Wiederholung aus Diskreter Mathematik I: I: Graphentheorie

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Wiederholung aus Diskreter Mathematik I: I: Graphentheorie"

Transkript

1 Wiederholung aus Diskreter Mathematik I: I: Graphentheorie Inhalt: W.1 Grundlagen W.2 Das Königsberger Brückenproblem W.3 Bäume W.4 Planare Graphen W.5 Färbungen

2 W.1 Grundlagen Ein Ein Graph besteht aus aus Ecken und und Kanten; dabei verbindet jede jede Kante genau zwei zwei Ecken; je je zwei zwei Ecken können durch keine, eine eine oder oder mehr als als eine eine Kante verbunden sein. Beispiele: Seite 2

3 Anwendungen Städteverbindungen: Ecken = Städte, Kanten = Straßen. Typische (und (und schwere) Frage: Wie Wie kann man man eine eine Rundreise kürzester Länge finden? ( Travelling Salesman Problem ). Chemische Moleküle: Ecken = Atome, Kanten = Verbindungen. Wichtige Frage (die (die zur zur Entwicklung der der Graphentheorie entscheidend beigetragen hat): hat): Gegeben eine eine Summenformel (z.b. (z.b. C n H n 2n+1 OH), 2n+1 wie wie viele viele verschiedene Strukturformeln gibt gibt es es dazu? Soziogramme: Ecken = Personen einer Gruppe, Kanten = Beziehungen zwischen den den Menschen (z.b. (z.b. bekannt sein sein mit ). Seite 3

4 Vollständige Graphen Ein Ein Graph heißt vollständig, wenn jede jede Ecke mit mit jeder anderen durch genau eine eine Kante verbunden ist. ist. Das Das heißt, bei bei einem vollständigen Graphen sind sind je je zwei zwei Ecken verbunden, aber aber nur nur durch eine eine Kante. Der Der vollständige Graph mit mit n Ecken wird wird mit mit K n bezeichnet. n Beispiele: K 1 K 1 2 K 2 3 K 3 4 K Seite 4

5 Zusammenhängende Graphen Ein Ein Graph heißt zusammenhängend, wenn man man von von jeder Ecke zu zu jeder anderen über über eine eine Folge von von Kanten kommen kann. Das Das bedeutet: Ein Ein Graph ist ist zusammenhängend, wenn er er nicht in in mehrere Teile zerfällt. Beispiel: zusammenhängend unzusammenhängend Seite 5

6 Grad einer Ecke Der Der Grad einer Ecke ist ist die die Anzahl der der Kanten, die die von von dieser Ecke ausgehen. Beispiele: a) a) Der Der Grad einer Ecke ist ist gleich 0, 0, falls falls von von ihr ihr keine Kante ausgeht. b) b) In In dem dem vollständigen Graphen K n hat n hat jede jede Ecke den den Grad n 1, n 1, da da sie sie mit mit jeder der der n 1 n 1 anderen durch genau eine eine Kante verbunden ist. ist. Im Im allgemeinen haben die die Ecken eines Graphen verschiedene Grade. Beispiel: Seite 6

7 W.2 Das Königsberger Brückenproblem Dem Mathematiker Leonhard Euler wurde 1736 folgendes Problem gestellt, das das ihn ihn zur zur Entwicklung der der ge- Graphentheorie geführt hat. hat. Durch Königsberg fließt die die Pregel, die die sich sich teilt teilt und und zwei zwei Inseln umfließt. Diese sind sind untereinander und und mit mit den den Ufern wie wie abgebildet durch Brücken verbunden. Schwierige Frage: Gibt Gibt es es einen Spaziergang, der der jede jede Brücke genau einmal überquert und und bei bei dem dem man man zum zum Ausgangspunkt zurückkehrt? Seite 7

8 Übersetzung der Karte in in einen Graphen Jedem Landteil wird wird eine eine Ecke zugeordnet: Jede Brücke wird wird mit mit einer Kante identifiziert: Aus Aus der der Landkarte erhält man man so so den den folgenden Graphen: Seite 8

9 Übersetzung des Problems (I): Eulersche Kreise Sei Sei G ein ein Graph. Eine Eine Folge k 1, 1, k 2,..., 2,..., k s von s von Kanten von von G heißt Kantenzug, falls falls es es Ecken e 0, 0, e 1, 1,..., e s gibt, s gibt, so so daß daß die die Kante k 1 die 1 die Ecken e 0 und 0 und e 1 verbindet, 1 die die Kante k 2 die 2 die Ecken e 1 und 1 und e 2 verbindet,...,..., die die Kante k s die 2 ver- s die Ecken e s 1 und s 1 und e s verbindet. s e 1 e 0 k 1 k 2 k s e 2 e s-1 e s Ein Ein Kantenzug heißt ein ein eulerscher Kreis von von G, G, wenn jede jede Kante von von G genau einmal unter den den k 1, 1, k 2, 2,...,., k s auftaucht s und und e s = s e 0 ist. 0 ist. Seite 9

10 Übersetzung des Problems (II): Eulersche Graphen Ein Ein eulerscher Graph ist ist ein ein Graph, der der einen eulerschen Kreis enthälthält. ent- Mit Mit anderen Worten: Ein Ein Graph ist ist eulersch, wenn man man -- seine Kanten in in einem Zug Zug zeichnen kann und und -- am am Ende wieder am am Ausgangspunkt anlangt. Beispiel: K 5 ist 5 ist eulersch: Seite 10

11 Lösung des Königsberger Brückenproblems Der Der gesuchte Spaziergang, der der jede jede Brücke genau einmal überquert und und zum zum Startpunkt zurückkehrt, entspricht einem eulerschen Kreis. Unsere Frage lautet also: Ist Ist der der Graph des des Königsberger Brückenproblems eulersch? Eine Eine Antwort gibt gibt der der Satz Satz von von Euler (1736): Wenn ein ein Graph G eulersch ist, ist, dann hat hat jede jede Ecke von von G geraden Grad. Damit gelang Euler die die Lösung des des Königsberger Brückenproblems: Der Der Graph des des Problems hat hat Ecken vom vom Grad 3, 3, 3, 3, 3, 3, Also Also ist ist er er nicht eulersch. Ein Ein solcher Spaziergang ist ist nicht nicht möglich! Seite 11

12 Beweis des Satzes von Euler Sei Sei e eine eine beliebige Ecke von von G. G. Der Der eulersche Kreis durchquert die die Ecke e ein ein paar paar Mal, Mal, sagen wir wir a mal. mal. Behauptung: Der Der Grad der der Ecke e ist ist gleich 2a, 2a, also also eine eine gerade Zahl. Denn: Bei Bei jedem Durchgang durch e verbraucht der der eulersche Kreis zwei zwei Kanten; in in a Durchgängen werden also also 2a 2a Kanten erfaßt. Da Da keine Kante zweimal benutzt werden darf, darf, ist ist der der Grad von von e also also mindestens gleich 2a. 2a. Der Der Grad kann aber aber auch nicht größer sein, da da jede jede Kante (also auch jede jede Kante, die die an an e angrenzt) in in dem dem eulerschen Kreis mindestens einmal vorkommen muß. Damit ist ist der der Grad von von e wirklich gleich 2a, 2a, und und der der Satz Satz ist ist bewiesen. Seite 12

13 Umkehrung des Satzes von Euler Mitteilung (ohne Beweis): Es Es gilt gilt auch die die Umkehrung des des Satzes von von Euler: Wenn in in einem zusammenenhängenden Graphen G jede jede Ecke geraden Grad hat, hat, dann ist ist G eulersch. Folgerung: Jeder vollständige Graph K n mit n mit ungeradem n (also K 3, 3, K 5, 5, K 7, 7,...) ist ist eulersch. Denn: Jede Ecke von von K n hat n hat den den Grad n 1; n 1; und und wenn n ungerade ist, ist, ist ist n 1 n 1 gerade. Seite 13

14 Offene eulersche Linien Eine Eine offene eulersche Linie ist ist ein ein Kantenzug, -- der der jede jede Kante genau einmal durchquert, -- wobei die die Anfangsecke verschieden von von der der Endecke ist. ist. Also Also kann ein ein Graph genau dann in in einem Zug Zug gezeichnet werden, wenn er er einen eulerschen Kreis oder oder eine eine offene eulersche Linie besitzt. Beispiel: Satz: Ein Ein zusammenhängender Graph besitzt genau dann eine eine offene eulersche Linie, wenn er er genau 2 Ecken ungeraden Grades besitzt. Wenn dies dies der der Fall Fall ist, ist, so so beginnt die die offene eulersche Linie an an der der einen Ecke ungeraden Grades und und endet an an der der anderen. Seite 14

15 Beweis der Hinrichtung Wir Wir müssen zwei zwei Richtungen zeigen Richtung: Wenn G eine eine offene eulersche Linie Linie hat, hat, dann gibt gibt es es genau 2 Ecken mit mit ungeradem Grad. G habe eine eine offene eulersche Linie mit mit Anfangsecke a und und Endecke e. e. Trick: Wir Wir denken uns uns eine eine zusätzliche Kante k* k* zwischen a und und e. e. Dann wird wird aus aus der der offenen eulerschen Linie eine eine geschlossene. Nach dem dem Satz Satz von von Euler hat hat dann also also jede jede Ecke geraden Grad. Nun Nun vergessen wir wir k* k* wieder. Jede Ecke verschieden von von a und und e hat hat dann immer noch geraden Grad, während sich sich der der Grad von von a und und e jeweils um um 1 erniedrigt hat, hat, also also jetzt jetzt ungerade ist. ist. Also Also sind sind a und und e die die einzigen Ecken ungeraden Grades. Seite 15

