Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
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- Annegret Färber
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1 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Schulversuch /27 vom 30. Juli 2009 Lehrplan für das Berufskolleg Kaufmännisches Berufskolleg Fremdsprachen Spanisch Schuljahr 1 und 2 Der Lehrplan tritt am 1. August 2009 in Kraft.
2 2 Spanisch Vorbemerkungen Durch die bessere Kenntnis moderner europäischer Sprachen ist es möglich, die Kommunikation und Interaktion zwischen Menschen verschiedener Muttersprachen zu erleichtern. Dadurch werden gegenseitiges Verstehen und die Zusammenarbeit gefördert und Vorurteile sowie Diskriminierung können überwunden werden. Die spanische Sprache spielt dabei als internationale Verkehrsund Handelssprache eine bedeutende Rolle. Darüber hinaus erfordert wachsende Mobilität als Folge eines zunehmend internationalisierten Arbeitsmarktes eine zielorientierte Kommunikationsfähigkeit. Kompetenz in der Fremdsprache und interkulturelle Kompetenz sind hierfür wesentliche Voraussetzungen, auf denen persönliche Weiterentwicklung und beruflicher Erfolg in immer stärkerem Maße basieren. Neben den inhaltlichen Komponenten hat eine fächerübergreifend verwertbare Methodenkompetenz besondere Bedeutung im Hinblick auf selbstständiges Lernen. Vor diesem Hintergrund ist die angestrebte Standardisierung zu erreichender Kompetenzen über die baden-württembergischen Landesgrenzen hinaus ein wichtiger Schritt, um die Vergleichbarkeit von Schülerleistungen innerhalb Deutschlands und Europas sicherzustellen. Die Bildungsstandards gemäß des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen 1 geben hierbei die Ziele vor. Im Berufskolleg Fremdsprachen, das mit dem Titel Staatlich geprüfte/-r Wirtschaftsassistent/-in abschließt, wird im Fach Spanisch das Referenzniveau B1 erreicht. Sprachkompetenz auf diesem Niveau bedeutet die Fähigkeit zur Bewältigung der meisten Alltagssituationen. Das Fach Spanisch wird im 1. Schuljahr mit 7 Wochenstunden und im 2. Schuljahr mit 6 Wochenstunden unterrichtet. 1 vgl. Europarat, Rat für kulturelle Zusammenarbeit: Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen. Hrsg. von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK) et al., Berlin u. a. 2001
3 Spanisch 3 Lehrplanübersicht Schuljahr Lehrplaneinheiten Zeitrichtwert Gesamtstunden Seite 1 und 2 Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) Kommunikative Kompetenz 1.1 Hörverstehen Sprechen Monologisches Sprechen Mündliche Interaktion Leseverstehen Schreiben Sprachmittlung (Mediation) 6 2 Linguistische Kompetenz Lexikalische Kompetenz Phonologische Kompetenz Orthografische Kompetenz Grammatische Kompetenz 7 3 Methodenkompetenz Texterschließung Textproduktion Interaktion Medienkompetenz 8 4 Kulturelle Kompetenz und berufsbezogene Kommunikation 9 5 Berufsbezogene Kommunikation Mündliche Interaktion Schriftliche Interaktion Zeit für Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung
4 4 Spanisch
5 Spanisch 5 Schuljahr 1 und 2 Zeitrichtwert Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) 65 Unterrichtsformen wie z. B. Projekt, Rollenspiele und Simulationen kennzeichnen handlungsorientierte Themenbearbeitung. Die Themenauswahl ergibt sich aus den in Punkt 4 aufgelisteten Aktivitäten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte. 1 Kommunikative Kompetenzen Aufgabe des Fremdsprachenunterrichts ist die Entwicklung von Kompetenzen, welche die Schülerinnen und Schüler befähigen, sich in der Fremdsprache zu verständigen und sie für die persönliche Lebensgestaltung im Alltag, auf ihrem weiteren Bildungsweg und in ihrer späteren beruflichen Tätigkeit einzusetzen. 1.1 Hörverstehen Die Schülerinnen und Schüler verstehen klar strukturierte Äußerungen wie Anweisungen oder Informationen und Gespräche zwischen Muttersprachlern - auch Tonaufnahmen - über alltags- und berufsbezogene Themen. Sie können Global- und Detailinformationen entnehmen, sofern in deutlich artikulierter Standardsprache und in gemäßigtem Sprechtempo gesprochen wird. Sie können Ankündigungen wie Durchsagen am Flughafen oder telefonische Mitteilungen erfassen. 1.2 Sprechen Monologisches Sprechen Die Schülerinnen und Schüler können weitgehend zusammenhängend über eigene Erfahrungen, die sie beispielsweise in den Ferien oder in einem Praktikum gemacht haben, berichten, Einstellungen ausdrücken und Alltagserlebnisse - wie einen Kinobesuch oder ihren Tagesablauf - beschreiben. Sie können ihre Ansichten zu einem vertrauten Thema darlegen und kurz begründen. Sie können eine vorbereitete, unkomplizierte Präsentation so vortragen, dass man mühelos folgen kann. Dabei können sie auf Fragen eingehen Mündliche Interaktion Die Schülerinnen und Schüler können sich relativ flüssig über Dinge aus dem eigenen Interessengebiet verständigen, Informationen über vertraute Themen austauschen und bestätigen. Bei sprachlichen Schwierigkeiten können sie die Interaktion durch Nachfragen aufrechterhalten. Sie können in Alltagsgesprächen über Themen wie Familie, Arbeit oder Hobbys angemessen reagieren und in den meisten Situationen zurechtkommen, die insbesondere bei Auslandsreisen auftreten. Sie können routinemäßige Situationen bewältigen, denen man im beruflichen Bereich begegnet, wie Auskünfte, Reservierungen und Bestellungen, auch telefonisch.
