben. Das Telefon/Handy wird diesem Bedürfnis besonders gerecht. Hintergrund- bzw. Nebenbei-Medien wie Tonträger oder das Radio erfahren hierdurch einen subjektiven Bedeutungsverlust, wenn sich die Jugendliche in der Befragungssituation für eines der vorgegebenen Medien entscheiden sollen. Mit der tatsächlichen Rezeption dürfte dies und das zeigen auch die bereits dargestellten Nutzungsdaten allerdings wenig zu tun haben.

68 Seite 66 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 14. Gespräche über Medien(-inhalte) Medien spielen im Alltag der Menschen nicht nur durch die reine Nutzung eine Rolle, vielmehr sind sie auch als Gesprächsgegenstand präsent. Welche Medien liefern für die Alltagskommunikation der 12- bis 19-Jährigen den größten Input? 7 Als potentielle Gesprächsthemen waren hier Radio, Fernsehen, Computer-/Videospiele, Internet/Online-Dienste, Computer, Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und Handys vorgegeben. Das Fernsehen bietet den Jugendlichen nach wie vor den größten Gesprächsstoff (mindestens mehrmals pro Woche). 62 Prozent der 12- bis 19-Jährigen unterhalten sich regelmäßig mit ihren Freundinnen und Freunden über das, was über den Bildschirm flimmert. Aber auch Informationen und Neuigkeiten aus dem Bereich von Zeitschriften (39 %) und Zeitungen (35 %) sowie das Thema Handy (37 %) werden häufig im Freundeskreis thematisiert. Für etwa ein Drittel der Jugendlichen sind das Internet, Computer- und Videospiele oder anderes rund um den Computer regelmäßig Inhalt von Gesprächen in der Clique. Das Radioprogramm steht bei einem Fünftel der Jugendlichen regelmäßig auf der Themenliste, jeder Zehnte tauscht sich mit Freundinnen und Freunden häufig über Bücher aus. Alles, was mit Computern generell, mit Computer- und Videospielen oder mit dem Internet zu tun hat, hat bei Jungen und jungen Männern einen höheren Gesprächswert als bei Mädchen. Dies gilt auch für das Fernsehen. Mädchen hingegen sprechen im Freundeskreis häufiger über Dinge, die sie in Zeitschriften, Zeitungen oder Büchern gelesen bzw. im Radio gehört haben. Mit zunehmendem Alter der Jugendlichen verringert sich die Attraktivität der Themenfelder Fernsehen, Computer-/Videospiele, Computer, Zeitschriften und Handys in der Alltagskommunikation. An Bedeutung gewinnen dagegen Gesprächsinhalte aus Zeitungen. 25 Prozent der 12- bis 13-Jährigen tauscht sich intensiv mit Freunden über Zeitungen bzw. Zeitungsinhalte aus, bei den 18- bis 19-Jährigen sind es mit 46 Prozent bereits doppelt so viele. 7 Ich nenne Dir mal einige Dinge, über die man sich mit seinen Freundinnen und Freunden unterhalten kann. Sage mir bitte jeweils, wie oft Du mit Deinen Freundinnen und Freunden darüber sprichst: täglich, mehrmals in der Woche, einmal in der Woche, mehrmals im Monat, einmal im Monat, seltener oder nie?

69 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 67 Gesprächsthemen mit Freunden täglich/mehrmals pro Woche - TV/TV-Programm Zeitschriften(Inhalte) Handy (Zubehör, Tarife, Netze) Zeitung(sinhalte) Internet/Online-Dienste Computer-/ Videospiele Dinge, die mit PC zu tun haben Radio(programm) Jungen Mädchen Bücher Basis: alle Befragten, n=1.092 Das Thema Handy ist bei der Kommunikation von Haupt- und Realschülern (42 % bzw. 44 %) bedeutsamer als bei Gymnasiasten (29 %). Auch sprechen Hauptschüler (36 %) häufiger über Video- und Computerspiele als Gymnasiasten (29 %). Im Vergleich zum Jahr 1998 zeigen sich im großen und ganzen stabile Werte, was den kommunikativen Wert einzelner Medien und ihrer Inhalte anbelangt. Ausnahmen: Der Bereich Internet/Online-Dienste hat im Vergleich zu 1998 um 24 Prozentpunkte zugenommen, was wohl nicht zuletzt auf die höhere Verbreitungsrate und die zunehmende Informationsvielfalt des Internets zurückzuführen ist. Gleiches gilt auch für das Themenfeld Handy.