16 Beweis der Rückrichtung Richtung: Wenn G genau 2 Ecken mit mit ungeradem Grad hat, hat, dann gibt gibt es es eine eine offene eulersche Linie. Sei Sei G ein ein zusammenhängender Graph, der der genau zwei zwei Ecken a und und e ungeraden Grades besitzt. Trick: Wir Wir denken uns uns eine eine zusätzliche Kante k* k* zwischen a und und e. e. Diese hat hat den den Effekt, daß daß jetzt jetzt jede jede Ecke geraden Grad hat. hat. Nach der der Umkehrung des des Satzes von von Euler hat hat der der Graph mit mit der der Kante k* k* eine eine geschlossene eulersche Linie. Wenn wir wir k* k* wieder vergessen, wird wird aus aus der der geschlossenen eulerschen Linie eine eine offene mit mit der der Anfangsecke a und und der der Endecke e. e. Also Also hat hat G eine eine offene eulersche Linie. Seite 16

17 Bsp.: Gibt es es offene Spaziergänge durch Königsberg? Der Der Graph des des Königsberger Brückenproblems hat hat vier vier Ecken ungeraden Grades. den Also Also enthält er er auch keine offene Linie. Es Es gibt gibt also also keinen Spaziergang durch Königsberg, der der jede jede Brücke genau einmal überquert selbst wenn der der Startpunkt verschieden vom vom Endpunkt sein sein darf. darf. Seite 17

18 W.3 Bäume Ein Ein Baum ist ist ein ein Graph, der der zusammenhängend ist ist und und keinen Kreis enthält. Beispiel: Alle Alle Bäume mit mit höchstens fünf fünf Ecken: Bemerkung: Wir Wir betrachten nur nur Bäume mit mit endlich vielen Ecken. Seite 18

19 Hilfssatz über Endecken Eine Eine Endecke eines Baums ist ist eine eine Ecke vom vom Grad Hilfssatz. Jeder Baum (bis (bis auf auf den den Baum, der der nur nur aus aus einer Ecke besteht) hat hat mindestens eine eine Endecke. Beweis: Wir Wir starten mit mit einer beliebigen Ecke e Wir Wir gehen von von e 0 0 aus aus über über eine eine Kante zu zu einer Ecke e Wenn e 1 eine 1 eine Endecke ist, ist, so so ist ist alles alles gut. gut. Wenn nicht, können wir wir über über eine eine neue Kante von von e 1 aus 1 aus zu zu einer Ecke e 2 gelangen. 2 Wenn e 2 eine 2 eine Endecke ist, ist, sind sind wir wir fertig. Sonst gehen wir wir über über eine eine neue Kante zu zu einer Ecke e Usw. Alle Alle diese Ecken sind sind verschieden (sonst gäbe es es einen Kreis). Da Da es es nur nur endlich viele viele Ecken gibt, gibt, muß muß obige Konstruktion einmal abbrechen. Die Die Ecke, an an der der es es nicht weitergeht, ist ist eine eine Endecke. Seite 19

20 Satz über die Anzahl von Ecken und Kanten Satz: Für Für jeden Baum G mit mit n Ecken und und m Kanten gilt gilt n = m Beweis durch Induktion nach der der Anzahl n der der Ecken: Induktionsverankerung : Im Im Fall Fall n = 1 besteht G nur nur aus aus einer Ecke und und keiner Kante; also also ist ist m = 0, 0, und und somit n = m+1. Induktionsvoraussetzung : Angenommen, die die Behauptung gilt gilt bis bis zu zu einem gewissen n. n. Daraus müssen wir wir die die Gültigkeit für für n+1 n+1 folgern. Induktionsschritt : Sei Sei G ein ein Baum mit mit n+1 n+1 Ecken. Nach dem dem Hilfssatz hat hat G eine eine Endecke e*. e*. Entfernen wir wir e* e* und und die die an an e* e* angrenzende Kante k*, k*, so so erhalten wir wir einen Baum G* G* mit mit nur nur n Ecken. Nach Induktionsvoraussetzung hat hat G* G* also also genau n 1 n 1 Kanten. Da Da G genau eine eine Kante mehr als als G* G* hat, hat, hat hat G genau n Kanten. Damit ist ist der der Induktionsschritt bewiesen, die die Aussage gilt gilt allgemein. satz Seite 20

21 W.4 Planare Graphen Ein Ein Graph heißt planar, falls falls er er ohne Überschneidungen in in der der Ebene gezeichnet ist. ist. Beispiele: (a) (a) (b) (b) Projektionen konvexer Polyeder, z.b. z.b. eines Würfels: Projektion Seite 21

22 Plättbare Graphen Ein Ein Graph ist ist plättbar, wenn er er überschneidungsfrei in in die die Ebene gezeichnet werden kann. Beispiel: Der Der Graph ist ist plättbar, denn er er kann wie wie folgt folgt überschneidungsfrei gezeichnet werden: Ein Ein Graph heißt einfach, wenn je je zwei zwei Ecken durch höchstens eine eine Kante verbunden sind. Seite 22

23 Die Eulersche Polyederformel Jeder planare Graph zerlegt die die Ebene in in Gebiete. Wir Wir bezeichnen die die Anzahl der der Gebiete mit mit g. g. Es Es gibt gibt stets stets mindestens ein ein Gebiet, das das äußere Gebiet. D.h.: D.h.: g Beispiele: (a) (a) Der Der Graph hat hat g = (b) (b) Bäume haben g = Eulersche Polyederformel. Sei Sei G ein ein zusammenhängender planarer Graph mit mit n Ecken, m Kanten und und g Gebieten. Dann gilt: gilt: n m + g = Seite 23

24 Beweis der Eulerschen Polyederformel Beweis durch Induktion nach der der Anzahl g der der Gebiete. Induktionsverankerung: Sei Sei zunächst g = Dann hat hat G keine Kreise, ist ist also also ein ein Baum. Daher gilt gilt nach dem dem letzten Satz Satz n = m+1, das das heißt n m + g = (m+1) m + 1 = Induktionsvoraussetzung: Angenommen, die die Aussage gilt gilt für für ein ein g. g. Zu Zu zeigen: sie sie gilt gilt auch für für g+1. g+1. Induktionsschritt: G habe g+1 g+1 Gebiete. Da Da g+1 g+1 > 1 ist, ist, ist ist G kein kein Baum, enthält daher einen Kreis. Wir Wir entfernen eine eine Kante k* k* dieses Kreises. Da Da k* k* an an zwei zwei Gebiete von von G angrenzt, hat hat der der neue Graph G* G* nur nur noch g* g* = g Gebiete. Also Also können wir wir auf auf G* G* die die Induktionsvoraussetzung anwenden (G* (G* hat hat m 1 m 1 Kanten und und n Ecken): 2 = n (m 1) + g = n m + (g+1). Also Also gilt gilt die die Aussage für für g+1. g+1. Seite 24

25 Satz über planare Graphen Satz: Sei Sei G ein ein zusammenhängender einfacher planarer Graph mit mit n 3 Ecken und und m Kanten. Dann gilt: gilt: m 3n 3n (D.h.: Ein Ein planarer Graph hat hat relativ wenige Kanten.) Beweis (durch trickreiche Abzählungen): Für Für ein ein Gebiet L (wie (wie Land ) sei sei m(l) m(l) die die Anzahl der der Kanten dieses Landes. Da Da jedes Land mindestens drei drei Kanten hat, hat, gilt: gilt: m(l) 3g. LGebiet Nun Nun zählen wir wir die die Paare (k, (k, L), L), wobei die die Kante k ein ein Teil Teil der der Grenze des des Gebiets L ist: ist: m(l) 2m. LGebiet Zusammen folgt: 2m 2m 3g, 3g, d.h. d.h. g 2m/3. Einsetzen in in die die Eulersche Polyederformel: n m + 2m/3 n m + g = 2, 2, also also m 3n 3n Seite 25

26 Folgerungen Folgerung: Der Der vollständige Graph K 5 ist 5 ist nicht plättbar. Beweis: Wäre K 5 plättbar, 5 so so könnte nach obigem Satz Satz () seine Anzahl von von Kanten höchstens 3n 6 = 9 sein. K 5 hat 5 hat jedoch 5 = Kanten. 2 Satz: Sei Sei G ein ein zusammenhängender einfacher planarer Graph. Dann gibt gibt es es mindestens eine eine Ecke, die die einen Grad 5 hat. hat. Beweis: Die Die Behauptung ist ist klar klar für für n = 1 und und n = Sei Sei nun nun n 3: 3: Wenn jede jede Ecke mindestens den den Grad 6 hätte, folgte aus aus dem dem vorigen Satz Satz 6 n Grad(x) = 2m 6n 12, das das ist ist ein ein Widerspruch. xecke Seite 26