6 6 Spanisch 1.3 Leseverstehen Die Schülerinnen und Schüler verstehen Texte, die hauptsächlich in gebräuchlicher Alltags- oder Berufssprache verfasst sind, wie private und standardisierte geschäftliche Korrespondenz. Sie können in unkomplizierten, klar geschriebenen Sachtexten und Zeitungsartikeln zu vertrauten Themen die wesentlichen Punkte erfassen. In längeren und komplexeren Texten können sie gewünschte Informationen auffinden und verstehen. 1.4 Schreiben Die Schülerinnen und Schüler können unkomplizierte, zusammenhängende Texte wie Beschreibungen, Erfahrungsberichte oder Stellungnahmen zu vertrauten Themen verfassen. Sie können in einem Aufsatz ein Thema erörtern und dabei die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen erläutern. Sie können Nachrichten notieren, wenn jemand beispielsweise am Telefon nach Informationen fragt oder einen Sachverhalt erläutert. Sie können in persönlichen Briefen einfache Informationen und Gedanken mitteilen. Geschäftsbriefe und Bewerbungen verfassen sie in s und standardisierter Form adressatengerecht. 1.5 Sprachmittlung (Mediation) Die Schülerinnen und Schüler können in Alltags- und in beruflichen Situationen vermitteln, d. h. sie können mündlich und schriftlich Äußerungen wie beispielsweise Wegbeschreibungen, Terminvereinbarungen oder Informationen über ein Unternehmen beziehungsweise ein Produkt sinngemäß in beide Sprachrichtungen übertragen. 2 Linguistische Kompetenz Im Vordergrund des Fremdsprachenunterrichts steht die gelungene Kommunikation. Die sprachlichen Mittel haben daher vornehmlich dienende Funktion, wobei sprachliche Korrektheit angestrebt wird. Die geografischen und lokalen Varietäten der spanischen Sprache in Lateinamerika und Spanien sind gleichberechtigt. 2.1 Lexikalische Kompetenz Die Schülerinnen und Schüler beherrschen den Grundwortschatz gut genug, um sich situationsgerecht und weitgehend korrekt in Alltags- und beruflichen Situationen und bei der Auseinandersetzung mit Themen der Lehrplaneinheiten 4 (Kulturelle Kompetenz) und 5 (Berufliche Kommunikation) zu verständigen, auch mit Hilfe von Umschreibungen. Darüber hinaus können sie sich selbstständig zusätzliche lexikalische Einheiten aus dem Kontext erschließen. 2.2 Phonologische Kompetenz Die Schülerinnen und Schüler kennen und verstehen verschiedenartige Aussprachevarianten der spanischen Sprache. Sie beherrschen weitgehend richtig Aussprache, Betonung und Intonation nach akzeptierten Standards. 2.3 Orthographische Kompetenz
7 Spanisch 7 Die Schülerinnen und Schüler beherrschen die allgemeinen Regeln der Rechtschreibung. 2.4 Grammatische Kompetenz Die Schülerinnen und Schüler beherrschen im Allgemeinen die grammatischen Strukturen trotz deutlicher Einflüsse der Muttersprache. Sie können Strukturen und Formen anwenden, die in Alltagssituationen und bei der Auseinandersetzung mit Themen der Lehrplaneinheit 4 (Kulturelle Kompetenz) und 5 (Berufsbezogene Kommunikation) zu einer gelungenen Kommunikation erforderlich sind. Zwar kommen Fehler vor, aber es bleibt klar, was ausgedrückt werden soll. Die Schülerinnen und Schüler können Anzahl und Art von Gegenständen, Lebewesen und Sachverhalten erkennen, beschreiben und vergleichen: sustantivos adjetivos numerales Die Schülerinnen und Schüler können räumliche, zeitliche und logische Beziehungen erkennen und herstellen: adverbios de tiempo y lugar preposiciones conjunciones pronombres Die Schülerinnen und Schüler können Sachverhalte, Handlungen, Ereignisse und Stellungnahmen als gegenwärtig, vergangen, zukünftig oder allgemein gültig erkennen und wiedergeben: tiempos y modos verbales infinitivo, gerundio y participio perífrasis verbales Die Schülerinnen und Schüler können Aussagen, Fragen und Aufforderungen in bejahter und verneinter Form verstehen und weitgehend korrekt formulieren: oraciones enunciativas oraciones interrogativas oraciones imperativas Die Schülerinnen und Schüler können Informationen wörtlich und vermittelnd wiedergeben: estilo directo estilo indirecto Die Schülerinnen und Schüler können Hypothesen und Bedingungen verstehen und formulieren: oraciones condicionales
