Einbindung von Gewerbegebieten in die energetische Stadtsanierung. IfaS-Fachtagung Null-Emission Gewerbegebiete
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- Cathrin Dressler
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1 Einbindung von Gewerbegebieten in die energetische Stadtsanierung IfaS-Fachtagung Null-Emission Gewerbegebiete Lutz Wüllner, Urbanizers Büro für städtische Konzepte Begleitforschung KfW-Programm Energetische Stadtsanierung!
2 Interdisziplinäre Begleitforschung zum KfWFörderprogramm Energetische Stadtsanierung Begleitung Quelle: Beglei,orschung Energe3sche Stadtsanierung
3 Von der Einzelmaßnahme zum Quartiersansatz Von der Einzelmaßnahme zum Erneuerbare Energien Quartier Demografische Entwicklung Quelle: Beglei,orschung Energe3sche Stadtsanierung Gebäudesanierung Energieversorgungssysteme Wohnungswirtschaft Stadtentwicklungspolitik
4 Integrierte Quartierskonzepte als Schnittstelle Verknüpfungspotenziale KfW-Programme (Auswahl) 218/219 Energieeffizient Sanieren 215 Stadtbeleuchtung 201/202 Quartiersversorgung 151/152/430 Energieeffizient Sanieren 431 Baubegleitung 432 Quartierskonzept Sanierungsmanagement Sanierungsmanagement Städtebauförderung weitere Initiativen von Bund, Ländern und Regionen Quelle: Beglei,orschung Energe3sche Stadtsanierung
5 KfW-Programm 432 Energetische Stadtsanierung Quartierskonzepte und Sanierungsmanagement Programmstart: Nov (65 Pilotprojekte), Regelförderung ab Feb finanziert aus dem Energie- und Klimafonds Finanzmittelausstattung: 50 Mio. / Jahr Aktuell knapp 400 Anträge im Programm Zuschüsse von 65 % der förderfähigen Kosten für die Förderbereiche Quartierskonzepte Energetisches Sanierungsmanagement (max für drei Jahre) keine Förderung für Gewerbegebiete, sondern Fokus auf Wohn- und Mischgebiete im Bestand Verknüpfung mit Städtebauförderungsmaßnahmen erwünscht
6 KfW-Pilotprojekte: heterogene Wohnquartiere Leuna Zapfendorf
7 Projektbeispiel Zapfendorf Markt Zapfendorf Einwohner (Markt Zapfendorf ohne Ortsteile) Starke Kriegszerstörungen, Bebauung aus der Nachkriegszeit und EFH-Siedlungen der er Jahre Leerstand, Sanierungsmängel und Strukturschwächen im Stadtkern Starkes mittelständisches Gewerbe Holz- und Baustoffindustrie, Großmolkerei, Pharmaprodukte Gewerbestandort e Quelle: Beglei,orschung Energe3sche Stadtsanierung, Kartengrundlage Bing.maps Ortskern
8 Projektbeispiel Zapfendorf Energetisches Quartierskonzept Gesamtes Siedlungsgebiet Zapfendorf Vorlauf: Gesamtstädtischer Energienutzungsplan: Potenzialanalyse Sehr hoher Energieverbrauch: Strom ( kwh/a*ew, 200% des deutschen Durchschnitts) und Prozessdampf: Resultat des produzierenden Gewerbes Vorhandene Energieproduktion: MWh/a, davon 85% erneuerbar (Biomasse- und Holzkraftwerk, Biogasanlagen, Solar, Windkraft) Biomasse- und HolzkraGwerk Ziele Selbstversorgung aus Erneuerbarer Energie als Standortfaktor Energetische Optimierung regionaler Stoff- und Wirtschaftskreisläufe Höhere Effizienz der lokalen Energiepotenziale durch Koordination Impuls für Erneuerung des Ortskerns Quelle: Beglei,orschung Energe3sche Stadtsanierung, Kartengrundlage BBSR Großmolkerei
9 Projektbeispiel Zapfendorf Großmolkerei der Bayrischen Milchindustrie BMI Weitaus größter Energieverbraucher im Ort (Strom und Hochdruckdampf) Wichtigster Faktor für gesamtstädtische Energie- und CO 2 -Bilanzen Prozesswärme als Abfallprodukt Quelle: Markt Zapfendorf Quelle: Energe3sches Quar3erskonzept Markt Zapfendorf / Ins3tut für Energietechnik IfE GmbH an der Hochschule Amberg- Weiden
10 Projektbeispiel Zapfendorf Bayrische Milchwerke BMI Abwärmenutzung 1. seit 1995 Wasserbeheizung Spaßbad Aquarena über Mediumleitung (Vor- und Rücklauf) zwischen Milchwerk und Schwimmbad (2 x 500 m) und Wärmetauscher Prüfung 2. Betriebsinterne Nutzung der Prozesswärme 3. Installation innovativer Energieerzeuger (z. B. Turbine) 4. Nahwärmenetz für Umfeld => Standortbezogenes Energiekonzept der BMI in Vorbereitung als Impuls aus Quartierskonzept Wärmekataster Zapfendorf Quelle: Energe3sches Quar3erskonzept Markt Zapfendorf / Ins3tut für Energietechnik IfE GmbH an der Hochschule Amberg- Weiden