27 Anwendungsaufgabe Aufgabe: Drei Drei Häuser A, A, B, B, C sollen jeweils durch eine eine Leitung mit mit dem dem Gaswerk (G), (G), Elektrizitätswerk (E) (E) und und dem dem Wasserwerk (W) (W) verbunden werden. Kann man man dies dies so so machen, daß daß sich sich die die Leitungen nicht überkreuzen? Graphentheoretische Formulierung: Ist Ist der der folgende Graph plättbar? Dieser Graph heißt vollständig bipartit und und wird wird mit mit K 3,3 bezeichnet. 3,3 Seite 27

28 Lösung der Aufgabe Es Es ist ist nicht möglich! Beweis: Angenommen, wir wir könnten diesen Graphen als als planaren Graphen zeichnen. Dann hätte dieser n = 6 Ecken, m = 9 Kanten, und und nach der der Eulerschen Polyederformel könnten wir wir die die Anzahl der der Länder ausrechnen: 2 = n m + g = g, g, also also g = Jedes Gebiet des des Graphen muß muß eine eine gerade Anzahl von von Ecken haben, denn Häuser und und Versorgungswerke wechseln sich sich ab. ab. Daher hat hat jedes Gebiet mindestens 4 Ecken und und also also auch mindestens 4 Kanten. Daher gilt gilt m(l) 4g, LGebiet und und daher 2m 2m 4g. 4g. In In unserem Fall Fall bedeutet dies dies = 2m 2m 4g 4g = Dieser Widerspruch zeigt, daß daß K 3,3 nicht 3,3 plättbar ist. ist. Seite 28

29 W.5 Färbungen Ursprung: Mitte des des letzten Jahrhunderts kam kam die die Frage auf: auf: Wie Wie viele viele Farben braucht man man mindestens, um um eine eine beliebige Landkarte so so zu zu färben, daß daß je je zwei zwei benachbarte Länder verschiedene Farben haben? Vierfarbenvermutung: Vier Vier Farben genügen! Seite 29

30 Vierfarbenvermutung -- Die Anfänge 1852: Mathematikstudent F. F. Guthrie färbt färbt Karte von von England mit mit Grafschaften und und äußert zum zum ersten Mal Mal die die Vierfarbenvermutung. Sein Sein Bruder erzählte es es seinem Professor A. A. de de Morgan, der der seinem Kollegen W. W. R. R. Hamilton in in einem Brief Brief davon berichtet. Hamilton interessierte sich sich jedoch nicht sehr sehr dafür. Seite 30

31 Vierfarbenvermutung -- Beweisversuche 1878: On On the the colouring of of maps von von A. A. Cayley. 1879: On On the the geographical problem of of the the four four colors von von A. A. B. B. Kempe: erster Beweis des des Vierfarbensatzes. 1890: P. P. J. J. Heawood entdeckt einen Fehler in in Kempes Beweis. Heawood kann den den Fünffarbensatz zeigen ( 5 ( 5 Farben reichen auf auf jeden Fall ). H. H. Heesch ( ): Entwickelt von von Kempes Methoden jahrzehntelang subtil weiter und und kommt zu zu dem dem Schluß, daß daß das das Problem mit mit Hilfe Hilfe eines Rechners lösbar sein sein müßte. Sein Sein Antrag an an die die lang DFG wird wird aber aber abgelehnt! Seite 31

32 Der Beweis des Vierfarbensatzes mit dem Computer 1976: K. K. Apel Apel und und W. W. Haken (University of of Illinois at at Urbana) bauen auf auf den den Arbeiten von von Heesch auf, auf, haben Geld für für einen Computer und und können das das Problem lösen. Der Der Satz Satz ist ist endlich bewiesen! Der Der Beweis hat hat viel viel Aufsehen erregt: Zum Zum ersten Mal Mal beim Beweis eines Satzes wurde der der Computer essentiell eingesetzt. Auch heute noch wünschen sich sich viele viele Mathematiker einen schönen, kurzen Beweis, den den man man z.b. z.b. in in einer Vorlesung darstellen könnte. Seite 32

33 Übersetzung der Landkarte in in einen Graphen Wir Wir zeichnen in in jedem Land einen Punkt (die (die Hauptstadt ) aus; aus; das das sind sind die die Ecken des des Graphen. Wir Wir verbinden zwei zwei Ecken durch eine eine Kante, wenn die die entsprechenden Länder ein ein Stück Grenze gemeinsam haben. Auf Auf diese Weise erhält man man einen planaren Graphen. Beispiel: Seite 33

34 Die chromatische Zahl χ(g) Eine Eine Färbung eines Graphen ist ist eine eine Zuordnung von von Farben zu zu den den Ecken, so so daß daß keine zwei zwei durch eine eine Kante verbundenen Ecken die die gleiche Farbe haben. Die Die chromatische Zahl Zahl χ(g) χ(g) eines Graphen G ist ist die die kleinste natürliche Zahl Zahl n, n, so so daß daß G mit mit n Farben gefärbt werden kann. (χ (χ ist ist der der griech. Buchstabe chi, der der Anfangsbuchstabe des des Wortes chroma = Farbe.) Beispiele: (a) (a) Kreise gerader Länge haben χ = 2, 2, Kreise ungerader Länge χ = liche (b) (b) χ (K (K n ) n ) = n. n. Seite 34

35 Übersetzung des Färbungsproblems in in Graphentheorie Übersetzung des des Problems: Die Die Ecken des des Graphen sollen so so gefärbt werden, daß daß je je zwei zwei durch eine eine Kante verbundene Ecken verschiedene Farben haben. Wieviele Farben benötigt eine eine solche Färbung? Die Die Vierfarbenvermutung lautet nun: nun: Wenn G ein ein planarer Graph ist, ist, so so ist ist χ(g) χ(g) 4.. Folgendes Beispiel zeigt, daß daß nur nur 3 Farben nicht genügen: Seite 35

36 Greedy Algorithmus Sei Sei (G) (G) ( delta ) der der maximale Grad von von G. G. Satz: Für Für jeden Graphen G (nicht nur nur für für planare) gilt gilt χ(g) χ(g) (G) (G) Beweis: Mit Mit folgendem Verfahren ( Greedy Algorithmus ) kann man man einen beliebigen Graphen G mit mit höchstens (G) (G) + 1 Farben färben: Die Die Farben seien die die Zahlen 1, 1, 2, 2, 3, 3, 4, 4, Die Die Ecken seien numeriert: e 1, 1, e 2, 2, e 3, 3,... Wir Wir färben e 1 mit 1 mit der der Farbe Wenn wir wir zu zu irgendeiner Ecke e i kommen, i färben wir wir sie sie mit mit der der kleinsten Farbe, die die nicht verboten ist. ist. Wieviel Farben sind sind für für e i verboten? ver- i Schlimmstenfalls ist ist e i i eine eine Ecke mit mit maximalem Grad = (G) (G) und und alle alle Nachbarecken von von e i sind i sind bereits verschieden gefärbt. In In diesem Fall Fall sind sind Farben verboten. Dann gibt gibt es es aber aber immer noch eine, die die wir wir wählen können. Seite 36

37 Der Vierfarbensatz und der Fünffarbensatz Für Für planare Graphen gilt gilt etwas viel viel besseres: Vierfarbensatz: Jeder planare Graph kann mit mit vier vier Farben gefärbt werden. D.h.: D.h.: Für Für jeden planaren Graphen G gilt: gilt: χ(g) χ(g) 4.. Das Das bedeutet: In In jeder ebenen Landkarte können die die Länder so so mit mit vier vier Farben gefärbt werden, daß daß je je zwei zwei Länder, die die ein ein Stück gemeinsame Grenze haben, verschieden gefärbt sind. Der Der Beweis (Apel und und Haken, 1976) ist ist zu zu schwierig für für eine eine Vorlesung. Wir Wir beweisen den den Fünffarbensatz (Heawood, 1890): Jeder planare Graph kann mit mit fünf fünf Farben gefärbt werden. Seite 37

38 Beweis des Fünffarbensatzes (I) (I) Beweis: Wir Wir gehen schrittweise vor vor ( Induktion nach der der Eckenzahl n): n): Für Für n = 1, 1, 2, 2, 3, 3, 4, 4, 5 ist ist die die Aussage trivial: Jeder Graph mit mit höchstens 5 Ecken kann natürlich mit mit 5 Farben gefärbt werden. Sei Sei nun nun n 5, 5, und und sei sei die die Aussage richtig für für n. n. Das Das bedeutet: Jeder planare Graph mit mit n Ecken kann mit mit 5 Farben gefärbt werden. Sei Sei nun nun G ein ein planarer Graph mit mit n+1 n+1 Ecken. Wir Wir müssen zeigen, daß daß auch G mit mit 5 Farben gefärbt werden kann. Wir Wir wissen (Folie 26), 26), daß daß G eine eine Ecke e* e* vom vom Grad 5 enthält. Wir Wir entfernen e* e* und und alle alle an an e* e* anliegenden Kanten. So So erhalten wir wir einen planaren Graphen G* G* mit mit nur nur n Ecken. Nach Induktionsvoraussetzung besitzt G* G* eine eine Färbung mit mit 5 Farben. Seite 38

