Die Themenstunden: Die Autorin

Transkript

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2 Die Autorin Constanze Grüger, langjährige Übungsleiterin im Kinderturnen mit der Lizenz Gesundheitsförderung im Kinderturnen, arbeitet in der Aus- und Fortbildung von ÜbungsleiterInnen, ErzieherInnen und LehrerInnen. Sie ist für verschiedene Verbände (u. a. für den Deutschen Turner- Bund) tätig und leitet in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz als Referentin Workshops auf Sportkongressen. Seit einigen Jahren ist sie ebenfalls als Buch- und Textautorin für Kinderlieder tätig. Sie hat mit ihren neuen Konzepten Sensorhythmik und Naturmotorik neue Bereiche der Bewegungserziehung erschlossen.

3 INHALT Inhalt Vorwort Themenstunden Eisbär Ritter Berge Fasching Eisenbahn Weltall Piraten Bauernhof Zirkus Safari Anhang CD-Tipps Buchtipps BIldnachweis

4 KLEINKINDERTURNEN Vorwort In diesem Buch finden Sie die schönsten Themenstunden, die ich bei den Kindern schon oft mit viel Begeisterung durchgeführt habe. Bei meiner langen praktischen Arbeit als Übungsleiterin habe ich festgestellt, dass es Kindern unheimlich viel Freude macht, sich zu verwandeln, in Rollen zu schlüpfen und es ihnen so noch mehr Spaß bereitet, sich zu bewegen. Die Kinder sprühen bei solchen Stunden nicht nur vor Motivation, sondern erleben die Stunde auch als ein Highlight, etwas Besonderes, was noch lange nachwirkt. Außerdem geben die Stunden auch Freiraum, sich in dem Thema mit anderen zu bewegen, zu spielen und zu entwickeln. Oft habe ich schon festgestellt, dass sich mehrere Kinder finden und dann eine Gerätestation umbauen oder erweitern. Die Themenstunden sind auch immer so aufgebaut, dass jedes Kind, ob ruhig oder kräftig, stark oder ungeschickt, genügend Stationen oder Aufgaben findet, die es schon umsetzen und solche, die es lernen kann. Oft passen sich Turnstunden nur dem Könnensstand des jüngsten Kindes an und die anderen Kinder sind häufig unterfordert bzw. haben keine Möglichkeit, ihre motorischen Defizite, die leider immer mehr Kinder schon im Vorschulalter aufweisen, abzubauen. Aus diesem Grund sind die Themenstunden auch so aufgebaut, dass es immer Übungen geben wird, die für die Kinder zunächst schwer erscheinen werden. Aber eigentlich sind sie das nicht, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder gerne gefordert werden und es auch gut finden, wenn sie etwas geleistet haben. Es gibt doch kein schöneres Kinderstrahlen, als wenn sie nach der Stunde rausgehen und ihrer Mutter schon entgegenrufen: Mama, jetzt kann ich die Wackelbank schon rückwärts hoch ohne festhalten! Das zeigt mir immer wieder, 6

5 VORWORT das Turnen ruhig auch ein bisschen anstrengend sein darf und Kinder kommen, um sich zu verbessern, um ihre motorischen Fähigkeiten zu schulen. Für die Persönlichkeitsentwicklung sind solche Erfolgserlebnisse besonders wichtig. Die Themenstunden bieten eine gute Möglichkeit, ohne Leistungsdruck, dafür aber mit sehr viel Spaß und großer Motivation, Kinder in ihrer motorischen Entwicklung zu unterstützen. 7

6 KLEINKINDERTURNEN 2. Aufwärmung Material: Wattebällchen, Tischtennisbälle, weiße Luftballons, Teppichfliesen und Handtücher. Die Wattebällchen, Tischtennisbälle und aufgepusteten Luftballons werden in der Hallenmitte verteilt. Das sind die vielen unterschiedlich großen Schneeflocken, die am Nordpol vom Himmel kommen. Damit wollen wir nun spielen. Schneespringen Wir springen vorwärts über die Schneeflocken. Wir springen rückwärts über die Schneeflocken. Wir springen im Pferdchengalopp über die Schneeflocken. Wir springen mit geschlossenen Beinen über die Schneeflocken. Wir springen.... Hier die Kinder nach weiteren Ideen fragen. Schneewirbel Wir laufen ganz schnell vorwärts durch die Schneeflocken. Wir laufen ganz schnell rückwärts durch die Schneeflocken. Wir spielen die Schneeflocken mit den Füßen nach oben. Wir spielen die Schneeflocken mit den Händen nach oben. Wir wirbeln die Schneeflocken mit einem Handtuch durcheinander. Schneegestöber Einige Kinder legen sich mit dem Rücken auf den Boden, die anderen gehen zu zweit zusammen, laden sich ein paar Schneeflocken auf ihr Handtuch und lassen diese auf die Kinder am Boden fallen. Ein paarmal wiederholen und 14

7 EISBÄR dann die Rollen tauschen. Die Kinder am Boden können die Schneeflocken mit den Händen auffangen oder die großen Ballonflocken mit den Füßen wieder hochspielen. Schneeberg Wir stützen uns mit den Händen auf die Teppichfliese auf und schieben kleine Wege in die Schneelandschaft. Wir schieben nun auf dieselbe Weise alle Schneeflocken zu einem riesigen Schneeberg zusammen. Schneeflocken Wir fassen zu zweit ein Handtuch und legen uns zunächst eine, später mehrere Schneeflocken in das Handtuch und spielen die Schneeflocken nach oben und fangen sie mit dem Handtuch wieder auf. Zum Schluss sortieren wir die Schneeflocken nach ihrer Größe, dazu werden drei kleine Kästen umgedreht in die Hallenmitte gestellt. Zur Musik, z. B. Schneeflocken hüpfen von Volker Rosin auf der CD 24 Türchen, laufen die Kinder in der Halle. Bei Musikstopp nehmen sich die Kinder so lange beliebige Schneeflocken und bringen diese zu den richtigen Kästen, geht die Musik wieder an, laufen die Kinder weiter. 15