11 Projektbeispiel Zapfendorf Bio- und Holzkraftwerk Zapfendorf (5.600 kw elektrische Leistung) Energieproduktion 43,500 MWh/a Strom aus t Altholz Nebenprodukt Abwärme zum Großteil ungenutzt Wirtschaftlichkeit abhängig von EEG: Perspektiven 2020? Quelle: Markt Zapfendorf
12 Projektbeispiel Zapfendorf Bio- und Holzkraftwerk Zapfendorf Prüfung der Abwärmenutzung 1. Prozessdampf für Molkerei => Investitionskosten für 1,5 km Leitung und Turbine: nicht wirtschaftlich 2. Neuerrichtung Fernwärmenetz Ortskern => Investitionskosten (Bahnquerung), Mindestanschluss 60%, kalkulierte Wärmeverluste 43%: nicht wirtschaftlich 3. Perspektivische Ansiedlung Wärmegroßverbraucher im Umfeld des Kraftwerks: Profilierung als besonderer Gewerbestandort Quelle: Energe3sches Quar3erskonzept Markt Zapfendorf / Ins3tut für Energietechnik IfE GmbH an der Hochschule Amberg- Weiden
13 Projektbeispiel Leuna Gartenstadt Industriepark ehem. Leunawerke ha Fläche Schwerpunkt Chemische Industrie, u.a. TOTAL, BASF, Linde; über 150 Unternehmen, ca Arbeitsplätze Eigener Infrastrukturbetreiber InfraLeuna: 3 Kraftwerke, Leitungsnetze für Druckdampf, Heißwasser, Elektroenergie, Fernwärme, Erdgas, Erdöl Stadt Leuna Einwohner (Kernstadt) Reine Werkssiedlung Gartenstadt erbaut, heute unter Denkmalschutz Quelle: Beglei,orschung Energe3sche Stadtsanierung, Kartengrundlage Bing.maps Quar3erskonzept Kernstadt Leuna Industriepark Leuna
14 Projektbeispiel Leuna Gartenstadt Energetisches Quartierskonzept Zentraler Bereich der Gartenstadt 23,6 ha, 783 Einwohner Wohnen EFH, RH, kleine MFH Gesundheitszentrum, Kindergarten, Nahversorgungszentrum Ineffizienter Fernwärmeanschluss Gaseinzelheizungen Sanierungen im Einzeleigentum seit 1990 Fragestellung Lassen sich die Überkapazitäten der Werks-Fernwärme für die Wohnquartiere nutzen? Quelle: Beglei,orschung Energe3sche Stadtsanierung, Kartengrundlage BBSR
15 Projektbeispiele: Erste Erkenntnisse Theorie und Praxis: Herausforderungen bei der Umsetzung Gewerbestandorte als Energieversorger / Fernwärmebetreiber Abwärme als Nebenprodukt Interesse an neuen Geschäftsfeldern? Versorgung privater Kleinverbraucher außerhalb des Werksgeländes? Ausbau gering effizienter, peripher Netze? (Leuna) Private Immobilenbesitzer Festhalten am Status Quo: bereits getätigte und notwendige Sanierungsinvestitionen, aktuelle Energiekosten, Demographie, Immobilienwerte? Ökonomische und ökologische Gesamtbilanz Fernwärme KWK vs. Erdgas (Bestand) vs. Biomasse? Energieversorger Industriestandort vs. Konventionelle Energieversorger vs. Öffentliche Interessen vs. Private Interessen? => Überzeugungsarbeit, Akteursvernetzung und langfristige Projektentwicklung durch Sanierungsmanagement
16 Gewerbegebiete in der energetischen Stadtsanierung Gemeinsamkeiten von Wohn- und Gewerbegebieten Energieeffizienz in gebietsbezogenen Ansätzen: Infrastruktur, Netze, objektübergreifende und kooperative Lösungen Technische Machbarkeit im Spannungsfeld vielfältiger Stadtentwicklungsinteressen Strategische Konzepte und Prozessmanagement als Impulse Besondere Bedingungen von Gewerbegebieten Blinde Flecken der Stadtentwicklung, aber auch kein Brennpunkt in der öffentlichen Wahrnehmung Überschaubares Akteursspektrum, Priorität ökonomischer Ziele Hohes Interesse an Effizienz und infrastrukturellen Standortbedingungen Energieeffizienz im Gewerbe: Stromverbrauch Energieeffizienz im Wohnen: Fokus Wärme Gewerbegebiete als Energieerzeuger: Abwärme, Prozesswärme Eigene energetische Infrastruktur Keine Förderprogramme oder Planungen: Experimentierfeld mit Vorbildfunktion? Wirtschaftlichkeit experimenteller Lösungen (noch) problematisch
17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! (ab 03/2014)!
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