39 Beweis des Fünffarbensatzes (II) (II) Ziel: Ziel: Mit Mit dieser Färbung von von G* G* eine eine Färbung von von G erstellen! Fall: Fall: Wenn die die ( ( 5) 5) zu zu e* e* benachbarten Ecken insgesamt mit mit höchstens 4 Farben gefärbt sind, dann kann e* e* mit mit der der verbleibenden Farbe gefärbt werden Fall: Fall: e* e* hat hat 5 Nachbarecken e 1, 1, e 2, 2, e 3, 3, e 4, 4, e 5, 5, die die mit mit den den Farben 1, 1, 2, 2, 3, 3, 4, 4, 5 gefärbt sind. Die Die Ecken e 1, 1,..., e 5 seien 5 gegen den den Uhrzeigersinn angeordnet. Wir Wir betrachten zunächst nur nur die die Menge aller aller Ecken der der Farben 1 oder oder 3, 3, die die von von e 1 aus 1 aus erreichbar sind. Wir Wir unterscheiden zwei zwei (Unter-) Fälle. Seite 39

40 Beweis des Fünffarbensatzes (III) Guter Fall: Fall: Wenn man man von von e 1 ausgeht 1 und und nur nur Ecken der der Farben 1 oder oder 3 benützt, kommt man man nie nie zu zu e Dann kann man man die die Ecken der der Farben 1 oder oder 3, 3, die die man man von von e 1 aus 1 aus erreichen kann, umfärben (aus (aus 1 wird wird 3, 3, aus aus 3 wird wird 1). 1). Diese neue Färbung von von G* G* hat hat die die Eigenschaft, daß daß bei bei den den Ecken e 1, Fär- 1,..., e 5 nur 5 nur die die Farben 2, 2, 3, 3, 4, 4, 5 vorkommen. Also Also kann e* e* mit mit der der Farbe 1 gefärbt werden. Seite 40

41 Beweis des Fünffarbensatzes (IV) Schlechter Fall: Fall: Es Es gibt gibt einen Weg Weg von von e 1 nach 1 e 3, 3, der der nur nur Ecken der der Farben 1 und und 3 benutzt. Nun Nun betrachten wir wir die die Ecken e 2 und 2 und e Wegen der der Planarität von von G können diese Ecken nicht durch einen Weg Weg verbunden sein, der der nur nur Ecken der der Farben 2 und und 4 benutzt. Also Also kann man man alle alle Ecken der der Farben 2 oder oder 4, 4, die die von von e 2 aus 2 aus erreichbar sind, sind, umfärben (2 (2 4 vertauschen). Damit erhält man man eine eine Färbung von von G*, G*, bei bei der der e 2 die 2 die Farbe 4 erhält. Nun Nun kann man man e* e* mit mit der der Farbe 2 färben. Damit ist ist der der Fünffarbensatz bewiesen! Seite 41

Kapitel 3. Kapitel 3 Graphentheorie

Kapitel 3. Kapitel 3 Graphentheorie Graphentheorie Inhalt 3.1 3.1 Grundlagen 3.2 3.2 Das Das Königsberger Brückenproblem 3.3 3.3 Bäume 3.4. 3.4. Planare Graphen 3.5 3.5 Färbungen Seite 2 3.1 Grundlagen Definition. Ein Ein Graph besteht aus

Mehr

Der Fünffarbensatz Proseminar: Graphentheorie Sommersemester 2006 Isa Topac, Markus Kunder, Tim Hahn

Der Fünffarbensatz Proseminar: Graphentheorie Sommersemester 2006 Isa Topac, Markus Kunder, Tim Hahn Der Fünffarbensatz Proseminar: Graphentheorie Sommersemester 2006 Isa Topac, Markus Kunder, Tim Hahn 1. Geschichte - Frage kommt Mitte des 19 Jahrhunderts auf Wie viele Farben benötigt man um eine Karte

Mehr

Hausarbeit aus. Graphentheorie Formale Grundlagen Professor Franz Binder. zum Thema. Herbert Huber k Seite 1 von 21

Hausarbeit aus. Graphentheorie Formale Grundlagen Professor Franz Binder. zum Thema. Herbert Huber k Seite 1 von 21 Hausarbeit aus 368.712 Formale Grundlagen Professor Franz Binder zum Thema Graphentheorie Herbert Huber k0455780 Seite 1 von 21 Inhaltsverzeichnis Graphen Grundlagen und Begriffsdefinitionen...3 Graphenstrukturen...6

Mehr

durch Einfügen von Knoten konstruiert werden kann.

durch Einfügen von Knoten konstruiert werden kann. Satz von Kuratowski Definition Unterteilung eines Graphen Sei G = (V, E) und e = {u, v} E. 1 Das Einfügen eines neuen Knoten w in die Kante e führt zum Graphen G = (V {w}, E \ e {{u, w}, {w, v}}). 2 Der

Mehr

Der Vier-Farben-Satz

Der Vier-Farben-Satz , Samuel Hetterich, Felicia Raßmann Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Mathematik 21.Juni 2013 Wieviele Farben braucht man zum Färben einer Landkarte? Spielregeln Länder mit einer gemeinsamen Grenze

Mehr

Von den Kanten von Gewicht 4 wird nur noch eine ausgewählt, die zu dem letzten nicht ausgewählten Knoten führt: 1. Juni

Von den Kanten von Gewicht 4 wird nur noch eine ausgewählt, die zu dem letzten nicht ausgewählten Knoten führt: 1. Juni CHAPTER. GRAPHEN.. B Ä UME.. Bäume Ein schlichter Graph ohne Kreise heisst Wald, ist er noch zusätzlich zusammenhängend so wird er Baum genannt. Bevor wir Bäume genauer beschreiben ein kleines LEMMA...

Mehr

4 Färbungen Begriffe Komplexität Greedy-Algorithmus Knotenreihenfolgen Das 4-Farben-Problem...

4 Färbungen Begriffe Komplexität Greedy-Algorithmus Knotenreihenfolgen Das 4-Farben-Problem... Inhaltsverzeichnis 4 Färbungen 41 4.1 Begriffe....................... 41 4.2 Komplexität..................... 42 4.3 Greedy-Algorithmus................ 42 4.4 Knotenreihenfolgen................. 43 4.5

Mehr

WS 2015/16 Diskrete Strukturen Kapitel 4: Graphen (Planare Graphen, Färbung)

WS 2015/16 Diskrete Strukturen Kapitel 4: Graphen (Planare Graphen, Färbung) WS 2015/16 Diskrete Strukturen Kapitel 4: Graphen (Planare Graphen, Färbung) Hans-Joachim Bungartz Lehrstuhl für wissenschaftliches Rechnen Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www5.in.tum.de/wiki/index.php/diskrete_strukturen_-_winter_15

Mehr

Der Fünffarbensatz. Ausarbeitung des Seminarvortrags vom

Der Fünffarbensatz. Ausarbeitung des Seminarvortrags vom Philipps-Universität Marburg Fachbereich 12: Mathematik und Informatik PS Über klassische Probleme der Mathematik Leitung: Prof. Harald Upmeier, Benjamin Schwarz Referentin: Sabrina Klöpfel Wintersemester

Mehr

Definition : Diechromatische Zahl eines Graphen G ist die kleinste Anzahl chromatische Zahl von Farben für eine zulässige Färbung.

Definition : Diechromatische Zahl eines Graphen G ist die kleinste Anzahl chromatische Zahl von Farben für eine zulässige Färbung. 4 Definition : Eine zulässige Färbung ist eine Färbung der Knoten des ( un- zulässige Färbung gerichteten ) Graphen, so daß je zwei adjazente Knoten verschiedene Farben haben. Trivial ist, daß n verschiedene

Mehr

16. Flächenfärbungen

16. Flächenfärbungen Chr.Nelius: Graphentheorie (WS 2015/16) 57 16. Flächenfärbungen In der Mitte des 19. Jahrhunderts tauchte eine Vermutung auf, die erst 125 Jahre später bewiesen werden sollte und die eine der bekanntesten

Mehr

Achilles und die Schildkröte Sommersemester 2008

Achilles und die Schildkröte Sommersemester 2008 Achilles und die Schildkröte Sommersemester 2008 Färbbarkeit planarer Graphen Alexander Damarowsky 20.05.2008 V6, 15.05.2008 Problemstellung /Ziel des Vortrags: Wie viele Farben werden benötigt, um jeden

Mehr

Übung zur Vorlesung Diskrete Strukturen I

Übung zur Vorlesung Diskrete Strukturen I Technische Universität München WS 00/0 Institut für Informatik Aufgabenblatt Prof. Dr. J. Csirik. November 00 Brandt & Stein Übung zur Vorlesung Diskrete Strukturen I Abgabetermin: Tutorübungen am. und.