70 Seite 68 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Gesprächsthemen mit Freunden 2002 und täglich/mehrmals pro Woche - TV/TV-Programm Zeitschriften(Inhalte) Handy (Zubehör, Tarife, Netze)* 37 Zeitung(sinhalte) Internet/Online-Dienste Computer-/ Videospiele Dinge, die mit PC zu tun haben* Radio(programm) Bücher * 1998 nicht erhoben Quelle: JIM 2002; JIM 1998, Angaben in Prozent Basis: alle Befragten: 2002: n=1.092; 1998: n=803

71 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite Medienbindung Auch im Jahr 2002 entscheiden sich die meisten Jugendlichen bei der Frage nach dem Lieblingsmedium 8 - also der Frage nach dem Medium, auf das man am wenigsten verzichten könnte - für das Fernsehen (31 %). Mit geringerem Abstand als noch im Vorjahr steht der Computer auf dem zweiten Platz (26 %), das Radio (19 %) erreicht den dritten Rang. Immerhin 12 Prozent der 12- bis 19-Jährigen würden sich in dieser Grenzsituation für Bücher entscheiden, sieben Prozent für Zeitschriften und vier Prozent für Zeitungen. Nachdem bei den Jungen und jungen Männern im Jahr 2001 das Fernsehen und Computer gemeinsam den ersten Platz einnahmen (jeweils 33 %), hat der Computer (38 %) im Jahr 2002 das Fernsehen (31 %) auf den zweiten Platz verwiesen. Radio, Bücher sowie Zeitschriften und Zeitungen erreichen bei den männlichen Jugendlichen keine vergleichbaren Voten. Bei den Mädchen und jungen Frauen hingegen liegt das Fernsehen (32 %) vorne, ein Viertel würde sich für das Radio entscheiden, es folgen Bücher vor dem Computer, dann Zeitschriften und Zeitungen. Bindung an Medien 2002 Am wenigsten verzichten kann ich auf... Fernsehen Computer/PC Radio Bücher 7 17 Zeitschriften 5 10 Zeitungen 3 5 Jungen nichts davon 0 1 Mädchen Basis: alle Befragten, n= Vorgegeben waren: Fernsehen, Radio, Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und der Computer.

72 Seite 70 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Mit zunehmendem Alter der Jugendlichen verliert das Fernsehen im Falle dieser Entscheidungsfrage (12-13 Jahre: 37 %, Jahre: 27 %), das Radio (12-13 Jahre: 14 %, Jahre: 24 %) hingegen gewinnt dazu. Die Bindung an den Computer und an Bücher ist dagegen über die Altersgruppen hinweg stabil. Hinsichtlich der Schulbildung der befragten Jugendlichen differieren die Bindungswerte maximal um neun Prozentpunkte. Die größte Abweichung ergibt sich bei der Bedeutung des Computers (Hauptschüler: 20 %, Gymnasiasten 29 %), bei den Büchern beträgt der Abstand zwischen diesen beiden Bildungsgruppen fünf Prozentpunkte (Hauptschüler: 8 %, Gymnasiasten: 13 %). Der Vergleich mit dem Jahr 1998 kann nur eingeschränkt erfolgen, da in der Untersuchung des Jahres 2002 das Buch als weiteres Medium hinzu kam. Trotzdem kann man einen leichten Bindungsverlust an das Fernsehen und an das Radio wahrnehmen, während die Wichtigkeit des Computers für die Jugendlichen kontinuierlich zugenommen hat. Bindung an Medien 2002 und 1998 Am wenigsten verzichten kann ich auf... Fernsehen Computer/PC Radio Bücher* 12 Zeitschriften 7 9 Zeitungen nichts davon * 1998 nicht erhoben Quelle: JIM 2002; JIM 1998; Angaben in Prozent Basis: alle Befragten, 2002: n=1.092, 1998: n=803

