Medizin & Therapie Wie es sich gehört
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- Hildegard Lenz
- vor 6 Jahren
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1 Medizin & Therapie Wie es sich gehört Caritas Pflege Querdenksymposium 2017 ungehörig angehörig Wien, 9. Juni 2017 Chefarzt Dr. Georg Psota
2 Demenz eine unserer größten aktuellen & zukünftigen Versorgungs-Herausforderungen Neuere Prognosen, die die weiter steigende Lebenserwartung berücksichtigen, ergeben einen deutlich höheren Anstieg! (Wancata et al 2015) Demenz in Österreich 262,2 65,5 in Wien: aktuell ca Demenzerkrankte; Neuerkrankungen pro Jahr (Wancata et al 2015 & 2003, Österreichische Demenzberichte 2009/2014, Riedel-Heller 2014)
3 Demenz eine unserer größten aktuellen & zukünftigen Versorgungs-Herausforderungen Jeder 4. über 80-Jährige ist an Demenz erkrankt. 4 von 5 Demenzkranken leben zu Hause. 3 von 4 Demenzkranken werden von Familienangehörigen betreut. 2 von 3 betreuenden Angehörigen sind über 60 Jahre alt.
4 Medizin & Therapie wie es sich gehört : nicht nur für Menschen mit Demenz, sondern v.a. für ihre Angehörigen Unter Demenz leiden nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch (nicht selten in noch höherem Maße) ihre pflegenden Angehörigen. Aus der S3-Leitlinie Demenzen (2016): Für Angehörige entsteht eine hohe emotionale Belastung durch die Veränderung der Kranken und das Auftreten von psychischen und Verhaltenssymptomen sowie durch soziale Isolation. Physische Belastung der Angehörigen entsteht durch körperliche Pflege und z.b. als Folge von Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus des Erkrankten. Pflegende Angehörige von Demenzkranken haben ein erhöhtes Risiko für psychische und körperliche Erkrankungen. Darüber hinaus existiert ein Zusammenhang zwischen Belastung der Angehörigen und Aufnahme des Erkrankten in eine vollstationäre Pflegeeinrichtung. Schutz der Gesundheit pflegender Angehöriger wird als originärer Bestandteil eines umfassenden Versorgungskonzepts für Menschen mit Demenz definiert (siehe auch Kricheldorff & Hewer et al 2016)
5 Medizin & Therapie wie es sich gehört : nicht nur für Menschen mit Demenz, sondern v.a. für ihre Angehörigen Studie Was weiß und denkt die deutsche Bevölkerung über Demenz? (Knesebeck et al 2014) - Mehrheit weiß nicht, was Demenz überhaupt ist - 80% verspüren zwar Mitleid ggü. Betroffenen, aber 25-50% auch Angst, Verunsicherung, Unbehaglichkeit Stigmatisierung, soziale Distanz ggü. Betroffenen und ihren Angehörigen Scham, Verheimlichung seitens der Betroffenen und ihrer Angehörigen Außerdem: - 40% der Betroffenen und Angehörigen behalten ihre Sorgen über die Erkrankung für sich - 54% der Betroffen und Angehörigen warten nach erstem Bemerken der Symptome 6 Monate oder länger, bis sie professionelle Hilfe aufsuchen - für 73% ist Demenz angst- & schambehaftetes Tabu-Thema (Alzheimer Soceity 2014)
6 Medizin & Therapie wie es sich gehört : S3-Leitlinie Demenzen (DGN & DGPPN 2016) S3-Leitlinie Demenzen (DGN & DGPPN 2016)
7 Medizin & Therapie wie es sich gehört : S3-Leitlinie Demenzen (DGN & DGPPN 2016) S3-Leitlinie Demenzen (DGN & DGPPN 2016) 3.6 SCHUTZ DER GESUNDHEIT VON PFLEGENDEN ANGEHÖRIGEN Zur Prävention von Erkrankungen, die durch die Pflege und Betreuung hervorgerufen werden, und zur Reduktion von Belastung der pflegenden Angehörigen sollten strukturierte Angebote für Bezugspersonen von Demenzerkrankten vorgesehen werden. Inhaltlich sollten neben der allgemeinen Wissensvermittlung zur Erkrankung das Management in Bezug auf Patientenverhalten, Bewältigungsstrategien und Entlastungsmöglichkeiten für die Angehörigen sowie die Integration in die Behandlung des Demenzkranken im Vordergrund stehen. (Empfehlungsgrad B, Evidenzebene Ia)
