Markets Weekly

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1 Seite 1 von 5 Aktienmärkte Neue Rakete aus Nordkorea strapaziert die Nerven Die Konferenz der Notenbanker brachte zum Abschluss der Vorwoche keine neuen Erkenntnisse (s. Seite 2). Zum Thema der Woche avancierte stattdessen ein neuer Raketentest Nordkoreas. Die daraus folgende Verunsicherung an den Märkten ließ den DAX am Dienstag kurzzeitig unter Punkte fallen. Ein Beispiel für das Ausmaß der Nervosität bot die Aktie von ProSiebenSat1. Das DAX-Unternehmen warnte am Dienstag erneut vor sinkenden Werbeeinnahmen. Aufgrund der angespannten Lage gab der Aktienkurs ungewöhnlich deutlich um 14,5 % nach. Da sich die US-Regierung dieses Mal aber nicht provozieren ließ, beruhigte sich die Marktlage im weiteren Wochenverlauf. Aktuell notiert der DAX über Punkten. Sofern es nicht zu neuen Verwerfungen kommt, sollte in der nächsten Woche die Sitzung der EZB (s. Seite 3) zum wichtigsten Thema werden. Renten & Volkswirtschaft Harvey hinterlässt seine Spuren an den Kapitalmärkten Der Hurrikan Harvey hatte sich am Golf von Mexiko mit der texanischen Küste ein Zentrum der US-amerikanischen Ölverarbeitung als Ziel ausgesucht. In der Region stehen diverse Raffinerien, welche aktuell den Betrieb einstellen mussten. Die reduzierte Nachfrage nach Rohöl hat jedoch nicht zu einem starken Preisverfall bei der US-Ölsorte WTI gesorgt. Dafür ist aber der Benzinpreis massiv angestiegen. Neben dem aktuellen Produktionsausfall wird im Preis auch die zusätzliche Zeit berücksichtigt, die benötigt wird, um die Anlagen wieder in Stand zu setzen bzw. die vollständige Betriebsleistung zu erbringen. In Europa ist von dieser Entwicklung noch nichts zu spüren. Der Preis der Ölsorte Brent zeigte sich kaum verändert. Gleiches gilt für die Benzinpreise. Steigende Benzinkosten und die Investitionen für den Wiederaufbau des privaten Eigentums werden in der Region zu einer Steigerung des privaten Konsums führen, was sich dann wiederum positiv auf die Inflation auswirken würde. Dies ermöglicht der US- Notenbank Fed weitere Schritte zur Normalisierung der Geldpolitik.

2 Seite 2 von 5 Neuer Raketentest Nordkoreas verunsichert die Märkte US-Präsident Trump lässt sich dieses Mal aber nicht provozieren Nordkorea hat erneut eine Rakete getestet. Diese überflog die japanische Nordinsel Hokkaido und zerschellte im Meer. Da sie Japan in einer Höhe von über 500 Kilometern überquerte, reagierte der japanische Raketen- Schutzschirm nicht. An den Märkten lösten diese Meldungen am Dienstag große Verunsicherung aus. Aktien wurden verkauft und im Gegenzug waren Bundesanleihen, Gold und Schweizer Franken gefragt. Die Unsicherheit hielt jedoch nicht lange an. Zum einen gab es dieses Mal keine harsche Reaktion von US- Präsident Donald Trump er musste sich um die Hochwasser-Katastrophe in Texas kümmern und zum anderen wurde der Raketentest einstimmig vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilt. Letzteres geschah mit Zustimmung Russlands und Chinas. Wir werten dies als Anzeichen dafür, dass Pekings Unterstützung für den Nachbarn schwindet. Genau hierin kann der Schlüssel liegen, um diesen Konflikt zu lösen, denn China ist praktisch die Schutzmacht Nordkoreas. Vor diesem Hintergrund zeigten die Märkte am Mittwoch und Donnerstag eine Erholungsbewegung. Notenbank-Präsidenten schwächen den US-Dollar Gute Konjunkturdaten lassen den Euro aber wieder unter 1,20 USD/EUR sinken Mit großer Spannung hatten die Marktteilnehmer das Treffen der internationalen Top-Notenbanker in den USA erwartet. Zum Abschluss des Treffens folgten am Freitag der vergangenen Woche Reden von Fed-Chefin Janet Yellen und EZB-Präsident Mario Draghi. Diese enttäuschten jedoch die hohen Erwartungen, weil sich beide weder zur zukünftigen Geldpolitik noch zum starken Anstieg des Euro-Wechselkurses ggü. dem US-Dollar äußerten. Die sichtbarste Reaktion nach diesen Reden war ein weiterer Anstieg des Euros. Dieser setzte sich zu Beginn dieser Woche fort. Im Rahmen der großen Verunsicherung nach dem Raketentest Nordkoreas übersprang der Euro zeitweilig die Marke von 1,20 USD/EUR. Dieses Niveau hatte der Wechselkurs zuletzt am 2. Januar 2015 erreicht. Im Rahmen der Beruhigung der Märkte sank der Wechselkurs zwischenzeitlich auf 1,18 USD/EUR. Begleitet wurde diese Entwicklung von guten Konjunkturdaten aus den USA. So wurde die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts für das zweite Quartal im Rahmen der üblichen Revisionen auf 3,0 % hochgesetzt (vorher 2,6 %). Zusätzlich ließen die Daten des privaten Dienstleisters ADP (globaler Marktführer für Lohnbuchhaltungs-Software) eine hohe Anzahl neu geschaffener Stellen im August erwarten. Der Bericht des US-Arbeitsministeriums hierzu wird heute Nachmittag nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe veröffentlicht.

3 Seite 3 von 5 Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX ,0 % - 0,5 % - 4,4 % + 13,8 % EuroStoxx ,7 % - 0,8 % - 3,8 % + 13,2 % Dow Jones ,8 % + 0,3 % + 4,5 % + 19,3 % S&P ,3 % + 0,1 % + 2,5 % + 13,9 % Ölpreis lässt Inflationsrate steigen Äußert sich die EZB bereits am nächsten Donnerstag zur Zukunft der Anleihekäufe? Die Inflationsrate im Euroraum ist im August auf 1,5 % (Vormonat: 1,3 %) gestiegen. Treiber dieser Entwicklung waren erneut die Energiepreise. Ohne Berücksichtigung des gestiegenen Ölpreises hätte die Teuerung nur 1,2 % (wie im Vormonat) betragen. Damit liegen beide Werte unter dem Ziel der EZB von nahe bei, aber unter 2 %. Vor diesem Hintergrund könnte sich die EZB schwer tun, bereits bei ihrer Sitzung am nächsten Donnerstag eine Entscheidung über die Höhe der monatlichen Anleihekäufe zu treffen. EZB-Präsident Draghi hatte diese Entscheidung, die für die Märkte eine extrem hohe Relevanz besitzt, für Herbst angekündigt. Somit könnte es noch bis zur Sitzung am 26. Oktober dauern bis endlich Klarheit geschaffen wird. Dann liegen weitere Daten vor. Wir erwarten ohnehin eine Fortsetzung der Anleihekäufe bis weit ins Jahr 2018 hinein, wenn auch vielleicht mit leicht reduziertem Volumen. Ausgewählte wichtige Termine : Konjunkturbericht der regionalen Notenbanken (USA) : EZB Zinsentscheid (Euroraum) : Außenhandelsdaten (Deutschland)

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