8 KLEINKINDERTURNEN 3. Geräteaufbau Eisschollenlandschaft Material: Ein Weichboden. Ein Kastendeckel. 2 kleine Kästen. Bewegungsaufgaben: Beginne beim kleinen Kasten und gelange auf allen vieren über die Eisschollen bis zum zweiten kleinen Kasten. Stelle dich auf den ersten kleinen Kasten und gehe mit großen Schritten über die Eisschollen bis zum zweiten kleinen Kasten. Springe nun von einer Scholle zur anderen. Überwindet zu zweit die Eisschollenlandschaft. Bärenhöhle Material: Vier kleine Kästen. Drei feste Turnmatten. Bewegungsaufgaben: Gehe auf allen vieren vorwärts durch die Höhlen (Eisbär). Gehe auf allen vieren rückwärts durch die Höhlen (Eisbär). Robbe durch die Höhlen hindurch (Robbe). Hüpfe wie ein Schneehase durch die Höhlen (Schneehase). Überwinde die hohen Dächer der Bärenhöhle, wie es am besten geht. Springe Hockwenden über die Höhlendächer. 16

9 EISBÄR Kleine Gletscherspalte Material: Eine Bank. Ein Paar Ringe. Ein dreiteiliger Kasten. Eine Turnmatte (wird im Kasten eingewölbt, damit die Eisenteile der Räder abgedeckt sind). Eine Trapezstange. Bewegungsaufgaben: Krabble die Bank nach oben, steige in den großen Kasten rein und über den kleinen Kasten wieder raus. Ziehe dich auf dem Bauch die Bank nach oben, gehe auf den Holzkanten des großen Kastens bis zum kleinen Kasten, über den du wieder absteigst. Ziehe dich auf dem Rücken nach oben, springe rückwärts in die Spalte und steige über den kleinen Kasten wieder raus. 17

10 KLEINKINDERTURNEN Große Gletscherspalte Material: Eine Bank. Zwei Kästen. Ein Weichboden. Eine Leiter. Bewegungsaufgaben: Gehe auf der breiten Seite der Bank nach oben und springe vom Kasten in die Gletscherspalte, überwinde den zweiten Kasten und gehe rückwärts die Leiter nach unten. Gehe vorwärts auf der schmalen Seite nach oben und springe rückwärts in die Spalte, überwinde den zweiten Kasten und gehe rückwärts die Leiter nach unten. Klettere die Leiter hoch, lege dich auf den Kasten wie ein Baumstamm und lasse dich in die Spalte rollen, überwinde den zweiten Kasten und gehe seitlich auf der breite Seite der Bank nach unten. Klettere rückwärts die Leiter hoch, springe rückwärts den Kasten hinunter, überwinde den zweiten Kasten und gehe rückwärts auf der schmalen Seite nach unten. 18

11 EISBÄR Pinguinrutsche Material: Eine Sprossenwand. Eine Bank. Eine Teppichfliese (zum Rutschen). Bewegungsaufgaben: Klettere über die Sprossenwand nach oben, setze dich auf die Teppichfliese und rutsche runter. Klettere über die Sprossenwand nach oben, setze dich rückwärts auf die Teppichfliese und rutsche runter. Klettere über die Sprossenwand nach oben, hocke dich auf die Teppichfliese und rutsche runter, vorwärts oder rückwärts. Klettere über die Sprossenwand nach oben, lege dich auf die Teppichfliese und rutsche runter. 19

12 KLEINKINDERTURNEN Eisgrat Material: Ein Reck. Zwei Reckstangen. Zwei Bänke. Ein dreiteiliger Kasten. Turnmatten Bewegungsaufgaben: Steige über den Kasten hoch, krabbele auf der ersten Bank nach oben, steige über die Reckstange auf die zweite Bank und rutsche diese auf dem Po nach unten. Steige über den Kasten nach oben, ziehe dich auf dem Bauch die erste Bank hoch, überwinde die Reckstange und rutsche die zweite Bank auf dem Bauch wieder nach unten. Steige den Kasten nach oben, gehe vorwärts die erste Bank hoch, steige über die Reckstange und gehe rückwärts die zweite Bank nach unten. Alle Aufgaben kannst du auch von der zweite Bank beginnend machen und springst dann vom Kasten in eine Matte. 20

13 EISBÄR 4. Abschlussspiel Eisbär, was isst du am liebsten? Material: Eine Matte. Die Matte wird in die Hallenmitte gelegt und ein Kind stellt sich als Eisbär darauf. Die anderen Kinder schwimmen als Fische um die Eisscholle mit Eisbär herum und fragen immerzu: Eisbär, was isst du am liebsten? Dieser antwortet dann, z. B.: Erdbeeren oder: Äpfel oder: Schokoladeneis. So fragen die Fische weiter, wenn der Eisbär aber antwortet: Frische Fische, dann laufen die Kinder schnell weg, denn der Eisbär muss nun einen Fisch fangen. Der gefangene Fisch wird zum neuen Eisbären. 21