8 Medizin & Therapie wie es sich gehört : erweitertes sozialpsychiatrisches Achsenmodell (Kalousek & Psota) Versorgung 1. Psych.- somat. Zustandsbild Demenzerkrankter & ihrer Angehörigen 4. Angehörige 5. Professionelle Helfer 6. Ethische & rechtliche Aspekte 2. Wohnen 3. Tagstruktur, Inhalt
9 Medizin & Therapie wie es sich gehört : erweitertes sozialpsychiatrisches Achsenmodell (Kalousek & Psota) 2. Wohnen 1. Psychisches (Somatisches) Zustandsbild Diagnose so früh wie möglich Demenz Differentialdiagnose Versorgung 1. Psych.- somat. Zustandsbild Demenzerkrankter & ihrer Angehörigen 3. Tagstruktur, Inhalt 4. Angehörige Behandlung der BPSD (Verhaltensbezogene 5. Professionelle Helfer und psychische Störungen) 6. Ethische & rechtliche Aspekte Strukturierung der Gesamtmedikation, cave anticholinerge Substanzen Kognitives Training und andere Therapiemethoden
10 Medizin & Therapie wie es sich gehört : erweitertes sozialpsychiatrisches Achsenmodell (Kalousek & Psota) 2. Wohnen Versorgung 1. Psych.- somat. Zustandsbild Demenzerkrankter & ihrer Angehörigen 4. Angehörige Verbleiben in vertrauter Umgebung Kontinuitätsaspekte Sicherheitsaspekte 5. Professionelle Helfer 6. Ethische & rechtliche Aspekte 2. Wohnen 3. Tagstruktur, Inhalt
11 Medizin & Therapie wie es sich gehört : erweitertes sozialpsychiatrisches Achsenmodell (Kalousek & Psota) 2. Wohnen 3. Tagesstruktur/Inhalt Versorgung 1. Psych.- somat. Zustandsbild Demenzerkrankter & ihrer Angehörigen 3. Tagstruktur, Inhalt 4. Angehörige Differenzierte Gliederung von Tageseinrichtungen für differenzierten Bedarf Strukturierung des Tagesablaufes 5. Professionelle Helfer 6. Ethische & rechtliche Aspekte Strukturierung von Betreuungseinheiten
12 Medizin & Therapie wie es sich gehört : erweitertes sozialpsychiatrisches Achsenmodell (Kalousek & Psota) 2. Wohnen 4. Angehörigen (Zusammen)-Arbeit Information Versorgung Beratung 1. Psych.- somat. Zustandsbild Demenzerkrankter & ihrer Angehörigen Intervention Psychologische Betreuung 3. Tagstruktur, Inhalt 4. Angehörige 5. Professionelle Helfer 6. Ethische & rechtliche Aspekte
13 Medizin & Therapie wie es sich gehört : erweitertes sozialpsychiatrisches Achsenmodell (Kalousek & Psota) 5. Betreuung der professionellen Helfer Versorgung Information - Beratung 1. Psych.- somat. Zustandsbild Demenzerkrankter & ihrer Angehörigen Koordination - Supervision 4. Angehörige 5. Professionelle Helfer 6. Ethische & rechtliche Aspekte 2. Wohnen 3. Tagstruktur, Inhalt
14 Medizin & Therapie wie es sich gehört : erweitertes sozialpsychiatrisches Achsenmodell (Kalousek & Psota) 2. Wohnen 6. Ethische und rechtliche Aspekte Versorgung 1. Psych.- somat. Zustandsbild Demenzerkrankter & ihrer Angehörigen 3. Tagstruktur, Inhalt 4. Angehörige Wahrung der menschlichen Würde Respekt vor Autonomiebedürfnis 5. Professionelle Helfer 6. Ethische & rechtliche Aspekte Richtige Beurteilung des Pflegebedarfes
15 Medizin & Therapie wie es sich gehört : Ein Fazit zur Angehörigenentlastung Information Partizipation Reflexion Delegation Angehörigenentlastung: Beratend, Strukturierend, Therapeutisch Sozialarbeit Juridisch VOR ALLEM ABER INDIVIDUELL & LÖSUNGSORIENTIERT!!!
16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Chefarztbüro Modecenterstr. 14/A/2.OG A-1030 Wien
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