8 8 Spanisch 3 Methodenkompetenz Der Erwerb von Methodenkompetenz ist ein Fächer übergreifendes Unterrichtsziel. Im Fremdsprachenunterricht können die Schülerinnen und Schüler systematisch fachspezifische und Fächer übergreifende Arbeitstechniken und Methoden anwenden und verfügen damit über Grundlagen für weiteres selbstständiges Sprachenlernen. Bei Hörtexten wenden sie unterschiedliche Strategien wie globales Hören, selektives Hören und detailliertes Hören an. 3.1 Texterschließung Zur Erschließung von Lesetexten können die Schülerinnen und Schüler verschiedene Strategien und Lesestile wie Suchendes Lesen, Überfliegendes Lesen, Detailliertes/Totales Lesen und Analytisches/Intensives Lesen anwenden, um den Inhalt zu erfassen. 3.2 Textproduktion Im Rahmen der Textproduktion auf der Grundlage einer mündlichen oder schriftlichen Textvorlage werden Informationen aufgenommen, ausgewählt und unter anderem mit Hilfe von Notizen, Mind- Mapping und Paraphrasierung bearbeitet und in einfachen Sätzen wiedergegeben. Bei der Produktion eigener Texte führen die Schülerinnen und Schüler die Arbeitsschritte des Schreibprozesses (Gliedern, Stichworte, Zusammenfassen der Leitgedanken) weitgehend selbstständig aus. 3.3 Interaktion Mit Hilfe von Sozialformen wie Partner-, Gruppenarbeit u. ä. und Methoden wie Gruppenpuzzle, Rollenspiel, Stationenlernen u. ä. entwickeln die Schülerinnen und Schüler Interaktionsstrategien. 3.4 Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler verfügen über eine differenzierte Medienkompetenz, d. h. sie betreiben kritische und vergleichende Recherchen im Internet oder in anderen Quellen. Sie können ein- und zweisprachige Wörterbücher situationsgerecht benutzen. Sie beherrschen Präsentationstechniken, die sie sachgemäß und dem Thema angemessen auswählen und anwenden. Sie arbeiten und präsentieren selbstverantwortlich, auch im Team.
9 Spanisch 9 4 Kulturelle Kompetenz Die Schülerinnen und Schüler verfügen über Kenntnisse der spanischsprachigen Welt. Sie sind sich der regionalen und sozialen Verschiedenheit sowohl in der fremden Kultur als auch in ihrer Ausgangskultur bewusst und können diese zueinander in Beziehung setzen. In der Auseinandersetzung mit der Lebenswirklichkeit der Menschen eines anderen Kulturkreises haben die Schülerinnen und Schüler ihren Erfahrungshorizont erweitert und verfügen über kulturelle Sensibilität. Spanien politische und naturräumliche Gliederung Wirtschaft Gesellschaft Hispanoamerika politische und naturräumliche Gliederung Wirtschaft (Überblick) exemplarische Behandlung eines Landes Typische Kommunikationssituationen im spanischsprachigen Ausland Interessen und Probleme von Jugendlichen Migration Sprachenvielfalt, Klima Arbeitsmarkt, Tourismus Familie, Freizeitverhalten Wichtige geschichtliche Daten Sprachenvielfalt und Sprachvarianten, Klima Arbeitsmarkt, Tourismus Bevölkerung, Straßenkinder Restaurant, Einkaufen, Verabredungen, Hotel, Wegbeschreibungen Schule, Berufswahl, Zukunftsaussichten, Freizeit, Beziehungen, Nutzung und Einfluss von Medien, Generationsprobleme Gründe, Situation der illegalen Einwanderer, Rassismus, Integration 5 Berufsbezogene Kommunikation Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, sich in beruflichen Standardsituationen angemessen zu verständigen. Sie setzen Formen der Kommunikation unter Zuhilfenahme moderner Medien in der beruflichen Praxis ein. 5.1 Mündliche Interaktion Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage typische mündliche Kommunikationssituationen im Geschäftsleben zu bewältigen. Telefonieren Gespräche annehmen, weiterleiten, beenden, Verständnisschwierigkeiten ausräumen, Daten, Zahlen und Uhrzeiten verstehen und angeben, Nachrichten aufnehmen und weiterleiten, Termine vereinbaren, Hotelzimmer buchen, Umbuchungen vornehmen
10 10 Spanisch Inner- und außerbetriebliche Gesprächspartner Begrüßung, Betreuung, soziale Kontakte auf persönlicher und geschäftlicher Ebene unter Berücksichtigung interkultureller Unterschiede (z. B Arbeits-, Essenszeiten) Vorstellungsgespräch 5.2 Schriftliche Interaktion Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage Geschäftsbriefe, Faxe und s formgerecht und in angemessenem Stil zu verfassen. Anfrage Angebot Bestellung Bewerbung Anschreiben, Lebenslauf
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