Mehr

Das Art Gallery Problem

Das Art Gallery Problem Dipl. Math. Timo de Wolff FB 12 Institut für Mathematik Mail: wolff(at)math.uni-frankfurt.de http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb12/mathematik/dm/personen/dewolff/index.html Das Art Gallery Problem Mustervorlesung

Mehr

Fünf-Farben-Satz. Seminar aus reiner Mathematik, WS 13/14. Schweighofer Lukas, November Seite 1

Fünf-Farben-Satz. Seminar aus reiner Mathematik, WS 13/14. Schweighofer Lukas, November Seite 1 Der Fünf- Farben-Satz Seminar aus reiner Mathematik, WS 13/14 Schweighofer Lukas, November 2013 Seite 1 Inhaltsverzeichnis Vorwort...3 Graphentheoretische Grundlagen...4 Satz 2 (Eulerscher Polyedersatz)...7

Mehr

WS 2009/10. Diskrete Strukturen

WS 2009/10. Diskrete Strukturen WS 2009/10 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws0910

Mehr

Kap. IV: Färbungen von Graphen

Kap. IV: Färbungen von Graphen Chr.Nelius: Graphentheorie (WS 2016/17) 46 Kap. IV: Färbungen von Graphen 12. Eckenfärbungen Bereits im 6 ten Paragraphen haben wir Eckenfärbungen benutzt, um bipartite Graphen charakterisieren zu können.

Mehr

Bemerkung: Der vollständige Graph K n hat n(n 1)

Bemerkung: Der vollständige Graph K n hat n(n 1) Bemerkung: Der vollständige Graph K n hat n(n 1) 2 Kanten. Bew: Abzählen! Definition 111. Graphen mit n paarweise zyklisch verbundenen Kanten heißen Kreise (vom Grad n) und werden mit C n bezeichnet. Beispiel

Mehr

Diskrete Mathematik. Sebastian Iwanowski FH Wedel. Kap. 6: Graphentheorie

Diskrete Mathematik. Sebastian Iwanowski FH Wedel. Kap. 6: Graphentheorie Referenzen zum Nacharbeiten: Diskrete Mathematik Sebastian Iwanowski FH Wedel Kap. 6: Graphentheorie Lang 6 Beutelspacher 8.1-8.5 Meinel 11 zur Vertiefung: Aigner 6, 7 (7.4: Algorithmus von Dijkstra) Matousek

Mehr

Alexandra Kuhls Proseminar Das Buch der Beweise

Alexandra Kuhls Proseminar Das Buch der Beweise Der Fünf Farben Satz Alexandra Kuhls Proseminar Das Buch der Beweise 30.11.2017 Der Fünf Farben Satz Ist es möglich, die Gebiete einer ebenen Karte so Ist es möglich, die Gebiete einer ebenen Karte so

Mehr

Vorlesung Diskrete Strukturen Eulersche und Hamiltonsche Graphen

Vorlesung Diskrete Strukturen Eulersche und Hamiltonsche Graphen Vorlesung Diskrete Strukturen Eulersche und Hamiltonsche Graphen Bernhard Ganter Institut für Algebra TU Dresden D-01062 Dresden bernhard.ganter@tu-dresden.de WS 2009/10 1 Bernhard Ganter, TU Dresden Modul

Mehr

Formale Grundlagen. bis , Lösungen. 1. Beweisen Sie, daß die Summe aller Grade der Knoten stets gerade ist.

Formale Grundlagen. bis , Lösungen. 1. Beweisen Sie, daß die Summe aller Grade der Knoten stets gerade ist. Formale Grundlagen 4. Übungsaufgaben bis 2011-06-03, Lösungen 1. Beweisen Sie, daß die Summe aller Grade der Knoten stets gerade ist. 2. Finden Sie einen Eulerschen Weg im Briefumschlag, d.h. in: { ((1,

Mehr

Der Fünf-Farben-Satz. Lukas Schweighofer. Feb.2014

Der Fünf-Farben-Satz. Lukas Schweighofer. Feb.2014 Der Fünf-Farben-Satz Lukas Schweighofer Feb.2014 1 Contents 1 Vorwort 3 2 Graphentheoretische Grundlagen 4 3 Satz 2 (Eulerscher Polyedersatz) 8 4 Satz 3 9 5 Der Fnf-Farben-Satz 10 5.1 Beweis 1..............................

Mehr

Diskrete Mathematik Graphentheorie (Übersicht)

Diskrete Mathematik Graphentheorie (Übersicht) Diskrete Mathematik Graphentheorie (Übersicht) Dr. C. Löh 2. Februar 2010 0 Graphentheorie Grundlagen Definition (Graph, gerichteter Graph). Ein Graph ist ein Paar G = (V, E), wobei V eine Menge ist (die

Mehr

WS 2013/14. Diskrete Strukturen

WS 2013/14. Diskrete Strukturen WS 2013/14 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws1314

Mehr

Planare Graphen und Färbungen. Kapitel 7. Peter Becker (H-BRS) Graphentheorie Wintersemester 2018/ / 296

Planare Graphen und Färbungen. Kapitel 7. Peter Becker (H-BRS) Graphentheorie Wintersemester 2018/ / 296 Kapitel 7 Peter Becker (H-BRS) Graphentheorie Wintersemester 2018/19 256 / 296 Inhalt Inhalt 7 Färbungen Peter Becker (H-BRS) Graphentheorie Wintersemester 2018/19 257 / 296 Jordankurve Zentrale Frage

Mehr

Diskrete Strukturen. Hausaufgabe 1 (5 Punkte) Hausaufgabe 2 (5 Punkte) Wintersemester 2007/08 Lösungsblatt Januar 2008

Diskrete Strukturen. Hausaufgabe 1 (5 Punkte) Hausaufgabe 2 (5 Punkte) Wintersemester 2007/08 Lösungsblatt Januar 2008 Technische Universität München Fakultät für Informatik Lehrstuhl für Informatik 15 Computergraphik & Visualisierung Prof. Dr. Rüdiger Westermann Dr. Werner Meixner Wintersemester 2007/08 Lösungsblatt 9

Mehr

11: Die Euler sche Polyederformel für planare Graphen

11: Die Euler sche Polyederformel für planare Graphen Chr.Nelius: Graphentheorie (WS 2016/17) 38 11: Die Euler sche Polyederformel für planare Graphen (11.1) BEM: a) Ein Polyeder (auch Vielflach oder Vielflächner) ist ein geometrischer Körper, der nur von

Mehr

Graphentheorie. Eulersche Graphen. Eulersche Graphen. Eulersche Graphen. Rainer Schrader. 14. November Gliederung.

Graphentheorie. Eulersche Graphen. Eulersche Graphen. Eulersche Graphen. Rainer Schrader. 14. November Gliederung. Graphentheorie Rainer Schrader Zentrum für Angewandte Informatik Köln 14. November 2007 1 / 22 2 / 22 Gliederung eulersche und semi-eulersche Graphen Charakterisierung eulerscher Graphen Berechnung eines

Mehr

Färbungen von Graphen: Die chromatische Zahl und der Satz von Brooks

Färbungen von Graphen: Die chromatische Zahl und der Satz von Brooks Färbungen on Graphen: Die chromatische Zahl und der Satz on Brooks Florian Seerin Heinrich-Heine-Uniersität Düsseldorf Mathe-Akademie 2018 Definition. Ein (endlicher) Graph besteht aus einer (endlichen)

Mehr

Ilse Fischer. Fakultät für Mathematik, Universität Wien, Nordbergstraße 15, A-1090 Wien, Austria.

Ilse Fischer. Fakultät für Mathematik, Universität Wien, Nordbergstraße 15, A-1090 Wien, Austria. GRAPHEN MÜSSEN NICHT IMMER FUNKTIONEN DARSTELLEN Ilse Fischer Fakultät für Mathematik, Universität Wien, Nordbergstraße 15, A-1090 Wien, Austria. E-mail: Ilse.Fischer@univie.ac.at Zusammenfassung. In der

Mehr

5 Graphen. Repräsentationen endlicher Graphen. 5.1 Gerichtete Graphen. 5.2 Ungerichtete Graphen. Ordnung von Graphen

5 Graphen. Repräsentationen endlicher Graphen. 5.1 Gerichtete Graphen. 5.2 Ungerichtete Graphen. Ordnung von Graphen Grundlagen der Mathematik für Informatiker 1 Grundlagen der Mathematik für Informatiker 5 Graphen 5.1 Gerichtete Graphen Definition 5.1 (V, E) heißt gerichteter Graph (Digraph), wenn V Menge von Knoten

Mehr

Diskrete Strukturen Kapitel 4: Graphentheorie (Euler-Hamilton)

Diskrete Strukturen Kapitel 4: Graphentheorie (Euler-Hamilton) WS 2015/16 Diskrete Strukturen Hans-Joachim Bungartz Lehrstuhl für wissenschaftliches Rechnen Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www5.in.tum.de/wiki/index.php/diskrete_strukturen_-_winter_15

Mehr

Übung zur Vorlesung Diskrete Strukturen I

Übung zur Vorlesung Diskrete Strukturen I Technische Universität München WS 00/03 Institut für Informatik Aufgabenblatt 6 Prof. Dr. J. Csirik 18. November 00 Brandt & Stein Übung zur Vorlesung Diskrete Strukturen I Abgabetermin: Tutorübungen am

Mehr

Graphen KAPITEL 3. Dieses Problem wird durch folgenden Graph modelliert:

Graphen KAPITEL 3. Dieses Problem wird durch folgenden Graph modelliert: KAPITEL 3 Graphen Man kann als Ursprung der Graphentheorie ein Problem sehen, welches Euler 1736 von Studenten aus Königsberg gestellt bekam. Der Fluss Pregel wird von 7 Brücken überquert, und die Frage