73 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite Fazit Die JIM-Studie 2002 untersucht nunmehr das fünfte Jahr in Folge das Medienverhalten der 12- bis 19-Jährigen in Deutschland. Über diesen Zeitraum lässt sich kontinuierlich beobachten, wie Jugendliche Computer und Internet sowie mobile Kommunikationsmedien zunehmend in ihren Alltag integrieren. Die Ausstattungsrate mit Handys bei Jugendlichen hat sich in den letzten fünf Jahren verzehnfacht, aktuell verfügt jeder zweite Jugendliche über einen eigenen Computer, ein Viertel kann auf einen eigenen Internet-Zugang zugreifen. Entsprechend nehmen diese Medien und allen voran das Internet - bei den Jugendlichen eine immer wichtigere Rolle ein. Dies spiegelt sich neben der zunehmenden Ausstattung auch in einer ansteigenden Nutzung wider. Neun von zehn Jugendlichen nutzen aktuell mindestens einmal im Monat einen Computer zum Vorjahr ein Anstieg um zehn Prozentpunkte, fasst alle haben heute auch Erfahrung mit dem Internet. Hier sind die Zuwachsraten besonders beeindruckend: Während 1998 erst 18 Prozent aller Jugendlichen zu den Internet-Nutzern zählten, waren es 2001 schon 63 Prozent, aktuell hat sich dieser Anteil noch einmal um 20 Prozentpunkte erhöht! Die intensive Nutzung von Computer und Internet in der Freizeit führt auch zu einer immer stärkeren emotionalen Bindung an diese Medien. Bei der Frage nach dem unverzichtbarsten Medium liegt das Fernsehen zwar noch immer an erster Stelle, der Abstand zum zweitplatzierten Computer wird jedoch von Jahr zu Jahr geringer. Bei männlichen Jugendlichen hat der Computer nach Gleichstand im Vorjahr das Fernsehen bereits vom ersten Platz verdrängt. Auch bei der Informationsbeschaffung Jugendlicher spielen Computer und Internet eine immer größere Rolle. Zwar zeigt die Untersuchung auch, dass klassische Medien wie Fernsehen, Radio, Tageszeitung oder Publikumszeitschriften ihre ganz spezifischen Themenkompetenzen aufweisen, aber auch hier erscheint einem großen Teil der Jugendlichen der Blick ins Internet inzwischen lohnender. Und auch in verschiedenen situativen Kontexten bei Zusammensein mit Freunden, bei unterschiedlichen Stimmungslagen wird der Computer im Vergleich zu anderen Medien immer attraktiver.

74 Seite 72 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest In der subjektiven Wahrnehmung der Jugendlichen wirkt sich die Internet-Nutzung auf das für die Nutzung anderer Medien Bücher, Fernsehen, Video und Radio aufgewendete Zeitbudget aus. Auch hier wird das positive Image des Internets deutlich, denn dieser Effekt ist durch andere Studien sei es durch die MediaAnalyse oder die GfK-Fernsehforschung in keinster Weise belegt. In den nächsten Jahren wird das besondere Augenmerk auf der Frage liegen (müssen), wie sich alte und neue Medien längerfristig zueinander positionieren insbesondere auch, inwieweit aus den neuen Konstellationen strategische Allianzen entstehen werden. Die nächsten Jahre bleiben mit Sicherheit spannend Stoff genug, um auch die JIM-Reihe fortzusetzen und weiter zu entwickeln.

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