Bericht über die Bergung der sterblichen Überreste eines Angehörigen der ehemaligen deutschen Wehrmacht (hier Waffen-SS)
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- Arwed Busch
- vor 6 Jahren
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1 Bericht über die Bergung der sterblichen Überreste eines Angehörigen der ehemaligen deutschen Wehrmacht (hier Waffen-SS) Ort der Bergung: zwischen Lampaden und Obersehr (linker Hand auf der Anhöhe beim Wasserhaus) Tag der Bergung: Samstag, Beginn der Bergung: Uhr Ende der Bergung: Uhr Teilnehmer: Uwe Benkel, Heltersberg (Leiter Arbeitsgruppe Vermisstenforschung) Hans Heller, Saarlouis (Mitglied Arbeitsgruppe Vermisstenforschung) Stephan Brecht (Mitglied Arbeitsgruppe Vermisstenforschung) Fundstelle zwischen Lampaden und Obersehr (schwarzer Kreis)
2 Vor einigen Tagen erhielt Uwe Benkel, Leiter der bundesweit ehrenamtlich tätigen Arbeitsgruppe Vermisstenforschung, über das Internet einen anonymen Hinweis, wonach auf einem Gelände bei Lampaden die sterblichen Überreste eines deutschen Soldaten gefunden wurden. Die Grabungen wurden von Sondengängern durchgeführt, welche nach dem Fund der ersten Knochenteile die Suche einstellten. Nähere Angaben waren zum damaligen Zeitpunkt nicht bekannt. Am Samstag, , entschlossen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe, sich die Fundstelle anzuschauen und ggf. eine Notgrabung durchzuführen, um weiteren Grabungen durch Sondengängern Einhalt zu gebieten. Gegen Uhr trafen Uwe Benkel, Hans Heller und Stephan Brecht auf dem Gelände in unmittelbarer Nähe des Wasserhauses, zwischen Lampaden und Obersehr linker Hand auf dem Berg gelegen, ein. Sie fanden auf dem Wiesengeländen mehrere Stellen vor, die eindeutig auf Grabungen hinwiesen. An zwei Stellen waren Holzpfähle in den Boden gerammt worden. Die Fundstelle oberhalb von Lampaden beim Wasserhaus Die eine Stelle wurde geöffnet und es kamen menschliche Knochenfragmente zutage. Beim Öffnen der zweiten markierten Stelle wurden die Mitglieder der Arbeitsgruppe schon in einer geringen Tiefe fündig. Mittels eines Siebes wurde das Erdreich durchsiebt, um jedes kleine Fundstück sicherzustellen. Nach und nach kamen so sehr viele Knochenfragmente, Teile von Uniform und auch persönliche Gegenstände zutage. Es handelte sich vermehrt um Uniformknöpfe, Lederreste von Uniform, Schnallen und auch Stoffteile. In einer Tiefe von ca. 40 cm. stieß Hans Heller dann auf eine silberne Kette, ein Taschenmesser, Reste einer Pfeife und eines Kammes. Daneben immer wieder menschliche Überreste.
3 Funde von der Grabungsstelle Beim Entfernen einer Schiefersteinplatte kam dann in einer Tiefe von ca. 50 Zentimetern eine deutsche Erkennungsmarke zum Vorschein, deren Zustand als ausserordentlich gut zu bezeichnen ist. Lediglich eine Ecke war nicht mehr vorhanden. Die Marke wurde grob gereinigt und man konnte die Inschrift: Waffen SS NA.E.ABT entziffern. Im weiteren Verlauf der Bergung kamen dann noch die Überreste eines Geldbeutels sowie mehrere Münzen deutschen und dänischen Ursprunges ans Tageslicht. Die Erkennungsmarke des gefallenen unbekannten Soldaten
4 Sterbliche Überreste des unbekannten deutschen Soldaten
5 Im Verlauf der Bergung kam der Bürgermeister von Lampaden, um sich über den Stand der Bergung zu informieren. Gegen Uhr wurden die Grabungslöcher durch die Mitglieder der Arbeitsgruppe verschlossen und die zuständige Polizeidienststelle in Saarburg informiert. Zwei Beamte kamen kurze Zeit später und übernahmen die sterblichen Überreste. Bis über deren weiteren Verbleib entschieden ist, werden die Überreste in der Polizeidienststelle gelagert. Uwe Benkel erklärte den Beamten, dass er sich am Montag, , mit der zuständigen Geschäftsstelle des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, hier in Koblenz, in Verbindung setzen wird, um den Fund ordnungsgemäß zu melden. Mit der Übergabe der Überreste des unbekannten deutschen Soldaten waren die Untersuchungen der Fundstelle für diesen Tag abgeschlossen. Gesamtansicht der sichergestellten Fundstücke
6 Nachtrag vom Montag, : Uwe Benkel setzt sich am Morgen dieses Tages mit den Mitarbeitern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Koblenz, später vertretungsweise Mainz, in Verbindung um den Fund zu melden. Im weiteren Verlauf des Tages meldet sich einer der Sondengänger bei Uwe Benkel und erklärt, dass er noch weitere Fundstücke von der Stelle mitgenommen habe. Diese Fundstücke möchte er gerne zurückgeben. Im Einzelnen handelt es sich um Teile des Stahlhelmes, Uniform- und Schnallenteile, zwei Münzen (deutsch und dänisch) sowie ein schwarzes Verwundetenabzeichen des unbekannten deutschen Soldaten. Fragmente des Stahlhelmes des unbekannten deutschen Soldaten Das schwarze Verwundetenabzeichen
7 Je eine deutsche und dänische Münze Hans Heller, Mitglied der Arbeitsgruppe konnte aufgrund Recherchen im Internet einen möglichen Namen des unbekannten deutschen Soldaten finden: Gefallene mit unbekannter Grablage auf dem Ehrenfriedhof Kastel Jünginger oder Junginger, Georg Unterscharführer SS geb in Weidenstetten/Ulm Todestag Zerf/Lampaden Bemerkung: im Rum Zerf/Lampaden Eine Überprüfung des Namens mit der Überprüfung der Daten der gefundenen Erkennungsmarke durch die WaSt Berlin bleibt abzuwarten. Aufgrund neuer Erkenntnisse ist mit weiteren Funden an der Grabungsstelle zu rechnen. Nach Abstimmung mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Mainz, Herrn Voigt, werden die Mitglieder der Arbeitsgruppe Vermisstenforschung am Donnerstag, , eine weitere Nachsuche vornehmen. Über das Ergebnis dieser Untersuchung der Grabungsstelle wird berichtet. Heltersberg, Uwe Benkel
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