Mehr

5 Graphen und Polyeder

5 Graphen und Polyeder 5 Graphen und Polyeder 5.1 Graphen und Eulersche Polyederformel Ein Graph besteht aus einer Knotenmenge V (engl. vertex) und einer Kantenmenge E (engl. edge). Anschaulich verbindet eine Kante zwei Knoten,

Mehr

Technische Universität München Zentrum Mathematik Propädeutikum Diskrete Mathematik. Weihnachtsblatt

Technische Universität München Zentrum Mathematik Propädeutikum Diskrete Mathematik. Weihnachtsblatt Technische Universität München Zentrum Mathematik Propädeutikum Diskrete Mathematik Prof. Dr. A. Taraz, Dipl-Math. A. Würfl, Dipl-Math. S. König Weihnachtsblatt Aufgabe W.1 Untersuchen Sie nachstehenden

Mehr

Westfählische Wilhelms-Universität. Eulersche Graphen. Autor: Jan-Hendrik Hoffeld

Westfählische Wilhelms-Universität. Eulersche Graphen. Autor: Jan-Hendrik Hoffeld Westfählische Wilhelms-Universität Eulersche Graphen Autor: 21. Mai 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Das Königsberger Brückenproblem 1 2 Eulertouren und Eulersche Graphen 2 3 Auffinden eines eulerschen Zyklus

Mehr

1. Einleitung wichtige Begriffe

1. Einleitung wichtige Begriffe 1. Einleitung wichtige Begriffe Da sich meine besondere Lernleistung mit dem graziösen Färben (bzw. Nummerieren) von Graphen (speziell von Bäumen), einem Teilgebiet der Graphentheorie, beschäftigt, und

Mehr

Vorlesung Diskrete Strukturen Eulersche und Hamiltonsche Graphen

Vorlesung Diskrete Strukturen Eulersche und Hamiltonsche Graphen Vorlesung Diskrete Strukturen Eulersche und Hamiltonsche Graphen Bernhard Ganter WS 2013/14 1 Eulersche Graphen Kantenzug Ein Kantenzug in einem Graphen (V, E) ist eine Folge (a 0, a 1,..., a n ) von Knoten

Mehr

Def. 1.1: Graph, Knoten, Kanten, adjazent. Notwendige Bedingungen für Isomorphie. Das 3-Brunnen Problem, der vollständige bipartite Graph K 3,3

Def. 1.1: Graph, Knoten, Kanten, adjazent. Notwendige Bedingungen für Isomorphie. Das 3-Brunnen Problem, der vollständige bipartite Graph K 3,3 Stand: 27. Januar 2004 1. Kapitel: Was ist ein Graph? Beispiel: Mannschafts-Wettkämpfe Def. 1.1: Graph, Knoten, Kanten, adjazent Nullgraphen, vollständige Graphen K n, komplementäre Graphen Isomorphie

Mehr

Bernd Döring. Wege, Plätten, Färben. Vom Problem zur Theorie der Graphen

Bernd Döring. Wege, Plätten, Färben. Vom Problem zur Theorie der Graphen Bernd Döring Wege, Plätten, Färben Vom Problem zur Theorie der Graphen Bernd Döring, 2002-2005 Bernd Döring Johannes-Althusius-Gymnasium Früchteburger Weg 28 26721 Emden - 2 - Inhaltsverzeichnis 0. Einleitung

Mehr

A Berlin, 10. April 2017

A Berlin, 10. April 2017 A Berlin, 10. April 2017 Name:... Matr.-Nr.:... Wiederholung der schriftlichen Prüfung zur Vorlesung Diskrete Strukturen (Niedermeier/Molter/Froese, Wintersemester 2016/17) Einlesezeit: 15 Minuten Bearbeitungszeit:

Mehr

Übersicht. Bielefeld Hannover. Kamen Paderborn. Unna Wünnenberg Kassel. Ziffer wählen. abheben. auflegen. Gespräch führen

Übersicht. Bielefeld Hannover. Kamen Paderborn. Unna Wünnenberg Kassel. Ziffer wählen. abheben. auflegen. Gespräch führen Übersicht Graphen beschreiben Objekte und Beziehungen zwischen ihnen geeignet für Modellierung verschiedener Aufgaben betrachten endliche, ungerichtete und endliche, gerichtete Graphen Graphen bestehen

Mehr

Diskrete Mathematik. Hamiltonsche Graphen Teil I. Karina Arndt

Diskrete Mathematik. Hamiltonsche Graphen Teil I. Karina Arndt Diskrete Mathematik Hamiltonsche Graphen Teil I Karina Arndt 21.06.2006 Übersicht Einleitung Hamiltonsch und eulersch Hamiltonsche Kreise Hamiltonsche Graphen neu zeichnen Kreise und Wege Reguläre Graphen

Mehr

Übung zur Vorlesung Diskrete Mathematik (MAT.107) Blatt Beispiellösungen Abgabefrist:

Übung zur Vorlesung Diskrete Mathematik (MAT.107) Blatt Beispiellösungen Abgabefrist: Svenja Hüning, Michael Kerber, Hannah Schreiber WS 2016/2017 Übung zur Vorlesung Diskrete Mathematik (MAT.107) Blatt Beispiellösungen Abgabefrist: Hinweise: Dieses Blatt präsentiert Beispiellösungen zu

Mehr

Vier-Farben-Vermutung (1)

Vier-Farben-Vermutung (1) Vier-Farben-Vermutung (1) Landkarten möchte man so färben, dass keine benachbarten Länder die gleiche Farbe erhalten. Wie viele Farben braucht man zur Färbung einer Landkarte? Vier-Farben-Vermutung: Jede

Mehr

Ein Turnierplan mit fünf Runden

Ein Turnierplan mit fünf Runden Mathematik I für Informatiker Graphen p. 1 Ein Turnierplan mit fünf Runden c b a c b a c b a c b a c b a d e d e d e d e d e Mathematik I für Informatiker Graphen p. 2 Definition: Graph Ein (schlichter)

Mehr

Graphen für Einsteiger

Graphen für Einsteiger Manfred Nitzsche Graphen für Einsteiger Rund um das Haus vom Nikolaus vieweg 1 Erste Graphen 1 Das Haus vom Nikolaus 1 Was ist ein Graph? 2 Auch das ist bei Graphen möglich! 3 Der Grad einer Ecke 4 Verschiedene

Mehr

Univ.-Prof. Dr. Goulnara ARZHANTSEVA

Univ.-Prof. Dr. Goulnara ARZHANTSEVA Diskrete Mathematik Univ.-Prof. Dr. Goulnara ARZHANTSEVA SS 2018 c Univ.-Prof. Dr. Goulnara Arzhantseva Kapitel 08: Menger, König und Hall / Planare Graphen 1 / 30 Der Satz von Menger: s t trennende Kantenmenge

Mehr

Graphen für Einsteiger

Graphen für Einsteiger Manfred Nitzsche Graphen für Einsteiger Rund um das Haus vom Nikolaus 2., korrigierte Auflage vieweg 1 Erste Graphen 1 Das Haus vom Nikolaus 1 Was ist ein Graph? 2 Auch das ist bei Graphen möglich! 3 Der

Mehr

Knotenfärbung. Def.: Eine Knotenfärbung eines Graphen G=(V,E) mit k Farben ist eine Abbildung c:v {1,...,k}, so dass c(u) c(v) für alle {u,v} E.

Knotenfärbung. Def.: Eine Knotenfärbung eines Graphen G=(V,E) mit k Farben ist eine Abbildung c:v {1,...,k}, so dass c(u) c(v) für alle {u,v} E. Knotenfärbung Def.: Eine Knotenfärbung eines Graphen G=(V,E) mit k Farben ist eine Abbildung c:v {1,...,k}, so dass c(u) c(v) für alle {u,v} E. Die chromatische Zahl χ(g) eines Graphen G ist die minimale

Mehr

Daniel Platt Einführung in die Graphentheorie

Daniel Platt Einführung in die Graphentheorie Einführung in die Für die Mathematische Schülergesellschaft Leonhard Euler Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Mathematik Das vorliegende Skript beschäftigt sich mit dem Thema. Das Skript entsteht

Mehr

Diskrete Strukturen. wissen leben WWU Münster

Diskrete Strukturen. wissen leben WWU Münster MÜNSTER Diskrete Strukturen Dietmar Lammers Vorlesung SoSe 2010 MÜNSTER Diskrete Strukturen 269/260 MÜNSTER Diskrete Strukturen 270/260 Im WLAN gibt es 6 Frequenzen und die AccessPoints müssen so verteilt

Mehr

2. Graphentheorie, Reinhard Diestel, Springer Verlag, 4. Auflage, 2012

2. Graphentheorie, Reinhard Diestel, Springer Verlag, 4. Auflage, 2012 Das vorliegende Skript beschäftigt sich mit dem Thema Graphentheorie. Das Skript entsteht entlang einer Unterrichtsreihe in der Mathematischen Schülergesellschaft(MSG) im Jahr 2013. Die vorliegende Version

Mehr

Vier-Farbenproblem. (c) Ein etwas schwereres Beispiel...

Vier-Farbenproblem. (c) Ein etwas schwereres Beispiel... Vier-Farbenproblem Kann man jede Landkarte mit vier Farben färben, sodass keine aneindander angrenzenden Länder die gleiche Farbe haben? Versuchen Sie die Karte Deutschlands oder eines der anderen Bilder

Mehr

Naiver Algorithmus für Hamiltonkreis

Naiver Algorithmus für Hamiltonkreis Naiver Algorithmus für Hamiltonkreis Algorithmus HAMILTON EINGABE: G = ([n], E) in Adjazenzmatrixdarstellung 1 Für alle Permutationen π : [n] [n]. 1 Falls (π(1), π(2),..., π(n)) ein Kreis in G ist, AUSGABE

Mehr

Graphen. Graphen und ihre Darstellungen

Graphen. Graphen und ihre Darstellungen Graphen Graphen und ihre Darstellungen Ein Graph beschreibt Beziehungen zwischen den Elementen einer Menge von Objekten. Die Objekte werden als Knoten des Graphen bezeichnet; besteht zwischen zwei Knoten

Mehr

Lösungen zu Kapitel 5

Lösungen zu Kapitel 5 Lösungen zu Kapitel 5 Lösung zu Aufgabe : (a) Es gibt derartige Graphen: (b) Offensichtlich besitzen 0 der Graphen einen solchen Teilgraphen. Lösung zu Aufgabe : Es sei G = (V, E) zusammenhängend und V

Mehr

Kapitel 1. Kapitel 1 Vollständige Induktion

Kapitel 1. Kapitel 1 Vollständige Induktion Vollständige Induktion Inhalt 1.1 1.1 Das Das Prinzip A(n) A(n) A(n+1) 1.2 1.2 Anwendungen 1 + 2 + 3 +...... + n =? 1.3 1.3 Landkarten schwarz-weiß 1.4 1.4 Fibonacci-Zahlen 1, 1, 1, 1, 2, 2, 3, 3, 5, 5,

Mehr

Graphentheorie. Färbungen. Knoten- und Kantenfärbungen. Knoten- und Kantenfärbungen. Rainer Schrader. 28. Januar 2008

Graphentheorie. Färbungen. Knoten- und Kantenfärbungen. Knoten- und Kantenfärbungen. Rainer Schrader. 28. Januar 2008 Graphentheorie Rainer Schrader Färbungen Zentrum für Angewandte Informatik Köln 28. Januar 2008 1 / 57 2 / 57 wir wollen versuchen, die Knoten eines Graphen zu färben dabei dürfen keine zwei benachbarten

Mehr

Technische Universität München Zentrum Mathematik Propädeutikum Diskrete Mathematik - WS 11/12. Klausurvorbereitung

Technische Universität München Zentrum Mathematik Propädeutikum Diskrete Mathematik - WS 11/12. Klausurvorbereitung Technische Universität München Zentrum Mathematik Propädeutikum Diskrete Mathematik - WS 11/12 Prof. Dr. A. Taraz, Dr. O. Cooley, Klausurvorbereitung Die Klausur zum Propädeutikum Diskrete Mathematik findet

Mehr

6. Planare Graphen und Färbungen

6. Planare Graphen und Färbungen 6. Planare Graphen und Färbungen Lernziele: Den Begriff der Planarität verstehen und erläutern können, wichtige Eigenschaften von planaren Graphen kennen und praktisch einsetzen können, die Anzahl von

Mehr

Graphentheorie Graphentheorie. Grundlagen Bäume Eigenschaften von Graphen Graphen-Algorithmen Matchings und Netzwerke

Graphentheorie Graphentheorie. Grundlagen Bäume Eigenschaften von Graphen Graphen-Algorithmen Matchings und Netzwerke Graphen Graphentheorie Graphentheorie Grundlagen Bäume Eigenschaften von Graphen Graphen-Algorithmen Matchings und Netzwerke 2 Was ist ein Graph? Ein Graph ist in der Graphentheorie eine abstrakte Struktur,

Mehr

Planare Graphen. Ein Graph heißt planar, wenn er sich so in die Ebene einzeichnen lässt, dass sich die Kanten nicht schneiden.

Planare Graphen. Ein Graph heißt planar, wenn er sich so in die Ebene einzeichnen lässt, dass sich die Kanten nicht schneiden. Planare Graphen Bei der Betrachtung des K 3,3 ergab sich die Frage, ob man diesen Graph so in die Ebene einzeichnen kann, dass sich die Kanten nicht schneiden. Das motiviert folgende Definition: Ein Graph

Mehr

Diskrete Mathematik. Kryptographie und Graphentheorie

Diskrete Mathematik. Kryptographie und Graphentheorie Diskrete Matheatik Kryptographie und Graphentheorie Jochen Hores & Jonas Bühler 14.06.006 Jochen Hores, Jonas Bühler Kryptographie & Graphentherorie 1 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1. Kryptographie

Mehr

Graphen. Definitionen

Graphen. Definitionen Graphen Graphen werden häufig als Modell für das Lösen eines Problems aus der Praxis verwendet, wie wir im Kapitel 1 gesehen haben. Der Schweizer Mathematiker Euler hat als erster Graphen verwendet, um

Mehr

Algorithmische Graphentheorie

Algorithmische Graphentheorie Algorithmische Graphentheorie Vorlesung 6: Kreis- und Wegeprobleme Babeş-Bolyai Universität, Department für Informatik, Cluj-Napoca csacarea@cs.ubbcluj.ro 27. März 2018 1/47 KREIS- UND WEGEPROBLEME 2/47

Mehr

4. Kreis- und Wegeprobleme

4. Kreis- und Wegeprobleme 4. Kreis- und Wegeprobleme Kapitelübersicht 4. Kreis- und Wegeprobleme Charakterisierung von eulerschen Graphen Bestimmung von eulerschen Wegen und Kreisen Hamiltonsche Graphen Abstände in Graphen Berechnung

Mehr

Zweiter Zirkelbrief: Graphentheorie

Zweiter Zirkelbrief: Graphentheorie Matheschülerzirkel Universität Augsburg Schuljahr 2014/2015 Zweiter Zirkelbrief: Graphentheorie Inhaltsverzeichnis 1 Grundbegriffe 1 2 Eulerkreise 4 3 Hamiltonkreise 7 4 Planare Graphen 9 5 Färbbarkeit

Mehr

Elementargeometrie. Prof. Dr. Andreas Meister SS digital von: Frank Lieberknecht

Elementargeometrie. Prof. Dr. Andreas Meister SS digital von: Frank Lieberknecht Prof. Dr. Andreas Meister SS 2004 digital von: Frank Lieberknecht Geplanter Vorlesungsverlauf...1 Graphentheorie...1 Beispiel 1.1: (Königsberger Brückenproblem)... 1 Beispiel 1.2: (GEW - Problem)... 2

Mehr

Eulerscher Polyedersatz

Eulerscher Polyedersatz Schülerzirkel Mathematik Fakultät für Mathematik. Universität Regensburg Eulerscher Polyedersatz Beweis durch planare Graphen und Anwendung auf platonische Körper Die oben abgebildete Briefmarke wurde

Mehr

Technische Universität München Zentrum Mathematik Propädeutikum Diskrete Mathematik. Klausurvorbereitung

Technische Universität München Zentrum Mathematik Propädeutikum Diskrete Mathematik. Klausurvorbereitung Technische Universität München Zentrum Mathematik Propädeutikum Diskrete Mathematik Prof. Dr. A. Taraz, Dipl.-Math. S. König, Dipl.-Math. A. Würfl, Klausurvorbereitung Die Klausur zum Propädeutikum Diskrete

Mehr

WS 2013/14. Diskrete Strukturen

WS 2013/14. Diskrete Strukturen WS 2013/14 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws1314

Mehr

Anwendungen von Graphen

Anwendungen von Graphen Anwendungen von Graphen Strassen- und Verkehrsnetze Computernetzwerke elektrische Schaltpläne Entity-Relationship Diagramme Beweisbäume endliche Automaten Syntaxbäume für Programmiersprachen Entscheidungsbäume

Mehr

Elementare Definitionen. Anwendungen von Graphen. Formalisierung von Graphen. Formalisierung von Digraphen. Strassen- und Verkehrsnetze

Elementare Definitionen. Anwendungen von Graphen. Formalisierung von Graphen. Formalisierung von Digraphen. Strassen- und Verkehrsnetze Anwendungen von Graphen Strassen- und Verkehrsnetze Computernetzwerke Elementare Definitionen Ein Graph besteht aus Knoten und Kanten, die die Knoten verbinden. elektrische Schaltpläne Entity-Relationship

Mehr

Eulerweg, Eulerkreis. Das Königsberger Brückenproblem. Definition 3.1. Ein Weg, der jede Kante von G genau einmal

Eulerweg, Eulerkreis. Das Königsberger Brückenproblem. Definition 3.1. Ein Weg, der jede Kante von G genau einmal 3. Kreis- und Wegeprobleme Kapitelübersicht 3. Kreis- und Wegeprobleme Eulerweg, Eulerkreis Charakterisierung von eulerschen Graphen Bestimmung von eulerschen Wegen und Kreisen Hamiltonsche Graphen Definition

Mehr

Liegt eine Kante k auf einem Zyklus Z, so liegt k auf dem Rand genau zweier

Liegt eine Kante k auf einem Zyklus Z, so liegt k auf dem Rand genau zweier 4 Planare Graphen Bisher wurden Graphen abstrakt durch Mengen E und K und eine Abbildung ψ : K P(E) definiert. In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit einem Abschnitt der sogenannten topologischen Graphentheorie.

Mehr

Algorithmische Graphentheorie

Algorithmische Graphentheorie Algorithmische Graphentheorie Vorlesung 7 und 8: Euler- und Hamilton-Graphen Babeş-Bolyai Universität, Department für Informatik, Cluj-Napoca csacarea@cs.ubbcluj.ro 17. April 2018 1/96 WIEDERHOLUNG Eulersche

Mehr

3 Die natürlichen Zahlen. Themen: Vollständige Induktion Varianten des Induktionsprinzips Induktion über den rekursiven Aufbau Die ganzen Zahlen

3 Die natürlichen Zahlen. Themen: Vollständige Induktion Varianten des Induktionsprinzips Induktion über den rekursiven Aufbau Die ganzen Zahlen 3 Die natürlichen Zahlen Themen: Vollständige Induktion Varianten des Induktionsprinzips Induktion über den rekursiven Aufbau Die ganzen Zahlen Die natürlichen Zahlen Æ = {1, 2, 3,...}. sind die natürlichen

Mehr

Graphen. Bernhard Ganter. Institut für Algebra TU Dresden D Dresden

Graphen. Bernhard Ganter. Institut für Algebra TU Dresden D Dresden Graphen Bernhard Ganter Institut für Algebra TU Dresden D-01062 Dresden bernhard.ganter@tu-dresden.de Ein Turnierplan mit fünf Runden c d b e a c d b e a c d b e a c d b b c a a d e e Das Diagramm beschreibt

Mehr

Gibt es in Königsberg einen Spaziergang, bei dem man jede der. Pregelbrücken. überquert?

Gibt es in Königsberg einen Spaziergang, bei dem man jede der. Pregelbrücken. überquert? Graphentheorie Gibt es in Königsberg einen Spaziergang, bei dem man jede der sieben Pregelbrücken genau einmal überquert? 1 Königsberger Brückenproblem Im Jahre 1736 Leonhard Euler löste das Problem allgemein

Mehr

In diesem Skript werden folgende Begriffe anhand von einfachen Beispielen eingeführt:

In diesem Skript werden folgende Begriffe anhand von einfachen Beispielen eingeführt: Färbungsprobleme Einstieg In diesem Skript werden folgende Begriffe anhand von einfachen Beispielen eingeführt: Graphentheorie Der Vier-Farben-Satz Algorithmen Komplexität von Algorithmen NP-Probleme Die

Mehr

Der Eulersche Polyedersatz

Der Eulersche Polyedersatz Der Eulersche Polyedersatz Def Die Anzahl der k Seiten eines konvexen Polytops P bezeichnen wir mit f k (P) oder kurz mit f k. Das n Tupel (f 0,f 1,...,f n 1 ) Z n heißt dann der f Vektor des (n dimensionalen)

Mehr

Königsberger Brückenproblem

Königsberger Brückenproblem Philipps-Universität Marburg Fachbereich 12: Mathematik und Informatik PS: Klassische Probleme der Mathematik Leitung: Prof. Dr. Harald Upmeier, Benjamin Schwarz Referentin: Lene Baur WS 2009/2010 Königsberger

Mehr

Formale Grundlagen. Graphentheorie 2008W. Vorlesung im 2008S

Formale Grundlagen. Graphentheorie 2008W. Vorlesung im 2008S Minimale Formale Grundlagen Graphentheorie Franz Binder Institut für Algebra Johannes Kepler Universität Linz Vorlesung im 2008S http://www.algebra.uni-linz.ac.at/students/win/fg Minimale Inhalt Minimale

Mehr

Graphen. Leonhard Euler ( )

Graphen. Leonhard Euler ( ) Graphen Leonhard Euler (1707-1783) 2 Graph Ein Graph besteht aus Knoten (nodes, vertices) die durch Kanten (edges) miteinander verbunden sind. 3 Nachbarschaftsbeziehungen Zwei Knoten heissen adjazent (adjacent),

Mehr

1 Beispiele für Graphen

1 Beispiele für Graphen Beispiele für Graphen 1 Beispiele für Graphen 1. Kreuzungsproblem : 3 Häuser sollen mit einem Wasser-, Gas- und Elektroanschluß verbunden werden, wobei keine Kreuzung entstehen darf. Abbildung 1: Kreuzungsproblem

Mehr

Graphentheorie. Formale Grundlagen (WIN) 2008S, F. Binder. Vorlesung im 2008S

Graphentheorie. Formale Grundlagen (WIN) 2008S, F. Binder. Vorlesung im 2008S Minimale Graphentheorie Formale Grundlagen (WIN) Franz Binder Institut für Algebra Johannes Kepler Universität Linz Vorlesung im 2008S http://www.algebra.uni-linz.ac.at/students/win/fg Minimale Inhalt

Mehr

Diskrete Strukturen Kapitel 4: Graphentheorie (Bäume)

Diskrete Strukturen Kapitel 4: Graphentheorie (Bäume) WS 2016/17 Diskrete Strukturen Kapitel 4: Graphentheorie (Bäume) Hans-Joachim Bungartz Lehrstuhl für wissenschaftliches Rechnen Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www5.in.tum.de/wiki/index.php/diskrete_strukturen_-_winter_16

Mehr

OR für Wirtschaftsingenieure. Übungsserie 7: Färbungen von Graphen

OR für Wirtschaftsingenieure. Übungsserie 7: Färbungen von Graphen HTWD, Fakultät Informatik/Mathematik Prof. Dr. M. Voigt Operations Research allgemeine Optimierungsmethoden OR für Wirtschaftsingenieure Übungsserie : Färbungen von Graphen Aufgabe 1 : Wieviele Farben

Mehr

Färbungen auf Graphen

Färbungen auf Graphen Färbungen auf Graphen Robert Siegfried Seminar Algorithmische Graphentheorie FH Wedel, 26.06.2003 Agenda Einleitung Definitionen Färben von Landkarten Anwendungsbeispiele Algorithmen Folie 2 Einleitung

Mehr

Diskrete Mathematik für Informatiker

Diskrete Mathematik für Informatiker Universität Siegen Lehrstuhl Theoretische Inormatik Carl Philipp Reh Daniel König Diskrete Mathematik ür Inormatiker WS 2016/2017 Übung 6 1. Beweisen Sie die olgenden Aussagen: a) χ(k n ) = n b) χ(k m,n

Mehr

Grundlagen der Graphentheorie. Thomas Kamps 6. Oktober 2008

Grundlagen der Graphentheorie. Thomas Kamps 6. Oktober 2008 Grundlagen der Graphentheorie Thomas Kamps 6. Oktober 2008 1 Inhaltsverzeichnis 1 Definition von Graphen 3 2 Unabhängigkeit von Ecken und Kanten 3 3 Teil- und Untergraphen 4 4 Schnitt, Vereinigung und

Mehr

8: Bipartite Graphen. s 1. bei dem es eine Kante zwischen s i und k gibt, wenn der Schüler s i die Note k für seine Arbeit bekommen hat.

8: Bipartite Graphen. s 1. bei dem es eine Kante zwischen s i und k gibt, wenn der Schüler s i die Note k für seine Arbeit bekommen hat. Chr.Nelius: Graphentheorie (WS 2018/19) 8 Bipartite Graphen 26 8: Bipartite Graphen In einer Schulklasse mit 24 Schülern s 1,s 2,s 3,...,s 24 wurde eine Mathe Arbeit geschrieben. Um das Ergebnis bildlich

Mehr

1 Pfade in azyklischen Graphen

1 Pfade in azyklischen Graphen Praktikum Algorithmen-Entwurf (Teil 5) 17.11.2008 1 1 Pfade in azyklischen Graphen Sei wieder ein gerichteter Graph mit Kantengewichten gegeben, der diesmal aber keine Kreise enthält, also azyklisch ist.

Mehr

Es sei P ein einfaches Polygon in der Ebene; P habe n Ecken. Hilfssatz: Zu jedem einfachen Polygon mit mehr als 3 Ecken existiert eine Diagonale.

Es sei P ein einfaches Polygon in der Ebene; P habe n Ecken. Hilfssatz: Zu jedem einfachen Polygon mit mehr als 3 Ecken existiert eine Diagonale. 6. Polygontriangulierung: Wie bewacht man eine Kunstgalerie? 6.1. Grundlegendes zu Polygonen Es sei P ein einfaches Polygon in der Ebene; P habe n Ecken. Definition: Hilfssatz: Zu jedem einfachen Polygon

Mehr

Argumentationen zu ermöglichen, verlangen wir, dass diese Eigenschaft auch für induzierte Teilgraphen

Argumentationen zu ermöglichen, verlangen wir, dass diese Eigenschaft auch für induzierte Teilgraphen Kapitel 9 Perfekte Graphen 9.1 α- und χ-perfektheit Eine Clique in einem Graphen G ist ein induzierter vollstäniger Teilgraph. Die Cliquenzahl ω(g) ist die Kardinalität einer größten in G enthaltene Clique.

Mehr